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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Azyria Sun, 29.06.2022

    Als eBook bewertet

    Mitreissend und emotional

    Worum geht’s?
    Konrad wächst in der Nachkriegszeit auf. Es ist steiniger Weg für ihn, in diesen Zeiten gross zu werden. Aber er kämpft sich durch, absolviert erfolgreich ein Medizinstudium und eröffnet mit seinem aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Onkel eine Frauenarztpraxis. Als Greta ihn dann zum Mann nimmt, scheint sein Glück vollkommen.

    Meine Meinung:
    Mit „Was ich nie gesagt habe – Gretchens Schicksalsfamilie“ (dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Juni 2022) setzt Susanne Abel ihre Romanreihe um Tom und Greta fort. Nachdem der erste Teil, in dem es hauptsächlich um Gretas Vergangenheit und ihre Gegenwart mit ihrem Sohn Tom geht, mich schon total begeistert hatte, war ich sehr auf die Fortsetzung gespannt. Und ja, die Autorin hat mich nicht enttäuscht, auch dieser Roman hat mich mitgerissen und gefesselt!

    Nachdem Tom im ersten Teil in einer DNA-Datenbank eine Probe hinterlegt und seine Halbschwester Marie gefunden hat, lernt er in diesem Teil einen weiteren Halbbruder, den Holländer Henk kennen, der seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Jenny, mit der Tom inzwischen glücklich ist, beginnt daraufhin mit Henk gemeinsam weitere Recherchen, teils hinter Toms Rücken, was die Beziehung zu ihm gefährlich ins Wanken bringt, nachdem schon Henks Auftauchen Toms Welt erschüttert hatte. Und die Dinge, die im Rahmen der Recherchen aufkommen, sind einfach unglaublich!

    In der Vergangenheit dürfen wir diesmal Konrad begleiten. Erst war ich etwas enttäuscht, weil wir nicht wieder mit Greta zurückgereist sind, aber die Geschichte von Konrad genannt Conny, ist mindestens genauso spannend. Besonders das Schicksal seiner Schwester Lizzy hat mich tief berührt. Und bald schon – wie auch im ersten Teil – kreuzen sich die Wege der beiden und es geht teils gemeinsam weiter. Auch das hat mir sehr gut gefallen, wie die Autorin hier den ersten Teil in den zweiten hat einfliessen lassen. Es war bekannt, ohne wiederholt zu werden und wir konnten so Dinge erfahren, die mich zumindest im ersten Teil noch neugierig zurückgelassen hatten. Dann erfahren wir von den Lebensborn-Kliniken, von den Versuchen mit den Gefangenen im KZ und von dem sog. unwerten Leben. Von all dem hatte ich schon gehört bzw. vor kurzer Zeit gelesen, aber das alles nochmals zu lesen, war sehr ergreifend und bedrückend zugleich. Dann die ersten Samenbanken und welche Schindluder die Ärzte betrieben. All diese historischen Details hat die Autorin wieder perfekt in die Geschichte um ihre Protagonisten herumgeschrieben und am Ende kurz aufgezeigt, welcher Teil davon Fakten und was Fiktion war. Besonders gefallen hat mir auch, dass wir teilweise aus Sicht der dementen Greta lesen durften, was sehr spannend war. Und auch aus Sicht vom kleinen Tom. Und ich hoffe, dass wir noch mindestens einen weiteren Teil lesen dürfen, mir ist die ganze Familie sehr ans Herz gewachsen! Das Ende, der Geburtstag von Tom auf dem Schiff, war dann nochmal ein kleines Highlight.

    Fazit:
    Mit „Was ich nie gesagt habe“ setzt Susanne Abel ihren Roman um Greta Monderath und deren Sohn Tom fort. Auch hier reisen wir wieder in die Vergangenheit, diesmal gemeinsam mit Toms Vater Konrad. Erleben mit ihm seine Zeit im Krieg, wie er danach versucht hat, sich ein Leben aufzubauen und Greta kennengelernt hat. Hierbei führ die Autorin perfekt das Wissen, das wir bereits aus dem ersten Teil haben, mit den Geschehnissen in diesem Teil zusammen. Und wir erleben, wie Tom aufwächst. Und in der Gegenwart, wie er seinen Halbbruder Henk findet und sie gemeinsam mit Jenny weiter recherchieren. Dabei baut die Autorin Fakten mit ein, in denen es um die Lebensborn-Kliniken geht, um die Behandlung von sog. unwertem Leben und wir erleben das grausame Schicksal von Lizzy mit. Das Buch war wieder mitreissend, informativ und emotional. Ich habe die Seiten verschlungen und es hat mich wieder tief berührt. Jenny, Tom, Helga und Greta sind mir total ans Herz gewachsen!

    5 Sterne für dieses Buchhighlight des Jahres 2022 und ich hoffe sehr, dass es noch mindestens einen weiteren Teil geben wird!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra, 24.07.2022

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Was ich nie gesagt habe - Gretchens Schicksalsfamilie" von Susanne Abel ist die Fortsetzung des Debütromans der Autorin "Stay Away from Gretchen" und schliesst die im ersten Buch begonnene Familiengeschichte ab.
    Das Buchcover ist in seiner Schlichtheit genau passend und sehr schön ausgewählt. Ein kleiner Kritikpunkt gilt dem Zusatztitel "Gretchens Schicksalsfamilie", der meiner Meinung nach überflüssig und auch nicht ganz passend ist (warum erkläre ich später). Ich vermute, man hat den Titel so gewählt, um deutlich zu machen, dass es sich um eine Fortsetzung handelt, von daher ist es in Ordnung.
    Wie bereits im ersten Roman begleiten wir den Nachrichtenmoderator Tom Monderath im Jahr 2016, dessen Leben sich gerade wieder langsam stabilisiert hat. Kürzlich erst hat er erfahren, dass seine mittlerweile an Alzheimer erkrankte Mutter Greta Monderath bereits vor ihm eine Tochter hatte, welche der jungen Frau in den Nachkriegsjahren entrissen wurde und somit auch eine Erklärung für ihre jahrelangen Depressionen. Nun stellt sich ihm plötzlich ein Unbekannter als sein Halbbruder väterlicherseits vor. Wieder taucht Tom, nicht ganz freiwillig, ein in lang gehütete Geheimnisse seiner Eltern und die Leserschaft erfährt nun mehr über Konrad "Konny" Monderath, Toms Vater. Das ist auch der Grund, warum ich cen Titel nicht zu 100% passend finde, denn während in Band 1 Gretas Vergangenheit im Mittelpunkt der Handlung stand, ist es nun Konrads Geschichte, die erzählt wird.
    Wie bereits in "Stay Away from Gretchen" springt der Erzählstrang in der Zeit hin und her. Zum einen verfolgen wir Toms Suche nach Antworten und erleben wie er mit den Lügen, Geheimnissen und teils erschreckenden Erkenntnissen über seine Familie hadert. Auf der anderen Seite lernen wir den kleinen Konrad kennen und begleiten ihn durch seine Kindheit in den 1930er Jahren, leiden mit ihm wegen seiner Verluste und kommen schliesslich an den Punkt der Geschichte, wo sich die Lebenswege von Greta und Konrad treffen und langsam miteinander verwoben werden. Die Rückblenden führen uns nach und nach bis zu dem Zeitpunkt, als der junge Tom sein Elternhaus verlassen hat und Konrad stirbt. Es ist mitreissend wie Susanne Abel es schafft, die komplexe Lebensgeschichte der Familie Monderath über zwei Bücher hinweg zu erzählen und einzelne Handlungsstränge erst nach und nach miteinander zu einem Gesamtbild zu verweben. Am Ende ist alles erzählt, eine absolut runde Geschichte, die mich als Leserin bis zum Schluss gefesselt hat.
    Bedrückend sind die Schilderungen aus einem der dunkelsten Kapitel der Geschichte. Mit viel Fingerspitzengefühl, gründlicher Recherche und der notwendigen Klarheit widmet sich die Autorin sensiblen Themen, wie der Rassenhygiene während des Nationalsozialismus und auch wie diese Denkweise auch nach Ende des zweiten Weltkrieges noch in einigen Köpfen fortbestand. Dabei wirft sie ein Blick auf das Euthanasie-Programm der Nazis, auf Lebensborn-Kliniken, medizinische Experimente in Konzentrationslagern und der Eugenik.
    Ein weiteres grosses Thema betrifft die Entwicklung der Gynäkologie in der Nachkriegszeit, vom Einsatz der Antibabypille, über Abtreinbungen bis zum grossen Thema der künstlichen Befruchtung über Samenspenden.
    Während Leser*innen in den Rückblenden viel über die Beweggründe und Entscheidungen der jungen Erwachsenen im Deutschland nach 1945 erfahren, wird in der gegenwärtigen Zeit das Ausmass dieses Handelns für die Kinder der Kriegsgeneration klar.
    Frau Abel verliert dabei nie das grosse Ganze aus dem Auge, spricht in viele wichtige Themen an und schafft es gleichzeitig eine grossartige Geschichte zu erzählen.

    Mein Fazit: "Was ich nie gesagt habe - Gretchens Schicksalsfamilie" ist eine wunderbare Mischung aus historischer Aufarbeitung des Nationalsozialismus auf ganz persönlicher Ebene und zugleich eine berührende Familiengeschichte. Sie zeigt auf, wie sehr Lügen und Geheimnisse der Vergangenheit zur Belastung der folgenden Generationen werden können und macht deutlich wie wichtig es ist, offen miteinander umzugehen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 29.07.2022

    Als Buch bewertet

    Köln, Juli 2016. Der Moderator Tom Monderath nimmt eine berufliche Auszeit und geniesst das Leben mit seiner Freundin Jenny und deren vier Monate alten Sohn Carl. Mit der wohltuenden Ruhe ist es vorbei, als Tom seinen Halbbruder Henk trifft, von dessen Existenz er zufällig über eine DNA-Suche erfahren hat. Plötzlich keimt in Tom der Wunsch auf, mehr über seinen Vater Konrad und dessen augenscheinliche Geheimniskrämerei zu erfahren. Kein leichtes Vorhaben, denn Konrad ist bereits viele Jahre Tod und Toms Mutter Greta ist wegen ihrer fortgeschrittenen Demenz nicht in der Lage, ihm die gewünschten Antworten zu geben…

    Obwohl ich den ersten Roman rund um Greta und ihren schicksalhaften Lebensweg nicht gelesen habe, war ich schnell mittendrin im Geschehen und hatte schon nach wenigen Seiten das Gefühl, mit allen Figuren gut vertraut zu sein. Auch ohne Kenntnis der vorherigen Ereignisse habe ich einen guten Eindruck davon bekommen, was Greta alles durchmachen musste. In diesem Buch rückt Toms Vater Konrad in den Fokus der Handlung. Konrads Erlebnisse und sein Handeln wirken bis in die Gegenwart nach und hatten bzw. haben einen grossen Einfluss auf Tom und seinen Werdegang.

    Konrads Wachsen und Werden wird in einem zweiten Handlungsstrang erzählt, der im Mai 1933 beginnt, als Konrad fünf Jahre alt ist. Der Leser begleitet Konrad durch seine Kindheit und Jugend und erlebt mit ihm die Schrecken des Krieges und die Unbarmherzigkeit der Nazis. Aus US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurück, studiert Konrad in Heidelberg Medizin und lernt Greta kennen und lieben. Gemeinsam mit ihr kehrt er nach Köln zurück und eröffnet mit seinem Onkel Drickes eine gynäkologische Praxis.

    Susanne Abel erzählt die Geschichte sehr anschaulich - die feine Charakterisierung der Figuren, die bildhaften Beschreibungen der Handlungsorte und die Schilderungen des abwechslungsreichen Geschehens sowohl in dem historischen wie in dem zeitgenössischen Part machen diesen Roman zu einem genauso ergreifenden wie spannenden Leseerlebnis.

    Die Autorin hat in diesem Buch Themen verarbeitet, bei denen es mir zum Teil eiskalt den Rücken heruntergelaufen ist. Es geht um Reproduktionsmedizin und Spenderkinder. Und um die gezielte Fortpflanzungspolitik der Nazis, um Eugenik und Kinder-Euthanasie. Ausserdem geht Susanne Abel der Frage nach, was eigentlich Familie ist. Was prägt uns? Welche Rolle spielen die Gene? Auf Seite 519 sagt Helga zu Tom: „Nicht alle dunklen Ecken brauchen Licht“. Aber, ist das wirklich so? Kann eine Familie auch dann glücklich sein, wenn ihr Fundament aus Geheimnissen und Lügen besteht? Ich denke nicht. Nicht immer ist Schweigen Gold.

    „Was ich nie gesagt habe - Gretchens Schicksalsfamilie“ hat mir sehr gut gefallen – eine mitreissende Familiengeschichte, die kurzweilig erzählt wird und mich auch nach dem Lesen noch lange beschäftigt hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas W., 18.07.2022

    Als Buch bewertet

    Nachdem Tom endlich etwas Licht in das Dunkel des früheren Lebens seiner dementen Mutter gebracht hat, zieht nun das nächste Beben durch sein Leben. Durch Zufall stellt sich heraus, dass Tom einen Halbbruder hat und wenig später ergibt sich, dass es nicht bei dem einen bleiben wird. Welch ein Mensch war sein Vater, der bereits vor über 20 Jahren verstorben ist? War er wirklich ein untreuer, gewissensloser Ehemann? Warum gab es dann in Toms Jugend nur noch Schweigen zwischen ihm und seinem Vater? Tom möchte die jetzt hereinbrechende Lawine an Antworten aufhalten, doch seine Freundin startet zusammen mit seinem Halbbruder eine umfassende Recherche, deren Ergebnisse keiner von ihnen jemals richtig verkraften wird.

    Wer den 1.Teil dieser ergreifenden Familiengeschichte gelesen hat, bekommt sofort wieder Anschluss im Leben der Hauptfiguren. Tom ist nach wie vor ein egoistischer Typ, der ein selbstzerstörerisches Leben führt, nur selten mit Rücksicht auf die Menschen, die ihn lieben. Wenn man sich noch im 1.Teil gefragt hat, warum dieser Mensch so ein Leben führt, bekommt man jetzt in diesem Teil der Geschichte die Antwort und alles fügt sich zu einem verständlichen Bild, so dass man sogar für diesen Egomanen Verständnis aufbringen kann. Die Autorin hat auch in diesem Buch wieder einen Teil deutscher Geschichte hervorgeholt, dessen sich kaum jemand bewusst ist bzw niemand diese Hintergründe vermutet. Teilweise hatte ich beim Lesen parallel mein Tablet in der Hand, um entsprechend gleich erwähnte Personen und geschichtliche Abläufe ausführlicher nachlesen zu können. Oftmals hat es mir die Sprache verschlagen und ich beginne, manches mit anderen Augen zu sehen. Ich möchte nicht zu viel verraten. Vielleicht vermutet man jetzt einen trockenen Historienschinken - auf keinen Fall, Susanne Abel erschlägt den Leser nicht unter einem unfassbaren Brocken, sondern Schritt für Schritt öffnet sich der Vorhang in die Vergangenheit, zwar oftmals atemlos und kaum begreifend, aber alles ist zu verkraften und man wird dieses Buch nachdenklich und mit einem beträchtlichen Teil an neuem Wissen schliessen und hoffen, bald wieder so ein unglaublich ergreifendes Buch von ihr in den Händen halten zu können. Ein Markenzeichen der Autorin sind die phantastischen Übergänge zwischen den einzelnen Kapiteln - auch wenn es ständig wechselt zwischen Neuzeit und Vergangenheit, so hat man durch diese teils sehr witzigen Übergänge das Gefühl, die gesamte Geschichte hängt an einem Faden. Ich liebe diesen Stil. Für mich schon jetzt das Buch 2022! Das Cover bringt unverwechselbare Ähnlichkeit zum 1.Teil mit und der aufmerksame Leser wird sofort erkennen, was er hier vor sich hat. Absolut empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke H., 28.06.2022

    Als Buch bewertet

    In „Was ich nie gesagt habe“ schreibt Susanne Abel nicht nur die Geschichte von Greta und ihrem Sohn Tom fort, sondern gewährt gleichzeitig auch einen Blick in die Familienhistorie der Monderaths. Aber keine Sorge, diesen Roman kann man auch ohne Kenntnis von „Stay away from Gretchen“ lesen, da sämtliche relevanten Ereignisse erwähnt und in die Handlung eingearbeitet wurden. Auch wenn die Autorin immer wieder Verbindung zum Vorgänger herstellt, ist der Fokus diesmal auf Tom und die männliche Linie gerichtet und beschäftigt sich mit der zentralen Frage, welche traumatischen Auswirkungen das Verschweigen wichtiger Geschehnisse und Entscheidungen innerhalb einer Familie auf die Nachgeborenen haben kann.

    Schauen wir zuerst auf die Form. Abel verwendet ein Konzept, das in Romanen, die sich mit Familiengeheimnissen auseinandersetzen, Usus ist und bereits im Vorgänger erfolgreich war. Es gibt zwei Handlungsebenen im Wechsel, zum einen natürlich die Vergangenheit, beginnend im Jahr 1933 bis Ende des Zweiten Weltkriegs und darüber hinaus, zum anderen die Gegenwart, und hier das Jahr 2016, in dem der Protagonist unverhofft mit einem Halbbruder konfrontiert wird und sämtliche Gewissheiten seines Lebens mit einem Mal in Frage gestellt werden. Die Ähnlichkeit der Halbgeschwister ist für beide überraschend und wirft Fragen nach dem gemeinsamen Vater auf. Einem Vater, der zeit seines Lebens unnahbar war und keine Nähe zuliess. Und so beginnen sie, in dessen Vergangenheit nach Antworten zu suchen, nicht wissend, dass sie damit die Büchse der Pandora öffnen.

    Abel beschreibt das Leben im Nationalsozialismus, das Aufwachsen der Kinder, deren Verführung durch die Rattenfänger, ihre Überzeugung, für die gerechte Sache zu kämpfen, wenn sie als Jugendliche in den Krieg ziehen. Sie schildert die Trauer der Menschen, die ein geliebtes Kind verlieren, dessen Leben als unwert eingeordnet wird. Die Schrecken der Bombennächte, in der ganze Familien ausradiert werden. Die menschenverachtenden Auswüchse dieser Ideologie und deren Anhänger, die gnadenlos Menschleben zerstören und eine Generation hervorbringen, deren Schuldgefühl und Schweigen familiäre Nähe unmöglich macht.

    Dem Roman liegt eine gründliche Recherchearbeit der Autorin zugrunde. Nicht alle erwähnten Personen in diesem Roman sind fiktiv, ebenso die Konsequenzen, Ereignisse und Reaktionen, die sich daraus für die Protagonisten ergeben, was deren Handeln umso glaubwürdiger macht. In einem ausführlichen Nachwort, ergänzt durch eine umfangreiche Literatur- und Medienliste, geht Susanne Abel darauf im Detail ein.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cynthia M., 15.07.2022

    Als Buch bewertet

    „Was ich nie gesagt habe“ ist der zweite Band einer Familiensaga von Autorin Susanne Abel. Ich muss ja gestehen, dass ich Band 1 nicht gelesen habe, irgendwie hatte mich da der Klappentext nicht überzeugt. Band 2 klang jetzt aber so toll, dass ich es unbedingt lesen wollte. Ist bei Romanen normalerweise schwierig, weil die Handlung doch recht eng verknüpft ist, aber ich kann berichten, dass das hier überhaupt kein Problem ist. Es wird genug Kontext geliefert, um auch ohne Band 1 gut in die Geschichte einzusteigen und alle mitverfolgen zu können.

    Zum Inhalt: über ein Portal zur Ahnenforschung hat Tom seine lange verschollene Schwester Marie und ihren Vater Robert in den USA aufgespürt. Doch plötzlich taucht die Nachricht auf, dass es ein weiteres Halbgeschwisterkind gibt. Wie kann das sein? Seine Mutter hatte nie von weiteren Kindern gesprochen. Kann es sein, dass sie selbst nicht von der Untreue ihres Mannes wusste? Tom taucht ein in ein weiteres Familiengeheimnis.

    Das Buch wird in zwei Handlungsebenen erzählt; der Gegenwart in der Tom seine Familiengeschichte erforscht und versucht sein Leben auf die Reihe zu bekommen und der Vergangenheit seiner Familie unmittelbar vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg.
    Das finde ich toll gemacht,da der Leser so die Geschichte hautnah am Puls der Handlung erlebt und ein detaillierte Einsicht in die Ereignisse bekommt.

    Ich fand das Thema so spannend und aktuell, da die Nutzung von Onlineportalen zur Ahnenforschung sich immer grösserer Beliebtheit erfreut. Den Bezug zur Forschung während der NS-Zeit fand ich absolut mitreissend. Eine wahnsinnig packende Geschichte, die Susanne Abel da erzählt. Ich habe richtig mit Tom mitgefiebert, konnte seine Sorgen bezüglich der Enthüllung völlig nachvollziehen, gleichzeitig hab ich Jennys Neugier gespürt und war gemeinsam mit beiden zwiegespalten.

    Das Buch ist unfassbar gut geschrieben, für einen Roman geradezu hochemotional, zumindest meines Empfindens nach, und spannend wie ein Krimi. Irgendwie haben die Protagonisten da ja auch echte Detektivarbeit geleistet, um das Familiengeheimnis zu lüften. Das Buch hat mir unfassbar gut gefallen und ich werde dann jetzt wohl auch Band 1 noch lesen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lisa, 09.07.2022

    Als Buch bewertet

    Starke Fortsetzung einer eindringlichen, wie auch berührenden Familiengeschichte

    Auch mit ihrem neuen Roman „Was ich nie gesagt habe“, welcher an „Stay away from Gretchen“ anknüpft, schuf Autorin Susanne Abel in meinen Augen wieder ein absolutes Meisterwerk. Bereits im letzten Jahr verzauberte die Autorin mich mit der Familiengeschichte von Tom und seiner Mutter Greta, nun im zweiten Band nimmt sich die Handlung der Biografie des Vaters Konrad an. Obwohl man für die Lektüre den ersten Band nicht unbedingt gelesen haben muss um alles zu verstehen, kann ich es allen nur wärmstens empfehlen. Die Bücher sind beide echte Highlights, wobei ich „Was ich nie gesagt habe“ nun sogar noch einen Hauch besser bzw. tiefgründiger fand. Auf einzigartige Weise verweben sich hier historische Geschehnisse mit den Erlebnissen der fiktiven Charaktere. Auf jeder Seite spürt man dabei die intensive Rechercheleistung der Autorin, durch genau diese die Geschichte erst lebendig wird. Leichte Kost ist der Roman dabei auch diesmal nicht, denn Konrad wächst genau wie Greta mitten in der NS-Zeit und dem zweiten Weltkrieg auf. Ein besonderer Fokus liegt diesmal darauf wie umfassend damals jeglicher Lebensbereich von der Ideologie durchdrungen wurde, welche Auswirkungen das auf Kinder und Jugendliche hatte und auch wie mit den damaligen Verbrechen in den Nachkriegsjahren umgegangen wurde. Mit grosser Wucht und Eindringlichkeit, kommen uns Leser:innen die einstmaligen Schrecken dabei emotional sehr nahe. Trotz der gewissen Schwere las ich das Buch trotzdem sehr gerne. Der Unterhaltungsfaktor, kommt neben der Wissensvermittlung wirklich nicht zu kurz. Dies lag unter anderen auch an der meisterhaften Erzählweise, der lebendige und angenehm zu lesende Schreibstil, baute schnell eine Sogwirkung auf, so dass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen wollte. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!
    Mein Fazit: Bewegender Roman, mit authentischen historischen Bezügen. Gehört schon jetzt zu meinen Jahreshighlights 2022!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lissycat., 26.06.2022

    Als Buch bewertet

    Die Gegenwart: Der Kölner Moderator Tom Monderath erfährt durch Zufall, dass er einen Halbbruder in den Niederlande hat. Als er ihn nach langem Zögern endlich kennenlernt, schaut er seinem Spiegelbild ins Gesicht. Seine Mutter Gretchen kann er mit diesem Thema nicht belangen, da sie dement ist und nicht mehr wirklich etwas dazu beitragen will. Immer wieder verschliesst sie sich vor der Vergangenheit. So bleibt Tom nichts weiteres übrig, als mit seinem Bruder Henk selbst nach des Rätsels Lösung zu suchen. Durch eine DNA-Bank kommen noch weitere Halbgeschwister ans Tageslicht. Tom kann es nicht fassen, dass sein Vater Konrad seine Frau Greta so hinters Licht geführt hat. Sein Verhältnis war schon zu Lebzeiten des Vaters nicht das Beste, doch nun ist sein Hass auf ihn ins Unermessliche gestiegen.

    Die Vergangenheit: Gretchen im jungen Erwachsenenalter hat es ganz bestimmt nicht einfach. Als sie mit 18 Jahren ein uneheliches Kind bekommt wird sie fast zur Ausgestossenen. Schweren Herzens gibt sie ihr Kind ins Heim. Der Schock ist gross, als sie erfahren muss, dass das Kind adoptiert wurde. Immer wieder kämpft sie mit psychischen Problemen und auch die Ehe mit Konrad bringt ihr nicht die erhoffte Erlösung.



    Lange habe ich auf die Fortsetzung von Gretchen gewartet, da mich schon der erste Band total gefesselt hat. Die Wartezeit hat sich gelohnt, da mich das Buch wieder von der ersten Seite an mitreissen konnte. Gekonnt wurde die Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpft. Man fiebert mit der jungen Greta mit. Aber auch ihr Mann Konrad, der seine ganze Familie im Krieg verlor und in Gefangenschaft geriet, musste sich sein Leben erst mühsam aufbauen und hatte es nicht leicht. Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Die Figuren sind authentisch und lebensnah beschrieben. Auch wenn man es am Anfang nicht ahnt, so nimmt die Geschichte doch ein ziemlich brisantes Thema auf, was sehr gekonnt umgesetzt wurde. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und vergebe sehr gerne 5 Sterne

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin, 10.07.2022

    Als Buch bewertet

    Toller, faszinierender Roman

    Tom Monderath ist ein bekannter Moderator. Kaum hat er den Schock überstanden, dass seine Mutter Greta dement ist, kommt auch schon der nächste Paukenschlag: Er hat einen Halbbruder. In diesem Buch steht Konrads Vergangenheit im Vordergrund. Konrad ist Gretas Mann, um die es im ersten Band ging und Toms Vater. Konrads Geschichte beginnt im Zweiten Weltkrieg, in dem er mehr oder weniger auf sich allein gestellt ist. Dennoch kämpft er sich ins Leben zurück und gründet eine Familie.

    Es geht weiter mit Gretchen und Tom Monderath. Nachdem ich den ersten Band gelesen habe und total fasziniert war, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung und wurde nicht enttäuscht. Schön fand ich, dass in diesem zweiten Band die Geschichte von Toms Vater belichtet wurde und so einige Lücken, die im ersten Band entstanden sind nun geschlossen wurde. Zudem kam es natürlich wieder zu einer unerwarteten Wendung und ein neues Familiengeheimnis kam ans Licht. Vielleicht gibt es in dieser Familie etwas zu viele Geheimnisse. Dennoch war mir der Roman noch authentisch genug. Es war faszinierend wie die einzelnen Handlungsstränge zusammengeflossen sind.

    Der Schreibstil von Susanne Abel gefällt mir sehr gut. Die verschiedenen Zeitebenen haben mir sehr gut gefallen und sie waren gut gesetzt. Die Dialoge sind ebenfalls gut gelegt und inhaltsreich. Schön finde ich, dass man als Leser schneller alles zusammensetzen konnte, als Tom selbst. Schade war es, dass Greta recht wenig zu Wort kommt in diesem Band. Toll finde ich auch, dass der Roman sehr gut recherchiert scheint. Es fliessen ja sehr viele historische Ereignisse in die Handlungen mit ein.

    Mir hat dieser Roman sehr, sehr gut gefallen. Ich habe nichts an ihm auszusetzen und kann ihn jedem nur wärmstens empfehlen. Allerdings sollte man definitiv vorher den ersten Band lesen! Ich vergebe sehr gern volle fünf von fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 20.06.2022

    Als Buch bewertet

    Geschickt wechselt die Autorin zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit von Tom Monderaths Familie. In beiden Zeitepochen entwickeln sich dramatische den Leser fesselnde Dinge. So bleibt es nicht bei diesem einen per Zufall gefundenen Halbbruder Henk van Dongen. Es werden über die DNA-Ahnenforschung weitere Halbgeschwister gefunden. Tom Monderath, erfolgreicher TV-Moderator kann kaum glauben, dass sein Vater, der angesehene Gynäkologe Dr. Konrad Monderath, seine Mutter derart oft betrogen haben kann. War deren Ehe nicht glücklich? Ausserdem hat Tom auch Angst vor dem Skandal, wenn über ihn als prominenten TV-Moderator derartige Schlagzeilen in der Presse erscheinen. Seine Freundin Jenny sieht das allerdings etwas anders. Sie will wissen, was hinter dieser DNA-Gleichheit steckt. Welches dunkle Geheimnis wird hier aufgedeckt? Ist ihre Beziehung gefährdet, wenn sie zusammen mit Henk weiter recherchiert?
    Bei den Rückblenden erfährt man die Lebensgeschichte von Toms Eltern (Konrad, genannt Conny, und Greta). Diese Rückblenden fand ich unwahrscheinlich spannend und gleichzeitig emotional. Es sind in Gretas Leben Dinge passiert, unter denen sie noch heute leidet und die ihren gesamten Lebensweg und die Ehe beiden bestimmt hat. Man lernt herzenswarme Menschen aber auch Widerlinge kennen und bezieht beim Lesen automatisch Stellung. Interessant, wenn auch nicht unbedingt sympathisch, ist die Figur von Toms Onkel – Dr. Heinrich Pütz. Seine Selbstherrlichkeit gepaart mit Selbstsucht lassen ihn Schicksal spielen, mit weitreichenden Folgen…
    Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht. Auf jeden Fall ist hier in diesen Rückblenden nichts vorhersehbar, alles sehr wendungsreich, was das Lesen sehr spannend macht. Das ist wieder einmal ein Buch, dass ich nicht aus der Hand legen konnte und dem ich darum auch gerne 5 Lese-Sterne gebe.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 24.07.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Was bedeutet Familie eigentlich?

    Nachdem ich den ersten Band "Stay away from Gretchen" regelrecht verschlungen habe, wollte ich natürlich Tom und Jenny bei ihrem Familienglück begleiten. Mir war nicht klar, dass man in derselben Familie so spannend nochmal Familiengeheimnisse aufdecken kann.

    In der Geschichte geht es um Fernsehmoderator Tom Monderath, der durch einen DNA- Test Gretas verlorene Tochter Marie in den USA wiedergefunden hat. Doch der Test hat Überraschungen parat, denn Tom scheint mehr Geschwister als nur Marie zu haben. Ist sein Vater in der Ehe fremdgegangen?

    Es ist einfach unglaublich wie die Autorin mit so viel Ideenreichtum nochmal eine spannende Geschichte erzählen kann, denn ich hatte wirklich Sorge, dass man nur nochmal auf den Erfolg des Erstlings aufspringen will, aber nein Toms Geschichte war wirklich noch nicht fertig erzählt und es war unglaublich toll die väterliche Seite mitverfolgen zu können.

    Wie bereits im ersten Buch wird zwischen den Zeiten gesprungen, denn in der Gegenwart begleiten wir Tom, in der Vergangenheit in erster Linie seinen Vater Konrad und auch Greta kommt immer wieder vor, so dass wir nun auch über deren Kennenlernen und Co Bescheid wissen.

    Mich hat lange gewundert warum Tom seinen Vater stets zu negativ in Erinnerung hat, denn mir war er hier sehr sympathisch. Erst als das grosse Geheimnis gelüftet wird, ist klar warum alle später sich so verhalten haben wie sie es taten.

    Zudem gelingt es Susanne Abel das Thema Alzheimer mitfühlend und verständlich dem Leser zu vermitteln.

    Auch diese Geschichte habe ich inhaliert und unglaublich gern gelesen. Zudem habe ich immense Lust bekommen, endlich mal Köln zu besuchen.

    Fazit: Steht dem tollen Vorgänger in nichts nach. Unbedingt lesen! Klasse!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 31.08.2022

    Als Buch bewertet

    Der erfolgreiche Fernsehmoderator Tom Monderath nimmt nach einem Zusammenbruch eine Auszeit und verbringt diese mit seiner neuen Liebe Jenny und dessen kleinen Sohn Carl. Er hat sich nie als Familienmensch gesehen, doch mit den beiden ändert sich seine Einstellung. Seine Erfahrungen mit den eigenen Eltern, die inzwischen demente Mutter Greta und der früh verstorbene Vater Konrad, waren keine glückliche. Nachdem im ersten Band das Leben von Greta im Mittelpunkt stand, geht es nun um Konrad.
    Nach einer zu kurzen glücklichen Kindheit hat sich mit der beginnenden Nazizeit und dem Krieg für Konrad alles geändert. Mit gerade 15 Jahren ist er ohne Familie auf der Welt, nur der Onkel Drickes ist noch in russischer Gefangenschaft. Jahre später wird er mit ihm gemeinsam in Köln eine gynäkologische Praxis führen.
    Bei der Suche nach der Verwandtschaft seitens seiner Mutter hat Tom einen DNA Test gemacht und die Überraschung ist gross, als mit Henk ein Halbbruder mit dem gleichen Vater auftaucht. Tom begibt sich auf Spurensuche nach seinem Vater.
    Die fiktive Geschichte ist mit historisch bestätigten Fakten kombiniert und packend geschrieben. Es werden Themen aufgegriffen, die trotz intensiver Aufarbeitung der NS Zeit immer noch kaum bekannt sind. Abwechselnd erleben wir die Gegenwart mit Tom und die Vergangenheit mit Konrad, in der es immer wieder Überschneidungen mit dem Vorgängerband Stay away from Gretchen, gibt. Aussergewöhnlich gut geschrieben und recherchiert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sansol, 27.06.2022

    Als Buch bewertet

    Mit „Was ich nie gesagt habe“ ist Susanne Abel eine würdige Fortsetzung ihres Debüts Stay away from Gretchen gelungen. Fast übergangslos geht die Geschichte von Toms Familie weiter – diesmal mit dem Schwerpunkt auf seinem Vater, Konrad Monderath. In Rückblicken wird sein Leben durchlaufen, seine Familie, die er viel zu früh im zweiten Weltkrieg verlor und danach seine Beziehung zu Greta, die er über alles liebte. Sensibel wird die deutsche Geschichte ab 1933 mit der Familiengeschichte verknüpft.
    Parallel dazu wiederum Tom, der mit der Aufarbeitung seiner Lebensgeschichte zu kämpfen hat und nun in einer Beziehung mit Jenny lebt. Es taucht nicht nur sein Halbbruder Henk auf, sondern auch das Wissen um weitere Halbgeschwister. In diesem Band ist mir Tom viel sympathischer, hatte mich bei ihm im ersten Band doch gerade sein Verhältnis zu Jenny noch irgendwie gestört so ist dies hier stimmig dargestellt.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Schilderungen von Köln sehr treffend und der Informationsgehalt ein weiteres Mal sehr hoch und super interessant.
    Positiv möchte ich anmerken, dass ich es sehr gut finde wie in den Rückblicken die Wortwahl zum damaligen Sprachgebrauch passend verwendet wird. Political correctness kann auch übertrieben werden – eine persönliche Distanzierung (wie hier von Susanne Abel im Nachwort geschehen) ist meiner Meinung nach die korrekte Vorgehensweise.
    Ich konnte nicht aufhören zu lesen, daher eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Steffi K., 28.06.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Was ich nie gesagt habe von Susanne Abel.
    Fortsetzung des Bestellers: Stay away from Gretchen

    Die Fakten:

    Das Hardcover erschien am 15.06.2022 beim dtv Verlag und umfasst 560 Seiten.
    Der Preis beträgt 23,00 €

    Das Cover und die Schriftart:

    Das Cover knüpft perfekt an den ersten Roman an und passt sich wunderschön ins Bild rein. Die Farben wieder in einem gedeckten Altrosa, Schrift eher orange.
    Die Schriftart ist eher klein gehalten, jedoch gut zu lesen.

    Die Geschichte:

    Da es sich hier um die Fortsetzung von Stay away from Gretchen handelt, knüpft der neue Roman direkt dran. Wir erfahren weiteres von Tom Mondraths Familie. Seine Ehefrau Jenny und sein Sohn Carl. Endlich hat er auch eine eigene kleine Familie, es könnte alles perfekt sein. Doch dann lernt Tom seinen Halbbruder Henk kennen und schon geht die Suche nach der Familie weiter.

    Mein Fazit:

    Ich habe es mir schon gedacht und natürlich auch gehofft, dass mir die Fortsetzung genauso gut gefällt wie der Erstroman.
    Dadurch das ich die Personen wirklich sympatisch finde, fühlte es sich beim Lesen an als ob man nachhause kommt.
    Man fühlt direkt mit Tom mit. Lernt diesemal auch die andere Seite nämlich die des Vater (der bereits verstorben ist) besser kennen und sucht auf dieser Seite nach der Familie.
    Auch hier ist der 2.Weltkrieg wieder eine Rolle.
    Wirklich wieder wunderschön flüssig und spannend geschrieben und für mich ein Lesehighlight 2022.

    5 von 5 Sternen

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchstabe a-z, 18.07.2022

    Als Buch bewertet

    Susanne Abels Fortsetzungsroman:
    " Was ich nie gesagt habe Gretchens Schicksalsfamilie"
    deckt, wie schon der Titel sagt, Hintergründe auf.
    Die Lebensgeschichte von Tom Monderaths Vater bildet eine Leitlinie, aber es öffnen sich viele Facetten einer Familiengeschichte, welche jeweils einzeln für sich spricht und doch alles wieder zusammenfliessen lässt.

    Man steigt in der Gegenwart ein, erlebt eine fast skurrile Szene nachts auf einem Kölner Friedhof mit Tom und Henk, seinem bisher unbekannten Bruder, stürzt dann von dort in die Tiefe der Biographie des Vaters und seiner Familie.
    Ein Geheimnis nach dem anderen lüftet sich und das Zitat
    "Nicht alle dunklen Ecken brauchen Licht" bewahrheitet sich sehr.

    In der Rahmenhandlung trifft man auf Greta, die demenzerkrankte Mutter Toms, auf Helga, die Gute Fee der Familie und vor allem auf die Liebe mit Jenny und ihrem Sohn Max.
    Sie verändern Toms Sichtweise vom Leben immer mehr und lassen dann den Leser wieder in der Gegenwart ankommen.

    Susanne Abels Schreibstil ist schlüssig, der Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart immer angepasst.
    Ein fast totgeschwiegenes Thema, hallt noch lange nach.

    Ein Lesevergnügen, welches mit viel Herz, auch mit Schmerz, Aha-Effekten aber auch mit Entsetzen gefüllt ist.
    Das Buch ist absolut weiterzuempfehlen.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 01.07.2022

    Als Buch bewertet

    Emotionale und fesselnde Fortsetzung
    Der dtv Verlag hat den Roman "Was ich nie gesagt habe - Gretchens Schicksalsfamilie" von Susanne Abel veröffentlicht. Das Buch schliesst sich handlungsmässig an den ersten Band "Stay away from Gretchen" an, und es ist sicherlich hilfreich, diesen ersten Band zu kennen. Wem dieses Basiswissen fehlt, dürfte sich aber auch zurechtfinden, da die relevanten Ereignisse des ersten Buches als Erinnerungen in den zweiten Band einfliessen.
    Bei der Geschichte, die auf zwei sich abwechselnden Zeitebenen erzählt wird, geht es wiederum um das Leben der Familie Monderath.
    Neben Gretas Ehemann Konrad, genannt Conny, steht Gretas Sohn Tom im Mittelpunkt des Geschehens. 

    Connys Geschichte beginnt 1933 in Köln. Als er fünf Jahre alt ist, stirbt sein Vater, und seine Mutter zieht ihn, seinen älteren Bruder Franz und die kleine Schwester Lizzy, die am Down-Syndrom leidet und später ein grausames und trauriges Schicksal erleidet, allein gross. Ein Schwerpunkt der Handlung liegt auf der Zeit des Nationalsozialismus. Conny wächst heran und erleidet kriegsbedingt weitere schwere familiäre Verluste. 1944 gerät er in amerikanische Gefangenschaft und muss auf Baumwollplantagen in Mississippi Schwerstarbeit verrichten. Als er nach zwei Jahren entlassen wird, geht er zurück in die Heimat. Durch Vermittlung eines Onkels, der sich in Kriegsgefangenschaft befindet, eröffnet sich ihm die Möglichkeit eines Medizinstudiums in Heidelberg. Dort verliebt er sich in Greta, sie heiraten, und gemeinsam ziehen sie nach Köln, wo er mit seinem Onkel eine gynäkologische Praxis führt. Doch die junge Ehe ist belastet durch Gretas Vergangenheit und ihre dunklen Geheimnisse sowie ihre daraus resultierenden Depressionen ...

    Im Hier und Jetzt - 2016 bis 2018 - steht Gretas Sohn Tom im Vordergrund. Der 47jährige populäre Nachrichtensprecher ist frisch verliebt in seine ehemalige Kollegin Jenny und in ihr 14 Wochen altes Baby Carl. Er geniesst sein neues und glückliches  Familienleben. Sein Leben gerät allerdings aus den Fugen, als er eine Email über ein Ahnenforschungsinstitut von dem ihm unbekannten Henk aus den Niederlanden erhält, in der dieser ihm mitteilt, dass sie anscheinend denselben Vater haben. Kurze Zeit später treffen sich die beiden, die sich fast wie Zwillinge ähneln. Tom möchte herausfinden, was damals geschehen ist. Warum war seine Mutter nicht immer für ihn da, und warum hat sein Vater nie mit ihm über seine Vergangenheit gesprochen? Seine Mutter Greta, die an Alzheimer leidet, kann ihm seine Fragen nicht beantworten, sein Vater ist schon lange tot. Durch einen Gentest stellt sich heraus, dass es noch weitere Halbgeschwister gibt. Tom geht davon aus, dass sein Vater seiner Greta untreu war und begibt sich auf Spurensuche. Im Keller seines Elternhauses wird er fündig, und er stösst auf eine Wahrheit, die ihn zutiefst erschüttert.

    Das Buch ist sehr gut recherchiert und vermittelt dem Leser die Zeit des Nationalsozialismus sowie die Nachkriegsjahre auf eindrucksvolle Weise. Es ist spannend und fesselnd geschrieben. Die Charaktere sind sehr authentisch und lebendig gezeichnet. Der Schreibstil ist flüssig, aber leider sehr schlicht. Etwas genervt hat mich der zu häufig vorkommende Satz: "Sie gab ihm ein Küsschen" bzw. "Er gab ihr ein Küsschen". 
    Sehr gut hat mir gefallen, wie die Autorin den Zeitgeist in ihren Roman hat einfliessen lassen. Da ich Porz gut kenne, hat mich das Lokalkolorit des Buches natürlich begeistert.

    Der emotionale Roman hat mir gut gefallen, er hat mich gleichermassen gefesselt und berührt - 4 Sterne!

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  • 5 Sterne

    brauchnix, 11.07.2022

    Als eBook bewertet

    Mit grosser Freude und hohen Erwartungen habe ich mich in das zweite Buch von Susanne Abel gestürzt. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass ich Tom nochmal wieder treffen würde. Diesmal geht es um seinen Vater Konrad und dessen Erlebnisse in und nach dem Krieg. Aber auch um Toms Halbbruder und um Toms neue Liebe Jenny. Und um neue dramatische Enthüllungen der familiären Vergangenheit und wie man damit umzugehen versucht.

    Mir gefällt, wie nahbar die Autorin von ihren Protagonisten erzählt ohne dabei sich in endlosen Beschreibungen zu verfangen. Man lernt die Menschen in diesem Buch kennen und kann sich vorstellen, dass sie Stellvertreter für viele reale Schicksale sind. Die Themen sind interessant und werden spannend zu einem dichten Plot verwoben.

    Hervorheben muss ich, dass beide Zeitebenen hervorragend nebeneinander funktionieren und keine das Übergewicht bekommt oder in den Hintergrund tritt.

    Eine dicke Leseempfehlung für das zweite Buch von Frau Abel. Ich hoffe sehr auf baldigen Nachschub aus dieser kompetenten Feder.

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  • 5 Sterne

    therese g., 30.01.2024

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    perfekt. alles was ich von einem Buch erwarte. Unterhaltung, Berührung, Geschichte, Freude. Ich habe alles um mich vergessen, und freute mich, wenn ich wieder Zeit hatte weiterzulesen.

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  • 5 Sterne

    eine Kundin aus Lebus, 21.04.2024

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Die Geschichte im ersten Buch fand ich interessanter.
    Aber ich habe dieses Buch sehr gern gelesen, es war fesselnd, spannend und es ist empfehlenswert👍

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  • 5 Sterne

    Marina F., 19.12.2023

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Genauso gut, wie der erste Teil

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