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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    JD, 16.09.2021

    Als Buch bewertet

    Was machst du, wenn deine Schwester dich in die Ecke drängt?

    Ein Cover, das meinen Geschmack trifft. Es ist schlicht und doch durch die Farbwahl, das zarte Motiv und den aus einem Wort in Grossbuchstaben mit Ausrufezeichnen versehenen Titel sehr ausdrucksstark. Ein Buch, bei dem von Beginn an eine gewisse Spannung in der Luft liegt und das man nicht so schnell aus der Hand legen kann. Dieser Thriller zeigt wie deine Schwester für dich zur Bedrohung werden kann. Diese Story fesselt bis zur letzten Seite und man fragt sich unentwegt, wohin sie führt.
    Esther und Sue könnten nicht unterschiedlicher sein. Esther führt ein idyllisches Familienleben, doch wirkt es wie ein Schein, denn man erkennt schnell ihre Kontrollsucht, Penetranz und Rücksichtslosigkeit. Esther ist geprägt durch ihre Kindheit und hat aus Sues Sicht eine verzerrte Wahrnehmung. Auch Sue erinnert sich nicht nur positiv an ihre Zeit als Kind und Jugendliche. Sie zeigt sich allerdings eher introvertiert, ruhig, minimalistisch und besonnen. Sie lebt zurückgezogen im Wald, wo Esther sie kurz vor Weihnachten besucht. Doch dieser Besuch hat fatale Folgen. Eine ungesunde Beziehung zwischen den Schwestern kommt zum Vorschein. Mal muss man schmunzeln, mal regt man sich auf, doch die meiste Zeit fiebert man beim Lesen mit. Ein Buch, das einen vermutlich besonders packt, wenn man selbst Geschwister hat. So stellt sich bei mir die spannende Frage, ob jede/r LeserIn andere Sympathien für die jeweiligen Schwestern hegt, je nachdem wie er/sie selbst tickt.
    Geschrieben ist das Buch in erster Linie wechselnd aus der Sichtweise der beiden Schwester, mit zusätzlichen Einblicken in die Vergangenheit und in das Leben von Esthers Mann. Gut verständlich und angenehm erzählt punktet das Buch zudem durch nicht zu umfangreiche Kapitel, die so die Spannung zusätzlich steigern.
    Ich kann nicht beurteilen, wie sich das Buch für ein Einzelkind liest, aber es ist durchgehend spannend und das aufregende und leicht erschreckende Ende bietet den idealen Abschluss. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! Der besondere Ehrzählstil und die aussergewöhnliche Idee haben mich begeistert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lisbethsalander, 04.12.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei Schwestern allein im Wald

    Esther, verheiratet, Mutter zweier Kinder, fährt einen Tag vor Heiligabend zu ihrer frisch geschiedenen Schwester Sue in deren einsames Haus mitten im Wald. Sie will ihr nur ein Geschenk bringen und kurz nach dem Rechten sehen, sich überzeugen, dass Sue regelmässig ihre Tabletten nimmt, ist diese doch vermeintlich psychisch instabil, angeblich der Hauptgrund dafür, dass das letzte Weihnachtsfest in familiärer Runde eskalierte. Doch aus dem nur kurzzeitig geplanten Besuch wird ein immer längerer als sich zwischen den Schwestern ein zunehmend feindseliges Gespräch entspinnt, dass die toxische Beziehung der beiden offenbart. Zudem tritt zutage, dass Esthers Ehe mit Martin nicht annähernd so perfekt ist wie nach aussen hin suggeriert werden soll. Die beiden steigern sich immer weiter in ihre Unterschiedlichkeit hinein, die seit ihrer Kindheit und dem tragischen Tod des Vaters Grund für den tiefen Graben zwischen des Geschwistern ist. Anstatt die Andersartigkeit des jeweils anderen zu akzeptieren werfen sie sich immer wieder Dinge vor, im Vordergrund steht Esther Angewohnheit, ihre Schwester über die Massen zu kontrollieren und bevormunden und Sues Unwillen dagegen. Geschildert werden die Gespräche in kurzen Kapiteln, wechselnd zwischen den Schwestern, aber auch Martin kommt zu Wort, und es gibt Rückblenden auf das letzte Weihnachtsfest. So ergibt sich für den Leser ein immer vollständiger werdendes Mosaik des verkorksten Beziehungsgeflechtes. Judith Merchant hat hier in sehr flüssigem Schreibstil ein psychologisch tiefgründiges Profil einer Familie gezeichnet, dass einen dermassen in seinen Bann zieht, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. Man hält quasi den Atem an und ahnt die sich anbahnende Katastrophe von Anfang an. Von mir mindestens fünf Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lilly.liest, 13.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ein ganz besonderes Weihnachtsfest

    Esther kümmert sich liebevoll um ihre kleine Schwester Sue, die nach einer Scheidung allein in einem grossen Haus im Wald wohnt. Sie fährt sogar extra am Tag vor Heiligabend zu ihr, trotz all der Erledigungen die noch anstehen. Doch eigentlich will Sue ihre Schwester überhaupt nicht da haben. Als sie ein längst überfälliges, klärendes Gespräch führen, zückt eine der Schwestern plötzlich ein Messer…

    Der Titel ist perfekt gewählt. Sue, die einfach nur möchte, dass Esther sie in Ruhe lässt und ihr oft genug sagt, dass sie schweigen soll. Aber auch der Schluss, bei dem das Schweigen die Grundlage für alles nachfolgende bildet. Treffender kann man einen Titel nicht wählen.
    Die Sichtwechsel zwischen Sue und Esther sind grossartig gelungen. Meist erfährt man die Geschichte sowohl aus der Sicht der einen Schwester, aber auch aus dem Blickwinkel der anderen Schwester. Da die Wahrnehmungen so unterschiedlich sind, weiss man bald nicht mehr wem man glauben soll. Esther, der aufopferungsvollen Mutter oder Sue, der psychisch labilen einsamen Frau? Immer wenn ich dachte ich wüsste wer von beiden Recht hat, wurde die Sicht gewechselt und ich war doch wieder skeptisch. Einer von beiden muss man auf den Leim gehen, aber wer dreht sich die Wirklichkeit so, wie sie sie braucht?
    Als dann auch noch Martins Sicht dazu kommt, erschliessen sich die verschobenen Wahrnehmungen. Doch auch dabei muss man sich selbst stets kritisch hinterfragen.
    Ein wahnsinnig gut gelungenes psychologischer Wirrspiel.
    Es gibt wenige Handlungsorte, da müssen die Dialoge und Gedanken auf den Punkt sein um Spannung zu hinterlassen. Das ist der Autorin sehr gut gelungen.
    Generell muss man die gesamte Geschichte über skeptisch bleiben und jeden doppelten Boden, jede mögliche Interpretation in Betracht ziehen.

    Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Alexa K., 14.06.2023

    Als Buch bewertet

    Zum Buch: Es ist ein Tag vor Heiligabend. Esther fährt zu ihrer Schwester Sue, die alleine mitten im Wald wohnt, um ihr das Geschenk vorbeizubringen. Doch dann gibt es einen Schneesturm und Esther kann nicht mehr zurückfahren. Die beiden Schwestern sind gezwungen, miteinander zu reden. Das ist definitiv keine gute Idee…

    Meine Meinung: Wow, das war mal wieder ein Pageturner ganz in meinem Sinne! Eine toxische Beziehung zwischen zwei Schwestern, solche Plots liebe ich ja! Und die Autorin hat sich schon mit „Atme!“ in mein Leserherz geschlichen, aber dieses Buch übertrifft das ja noch! Ich bin nur so durch die Seiten gerast!

    Zum einen kommen auch hier nicht viele Charaktere vor, dafür natürlich sehr ausführlich. Die kontrollierte/kontrollierende Esther, die alles im Griff hat, auch für ihre Lieben. Sue, die kleine Schwester, auf die Esther immer „aufgepasst“ hat und dieses auch jetzt noch tut, obwohl Sue mittlerweile erwachsen ist. Martin, Esthers Ehemann, der sich der Macht seiner Frau nicht widersetzen kann. Am Rande noch die Kinder, die das alles gar nicht so wahrnehmen oder wahrnehmen wollen. Ende.

    Kurze Kapitel, jeweils aus der Sicht einer dieser Personen. Wahnsinnig packender Schreibstil! Mehr brauche ich nicht, um ein Buch zu verschlingen! Das Buch braucht keine grossartige Umgebungsbeschreibung, weil die Personen die Umgebung sind. Die Stimmung schwankt, auch beim Leser, richtig gut geschrieben!

    Mein Fazit: Mit „Schweig!“ ist der Autorin wieder ein grossartiges Buch gelungen, der das Kopfkino des Lesers in Schwung bringt! Ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus! Von mir gibt es hierfür volle Punktzahl!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 08.12.2021

    Als Buch bewertet

    Zutiefst verstörend

    Die zweifache Mutter Esther fährt am Tag vor Heiligabend zu ihrer Schwester, die allein in einem Haus im Wald wohnt. Eigentlich müsste Esther jetzt mit Mann und Kindern die Vorbereitungen für Weihnachten tätigen. Doch sie weiss, sie muss nachsehen, wie es Sue geht. Denn letztes Weihnachten kam es zu einer Katastrophe, und nun muss Esther sehen, dass Schnecke, wie sie ihre Schwester nennt, auch wirklich ihre Medikamente nimmt. Aber dann werden Worte gesagt, die nicht mehr zurückgenommen werden können. Und es geschehen Taten, die nicht zurückgedreht werden können.

    Eher harmlos beginnt dieser Thriller, und doch ahnt man schon ab der ersten Seite, dass viel mehr hinter dieser Geschichte steckt. Nach und nach rollt sich etwas auf, das völlig verstörend ist. Als Leser fragt man sich immer wieder: Welches ist hier die richtige Wahrheit? Gibt es diese überhaupt? Aus mehreren Perspektiven erzählt, werden immer wieder neue Aspekte geschildert, die alles Bisherige neu beleuchten. Die Verstrickung der Protagonisten untereinander ist derart toxisch, dass dies Beklemmungen auslöst. Die Auflösung hat mich überrascht, und doch ist nur dieser Schluss der einzig Richtige für diese Geschichte. Ich habe dieses Buch in einem Rutsch durchgelesen, so spannend ist es geschrieben.

    Dieses Familiendrama schickt beim Leser einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bibliofreund, 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ein packender neuer Thriller von Judith Merchant, der keinen unberührt lassen wird. Denn dieser Thriller hat meiner Meinung nach alles: einen guten, spannenden Plot, eine fesselnde Erzählweise, tolle Protagonisten mit Ecken und Kanten, Ereignisse die nach und nach ans Licht kommen und eine überraschendes Ende, dass als Highlight nicht vorhersehbar ist.
    Esther und Sue sind zwei Schwestern, die nicht unterschiedlicher sein könnten: die eine, Esther ist verheiratet und lebt der stressigen aber glücklichen Alltag einer vielbeschäftigten Mutter und Ehefrau und die andere Sue, lebt mitten im Wald in einem einsamen grossen Haus ein einsames zurückgezogenes Leben. Als Esther ihre Schwester einen tag vor Heiligabend besuchen möchte, kommen so einige Wahrheiten ans Licht und die Situation eskaliert mit dem Auftauchen von Esthers Ehemann. Seite um Seite wird dem Leser immer wieder klar, dass er in die Irre geführt wurde und dass das Gesamtbild doch nicht so ist, wie sich am Anfang der Geschichte jeder ausgemalt hat. Mit Zeitrückblicken der Protagonisten, die abwechselnd in der Ich Form ihre eigene Sicht offenbaren, wird dem Leser Stück für Stück offenbart was sich hinter dem Schauspiel versteckt.
    So gekonnt wie Merchant ihn beschriebt habe ich lange nicht mehr den gelungenen Erzählstrang eines Thrillers gelesen. Psychologisch raffiniert, ohne viel Schnick Schnack, Blut und Brutalität ist der Autorin ein Meisterwerk gelungen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jasmin H., 06.09.2021

    Als eBook bewertet

    Die Schlaue und die Schöne!

    "SCHWEIG!" ist ein Thriller von Judith Merchant und dem Verlag Kiepenheuer & Witsch E-Book, der am 1. August 2021 erschienen ist. Dies war mein erstes Buch der Autorin und insgesamt hat mir der Inhalt ganz gut gefallen. Auf jeden Fall ist der Inhalt psychologisch spannend und gut durchdacht. Für meinen Geschmack hat hier jedoch der Thrill gefehlt, sodass diese Geschichte eher ein spannendes Familiendrama erzählt. Dennoch hat mich die Story von Anfang an in den Bann gezogen und gepackt, ich konnte mich nur sehr schwer von diesem Buch losreissen. Es gibt einige unerwartete Wendungen und die Autorin hat mir nach und nach reichlich Einblicke in die Abgründe einer traumatisierten Seele gegeben. Abschnitte aus der Vergangenheit, die aus der Sicht eines Kindes geschildert wurden, haben mich wirklich unheimlich gefesselt.

    Insgesamt sorgt Judith Merchant mit ihrem flüssigen, klaren, detaillierten und authentischen Schreibstil für einen schnellen Lesefluss. Auch die sehr kurzen Kapitel, die abwechselnd die Schwestern Sue und Esther zu Wort kommen lassen, haben mir sehr gut gefallen. Später mischt sich noch der Ehemann von Esther ein und auch er bekommt dann die Chance, aus seiner Sicht zu erzählen. Wie er zu seiner Frau und Sue steht, wurde mit der Handlung immer deutlicher. Seine Gedanken über Esther waren verständlich, die ich irgendwann sogar verstehen konnte. Mit dem Ende, wo er eine grosse Rolle spielt, habe ich so nicht mit gerechnet. Aber auch Esther hat mich überrascht, ihr Verhalten und ihre Reaktionen habe ich so nicht vorhergesehen.

    Von den beiden Schwestern bekam ich mit der Zeit immer deutlichere Bilder, auch den jeweiligen Charakter konnte ich dann besser einschätzen, sodass mir relativ schnell klar war, wer sich hier nicht ganz richtig verhält. Wer hier lügt und wem Unrecht getan wurde, wird spannend und temporeich erzählt. Die Geschichte der beiden Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, enthält einige Dramaelemente. Doch das der Schein trügt und dass Schwestern sich nicht lieben müssen, wurde hier deutlich rübergebracht. Es bricht irgendwann ein Feuer aus und die Schwestern reden sich so in Rage, dass Vorwürfe, Hass und Missverständnisse ans Licht kommen. Dass diese Äusserungen einen ganz anderen Weg einschlagen, damit haben auch sie nicht mit gerechnet. Und das alles ausgerechnet am Morgen vor Heiligabend, denn der kurze Besuch von Esther bei Sue will nicht enden und endet im Desaster. Die beklemmende und eiskalte Atmosphäre, die hier permanent herrscht, passt zu den Dialogen unter den Schwestern und den Situationen.

    Für Esther ist Sue auch als erwachsene Frau immer noch die jüngere Schwester, die ihrer Meinung nach von ihr behütet, beschützt und bevormundet werden muss. Als Kind hat Esther diesen Instinkt sehr stark ausgelebt, den sie aber nie abgelegt hat. Dass Sue davon gar nicht begeistert ist, wird schnell klar und deutlich. Sue war als Kind für ihre Eltern immer die Schlaue, doch Esther kann dies nicht verstehen. Genauso wenig wie das einsame Leben ihrer kleinen Schwester im Wald, ohne Mann und Arbeit. Esthers' Angst um Sue ist krankhaft, weshalb sie sie unbedingt wieder mit zu ihrer Familie mitnehmen möchte, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Und dass, obwohl das letzte gemeinsame Weihnachtsfest unschön geendet hat. Sue will von ihrer Schwester überhaupt nichts mehr wissen, denn Esthers' aufdringliche Art macht sie krank. Sie will ihre Schwester nicht mehr in ihr Haus lassen, doch Esther findet immer einen Weg, um Sue nah sein zu können. Sue will einfach nur ihre Ruhe vor ihrer Schwester. Die Gründe konnte ich, nachdem ich Esther kennengelernt habe, sehr gut nachvollziehen. Und das, obwohl Blut dicker als Wasser ist. Mir hat es auf jeden Fall unheimlich Spass gemacht, diese Geschichte zu lesen. Deshalb gibt es von mir gute vier Sterne!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana E., 15.09.2021

    Als Buch bewertet

    Judith Merchant – Schweig!

    Esther: Ich muss nach meiner Schwester sehen. Morgen ist Heiligabend und das gehört sich so. Ich muss schauen, ob es ihr gesundheitlich gut geht, nachdem sie von ihrem Partner verlassen wurde und natürlich nach dem, was letztes Jahr an Weihnachten passiert ist.

    Sue: Nicht schon wieder. Sie steht unangemeldet vor der Tür, obwohl sie mich in Ruhe lassen soll. Warum kann sie nicht bei ihrer Familie bleiben? Ich komm allein zurecht. Ich will meine Ruhe. Ich will keine Geschenke und noch weniger will ich mich mit ihr unterhalten.

    Martin: Meine Frau sieht nach ihrer Schwester, während sie mich mit den Vorbereitungen für Heiligabend alleine lässt.
    Und dann... läuft alles aus dem Ruder und einer stirbt!

    Ich habe die Leseprobe zu "Schweig!" vor einiger Zeit gelesen und mir hat diese gut gefallen. Ich kenne keine weiteren Bücher der Autorin.
    Die Kapitel sind relativ kurz und abwechselnd wird aus der Sicht von Esther und Sue, später auch von Martin die Geschichte erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und modern.
    Durch die schnellen Kapitelwechsel entsteht eine gewisse Unruhe und das Tempo wird erhöht, obwohl die Kapitel und Ereignisse meist aus der Sicht von Esther und Sue doppelt erzählt werden. Dazu gibt es immer wieder Kapitel, die aus der Kindheit der Mädchen erzählen.

    Die Charaktere werden nach und nach detailliert ausgearbeitet, im Grossen und Ganzen wirken sie lebendig und vielschichtig, dennoch bleibt es bis zum Schluss spannend, wer wen manipuliert und "böse" ist. Es war viel hin und her, was die Spannung einerseits erhöht, aber durch die ständigen Wiederholungen wurde der Thriller dann doch irgendwann langatmig und zäh. Ich möchte gar nicht auf das seltsame Dreier-Gespann eingehen, denn das macht den Reiz der Geschichte aus und ich kann nur sagen, nichts ist wie es scheint, und alles ist möglich. Jede mögliche Variante hält unterschwelligen Thrill bereit, der aber auch so neugierig macht, dass ich das Hörbuch recht flott durchgehört hatte.
    Ich kann nur soviel sagen, keine der drei Hauptfiguren konnte mich für sich einnehmen, obwohl ich jede Sichtweise "irgendwie" verstehen konnte.

    Die Schauplätze und die Thrill-Atmosphäre werden gut hervorgehoben. Das grosse einsame Haus im Wald, die bedrückende Stimmung zwischen den Schwestern, Esther und ihrem Mann, dazu kommt das Misstrauen, die Vorwürfe und die Erwartung, dass irgendetwas schlimmes passiert.

    Eingelesen wird das Hörbuch von Christiane Marx, Ulrike Kapfer und Tim Gössler. Alle drei haben ihre Figur gut gesprochen, sodass ich mir die drei Protagonisten gut vorstellen konnte. Kleine Eigenheiten haben die Figuren lebendig gemacht.
    Das Tempo ist insgesamt hoch, die Synchronsprecher konnten mich allesamt unterhalten.
    Die toxischen Beziehungen zwischen den Figuren wurden gut herausgearbeitet, und ich hatte beim hören das Gefühl, ich würde mitten im Zimmer stehen und das Geschehen miterleben.

    Leider gibt es aber auch ein paar Kritikpunkte: Zum einen empfand ich es als unnötig, jede noch so kleine Situation aus doppelter manchmal sogar dreifacher Perspektive erneut zu erleben, zum anderen empfand ich das Finale dann doch recht unspektakulär, und hätte mit einem grösseren Knall gerechnet.
    Ab und an verlor mich die Geschichte, weil sie ein wenig zäh wurde, hat mich aber immer wieder gefunden. Insgesamt ist der Thriller gut und ich kann ihn weiterempfehlen.
    Ich weiss allerdings nicht, ob ich weitere Bücher der Autorin lesen mag.

    Das Cover ist weiss mit einem Wald, wobei ein roter Baum hevorsticht. Nett gemacht, weil es einen Bezug zur Geschichte gibt.

    Fazit: guter Thriller mit einigen Längen. 3,5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tauriel, 20.05.2022

    Als eBook bewertet

    Geschwisterliebe

    #SCHWEIG #NetGalley

    Der Klappentext hat mich sofort angesprochen und neugierig auf den Thriller gemacht.Mittlerweile ist dies der zweite Roman,den ich von dieser aussergewöhnlichen Autorin in Händen halte.
    Durch das Setting wird ein beklemmendes Szenario aufgebaut. Diese unheimliche Atmosphäre wird durch einsetzenden Schnee und ein wackeliges Telefonnetz noch verstärkt.
    Der Roman lebt durch Perspektivwechsel und Rückblicken.
    Es ist Weihnachten und diese Zeit steht für Friede,Freude und Familie Natürlich auch für die Protagonistin Esther .
    Trotz ihrer unerledigten to do Liste macht sie sich auf den Weg, um ihre kleine Schwester Sue, die alleine in einem abgelegenen Haus im Wald wohnt, zu besuchen.
    Esther hat es sich zur Aufgabe gemacht,auf ihre kleine Schwester aufzupassen. Durch gemeinsame Kindheitserinnerungen entwickelt sich ein facettenreiches Bild und ich verstehe die daraus resultierenden Verhaltensmuster.
    Ich bin unentschlossen,welcher Schwester ich mein Vertrauen ausspreche und folge gebannt der Geschichte.Doch auch der Ehemann Martin bekommt eine Stimme und rundet so das gelesene ab.
    Ich konnte alles bis zum Showdown nachvollziehen und hatte spannende Momente. Gerne mehr von dieser Autorin.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ecinev, 01.12.2021

    Als Buch bewertet

    Am Tag vor Weihnachten besucht Esther ihre Schwester Sue die in einem Haus mitten im Wald wohnt. Obwohl das Verhältnis der beiden nicht das beste ist, fühlt Esther sich doch verpflichtet ihre Schwester zu besuchen nachdem das Weihnachtsfest im letzten Jahr mit einem Aufenthalt in der Psychiatrie endete.

    In den kurzen Kapiteln jeweils aus Sicht von Esther, Sue und Esthers Mann Martin geschildert werden die Abgründe im Verhältnis der Schwestern deutlich und man fragt sich welche der Schwestern eigentlich psychisch gestört ist. Da tun sich Abgründe auf die man so nicht erwartet hat. Am Ende gibt es einen Toten und eine Verletzte

    Der Schreibstil in Ich-Form ist sehr lebendig und bei diesem Kammerspiel lernt man die Personen gut kennen. Das Cover ist unaufgeregt, weiss mit schwarzen und einem roten Tannenbaum und passt gut zu diesem Psychothriller.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Büchermaulwurf, 08.12.2021

    Als Buch bewertet

    Nicht so fesselnd wie erwartet
    Esther besucht einen Tag vor Heiligabend ihre Schwester Sue, die seit ihrer Scheidung allein in einem abgelegenen Haus im Wald lebt. Sie will ihr ein Geschenk bringen und sich überzeugen, dass es ihr gut geht und sie ihre Medikamente nimmt. Sue fühlt sich von Esther und ihrem Kontrollzwang bedrängt und will sie schnell wieder loswerden. Esther will eigentlich auch schnell wieder zu ihrer Familie zurück, aber ein Schneesturm zwingt sie zu bleiben. Bei einer Flasche Wein werden schliesslich Dinge gesagt, die besser ungesagt blieben und etwas in Gang gesetzt, das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Mit weitreichenden Folgen…

    Man merkt sehr schnell, dass in der Beziehung der beiden Schwestern einiges im Argen liegt. Durch die unterschiedlichen Ich-Perspektiven wird schnell deutlich, dass beide die gleiche Situation sehr unterschiedlich wahrnehmen. Als Leser wird man schnell unsicher, welcher Wahrnehmung man Glauben schenken soll. Ist Sue wirklich so labil, wie ihre Schwester glaubt und Esther tatsächlich ein dominanter Kontrollfreak? Und was hat sich tatsächlich in der Kindheit der beiden abgespielt?
    In Rückblicken erfährt man nach und nach, wie es zu der toxischen Beziehung der Schwestern kam. Dadurch werden die Handlungen und Reaktionen der beiden verständlicher. In Einschüben kommt auch der Mann von Esther zu Wort und enthüllt Details ihres Familienlebens. Leider war mir keine der handelnden Personen wirklich sympathisch. Esther ging mir mit Ihrem dauernden „Schnecke“-sagen (Spitzname von Sue als Kind) irgendwann total auf die Nerven.

    Ich hatte eigentlich ein packendes Kammerspiel mit den beiden so unterschiedlichen Schwestern erwartet, was sich zunächst leider als etwas schleppend erwies. Die Gespräche der Schwestern in der ersten Hälfte wirkten auf mich teilweise zäh, wohl auch dem Umstand geschuldet, dass durch die Perspektivwechsel vieles doppelt erzählt wurde. Im weiteren Verlauf gibt es aber unerwartete Wendungen und Enthüllungen, die auch die Spannungskurve steigen lassen. Ich musste meine Meinung über die Schwestern mehrfach korrigieren. Das Ende bietet dann noch einen unerwarteten Twist, der Gänsehaut verursacht und einen das Buch nicht so schnell vergessen lässt.

    Insgesamt ein solider psychologischer Spannungsroman, der etwas Anlauf brauchte und dessen Ende mich noch einige Zeit beschäftigten wird.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claudia S., 08.10.2021

    Als Buch bewertet

    Judith Merchant spielt gekonnt mit dem Leser

    Obwohl ihr Mann Martin sie davon abhalten möchte, fährt Esther zu ihrer Schwester, die im Wald ein grosses Haus alleine bewohnt. Am Tag vor Weihnachten möchte sie ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein bringen – und sie dazu bewegen, mit zu ihr zu fahren, um nicht allein zu sein. Sue möchte allerdings ihre Ruhe und zwar so richtig, besonders vor ihrer dominanten Schwester. Die eine will die andere überzeugen und auf einmal ist nichts mehr, wie es mal war …

    Für mich ist dies das erste Buch der Autorin Judith Merchant. Ich vermute allerdings, dass es nicht das letzte gewesen ist, denn sie hat mich mit ihrem Stil und ihren schriftstellerischen Tricks komplett abgeholt. Sie lässt sowohl Sue, als auch Esther ihre Sicht der Dinge erzählen und den Leser selbst entscheiden, wem er glauben möchte. Mit der Zeit tauchen noch andere Perspektiven bzw. Einschübe und Rückblicke auf, die den Leser eher verwirren, denn schlauer machen. Und genau das finde ich enorm gelungen, denn so seltsam es aussieht, so gut passen die Puzzleteilchen zusammen und ineinander.

    Permanent wechselt man vom Team Esther ins Team Sue und wieder zurück. Die Kindheit der beiden Schwestern wird ebenfalls zum Thema, genau wie das engere Umfeld damals und heute. Obwohl auf langen Strecken gar nichts Schlimmes passiert, ist man in den Bann der Geschichte geschlagen und kann kaum aufhören zu lesen. Schon allein die recht kurzen Kapitel entwickeln einen gewissen Sog. Die sich geradezu beissenden Aussagen und Ansichten der Schwestern verstärken diesen Sog noch.

    So aussergewöhnlich die Charaktere allesamt sind, so glaubwürdig sind sie dennoch. Es ist faszinierend, wie die Autorin den Leser führt und verführt, erleuchtet und blendet, beruhigt und aufregt. Es ist ein Wechselbad der Gefühle und damit ein Leseerlebnis sondergleichen.

    Es gibt allerdings eine Stelle, die in meinen Augen ungeklärt und unvollständig ist. Das stört mich und ich will wissen, was da nun wirklich los ist oder war. Für mich ist das sehr wichtig und deshalb macht es mich unzufrieden. Mehr darüber zu schreiben wäre ein fetter Spoiler, den ich nicht bringen kann und möchte. Für die meisten wird das kein Problem sein, aber für mich ist es Grund, einen Stern abzuziehen.

    Dennoch ist dieser Psychothriller eins der Highlights meines Lesejahres und ich gebe vier Sterne.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nesa8486, 06.09.2021

    Als Buch bewertet

    Beklemmendes Psychodrama

    Auch wenn ich „Atme!“ noch auf dem SuB habe, war dieses Buch doch mein Erstes von Judith Merchant. Als Thriller würde ich dieses Buch auf keinen Fall beschreiben, dazu ist doch zu wenig passiert. Psychodrama passt hier mMn viel besser und das hat Judith – zumindest im ersten Drittel – absolut famos umgesetzt. Ich hatte Schwierigkeiten, weiterzulesen, weil die Stimmung so bedrückend und beklemmend war, obwohl eigentlich kaum etwas passiert ist. Dies ist also in diesem Fall durchaus positiv zu werten.

    Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und Judith hat es meiner Ansicht nach geschafft, den verschiedenen Perspektiven ihren Charakter zu geben.
    Ich hatte mir allerdings erhofft, dass man länger brauchen würde, um zu wissen, wer von den beiden denn jetzt eigentlich die Verrückte ist. Ich hatte das nach geschätzten 60 Seiten bereits raus – was auch daran liegen könnte, und das wäre ja dann wieder was Positives, dass Judith dieses kranke Wesen der Schwester so unterschwellig und harmlos präsentiert, dass es gerade dadurch umso mehr einschlägt. Ich bin kein Fan von diesen übertriebenen Irren, die so dermassen gestört sind, dass ich mich nur frage: „Ääähm okay, das ist jetzt schon irgendwie übertrieben und unglaubwürdig“ (*zu Fitzeks Seelenbrecher schiel*) Ich mag es viel lieber, wenn die Geisteskrankheit so harmlos und pointiert dargestellt wird, da es für mich viel authentischer und damit auch viel viel erschreckender wirkt. Das ist aber natürlich Geschmackssache.
    Leider baute das Buch für mich nach dem ersten Drittel merklich ab. Wieso, weshalb, warum kann ich nicht sagen, ohne doch noch Dinge leicht zu spoilern. Die Stimmung war nicht mehr so drückend, nicht mehr beklemmend, so richtig hat es Judith bei mir auch nicht geschafft, mich dort im Haus, gefangen in einem grossen Schneesturm, sehen zu lassen. Das wäre der Stimmung aber sicher auch nochmal einträglicher gewesen. Das Ende fand ich jetzt auch nicht sooo überraschend. Kleine Dinge, ja, aber nicht dieser sogenannte „Mindf$!§“, den man bei völlig unerwarteten, guten Wendungen hat.
    Dennoch würde ich nicht behaupten wollen, dass das Buch dann nach dem ersten Drittel schlecht wird. Ich würde es trotzdem weiterempfehlen und hatte es innerhalb von 2 Tagen durchgelesen, auch wenn ich definitiv von der Bezeichnung „Thriller“ absehen würde.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cosmea, 19.09.2021

    Als Buch bewertet

    Weihnachten in einer dysfunktionalen Familie
    In Judith Merchants Roman “Schweig!“ geht es um die Schwestern Esther und Sue. Esther ist mit Martin verheiratet, hat zwei Kinder, einen Job und wohnt in der Stadt. Sue lebt seit ihrer Scheidung von Robert allein in dem grossen Haus im Wald und lässt die Natur auf sich wirken. Am Tag vor Heiligabend besucht Esther ihre Schwester unangekündigt mit einem Geschenk und einer Flasche Wein. Ester gibt sich als liebevolle, besorgte ältere Schwester, Sue dagegen wirkt einsilbig und abweisend und will sie nur loswerden. Dann kommen beide Schwestern im Wechsel zu Wort und später auch Martin und das Mädchen, hinter dem sich Esther in der Kindheit verbirgt, und es ergibt sich ein völlig anderes Bild. Esther ist manipulativ, boshaft und zeigt ein penetrantes Dominanzverhalten, gegen das niemand ankommt – Sue genauso wenig wie der unterwürfige Ehemann. Was Esther nicht will, passiert nicht. Sie biegt sich stets die Realität zurecht, wie es ihr passt und das schon seit der Kindheit. Seit damals nennt sie die Schwester Schnecke, was sich auf einen traurigen Vorfall in der Kindheit bezieht und keineswegs liebevoll gemeint ist. Esther inszeniert Aufführungen von glücklicher Ehe und stimmungsvollen Weihnachtsfesten, aber in Wirklichkeit ist alles anders.
    Verunglückte Weihnachten haben in dieser Familie Tradition, nicht nur das Fest ein Jahr zuvor, bei dem Esther die Schwester am liebsten in die Psychiatrie hätte einweisen lassen, sondern auch ein Weihnachtsfest in der Kindheit der Schwestern, als der alkoholkranke Vater Selbstmord beging, was aber nur Esther wusste. Seitdem erfüllt sie mehr als gewissenhaft den Auftrag der Mutter, auf die jüngere Schwester aufzupassen, was ihr als Kontrollfreak vollkommen entspricht.
    In den zahlreichen Kapiteln mit ständig wechselnder Perspektive wird eine bedrohliche Stimmung aufgebaut, die ebenso wie die frühe Ankündigung, dass nicht alle dieses Weihnachten überleben werden, dem Leser signalisiert, dass etwas Schlimmes geschehen wird. Am Ende sind die Dinge nur scheinbar wieder in Ordnung. Die alte Machtverteilung bleibt, und Esther entlässt niemand aus ihrem Klammergriff. Der Roman über eine dysfunktionale Familie packt den Leser, obwohl es bis zum Finale ein paar Längen gibt. Auch sprachlich hat mich das Buch überzeugt.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hannelore K., 29.10.2021

    Als Buch bewertet

    Kammerspiel einer toxischen Beziehung
    Judith Merchant mag ich als Thriller-Autorin recht gerne.
    Die Cover sind immer recht schlicht, aber das stört mich auch nicht und ich finde, so kann man die Zugehörigkeit zu dieser Autorin auch mittlerweile ganz gut zuordnen. Gleiches gilt für die Titel, die in letzter Zeit immer mit einem Ausrufezeichen enden und meistens aus einem Wort bestehen (Beispiele „Atme !“ oder jetzt „Schweig !“.
    Dieser Thriller besteht aus 352 Seiten und erzählt die Geschichte zweier Schwestern:
    Esther und Sue.
    Sue hat Probleme, muss Tabletten nehmen und auch wenn Esther im Grunde vor Heiligabend ihr Weihnachtsfest mit Ehemann und Kindern in der Stadt vorbereiten muss,
    fährt sie zu Sue, da diese ganz alleine in einem Haus im Wald lebt und sie nicht weiss, wie es ihr geht. Sie macht sich Sorgen... Denn letztes Jahr ist Sue durchgedreht...
    Am Haus im Wald angekommen, stellt Esther fest, dass Sue sie loswerden will. Was hat sie zu verbergen? Ein Schneesturm setzt ein. Zum ersten Mal seit ihrer Kindheit kommen die Schwestern ins Gespräch, und kein Stein bleibt auf dem anderen – bis eine der beiden zum Messer greift. Während der Schnee alles verdeckt und jedes Geräusch erstickt...
    Einige Stellen fand ich leider ein wenig langatmig, doch im Grossen und Ganzen überwogen diese Stellen nicht so sehr, dass sie meinen Lesefluss gestört hätten, das lieft trotzdem recht flüssig.
    Die Spannung fand ich auch nicht durchgängig vorhanden, aber das braucht es für mich auch nicht. Es reicht, wenn sie sich immer mal wieder zeigt und das war hier durchaus der Fall.
    Mit den beiden Schwestern wurde ich nicht wirklich „warm“ - ich fand sie beide ein wenig merkwürdig... Aber das ist natürlich nur ein rein subjektiver Eindruck und wie schon gesagt: im Grossen und Ganzen war das gute, spannende Unterhaltung.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Uschi S., 13.09.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei Schwestern, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, haben nicht mehr viel Kontakt zueinander. Esther, die ältere, lebt mit Mann und zwei Kindern in der Stadt. Sie sieht es als ihre Pflicht an, sich um ihre jüngere Schwester Sue, genannt Schnecke, zu kümmern, die geschieden ist und ganz alleine in einem riesigen Haus mitten im Wald wohnt. Kurz vor Weihnachten fährt Esther zu Sue in die verschneite, ländliche Gegend, um ihrer Schwester ein Weihnachtsgeschenk zu bringen und zu sehen, wie es ihr geht. Sue möchte aber am liebsten nur alleine sein, keinen Besuch haben und nur noch ihre Ruhe. Doch Esther lässt nicht locker - und so sprechen sie sich endlich einmal aus und es kommt allerhand verschreckendes aus der Vergangenheit auf den Tisch. Danach ist nichts mehr wie zuvor ...

    Dieser fesselnd geschriebene Thriller ist sehr kunstvoll konstruiert. Die Sympathien des Lesers wandern von einer Schwester zur anderen - nichts ist, wie es scheint, die Ursprünge liegen in der gemeinsamen Kindheit. Psychologisch raffiniert wird hier abwechselnd aus der Sicht der beiden erzählt, mit Erinnerungen an das Weihnachten vor einem Jahr und an ihre Kindheit. Später kommen dann noch einige Kapitel aus der Sicht von Martin, Esthers Mann, dazu. Die Stimmung dabei ist eher düster und beklemmend. Nach äusserst dramatischen Ereignissen wendet sich das Blatt - es bleibt auf jeden Fall bis zum Ende sehr spannend!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sabine M., 24.10.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Tag vor Weihnachten und obwohl Sue mitten in den Vorbereitungen für Heiligabend steckt, fühlt sie den inneren Zwang ihre Schwester zu besuchen. Denn Esther lebt alleine in einem weit abgelegenem Haus im Wald und möchte einfach nur ihre Ruhe haben. Aber Sue, die grosse Schwester, fühlt sich verpflichtet, sich um Esther zu kümmern, oder ist es etwa ganz anders?

    Esther und Sue haben so ihre Geheimnisse. Geheimnisse, die sich erst im Laufe des Buches offenbaren. Gekonnt verknüpft die Autorin Judith Merchant Kapitel um Kapitel und liefert den Lesern und Leserinnen dabei immer nur ein Puzzleteil nach dem anderen, bis am Ende ein (fast) komplettes Bild entstanden ist. Immer aus einer anderen Perspektive erzählend, baut die Schriftstellerin eine fast unerträgliche Spannung auf, die bis zum allerletzten Kapitel anhält. Als ahnungsloser Leser wird man permanent an der Nase herumgeführt und folgt ständig einer falschen Fährte. Die knappen Kapitel, der ständige Sichtwechsel, der gekonnte Schreibstil, all dies sind Faktoren für einen soliden Psychothriller, der mich nachhaltig beeindruckt hat. Die undurchsichtigen Charaktere, die mich immer wieder überrascht haben, sind gut ausgearbeitet und wirken, auch wenn sie manchmal unerwartet agieren, sehr glaubwürdig. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und kann es nur weiterempfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Margaret K., 24.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ich bin bei dem Buch irgendwie geteilter Meinung. Einerseits bin ich total begeistert davon wie die Autorin mit wenigen Mitteln ein komplexes Psychospiel aufgebaut hat, bei dem man als Leser einfach nicht weiss was wahr ist und was wirklich passiert ist, weil jede Person aus ihrer Sicht die Dinge komplett anders wahrnimmt. So bleibt es spannend und man möchte unbedingt wissen wie sich alles auflöst.
    Andererseits passiert nicht wirklich viel und die Handlung wiederholt sich oft und dreht sich im Kreis. Ausserdem sind die Personen unglaublich anstrengend und das macht das Lesen nicht gerade entspannend. Zwischendurch war ich echt hin und her gerissen zwischen, ich kann mir das nicht mehr durchlesen und ich will wissen wie es weitergeht.

    Letztendlich finde ich die Idee des Buches ziemlich gut und gegen Ende bin ich auch nur so durch die Geschichte gerast. Es ist nicht wirklich ein entspannendes Buch für den Feierabend aber wer gerne psychologische Bücher mag, der wird hier doch Spass daran haben.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Claire, 18.09.2021

    Als Buch bewertet

    Esther und Sue sind Schwestern, die nicht viel gemeinsam haben. Eine wohnt alleine und abgeschottet im Wald, die andere mit Ehemann und Kindern im Trubel der Stadt. Was passiert wohl, wenn diese beiden Welten aufeinanderprallen?

    Seine Familie kann man sich nicht aussuchen. Auch Esther und Sue sind eher wie Hund und Katze. Und obwohl Weihnachten vergangenes Jahr schon im Desaster endete, möchte Esther auch dieses Jahr nicht, dass Sue alleine ist. Und genau da liegt das Problem. Keine der beiden hat Verständnis für die Lebensweise der jeweils anderen. Jede hält ihre Art zu leben für die einzig richtige und versteht nicht, dass jeder sein eigenes Glück finden muss und das für jeden Menschen Glück etwas anderes bedeutet.

    Besonders Esther ist da sehr nervig und das ist es auch, was das Lesen für mich hier so anstrengend machte. Die Charaktere hatten alle eine starke Ausstrahlung, Esther allerdings fand ich furchtbar penetrant, sie hat mich regelrecht aggressiv gemacht mit ihrer Art. Das war teilweise schon fast unangenehm zu lesen, weil sie so eine Wirkung auf mich hatte. Liegt vielleicht auch daran, dass ich solche Menschen kennengelernt habe und nichts mit ihnen zu tun haben möchte. Esther bin ich aber nicht so schnell los geworden, denn dafür hätte ich das Buch zur Seite legen müssen und das wollte ich auch nicht.

    Die Autorin hat einen sehr eindringlichen Schreibstil, der dem Leser die toxische Beziehung der Schwestern direkt vor Augen führt. Das ganze Buch über herrscht eine geradezu beklemmende Atmosphäre. Die typische Thrillerspannung fehlt hier zwar, dennoch möchte man unbedingt weiterlesen und wissen, wie die Geschichte zu Ende geht. Neugierig gemacht wird man also allemal, auch wenn man relativ schnell erahnen kann, wie das Ganze enden wird.

    Man fliegt beim Lesen nur so durch die Seiten. Kurze Kapitel, die jeweils aus der Sicht einer anderen Person geschrieben sind, machen alles sehr abwechslungsreich und kurzweilig. Auch die Zeitsprünge in die Kindheit der Schwestern sind interessant und bleiben durch die Überschriften immer übersichtlich.

    Da ich für Charaktere mit starker Ausstrahlung sehr empfänglich bin und sich dieses Buch genau darüber definiert, habe ich das Lesen oft als nervig empfunden. Richtig geniessen konnte ich die Story also nicht. Ich glaube aber, dass es vielen Menschen da anders gehen wird. Denn die Atmosphäre ist beklemmend gut beschrieben. Eshter konnte ich aber einfach kaum ertragen, so anstrengend und penetrant wie sie war. Vermutlich hat die Autorin genau das beabsichtigt, bei mir hat sie ihr Ziel also absolut erreicht. Deshalb vergebe ich hier jetzt auch nur 3 Sterne, das war mir einfach zuviel.

    Tatsächlich überbringt das Buch in meinen Augen aber auch eine wichtige Botschaft. Jeder sollte so leben dürfen, wie er persönlich es für richtig hält und möchte, und jeder sollte versuchen, andere Menschen so zu akzeptieren wie sie sind, auch wenn man sie vielleicht nicht immer ganz versteht. Denn was passiert wenn man das nicht tut, hat Frau Merchant hier sehr eindrucksvoll beschrieben.

    Ob man das Buch nun mag oder nicht, einen bleibenden Eindruck wird es mit Sicherheit hinterlassen.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 28.08.2021

    Als eBook bewertet

    Toxische Beziehung
    Das Cover lehnt sich an die letzten Thriller dieser Autorin an und man kann dadurch gleich erkennen, dass es ein Buch von ihr ist. Gleiches gilt für den Titel, wieder ein Grossbuchstaben mit Ausrufezeichen.
    Der neue Thriller von Judith Merchant erzählt uns auf 352 Seiten im Genre Thriller die Geschichte zweier Schwestern, bei der man unweigerlich als Erstes das Wort „toxisch“ in den Sinn kommt. Wobei mir der Begriff „psychologischer Spannungsroman“ hier erheblich treffender scheint als „Thriller“... Thriller sind für mir nervenzerfetzend, mit zig überraschenden Wendungen und einem nochmal überraschenden Plot. Alles andere sind Krimis und „SCHWEIG !“ ist für mich eher ein Krimi mit psychologischem Aspekt als ein Thriller, sorry...
    Esther beschliesst, am Tag vor Heiligabend zu ihrer sehr einsam lebenden Schwester zu fahren, um nach ihr zu sehen, denn sie hat psychische Probleme...
    Doch Sue empfängt sie nicht eben nett. Die Schwestern geraten in einen Konflikt – und dann werden die Zwei von einem Schneesturm eingeschneit...
    Für mich fehlte ein wenig der Spannungsaufbau. Ich empfand den leider als kaum existent... Ein Thriller ist das in meinen Augen auf keinen Fall – dafür fehlt die nervenzerfetzende Spannung und die überraschenden Wendungen. Diese Geschichte „dümpelt“ teilweise leider eher so vor sich hin. Wenn man grossen Wert auf die psychologischen Aspekte legt, wird einem dieser Spannungsroman sicherlich mehr gefallen als mir, aber das kann ja nicht alles sein und für mich gehört zu einem Thriller viel mehr... Mich hat dieser „Schlagabtausch“ der Schwestern am Ende nur noch gelangweilt leider, sorry...
    Drei „neutrale“ Sterne kann ich noch vergeben (weil ich es dann doch noch zuende gelesen habe...), aber die tendieren auch eher schon stark in Richtung 2,5 Sterne, so leid mir das tut, weil sich natürlich jeder Autor/jede Autorin immer sehr viel Mühe gibt und viel Herzblut und Arbeit in die Werke steckt, aber Geschmäcker sind nunmal verschieden und dieses Buch war zumindestens für mich nicht wirklich etwas, weil mich auch das Ende nicht überzeugen konnte.

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