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  • 4 Sterne

    8 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 14.08.2021

    Als Buch bewertet

    Nichts ist lauter, als der Schrei der Stille
    Seit ihre Brüder im Krieg gefallen sind, hat die alte Lisbeth Bethches ihr ganzes Leben auf dem Grossbauernhof verbracht, ihn erhalten und mit harter Arbeit gehegt und gepflegt, ist es doch das Familienerbe, das von Generation zu Generation getragen wird. Als Sohn Konrad mit seiner Ehefrau Marlies eine neue Frau auf den Hof bringt, geht Lisbeth natürlich davon aus, dass Marlies bei der Arbeit mit anpackt. Marlies jedoch hat ganz andere Pläne und denkt gar nicht daran, Lisbeth entgegen zu kommen, was schon bald zu grösseren Konflikten führt. Dann wird Marlies ungewollt schwanger und mit Enkelin Joanna zieht die dritte Generation auf den Bethches-Hof. Die Konflikte zwischen den Frauen und der heranwachsenden Joanna verschärfen sich, denn sowohl Lisbeth als auch Marlies wollen diese auf ihre Seite ziehen. Aber Joanna hat eigene Pläne…
    Ute Mank hat mit „Wildtriebe“ ein tiefgründiges Romandebüt vorgelegt, das nicht nur den Generationenkonflikt eindrucksvoll herausstellt, sondern auch die Protagonistinnen mit ihren unterschiedlichen Lebensentwürfen wunderbar in den Fokus stellt. Der flüssige und atmosphärische Erzählstil lässt den Leser auf den Bethches-Hof einziehen, um dort durch wechselnde Perspektiven mal Lisbeths Gedanken- und Gefühlswelt, mal die von Marlies präsentiert zu bekommen. Die beiden Frauen sind so verschieden wie Tag und Nacht, sie stammen nicht nur aus unterschiedlichen Generationen, sie haben auch völlig verschiedene Ansichten. Lisbeth, durch den Krieg und den Verlust der Brüder geprägt und mit viel Verantwortungsgefühl ausgestattet, ist es nie in den Sinn gekommen, den Hof hinter sich zu lassen. Der Hof musste weitergeführt werden, was sie mit Ehemann Karl über Jahrzehnte klaglos gemacht hat, sie kennt es gar nicht anders. Marlies entstammt der Nachkriegsgeneration, ihr Einzug auf den Hof lässt sie in die zweite Reihe rutschen, denn dort hat Lisbeth das Sagen, alles soll so bleiben, wie es immer schon war und Marlies soll sich fügen bzw. einordnen in das Hofleben. Doch Marlies hat eigene Träume, eine Stelle als Verkäuferin in einem Kaufhaus, ein Führerschein und ein Jagdschein stehen an oberster Stelle. Die Schwierigkeiten sind vorprogrammiert, denn Lisbeth kann nicht aus ihrer Haut und Marlies will nicht in solch eine gesteckt werden. Joanna ist das Bindeglied zwischen Mutter und Oma, obwohl sie für ihr eigenes Leben sehr moderne und unangepasste Entscheidungen trifft. Gekonnt bringt die Autorin die unterschiedlichsten Frauensichtweisen an den Leser, der sowohl die eine als auch die andere Weise ohne Wertung nachvollziehen kann.
    Die Charaktere der Frauen sind lebendig gezeichnet, die menschlichen Ecken und Kanten sehr gut eingefangen, so dass der Leser ihren Spuren folgt und jede Sichtweise nachvollziehen kann. Lisbeth ist verantwortungsvoll und fleissig, allerdings wirkt sie hart und belehrend, man kann es ihr nicht recht machen. Marlies wird von Lisbeth regelrecht erdrückt, doch das will sie nicht zulassen. Sie hat Träume, einige verwirklicht sie. Sie sieht sich immer in Konkurrenz zu Lisbeth, stellt sich ihr entgegen, doch richtig gelingen will es ihr nie. Joanna ist tierlieb, abenteuerlustig und will sich und die Welt ausprobieren. Sie hat ihren ganz eigenen Kopf, setzt sich durch. Karl und Konrad sind nur Randfiguren, die neben den drei Frauen regelrecht verblassen.
    „Wildtriebe“ ist eine tiefgründige Geschichte über unterschiedliche Lebensentwürfe, Generationenkonflikte und die durch das Schweigen herrschende Stille innerhalb einer Familie, die dem Leser an manchen Stellen regelrecht in die Ohren schreit. Verdiente Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bibliothekarin, 23.07.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover gefällt mir sehr gut. Dargestellt sind im Vordergrund 3 unterschiedliche Blumen in Pastellfarben gestaltet, vielleicht in Anlehnung an die 3 Protagonistinnen in diesem Buch. Auch sie sind sehr unterschiedlich, genau wie die Blumen. Die Blumen erinnern mich an einen alten Bauerngarten.
    Erzählt wird die Geschichte dreier Frauen, die auf einem Hof leben. Jede von ihnen hat eine andere Vorstellung von ihrem Leben. Lisbeth, die Bäuerin auf dem Hof ist die Bestimmerin. Marlies als Eingeheiratete hat dort nichts zu sagen. Dauernd geraten sich die beiden in die Haare, weil Marlies nach Ansicht von Lisbeth nichts richtig macht und eigene Vorstellungen vom Leben hat. Sie möchte sich emanzipieren und eigene Wege gehen. Doch das ist auf dem Hof und dem Dorf gar nicht so leicht. Dann gibts da noch Joanna, die Tochter von Marlies, die schnell ihre eigenen Wege geht.
    Die Geschichte der 3 Frauen hat mir sehr gut gefallen und ich konnte Parallelen zu meinem eigenen Leben entdecken.
    Auch ich komme vom Dorf und wollte nicht dieses eingeengte Leben führen. Daher hat mich die Thematik des Buch sehr interessiert. Gut fand ich auch die Ausführungen zum Höfe sterben in der Landwirtschaft. Ute Mank hat auch in ihrem Roman ein Stück deutsche Geschichte beschrieben, wie das Leben früher im Dorf statt fand.
    Der Schreibstil von Ute Mank liest sich sehr gut. Die Charaktere sind gut beschrieben . Ich konnte sie mir gut vorstellen.
    Besonderes Mitgefühl hatte ich mit Marlies, sie tat mir echt leid.
    Das Buch hat mich sehr gut unterhalten und interessante Lesestunden beschert.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas R., 18.10.2021

    Als Buch bewertet

    regt zum Nachdenken an
    " Wildtriebe! von Ute Mank ist das Debüt dieser Schriftstellerin und ich persönlich find es gelungen.

    Obwohl ich nicht gleich von diesem Buch begeistert war, muss ich sagen, dass es mich im Laufe des Lesens immer mehr überzeugt hat, denn es hat eine nicht zu übersehende Aussage und zwar, dass es nicht immer einfach ist, sich aus gefestigten Strukturen zu befreien, dass es sich am Ende aber für alle lohnt, weil es den Blick verändert, wenn man sich draus einlässt.

    Drei Frauen spielen in diesem Roman eine Rolle. Lisbeth, die Altbäuerin des Bethes- Hof, die alten Traditionen hochhält und sie erhalten möchte, auch weil sie ihrem Leben halt geben. Marlies, ihre Schwiegertochter, die keine Bäuerin ist und damit zu kämpfen hat eine Balance zu finden zwischen dem was sie möchte und dem was von ihr erwartet wird und damit glücklich zu sein und zuletzt Joanna, Lisbeths Enkeltochter, die ihren eigenen Weg geht , ohne sich um die Meinung anderer zu kümmern und letztendlich einen Weg von der Tradition zur Moderne schlägt.

    Man muss sich auf dieses Buch einlassen und wird dann mit einem tollen Leseerlebnis belohnt,das einen noch eine Weile beschäftigt und das ist doch genau das, was man von einem Buch erwartet.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 29.07.2021

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Ich habe dieses Buch als Geschenk bekommen und war zunächst Recht skeptisch, denn die Aufmachung des Buches sagte mir so gar nicht zu. Es wirkte für mich, wie ein kitschigen, eher nichtssagender Roman, dessen Charakter ich nicht zu sehen vermag, was mich dann erwartete, war eine umso grössere Überraschung. Denn dieses Buch wurde für mich innerhalb weniger Seiten zu einem Highlight, welches ich im Regal nicht mehr missen möchte.

    Zunächst besitzt die Autorin einen unheimlich tollen Schreibstil, der eine emotionale Vielschichtigkeit und Ambivalenz aufzuzeigen weiss, dass man schon nach kurzer Zeit eine Verbundenheit zu den Charakteren verspürt. Des weiteren erlebt man in diesem Buch eine Geschichte durch und durch, denn die Autorin erzählt nicht einfach nur, sie schafft ein unheimlich plastisches Gebilde, welches vor Leben nur so sprüht. Nach kurzer Zeit vergisst man ein Buch zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin, weil man vor lauter Begeisterung nicht aufhören kann zu lesen und sich in die ganze Geschichte einfach verliebt.

    Mein Fazit:
    Mit diesem Buch gewinnt man nicht nur eine tolle Geschichte, sondern man gewinnt Freunde und ein setting, als würde man es selbst durchleben !

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra W., 30.07.2021

    Als Buch bewertet

    "Wildtriebe" von Ute Mank ist eines der Bücher, die man, hat man begonnen sie zu lesen, nicht mehr aus der Hand legen will.
    In diesem Buch geht es um drei starke Frauen, die auf dem Betches-Hof leben.

    Lisbeth verliert im Krieg ihre beiden Brüder und wird somit mit siebzehn Jahren zur Hoferbin. Für sie gibt es nur das Leben als Bäuerin. Zusammen mit ihrem Mann Karl, einem alten Knecht und dem angenommenen Sohn Konrad bewirtschaftet sie den Hof. Ihr Leben besteht aus Arbeit und das Pflegen alter Traditionen.
    Als ihr Sohn seine Frau Marlis ins Haus bringt, die nichts von der Landwirtschaft versteht, sieht sie es als ihre Aufgabe, diese zur Bäuerin zu machen. Marlis will aber nicht sofort für einen Hoferben sorgen und sie will weiter in der Stadt arbeiten und auch ihren Jagdschein machen und Traktor fahren. Sie will ihre kleinen Freiheiten haben
    Mit Joanna, der Tochter von Konrad und Marlis, wird die Frauenrolle auf dem Hof noch einmal völlig verändert. Sie geht nach dem Abitur für ein Jahr nach Afrika und lässt sich diesen Plan auch nicht ausreden.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Doris K., 26.07.2021

    Als Buch bewertet

    Auf dem Bauernhof leben
    Das Buchcover gefällt mir sehr gut. Durch die schönen Wildrosen fällt es auf und man ist neugierig, um was es in dieser Geschichte geht.
    Die Bäuerin Lisbeth mit Mann Karl sind stolz auf ihren Hof. Sohn Konrad heiratet Marlis, die keine Bäuerin ist und auch nicht wird. Es wird die Arbeit von einem Bauerhof gut beschrieben, was Tag für Tag und übers ganze Jahr für Arbeiten anfallen. Die Tiere müssen jeden Tag versorgt und die Felder berarbeitet werden.
    Für Marlis ist das alles neu und sie gibt sich grosse Mühe, doch der Schwiegermutter alles recht zu machen, ist nicht einfach. Da kann man verstehen, das Marlis ihr Leben leben möchte und wieder im Kaufhaus als Verkäuferin arbeitet und somit für ein paar Stunden weg vom Hof ist. Auch mit der Familienplanung lässt sich Marlis Zeit. Doch dann kommt das lang ersehnte Enkelkind Joanna.
    Das Leben auf einem Bauernhof ist nicht einfach, doch für Lisbeth ist es sehr wichtig, das der Hof erhalten bleibt und weiter geführt wird.
    Der Schreibstil ist anschaulich und angenehm. Man kann sich das ländliche Leben vorstellen, denn es wird gut beschrieben und wie die einzelnen Personen denken und fühlen.
    Es ist interessant das Leben auf dem Bauernhof kennen zu lernen und wer sich dafür interessiert, dem kann ich das Buch empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Franz R., 03.08.2021

    Als Buch bewertet

    Drei Generationen von Frauen leben auf dem Bethches-Hof und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Lisbeth kennt ihre Pflichten und übernimmt nach dem frühen Tod des Vaters ganz selbstverständlich den Hof - zumal ihre Brüder im Krieg geblieben sind. Schwiegertochter Marlies hat kaum eine Wahl, muss ihre Bedürfnisse hinter dem Hof zurückstellen. Vor ihrer Hochzeit in einem Kaufhaus beschäftigt, hat sie kaum Ahnung von Haushaltsführung - sehr zum Leidwesen von Lisbeth. Nur Enkeltochter Joanna pfeift auf die Tradition. Sie absolviert nach dem Abitur lieber ein Freiwilligenjahr in Afrika. Von Hofübernahme spricht zu diesem Zeitpunkt aber niemand mehr. Durch Misswirtschaft und hohe Strafzahlungen ist der Hof längst in finanzielle Schieflage geraten. Es brodelt unter der Oberfläche, der Konflikt zwischen Lisbeth und Marlies hängt über dem Hof wie eine drohende Gewitterwolke. Doch offen angesprochen werden die Probleme nicht - was sollen denn die Nachbarn denken. Dabei hütet Lisbeth seit Jahren ein Geheimnis, dass die Grundfesten des Bethches-Hofes zum Einsturz bringen könnte.

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Leseratte, 20.09.2021

    Als Buch bewertet

    In ihrem Roman "Wildtriebe" schreibt die Autorin Ute Mank über das Leben von drei Generationen von Frauen, die alle unter dem Dach eines Hofes leben.

    Zuerst hat mich das wunderschöne Cover in den Bann gezogen, der Klappentext erschien mir dann auch sehr interessant.

    Die Leben der alten Grossbäuerin Lisbeth, ihrer Schwiegertochter Marlies und der Enkelin Joanna könnten natürlich unterschiedlicher nicht sein. Jede ist ein Kind ihrer Zeit, das macht die Autorin recht deutlich. Lisbeth, für die der Hof das Wichtigste im Leben ist, Marlies, die sich nicht wirklich mit dem bäuerlichen Leben abfinden kann und Joanna, die in die grosse weite Welt aufbricht.

    Mit leichter Hand und flüssig wurde dieser Roman geschrieben, so dass das Lesen angenehm und kurzweilig war. Ich hätte mir etwas mehr Tiefgang gewünscht und an der ein oder anderen Stellen etwas mehr Ausführlichkeit. Nichts desto Trotz war dieser Roman für mich ein angenehmes Lesevergnügen.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    readingmimi, 18.07.2021

    Als Buch bewertet

    Leider sehr zäh

    Ute Mank erzählt in ihrem Roman "Wildtriebe" die Geschichte dreier Frauen. Zum einen ist da Lisbeth, die alte Bäuerin auf dem Bethches-Hof. Nachdem ihre älteren Brüder im Krieg gefallen sind, erbt sie den Hof und mit ihm die Verantwortung über die Familie.

    Ihre Schwiegertochter Marlies, die nach der Heirat auf dem Hof einzieht, tut sich schwer damit sich einzufügen und hat das Gefühl in Lisbeths Augen nichts richtig machen zu können. DieseVersagensangst hat sie allerdings auch später bei ihrer Tochter Joanna, die so ganz andere Vorstellungen hat, als ein Leben als Bäuerin zu führen.

    Die Idee zur Geschichte hat mir ganz gut gefallen. Es war interssant zu lesen, wie verschieden die Vorstellungen der Generationen sind. Auch die damaligen Probleme mit Emanzipation wurden hier einfühlsam angesprochen.
    Leider hatte ich jedoch grosse Probleme mit dem Erzählstill. Ute Mank lässt viele Sätze unvollendet, was den Lesefluss schwer ins Stocken bringt.
    Auch konnte ich leider für keine Person Sympathie entwickeln, sodass ich mich ständig als stummer Beobachter nicht aber als Teil der Geschichte gefühlt habe.

    Trotz guter Geschichte war es für mich ein sehr zähes Lesen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus 34, 19.09.2021

    Als Buch bewertet

    Meinung:
    Dieses Buch hat mich unheimlich sehr angesprochen und ich habe aus meinem Bekanntenkreis auch nur positive Leserstimmen gehört. Umso überrechter war ich, dass mich dieses Buch nicht völlig begeistern konnte. Zunächst einmal hat die Autorin einen sehr eigenen, literarisch wirklich interessanten Schreibstil, der mir eigentlich sehr gut gefiel. Doch irgendwie machte es mir die Eigenart dessen schwer zu den Charakteren eine wirkliche Binding aufbauen zu können, da der Schreibstil eher schlicht und sehr abstrakt gehalten war, blieben diese eher fern und unpersönlich.

    Dennoch hat mit dir Raffinesse, mit der die Autorin diese Geschichte erzählt durchaus Begeisterung abgewonnen, sie versteht es Probleme zwischen Generationen in Kleinigkeiten wiederzuspielen, ohne es zu sagen, sie zeigt es, mit allen Missverständnissen und in jeder Komplexität.

    Manches Mal hatte ich das Gefühl, dass ich noch zu jung bin, um die Thematik in voller Ganzheit zu verstehen und dass ich deshalb dieses Buch als weniger grandios empfanden habe, als es so viele anderen getan haben.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 13.08.2021

    Als Buch bewertet

    Marlies heiratet Konrad und zieht auf den Bethches-Hof, auf dem ihre Schwiegermutter Lisbeth das Sagen hat. Sie gibt ihren Beruf auf, weil das damals so üblich ist, aber Bäuerin werden möchte sie nicht. Sie will mehr vom Leben, aber was, das weiss sie selbst nicht so genau. Sie findet das Hausfrauendasein und die Mutterschaft nicht erfüllend genug und so wird das Zusammenleben auf dem Hof zum ständigen Kampf zwischen den Frauen, ein Kampf um Haushaltsführung, Kindererziehung und andere alltägliche Dinge.

    Anfangs erinnern sich beide Frauen an die Vergangenheit, hängen ihren Gedanken nach, resümieren die Geschehnisse. Dann, im Laufe der Geschichte, ist es, als ob alles, was bereits geschehen ist, gerade jetzt stattfindet. Unmerklich rutscht das Leben, das vergangen ist, in das Jetzt, erleben wir das, was den Frauen widerfahren ist, hautnah mit. Dies und der Umstand, dass manche Sätze unbeendet, manche Gedanken, in der Luft hängend, einfach unvollendet belassen werden, macht für mich einen grossen Reiz der Erzählung aus. Ein ungewöhnlicher Schreibstil, der für mich aber dennoch alltäglich wirkt. Wie oft fängt man im Kopf einen Satz an, den man nicht zu Ende denkt, der aber gleichwohl Sinn macht? Im Buch fehlt trotzdem kein Wort, versteht man jeden Gedanken und denkt ihn selbst zu Ende; mal so und mal so. Passen tut es immer.

    Die (meistens) zwischen den Frauen herrschende Zwietracht, die versteckten und auch offenen Feindseligkeiten, das Unverständnis für die andere, das ist stellenweise schon schwer zu ertragen. Oft hätte ich gerne eine der beiden geschüttelt, sie angeschrien und aufgefordert, es gut sein zu lassen. Auf ihre Art sind beide gleich, wenn auch ihre Erziehung und die Zeit, in der sie gross wurden, es ihnen unmöglich macht, dies zuzugeben; anderen und sich selbst gegenüber. Jede glaubt, nein, jede weiss, dass sie im Recht ist und von aussen betrachtet scheint es so. Keine ist bereit, nachzugeben, nicht bereit, der anderen ein Stück entgegenzukommen.

    Ich habe beim lesen alle Gefühle durchlebt, ich war ungläubig und wütend, entsetzt und traurig, ich habe aber auch geschmunzelt und gelacht, geweint und den Kopf geschüttelt. Ich hatte Verständnis für beide Frauen und doch waren beide mir so fremd. Zwei Generationen trafen aufeinander und es schien, als gäbe es keine Möglichkeit, diese zu vereinen. Wie die Geschichte letztlich ausging, hat mir sehr gefallen, das Ende war richtig und gut. Zufrieden klappte ich das Buch zu und war begeistert. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sagota, 02.09.2021

    Als Buch bewertet

    "Wildtriebe" von Ute Mank erschien (HC, geb.,2021) im dtv-Verlag und entführt den Leser auf den "Bethches-Hof" in Hessen, den die im Roman alt gewordene Grossbäuerin Lisbeth Ende des 2. Weltkrieges erbte, da ihre Brüder gefallen waren. In die Rolle der Bauersfrau hineingewachsen, arbeitet sie an der Seite ihres Mannes Karl zeitlebens auf dem Milchbauernhof und übernimmt alle traditionellen Rollen klaglos, die auf einem Hof für sie anfallen.

    Als Sohn Konrad Marlies heiratet, kommt damit eine neue Frau auf den Hof, die von nun an "Bethches-Marlies" ist. Beide Frauen spüren, dass es nicht leicht sein wird, miteinander auszukommen: Während Lisbeth so aufgewachsen ist, sich alles von den älteren Frauen (und der Mutter) abzugucken, macht Marlies trotz aller Bemühungen vieles anders, was zuweilen für Zündstoff sorgt. Marlies möchte mehr vom Leben als eine Bäuerin sein; diese Rolle liegt ihr nicht wirklich: Während Lisbeth ganz selbstverständlich in diese Rolle und ihre Aufgaben hineinwuchs, hat Marlies das Bedürfnis, einen Ausgleich zu haben: So macht sie den Jagdschein und später lernt sie, Traktor zu fahren. Sie hilft mit, wo sie kann, unterstützt ihren Mann Konrad, aber möchte auch ins Modehaus zurückkehren, wo sie vor ihrer Heirat gearbeitet hat.

    Nach einigen Jahren (auch wann sich Nachwuchs einstellt, mochte Marlies nicht dem Zufall überlassen, sondern dann, wann sie es für richtig hielt) kommt Tochter Joanna auf die Welt: Einige Zeit ist das Verhältnis von Marlies und Lisbeth ein wenig entspannter, doch Freundinnen werden sie nie. Joanna wächst heran und macht nach dem Abitur erst einmal ein soziales Jahr; sie fliegt nach Afrika und sollte später innerlich und äusserlich verändert zurückkommen: Sie wollte mit ihren Freunden die Realschule besuchen, während ihre Mutter sie zum Besuch des Gymnasiums drängte, da sie "ja immer nur ihr Bestes" wollte...

    In diesem Roman, der die HauptprotagonistInnen sehr sensibel ausleuchtet und für so manches Kopfschütteln beim Lesen sorgt, geht es um Traditionen, die von der älteren Lisbeth aufrecht erhalten werden wollen; um Selbstbestimmtheit und sich anpassen; um Erwartungshaltungen und tradierte Rollenvorstellungen, die sich nicht nur auf dem Land - aber eben auch dort - in den letzten 70 Jahren für Frauen sehr gewandelt haben:

    Während Lisbeth niemals eine andere Wahl hatte, als Bäuerin zu werden, den Hof weiterzuführen "so wie es immer war" und nach Jahren der Kinderlosigkeit doch noch hofft, Mutter zu werden, bestimmt Marlies diesen Zeitpunkt selbst: Setzt sich über die unausgesprochene Erwartungshaltung der Grosseltern hinweg, um ihnen dann doch noch Joanna als Enkelkind zu präsentieren: Diese geht jedoch ihren ganz eigenen Weg, auf den Marlies schon längst keinen Einfluss mehr hat. Hier tat mir die Mutter etwas leid, da sich zwischen Joanna und ihrer Grossmutter Lisbeth eine engere Bindung offenbarte als dies zwischen Marlies und Joanna der Fall war: Ihre Beziehung empfand ich als eher unterkühlt mit wenig Nähe und Offenheit. Gegen Ende des Romans stimmen diese "emotionalen Proportionen" jedoch wieder und vielleicht hat Joanna ihrer Mutter unbewusst geholfen, "den Weg frei zu machen, um sich selbst zu entfalten"?

    Die Dialoge fand ich sehr interessant wie auch den geradlinigen, schnörkellosen Schreibstil von Ute Mank, der mir gut gefallen hat: Ich bin sicher, dass sich hier viele Frauen in Lisbeth, in Marlies oder auch in Joanna wiederfinden, da auch ein Stück Zeitgeschichte transparent gemacht wird: Was für unsere Grossmütter undenkbar schien, ist heute absolut möglich; z.B. ein Kind auch ohne einen Vater aufzuziehen.

    Etwas bedauert habe ich, dass die männlichen Protagonisten Karl, Konrad und auch der Knecht Alfred, der zeitlebens auf dem Hof gearbeitet hat, im Dunkeln blieben: Hier ging es mehr um die Sicht der Frauen, auch die Beziehungen betreffend: So wird z.B. klar, wie sehr sich Marlies und Konrad bereits auseinanderlebten, als sie zusammen den leeren Kuhstall ausfegen; es ist eher ein sich-aus-dem-Weg-gehen als ein "aufeinander zugehen". Hier litt ich eher mit Konrad, dessen Lebensinhalt der Bethches-Hof eben auch war und der fortan in der Fabrik arbeitete als die - dennoch verständliche - Reaktion von Marlies teilen zu können: Das Fehlen der Kühe bedeutete für sie auch eine Erleichterung, eine positive Veränderung...

    Das Leben auf einem Hof (damals ohnehin und heute sicher ebenso) unterliegt ganz eigenen Gesetzen, die naturbedingt von den Tieren und den Arbeiten "diktiert" werden. Nicht jeder ist für solch' ein Leben geschaffen, dem ich (als Enkelin eines Landwirts) sehr grossen Respekt entgegenbringe und dessen "Aura" ich durch eine Freundin, deren Eltern einen 400 Jahre alten Hof in der Pfalz hatten, ich selbst kennenlernen durfte. Die Autorin hat auch Sozialkritik anklingen lassen: Viele Milchhöfe wurden durch die EU-Gesetze sanktioniert, wenn sie zu viel Milch produzierten und viele haben aufgrund der schlechten Bezahlung der Landwirte ihren Betrieb aufgeben müssen, da es sich einfach nicht mehr rentierte. Sehr traurig, wie ich finde.

    Ich fand besonders Lisbeth sehr authentisch und mochte sie; ebenso wie Marlies, die meiner Generation angehört und deren analytische Gedanken ich oft sehr klug und richtig fand

    "Aussuchen können musste man es sich, was man werden wollte. Frei darüber entscheiden" (S. 110)

    Ein schönes Abschlussbild "krönt" diesen sehr lesenswerten Roman um drei Frauen, die ihre typischen Generationskonflikte hier auf dem Bethches-Hof austragen: Grossmutter und Enkelin sitzen einträchtig auf der Bank und Lisbeth sieht den Bethches-Hof, auf dem es nun keine Kühe mehr gibt, mit ganz anderen Augen, "so, als hätte sie ihn noch nie zuvor gesehen".
    Gerne empfehle ich "Wildtriebe" weiter; viele Frauen aller Generationen werden sich in ihm teilweise wiederfinden - und sich angesprochen fühlen. (Und ausser Generationskonflikten trägt der Roman eine Menge Potential in sich, aufzuzeigen, wo die verschiedenen Generationen auch durchaus voneinander lernen können - und es auch tun!).
    4,5 *

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Regina K., 23.07.2021

    Als Buch bewertet

    Schon allein das Buch besticht durch sein wunderschönes Cover. Drei Rosen entfalten sich, gleichgestellt mit den drei Frauen, um die es in diesem Buch geht. Jeder in seiner Einzigartigkeit besonders dargestellt. Das innen liegende Lesezeichen kann man sogar zum Blühen bringen, eine wunderschöne Idee, wie ich finde. Ich werde es probieren, und vielleicht werde ich neben dem Lesegenuss noch mit einem Blumenzauber belohnt.

    Es geht in der Geschichte um drei Frauen, die durch ihre Zeit, den Umständen in denen sie leben, entscheidend beeinflusst, werden. Ihr Leben nicht selbstbestimmt verläuft, durch Tradition und Pflichtgefühl geprägt ist.

    Lisbeth, verlor durch den Krieg ihre Brüder, wurde somit zur Bethchen Hoferbin. „Der Hof, die Arbeit sagte einem, wie man zu leben hat.“ Der einst wohlhabende Hof, wo einst die armen Bauern ihre Kinder zur Arbeit schickten, das war schon lange vorbei.

    Marlies, die den Sohn des Hofes heiratete. Gymnasium für sie nicht vorgesehen war, als Handwerkstochter machte man eine Ausbildung, heiratete und bekam Kinder.

    Johanna, die rebellische Tochter, die ein Jahr nach Afrika ging, um herauszufinden, wie ihr Leben aussehen soll, welches Studium sie wählen würde.

    Drei Frauen, drei unterschiedliche Leben, doch jede von ihren Wünschen ausgebremst. Lisbeth, die fest an den Traditionen hält, sich dem Dogma des Dorflebens unterwirft. Mit der neuen Frau auf dem Hof hadert, Marlies nicht akzeptieren kann, ihr wenig Unterstützung zukommen lässt. Marlies die immer wieder auszubrechen versucht, sich stets ein Stück Unabhängigkeit einfordert, dem Klischee einer Hofbäuerin entflieht. Johanna, die sich stets von der Mutter gegängelt fühlt, da sie die Ausbildung bekommen soll, die ihr verwehrt wurde. Und dann sind da noch die Männer der Frauen, die eher als nachsichtig, ihrem eigenem Ziel im Auge, als Ausgleich zu den Frauen agieren.

    Man bekommt einen Einblick in das vergangene Leben, taucht in die Gedanken- und Gefühlswelt der einzelnen Personen ein, die einem sehr nah kommen. Aber auch ein Zeitzeugnis, wie sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft veränderte, mehr Selbstbestimmung eingefordert wird. Aber auch der Kampf eines Bauernhofes zu bestehen, um dann doch an den EU Vorgaben zu scheitern.

    Ute Mank hat einen angenehmen Schreibstil, der nicht aufgesetzt, sondern sehr einnehmend empfunden wird. In kurzen Kapiteln kann man der Handlung, den Personen gut folgen, befindet sich sofort in ihrer Welt. Findet den richtigen Rahmen, den Leser in die jeweilige Zeitepoche zu führen. Hadert oder leidet mit ihnen mit. Besonders Liesbeth war mir besonders ans Herz gewachsen, gerade wegen ihrer Eigenartigkeit, aus einer alten Zeit in eine neue hineingewachsen, die am Ende einen anderen Blick erfährt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 23.10.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Das Landleben in all seinen Facetten...

    Ehrlich gesagt weiss ich gar nicht genau wie ich zu diesem Roman gekommen bin. Etwas zu oft in der Werbung gesehen vielleicht oder die Blumen auf dem Cover haben mich angesprochen, aber niemals im Leben habe ich erwartet, was mir hier geboten wird.

    In der Geschichte geht es um den Betchens- Hof, auf dem drei Generationen leben. Da ist Lisbeth, die den Hof einst geerbt hat, ihre Schwiegertochter Marlies und Enkelin Joanna. Was bedeutet den Frauen der Hof und wie lebt jede ihr Leben? Ist der Dorfklatsch wirklich immer ausschlaggebend und sind die Hoftiere gar wichtiger als die Bauern, die sich um sie kümmern?

    Selten hat mich ein Buch so berührt wie dieses. Das Erzählte hat mich so oft an das Leben meiner Grossmutter väterlicherseits erinnert, dass ich einfach nicht mehr aufhören konnte und in Erinnerungen geschwelgt habe.

    Im steten Wechsel erleben wir mal aus der Sicht von Marlies, mal aus der Sicht von Lisbeth wie sie das Leben auf dem Hof empfinden, was ihnen wichtig ist und was sie gern ändern wollen, aber durch äussere Zwänge sich nicht trauen. Die Schicksale dieser beiden Damen haben mich ergriffen, denn nur wenige Worte oder andere Taten hätten ihnen das Leben so viel leichter machen können. Und dennoch ist ihr Handeln so menschlich und so nachvollziehbar, denn wer will schon gern anecken, wenn er eigentlich harmoniebedürftig ist?

    Ute Mank gelingt es hier vortrefflich das Lebenleben im Wandel der Zeit zu beschreiben. Zum einen erlebt man als Leser, was auf dem Hof alles zu tun ist. Zum anderen spürt man, dass sich die Gesellschaft um die Frauen drumrum verändert, mehr möglich zu sein scheint, man nach den Sternen greifen könnte, wenn man es nur wollen oder sich trauen würde.

    Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm. Man kommt flüssig voran, die Figuren sind übersichtlich und man weiss stets wo man gerade ist. Die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart haben mir keine Schwierigkeiten bereitet.

    Fazit: Ein toller Familienroman, der gelesen gehört. Ich musste mich arg zusammenreissen, dass mir beim Lesen nicht die Tränen kommen. Ich kann nur eine Leseempfehlung aussprechen. Spitzenklasse!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 07.07.2021

    Als Buch bewertet

    Drei Generationen auf einem Hof, da ist Ärger und Unmut vorprogrammiert. Schon allein, weil es die alte Grossbäuerin Lisbeth von jungen Jahren an gewohnt ist den Ton anzugeben.
    So hat es Marlies nicht leicht sich ein eigenbestimmtes Leben an der Seite von Konrad, Lisbeths Sohn, hier auf dem Bethches-Hof aufzubauen. Denn miteinander reden, etwas Neues auszuprobieren, das steht auf dem Hof nicht an der Tagesordnung. Was sollen denn die Leute denken! So hat Marlies es schwer. Sie ist nicht auf einem Bauernhof grossgeworden und hat auch keine Erfahrungen mit Tierhaltung, Haushalt und ein ganzer „Sack“ voll Kinder zu bekommen ist auch nicht ihr Traum. Trotzdem bemüht sie sich den Hausfrieden zu wahren.
    Mich hat das Buch eingefangen und in meine Kindheit zurückgetragen. Selbst mit bäuerlicher Kleintierhaltung auf dem Dorf aufgewachsen, haben mich die Schilderungen der Hausschlachtung wieder an meine Kindheit erinnert. Die Abläufe beim Schweinschlachten, die Gerüche und auch die Verarbeitung - es war alles wieder da.
    Der Schreibstil der Autorin ist einfühlsam, gibt Denkanstösse und lässt, da die Ausführungen immer wechselt von der Sicht Lisbeths zu der von Marlies, die Geschichte „rund“ erscheinen. Lustig fand ich die ständige Wiederholung, wenn von der Wohnstube von Marlies und Konrad die Rede war: …“ihrem Wohnzimmer, das keins war,…“ weil es nie von ihnen richtig eingerichtet wurde.
    Für mich war das Lesevergnügen pur, so dass ich eine 100%ige Leseempfehlung ausspreche und 5 Lese-Sterne vergebe.

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  • 5 Sterne

    Elke S., 20.07.2021

    Als Buch bewertet

    Genera- und Traditionen auf dem Bethches-Hof

    Lisbeth, Marlies und Joanna, drei Frauen, drei Generationen und ihr Leben auf dem Bethchtes-Hof, sind der Stoff der den Rahmen spinnt.

    „Von dem Moment an, als Marlies ihr in der Stube gegenübergestanden hat und sie versucht hatte, ihr Entsetzen zu verbergen. Mitten in ihrer guten Stube. Das soll die Zukunft auf dem Bethches-Hof sein?, hatte sie gedacht. Künstliche Locken? Schaukelnde Ringe an den Ohren, beinahe so gross wie die, die man den Bullen durch die Nase zog?“

    Lisbeth, die nachdem die Brüder im Krieg gefallen sind, als Erbin schon früh Verantwortung für den Bauernhof übernehmen, sich nie irgendwo eingewöhnen musste, lebt für diesen und betrachtet daher mehr als argwöhnisch, als Konrad sich in Marlies verliebt und darauf besteht, sie zur Frau zu nehmen. Die muss sich nun aber als Schwiegertochter eingewöhnen und das wird äussert hart, denn mit ihrem Einzug beginnt ein stiller und stets schwelender Konflikt zwischen den beiden so unterschiedlichen Frauen, an dem auch die Geburt von Joanna nichts ändern wird.

    Der Roman wird abwechselnd aus Lisbeths und Marlies Perspektive erzählt, was einen als Leser beide Frauen verstehen lässt. Ich habe das Leben auf dem Hof lange vor allem mit Marlies durchlebt, konnte am meisten mit ihr fühlen und habe mich stets in ihre Lage versetzt. Angekommen, nicht willkommen, jemand der es von klein auf jedem Recht machen will, eigentlich nach Bestätigung sucht und diese nicht findet, hat sie mir oft leidgetan. Ich konnte ihre Selbstzweifel, „Was wenn sie einfach irgendwie verkehrt war und all die anderen recht hatten.“, nur zu gut nachvollziehen. Nicht ganz so glücklich war ich dann aber mit der Entwicklung, die der Roman gegen Ende nimmt, als Joanna nach einen Auslandsjahr, zu dem sie zu Beginn des Romans aufbricht, wieder aus Namibia zurück ist. Da war ich einfach nur abgrundtief von Marlies enttäuscht, habe meine Sympathien eher an Lisbeth übertragen, und ein wenig Lesevergnügen eingebüsst. Grandios dargestellt sind dennoch alle Charaktere, besonders auch Lisbeth, die einfach auch nicht aus ihrer Haut kann, so verletzend ihr Verhalten auch sein mag. Die Autorin zeichnet alle Darsteller mit ihren Eigenheiten und inneren Kämpfen äusserst authentisch, glaubwürdig und echt. Ganz viel transportiert sie dabei mittels Szenendarstellung und weniger durch Worte, denn die Kommunikation unter den einzelnen Mitspielern ist äusserst dürftig. Es sind eher die fehlende Gespräche, das Nicht-Aussprechen was einen bewegt, was man möchte, was das Geschehen beeinflusst, das aber trotzdem nicht der Feinfühligkeit und Emotionalität entbehrt, denn Ute Mank vermag sich stilistisch äusserst gekonnt auszudrücken.

    „Das Kind einer Magd. Vater unbekannt. So stand es wohl im Taufregister. Vater unbekannt hiess oft, dass ein Bauer Vater war. Einer, der den Mägden, oder vielleicht einer, die ihm besonders gut gefiel, machstellte. Wurde die schwanger, musste der Bauer sich ja nicht dazu bekennen. Die Magd würde schon nicht wagen, ihn als Vater anzugeben. Und wenn, stand das Wort eines angesehenen Dorfmitglieds gegen das einer rechtlosen Person. Meist wurde sie entlassen. Welche Bäuerin wollte die von ihrem Mann geschwängerte Magd vor der Nase haben?“ Mit der Erzählung darf man Eintauchen in das bäuerliche Leben seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute und erfährt so von alten Traditionen genauso wie von Innovationen, an die es sich zu gewöhnen gilt. Skepsis als der erste Traktor das Pferdefuhrwerk ablöst, Probleme mit der Milchquote, die es unbedingt einzuhalten gilt, oder auch die Tatsache, dass inzwischen Landwirte immer mehr Schreibarbeit zu erledigen haben, sind nur drei Beispiele dafür. Mir hat der kleine Einblick gut gefallen, auch wenn ich auf dem Land gross geworden bin und daher für mich nicht alles völlig fremd war.

    Ebenfalls gekonnt dargestellt ist die Rolle der Frau im Wandel der Zeit. Lisbeth sowie Freundin Bärbel, sind beides Frauen, die, ganz der Zeit entsprechend, voll in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter aufgehen. Ganz im Gegensatz dazu steht Marlies. Eine Arbeit fern ab Hof annehmen, einen Jagdschein machen, sind alles Dinge, die Frauen ihrer Zeit und in ihrer Umgebung nicht im Kopf herumgeistern sollten. Mit der Rückkehr der Tochter wird zudem gut deutlich, wie sich der Einfluss von Konventionen auf das Handeln von Generation zu Generation verändert bzw. auch verringert hat.

    Gelungen fängt die Autorin die Atmosphäre in dem kleinen Ort ein. Der Dorftratsch, die Erwartungen, das „Was sollen die Leute denken“, all das, was das Handeln und die Entscheidungen beeinflusst, und die Konventionen, die so vielen den Weg vorgeben, werden gekonnt transportiert. Auch wie es den beiden Frauen und anderen damit geht ist eingefangen. „Marlies sah die Hausener Frauen vor sich, genau wie Lisbeth sie vor sich gesehen hatte. Nur war Marlies wütend auf sie. Auf diese lächelnden Sittenwächterinnen. Diese Frauen, die sich den ungeschriebenen Regeln einfach gebeugt hatten. Du sollst keine unweiblichen Neigungen haben. Du sollst nichts wünschen. Du sollst nicht begehren des Mannes Freiheit. Aber es war eine hilflose Wut. Kein Selbstbewusstsein.“

    Alles in allem ein leiser, unaufgeregter Roman, der zwar keine spektakuläre Handlung, dafür aber eine äusserst gelungene Gesellschafts- und Charakterstudie aus dem bäuerlichen Leben zu bieten und der mich damit durchaus gut unterhalten hat. Für fünf Sterne reicht es bei mir wegen der Entwicklungen gegen Ende nicht mehr ganz, aber sehr gute vier sind es allemal.

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  • 5 Sterne

    Kristall, 22.07.2021

    Als Buch bewertet

    !ein Lesehighlight!

    Klappentext:
    „Für die alte Grossbäuerin Lisbeth gibt es nichts Wichtigeres als den Hof, sein Erhalt ist ihr Lebenssinn. Nie hat sie die damit verbundenen Pflichten hinterfragt.

    Doch mit Schwiegertochter Marlies kommt eine neue Frau ins Haus, die keineswegs klaglos und ohne eigene Wünsche das Leben einer Bäuerin führen will. Das Kaufhaus in der nächsten Stadt wird für Marlies zum Sehnsuchtsort im Wirtschaftswunderdeutschland, arbeiten möchte sie dort, einen Jagd- und Traktorführerschein machen, das Leben soll doch mehr zu bieten haben.

    Die beiden Frauen tragen fortan stille Kämpfe aus, um Haushaltsführung, um Kindererziehung. Doch eigentlich werden viel grössere Dinge verhandelt: Lebensmodelle, Vorstellungen vom Frausein, vom Muttersein. Und doch ist da ein verbindendes Element: Marlies’ Tochter Joanna, die ihren ganz eigenen Weg geht und nach dem Abitur nach Namibia aufbricht …“

    „Wildtriebe“ von Ute Mank - ein extrem leises und dennoch gewaltiges Buch mit besonderen Protagonisten, die einen einnehmen, wenn man die Dornen vorher abstreift.
    Wildtriebe muss man radikal bei Rosen bekämpfen. Warum? Die Hauptpflanze setzt enorm viel Energie dort hinein, Blüten werden nur spärlich gebildet, Krankheiten können sich schneller breit machen und der generelle Rest wird weniger „ernährt“. Kurzum: Wildtriebe gehören abgetrennt/abgerissen….und das nicht nur an Rosen. Wobei deren Dornen es einen manchmal sowieso schon nicht leicht machen.
    Was hat das alles mit dem Buch zu tun? Eine ganze Menge! Dieser kleine botanische Ausflug spiegelt im Detail auch die Protagonisten wieder. Lisbeth ist der Hauptpunkt/ die Hauptschlagader auf dem Hof und es ist ihr das Wichtigste, das es alles rund läuft - der Ton, der für die „Dame“ hier gewählt wurde, war perfekt getroffen und hätte besser nicht sein können! Mit Schwiegertochter Marlies entsteht aber eine neue Generation im Haus, ein Wildtrieb wenn man so will, und nun ist es an Lisbeth, diesen entweder zu akzeptieren oder zu „entfernen“. Als Marlies dann noch Tochter Joanna das Leben schenkt, werden es viele Wildtriebe und ein gewisser Kampf der Frauen entpuppt sich leise aber manchmal auch mit einem lauten Knall. Die Parts, die Mank hier anspricht, sind genial aus der Realität gegriffen und beleuchten auf leisen Sohlen und feinem Sinn drei Damen mit völlig unterschiedlichen Lebensansichten, Lebensweisen und Zukunftsvorstellungen. Schnell wird deutlich, welcher Konflikt sich hier auftut und wie weit er gehen könnte, wenn der Anstand sich nicht einschalten würde.
    Ute Mank hat hiermit ein extrem feines Gespür bewiesen Menschen zu beobachten und ihre „Unarten“ einzufangen und einen fein abgestimmten Roman mit noch ruhigerer Note verfasst, der beim „geniessen“ des Inhalts explodiert, wie ein grosses Feuerwerk - grossartig von der ersten bis zur letzten Seite! 5 von 5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    Alexa M., 16.08.2021

    Als Buch bewertet

    Marlies heiratet in den Bethches-Hof ein und hat nicht vor sich dem alten Generationendruck und dem Landleben zu beugen. Lisbeth ihre Schwiegermutter tut sich ebenfalls schwer mit der neuen Schwiegertochter, die so gar nicht nach ihren Wünschen ist. Was sollen denn die Leute denken? Denn für Lisbeth ist der Hof und die Arbeit alles. Die beiden tragen still ihre Kämpfe aus und nur Marlies Tochter Joanna die ihren ganz eigenen Kopf hat, scheint die beiden in gewisser Weise zu verbinden.

    Der Schreib- und Erzählstil bei dieser Geschichte ist recht nüchtern und schnörkellos gehalten. Es gibt immer wieder Absätze und Perspektivenwechsel zwischen den beiden Frauen. Auf den ersten Blick wirkt es sehr schwerfällig und lieblos, doch nach ein paar Seiten merkt man wie der Stil sich der Geschichte anpasst. Denn das schlichte, ohne viel Schnick-Schnack passt zum Landleben von damals und vor allem zum Generationenkonflikt der hier geschildert wird. Lisbeth lebt für den Hof und das Landleben, ihr ist vor allem wichtig, dass die Leute gut über sie und ihre Familie reden und denken. Marlies hingegen ist das egal und versucht zunehmend aus dem Konstrukt auszubrechen, in dem sie z.B. einen Jagdschein macht. Sie tut sich zunehmend schwer sich einzufügen. Zwischen den beiden besteht ein riesengrosser Graben voller Sprachlosigkeit der wirklich greifbar ist. Während des Lesens wurde ich immer wütender auf Marlies und hatte immer mehr Sympathien für Lisbeth. Sie ist in meinen Augen ein wenig offener mit dem Konflikt umgegangen als Marlies, obwohl auch sie ein ordentliches Päckchen zu tragen hat. Die unterschiedlichen Welten der beiden werden sehr gut dargestellt und eine gewisse Wehmut und Reue der beiden, ist zwischen den Zeilen deutlich spürbar. Der Wandel der Zeit wird in dieser Geschichte so wunderbar aufgezeigt, dass ich es tatsächlich nicht aus der Hand legen konnte. Gerade Joannas Rolle in der Geschichte ist noch einmal eine ganz besondere. Es ist unaufgeregt und ohne grossen Spannungsbogen, aber das braucht es auch nicht. Die Erzählung lebt zwischen den Zeilen und von den Emotionen die es im Leser weckt und davon wie es zum Nachdenken anregt. Das Ende passt perfekt und hat mich mit einem Bauch voller Gefühle zurückgelassen. Das Buch wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

    Eine Geschichte über drei Frauen, die die Familie verbindet und gleichzeitig doch wieder trennt. Wirklich vielschichtig und tiefgründig und deshalb verdiente 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    Mareike S., 11.10.2021

    Als Buch bewertet

    Lisbeth ist Bäuerin durch und durch. Weil ihre Brüder im Krieg gefallen sind, war sie die Erbin des Hofes und musste schon früh Verantwortung übernehmen. Schwiegertochter Marlies ist ihr oft ein Dorn im Auge, denn Marlies hat so ganz eigene Vorstellungen von ihrem Leben. Auch Enkelin Joanna möchte ihren eigenen Weg gehen und bricht mit Traditionen, doch Lisbeth liebt sie dennoch heiss und innig.
    Ute Mank lässt uns in ihrem Debütroman durch die Augen von drei sehr verschiedenen Frauen blicken. Drei Generationen, die auf dem Bethches-Hof zusammenleben, in einem kleinen Dorf in Hessen, das geprägt ist von der Landwirtschaft. Für jede von ihnen sind verschiedene Dinge wichtig, jede hat ihren ganz eigenen Lebensentwurf. Lisbeth ist verankert in Traditionen, der Hof ist ihr Lebensinhalt. Marlies emanzipiert sich, sowohl vom Leben als Bäuerin, als auch von der Männerwelt. Dennoch wirkt sie oft wie eine Gefangene in ihrem eigenen Leben. Es sind vor allem diese beiden Frauen, die die wichtigste Rolle im Buch einnehmen, durch deren Augen wir verschiedene Ereignisse erleben. Diese beiden Frauen sind so unterschiedlich, reiben sich an sich und ihren Erwartungen auf und scheinen nie zueinanderfinden zu können. Sprachlosigkeit ist ein grosses Thema in diesem Roman. Aber schliesslich ist da ja auch noch Joanna, wieder eine ganz neue Generation mit ihren eigenen Erwartungen und Vorstellungen. Auch die kollidieren von Zeit zu Zeit mit denen der anderen Frauen. Und doch ist hier etwas anders, Joanna findet die Worte, die ihrer Mutter und Grossmutter so oft fehlen. Wird es Joanna gelingen eine Brücke zur Verständigung der Frauen zu schlagen?
    Ich finde diesen Debütroman grossartig! Die Figuren sind unglaublich gut herausgearbeitet und der Autorin gelingt es, mit ihrer kargen Sprache die Sprachlosigkeit zwischen den Frauen widerzuspiegeln. Zwischen den Zeilen ist dieser Roman allerdings voller Emotionen. Die Perspektivwechsel sind fliessend, auch das fand ich überaus gelungen. Ich habe mich in dieses kleine Dorf in Hessen versetzt gefühlt und konnte die Gedanken und Gefühle der Frauen und diesen Generationenkonflikt absolut nachvollziehen.

    Fazit: Ein lebenskluges, eindringliches Buch, grossartig konstruiert! Für mich ein Highlight in diesem Jahr, ich vergebe gerne 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Tanja G., 03.08.2021

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Wildtriebe" von Ute Mank handelt von einer Familie auf einem Hof in Hessen. Im Mittelpunkt steht Marlies, die nach der Heirat mit Konrad auf den "Bethches-Hof" zu seiner Familie zieht. Hier kümmert sich Lisbeth mit ihrem Mann Karl um den Hof und den Haushalt. Die Geschichte wird jeweils aus der Sicht von Marlies und Lisbeth erzählt. Lisbeth, der Traditionen und der Hof sehr wichtig sind und die auch nie ihr Leben in Frage gestellt hat, erzählt von ihrer Jugend nach dem Krieg und ihrem weiteren Leben mit Heirat und Kind auf dem Hof. Hierbei wird auch viel von dem Dorfleben und der Rolle der Frau in der damaligen Zeit berichtet. Dann kommt nach deren Heirat mit Konrad, Marlies auf den Hof. Sie kommt nicht aus der Landwirtschaft, sondern hat in einem Kaufhaus in der Stadt eine Ausbildung gemacht und dort gearbeitet. Das Zusammenleben der beiden Frauen gestaltet sich als schwierig. Marlies hat eine ganz andere Vorstellung von ihrem Leben, andere Träume und Erwartungen, fügt sich jedoch dem Hofleben und Lisbeth. Das ein oder andere Mal schafft sie es jedoch ein wenig aus dem Hofalltag auszubrechen, sich eigene Träume zu erfüllen und sich dadurch auch zu emanzipieren. Später kommt ihre Tochter Joanna zur Welt, die, eine moderne Frau, ihr Leben lebt, wie sie es möchte und sich keinen Konventionen unterstellt. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, da es viel von dem Leben auf dem Land über viele Jahrzehnte erzählt und den Erwartungen, die die Frauen sowohl an ihr Leben stellen, die aber auch an sie gestellt werden. Sehr interessant war hierbei die Rolle der Frau über mehrere Jahrzehnte zu verfolgen. Auch die Veränderungen auf dem Hof im Laufe der Jahre und die wirtschaftliche Situation wurde sehr gut beschrieben. Die Figuren waren alle sehr gut und vielschichtig dargestellt. Insbesondere dadurch, dass immer aus Sicht von Marlies und Lisbeth erzählt wurde, konnte man sich gut in deren Gedanken und Gefühle hineinversetzen und die Figuren dadurch besser verstehen. Das Ende des Buches war für mich etwas unerwartet, jedoch schlüssig. Ich hätte es gerne noch weitergelesen, um zu erfahren, wie es mit Lisbeth, Marlies und Joanna weitergeht.

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