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  • 5 Sterne

    30 von 33 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 27.01.2021

    Als Buch bewertet

    "Das Leben der Eltern ist das Buch, in dem die Kinder lesen." (Aurelius Augustinus)
    2019. Die entfremdeten Familienmitglieder Eva, Jan und Iris sind die Erben der 1898 im thüringischen Sonneberg von Albert Langbein gegründeten Spielzeugfabrik, die in den vergangenen knapp 120 Jahren die Weimarer Republik sowie zwei Weltkriege und den Mauerbau in Deutschland überstanden und vielen Ortsbewohnern Arbeit gegeben hat, nur um jetzt nach der Wiedervereinigung Konkurs anzumelden und die Pforten schliessen zu müssen. Der aus Cousin und Cousinen bestehenden Erbengemeinschaft bleibt nur, die alten Räumlichkeiten des Stammhauses zu räumen und entrümpeln. Dabei kommen ihnen immer wieder alte Bilder und Erinnerungen hoch, die sie mit der alten Spielzeugfabrik verbinden. Eine Internetauktion lässt in Eva, Iris und Jan die Idee heranreifen, die Fabrik doch noch einmal zum Leben zu erwecken. Werden sie als Familie wieder zusammenwachsen und hat die Spielzeugfabrik noch eine Zukunft?
    Kati Naumann hat mit „Wo wir Kinder waren“ einen unterhaltsamen und anrührenden historischen Roman vorgelegt, in dessen Seiten sich das Schicksal der Familie Langbein und ihres Traditionsunternehmens von der Vergangenheit bis hin zur Gegenwart verbirgt. Gekonnt stellt die Autorin dem Leser mit bildhaftem, flüssigem und gefühlvollem Erzählstil zuerst die drei seit längerer Zeit im Clinch liegenden Urenkel des Firmengründers in der Gegenwart vor, die sich bei Internetauktion für eine alte Puppe des Langbeinimperiums gegenseitig in die Quere kommen. Bei der anstehenden Räumaktion des Familienstammsitzes müssen Iris, Jan und Eva allerdings an einem Strang ziehen, um alles zu bewältigen. Während sie bei der Entrümpelung ihren alten Erinnerungen nachhängen, verwandelt sich die Spielzeugfabrik von einem Schwarz-Weiss-Bild in ein Farbfotografie, wird lebendig und greifbar, fast vergleichbar mit einem Daumenkino. Über unterschiedliche Perspektiven taucht der Leser immer mehr in das über vier Generationen bestehende Familienunternehmen ein, dass nicht nur einige gesellschaftliche und politische Höhen und Tiefen hat meistern müssen. Auch die Beschäftigung vieler ortsansässiger Arbeiter, die sich in Heimarbeit mit der Herstellung von Puppen, Spielzeugautos und allerlei Kinderträumen ihren Lebensunterhalt verdienten, wird durch die Rückblenden bis ins Jahr 1910 von der Autorin sehr plastisch geschildert. Der Leser verfolgt die Handlung mit leuchtenden Augen und einem herrlichen Kopfkino, das dem wunderbar in ihrer Geschichte eingewebten geschichtlichen Hintergrund ebenso geschuldet ist wie den spannend erzählten alten Erinnerungen der drei Urenkel und deren zwischenmenschlicher Beziehung.
    Lebendig und facettenreich gestaltete Charaktere mit menschlichen Ecken und Kanten nehmen den Leser von Beginn an mit in die Handlung hinein, wo er gemeinsam mit ihnen im alten Stammhaus wandeln darf, während er ihre alten Geschichten hautnah miterleben darf. Eva, Jan und Iris schleichen sich erst nach und nach ins Leserherz, denn ihre Zwistigkeiten müssen vorher ausgeräumt werden, um der Sympathie Platz zu machen. Die älteren Generationen allerdings, bestehend aus Albert, Mina, Otto, Flora und vielen anderen erobern den Leser im Sturm und lassen vor allem die Verbundenheit innerhalb der Familie ganz deutlich hervortreten.
    Mit „Wo wir Kinder waren“ gewährt Kati Naumann dem Leser nicht nur Eintritt in Teile ihrer eigenen Familiengeschichte, sondern lenkt ihn wunderbar durch deutsche Historie und lässt neben einer interessanten und spannenden Handlung auch den Kindertraum wahr werden, einmal in einer Spielzeugfabrik zu sein. Herrlich authentisch und berührend erzählt, so dass das Buch kaum aus der Hand zu legen ist. Absolute Leseempfehlung für diesen Genuss! Chapeau – besser geht es nicht!

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  • 5 Sterne

    14 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    marielu, 25.01.2021

    Als eBook bewertet

    Interessante Familiengeschichte

    Zum Inhalt:
    Die Nachfahren und Haupterben des Gründers der Spielzeugfabrik Langbein in Sonneberg/Thüringen treffen sich in dem ehemaligen Wohngebäude der Familie um es für eine Vermietung auszuräumen. Während Eva und Jan noch in diesen Gemäuern aufgewachsen sind, war Iris aus dem Westen nur einmal für die Sommerferien zu Besuch.
    Gegründet wurde die Firma während der Kaiserzeit, erreichte ihren Höhepunkt in der Weimarer Republik, überstand die beiden Weltkriege, erlebte die Teilung Deutschlands und wurde verstaatlicht. Nach der Rückführung an der Familie musste jedoch Konkurs angemeldet werden.
    Zwar herrscht bei den Dreien eine gewisse Verbitterung, doch während sie die Wohnungen entrümpeln kommen so einige Erinnerungen auf und vor allem der Kampfgeist und das Durchhaltevermögen der Familie dringen wieder in ihr Bewusstsein.

    Meine Meinung:.
    Zu Beginn des Buches ersteigert Eva eine seltene Langbein-Puppe im Internet. Ein weiterer Mitbewerber treibt den Preis in die Höhe, Eva vermutet ihren Cousin Jan oder ihre Cousine Iris dahinter. Dadurch merkt man das zwischen den Dreien eine gewisse Spannung vorliegt. Dies gibt sich aber während die drei das Haupthaus ausräumen.
    Liebevoll beschreibt die Autorin Kati Naumann die Geschichte der Familie und der Firma Langbein von der Kaiserzeit bis jetzt, dabei wird das Zeitgeschehen gut eingebaut. Der Leser spürt regelrecht die Hoffnung und die Kraft die diese Familie ausstrahlt, begleitet den Entwicklungsprozess der Spielzeugfirma und das Leben der Familie.
    Ausgangspunkt der Geschichte ist die heutige Zeit in der die drei durch ihre Fundstücke zurück in die Vergangenheit blicken, Fragen die sie dabei aufwerfen versuchen sie zu beantworten. Hier hat die Autorin gekonnt die Vergangenheit eingeblendet. Eine Sache wird entdeckt, man stellt sich darüber Fragen und schon blickt man in die damalige Zeit erfährt eine Geschichte rund um diesen Gegenstand oder die Fragen die sich die drei gestellt haben. So gibt es immer wieder einen Wechsel zwischen den Zeiten. Für mich war Flora die Hauptprotagonistin, die Grossmutter der drei, die ihren Mann immer wieder Mut machte und den Leitspruch der Familie immer wieder sagte: „Die Firma ist das Herz der Familie“ und sie selbst neben der Arbeit in der Fabrik auch noch die Küche zur „Seele der Familie“ machte. Ich konnte mich wunderbar in diese Geschichte vertiefen, die auch bei mir einige Erinnerungen auslöste. Ich wollte ständig wissen wie es weiter geht aber gleichzeitig nicht dass das Buch endet. Kati Naumanns Schreibstil ist so gelungen, dass ich mich gut mit ihren Geschichten identifizieren kann.

    Fazit:
    Wunderbar gefühlvolle und authentische geschriebene Familien- und Firmengeschichte der Fam. Langbein.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 31.01.2021

    Als Buch bewertet

    Das Leben mit und in der Spielzeugmanufaktur
    Der in zwei Zeitebenen erzählte Roman beginnt mit der Internet-Auktion zu einer historischen Puppe von 1910, die von Albert Langbein selbst bemalt wurde. Er, der 1898 die Spielzeugmanufaktur Langbein gegründet hatte. Nun konkurrieren die Cousinen Eva und Iris im Bieterwettstreit um die Puppe, treiben den Preis sinnlos in die Höhe. Die beiden zerstrittenen Nachfahren der Langbeins sind von Neid und Missgunst geprägt, keine guten Voraussetzungen, um das alte Stammhaus ihrer Familie gemeinsam mit ihrem Cousin Jan zu entrümpeln.

    So beginnt die Aktion zunächst als Tortur aus gegeneinander gerichteten Spitzen und Lästereien, weil jeder nur die Schwächen der Anderen sieht. Trotzdem nehmen sich die drei Raum für Raum vor, räumen alles aus. Dabei stolpern sie immer wieder über Erinnerungsstücke. Während der Verhandlungen darüber, was weggeworfen, verkauft oder aufgehoben werden soll, tauchen sie in die Vergangenheit ein.

    Ganz automatisch nehmen die Drei die Leser*innen mit auf ihre Erinnerungsreise. Gern habe ich die Sonneberger Spielzeugmacher bei ihren Vorbereitungen für die Weltausstellung beobachtet, habe mit Erstaunen und Bewunderung die Heimarbeiter*innen und ihre Kinder bis spät am Abend an Puppenteilen werkeln sehen. Dann kamen die beiden grossen Kriege und schliesslich die schrittweise Zwangsenteignung. Jedes Ereignis brachte den Langbeins neue Herausforderungen, die Kati Naumann in berührender Weise schildert. Der ganze Roman unterliegt somit einer gewissen Melancholie, der jedoch stets auch ein Fünkchen Hoffnung innewohnt.

    Am besten gefallen hat mir die Erinnerung an sich. Die Gute Stube mit der schweren dunklen Kredenz darin kenne ich noch, auch ein Küchensofa und die unglaubliche Sparsamkeit, als es den Leuten eigentlich schon wieder viel besser ging. Die Botengänge, wo einfach die Kinder geschickt worden, hatte ich schon fast vergessen. Darüberhinaus zauberten mir die Spontanbesuche der Nachbarn, die dann zum Unzeitpunkt Sitzefleisch entwickeln konnten, ein Lächeln ins Gesicht.

    Zudem mochte ich die Ausarbeitung der Charaktere sowie deren Beziehungen untereinander. Von jedem hatte ich eine bildliche Vorstellung zu Statur, Kleidungsstil und Gesichtszügen. Ich hatte den Eindruck, sämtliche Gefühlsregungen der Protagonist*innen direkt vor mir zu sehen. Angetan war ich von der nie abreissenden Zuneigung, die lange Zeit das Zusammenleben bestimmt hatte. Selbst in den widrigsten Zeiten hatten sie sich wenigstens gegenseitig.

    „Wo wir Kinder waren“ war für mich insgesamt noch bedrückender als „Was uns erinnern lässt“. Dieser erste Erinnerungsroman hatte in meiner Wahrnehmung mehr Leichtigkeit. Das habe ich hier ein wenig vermisst. Letztlich hat die etwas düstere Atmosphäre mein Lesevergnügen aber nicht eingeschränkt. Schön fand ich die Verbindung zwischen beiden über den Ausflug in die Sommerfrische ins Hotel Waldeshöh am Rennsteig.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cybergirl, 26.01.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Streifzug durch die (ost-)deutsche Geschichte

    Die Cousinen Eva und Iris und ihr Cousin Jan sind die Nachkommen der Puppenfabrik Langbein.
    Die Puppenfabrik hat viele Höhen und Tiefen überstanden. Die Weimarer Republik, den 1. und 2. Weltkrieg, die Teilung Deutschlands und die Verstaatlichung in der DDR. Nur die Wiedervereinigung nicht.
    Eva, Iris und Jan räumen das Haus aus, indem die Familie seit ihrem Urgrossvater gelebt hat.
    Viele Erinnerungen stecken in den Räumen.
    Auch als bei einer Internetauktion eine der seltenen Langbein-Puppen versteigert wird und Eva diese ersteigert kommen viel Erinnerungen an die Kindheit und die Fabrik zurück.
    Auch ein Funken Hoffnung fängt an zu spriessen. Hat die Fabrik noch einmal eine 2. Chance?
    „Wo wir Kinder waren“ ist ein wunderschöner und tiefgründiger Roman von Kati Naumann der dem Leser einen guten Einblick in die (ost-) deutsche Geschichte gewährt.
    Das Buch hat 2 Zeitebenen. Die Kapitel der Gegenwart wechseln sich mit denen der Vergangenheit ab.
    In der Gegenwart räumen Eva, Iris und Jan das Stammhaus der Familie Langbein. Hier kommen viele Erinnerungen aus der Kindheit und von Erzählungen der Grosseltern zurück.
    Die Urgrosseltern haben das Haus und die Fabrik errichtet und seither hat die Familie hier gelebt und Puppen und Spielwaren hergestellt.
    In der Vergangenheit geht es bis ins Jahr 1910 zurück. Damals wurden die Puppen noch in Heimarbeit hergestellt bis Albert Langbein seine Fabrik gegründet hat.
    Hier erfährt der Leser viel über das Leben der Familie Langbein, die Entwicklung, die Höhen und Tiefen der Fabrik. Auch über die Bedeutung der Stadt Sonneberg als „Weltspielzeugstadt“ erfährt man so einiges.
    Mir war Sonneberg bisher nur als Stadt der Glaswaren aus Lauscha bekannt.
    Für mich, die in Westdeutschland aufgewachsen ist, ist es interessant zu lesen wie das Leben und die Strukturen in der DDR sich entwickelt haben.
    Plötzlich ist es nicht mehr Recht sein eigener Herr zu sein.
    Eine Generation die ihr Werk aufgebaut hat, für ihre Angestellten gesorgt hat und alles Geld wieder in das Werk gesteckt hat wurde enteignet.
    Was das für die Fabrikbesitzer bedeutet haben muss, plötzlich nur noch ein Angestellter in deinem eigenen Werk zu sein ist in dieser Geschichte deutlich zu spüren.
    Kati Naumann erzählt die Geschichte seht bildhaft, es entsteht beim Lesen ein richtiges Kopfkino.
    Die Protagonisten sind durchweg sympathisch. Besonders lieb habe ich Otto und Flora Langbein gewonnen.
    Auch Eva, Iris und Jan wurden mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer.
    War am Anfang noch eine Distanz zwischen ihnen, der von einem Familienzwist herrührt, nähern sie sich im Laufe des Buches immer mehr an.
    „Wo wir Kinder waren“ wird ohne Zweifel zu den Highlights 2021 gehören.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 26.01.2021

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:


    1898 gründete Albert Langbein im thüringischen Sonneberg seine Puppenfabrik – und legt damit den Grundstein für eine vier Generationen umfassende Dynastie der Spielzeugproduktion, die zwei Weltkriege, deutsche Teilung, Brände und Verstaatlichung übersteht. Vier Generationen Langbeins hauchen dem Unternehmen Leben und Seele ein und die Fabrik ist Dreh- und Angelpunkt des Familienlebens.

    120 Jahre später ist vom Familienzusammenhalt nichts mehr zu spüren. Streit und Missgunst unter der Erbengemeinschaft vergiften zunehmend die schönen Erinnerungen, die sich die drei Urenkel des Firmengründers, Jan, Iris und Eva, bewahrt haben. Erst, als eine Langbein-Puppe im Internet auftaucht, kehrt die Vergangenheit in Form von Kindheitserinnerungen zurück und mit ihr die längst verloren geglaubte Familientradition....


    Persönlicher Eindruck:


    „Wo wir Kinder waren“ nimmt den Leser mit in eine facettenreiche, authentische und liebevoll erzählte Familiengeschichte, die sich über vier Generationen erstreckt. Es ist ein Roman, der sich an die Familiengeschichte der Autorin anlehnt und in kapitelweisem Wechsel Vergangenheit und Gegenwart zu einem tiefgründigen, stimmigen Ganzen verwebt. Dabei ist der Stil bildhaft und heimelig, man fühlt sich als Leser sofort zuhause und zugehörig am Langbein‘schen Küchentisch.

    Die Autorin vermag gekonnt die fiktionalen Elemente und die historischen Gegebenheiten miteinander zu verbinden und schafft dadurch eine ganz eigene Atmosphäre, der man sich beim Lesen nicht entziehen kann: sie schildert Familienleben, Alltag und die Arbeit in der Fabrik, auch kleinere Anekdoten der jeweiligen Epoche und ruft dem Leser dabei die Erzählungen der eigenen Eltern oder Grosseltern in Erinnerung.

    Es ist dabei gerade die Beschreibung des täglichen Lebens in den einzelnen Generationen, die mir besonders gefallen hat, seien es nun Kaiserreich, Weimarer Republik, 2. Weltkrieg oder die DDR. Die Figuren haben Tiefgang und sind absolut glaubwürdig, gerade weil sie das Leben unzähliger Menschen der damaligen Zeit so beispielhaft und authentisch beschreiben.

    „Die Fabrik ist das Herz“ ist dabei ein Satz, den Mine Langbein bereits zu Beginn aufgreift und der sich über alle vier Langbein-Generationen spannt. Dem Leser wird dadurch plastisch vor Augen geführt, dass es sich beim Puppenmachen in dieser Familie um mehr als nur um einen Beruf handelt. Es ist eine Berufung, der alle Generationen treu bleiben. Auch Krieg und deutsche Teilung, Verstaatlichung und Enteignung ändern nichts daran: es ist auch eben der Familienzusammenhalt, der die Langbeins Höhen und Tiefen überstehen lässt.

    Mit dem Gegenwartsteil spannt die Autorin gekonnt einen Bogen, der die offenen und noch losen Fäden der Vorväter gekonnt miteinander verbindet und schliesslich auch den Grund für den jahrelangen Familienstreit, der irgendwann nach dem Krieg entstand, aufdeckt.

    Ein Familienstammbaum, geschichtlicher Abriss über das Zeitalter der Spielzeugproduktion in Thüringen und ein Interview mit der Autorin in Bezug auf ihre persönliche Familiengeschichte runden dieses absolut empfehlenswerte Buch ab.

    „Wo wir Kinder waren“ ist wahrlich nicht nur irgendein historischer Roman unter vielen – das Buch hat mich emotional sehr gefesselt und absolut begeistert. Eine ungetrübte Leseempfehlung – mein Buchhighlight 2021!

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    malo2105, 11.03.2021

    Als eBook bewertet

    Da mein Opa aus der Nähe von Sonneberg stammt und ich dadurch viele Kindheitserinnerungen an Sonneberg, aber auch an mein Sonni- und Plüti-Spielzeug habe, war dieses Buch quasi Pflichtlektüre für mich.
    Eva, Jan und Iris sind Mitte fünfzig und Teil einer zerstrittenen Erbengemeinschaft der ehemals prächtigen Spielzeugfabrik Langbein in Sonneberg. Beim Ausräumen des Wohnhauses schwelgen sie in Erinnerungen, stossen in jedem Raum auf Dinge ihrer Kindheit und Teile der Vergangenheit der Spielzeugfabrik Langbein.
    Da Kati Naumann ihren Roman auf zwei Erzählebenen angelegt hat, verfolgt der Leser sowohl die wechselvolle Geschichte der Spielzeugfabrik als auch die der Familie Langbein. Perfekt verwebt sie dabei die familiäre Entwicklung mit der Geschichte der Spielzeugindustrie, bindet historische und gesellschaftliche Aspekte scheinbar spielend ein. Sie beschreibt, wie mühsam es zunächst war Puppen in Handarbeit herzustellen. Hier musste die ganze Familie mit ran, auch die kleinsten Kinder, Schule was hintenangestellt. Später dann die Umstellung auf Maschinen, Änderungen bei den Kundenwünsche, Materialknappheit und Verstaatlichung in der DDR. Aber sie erzählt auch vom Zusammenhalt in der Familie Langbein, von Höhen und Tiefen, Schicksalsschlägen und Liebe. Und immer wieder die Sätze „die Fabrik ist das Herz“ und „Lieber die Zuckerdose als das Leben“. Zusammen mit Eva, Jan und Iris taucht der Leser hier ganz tief in die Geschichte ein und blättert Seite um Seite um. Mir hat dieser fesselnde Familienroman ausserordentlich gut gefallen. Er hat mir ganz nebenbei auch viel Wissenswertes über die Spielzeugherstellung und die Tradition, die diese in Sonneberg hat, vermittelt.
    Dabei ist der Schreibstil sehr bildhaft und lebendig, so dass ich die ganze Geschichte sehr real miterleben konnte. Die Charaktere sind aus meiner Sicht authentisch beschrieben und detailliert ausgearbeitet, so dass man sich mit ihnen identifizieren kann. Gerade Flora Langbein habe ich ins Herz geschlossen.
    Sehr gern vergebe ich daher fünf Sterne und eine Kauf- und Leseempfehlung

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike S., 09.02.2021

    Als Buch bewertet

    Eva, Jan und Iris räumen das Haus ihrer Grosseltern aus. Sie sind Teil einer Erbengemeinschaft, die entscheiden muss, was mit dem Haus und der dazu gehörigen Spielwarenfabrik ihrer Vorfahren geschehen soll. Die Spielzeugfabrik Langbein in Sonneberg in Ostdeutschland wurde schon zur Kaiserzeit gegründet. Sie überstand zwei Weltkriege, die Inflation sowie die deutsche Teilung und damit einhergehend die Zwangsverstaatlichung, musste aber nach der Wiedervereinigung Insolvenz anmelden. Der Leser erfährt abwechselnd mehr über die Räumung des Hauses und die Erinnerungen an ihre Kindheit von Eva, Jan und Iris, sowie in einem zweiten Erzählstrang mehr über die bewegte Vergangenheit der Fabrik. Die Fabrik gehörte zunächst den Urgrosseltern Albert und Mine Langbein und ging dann an deren Sohn Otto und seine Frau Flora über. Dieser zweite Handlungsstrang hat mich vom ersten Moment an fasziniert und gefangen genommen. Die Beschreibung der Puppenherstellung fand ich sehr interessant und ebenso die wechselvolle Geschichte der Fabrik. Ich bin wirklich begeistert, wie es der Autorin gelingt, die deutsche Geschichte anhand der Geschichte der Spielzeugfabrik wiederzugeben. Das Buch ist hervorragend recherchiert und man merkt, wie viel Herzblut der Autorin in ihm steckt, denn ihre eigene Familiengeschichte diente als Grundlage für das Buch. Zu den Figuren Eva, Jan und Iris hatte ich nicht sofort einen Draht, zum Glück änderte sich das aber im Laufe der Geschichte. Die Drei standen sich als Kinder nahe, haben sich aber im Laufe der Jahre voneinander entfernt. Je mehr man über die Drei und ihre Kindheit und Jugend erfährt, desto mehr wachsen sie einem ans Herz, ebenso wie das Haus ihrer Vorfahren, das sie gerade ausräumen.

    Fazit: Ich fand das Buch spannend und interessant, es hat mich berührt und ich habe Einiges gelernt. Besser geht es meiner Meinung nach nicht! Chapeau, Frau Naumann zu diesem grossartigen Roman, ich hätte am liebsten immer weiter gelesen! Schon jetzt auf jeden Fall ein Highlight 2021! Ich vergebe natürlich fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike S., 09.02.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Eva, Jan und Iris räumen das Haus ihrer Grosseltern aus. Sie sind Teil einer Erbengemeinschaft, die entscheiden muss, was mit dem Haus und der dazu gehörigen Spielwarenfabrik ihrer Vorfahren geschehen soll. Die Spielzeugfabrik Langbein in Sonneberg in Ostdeutschland wurde schon zur Kaiserzeit gegründet. Sie überstand zwei Weltkriege, die Inflation sowie die deutsche Teilung und damit einhergehend die Zwangsverstaatlichung, musste aber nach der Wiedervereinigung Insolvenz anmelden. Der Leser erfährt abwechselnd mehr über die Räumung des Hauses und die Erinnerungen an ihre Kindheit von Eva, Jan und Iris, sowie in einem zweiten Erzählstrang mehr über die bewegte Vergangenheit der Fabrik. Die Fabrik gehörte zunächst den Urgrosseltern Albert und Mine Langbein und ging dann an deren Sohn Otto und seine Frau Flora über. Dieser zweite Handlungsstrang hat mich vom ersten Moment an fasziniert und gefangen genommen. Die Beschreibung der Puppenherstellung fand ich sehr interessant und ebenso die wechselvolle Geschichte der Fabrik. Ich bin wirklich begeistert, wie es der Autorin gelingt, die deutsche Geschichte anhand der Geschichte der Spielzeugfabrik wiederzugeben. Das Buch ist hervorragend recherchiert und man merkt, wie viel Herzblut der Autorin in ihm steckt, denn ihre eigene Familiengeschichte diente als Grundlage für das Buch. Zu den Figuren Eva, Jan und Iris hatte ich nicht sofort einen Draht, zum Glück änderte sich das aber im Laufe der Geschichte. Die Drei standen sich als Kinder nahe, haben sich aber im Laufe der Jahre voneinander entfernt. Je mehr man über die Drei und ihre Kindheit und Jugend erfährt, desto mehr wachsen sie einem ans Herz, ebenso wie das Haus ihrer Vorfahren, das sie gerade ausräumen.

    Fazit: Ich fand das Buch spannend und interessant, es hat mich berührt und ich habe Einiges gelernt. Besser geht es meiner Meinung nach nicht! Chapeau, Frau Naumann zu diesem grossartigen Roman, ich hätte am liebsten immer weiter gelesen! Schon jetzt auf jeden Fall ein Highlight 2021! Ich vergebe natürlich fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 25.02.2021

    Als eBook bewertet

    Schon seit der Kaiserzeit gibt es die Spielzeugfabrik der Familie Langbein in Sonneberg. Sie hat die politischen Wirren und die Kriege überstanden, doch die Wiedervereinigung bringt das Ende. In der Familie Langbein gibt es Verbitterung und Streitigkeiten. Das Werk muss leergeräumt werden und Eva, Iris und Jan, die Cousins sind, machen sich ans Werk. Dabei kommen Erinnerungen hoch und sie kommen sich wieder näher. Dann taucht bei einer Internetauktion eine Langbein-Puppe auf, die noch der Grossvater bemalt hat. Sie Cousins fassen ein Plan, sie wollen die Tradition ihrer Familie wieder aufleben lassen.
    Bereits das Buch „Was uns erinnern lässt“ der Autorin Kati Naumann hat mir gut gefallen und daher wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen. Sie führt uns mit diesem Roman zurück in die Vergangenheit und die deutsch-deutsche Geschichte. Die Firma Langbein hatte oft mit Schwierigkeiten in dieser wechselhaften zeit zu kämpfen. Aber ihnen war immer wichtig, den Betrieb zu erhalten und ihren Arbeitern ein Auskommen zu sichern. Doch als die Mauer fiel, kommt auch das Ende. Die im Westen und die im Osten hatten sich auseinandergelebt und man fand keinen Weg mehr zueinander. Auch die Mauer in den Köpfen wollte nicht so schnell fallen. Eva und ihr Cousin Jan sind in Sonneberg aufgewachsen und Iris kommt aus dem Westen. Sie müssen sich erst zusammenraufen, doch dann erkennen sie, was die Familie geleistet hat und dass es wichtig ist, sich zu vergeben.
    Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Die Charaktere sind lebendig und stimmig dargestellt. Auch die Gegend am Rennsteig im Thüringer Wald ist sehr atmosphärisch beschrieben.
    Ein schöner und berührender Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 29.01.2021

    Als Buch bewertet

    Wir alle hatten in der Kindheit ein Lieblingsspielzeug, an das wir uns gerne erinnern. Wie ist es aber wenn man mit einer ganzen Spielzeugfabrik aufwächst?
    Wo wir Kinder waren erzählt die Geschichte einer Spielzeugfabrik in Thüringen, von den Anfängen vor dem ersten Weltkrieg, über die schwere Zeit der Weltwirtschaftskrise, dem Nationalsozialismus, dem Kommunismus bis in die heutige Zeit. Anhand einer Familie wird ein ganzes Jahrhundert erzählt. Es gibt tiefe und sehr interessante Einblicke in das Handwerk der Spielzeugmacher. Von der Heimarbeit am Küchentisch, bis zur industriellen Herstellung am Fliessband. Besonders die Entwicklung der Puppen und Stofftiere war so liebevoll beschrieben, das ich mir jede Puppe bildlich vorstellen könnte.
    Es gibt natürlich auch eine Geschichte dazu. In der dreht es sich um vier Generationen der Familie Langbein. Mit all ihren Sorgen und Nöten. Besonders Flora, die einen grossen Teil der Geschichte begleitet ist mir ans Herz gewachsen. Tatsächlich beschränkt sich der Roman fast Ausschliesslich auf die Familie, aber das ist auch völlig ausreichend. Es gibt einen Teil in der Gegenwart, in dem sich die Charaktere durch das Stammhaus der Familie arbeiten und in Rückblenden wird die Familien- und Firmengeschichte erzählt.
    Ein Roman für alle die Familiengeschichten lieben und dabei gerne etwas über die Geschichte unseres Landes erfahren.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Island, 26.02.2021

    Als Buch bewertet

    Eva, Iris und Jan kommen in im thüringischen Sonneberg zusammen, um das Haus ihrer Grosseltern und Urgrosseltern leer zu räumen, die dort eine Spielzeugfabrik betrieben, die die verschiedenen politischen Systeme ab dem Kaiserreich überdauerte, aber nach der Wende zu Grunde ging. Auch die drei Protagonist:innen haben sich seit ihrer Kindheit entfremdet, stossen aber beim Entrümpeln auf gemeinsame Erinnerungen. Mit jedem der verschiedenen Gegenstände, die sie in dem Haus entdecken, wechselt die Autorin dann immer auf die zweite Zeitebene zurück in die Vergangenheit der Familie und man erfährt mehr über die Familien- und natürlich die Firmengeschichte, aber auch, was es mit dem jeweiligen Erinnerungsstück auf sich hat. Und auch die drei Erb:innen nähern sich einander langsam wieder an.

    Mir hat die Geschichte gut gefallen, da ich Geschichten, in deren Mittelpunkt ein Familienunternehmen steht, immer sehr interessant finde. Sonneberg ist gar nicht so weit von meiner Heimat entfernt, auch wenn diese in Westdeutschland liegt. Umso spannender finde ich es, mehr über die Tradition der Spielzeugherstellung zu erfahren, für die der Ort berühmt ist und darüber, wie die verschiedenen politischen Systeme das Leben der Fabrikantenfamilie beeinflussten. Der Schreibstil der Autorin ist anschaulich und angenehm lesbar.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 28.01.2021

    Als eBook bewertet

    Kati Naumann hat die Geschichte der Familie Langbein und ihrer Spielzeugfabrik in zwei Handlungssträngen angelegt. Der Strang in der Gegenwart führt immer so ein bisschen in den der Vergangenheit ein. Es ist eine Zeitreise zurück zu den Anfängen als Puppenfabrik und das Leben der Familie Langbein. Sehr authentisch erzählt die Autorin, was damals in Sonneberg begann und bis in die Gegenwart reicht. Es ist ein Auf und Ab für die ganze Spielzeugstadt Sonneberg. Es geht sowohl privat als auch geschäftlich hindurch, durch zwei Kriege, der Wirtschaftskrise, dem Aufschwung, hinein in die Verstaatlichung in der DDR. Mich hat die Familiengeschichte total fasziniert und gefesselt. Man spürt, dass die Autorin mit viel Herzblut die Geschichte erzählt, denn sie beruht auf Tatsachen. Das macht die Geschichte noch greifbarer und durch den bildhaften Erzählstil kann man das damalige Leben regelrecht spüren, den Leim, die Farben riechen, die Nähmaschinen rattern hören. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und eine regelrechte Zeitreise unternommen. Ein sehr gut erzählte und fesselnde Familiengeschichte!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Friederike W., 17.02.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Ein super schönes fesselndes Buch. Es liest sich sehr gut

    F.W.

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  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Internetmaus1954, 18.02.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Vielleicht bin ich der Kopf, und ihr seid die Hände, aber die Fabrik ist das Herz, das uns alle am Leben erhält.

    Das ist der Leitspruch von Albert Langbein, dem Gründer der gleichnamigen Sonneberger Puppenfabrik. Mit der Figurengruppe der thüringisch-fränkischen Kirmes, an der viele Sonneberger Fabrikanten, auch Albert, beteiligt waren, wurde die Spielzeugstadt bekannt. Diese Schaugruppe lebensecht wirkender Figuren, war auf der Weltausstellung 1910 in Brüssel, zu sehen.

    Kati Neumann hat die Familiengeschichte auf zwei Zeitebenen angesiedelt. Sie entstand in Anlehnung an die Vergangenheit ihrer Vorfahren. Diese hatten bereits 1879 die Puppenfabrik Peter Scherf in Sonneberg gegründet. Der flüssige Schreibstil der Autorin, mit einfachen, kurzen Sätzen macht das Lesen leicht. Leider fehlt dadurch auch die Tiefe und viele Dinge, vor allem in der Gegenwart, sind recht oberflächlich geblieben. So bin ich von dem Buch hin und her gerissen und ich muss sagen, leider enttäuscht.

    Beginnend mit einer Internetauktion, in der eine Langbein Puppe versteigert wird, tauchen wir in die Geschichte ein. Diese kaum noch zu findende sehr alte Puppe ist jetzt in Amerika. Zwei, der anscheinend letzten Nachfahren überbieten sich bei dieser Auktion, ohne es voneinander zu wissen. Sie hatten sich aus den Augen verloren. Nun nehmen sie Kontakt auf und kommen in der alten Fabrik wieder zusammen, die, wie so viele Betriebe jeder Grösse und Branche, Opfer der Wiedervereinigung wurden. Eva, ihr Cousin Jan und ihre Cousine Iris, sind die Hauptprotagonisten. Sie wollen gemeinsam die alte Fabrik und die Wohnung leer räumen. So kommt es, dass sie immer tiefer in die Vergangenheit ihrer Eltern, Grosseltern und den Urgrosseltern, die die Spielzeugfabrik gründeten, eintauchen.

    Sehr akribisch erzählt die Autorin von der Arbeit der Menschen in Sonneberg zur Kaiserzeit. Diese führt die ganze Familie am Küchentisch zusammen. Jede, noch so kleine Hand, muss mit helfen. Albert Langbein kommt zu dem Entschluss sein Haus um einen Anbau zu erweitern und eine Fabrik zu gründen. Gut dargestellt ist, wie die Puppenherstellung einem ständigen Wandel unterliegt. Die Familiengeschichte von 3 Generationen, 2 Kriege, fast alles ist sehr gut recherchiert und hat mir gefallen. Mit der deutschen Einheit geht diese Ära zu Ende. Das Billiglohnland DDR gibt es nicht mehr.

    Das Haus mit Fabrik soll geräumt und dann vermietet werden. Dieser Erzählstrang gefiel mir nicht und ist sehr oberflächlich. Die Handlungen von Cousin und Cousinen sind oft nicht nachvollziehbar. Es sind erwachsene Personen, die ihre Lebensmitte überschritten haben, was ich auf Grund ihrer Handlungen kaum glauben kann. Sie haben keinen greifbaren Charakter, streiten sich, warum auch immer und über ihren persönlichen Hintergrund erfahren wir nichts. Das finde ich sehr schade. Meine Erwartungen lagen höher, zumal ich die Zeiten von Verstaatlichung über die Hoffnungen durch die Wende und dann den Ausverkauf der DDR sehr bewusst erlebt habe.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 26.01.2021

    Als Buch bewertet

    In diesem Roman hat die Autorin einen Bogen von Anfang des 20. Jahrhunderts bis zur heutigen Zeit über die Geschichte der Spielzeugfabrik Langbein in Sonneberg gespannt. Beginnend in der heutigen Zeit lernt der Leser Eva, Iris und Jan, Erben der zuvor genannten Spielzeugfabrik kennen. Einer Fabrik, die 2 Weltkriege, die deutsche Teilung und die Verstaatlichung durch die DDR-Regierung überstanden hat. Die dann aber nach der Wende und nach der Rückübertragung Konkurs anmelden musste. Doch während des Ausräumens des alten Stammhauses erhalten Eva, Iris und Jan zum Teil ihnen bisher unbekannte Einblicke in die Familiengeschichte, erwachen alte Erinnerungen aus ihrer Kindheit. Gleichzeitig kommen ihnen aber auch Ideen wie mit altem Knowhow die Fabrik wieder zum Leben erweckt werden kann ….
    Mich hat das Buch nicht mehr losgelassen. Denn die anfänglichen Beschreibungen, wie ein ganzes Dorf (zur Kaiserzeit) Einzelteile für die Puppen fertigt, die dann bei Langbeins in der Küche zusammengesetzt wurden, das fand ich beeindruckend und faszinierend. Albert Langbein, der Gründer der Fabrik arbeitete anfangs noch vormittags als Metzger und erst abends haben alle Familienmitglieder, dem Alter und den Fähigkeiten entsprechend, helfen müssen die Puppen zusammenzubauen. Beim Lesen habe ich so manches Mal gedacht: haben die denn nie Feierabend.
    Die Handlung wechselt immer zwischen dem Jetzt und den Rückblicken auf vergangene Generationen. Mich hat begeistert wie viele in sich stimmige kleine Episoden die Autorin eingeflochten hat. Episoden, die die Figuren und die gesamte Geschichte für mich lebendig gemacht haben. Man merkt beim Lesen, wie viel Detailwissen aus der Herstellung der Puppen recherchiert wurde und im Buch eingeflossen ist. Ich fand das interessant und abwechslungsreich beim Lesen. An vielen Stellen sind bei mir alte Kindheitserinnerungen wieder aufgeflackert. Wie z.B. bei den Begriffen PIKO oder Minol-Pirol. Bei so viel Lesevergnügen und Kurzweiligkeit, gibt es von mir 5 wohlverdiente Lese-Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hyperventilea, 25.04.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die Entwicklung einer Sonneberger Spielwarenfabrik und die faszinierende Familiengeschichte dahinter

    2019 treffen sich Eva, Iris und Jan, Erben der früheren Traditionspielwarenfabrik Langbein, in Sonneberg um das zur Fabrik gehörende Stammhaus zu entrümpeln. Die drei haben sich über die Jahre hin auseinandergelebt und geraten ständig in Konflikt miteinander. Doch beim gemeinsamen Ausräumen kommen vermehrt Erinnerungen hoch: an die Anfänge der Spielwarenfabrik, an ihre Entwicklung, an persönliche Schicksalsschläge, an politische Ereignisse und an wichtige gemeinsame Erlebnisse, die die drei Verwandten verbinden.

    Autorin Kathi Naumann schreibt angenehm, flüssig und unkompliziert. Sie erzählt aktuell von Evas Situation, während sie sich mit ihrer Cousine Iris und dem Cousin Jan auseinandersetzt. In Rückblenden werden ausserdem wichtige Ereignissen aus der Vergangenheit der Familie Langbein und entscheidende Kapitel aus der Geschichte der Spielzeugfabrik geschildert. Durch den gekonnten Einsatz von Rückblenden wird immer klarer, wieso die Beziehung von Eva, Jan und Iris belastet ist. Dank Kathi Naumanns abwechslungsreicher Erzählweise war ich rasch von der Geschichte um die Langbeins und ihr Unternehmen gefangen.

    Bei all den verschiedenen Figuren, die im Roman vorkommen, fällt es anfangs noch etwas schwer, die Orientierung zu behalten. Wie Eva, Jan und Iris genau miteinander zusammenhängen, wird aber relativ schnell klar. Die Firma Langbein wird von deren Urgrossvater Albert Langbein gegründet, dessen Sohn Otto später die Leitung übernimmt. Otto setzt sich engagiert für die Firma ein, möchte sich seinem Vater gegenüber unbedingt würdig erweisen. Er kommt nur sehr schwer über den Tod seines Bruders Fritz hinweg, der wie ein Geist über ihm zu schweben scheint. Ottos Frau Flora leisten ebenso Wichtiges für die Fabrik, sie hilft mit Leidenschaft mit. Ihr Motto: „Alles, was man tut, soll man mit Liebe tun. Oder es sein lassen.“ Flora und Otto sind das Herz der Firma, auch als die Puppenfabrik Albert Langbein ins VEB Kombinat und Plüschwaren Sonni umgewandelt wird. Die Familie Langbein ist eine ganz besondere, sehr interessante Familie. Die verschiedenen Mitglieder spielen im Lauf der Handlung differenzierte Rollen, tun ganz Unterschiedliches, teils auch Fragwürdiges um die Firma in der DDR am Laufen zu halten. Zu vielen Figuren entwickelte ich als Leser schnell einen Bezug, manche empfand ich als weniger einnehmende, aber dennoch plausible Charaktere, die Beweggründe für ihr Handeln blieben für mich stets nachvollziehbar.

    „Wie weit darf man gehen, um eine Tradition aufrechtzuerhalten?“ Diese Frage stellen sich Eva, Iris und Jan und natürlich auch die Leser. Und in dem Zusammenhang geht es vor allem darum: Wie weit ist die Familie Langbein konkret gegangen? Überaus spannend, das beim Lesen zu erfahren.
    Die Geschichte der DDR wird hier in eine mitreissende Familiengeschichte gepackt, nebenher gibt es sehr viel Informatives über die Spielzeugherstellung in Sonneberg zu lernen.
    Gefallen hat mir vor allem die Bedeutung, die „Familie“ in diesem Roman einnimmt. So viel Affinitäten, so viel Konfliktpotential es auch geben mag, letztendlich vermag Familie doch vieles auszuhalten und aufzufangen. Familie verbindet. Das erkennen die Protagonisten immer wieder aufs Neue. Bestimmte Gegenstände beispielsweise Alberts Füllfederhalter haben eine ganz besondere Bedeutung für die Figuren, sie tauchen immer wieder zu verschiedenen Zeitpunkten auf, auch sie erzählen Geschichten, haben Symbolkraft, das wurde eindrücklich herausgearbeitet.
    Die Familie der Autorin Kathi Naumann besass selbst in Sonneberg eine Puppenfabrik, die Autorin stöberte im Familienschatz, untersuchte intensiv die eigenen Familiengeschichte. Sie nahm ihre eigene Familie zum Vorbild für die fiktive Familie Langbein. Ihre gründlichen Recherchen werden im Roman sehr offensichtlich, sie machen den Plot sehr authentisch und realistisch.
    Für mich ist „Wo wir Kinder waren“ ein hochinteressanter Ausflug in die Spielwarenproduktion, eine Zeitreise ins thüringische Sonneberg und ein tiefer, persönlicher Einblick in die Strukturen einer Unternehmerfamilie. In diesem lesenswerten, kurzweiligen historischen Roman werden Erinnerungen lebendig.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 27.01.2021

    Als Buch bewertet

    Was man als Kind geliebt hat, bleibt im Besitz des Herzens bis ins hohe Alter (Khalil Gibran)

    Einst war die Puppenfabrik Langbein das Aushängeschild in Sonneberg. Die Wurzeln reichen zurück bis in die Kaiserzeit, aber von dem Glanz und dem Erfolg ist nichts mehr übrig geblieben. Zwei Kriege, die deutsche Teilung, die Umwandlung in einen VEB und dann die Wiedervereinigung haben nicht nur an der Fabrik genagt, sondern auch auch den Langbein-Erben. Ausser verbitterten Menschen und dem Streit um den Nachlass scheint kein Band sie zu verbinden. Erst als eine eine Auktion im Internet eine seltene Langbein-Puppe zum Vorschein bringt, rückt die Vergangenheit mit aller Macht in den Fokus und weckt die Chance auf einen Neubeginn...



    "Wo wie Kinder waren" entführt den Leser in das Spielzeugwunderland von Sonneberg und lässt das geschäftige Treiben in der alten Puppenfabrik wieder lebendig werden. Die Nähmaschinen rattern, der Geruch von Vinylmasse und Pappmache liegt in der Luft und über allem liegt der Zauber einer längst vergangenen Zeit, in der das Handwerk des Puppenmachers hochangesehen gewesen ist.

    Die Figuren verfügen über ein unglaubliches Charisma und begeistern den Leser mit einer sympathische Ausstrahlung und einem grossen Herz für Puppen und Spielzeug. Man wird wieder zum Kind und möchte so gerne mit der Anita-Pupe spielen, Trost von einem der kuscheligen Teddy gespendet bekommen oder Abenteuer im Zoo erleben, wenn Affen und Krokodile, Zebras und Papageien unter den Händen der fleissigen Mitarbeitenden der Puppenfabrik entstehen.

    Die Autorin zeichnet farbenfrohen und plastische Bilder, sodass es den Leser unendlich leicht fällt, sich direkt vor Ort einzufinden und die aufregende Zeitreise anzutreten. Die technischen Neuerungen und Erfindungen der jeweiligen Ära werden schön in den Verlauf der Geschichte eingebunden und man staunt über den Zeppelin am Himmel, die ersten Automobile auf den Strassen und die ersten Fernsehgerät, die Einzug in die Wohnzimmer halten.

    Das Leben und Wirken der Familie Langbein über mehr als hundert Jahre wird von Kati Naumann als mitreissende Geschichte erzählt und man merkt gar nicht, wie die Zeit verstreicht. Gerade noch hat die Puppenfabrik ihre Tore geöffnet und die ersten Aufträge sind zu verzeichnen, da steht auch schon der Erste Weltkrieg vor der Tür und macht die grossen Träume zunichte. Der Verfall der Währung, der zunehmende politische Wandel bis hin zum Zweiten Weltkrieg, der Teilung Deutschlands und der Zwangsenteignung durch das DDR-Regime - das alles läuft wie eine extrem gut recherchierte Dokumentation in bewegten Bildern vor dem Leser ab und man wächst direkt in die Firmengeschichte und Fehden mit hinein. Liebe, Lügen, Intrigen und Hoffnung schwingen immer mit, wenn Kati Naumann über Langbein-Tradition erzählt und den Leser das fast vergessen Handwerk des Puppenmachers näherbringt. Fast meint man, bei den einzelnen handwerklichen Schritten dabei zu sein und mitzuerleben, wie aus vielen Einzelteilen eine wunderschöne Puppe wird. Erinnerungen an die eigene Kindheit werden wach und lassen die verblassten Bilder aus dem Buch mit den eigenen Wahrnehmungen verschmelzen. Kati Naumann gelingt es, die einzelnen Episoden und Erinnerungen wie in einem Leporello aneinanderzufügen und so nostalgische Gefühle effektvoll zu entfalten.

    Die Langbein-Nachkommen müssen über den drohenden Verlust des Traditionsunternehmens feststellen, dass sie doch mehr verbindet, als entzweit. Die gemeinsam erlebten Kindheitserinnerungen sind fest im Herzen verankert und legen den Grundstein für ein neues Miteinander. Ein mitreissender Familienroman, der vielen Fragen nach Schuld und Verlust nachgeht, aber auch die Hoffnung auf einen Neubeginn weckt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 26.01.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Familiengeschichte in Sonneberg

    Die Schriftstellerin Kati Naumann hat mich mit ihrem Roman „Wo wir Kinder waren“ total erreicht. Der vorige Roman gefiel mir auch schon gut.

    Der Roman spielt in der Puppenmacher- und Spielzeugstadt Sonneberg und zeigt die Familiengeschichte von 1898 bis 2019.
    Albert Langbein gründet die Puppenfabrik.
    Die Autorin gibt die Stimmung wunderbar autistisch werden. Die Sorgen und Freuden und der Kampf kann man hautnah miterleben.

    2019 erben Eva, Iris und Jan die marode Fabrik und das Stammhaus. Sie wollen alles ausräumen, eh man das Haus vermieten kann.
    Dabei kommen viele Erinnerungen hoch.
    Einiges erfahren sie erst jetzt aus den Dokumenten.

    Während des Dritten Reichs müssen die Vorfahren schon für die Fabrik kämpfen.
    Dann kommt die Zeit der DDR, in denen Eigentümer gezwungen werden, immer wieder nach zu geben.

    Die Grossmutter der Erben gefiel mir besonders gut. Sie machte ihrem Mann immer wieder Mut und packt immer wieder mit an.

    Dieser Roman ist ein prima Zeitdokument.
    Et fesselt und unterhält gut .

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  • 2 Sterne

    Wilhelmine N., 23.02.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Es wurdr zuviel Vergangenheit Gegenwart geschrieben. Habe schon bessere Bücher gelesen.

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 08.02.2021

    Als Buch bewertet

    „...Für Eva fühlte es sich an, als hätte sie jahrelang Schwimmen geübt, nur um dann festzustellen, dass es nirgends mehr Wasser gab….“

    Eva lebt in Sonneberg in Thüringen. Ihr Leben schien vorgezeichnet. Es wurde geprägt von der Spielwarenindustrie. Dort hatte sie ihre Ausbildung gemacht, dort wartete auf sie ein sicherer Arbeitsplatz. Die beiden Kinder wurden im betriebseigenen Kindergarten gut versorgt. Und dann kam die Wende…
    Die Autorin hat einen tiefgründigen Roman geschrieben. Jede Zeile ist Zeuge für die exakte und umfangreiche Recherche.
    Zwei Handlungsstränge laufen parallel ab. Eva, Iris und Jan räumen das Haus aus, das über mehrere Generationen ihrer Familie gehörte. Mit den Erinnerungsstücken, die sie in die Hand nehmen, führt mich die Autorin zurück in die Vergangenheit. Im Jahre 1910 hatte ihr Urgrossvater Albert Langbein seine Puppenfabrik in Sonneberg gegründet.

    „...Siebenundzwanzig Arbeiter hatten bei ihm eine Anstellung gefunden. Albert kannte jeden von ihnen, und zwar nicht nur dem Namen nach. In Sonneberg gab es keine Geheimnisse...“

    Langbein – Puppen waren Handarbeit und Unikate. Wer Arbeit im Werk hatte, war besser gestelltals die Heimarbeiter.
    Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Er passt sich den Zeitverhältnissen an.
    Es sind einzelne Episoden aus der Vergangenheit, die von der Entwicklung der Fabrik erzählen. Es gab Höhen und Tiefen. Oftmals musste man wieder am Punkt Null beginnen, so zum Beispiel nach den beiden Weltkriegen. Deutlich wird, dass die Spielzeugherstellung ein hartes Geschäft war. Auch die Kinder mussten mitarbeiten. Oftmals war es von der politischen Lage abhängig, was gerade gefragt war. In Spielzeugfabriken wurden Waffen produziert, wenn es so gewollt war. Glücklicherweise gehörte die Langbein – Fabrik zu den wenigen, die davor verschont blieben.
    Auch Konflikte innerhalb der Familie blieben nicht aus. Bewunderungswürdig fand ich vor allem Otto und Flora, die zweite Generation, die auch in ausweglosen Zeiten den Kopf oben behielt. Dem kam entgegen, dass Flora in der Kindheit Not und Elend kennengelernt hat und ihre Wurzeln nie verleugnet hat.
    Auch als sich mit der Gründung der DDR vieles ändert, ist es Flora, die der Familie immer wieder Halt gibt. Gerade die Beschreibung dieser Zeiträume zeigt, wie viele Gespräche die Autorin geführt haben muss, um das so realistisch zu erzählen. Ein Zitat soll belegen, wie damals manches lief:

    „… Damit fuhr Fred zum VEB Möbelstoff- und Plüschwerke in Hohenstein – Ernstthal und tauschte Kuscheltiere gegen Mohairplüsch. Plüschtiere waren eine solidere Währung als Mark der DDR. Für Plüschtiere bekam Fred alles...“

    Dabei vermeidet die Autorin jegliche Schwarz-Weiss-Malerei. An vielen Stellen erfahre ich detailliert, was alles nötig war, um eine Puppe oder ein Plüschtier herzustellen und wie sich die verwendeten Materialien und Produktionsbedingungen im Laufe der Jahrzehnte änderten.
    In der Gegenwart fetzen sich Eva, Jan und Iris anfangs heftig. Dazu muss man wissen, dass Eva und ihr Cousin Jan in Sonneberg aufgewachsen sind, Iris aber auf der westlichen Seite der Grenze.

    „...“Soll ich euch mal was gestehen?“, fragte Iris. „Ich habe schon mal gedacht, es wäre besser gewesen, die hätten die Mauer nicht aufgemacht.“...“

    Nach der Wende wurde der Betrieb wieder privatisiert, musste aber recht schnell Insolvenz anmelden. Die Abnehmer waren weggebrochen. Die Erbengemeinschaft war sich uneins, was weiter zu geschehen hat. Dazu gehörten neben Eva, Jan und Iris, den Enkeln von Otto, auch die Nachkommen von Else, Ottos Schwester.
    Mit jeden Tag, den die Drei aber zusammen arbeiten, wächst ihre Ehrfurcht vor dem Erbe der Ahnen. Gibt es noch eine Chance?
    Ein Familienstammbaum und ein inhaltsreiches Interview mit der Autorin ergänzen das Buch.
    Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen.

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