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  • 4 Sterne

    Samira O., 27.07.2020

    Als Buch bewertet

    Niemand kann verstehen, was sich unter den Dingen verbirgt. Niemand hat Zeit, stehen zu bleiben und um das zu trauern, was gewesen ist, als wir nicht da waren. Vorwärts gehen, wie Mutter zu sagen pflegte, das ist die einzige Richtung, die erlaubt ist.
    Trina wächst in einem idyllischen Bergdorf in Südtirol auf, nahe der Grenze zu Österreich und der Schweiz. Doch die Zeiten sind hart und werden noch härter, als die Faschisten in Italien die Macht ergreifen und die deutschsprachige Minderheit in Südtirol vor die Wahl gestellt wird: Entweder nach Nazideutschland auswandern, oder als Bürger zweiter Klasse in Italien bleiben. Trina entscheidet sich zu bleiben. Und auch Jahre später, als ein Energiekonzern entscheidet, für einen Stausee Dörfer und Felder zu überfluten, bleibt sie - und kämpft für den Erhalt ihrer Heimat.

    Balzano hat sich mit Südtirol an eine Problemregion im Herzen Europas herangewagt. Grenzgebiete liefern immer viel Stoff für Geschichte(n), denn die Bevölkerung ist meistens durchmischt oder entspricht nicht der "Standardethnie" der Nation, zu der das Gebiet gehört. Im Falle Südtirols kommt erschwerend hinzu, dass es eigentlich zu Österreich gehörte und zum Zeitpunkt der Geschichte erst seit Kurzem an Italien angegliedert ist, Die Südtiroler sprechen kein Italienisch, die Italiener und v.a. die Faschisten betrachten sie als Bürger zweiter Klasse. Der Konflikt ist vorprogrammiert. Aber wie hart die Faschisten vorgingen, das war mir nicht bekannt. Deutsch sprechen und unterrichten wurde verboten, von heute auf morgen. Deutschsprachige Lehrerinnen fanden keine Anstellung, deutschsprachige Angestellte und Beamte wurden gefeuert. Es fand eine regelrechte Italianisierung statt. Die Dynamiken und Strömungen in der Bevölkerung schildert Balzano mit viel Einfühlungsvermögen, und er erklärt sehr anschaulich, wie es zu den vielen unterschiedlichen Meinungen und den scheinbar widersprüchlichen Haltungen und Anfeindungen kommen konnte. Er macht klar: Der Faschismus ist ein Krebsgeschwür, das jede intakte Gesellschaft zu zerstören vermag.

    Das Leben unter solchen Bedingungen, in einer eh schon abgeschiedenen Bergregion, ist natürlich besonders hart. Doch Trina ist eine wahrhaft starke Heldin. Durch all die schweren Zeiten bewegt sie sich mit erstaunlicher Gelassenheit, und das Einzige, das ihr wirklich etwas anhaben kann, ist das urplötzliche Verschwinden ihrer Tochter. Dieses bedingt auch die ungewöhnliche Erzählform des Romans: Trina schreibt eine Art langen Brief an ihre Tochter Marica, die sie immer wieder mit "Du" anspricht. Das verleiht der Geschichte eine tiefere Ebene, die man schnell übersehen kann.

    Gleichzeitig ermöglicht diese Art des Erzählens Trina eine relativ starke Distanzierung von den Geschehnissen. Zwar ist der Roman durchaus berührend, aber nie herzduselig oder -schmerzig. Obwohl so viel Tragisches passiert, lässt Trina die Leserin nie allein mit der Verwirrung und den Schmerzen, sondern nimmt sie behutsam an die Hand und führt sie durch diese harten Lebensabschnitte.

    Am Ende steht dann natürlich noch der Bau des Staudamms, der das Dorf schon seit Erzählbeginn bedroht wie ein Damoklesschwert. Hier gelingt es dem Autor sehr gut, die Ignoranz und blinde Gottesfürchtigkeit (und die damit verknüpfte Handlungsunfähigkeit) darzustellen, mit der die Bewohner dem Bauunternehmen begegnen (verkörpert durch den Mann mit Hut). Der Schmerz von Trinas Ehemann Erich wird erlebbar, und nach und nach bekommt man ein Gefühl dafür, was es bedeutet, wenn die eigene Heimat überflutet wird - es ist nicht einfach nur ein Abriss, nicht einfach nur ein Wegzug, es ist die endgültige materielle Auslöschung der eigenen Vergangenheit. Dennoch gelingt es Bolzano im letzten Abschnitt des Buches nicht vollständig, mich abzuholen, da die Geschehnisse fast wie im Zeitraffer erzählt werden, während z.B. die Flucht vor den Deutschen äusserst ausführlich geschildert wird. Aber vielleicht kennzeichnet ja gerade das den furchtbaren Verlust, den Trina und Erich erleiden: Dass Trina kaum darüber schreiben kann, dass sie es schnell hinter sich bringen will.

    Balzano gelingt es in seinem neuesten Buch, auf grossartige Weise historische Fakten mit einer fiktiven, aber dennoch authentischen Individualgeschichte zu verknüpfen. Genauso könnte es gewesen sein in Graun, dessen Name schon für sich spricht, egal wie idyllisch die Landschaft auch sein mag.

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  • 5 Sterne

    signalhill, 25.06.2020

    Als Buch bewertet

    Das Schicksal Südtirols

    Ich habe schon einige Romane über das Schicksal Südtirols und seiner Bewohner in und nach dem 2. Weltkrieg gelesen. Doch dieses entscheidende Kapitel der Region ist vielen nicht bekannt; daher ist Marco Balzanos historischer Roman "Ich bleibe hier" umso wichtiger.

    Dabei sind seine Figuren fiktiv, aber der Lauf der Geschichte und das Schicksal der Menschen ist ja historisch, die Versprechungen auf ein besseres Leben im Osten, die Umsiedelung, das Misstrauen der Dagebliebenen und der heimliche Deutschunterricht, der ein Stück Identität der Südtiroler sicherte und doch für die Lehrerinnen so gefährlich war.

    Trina hat grosse Ziele und Träume, bevor die Südtiroler gezwungen werden, entweder auszuwandern oder ihre Identität komplett abzulegen. Ein Stauseeprojekt bringt das ganze Dorf in Gefahr, und was daraus wird, zeigt ja nicht nur das Coverfoto des Romans.

    Der Schreibstil ist eher neutral und sachlich, so dass ich noch in der Mitte des Buches dachte, dass noch kaum etwas passiert ist, aber das stimmt natürlich nicht. Es passieren ja schlimme Dinge, aber man kann relativ emotionslos lesen. Ist dies der Schreibstil des Autors, oder soll er gar die Mentalität der Südtiroler widerspiegeln?

    Insgesamt ist "Ich bleibe hier" ein wichtiger Roman, der wieder einmal den Focus auf das Schicksal der Südtiroler lenkt. Daran wird man denken, wenn man wieder einmal Urlaub in Südtirol macht.

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  • 5 Sterne

    signalhill, 25.06.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Schicksal Südtirols

    Ich habe schon einige Romane über das Schicksal Südtirols und seiner Bewohner in und nach dem 2. Weltkrieg gelesen. Doch dieses entscheidende Kapitel der Region ist vielen nicht bekannt; daher ist Marco Balzanos historischer Roman "Ich bleibe hier" umso wichtiger.

    Dabei sind seine Figuren fiktiv, aber der Lauf der Geschichte und das Schicksal der Menschen ist ja historisch, die Versprechungen auf ein besseres Leben im Osten, die Umsiedelung, das Misstrauen der Dagebliebenen und der heimliche Deutschunterricht, der ein Stück Identität der Südtiroler sicherte und doch für die Lehrerinnen so gefährlich war.

    Trina hat grosse Ziele und Träume, bevor die Südtiroler gezwungen werden, entweder auszuwandern oder ihre Identität komplett abzulegen. Ein Stauseeprojekt bringt das ganze Dorf in Gefahr, und was daraus wird, zeigt ja nicht nur das Coverfoto des Romans.

    Der Schreibstil ist eher neutral und sachlich, so dass ich noch in der Mitte des Buches dachte, dass noch kaum etwas passiert ist, aber das stimmt natürlich nicht. Es passieren ja schlimme Dinge, aber man kann relativ emotionslos lesen. Ist dies der Schreibstil des Autors, oder soll er gar die Mentalität der Südtiroler widerspiegeln?

    Insgesamt ist "Ich bleibe hier" ein wichtiger Roman, der wieder einmal den Focus auf das Schicksal der Südtiroler lenkt. Daran wird man denken, wenn man wieder einmal Urlaub in Südtirol macht.

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  • 4 Sterne

    Dark Rose, 15.07.2020

    Als Buch bewertet

    Eine deprimierende, aber unglaublich realistische Darstellung eines Dorfes, das nie irgendwo wirklich dazugehört hat

    Trina wächst in einem kleinen Dorf in Südtirol auf. Als sie ein Kind ist, ist die Welt noch in Ordnung. Natürlich ist nicht alles perfekt, aber im Vergleich zu später ist es zumindest erträglich.
    Trina will Lehrerin werden und kaum hat sie ihr Examen, darf sie es nicht mehr sein. Denn sie ist Tirolerin und die Jobs gehen nur noch an Italiener, das hat der Duce so bestimmt. Wer heimlich unterrichtet, wird deportiert. Trina heiratet und bekommt Kinder, aber trotzdem wird sie immer wieder von den Ereignissen der Zeit eingeholt und heimgesucht. Irgendwann müssen sich die Bewohner entscheiden: bleiben sie oder „kehren sie heim ins Reich“. Welcher Diktator ist das kleinere Übel?
    Schliesslich steht sogar das ganze Dorf auf dem Spiel: ein Staudamm soll gebaut werden. Und Trinas Leben wird so oder so nie mehr sein, wie es einmal war.


    Dieses Buch ist wirklich erschütternd und deprimierend, aber auch sehr, sehr wichtig. Die Südtiroler gehören zu einer Gruppe, die seit den 1920er Jahren bis nach dem Krieg viel mitgemacht haben. Sie sind keine „richtigen“ Italiener, aber auch keine „richtigen“ Deutschen. Sie sitzen zwischen den Stühlen, wie auch ihre Heimat zwischen den Ländern eingepfercht liegt. Italien, Österreich (später das Deutsche Reich), die Schweiz. Sie gehören nirgendwo so richtig dazu und mal haben die einen die Macht, mal die anderen.

    Als Trina ein Kind ist, ist all das nicht wichtig. Man lebt einfach sein Leben. Das Dorf besteht zum Grossteil aus Bauern und die Menschen leben nach dem Gebot der Jahreszeiten und mit der Natur. Politik ist ihnen nicht wichtig, ob sie offiziell nun zu diesem oder jenem Land gehören, schert keinen. Tradition ist wichtig, die Dorfgemeinschaft ist wichtig, mehr nicht.

    Doch dann wird das Dorf von den Ereignissen der Geschichte eingeholt: Mussolini beschliesst, sie sind nicht Italiener genug. Alle Einwohner verlieren ihre Jobs, auch Trina darf, frisch examiniert, nicht unterrichten, ihre Trachten, ihre Sprache, alles wird verboten. Wer dagegen verstösst wird zusammengeschlagen, verschleppt, oder schlimmeres.
    Kaum ist Italien mit dem Deutschen Reich verbündet, mitten im Krieg, schon müssen die Einwohner entscheiden, ob sie zu Nazi-Deutschland oder Mussolini-Italien gehören wollen. Viele entscheiden sich für das Reich, andere, wie Trina, entscheiden sich zu bleiben. Doch die Nazis bedrohen auch ihre Heimat: ein Staudamm soll gebaut werden. Ein Plan, der immer wieder gefasst wurde, aber bislang nie durchgezogen wurde. Dieses Mal jedoch, scheinen alle wild entschlossen.

    Trinas Geschichte ist fiktiv, doch die Ereignisse in der Region sind wahr. Es gab die erwähnten Dörfer, es gab die Verbote, die Säuberungen und diese Region, die so oft zum Spielball der Geschichte wurde.
    Ich persönlich liebe es in Romanen versteckte historische Wahrheiten zu lesen. Geschichte war schon immer meine Leidenschaft und hier wird sie sehr überzeugend dargestellt. Dabei bricht das Buch immer wieder mit Klischees historischer Romane: die „Heldin“ ist nicht die eine Abweichlerin unter vielen Lemmingen. Doch sie gibt den Ereignissen ein Gesicht. Ihre Geschichte ist nicht so fantastisch, dass sie nicht wahr sein könnte und deswegen macht sie das Buch realistisch.


    Fazit: Die Ereignisse in der Region sind wahr, es gab Trinas unter den Menschen dort, es gab Verletzte und Tote und Menschen, die sehr leiden mussten. Dementsprechend ist dieses Buch immer wieder sehr deprimierend, aber andererseits braucht die Handlung das auch, denn die historische Wirklichkeit für die Region, ist deprimierend und erschreckend.
    Man spürt die Verzweiflung und die Wut der Menschen und dieses Gefühl, egal, wer gerade an der Macht ist und das Sagen über die Region hat, besser wird es sowieso nicht, denn keiner stand jemals wirklich auf ihrer Seite. Sie waren immer der Spielball, immer der Aussenseiter. Und dieses Gefühl bringt das Buch sehr gut rüber.

    Von mir bekommt es 4 Sterne, weil mir ein paar Fragen zu offen geblieben sind.

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  • 5 Sterne

    Hortensia13, 31.07.2020

    Als Buch bewertet

    Nach dem Ersten Weltkrieg hofften die Bewohner eines idyllisches Bergdorf in Südtirol, dass nun alles besser wird. Doch da kamen die Faschisten und die Leute wurden vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina kann sich kein anderes Leben, weit weg von ihrem Heimatdorf, vorstellen und bleibt. Trotz dem ihr aufgelegten Berufsverbot als Lehrerin, unterrichtet sie heimlich in Kellern und Scheunen. Doch als ein Stausee gebaut werden soll, der ihr Dorf unter Wasser stellen soll, muss sie aktiv werden. Und das, obwohl die Welt in einem weiteren Krieg versinkt.

    Es ist immer wieder eindrücklich, wie der Zweite Weltkrieg sich auf unterschiedliche Regionen ausgewirkt hat. Da der Autor sich an Fakten über die echte Gemeinde Graun gehalten hat, erscheint dieser Roman wie ein Zeitzeuge. Da die Geschichte zudem eine Erzählung einer Mutter an ihre verschollene Tochter ist, wirkt sie sehr persönlich. Im Vordergrund steht der Kampf ums Überleben. Vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg. Und es zeigt sich: Im Leben kann man nicht immer des eigenen Glückes Schmid sein, sondern die äusseren Umständen machen mit einem, was sie wollen.

    Ich fand den Roman sehr eindrücklich und da er ziemlich kurz ist, liest man ihn auch schnell weg. Eindeutig empfehlenswert mit 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    Nele33, 30.05.2020

    Als Buch bewertet

    "Ich bleibe hier" von Marco Balzano erzählt die Geschichte der beiden Dörfer Graun und Reschen in Südtirol in der Zeit mit Hauptaugenmerk auf das Leben von Trina Hauser.

    Trina Hauser, die Leherin werden möchte und auch die Prüfung besteht. Nachdem sie diese bestanden hat, verändert sich die Welt um sie herum. Deutsch sprechen und lehren wird verboten. Daraufhin unterrichtet sie die Kinder im Untergrund, den sogenannten Katakomben und es ergeben sich einige brenzlige Situationen. Ihre beste Freundin, ebenfalls Lehrerin wird nach ihrer Entdeckung verbannt.
    Sie heiratet Erich, einen Bauern aus dem Dorf und bekommt mit ihm 2 Kiner, einen jungen und ein Mädchen. In dieser Zeit greift der Faschismus immer weiter um sich und die Bewohner werden aufgefordert ihr Dorf zu verlassen, damit ein Staudamm gebaut werden kann. Erich und Trina bleiben und setzen sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mittel gegen den Bau ein.

    Ich bleibe hier zeigt nochmal die Auswirkungen des Faschismus auf einfrigliche Weise anhand des Lebens von Trina und dem Dorf und was davon übrig blieb.
    Der Schreibstil von Marco Balzano war eindringlich, realistisch und erzeugte dadurch die Bedrückung und die Angst in dieser grausamen Zeit.
    "Ich bleibe hier" ein Buch gegen das Vergessen, welches ich sehr gerne weiter empfehlen werde.

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  • 5 Sterne

    Nele33, 30.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    "Ich bleibe hier" von Marco Balzano erzählt die Geschichte der beiden Dörfer Graun und Reschen in Südtirol in der Zeit mit Hauptaugenmerk auf das Leben von Trina Hauser.

    Trina Hauser, die Leherin werden möchte und auch die Prüfung besteht. Nachdem sie diese bestanden hat, verändert sich die Welt um sie herum. Deutsch sprechen und lehren wird verboten. Daraufhin unterrichtet sie die Kinder im Untergrund, den sogenannten Katakomben und es ergeben sich einige brenzlige Situationen. Ihre beste Freundin, ebenfalls Lehrerin wird nach ihrer Entdeckung verbannt.
    Sie heiratet Erich, einen Bauern aus dem Dorf und bekommt mit ihm 2 Kiner, einen jungen und ein Mädchen. In dieser Zeit greift der Faschismus immer weiter um sich und die Bewohner werden aufgefordert ihr Dorf zu verlassen, damit ein Staudamm gebaut werden kann. Erich und Trina bleiben und setzen sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mittel gegen den Bau ein.

    Ich bleibe hier zeigt nochmal die Auswirkungen des Faschismus auf einfrigliche Weise anhand des Lebens von Trina und dem Dorf und was davon übrig blieb.
    Der Schreibstil von Marco Balzano war eindringlich, realistisch und erzeugte dadurch die Bedrückung und die Angst in dieser grausamen Zeit.
    "Ich bleibe hier" ein Buch gegen das Vergessen, welches ich sehr gerne weiter empfehlen werde.

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  • 5 Sterne

    Mary Z., 30.06.2020

    Als Buch bewertet

    Der Autor dieses Buches, Marco Balzano, ist Lehrer für Literatur an einem Mailänder Gymnasium. Und dass er sich mit Literatur befasst, wird in seinen Büchern mehr als deutlich. Ich liebe den Schreibstil von Marco Balzano, er schreibt authentisch, kritisch und er gewinnt nicht umsonst Preise für seine Bücher.
    Der Roman "Ich bleibe hier" handelt von den Bürgern Südtirols, als diese sich in den Jahren 1939-1943 entscheiden mussten, nach Deutschland auszuwandern oder in Italien zu bleiben - als Bürger zweiter Klasse. Trina bleibt daheim in Südtirol. Die Faschisten verbieten ihr jedoch, weiterhin als Lehrerin zu unterrichten, was Trina sich nicht gefallen lässt. Heimlich unterrichtet sie die Südtiroler Kinder, immer in der Angst, entdeckt werden zu können. Und dann wird sie mit einem Umstand konfrontiert, der ihr Leben auf den Kopf stellt: ein grosser Energiekonzern möchte ihr Dorf zur Anlage eines Stausees fluten. Dagegen kämpft Trina mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln....
    Dieses Buch bekommt von mir die vollen fünf Sterne. Die Geschichte von Trina geht einem ans Herz, zumal es sich hier um eine wahre Begebenheit handelt und keine vom Autor erdachte Geschichte. Das Buch hat mich nachdenklich gemacht und ich werde es definitiv weiterempfehlen!

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  • 5 Sterne

    Jess F., 30.06.2020

    Als Buch bewertet

    "Ich bleibe hier" - das ist der neue Roman von Marco Balzano, der mit "Das Leben wartet nicht" bereits ordentlich vorgelegt hat.
    Die Bevölkerung Südtirols hat es nicht leicht: in der Zeit von 1939 bis 1943 müssen sich die Menschen entscheiden, ob sie freiwillig nach Deutschland auswandern oder in Italien bleiben - als Bürger zweiter Klasse. Trina, eine Lehrerin aus Leidenschaft, bleibt in Italien. Während des zweiten Weltkrieges verbieten ihr die Faschisten, weiterhin zu unterrichten, was Trina nicht akzeptieren kann. Sie unterrichtet verbotenerweise in Kellern und Scheunen - immer in der Angst, entdeckt zu werden. Hinzu kommt, dass ein Energiekonzern 1950 zur Anlage eines Stausees die Ortschaften Graun und Reschen überfluten will - ein Kampf gegen die Zeit beginnt...
    "Ich bleibe hier" hat mich total gefesselt, Marco Balzano hat hier einen sehr berührenden Roman geschrieben, der das Leid der Südtiroler Bevölkerung Mitte des 20. Jahrhunderts in Worte fasst. Die Protagonisten des Romanes sind authentisch und gut ausgearbeitet, der Roman liest sich flüssig. Die Stimmung dieses Buches hat mich mitgenommen und man erfährt so einiges über die Geschichte Südtirols. Mein Fazit: ein erstklassiger Roman, der ganze fünf Sterne verdient hat!

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 24.06.2020

    Als eBook bewertet

    Wer macht sich schon gross Gedanken darüber, wenn er den aus dem Reschensee rausragenden Kirchturm sieht, welch traurige Geschichte dahinter steckt? Autor Marco Balzano widmet sich in dem Buch der sehr bewegenden Geschichte des Dorfes Graun in Südtirol. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt und es wird abschnittsweise, anhand von Protagonistin Trina erzählt, die ihrer Tochter ihre Lebensgeschichte schildert. Es war sehr berührend und unglaublich, was diese Gegend alles durchmachen musste. Die Bergidylle wird jäh gestört, als der Krieg ausbrach. Die Faschisten machen den Bewohnern das Leben schwer, die Deutschen wollen sie nach Deutschland holen. Wer bleibt, wird diskriminiert. Sehr emotional beschreibt Trina, wie sie gemeinsam mit ihrem Mann Erich gegen diese Diskriminierungen ankämpfen und in die Berge flüchten. Alle sind glücklich, dass das Staudammprojekt nun auf Eis liegt. Doch nach dem Krieg wird dieses Projekt wieder vorangetrieben, auf Kosten der Menschen, der Tiere und der Natur. Mir hat der Einblick in die geschichtlichen Details der Gegend sehr gut gefallen. Der Autor schreibt zwar etwas sachlich, aber die Geschichte bietet auch nicht sonderlich viel erfreuliches. Das Buch ist sehr berührend und hat mir gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    Brigitte S., 13.05.2020

    Als Buch bewertet

    Marco Balzano entführt uns in ein Südtiroler Bergdorf während des faschismus und danach. Die Dörfer Reschen und Graun wurden rücksichtslos überflutet.
    Trina erzählt ihre Lebensgeschichte. Das Buch ist in 3 teile untergliedert. Im ersten Teil ihre Jugend mit ihren Freundinnen und den Traum als lehrein zu arbeiten. Dann lernt sie ihren zukünftigen Mann Karl kennen. Sie heiraten und haben 2 Kinder. Es ist ein ärmliches Leben auf einen bauernhof Trina ist eine starke Frau. Sie beklagt sich nie. Auch nicht als die ital.Faschisten das Unterrichten verbieten.
    Wir erfahren viel über das Bergdorf Graun, über das leben der einfachen Dorfbewohner während des Faschismus und der Hitlerzeit.
    Trina unternimmt mit ihrem Mann eine gefährliche Flucht in die Berge während eines Winters im Krieg. Später kehren sie in ihr Bergdorf zurück und gehen in Widerstand gegen den Bau der Staumauer.Trina ist eine sehr starke Protoganistin. Sie gibt niemals die Hoffnung auf das sich alles zum Guten wendet.
    Ich persönlich habe im Vinchgau schon mal Urlaub gemacht und deshalb hat mich der Roman sehr berührt.
    Ich vergebe 5 Sterne.
    Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Man konnte sich bildlich sehr gut vorstellen wie es damals gewesen ist.

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  • 4 Sterne

    Zeilenauslese, 26.06.2020

    Als Buch bewertet

    Cover



    Das Cover ist ein typisches Verlagscover, das sehr schön zum Inhalt des Buches passt. Aber man sollte wissen, dass die ganze Geschichte zwar auf den Bau des Staudamms ausgelegt ist, jedoch trotzdem nur einen eher geringen Teil des Geschehens ausmacht.


    Inhalt



    Im kleinen Örtchen Graun in Südtirol führte Trina von Kindheit an mit ihrer Familie ein wunderschönes Leben. Doch dann kamen Mussolinis Faschisten und alles wurde anders. Trina, die zusammen mit ihren Freundinnen Barbara und Maja das Lehrerdiplom besitzt, dürfen nicht unterrichten. Ein Pfarrer spricht sie darauf an, dass sie in Verstecken Deutschunterricht für Kinder geben können, denn Deutsch reden ist verboten. Die drei jungen Frauen lassen sich darauf ein, aber nicht für alle nimmt das ein gutes Ende.



    In Graun hofft man derweil darauf, dass der Krieg den Ort von den Faschisten erlöst und das sie durch Hitler wieder frei sein können. Ausserdem will ein Energiekonzern einen Staudamm bauen, wodurch das Dörfchen überflutet werden würde. Wer nicht freiwillig geht, soll Zwangsenteignet werden. In Graun hofft man, dass die Nazis sie nicht nur befreien, sondern auch den Bau des Staudamms verhindern.





    Meine Meinung


    Am Anfang kam ich nicht ganz so gut in die Geschichte rein, aber das war meine eigene Schuld, denn ich war nicht wirklich vertraut mit der Geschichte Südtirols während dem 2. Weltkrieg. Darüber wurde im Buch auch nicht viel erklärt, es wurde vorausgesetzt, dass man sich damit auskennt, damit die Geschichte auch richtig versteht. Als ich dann aber erst mal im Buch drin war, konnte ich sehr gut und sehr flüssig lesen, denn der Schreibstil ist sehr einfach und lässt dies somit ganz einfach zu. Das Buch ist als sehr langer Brief geschrieben, den Trina an ihre Tochter schreibt, dadurch wird die ganze Geschichte aus Trinas Sicht in der ersten Person erzählt.



    Teilweise passiert alles sehr schnell, was einerseits gut ist, da das Buch so sehr schnell voranschreitet, andererseits wusste ich teilweise gar nicht, wo wir von der Zeit her gerade standen. In einem Moment war es noch Winter und im nächsten Moment schon Sommer. Das war nicht wirklich störend, hätte man aber vielleicht durch genauere Zeitangaben über den Kapiteln etwas übersichtlicher machen können.



    Durch die Entwicklung von Trina selbst, ihrer Familie und der Geschichte um den Krieg herum ist das Buch unheimlich spannend und fesselnd. Aber teilweise fand ich es auch recht oberflächlich. Ich kontte Trinas Verhalten, vor allem im Bezug auf ihre Tochter, nicht immer nachvollziehen. Ich fand, den Charakteren hat oft die nötige Tiefe gefehlt, die so ein Buch gebraucht hätte.



    Fazit



    Bis auf ein paar Kleinigkeiten hat mir das Buch wirklich sehr gut gefallen. Es war schnelllebig, sehr gut und einfach geschrieben und sehr fesselnd. Aber wie schon erwähnt kam ich mit den Charakteren nicht immer klar. Mir war auch nicht von Anfang an klar, ob die Geschichte fiktiv oder real ist. Erst im Nachwort habe ich herausgefunden, dass die Geschichte des Ortes Graun tatsächlich passiert ist, aber das Trina und ihre Familie erfunden wurden. Dies erklärt somit, warum mir hier einfach einige Emotionen im Bezug auf die Charaktere gefehlt haben. Mir kam es so vor, als wollte man zwingend eine Geschichte um den versunkenen Turm von Graun erzählen. Diese Geschichte ist meiner Meinung nach einerseits gut gelungen, aber wie schon erwähnt, teilweise auch etwas zu oberflächlich. Trotzdem empfehle ich das Buch gerne weiter, denn die Geschichte Grauns ist wirklich sehr interessant.

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  • 5 Sterne

    Nicole B., 25.06.2020

    Als Buch bewertet

    Trina lebt mit ihrer Familie in Graun, einem idyllischem Bergdorf in Südtirol. Es gibt Pläne für einen Staudamm, der den schönen Ort von Trina zerstören würde. Die Angst ist gross das die Pläne umgesetzt werden. Doch das ist nicht das einzige Problem. Zwischen 1939 und 1943 werden die Bewohner aus dem schönen Tirol aufgefordert nach Deutschland auszuwandern. Trina will nicht von ihrer Heimat weg und muss deshalb under den Faschisten leiden. Ihr wird es auch untersagt als Lehrerin zu arbeiten....
    Marco Balzano hat die Zeitgeschichte des schönen Südtirols sehr gut eingefangen und mit einer sehr berührenden Geschichte verbunden. Die Protagonisten sind sehr authentisch für die damalige Zeit und die Probleme die es da alle gab. Das Buch liest sich sehr gut und ich mag die Schreibweise von Marco Balzano sehr, der er kann einem richtig gut mitnehmen und berühren.
    Das Buchcover passt hervorragend zum Buch, denn es zeigt den Reschensee , der durch die Staumauer entstand und von einem gefluteten Dorf nur noch der Kirchturm aus dem See hervor lugt.
    Ich fand das Buch Super und kann es nur weiterempfehlen. Vor allem wenn man sich für die Zeitgeschichte vom schönen Südtirol interessiert.

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  • 5 Sterne

    Leseratte, 25.06.2020

    Als Buch bewertet

    Die Augen bleiben gleich beim Cover hängen - dann kommt der Titel. Marco Balzano schreibt in seinem Roman über die Rücksichtslosigkeit der Menschen, über wahre Historie und über Erlebnisse, die genau so stattgefunden haben könnten. Der Roman erzählt von einer Mutter, die ihre Lebens-, Liebes und Leidensgeschichte ihrer Tochter erzählt. Einer Tochter, die ihr eigenes Leben gesucht und gefunden hat und mit ihrer Familie gebrochen hat. Nicht im Bösen - aber auch nicht im Guten. Eine tragische Erzählung, die über zwei Weltkriege und dem dazugehörigen Grauen erzählt. Eingebettet und wie ein roter Faden schlängelt sich durch diese Erzählung der Bau und die Entstehung des Staudamms und die Auslöschung der dort verankerten Bewohner samt ihrer Dörfer. Wieviel Leid und Kummer mussten u.a. Reschen und Graun in diesen sowieso schon schlimmen Zeiten verarbeitet werden? Wieviele Erinnerungen bleiben zurück. Manche haben gekämpft - so wie Trina und Erich. Andere haben sich ihrem Schicksal ergeben. Der eindrucksvolle und flüssige Schreibstil gefällt mir sehr gut. Fazit: Eine traurige und voller Leid erzählte Geschichte über Ereignisse, die nie in Vergessenheit geraten sollten.

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  • 5 Sterne

    lacastra, 18.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    emotionale Geschichte vor atemberaubender Kulisse.

    Eventuell bin ich durch mehrere Urlaube dort etwas voreingenommen, da ich die Gegend gut kenne und liebe.
    Der Kirchturm im Reschensee steht auch heute noch und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Zwar war mir vorher schon bekannt, dass dort mal ein Dorf stand, welches zugunsten eines Staudamms geflutet wurde, aber die tiefergehende Geschichte dahinter blieb mir doch bislang verborgen.
    Natürlich wird hier eine fiktive Lebensgeschichte der Protagonistin Trina erzählt, jedoch aufgebaut auf vielen wahren Ereignissen.
    Man begleitet Trina durch alle Irrungen und Wirrungen ihres Lebens, durch schwierige Zeiten aber auch in glücklichen Momenten, wobei oft die Traurigkeit überwiegt. Alles in Allem ist die Story sehr ergreifend und hat mich auch nach dem Lesen noch zum Nachdenken angeregt.

    Der Schreibstil des Autors ist wunderbar gefühlvoll, jedoch nie übertrieben und stets leicht verständlich, so ist das Buch mit knapp 300 Seiten schnell verschlungen.
    Wer zufällig einen Urlaub in der Gegend geplant hat, kauft euch dieses Buch...und im Idealfall, lest es dort am See (ist irgendwie eine schöne Vorstellung).

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  • 5 Sterne

    lacastra, 18.05.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    emotionale Geschichte vor atemberaubender Kulisse.

    Eventuell bin ich durch mehrere Urlaube dort etwas voreingenommen, da ich die Gegend gut kenne und liebe.
    Der Kirchturm im Reschensee steht auch heute noch und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Zwar war mir vorher schon bekannt, dass dort mal ein Dorf stand, welches zugunsten eines Staudamms geflutet wurde, aber die tiefergehende Geschichte dahinter blieb mir doch bislang verborgen.
    Natürlich wird hier eine fiktive Lebensgeschichte der Protagonistin Trina erzählt, jedoch aufgebaut auf vielen wahren Ereignissen.
    Man begleitet Trina durch alle Irrungen und Wirrungen ihres Lebens, durch schwierige Zeiten aber auch in glücklichen Momenten, wobei oft die Traurigkeit überwiegt. Alles in Allem ist die Story sehr ergreifend und hat mich auch nach dem Lesen noch zum Nachdenken angeregt.

    Der Schreibstil des Autors ist wunderbar gefühlvoll, jedoch nie übertrieben und stets leicht verständlich, so ist das Buch mit knapp 300 Seiten schnell verschlungen.
    Wer zufällig einen Urlaub in der Gegend geplant hat, kauft euch dieses Buch...und im Idealfall, lest es dort am See (ist irgendwie eine schöne Vorstellung).

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  • 5 Sterne

    Lacastra, 18.05.2020

    Als Buch bewertet

    emotionale Geschichte vor atemberaubender Kulisse.

    Eventuell bin ich durch mehrere Urlaube dort etwas voreingenommen, da ich die Gegend gut kenne und liebe.
    Der Kirchturm im Reschensee steht auch heute noch und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Zwar war mir vorher schon bekannt, dass dort mal ein Dorf stand, welches zugunsten eines Staudamms geflutet wurde, aber die tiefergehende Geschichte dahinter blieb mir doch bislang verborgen.
    Natürlich wird hier eine fiktive Lebensgeschichte der Protagonistin Trina erzählt, jedoch aufgebaut auf vielen wahren Ereignissen.
    Man begleitet Trina durch alle Irrungen und Wirrungen ihres Lebens, durch schwierige Zeiten aber auch in glücklichen Momenten, wobei oft die Traurigkeit überwiegt. Alles in Allem ist die Story sehr ergreifend und hat mich auch nach dem Lesen noch zum Nachdenken angeregt.

    Der Schreibstil des Autors ist wunderbar gefühlvoll, jedoch nie übertrieben und stets leicht verständlich, so ist das Buch mit knapp 300 Seiten schnell verschlungen.
    Wer zufällig einen Urlaub in der Gegend geplant hat, kauft euch dieses Buch...und im Idealfall, lest es dort am See (ist irgendwie eine schöne Vorstellung).

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  • 5 Sterne

    Esther S., 22.07.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Trina wächst Anfang des 20. Jahrhunderts in einem Tiroler Bergdorf auf. Die Tiroler sind unter sich, isoliert von Deutschland und Italien. Als der 2. Weltkrieg ausbricht, geraten ausgerechnet diese Menschen in den Konflikt Europas und werden vor die Ebntscheidung gestellt: Für die Italiener bütteln oder sich den Nationalsozialisten anschliessen. Dazu kommt, dass in dem Dorf ein Staudamm gebaut werden soll, der ihre Heimat überfluten würde. Trina und ihr Mann, beide sozialistisch eingestellt, entscheiden sich zu bleiben. Nachdem eine Freundin durch Trinas Zutun abgeführt wird und die gemeinsame Tochter mit Verwandten den Ort verlässt, flieht das Paar in die Berge und kämpft dort um ihr Überleben.
    Das Buch ist in der Retroperspektive als Brief an die Tochter formuliert, die Trina nie wieder treffen wird. In der Wortwahl und der gesamten Lebensbeschreibung erfährt man viel über die innere Zerrissenheit Trinas und ihrem dennoch standhaften Willen und Selbstbewusstsein.
    Alles in allem habe ich dieses Buch als starkes Frauenportrait und spannende Familiengeschichte gelesen, bei der man auch viel über die Historie von Südtirol erfährt.

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  • 5 Sterne

    E., 22.07.2020

    Als Buch bewertet

    Trina wächst Anfang des 20. Jahrhunderts in einem Tiroler Bergdorf auf. Die Tiroler sind unter sich, isoliert von Deutschland und Italien. Als der 2. Weltkrieg ausbricht, geraten ausgerechnet diese Menschen in den Konflikt Europas und werden vor die Ebntscheidung gestellt: Für die Italiener bütteln oder sich den Nationalsozialisten anschliessen. Dazu kommt, dass in dem Dorf ein Staudamm gebaut werden soll, der ihre Heimat überfluten würde. Trina und ihr Mann, beide sozialistisch eingestellt, entscheiden sich zu bleiben. Nachdem eine Freundin durch Trinas Zutun abgeführt wird und die gemeinsame Tochter mit Verwandten den Ort verlässt, flieht das Paar in die Berge und kämpft dort um ihr Überleben.
    Das Buch ist in der Retroperspektive als Brief an die Tochter formuliert, die Trina nie wieder treffen wird. In der Wortwahl und der gesamten Lebensbeschreibung erfährt man viel über die innere Zerrissenheit Trinas und ihrem dennoch standhaften Willen und Selbstbewusstsein.
    Alles in allem habe ich dieses Buch als starkes Frauenportrait und spannende Familiengeschichte gelesen, bei der man auch viel über die Historie von Südtirol erfährt.

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  • 5 Sterne

    Anja O., 05.07.2020

    Als Buch bewertet

    Das Zitat von Aemando Besio hinten unter dem Klappentext beschreibt das Buch eigentlich schon komplett: "Marco Balzano verbindet historische Genauigkeit mit Emotionen".

    Das Buch beginnt schon sehr intensiv, indem Trina in der zweiten Person über ihre Tochter schreibt. Einerseits distanziert und emotionslos und gleichzeitig hochemotional. Und in dieser Art, eigentlich einer absurden Mischung, geht das Buch weiter.
    Die Zeit in der das Buch spielt reicht vom Ersten Weltkrieg bis zur Machtergreifung Mussolinis. (Eine Zeit die mich als Geschichtsstudentin natürlich sehr interessiert ;) )
    Auch wenn unsere Geschichte natürlich fiktiv ist, fand ich sie sehr autentisch geschildert und könnte historisch so stadt finden (soweit ich das beurteilen kann).
    Der Schreibstil von Balzano ist sehr angenehm zu lesen und wie bereits gennant schwingt er zwischen Nüchternheit und Hochemotionalität.

    Insgesamt wirklich ein sehr gutes Buch, was mir sicher lange Zeit im Gedächtinis bleiben wird.

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