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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 23.02.2022

    Als Buch bewertet

    Wilhelm Tell lebt mit seiner Familie ein zurückgezogenes Leben, als er eines Tages in den Bergen dem neuen Landvogt Gessler und dessen Leibwächter Harras über den Weg läuft. Harras findet Tell nicht unterwürfig genug und vermutet ausserdem, dass dieser in den Bergen wildert, obwohl die Jagd allein dem König vorbehalten ist. Ohne dies mit dem Landvogt abzusprechen, fängt Harras einen unfairen Kleinkrieg mit Tell an. Irgendwie läuft dann alles aus dem Ruder.

    Wilhelm Tell war ein Schweizer Freiheitskämpfer, der zudem seit Ende des 19. Jahrhunderts als Nationalheld der Schweiz gilt. Ich erinnere mich grob an die Geschichte, aber so ungewöhnlich und spannend habe ich diese nicht in Erinnerung. In mal kurzen, mal etwas längeren Kapiteln kommen 20 verschiedene Personen zu Wort, aus deren Erzählungen sich die Geschichte zusammensetzt. Das ist interessant, das ist ungewöhnlich, das ist einfach grandios!

    Es könnte sich so zugetragen haben, oder auch nicht, der künstlerischen Freiheit waren hier keine Grenzen gesetzt. Inhaltlich und sprachlich hat die Story mich sofort mitgerissen, viele Passagen mich bewegt, einige emotional berührt. Eine wunderbare Interpretation, die ich nur empfehlen kann. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 27.02.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „Ich muss zugeben, dass mich sein Besuch beglückt hat. Wenn man an Menschen erinnert wird, die man einst geliebt hat, fühlt man nicht bloss Kummer.“

    Inhalt

    Eine Bauernfamilie hoch in den Bergen der Schweizer Alpen, weit weg von der Zivilisation, leben sie ein bescheidenes Leben, ausgerichtet auf die täglichen Bedürfnisse. Die beiden Brüder Peter und Wilhelm Tell halten zusammen, auch wenn der eine ein munterer Zeitgenosse ist und der andere ein schweigsamer Eigenbrötler. Als ein Lawinenunglück dem jüngeren Bruder zum Verhängnis wird, sieht sich der ältere in der Verpflichtung, die Familie des Bruders durchzubringen. Doch am Himmel ziehen dunkle Wolken auf, schliesslich durchpflügen die Mannen der Habsburger die Orte in der näheren Umgebung, schänden Frauen und Kinder und plündern, wo sie nur können. Spurlos wird der Feind auch nicht am Haus der Familie Tell vorbeiziehen, doch Wilhelm ist nicht gewillt, sich kampflos zu ergeben. Seine Ehrfurcht vor dem König und dessen Vasallen ist nicht existent, die Armbrust sein bester Freund und wenn er schon nicht den Bruder retten konnte, dann wenigstens die noch Lebenden.

    Meinung

    Dies war mein erster Roman aus der Feder des in Island lebenden Autors, der sich hier mit der Sage des berühmten Wilhelm Tell auseinandersetzt und sie in moderner Sprache und komprimierter Handlung zu Papier bringt. Der Klappentext des Buches verspricht einen Blockbuster und genau so habe ich diesen Roman auch empfunden, denn während des Lesens läuft vor dem inneren Auge eine sehr stimmungsvolle, glaubwürdige Handlung ab, die man szenengenau wahrnehmen kann. Doch weniger die Historie selbst steht im Zentrum der Erzählung als vielmehr die familiäre Situation eines einfachen Mannes, der bemüht ist, die Seinen zu beschützen.

    Das Besondere an diesem belletristischen Unterhaltungsroman ist wohl die gewählte Perspektive, denn die Erzähler des Buches wechseln in kurzen, prägnanten Kapiteln und stellen allesamt Zeitgenossen von Wilhelm Tell dar. Jeder Beteiligte schildert auf seine Art und Weise die Begegnung mit Tell und das Zusammenspiel der Ereignisse. Er selbst kommt dabei zwar nicht zu Wort, doch das tut dem Lesevergnügen keinerlei Abbruch, wird er doch als ein wortkarger, harter, prinzipientreuer Mann beschrieben, der am liebsten allein mit sich und seinen Gedanken war.

    Besonders gut gefallen hat mir die Vielschichtigkeit in der Charakterisierung des Hauptprotagonisten, denn der Leser erfährt viel über seine Hintergründe und wird ebenso umfassend über seine Handlungen informiert. Es sind die zahlreichen Facetten, die hier ein stimmiges Bild ergeben und die auch über das Leben des Legende hinaus eine Aussagekraft besitzen. Denn obwohl es ausschliesslich um ebenjenen Schweizer Freiheitskämpfer geht, beleuchtet die Erzählung auch generalistische Aussagen bezüglich des Menschseins. Mut, Rache, Vergebung, Hass und Liebe, Glück und Versagen – alles Themen, die zwar nicht explizit genannt werden, aber dank des authentischen Erzählstils eben trotzdem ihre Spuren hinterlassen und die Aussage des Romans sehr vielfältig und nachdenklich erscheinen lassen.

    Fazit

    Ich vergebe 5 Lesesterne für diesen starken, wichtigen Roman, der ungeachtet seines Handlungsortes eine angenehme Zeitlosigkeit besitzt. Hier funktioniert beides: die Einbettung der Geschichte in die ursprünglichen zeitlichen Hintergründe, geprägt von Armut und Unterdrückung, Kampf mit dem Feind und gegen die Widrigkeiten der Umwelt. Aber ebenso die beispielhafte Schilderung menschlicher Charakterzüge und ihre Auswirkungen auf das direkte Umfeld und die nächsten Angehörigen. Sehr gern hätte dieses Buch noch ein paar hundert Seiten mehr haben dürfen, einfach weil man sich so schön in der Erzählung wiederfinden konnte und die Personen des Buches einem nach und nach ans Herz gewachsen sind. Eine grosse Leseempfehlung für dieses erste Jahreshighlight und ich werde nun „Kalmann“ direkt auf meine Wunschliste setzen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara H., 16.03.2022

    Als eBook bewertet

    "Zufriedenheit ist, wenn der Tag sich dem Ende zuneigt, die Sommerhitze [...] meinen Rücken wärmt [...] und der Brunnen plätschert."

    Joachim B. Schmidt wagt sich in seinem Roman "Tell" an eine zeitgenössische Neuerzählung der weltberühmten Sage "Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller.

    Tell ist zu Beginn des Buches ein introvertiert, verschlossener, stiller Mann der zu aggressivem Verhalten neigt, wobei er auch bei seinem Neffen nicht zurück steckt. Von seiner Gemeinde wird er daher als seltsam wahrgenommen bis hin zu gefürchtet. Im Laufe der Geschichte verändert sich dies jedoch aufgrund mehrerer Ereignisse bis man am Ende auch seine sanfte Seite kennen lernt.

    Zu Beginn ist das Buch sehe rasant geschrieben. Dieser Effekt entsteht einerseits durch die kurzen Kapitel und den Schreibstil und andererseits durch die vielen unterschiedlichen Erzählperspektiven. Wobei es genau diese vielen Perspektiven für mich so spannend gemacht haben. Zum Ende hin wird das Buch immer ruhiger. Wie ein plätschender Bach. Zwischendurch musste ich einige Male herzhaft lachen. Alles in allem finde ich, dass es eine sehr gelungene Aufbereitung der Sage ist. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich mich an das Original kaum mehr erinnere.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherwurm, 01.04.2022

    Als Buch bewertet

    Der Autor Joachim B. Schmidt hat die Sage rund um den Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell neu aufgelegt und modernisiert. In kurzen Sequenzen mit wechselnder Perspektive erlebt der Leser Tells Geschichte aus der Sicht diverser Figuren.

    Obwohl mir der rasche Tempowechsel zunächst erschwerte, den Überblick zu behalten, sorgte er für einen intensiven Sog. Ich konnte den Roman kaum noch aus den Händen legen. Die Figuren sind vielfältig gestaltet und jede Bevölkerungsschicht ist vertreten. Hierdurch erhält der Leser einen guten Einblick in damalige Verhältnisse. Darüber hinaus ermöglicht die Schilderung aus Sicht der Figuren einen emotionalen Zugang zu der Sage rund um Wilhelm Tell. Wilhelm Tell selbst tritt bei Joachim B. Schmidt als grimmiger, nahezu aggressiver Anti-Held auf, weshalb ich anfangs grosse Schwierigkeiten hatte, die Lektüre für mich anzunehmen. Für mich war Wilhelm Tell stets der strahlende Held. Im Laufe der Geschichte habe ich die Art und Weise der Erzählung und Darstellung aber als sehr raffiniert und interessant kennen gelernt. Denn der Roman erweitert die Sage von Wilhelm Tell um mehrere Ebenen. Insbesondere durch die wechselnden Perspektiven wird gezeigt, was für ein Mensch hinter dem Nationalhelden Wilhelm Tell steckt bzw. gesteckt haben könnte. Der Held wurde nachfolgend zum Menschen und deutlich nahbarer. Dies eröffnet neue Perspektiven und hat mir ausgesprochen gut gefallen, denn der Roman setzt sich hierdurch stark von Schillers Werk ab. Durch die Neuinterpretation der Sage und den modernen, eindringlichen Sprachstil wird Wilhelm Tell meines Erachtens auch jüngeren Generationen nahe gebracht. Etwas vermisst habe ich allerdings tiefere Einblicke in die historischen und politischen Begebenheiten, was aber sicherlich Geschmackssache ist.

    Fazit: Ein zusammenfassend sehr Sog ausübender, starker Wilhelm Tell Roman, dessen moderne Neuinterpretation ihn auch der jüngeren Generation zugänglich macht.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    marion l., 01.03.2022

    Als Buch bewertet

    Eine moderne Fassung der Geschichte des Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell - was für eine spannende Idee. Schon das Cover kommt modern rüber. Der Apfel scheint gerade einem Computerausdruck entnommen zu sein. Am Anfang sind Wilhelm Tell und sein Sohn auf Bärenjagd. Wilhelm ist ein harter, knorriger, eigenbrötlerischer Mensch, sein Sohn Walter scheint nach ihm zu kommen. Dann folgen schnelle, kurze Kapitel, jeweils aus der Sicht eines anderen Bewohners des Hofes oder des Ortes. Manchmal ist nicht gleich klar, welche Rolle der jeweilige Erzähler hat. Ich muss gestehen, dass das Buch mich nicht gepackt hat. Ich fand es trotz des rasanten Tempos der einzelnen Kapitel nicht spannend. Der Schreibstil passt hervorragend zum Thema, zu den Menschen in den Bergen und auf dem Tell-Hof, aber er gefällt mir persönlich nicht. Tut mir leid, nicht mein Ding. Da viele andere aber total begeistert sind, scheint es an mir zu liegen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buchjunkie, 30.04.2022

    Als Buch bewertet

    Volltreffer!
    Wilhelm Tell sagt jedem etwas, ob er schon einmal die Tell- Sage oder die Schiller-Bearbeitung gelesen hat, oder nicht. Tell ist also kein Fremder, trotzdem kam es mir beim Lesen so vor. Schmidt hat den Tell hier anders interpretiert, als ich es mir vorgestellt hätte. Nicht als der strahlende Held der Sage, der aus politischen Gründen den Gruss vor dem Hut verweigert und anschliessend den Apfel vom Kopf des Kindes schiessen muss. Sondern als Eigenbrötler und komischen Kauz, dem man nicht so leicht in die Karten blicken kann.
    Jedes Kapitel des Buches beschreibt einen Teil der Handlung aus einer anderen Perspektive. Am Anfang ist das noch etwas verwirrend, man kommt aber schnell rein, wenn man die Protagonisten etwas besser kennen gelernt hat. Die Handlung setzt sich nahtlos über die Kapitelgrenzen hinweg fort, es gibt also keine Zeitsprünge.

    Sprachlich gesehen ist das Buch von einem dezenten Schweizerisch unterlegt; nicht aufdringlich, aber genug, damit man sich gedanklich in diese Region versetzen kann. Besonders wenn die Soldaten ihre Auftritte haben, geht es auf der Handlungsebene rau und sprachlich auch zuweilen derb zu. Beides passt aber hervorragend in die Zeit (und ist wesentlich moderater als manche Originalwerke aus der Frühen Neuzeit).

    Dass wir Tell in Schmidts Buch so gut kennen lernen, liegt an der Vielschichtigkeit. Tell wird aus so vielen verschiedenen Perspektiven beschrieben, dass man ein sehr genaue Vorstellung davon bekommt, wer dieser Tell denn wirklich ist.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es hat sich auch recht flott lesen lassen. Man muss sich auf den Sprachstil und die Art der Erzählung einlassen können. Es lohnt sich auf jeden Fall.

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  • 5 Sterne

    Marianna T., 08.05.2022

    Als Buch bewertet

    Gänsehaut

    Die Geschichte von Wilhelm Tell ist ein schweizer Nationalmythos um seinen Kampf gegen die Fremdherrschaft der Habsburger. In dieser Version ist Tell jedoch eher ein Antiheld.

    Die Geschichte wird in aller Tragik und Brutalität der Zeit erzählt, in der sie spielt. Das macht das Geschehen sehr nah. Die Übergriffe und die Angst der Einzelnen werden deutlich. Ohne Erbarmen und in einer sehr sachlichen Erzählung wird ausführlich auf Missbrauch (auch auf Kinder!), Übergriffe und Todesfälle eingegangen. Das ist nicht überraschend bei einem solchen Drama, aber trotzdem Triggerwarnung! Gerade die Gewalt in der Kirche und Entwicklungen zwischen Einzelnen danach haben mich sehr getroffen.
    Es ist gut nachvollziehbar, wie das Leben der Dorfbevölkerung und das Leben auf den Höfen funktioniert, obwohl die Erzählung nicht das Räumliche miteinbezieht. Auch die Äusserlichkeiten der Menschen werden kaum beschrieben. Es wäre bei dieser dichten Erzählung bestimmt auch zu viel gewesen. Alles geschieht im Miteinander. Schnell habe ich mich im Geschehen wiedergefunden und mit den Charakteren mitgefiebert. Unerwartet sympathisch wirken einige Figuren, obwohl sie in der Geschichte den Platz auf der dunklen Seite haben. Das ist eine Stärke des Autors, dass er Figuren wachsen lässt oder in ihnen was hervorbringt, was sie von einer anderen Seite zeigt. Dazwischen sind aber auch Charaktere zu finden, die nur gut oder schlecht sind. Das passt gut in diesen Mythos.
    Was zwischen Tell und dem Pfarrer beispielsweise geschieht ist tief berührend. Es passieren unerwartete Wendungen. Gerade um den unnahbaren Tell geschehen die grössten Gänsehautmomente.

    Die Geschichte hat mich in ihrer Nahbarkeit und Unausweichlichkeit sehr angesprochen. Trotzdem hier ein Mythos nacherzählt wird, hat das Geschehen viel Berührung zu aktuellen Themen. Die Brutalität ist extrem und schwer zu ertragen. Aufgewogen wird es durch die einfühlsamen Charakterisierungen. Beeindruckend.

    Leseempfehlung! Ein Klassiker frisch aufgemacht. Tragisch, unausweichlich und beeindruckend.

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  • 5 Sterne

    Christiane F., 15.09.2022

    Als Buch bewertet

    Habt ihr Wilhelm Tell früher auch in der Schule gelesen? Entschuldigung, lesen müssen? Ich meine das Buch mit der Sage über den Schweizer Nationalhelden? Der mit dem Apfel! Ahhh … gut, ihr erinnert euch!

    Hier kommt der moderne Tell, sozusagen Tell reloaded:

    Tell
    Joachim B. Schmidt

    Es ist die Geschichte von Wilhelm Tell, der sich mit der falschen Person anlegt - nämlich mit dem Habsburger Landvogt Gessler.
    Tell, der eigentlich ein einfacher Bergbauer ist, von jeher ein Eigenbrötler und sehr stur, lehnt es ab sich vor dem Hut des Vogtes zu verbeugen. Als Strafe soll er, aus 50 Schritte Entfernung, mit der Armbrust, auf einen Apfel schiessen, der zuvor auf den Kopf seines Sohnes gelegt wurde. Zum Leidwesen der Habsburger gelingt Tell dieser Schuss: Der Sohn sackt unverletzt zu Boden und der Apfel wurde von dem Pfeil in vier Teile gespalten. Trotz des Erfolges soll Tell bestraft werden. Er wird festgenommen und abgeführt. Doch Tell gelingt die Flucht und sinnt nach Rache. …

    Das besondere an diesem Buch ist, dass mehr als 20 Personen aus der Ich-Perspektive die Geschichte erzählen. So kommen u.a. seine Familie, der Pfarrer, der Vogt, die Soldaten und seine Söhne zu Wort.
    Die neue Interpretation von Tell ist dem Autor Joachim B.Schmidt grossartig gelungen. Die kleinen kurzen Kapitel lasen sich für meinen Geschmack viel zu schnell. Ein grossartiges Buch und eine Leseempfehlung von mir!
    5 /5

    P.S Lehrer, habt ihr gut aufgepasst? Schiller war gestern, heute ist Joachim B.Schmidt! Bringt dieses Buch an die Schulen!

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  • 5 Sterne

    Johann B., 17.05.2022

    Als Buch bewertet

    Nicht nur in der Schweiz ist der Name Wilhelm Tell ein Begriff. Der Verlag Diogenes brachte nun ein Buch heraus, welche die Legende rund um den Meisterschützen so ganz anders erzählt. Joachim B. Schmidt ist der Autor des Buches und hat ein Meisterwerk geschaffen. 20 Protagonisten lässt er in nahezu 100 Kurzberichten aus ihrer Sicht erzählen und das, ohne den Leser zu langweilen.

    Heute beginne ich mit der Erwähnung des Covers. Seine Schlichtheit gehört zum Markenzeichen des Verlages und ist aussergewöhnlich. Und das Buch in meinen Augen sensationell. Der Autor lässt jeden Protagonisten zur Wort kommen und das auf eine Weise, die für mich völlig neu ist. Warum? Weil die Geschichte des Einzelnen ineinander greift. Es gibt kein Hin und Her, sondern das Ineinandergreifen von Ereignissen. Diese sind so stimmig, dass sie zum Schluss ein vollkommenes Bild ergeben.

    Die Sprache passt zu den schlichten Bergbauern der damaligen Zeit. Die Dialoge sind stimmig und die Beschreibung der Landschaft so, dass ich mal wieder diese „Bilder im Kopf“ vor mit hatte. Das Buch hat keinerlei Längen und ist ein Zeugnis von Lebensweisheit und Entbehrung. Aber auch der Tatsache, dass nicht nur Reichtum Garant für ein zufriedenes Leben sein kann. Ich gebe eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    liesmal, 18.04.2022

    Als Buch bewertet

    Nach seinem „Kalmann“ hat Joachim B. Schmidt mich auch mit seiner Version des „Tell“ total begeistert.

    In zehn Kapiteln lässt er mich mit Hilfe bekannter und weniger oder völlig unbekannter Figuren die Geschichte nicht neu, aber ganz anders erleben. Dabei wirken die einzelnen Kapitel – überschrieben mit der jeweils erzählenden Person – wie Blitzlichter, die einzelne Szenen kurz ins Scheinwerferlicht stellen. Insgesamt sind es fast 20 abwechselnd Erzählende, durch die der Autor ein grossartiges Werk entstehen lässt.

    Ich lese viel und gern. Doch ist mir bisher kein Schreibstil begegnet, der dem von Joachim B. Schmidt ähnlich ist. Selbst wenn ich nur einzelne Sätze aus dem Buch herausgreife, ist es ein Genuss, mir diese auf der Zunge zergehen zu lassen. „Heute weiss ich, dass jeder so geschaffen ist, wie er zu sein hat. Alles und jeder hat seine Bestimmung.“ Das gilt natürlich auch für den Tell. Durch die vielen unterschiedlichen Protagonisten, die Schmidt zu Wort kommen lässt, fällt es auch leicht, zu erkennen, wie und wodurch der Tell zu dem Menschen geworden ist, der er geworden ist.

    Sehr gern empfehle ich dieses Buch, das mir einen kleinen Ort in den Alpen mit seinen Menschen so nahe gebracht und wirklich fesselnde Lesestunden bereitet hat.

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  • 5 Sterne

    Uschi S., 13.05.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Den Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell, berühmt durch seinen Apfelschuss vom Kopf seines Sohnes, kennt wohl jeder. In diesem höchst interessanten und unterhaltsamen Buch lernen wir eine Version kennen, wie es gut gewesen sein könnte.

    Der Autor versteht es meisterhaft, den Leser mit seinen kurzen Kapiteln in seinen Bann zu ziehen. Darin lässt er einen teilhaben an den Gedanken der einzelnen Beteiligten, wie der Familienmitglieder von Tell, aber auch der Gegenseite von den Soldaten bis zum Landvogt höchstpersönlich. So erfährt man die Geschichte oft aus der Sicht von beiden Seiten.

    Das ist sehr fesselnd und bewegend erzählt, teils auch recht verstörend, denn in diesen Zeiten wurde nicht lange gefackelt. Da wurden Bauern wegen nichts erschlagen, die Tochter geschändet, ihr Hab und Gut mitgenommen. Und wer gar noch Widerworte wagte, wie Tell, der stand sowieso auf der Abschussliste.

    Mir hat dieser Ausflug in die alten Zeiten der Schweiz sehr gut gefallen und gebe eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Uschi S., 13.05.2022

    Als Buch bewertet

    Den Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell, berühmt durch seinen Apfelschuss vom Kopf seines Sohnes, kennt wohl jeder. In diesem höchst interessanten und unterhaltsamen Buch lernen wir eine Version kennen, wie es gut gewesen sein könnte.

    Der Autor versteht es meisterhaft, den Leser mit seinen kurzen Kapiteln in seinen Bann zu ziehen. Darin lässt er einen teilhaben an den Gedanken der einzelnen Beteiligten, wie der Familienmitglieder von Tell, aber auch der Gegenseite von den Soldaten bis zum Landvogt höchstpersönlich. So erfährt man die Geschichte oft aus der Sicht von beiden Seiten.

    Das ist sehr fesselnd und bewegend erzählt, teils auch recht verstörend, denn in diesen Zeiten wurde nicht lange gefackelt. Da wurden Bauern wegen nichts erschlagen, die Tochter geschändet, ihr Hab und Gut mitgenommen. Und wer gar noch Widerworte wagte, wie Tell, der stand sowieso auf der Abschussliste.

    Mir hat dieser Ausflug in die alten Zeiten der Schweiz sehr gut gefallen und gebe eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    inge j., 07.05.2022

    Als Buch bewertet

    "Kopfkino mit Suchtfaktor", so preist der Klappentext das Buch "Tell" von Joachim B. Schmidt an. Diesem Aus- und Anspruch kann kann ich uneingeschränkt zustimmen.
    Ich konnte relativ unbedarft in die Erzählung hereinfinden, da ich von "Wilhelm Tell" als Sagenheld nur etwas von der Geschichte mit dem Apfel-vom-Kopf-Schuss im Hinterkopf hatte. Der Autor hat es überzeugend geschafft, die Figur des Tell und etliche seiner Familienangehörigen und Zeitgenossen darzustellen und lebendig werden zu lassen. Vor allem die Erlebnisse und Ansichten der einzelnen Protagonisten aus deren individueller Sicht zu beschreiben, ist ihm genial gelungen.
    So baut sich der Erzählstrang kontinuierlich auf und als Leser*in kann man die Emotionen und Handlungen der Beschriebenen sehr gut nachempfinden. Die Zeit des 13./14. Jahrhunderts wird in aller Grausamkeit der Sitten erfahrbar gemacht.
    Wer ein von Anfang bis zum Ende spannendes und interessantes Buch lesen möchte, dem sei dieser Roman sehr empfohlen.

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  • 4 Sterne

    Cynthia M., 02.05.2022

    Als Buch bewertet

    Wenn ich an Wilhelm Tell denke, dann denke ich an dröge Schullektüre und Interpretationsaufsätze. Viel mehr als der Apfelschuss ist eigentlich nicht hängen geblieben. Joachim B. Schmidt legt „Tell“ ganz neu auf und gibt dem Volkshelden eine rasante, verwegene Geschichte.

    Zum Inhalt: der Bauer Wilhelm Tell lebt mit seiner Familie in einen kleinen Bergdorf. Entgegen der Anweisungen der Habsburger wildert er in den Wäldern um seine Familie zu ernähren, wofür er hart bestraft wird. Und auch sonst ist Tell in ihren Augen ein Aufrührer dem eine Lektion erteilt gehört. Aber Tell denkt gar nicht daran, sich unterkriegen zu lassen.

    Die Kapitel sind sehr kurz, teilweise keine ganze Seite lang unf es treten viele handelnde Personen auf, sodass das Buch eine schnell Abfolge von unterschiedlichen Eindrücken und Gedanken ist. Dabei kommen sowohl die Habsburger zu Wort, als auch Tells Familie, andere Bauern und der Dorfpfarrer. Am Anfang musste ich mich an die schnellen Perspektivenwechsel gewöhnen auch auch wer jetzt genau wer ist erschloss sich erst nach ein paar Kapiteln. Aber wenn man einmal drin ist, trägt diese Erzählweise erheblich zum Unterhaltungswert bei.

    Das Original ist bei mir einfach schon viel zu weit in Vergessenheit geraten, um die beiden miteinander vergleichen zu können, aber dieses Buch spricht, trotz seiner Kürze, viele relevante Themen der damaligen Zeit an, wie das Plündern, Schänden und Morden der Landherren, die Familienverhältnisse der damaligen Zeit und den Missbrauch Schutzbefohlener. Das Buch schreckt dabei auch nicht für derben Aussagen und Brutalität zurück, wobei ich mir das nach dem Klappentext sogar noch heftiger vorgestellt hätte.

    Ob ich jetzt finde, dass das Buch ein Blockbuster in Buchform ist? Vermutlich eher nicht. Aber es hat mich gut unterhalten und die dröge Schullektüre aus der Mottenkiste geholt.

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  • 4 Sterne

    gst, 22.04.2022

    Als Buch bewertet

    Durch diese hohle Gasse muss er kommen

    „Durch diese hohle Gasse muss er kommen“, ist ein Zitat, das wohl die meisten Friedrich Schillers „Wilhelm Tell“ zuordnen können. Für mich war es bisher die einzige Stelle, die mir aus diesem Drama geläufig war. Nun bot sich diese moderne Neufassung über die Schweizer Sagenfigur regelrecht an, die Wissenslücke endlich zu schliessen.

    Ich muss zugeben, dass es eine Weile dauerte, ehe mich der Sog dieses schillernden Kopfkinos mitriss. Die Erzählweise ist ungewöhnlich: Zwanzig verschiedene Protagonisten (das sind viel weniger Mitwirkende als bei Schiller) erzählen in kurzen Sequenzen abwechselnd aus ihrer Sicht, was sich zugetragen hat. Das führt uns Lesende ganz nah an das Geschehen heran, lässt uns mitfiebern und hoffen, dass der Freiheitskämpfer gegen die Obrigkeit siegt.

    In meinen Augen ein famoser Schachzug des Autors, der aus der Schweiz stammt und heute in Reykjavik lebt. Dies ist nach "Kalmann" das zweite Buch, das ich von dem 1981 geborenen Joachim B. Schmidt gelesen habe. Beide Bücher zeigen mir, dass er viel Potential mitbringt. Auch wenn er bisher (noch?) nicht zu meinen Lieblingsschriftstellern gehört, werde ich ihn weiterhin im Auge behalten.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 21.05.2022

    Als Buch bewertet

    Überraschende Neuerzählung

    Joachim B. Schmidt erzählt die Tell-Sage neu: Bei ihm ist Wilhelm Tell ein Eigenbrötler und Querulant, einer, der immer wieder aneckt. Dass er dabei der Obrigkeit in die Quere kommt, ist nicht geplant, eigentlich will er doch nur seinen Leiterwagen zurück, genügend zu essen und ansonsten seine Ruhe. So hat man die Geschichte des Schweizer Volkshelden noch nie gehört…

    Er ist ein echter Antiheld, einer, der durch seine Ausstrahlung Angst einjagen kann: seiner Frau, deren grosser Liebe eigentlich sein verstorbener Bruder war, wie auch dem Sohn seines Bruders, den er für seinen eigenen ausgibt. Man merkt, hier werden gleich mehrere Fallstricke ausgelegt, damit sich die Geschichte verknoten kann, wie man das ja auch von der Tell-Sage selbst kennt. Aus verschiedenen Perspektiven erzählt, scheint sich dennoch immer wieder eine ganz andere Geschichte zu ergeben. Das ist raffiniert erzählt und hat mir gut gefallen. Wer hätte gedacht, was da so hinter einer allseits bekannten Legende stecken könnte?

    Mich hat das Buch gut unterhalten können, deshalb empfehle ich es sehr gerne weiter und vergebe gute 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    hundeliebhaber, 23.05.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Während die Tell-Sage nur noch als Erinnerung aus dem früheren Deutsch-Unterricht, fast ausschliesslich durch den Apfelschuss, vorhanden ist, hat Joachim B. Schmidt hier eine moderne Neuauflage und ein interessantes Setting um Wilhelm Tell geschaffen. Aus 20 Perspektiven und knapp 100 Sequenzen werden die Geschehnisse eingefangen und stakkatoartig vermittelt. Dabei werden sie gleichzeitig aus verschiedenen Sichten beschrieben und gehen so geradezu ineinander über. Manchmal fiel es mir schwer, nach kurzen Lesepausen wieder einzusteigen und zu wissen, was gerade passiert.

    Im Thriller-Stil wird Tell hier als Wilderer, Eigenbrötler und Querulant dargestellt, der kein Held sein, sondern nur in Ruhe leben möchte, und dabei fast schon unwissend auf die grosse Katastrophe zusteuert. Dabei ziehen sich die Gewalttaten und die Übergriffe konstant durch das Buch und nehmen immer neue Grössen an.

    Die Geschichte Wilhelm Tells ganz anders und recht authentisch dargestellt.

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  • 4 Sterne

    hundeliebhaberin, 23.05.2022

    Als Buch bewertet

    Während die Tell-Sage nur noch als Erinnerung aus dem früheren Deutsch-Unterricht, fast ausschliesslich durch den Apfelschuss, vorhanden ist, hat Joachim B. Schmidt hier eine moderne Neuauflage und ein interessantes Setting um Wilhelm Tell geschaffen. Aus 20 Perspektiven und knapp 100 Sequenzen werden die Geschehnisse eingefangen und stakkatoartig vermittelt. Dabei werden sie gleichzeitig aus verschiedenen Sichten beschrieben und gehen so geradezu ineinander über. Manchmal fiel es mir schwer, nach kurzen Lesepausen wieder einzusteigen und zu wissen, was gerade passiert.

    Im Thriller-Stil wird Tell hier als Wilderer, Eigenbrötler und Querulant dargestellt, der kein Held sein, sondern nur in Ruhe leben möchte, und dabei fast schon unwissend auf die grosse Katastrophe zusteuert. Dabei ziehen sich die Gewalttaten und die Übergriffe konstant durch das Buch und nehmen immer neue Grössen an.

    Die Geschichte Wilhelm Tells ganz anders und recht authentisch dargestellt.

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  • 2 Sterne

    Elisabeth W., 23.05.2022

    Als Buch bewertet

    Hat nichts von einem Blockbuster


    „Tell“ von Joachim B. Schmidt wird als „Pageturner, ein Thriller, der an moderne Netflix-Serien erinnert“ und „Blockbuster in Buchform “ angepriesen, doch ich persönlich merke nicht viel davon. Ich habe über ein Drittel gelesen, musste es dann aber abbrechen, da mich die Geschichte überhaupt nicht mitnehmen konnte. Stattdessen hat es mich gelangweilt und ich fand es anstrengend, dass aus 20 unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird. Von dem Vergleich mit Game of Thrones ist dieses Werk meilenweit entfernt. Sicherlich gibt es Plünderung und Vergewaltigung, aber die Charaktere und die Story können einfach nicht mithalten oder gar überzeugen. Es war sicherlich eine gute Idee, Tell für die jüngere Generation zu überarbeiten, aber für mich persönlich hat das in diesem Fall einfach nicht geklappt, auch wenn ich einzelne Personen, wie zum Beispiel Grosi Marie, die Mutter von Wilhelm Tell, an sich recht interessant fand, da sie schon viel erlebt hat und ihren Sohn die Leviten liest und sich etwas einfallen lässt, um einen riesen Streit zu verhindern. Aber auch wenn es kleine Lichtblicke gibt, kann ich dem Buch auf Dauer einfach nichts abgewinnen. Daher gebe ich dem Buch zwei Sterne.

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  • 5 Sterne

    Jenny V., 27.02.2022

    Als Buch bewertet

    „Ich muss zugeben, dass mich sein Besuch beglückt hat. Wenn man an Menschen erinnert wird, die man einst geliebt hat, fühlt man nicht bloss Kummer.“

    Inhalt

    Eine Bauernfamilie hoch in den Bergen der Schweizer Alpen, weit weg von der Zivilisation, leben sie ein bescheidenes Leben, ausgerichtet auf die täglichen Bedürfnisse. Die beiden Brüder Peter und Wilhelm Tell halten zusammen, auch wenn der eine ein munterer Zeitgenosse ist und der andere ein schweigsamer Eigenbrötler. Als ein Lawinenunglück dem jüngeren Bruder zum Verhängnis wird, sieht sich der ältere in der Verpflichtung, die Familie des Bruders durchzubringen. Doch am Himmel ziehen dunkle Wolken auf, schliesslich durchpflügen die Mannen der Habsburger die Orte in der näheren Umgebung, schänden Frauen und Kinder und plündern, wo sie nur können. Spurlos wird der Feind auch nicht am Haus der Familie Tell vorbeiziehen, doch Wilhelm ist nicht gewillt, sich kampflos zu ergeben. Seine Ehrfurcht vor dem König und dessen Vasallen ist nicht existent, die Armbrust sein bester Freund und wenn er schon nicht den Bruder retten konnte, dann wenigstens die noch Lebenden.

    Meinung

    Dies war mein erster Roman aus der Feder des in Island lebenden Autors, der sich hier mit der Sage des berühmten Wilhelm Tell auseinandersetzt und sie in moderner Sprache und komprimierter Handlung zu Papier bringt. Der Klappentext des Buches verspricht einen Blockbuster und genau so habe ich diesen Roman auch empfunden, denn während des Lesens läuft vor dem inneren Auge eine sehr stimmungsvolle, glaubwürdige Handlung ab, die man szenengenau wahrnehmen kann. Doch weniger die Historie selbst steht im Zentrum der Erzählung als vielmehr die familiäre Situation eines einfachen Mannes, der bemüht ist, die Seinen zu beschützen.

    Das Besondere an diesem belletristischen Unterhaltungsroman ist wohl die gewählte Perspektive, denn die Erzähler des Buches wechseln in kurzen, prägnanten Kapiteln und stellen allesamt Zeitgenossen von Wilhelm Tell dar. Jeder Beteiligte schildert auf seine Art und Weise die Begegnung mit Tell und das Zusammenspiel der Ereignisse. Er selbst kommt dabei zwar nicht zu Wort, doch das tut dem Lesevergnügen keinerlei Abbruch, wird er doch als ein wortkarger, harter, prinzipientreuer Mann beschrieben, der am liebsten allein mit sich und seinen Gedanken war.

    Besonders gut gefallen hat mir die Vielschichtigkeit in der Charakterisierung des Hauptprotagonisten, denn der Leser erfährt viel über seine Hintergründe und wird ebenso umfassend über seine Handlungen informiert. Es sind die zahlreichen Facetten, die hier ein stimmiges Bild ergeben und die auch über das Leben des Legende hinaus eine Aussagekraft besitzen. Denn obwohl es ausschliesslich um ebenjenen Schweizer Freiheitskämpfer geht, beleuchtet die Erzählung auch generalistische Aussagen bezüglich des Menschseins. Mut, Rache, Vergebung, Hass und Liebe, Glück und Versagen – alles Themen, die zwar nicht explizit genannt werden, aber dank des authentischen Erzählstils eben trotzdem ihre Spuren hinterlassen und die Aussage des Romans sehr vielfältig und nachdenklich erscheinen lassen.

    Fazit

    Ich vergebe 5 Lesesterne für diesen starken, wichtigen Roman, der ungeachtet seines Handlungsortes eine angenehme Zeitlosigkeit besitzt. Hier funktioniert beides: die Einbettung der Geschichte in die ursprünglichen zeitlichen Hintergründe, geprägt von Armut und Unterdrückung, Kampf mit dem Feind und gegen die Widrigkeiten der Umwelt. Aber ebenso die beispielhafte Schilderung menschlicher Charakterzüge und ihre Auswirkungen auf das direkte Umfeld und die nächsten Angehörigen. Sehr gern hätte dieses Buch noch ein paar hundert Seiten mehr haben dürfen, einfach weil man sich so schön in der Erzählung wiederfinden konnte und die Personen des Buches einem nach und nach ans Herz gewachsen sind. Eine grosse Leseempfehlung für dieses erste Jahreshighlight und ich werde nun „Kalmann“ direkt auf meine Wunschliste setzen.

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