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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 19.09.2021

    Als eBook bewertet

    Esther ist die ältere Schwester von Sue. Sue wohnt alleine mitten im Wald. In einem grossen Haus und Esther sorgt sich um ihr Wohlergehen. Wie in jedem Jahr meint sie, dass gerade vor Weihnachten, ein Besuch im Wald angebracht ist. Dabei möchte Sue alleine sein. Sie fühlt sich von ihrer Schwester bevormundet und genervt. Das interessiert Esther aber absolut nicht. Sie ist die grosse Schwester und weiss ganz alleine, was für Sue gut ist. Der Besuch entwickelt sich zu einer Horrorshow.

    Schweig ist der zweiter Thriller, den ich von dieser Autorin las. Es ist eine ganz andere Schreibweise als bei vielen anderen Schriftstellern. Die Erzähler wechseln immer wieder, wobei Esther und Sue in der Ich-Form berichten und über den Ehemann Esthers, den Martin, von einer zweiten Person erzählt wird. Die Handlung geht immer wieder in die Vergangenheit. In die Kindheit der Schwestern aber auch zu Weihnachtstagen bei Esthers heutiger Familie.

    Es ist schon recht gut aufgemacht, wie die Spannung steigt und etliche Seiten auch bleibt. Dabei passiert nichts viel und das ist mir dann doch zu lange. Ich mag es lieber, wenn mehr Überraschungsmomente da sind. Die Bilder im Kopf wiederum entstanden bei mir sofort. Das ist ein grosses Plus von Judith Merchant. Sie schreibt sehr lebendig und mit vielen Adjektiven. Der Wald ist nicht nur grün, oder wie hier, weiss. Die Stimmung macht den Unterschied und das wurde in dem Thriller gut umgesetzt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katrin E., 15.10.2021

    Als Buch bewertet

    Packend

    Der Klappentext des Buches, verbunden mit dem schlichten aber dennoch beeindruckendem Cover haben mich dazu verleiten lassen, das Buch zu lesen.

    Ich selbst bin Einzelkind und kenne daher die Dynamik zwischen Schwestern nicht. Doch durch den mitreissenden und sehr beschreibenden Stil der Autorin Judith Merchant war ich mittendrin in dieser Beziehung.

    Denn darum geht es - um zwei Schwestern, Weihnachten und Geheimnisse.

    Die Ort und Protagonisten sind nicht viel und wir begleiten hauptsächlich die beiden Schwestern Esther und Sue. Mir sind beide nicht sonderlich sympathisch, da man beim lesen immer das Gefühl hat beide sind nicht ehrlich und verbergen zu viel. Doch das macht es spannend. Als Leser schlägt man sich so auf keine Seite und verfolgt gespannt das weitere Vorgehen und die Geschichte. An manchen Stellen war es mir jedoch etwas zu sehr in die Länge gezogen und ich hätte mir eher etwas mehr Tempo und dafür dann weniger Seiten gewünscht. Sicher möchte man gern einige Dinge mitgeben, doch wäre das hier an manchen Stellen gar nicht nötig gewesen.

    Daher von mir sehr gute 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 10.09.2021

    Als eBook bewertet

    Nicht jeder Autor schafft es, ein ganzes Buch zu schreiben, in dem es nur drei Charaktere gibt. Doch Judith Merchant hat hier für drei Personen gesorgt, die so viel Zündstoff produzieren, dass ein sehr spannender Thriller entstanden ist. Zunächst treffen erst mal die beiden Schwestern Esther und Sue aufeinander, was schon explosiv genug ist. Doch im Verlauf der Geschichte wird auch noch Esthers Mann involviert, was zu zusätzlichem Diskussionsstoff sorgt. Die Beziehung der beiden Schwestern war schon immer vergiftet. Aber irgendwie können die beiden weder miteinander noch ohne einander. Ich muss sagen, ich konnte Sue absolut verstehen. Mich hätte Esther wahnsinnig gemacht. Das Buch ist ein heftiger Psychothriller, bei dem es bis zum Ende hin und her geht. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd von Sue und Esther. So erfährt man viele Gedankengänge und versteht ihre Gefühlswelt ganz gut. Mir hat das Buch auf jeden Fall besser gefallen als der Vorgängerband Atme. Hier war die Spannung von Anfang bis Ende sehr hoch und man wusste bis zum Ende nicht, wie sich die Geschichte entwickelt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vanessa K., 22.09.2021

    Als Buch bewertet

    Mich hat das Cover und der Klappentext sofort angesprochen. Ich erwartete eine angespannte, fast gruselige Handlung zwischen den Schwestern Esther und Sue, die womöglich in einer Katastrophe enden würde. Aber es entpuppte sich dann doch als etwas anderes Leseereignis. Ich fand es aber sehr gut und war gefesselt von der Story, die sich dort in dem Haus im Wald abspielte. Ebenso fand ich, dass die Geschichte, die ab und zu auch in die Vergangenheit rückt, einige Lichtblicke auf eine Meinung oder Gedanken geworfen hat, die mich wirklich zum Nachdenken gebracht haben. Die Autorin hat ganz viel zwischen den Zeilen als Message versteckt. Ich konnte mich gut in die beiden Protagonisten hineinversetzen und mochte sie beide auf ihre ganz eigene Art und Weise. Die Erzählung in knappen Kapiteln, mit immer wieder wechselnder Sicht der Schwestern, jagt einen förmlich nur durch das Buch. Ich fand es gut! Auch wenn ich etwas anderes erwartet hatte. Daher 4 Sterne! Vor allem für die Denkanstösse.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchereule6, 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung :
    Ich habe den Vorgänger der Autorin unglaublich gerne gelesen, denn dieser war ein absoluter Pageturner und auch dieses Mal konnte ich das Buch der deutschen Autorin Judith Merchant nicht mehr aus der Hand legen, bis ich es verschlungen hatte.

    Mal wider spielt die Autorin ihre grosse Stärke aus einen Thriller zu erschaffen, der unglaublich kurzweilig und spannend daherkommt und bei dem man Kapitel um Kapitel verschlingt und gar nicht mehr aufhören kann zu lesen und sich dessen vor lauter Spannung gar nicht bewusst ist.
    Einziges Manko an diesem Buch ist leider der Schreibstil der manches mal ein wenig flappsig und sehr umgangssprachlich wirkt, dennoch muss man sagen, dass dies keine grosse Auswirkungen suf ein Buch hat, dass einfsch von seiner Spannung lebt und dies auch in einer Perfektion umzusetzen weiss. Deshalb ein sehr lesenswertes Buch, dass nicht ganz an den Vorgänger herankommt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rinoa, 08.09.2021

    Als Buch bewertet

    Esther macht sich Sorgen um ihre Schwester Sue. Seit sie und ihr Mann sich getrennt haben, sitzt Sue allein in ihrem riesigen Haus mitten im Wald. Und nach dem, was letztes Weihnachten passiert ist, sollte sie dieses eigentlich nicht allein verbringen. Also fährt Esther am Tag vor Heiligabend in den Wald. Doch Sue freut sich nicht, sie scheint ihre Schwester sogar loswerden zu wollen. Verbirgt sie etwas? Als ein Schneesturm aufkommt und die beiden Schwestern wirklich anfangen, miteinander zu sprechen, droht die Situation zu eskalieren…

    Ich habe mich sehr auf „Schweig!“ gefreut, denn schon den ersten Thriller der Autorin fand ich grandios und so hatte ich tatsächlich eine recht grosse Erwartungshaltung. Und ich wurde nicht enttäuscht. Durch den tollen Schreibstil war ich direkt mittendrin in der Geschichte um die beiden Schwestern, wo mir Esther mit ihrer übergriffigen Art bereits von Anfang an gehört auf die Nerven ging.

    Abwechselnd aus Sicht von Esther, Sue und später auch Esthers Mann Martin beschrieben, wird man immer mehr in einen Strudel aus ungesunden Beziehungen gezogen, wobei ich nie genau wusste, wer denn nun die Wahrheit sagt, denn die gleiche Situation wurde teilweise extrem unterschiedlich bewertet, so dass ich mich immer fragen musste, wessen Wahrnehmung denn eigentlich stimmt.
    Dies hat wirklich eine grosse Spannung erzeugt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr wollte ich wissen, ob und wie sich alles auflöst.

    Ein paar Fragen blieben für mich am Ende allerdings offen und einige Erklärungsansätze (insbesondere auch die Rückblicke in die Kindheit der beiden Schwestern) fand ich ein wenig unbefriedigend, so dass der Gesamteindruck nicht durchgehend nur positiv war.

    Trotzdem gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 17.09.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei Schwestern

    3,5 Sterne

    Obwohl sie mit den Weihnachtsvorbereitungen für ihre eigene Familie beschäftigt ist, besucht Esther am Tag vor Weihnachten ihre Schwester Sue in deren Haus mitten im Wald. Was nur ein kurzer Besuch werden sollte, endet in einer Katastrophe.

    „Schweig!“ ist eine ziemlich gelungene Geschichte über zwei Schwestern, bei der man von Anfang an denkt, man weiss, wer in dieser Geschichte die gute und wer die böse Schwester ist. Esther, die mit Mann, zwei Kindern und einer Katze das perfekte Weihnachtsfest geplant hat, und Sue, die allein in einem riesigen Haus mitten im Wald wohnt, sind unterschiedlich wie Tag und Nacht.

    Die Geschichte ist in wechselnden Kapiteln aus Esthers, Sues oder Martins (Esthers Mann) Sicht geschrieben. Dazu kommen Kapitel, die in der Vergangenheit spielen und das schwierige Verhältnis der Schwestern aufzeigen. Und die Wahrheiten wandeln sich ständig. Während man anfangs denkt, dass man genau weiss, welche der Schwestern die gute und welche die böse ist, wandelt sich dieses Wissen im Laufe des Buches ständig. Das fand ich ziemlich gut.

    Leider fand ich es auf Dauer etwas ermüdend. Gerade die Szenen der beiden Schwestern allein im Haus im Wald empfand ich als etwas langgezogen und auch wenig nachvollziehbar. Aber dieses ungesunde Verhältnis nicht nur zwischen den beiden Schwestern fand ich auch faszinierend.

    Insgesamt hat mir die Geschichte gefallen, aber ich fand es nicht durchgängig fesselnd. 3,5 Sterne für zwei Schwestern in einer sehr ungesunden Beziehung!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ute B., 16.09.2021

    Als Buch bewertet

    Esther hat einen absolut stressigen Vorweihnachtstag. Jetzt will/muss sie auch noch ihrer Schwester einen Besuch abstatten. Sue lebt alleine in einer sehr grossen Villa mitten im Wald. Seit ihrer Scheidung ist sie sehr
    Angeschlagen.
    Esthers Weihnachtsbesuch entwickelt sich zu einem Alptraum für die Schwestern in dem die Facetten und Erwartungen beider wiedergeben werden. Situationen werden jeweils aus der Sicht beider Schwestern dargestellt und spiegeln die Persönlichkeiten der beiden sehr gut.
    Das Ende war auch für mich wirklich überraschend und hatte ich so nicht erwartet.
    Durch unvorhergesehene Dinge baut sich ein Spannungsbogen auf, dieser wird auch gehalten. Jedoch konnte mich das Buch nicht wirklich begeistern. Es war für mich das falsche Genre.
    Wer diese Art von Thriller bevorzugt, wird sich sicherlich für das Buch begeistern können.

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  • 5 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cynthia M., 16.09.2021

    Als Buch bewertet

    „Schweig“ besticht durch ein ruhiges und trotzdem äusserst bedrohliches, weisses Cover mit dunklem Wald. Eigentlich ist nichts daran besonders stimmungsvoll, aber trotzdem bereitete es mir direkt Unbehagen. Und genau damit lässt sich eigentlich das gesamte Buch beschreiben- unbehaglich. Denn genau so habe ich beim Lesen gefühlt. Das Buch hat mich regelrecht aufgewühlt und verunsichert zurückgelassen, so gezielt spielt die Autorin mit dem Leser. Das Gefühl das Buch daher so schnell wie möglich zu lesen, um dieser beklemmenden Atmosphäre zu entkommen, hatte ich bisher noch nie so stark. Sucht durch Angst- erstmal ein interessantes Konzept.

    Zum Inhalt: Es ist der Tag vor Weihnachten und entsprechend gestresst ist Esther mit ihren Vorbereitungen. Hinzu kommt, dass sie unbedingt noch bei ihrer Schwester vorbeischauen will, die zurückgezogen in einem Haus am Waldrand lebt. Eigentlich ist ihr dieser Besuch nicht recht, aber sie will ihn trotzdem hinter sich bringen. Was sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiss, dem Leser aber bereits offenbart wird ist, dass nicht alle Mitglieder der Familie das diesjährige Weihnachtsfest überleben werden.

    Das Buch lebt eigentlich von der beklemmenden und aufwühlenden Atmosphäre. Denn wird die Story zunächst noch schlüssig und rational eingeläutet, offenbaren sich schnell diverse Abgründe hinter der oberflächlich so aalglatten Fassade. Das Buch wechselt hauptsächlich zwischen den Perspektiven der beiden Schwestern und deren jeweiliger Sicht auf bestimmte Situationen könnte nicht unterschiedlicher sein. Beide stellen sich gegenseitig als sehr labil, psychotisch und eigensinnig dar. So wird es dem Leser überlassen zu entscheiden, wem er Glauben schenken will, denn beide Schwestern sind sehr voreingenommen und so keine verlässlichen Erzählerinnen.

    In dieser Geschichte gab es für mich auch keinen Sympathieträger, gibt es doch neben den Schwestern eigentlich nur noch Esthers Ehemann Martin als vollwertige Figur im Buch. Das ist für mich auch im positiven Sinne überraschend gewesen: das Buch kommt mit wenigen Personen und eigentlich nur zwei Handlungsorten aus. Trotzdem ist die Story sehr komplex und verworren.

    Dieses Buch ist für mich kein typischer Thriller, sondern eher ein sehr spannender Roman, der sich zum Ende hin immer mehr zuspitzt, wobei dem Leser das Ende ja praktisch schon zu Anfang vorweggenommen wird. Spannung erzeugen vor allem die Enthüllungen, die im Laufe der Geschichte gemacht werden und erst ganz zum Ende ihr volles Ausmass entfalten.

    Das Buch hat mich wirklich in seinen Bann geschlagen und ich wollte wirklich dringend wissen, wie es ausgeht. Was die Autorin hier geschaffen hat und wie sie mit dem Leser spielt, ist einfach fantastisch!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ech, 25.10.2021

    Als Buch bewertet

    Packendes und wendungsreiches Psycho-Duell zweiter ungleicher Schwestern

    In diesem Thriller schickt die Autorin Judith Merchant die beiden ungleichen Schwestern Esther und Sue in ein packendes Psycho-Duell, in dem die Rollen zu Beginn scheinbar eindeutig verteilt sind. Doch dann bekommt das eigentlich so klare Bild erste Risse und es beginnt ein Verwirrspiel, bei dem man sich bis zur letzten Seite nicht wirklich sicher sein kann, alle Aspekte der Geschichte durchschaut zu haben.

    Esther lebt mit ihrem Mann Martin und den gemeinsamen Kindern Jonas und Ella in der Stadt und steckt mitten in der Vorbereitung auf das bevorstehende Weihnachtsfest. Dennoch will sie am 23.12. noch kurz ihre Schwester Sue besuchen und ihr ein Geschenk vorbeibringen. Sue lebt nach der Trennung von ihrem Mann allein in einem grossen Haus, das ziemlich abgelegen im Wald liegt. Obwohl die Begrüssung nicht wirklich herzlich ausfällt, lässt sich Esther nicht abwimmeln und so nimmt das Verhängnis seinen Lauf.

    Mit einem packenden Schreibstil und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und steuert sie stilsicher auf einen fulminanten Showdown mit einem ordentlichen Knalleffekt zu. Dabei erzählt sie die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Esther und Sue, im weiteren Verlauf kommt noch die Perspektive von Martin hinzu. Schnell zeigen sich die unterschiedlichen Sichtweisen auf die aktuellen und die vergangenen Ereignisse, die bis weit zurück in die Kindheit der beiden Schwestern reichen. Wer sagt hier die Wahrheit und welche dunklen Geheimnisse verbergen die beiden Schwestern voreinander ? Immer tiefer wird man als Leser in das verwirrende Spiel voller Lügen und Abgründe hineingezogen und muss höllisch aufpassen, hier nicht den Überblick zu verlieren und mit in den Abgrund gezogen zu werden.

    Wer auf abgründige und undurchschaubare Psycho-Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glüxklaus, 29.11.2021

    Als Buch bewertet

    Abgründige, beklemmende Weihnachtszeit - absolut fesselnd

    Einen Tag vor Weihnachten besucht Esther ihre jüngere Schwester Sue, die nach ihrer Scheidung allein in einem abgelegenem Haus im Wald lebt. Die Schwestern haben gravierende Probleme im Umgang miteinander, ihr Verhältnis ist von Konflikten geprägt. Zuviel ist in der Vergangenheit passiert, das die Beziehung der beiden stark belastet. Während der Begegnung der Frauen kommen schreckliche Geheimnisse ans Licht und die Situation droht immer mehr zu eskalieren….

    Autorin Judith Merchant schreibt angenehm flüssig und mühelos verständlich aus verschiedenen Perspektiven. Im Wechsel schildern Esther und Sue in der ersten Person ihre Sicht der aktuellen Geschehnisse, sie erinnern sich aber auch an zentrale Momente aus der Vergangenheit. Einige Kapitel lassen Esthers Mann Martin zu Wort kommen, allerdings wird hier nicht in der ersten, sondern in der dritten Person erzählt. Auch die Abschnitte um „das Mädchen“ sind in der dritten Person formuliert. Durch die kurzen Kapitel und den häufigen Perspektivwechsel liest sich die Geschichte sehr abwechslungsreich und interessant.
    Sehr wirkungsvoll das schlichte Cover mit den überwiegend schwarz-weissen Bäumen, lediglich ein Baum ist rot, was an Blut und Gefahr erinnert und sehr gut zur bedrohlichen Atmosphäre des Buchs passt.

    Die Beziehung der Schwestern ist wohl das, was gemeinhin als toxisch bezeichnet wird, alles andere als gesund. Im Laufe der Geschichte kommen immer mehr erschreckende Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht. Anfangs macht es den Eindruck, als sei nur Sue sehr labil und habe immense psychische Probleme, während Esther gefestigt, ausgeglichen und rational wirkt. Doch hier ist nichts, wie es scheint und ich wusste beim Lesen gar nicht mehr, wem ich trauen kann und wer von beiden Schwestern noch unberechenbarer, gefährlicher und wahnsinniger ist. Alle Charaktere haben Leichen im Keller, niemand ist sympathisch. Hier leidet man als Leser nicht mit den Figuren mit, sondern erliegt dem Sog der Geschichte.

    „Schweig“ führt die Leserschaft in tiefste menschliche, seelische Abgründe. Die Entwicklungen lassen einen oft schaudern. Was kommt da noch alles ans Tageslicht? Wie endet dieses überaus konfliktgeladene, hochexplosive Treffen? Judith Merchant setzt immer wieder „noch einen drauf“, überrascht mit erstaunlichen Wendungen, schockiert mit jedem weiteren Satz mehr. Die Geschichte ist ausnahmslos fesselnd, die Spannung steigert sich bis zum Finale, das mit einem besonderen Knall aufwartet. Auch wenn „Schweig“ kein klassischer Psychothriller ist, eher eine Mischung aus Familiendrama und Psychogramm, geht es kaum packender. Der Handlung um die kranke, beklemmenden Schwesternbeziehung konnte ich mich nicht entziehen. Ich möchte definitiv noch mehr von dieser Autorin lesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Booklooker, 23.09.2021

    Als Buch bewertet

    Toxische Beziehungen haben viele Gesichter. Vor allem das Verhältnis von Schwestern kann eine spezielle Dynamik entwickeln, wie die deutsche Schriftstellerin Judith Merchant in ihrem Psychothriller "Schweig" erzählt.



    Was würdest du tun, um deine Schwester zu retten? Und was, um sie loszuwerden?
    Am Tag vor Heiligabend fährt Esther in den Wald zum Haus ihrer Schwester, um ihr ein Geschenk und eine Flasche Wein zu bringen. Ein Schneesturm setzt ein. Das Geschenk wird nicht geöffnet. Der Wein schon. Dinge werden gesagt, die besser ungesagt blieben. Und Taten werden begangen, die nie mehr rückgängig gemacht werden können. Eigentlich muss Esther ihr Weihnachtsfest mit Ehemann und Kindern in der Stadt vorbereiten: einkaufen, Tanne besorgen – es wäre genug zu tun. Doch ihre Schwester Sue, die seit ihrer Scheidung völlig allein in einem riesigen Haus tief im Wald lebt, geht ihr nicht aus dem Kopf. Und so setzt sie sich ins Auto und fährt los. Aber nur um nachzusehen, ob alles in Ordnung ist und ob Sue zumindest ihre Tabletten nimmt. In die Stadt einladen kann sie sie nicht. Denn was, wenn sie wieder durchdreht – wie letztes Jahr? Am Haus im Wald angekommen, stellt Esther fest, dass Sue sie loswerden will. Was hat sie zu verbergen? Ein Schneesturm setzt ein. Zum ersten Mal seit ihrer Kindheit kommen die Schwestern ins Gespräch, und kein Stein bleibt auf dem anderen – bis eine der beiden zum Messer greift. Während der Schnee alles verdeckt und jedes Geräusch erstickt ...

    Das schlichte Cover dieses Buches strahlt eine düstere Stimmung aus und besticht durch seine tiefgründige Gestaltung. Inmitten von mehreren Tannenbäumen fällt ein einziges Exemplar ins Auge, das in der Signalfarbe Rot gehalten ist. Optisch sind die einzelnen Kapitel mit schwarzen Balken versehen worden, welche im Buchschnitt deutlich zu erkennen sind. Gleichzeitig macht der aussagekräftige Titel deutlich, dass es hier zur Sache gehen wird. Unangenehme Wahrheiten mag niemand hören, wie der verwendete Imperativ signalisiert.

    Die Handlung wird im steten Wechsel aus mehreren Perspektiven vermittelt. Zunächst kommen Esther und Sue, zwei Schwestern, zu Wort, später Martin, der Ehemann von Esther. Durch Rückblenden, die aus der Sicht eines (nicht namentlich gekennzeichneten) Mädchens, das der Leser im Laufe des Geschehens als "Esther" identifizieren kann, geschildert werden, erfahren wir von dem schweren Trauma, das Esther und Sue infolge des Suizids ihres alkoholabhängigen Vaters an Weihnachten erlitten haben.

    Im Mittelpunkt stehen die zwei Schwestern Esther und Sue, welche die konträren Rollen der "Schönen" und der "Schlauen" verinnerlicht und seit ihrer frühen Kindheit ein sehr schwieriges Verhältnis zueinander haben. Als Älteste will Esther unbedingt das Sagen haben. Sie feiert sich selbst als berufstätige, glückliche Ehefrau und Mutter feiert, die in der Stadt zur Miete lebt, während ihre jüngere Schwester Sue geschieden, kinderlos, nicht berufstätig, aber finanziell abgesichert ist und allein in einem grossen Haus lebt, was ihrer grossen Schwester ein Dorn im Auge ist. Tatsächlich ist nichts wie es scheint. Die heile Welt von Esther ist eine kunstvoll inszenierte Aufführung für die Öffentlichkeit, hinter den Kulissen sieht es finster aus. Esther instrumentalisiert, kontrolliert und manipuliert ihre Mitmenschen. Sie will die absolute Kontrolle und Macht ausüben. Als jüngere Schwester ist die sensible, verletzliche Sue in der schwächeren Position. Dennoch ist sie nicht das unschuldige Opfer, wie man glauben möchte, sondern erweist sich als ebenbürtige Täterin, indem sie auf das Verhalten von Esther reagiert.

    Was für bitterböse perfide Psychospielchen! Was wie eine relativ "normale" Familiengeschichte beginnt, entwickelt sich zu einem echten Horrortrip. Bei der Lektüre dieses Buches ist mir eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen. Judith Merchant ist ein raffinierter Psychothriller gelungen, voller falscher Fährten, verblüffender Wendungen und mit einem bizarren Show-Down. Besser geht es nicht!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anita, 19.09.2021

    Als Buch bewertet

    Gefährliche Schwester

    Worum geht es?
    Zwei Schwestern, Esther und Sue, treffen sich am Tag vor Heiligabend in einem grossen einsamen Haus im Wald. Eigentlich soll das Treffen nur kurz dauern, aber dies wird nicht passieren. Denn Dinge werden offenbart, die beide versuchten geheim zu halten.

    Worum geht es wirklich?
    Macht, Unverständnis und Lügen.

    Lesenswert?
    Definitiv, ein tolles Buch! So fesselnd, dass man es in einem Rutsch lesen muss. Beängstigend, still und voller Boshaftigkeit. Man begleitet die beiden Schwestern Esther und Sue bei ihrem Treffen vor Heiligabend. Esther ist Mutter von zwei Kindern und verheiratet. Sue hingegen lebt getrennt in einem grossen einsamen Haus im Wald, umgeben von Tannen, während der Schnee fällt und nahezu keine Möglichkeit besteht, mit der Aussenwelt zu kommunizieren. Dort treffen sie sich, nachdem das letzte Weihnachten schon sehr schwierig gewesen ist. Esther möchte ihrer labilen Schwester helfen, sie umsorgen. Sue kann ihre übergriffige Schwester nicht ausstehen und wünscht, dass die endlich geht.
    Abwechselnd erfährt man aus der Sicht beider Frauen, wie sie das Miteinander empfinden, wie sie sich zur Wehr setzen. Dann spielt plötzlich ein grosses Messer eine Rolle und der eigentliche Plan ist hinfällig.
    Merchant erzeugt eine sehr dichte Spannung auf geballtem Raum, nur die beiden Schwestern. Die eine hat etwas zu verbergen. Was sind die Beweggründe der anderen? Oft weiss man nicht, woran man gerade ist. Was ist objektiv richtig? Wer lügt? Wer hat eine falsche Sicht auf die Dinge? Was ist letztes Weihnachten passiert?
    Beide Protagonistinnen sind toll aufgebaut und irgendwann entscheidet man sich für eine Seite, der man Glauben schenken wird.
    Die Stimmung und das Haus im Wald sind beklemmend, die beiden sind unter sich und ein einfaches Entkommen ist nicht möglich. Dennoch gibt es in all den Erzählungen auch einige schöne Situationen, die Merchant wunderbar lebendig beschreibt, sodass man die Feststimmung fühlen kann und den Duft von Weihnachten in der Nase hat.
    Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, weil er nicht im Vordergrund steht, sondern Spannungsaufbau und zwischenmenschliche Beziehungen wichtiger sind.
    Die Handlung als Ganzes betrachtet ist in sich stimmig und mit immer wieder neuen Wendungen und Erkenntnissen, die zum Weiterlesen locken. Andeutungen werden zu einem späteren Zeitpunkt aufgeklärt. Die Autorin versteht es sehr gut, den*die Leser*in auf eine äusserst spannende Lesereise mitzunehmen, bei dem selbst das Ende noch Überraschungen bereit hält!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 05.01.2022

    Als Buch bewertet

    Spontane Bücher sind ja meistens die besten.
    Ey Alter, was war das bitte für eine krasse Story.
    Ich hab mir das Ebook gekauft, als es im Angebot war, auf dringendes Anraten musste es direkt dran glauben. Allerdings wurde es nicht gelesen, sondern ich hab das Hörbuch gehört. Das war ein ganz besonderes Vergnügen. Die unterschiedlichen Sprecher bringen es so glaubhaft und gleichzeitig gefühlvoll rüber, dass ich einfach total begeistert bin.
    Man muss es wirklich erleben, um es verstehen und verinnerlichen zu können.
    Und wie perfekt der Titel einfach passt.
    Der Schreibstil ist überaus angenehm, mitreissend und unglaublich fesselnd.
    Besonders passend ist auch die etwas düstere und tragende Atmosphäre, die ihre eigene Sprache spricht.
    Die Charaktere sind einfach unglaublich vielfältig und voller Ausdruck.
    Besonders zu Sue baut man schnell eine Verbindung auf und kann sie so unglaublich gut verstehen. Ganz ehrlich, wenn Esther meine Schwester wäre, ich weiss nicht, was ich getan hätte.
    Diese permanente Kontrolle, diese Bevormundung, das hält doch kein Mensch aus.
    Judith Merchant bringt es so unglaublich genial herüber. Diese Konflikte, diese Ausbrüche zwischen den Schwester.
    Dabei untermauert sie es noch mit einem sehr eigenwilligen Humor. Den ich einfach nur gefeiert habe.
    Ich glaub, ich hab bei einem Thriller noch nie soviel gelacht wie hier.
    Einfach unglaublich.
    Dabei ist es alles andere als witzig.
    Was hier abgeht, ist extrem heftig und trägt schon zwanghafte und psychopathische Züge.
    Und das ist das wirklich beängstigende daran.
    Man hat das Gefühl, ständig wegrennen und schreien zu wollen.
    Man weiss aber, dass man es nicht kann.
    Weil sie immer schneller sein wird, egal wie sehr man selbst kämpft.
    Man kann nicht entkommen. Niemals.
    Sie wird dich immer finden.
    Es ist ein Kraftakt der sich auf drei Ebeben abspielt.
    Zwischen Sue, Martin und Esther.
    Zwischen Sue und Esther.
    Und dann ist da noch eine Verzweiflung und Intensität, die sich kaum in Worte fassen lässt.
    All die Wut kanalisiert sich, brodelt immer weiter und jeden Moment hat man Angst, dass diese explodiert und etwas wirklich verheerendes hervorbringen wird.
    Bereits in der Vergangenheit werden die Weichen gestellt und als Leser begreift man recht schnell, dass dort die Antworten warten.
    Was dort hervorkam, hat mir wirklich den Atem geraubt.
    Nicht nur weil dort die wahre Tragödie zu finden ist, sondern auch, weil Unschuld niedergemacht wird, sich Angst, Unverständnis und Wut nicht kanalisieren können.
    Dabei ist man oft im Zwiespalt, weil man nicht weiss, mit welcher Schwester man mehr mitfühlen soll.
    Es ist ein zweischneidiges Schwert. Denn einerseits versteht man beide Seiten. Aber auf der anderen Seite passieren so krasse Sachen, dass man einfach nur sprachlos ist.
    Ebenso ist es mit der Wahrnehmung.
    Denn damit hat die Autorin einen richtig genialen Schachzug ins Spiel gebracht.
    Denn dadurch dass wir alle drei Perspektiven erfahren. Was zugegeben ziemlich genial ist. Erleben wir auch wie die unterschiedlichen Wahrnehmungen sind.
    Oft weiss man wirklich nicht ob man lachen, weinen oder es wirklich glauben soll.
    Weil es so surreal, so krass ist.
    Hier sind Persönlichkeiten, die sich sehr heftig unterscheiden, immer wieder in Konflikte geraten und dann ist da diese eine Person, die ihre eigene heile und perfekte Welt geschaffen hat und sie setzt alles daran, damit sich alle fügen .
    Ich kam mir manchmal vor, wie bei den Frauen von Stepford.
    Und als wäre dieses Psychospiel nicht schon genug, geizt die Autorin auch nicht mit Wendungen.
    Das Ende hat mich vollends aus den Latschen kippen lassen.
    Denn damit hatte ich gar nicht gerechnet.
    Heftig und ich möchte lieber nicht weiter darüber nachdenken.
    Definitiv ein absolutes Jahreshighlight.

    Fazit:
    Schweig! von Judith Merchant ist ein absolutes Mustread für jeden Thrillerfan.
    Ich weiss nicht, wann ich das letzte Mal so eine geniale, beängstigende und gleichzeitig verstörende Story gelesen hab.
    Besonders der Humor war der Hammer, ich hatte regelrechte Lachflashs.
    Auch wenn es eigentlich nicht witzig war, aber durch den Humor dazwischen irgendwie doch.
    Ein perfides Psychospiel, das seine Grenzen schon längst überschritten hat und jeden Moment droht zu eskalieren.
    Würde mich nicht wundern, wenn einige ihre Schwester jetzt anders wahrnehmen.
    Absolutes Jahreshighlight.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    katikatharinenhof, 09.09.2021

    Als Buch bewertet

    Schöne Bescherung...

    Weihnachten ist für Esther das Fest der Liebe und der Familie. Selbstverständlich fährt sie, wie in jedem Jahr, zu ihrer Schwester und überreicht ihr ein Geschenk. Auch wenn die Verbindung zwischen den beiden Schwestern nicht unbedingt die innigste ist, gehört es sich doch, dass man sich beschenkt. Die Stimmung ist irgendwie eisig und aufgewühlt, passend zum Schneegestöber draussen. Da fassen sich beide ein Herz und bringen Themen aufs Tablett, die schon lange unter der Oberfläche schwelen. Und dann passieren Dinge, die das Fest der Liebe für immer nachhaltig beeinflussen....


    Wow, was ein Brett - dieser Thriller ist definitiv mein ganz persönliches Lesehighlight 2021 und ich bin immer noch total geflasht von diesem zermürbenden Schwesternkrieg, der mich in Abgründe blicken lässt, die ich besser nicht gesehen hätte,. Ein facettenreicher Psychotrip, der nach und nach die Fassaden bröckeln lässt und die absolut kranken Seiten der Figuren offen legt.

    Esther ist unglaublich dominant und weiss, wie sie sich die Menschen so zurecht biegt, dass sie nach ihrer Pfeife tanzen. Ihre kleine heile Welt ist ein perfekt inszeniertes Schauspiel, ihre Kinder und der ihr Mann Martin gleichen Marionetten. Sie werden von ihr manipuliert und beeinflusst, sodass die bald wirklich den verfälschten Darstellungen glauben, die Esther sich so schön ausgedacht hat.

    Martin, devot und zu keiner eigenen Meinung fähig, hat sich kampflos seinem Schicksal ergeben und flüchtet sich in immer häufiger werdende Umarmungen mit Freund Alkohol. Wie er es an der Seite seiner Frau überhaupt aushält, ist mir ein Rätsel. Aber auch er hat seine Schattenseiten, die nach und nach hervorbrechen.

    Sue ist labil, wirkt auf den Leser stoisch und emotionslos. Sie will einfach nur ihre Ruhe haben und dieser Wunsch wird von ihrer Schwester übergangen, so als würde Sue nicht existieren. Mir ihrer kühlen Gelassenheit wirkt sie aber trotzdem unheimlich und bedrohlich, auch wenn sie ein zartes Persönchen ist. Stille Wasser sind eben tief..

    Mit Einsetzen des Schneegestöbers beginnt Judith Merchant, die sorgsam errichteten Fassaden einzureissen und zerrt ihre Leser in eine unheilschwangere Szenerie, die dem Leser emotional einiges abverlangt. Die Schwestern beherrschen perfekt die verschiedenen Varianten ihrer perfiden Psychospielchen. Wie ein Ping-Pong wechseln die fiesen kleinen Stiche, Schuldzuweisungen und aufgestauten Emotionen hin und her und der unterdrückte Konflikt kann ungehindert die "heilige" Ordnung durcheinander wirbeln, bis diese im vollkommenen Kontrollverlust komplett zerstört ist und der Leser fassungslos dabei zusehen muss, wie hier längst vergangene Taten aufs Tablett kommen und sich die sicheren Strukturen auflösen.

    Beide Schwestern sind vollkommen irrational unterwegs, krankhaft besessen von dem Gedanken, der jeweils anderen einen reinzuwürgen. Es sind erschreckend glaubhafte Einblicke in menschliche Abgründe, die sich hier auftun und so fesselt die Autorin ihre Leser an das Buch. Beide Figuren spucken Gift und Galle, übertrumpfen sich in Boshaftigkeit und Hinterhältigkeit, geizen nicht mit Sarkasmus und Scheinheiligkeit.Es entsteht eine Gänsehaut, die das drohende Unheil ankündigt. Obwohl man es nie greifen kann, ist eine Langzeitwirkung zu spüren - es ist wie bei einem Verkehrsunfall. Man weiss, dass man nicht hinsehen soll, tut es aber unweigerlich weil man von der Erregung und Sensationslust gepackt wird.

    Die Schreibende legt durch die ständigen Perspektivenwechsel die Gefühls- & Gedankenwelt schonungslos offen und es ist wie ein Horrortrip auf der Achterbahn des Grauens. Immer am Rande eines Nervenzusammenbruchs, begleiten Traumata, Intrigen und perfide Ideen den Leser bis zum Showdown.

    Spannend vom ersten bis zum letzten Buchstaben und mit einer absoluten Leseempfehlung versehen !!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra S., 09.09.2021

    Als Buch bewertet

    vielschichtiger und komplexer Psychothriller

    Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
    Esther, die mit Mann, Kindern und kurz vor Weihnachten extrem gestresst ist, fährt am Tag vor Weihnachten zu Sue, die geschieden ist, in deren Villa im Wald, da diese dort allein lebt und Esther sich um sie sorgt.
    Sie bringt ein Geschenk und eine Flasche Wein mit, doch Sue will nichts lieber, als Esther sofort wieder loszuwerden.
    Mit in die Stadt kann Esther Sue aber nicht nehmen, denn letztes Weihnachten ist etwas Schlimmes passiert. Doch Sue verheimlicht ihr bestimmt etwas, und als ein Schneesturm einsetzt, sprechen sich die Schwestern endlich Klartext mit ungeahnten Folgen...


    Meine Meinung:
    "Schweig!" ist ein aussergewöhnlicher Thriller, von der ersten Seite an!
    Abwechselnd aus Sicht der beiden Schwestern Esther und Sue erzählt, jeweils in ich-Form, kann man sich gut in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt einfühlen.
    Später kommt auch Esthers Mann Martin zu Wort, in erzählender Form. Diese Abwechslung macht den Kniff aus und packt einen total.
    So erfährt man nach und nach über die komplett unterschiedlichen Leben der beiden Frauen, die kein gutes Verhältnis zueinander haben. Eigentlich gar keines.
    Trotzdem fährt Esther auch dieses Jahr wieder am Tag vor Weihnachten in die einsame Villa ihrer Schwester mitten im Wald um nachzusehen, ob es ihr gut geht und ihr ein Geschenk zu überbringen. Doch auch dieses Treffen artet aus.

    Ich finde das Verhältnis der beiden zueinander echt seltsam. Sie reden das ganze Jahr nicht, und wenn Esther zu Besuch kommt, wollen sie sich eigentlich nicht sehen. Warum sagt Sue nicht, dass sie den Besuch ihrer Schwester nicht haben will? Warum will Esther auf Biegen und Brechen bleiben?
    Aufgrund der Erzählungen aus der jeweiligen Sicht erkennt man auch sehr schnell, dass beide aneinander vorbei reden. Und Dinge ganz anders empfinden. Tja, so entstehen Missverständnisse und Streitigkeiten.
    Die Autorin hat es wunderbar geschafft, dass man beide Ansichten jeweils nachvollziehen kann. Man versteht sowohl Esther, die sich um die einsame und depressive Sue Sorgen macht; als auch Sue, die die Natur und das Alleinsein geniesst und von Esther in Ruhe gelassen werden will.
    Spannend fand ich, dass sich die Gefühle, die man anfangs den Schwestern gegenüber hat, nach und nach ins Gegenteilige drehen, je mehr man über die Schwestern erfährt.
    Auch die Gründe für die jeweiligen Verhaltensmuster und das Verhältnis der Schwestern gegenüber kristallisieren sich nach und nach heraus. Und als dann auch noch Martin ins Spiel kommt, gibt es wieder neue Perspektiven, Inputs und Neues zu überdenken.

    Die Geschichte fesselt von der ersten Seite an, und dass ich die knapp 350 Seiten an einem Tag druchgesuchtet hatte, sagt schon alles. Auf jeden Fall werde ich auch noch den anderen Thriller #Atme! der Autorin lesen.


    Fazit:
    Eine komplexe, toxische Schwesternbeziehung, die einen von Anfang an in seinen Bann zieht. Eindeutige Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 12.09.2021

    Als Buch bewertet

    Einen Tag vor dem Heiligen Abend macht sie Esther auf, ihre Schwester Sue, die in ihrer Villa am Waldrand alleine - vom Ehemann verlassen - wohnt, zu besuchen. Ein sehr asketisches Leben führt diese, sie hat sich von all dem Überflüssigen getrennt,

    das ihrer grossen Schwester Esther soviel bedeutet. Weihnachtsstimmung kommt auf, als Esther mit ihren Kindern ein Geschenk für ihre Tante liebevoll verpackt, den Baum fürs Fest bestellt. Alleine lassen will und kann sie ihre Schwester in diesen Tagen nicht, eine Flasche Wein kommt auch noch mit und los geht’s.

    Es ist die Ruhe vor dem Sturm, diese winterliche Fahrt hinaus in die Einsamkeit. Ich begegne jetzt auch Sue, die so ein ganz anderes, zurückgezogenes Leben führt. Und lerne Esther genauer kennen in ihrer ach so fürsorglichen Art. Sie redet mit Engelszungen auf ihre Schwester ein, gibt sich wie eine Mutter, die ihr ungezogenes Kind zurechtweist. Zwei ganz und gar unterschiedliche Charaktere prallen da aufeinander. Die eine will ihre Ruhe, ist nicht bereit, ihr Innerstes nach aussen zu tragen. Aber genau das kann und will die resolute Esther nie und nimmer akzeptieren.

    Eine zuweilen sehr bedrückende Atmosphäre entsteht, ich kann mich diesem perfiden Spiel nicht entziehen. Zum einen die beiden Schwestern in der doch sehr feudalen Villa, daheim geblieben ist Martin, Esthers Ehemann mit den beiden Kindern. Das ganze Leben kommt zur Sprache, all die gewesenen und vermeintlichen Gemeinheiten werden an die Oberfläche gezerrt.

    Judith Merchant ist ein ausserordentlich raffinierter Thriller gelungen. Es sind die Dialoge der Schwestern, das Drumherum, ihr teuflisches Tun, das die Story ungemein belebt. Man kann gar nicht anders, als dran zu bleiben, möchte unbedingt wissen, wie das Ganze endet. „Es ist die Hölle!“ Ja, sie schenken sich nichts.

    Diesen so heimtückisch und hinterhältig daherkommenden Thriller habe ich als Hörbuch gebannt verfolgt. Es sind hier zwei ausgezeichnete Sprecherinnen zu hören – Christiane Marx und Ulrike Kapfer – die all die fein austarierten Nuancen meisterlich umsetzen. Tim Gössler ist als Sprecher der dritte im Bunde, der als Erzähler das Zwischenglied bildet. Sein besonderer Part ist, dass er in Episoden die Stimmen und Stimmungen der beiden Schwestern routiniert vermittelt sowie Martins besondere Rolle zwischen den Schwestern einfängt. Alle drei bilden eine Einheit, ein kompaktes Ganzes, dem ich mich trotz der sehr düsteren Stimmung gerne aussetzte. Die Story spielt auf verschiedenen Zeitebenen und Orten und auch hier wird die Brillanz der Sprecher deutlich, war ich doch immer genau an dem Ort des gerade Erzählten, im Heute oder im Gestern. Ich konnte mich ganz entspannt und genussvoll zurücklehnen und einfach zuhören - ein Hörerlebnis, ein Leckerbissen.

    In die tiefsten Abgründe der Menschen lässt Judith Merchant schauen, lässt ihre Leser nicht mehr los. Das infame Spiel der Schwestern, die unterschwellige Gehässigkeit in all ihren schaurigen Momenten hat Argon Hörbuch mit ihren exzellenten Sprechern perfekt in Szene gesetzt. Ein Hörgenuss der Extraklasse, den ich sehr gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    Der Krimi und mehr Blog, 03.11.2023

    Als Buch bewertet

    Der Psychothriller von Judith Merchant ist ein Paradebeispiel für die Fehlinterpretation und das Missverstehen. Das geht nicht nur den Figuren im Roman so, sondern kann auch den Lesern passieren. Es ist der Autorin Judith Merchant (dankenswerterweise) zuzuschreiben, dass sie die Leser auf die falsche Fährte schickt, nur weil die sich denken, wie es sein könnte.

    Es ist ein Tag vor Heiligabend. Diese Zeit ist voller Stress für Esther jahraus, jahrein. Es ist vorprogrammiert. Weihnachtsbaum holen, Baum schmücken, Kinder von der Schule abholen. Es geht hoch her. Ihr Mann Martin muss helfen.

    Ausserdem will sie noch kurz bei ihrer Schwester vorbeischauen und der ihr Weihnachtsgeschenk bringen, obwohl ihre Schwester letztes Weihnachten eine Katastrophe für Esthers Familie war. Jetzt versucht Martin hartnäckig, seine Frau vom Besuch bei der Schwägerin abzuhalten. Doch die lässt sich dank schwesterlicher Loyalität nicht beeinflussen.

    Schliesslich ist da noch Sue, die von ihrem Mann geschieden wurde. Sie lebt auf dem Grundstück mitten im Wald, wo es kaum Handyempfang gibt. Sie hasst den Besuch ihrer Schwester und mag sie nicht. Schon seit der Kindheit. Sie hasst es, wie sie sich immer aufdrängt.

    Es verwundert nicht, dass der diesjährige Besuch bei Sue aus dem Ruder läuft und ein grösseres Desaster als im Jahr zuvor verursacht wird. Judith Merchant erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. sowohl Esther als auch Sue lassen uns in ihre Gedanken blicken und erzählen jeweils selbst ihre eigene Sichtweise. Zwischendurch wird immer mal wieder von Martin erzählt, zum Ende hin immer häufiger.

    Zu Beginn hatte ich leichte Probleme mit den beiden Ich-Erzählerinnen Esther und Sue, zumal sie auch manchmal aus ihrer Kindheit erzählen. Es dauerte ein paar Kapitel bis ich die erste Verwirrung überwunden hatte und auch ohne die Kapitelüberschriften wusste, an welcher Stelle ich mich im Leben der Figuren befand.

    Das Kopfkino beginnt natürlich nach den ersten Seiten zu laufen., wie sich offenbar die beiden Schwestern ihr ganzes Leben haben, sollten Leser keine voreiligen Schlüsse ziehen. es bringt gar nichts, wenn sich einer einbilde zu wissen, was der andere denkt.

    Die Leser sollten sich darauf einstellen, dass in diesem Thriller die Gedanken der Figuren grossen Raum einnehmen. Judith Merchant ist eine hochkarätige Meisterin darin, die Leser zusammen mit ihren Figuren ins Nirvana zu schicken.

    »Schweig!« ist ein erstklassiger Psychothriller mit einer anrührenden Weihnachtsgeschichte und passt deshalb hervorragend in die Vorweihnachtszeit.

    Meine beste Empfehlung für den Roman, mag er unter vielen Weihnachtsbäumen liegen.

    © Detlef Knut, Düsseldorf 2023

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maris, 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    Es ist lange her, dass ich beim Lesen eines Buches so oft „Das ist nicht dein Ernst!“ oder „Ne, oder?!“ gedacht habe. Gleich zu Beginn hat mich die Geschichte um die zwei unterschiedlichen Schwestern Esther und Sue in den Bann gezogen.
    Es war spannend, fesselnd, aber auch verstörend zu lesen, wie die beiden miteinander umgehen, was sie von einander denken. Das hat mich beim Lesen teilweise völlig entsetzt und gleichzeitig fasziniert. Auch durch den tollen Schreibstil habe ich förmlich an den Seiten geklebt.

    Esther möchte am Tag vor Heiligabend ihre Schwester Sue besuchen, die seit ihrer Trennung allein in einem grossen Haus im Wald lebt und sich so ziemlich von allem Konsum losgesagt hat. Esther, anscheinend glücklich verheiratet und Mutter zweier Kinder, fühlt sich als ältere Schwester Sue gegenüber verantwortlich und möchte trotz ihren straff geplanten Weihnachtsvorbereitungen Sue ein Geschenk vorbeibringen. Eigentlich eine nette Geste, doch schnell wird klar, dass die Schwesternbeziehung vorsichtig ausgedrückt kompliziert ist.
    Sue empfängt Esther sehr kühl und abweisend und ich habe geahnt, dass das Ganze nicht gut werden und enden kann.

    Durch wechselnde Kapitel aus der jeweiligen ich Perspektive von Esther und Sue und der mangelnden Kontaktmöglichkeit nach aussen, baut sich eine fast unerträgliche Spannung und Atmosphäre auf. Ich habe oft fassungslos gelesen, wie gehässig, manipulativ und übergriffig vor allem Esther agiert hat. Meine Antipathie und Sympathie hat ständig gewechselt. Sue, von ihrer Schwester mit dem eigentlichen Kosewort „Schnecke“ bedacht, steht ihrer Schwester in Gehässigkeiten und Gemeinheiten in nichts nach und ich wusste bald nicht mehr, wem ich glauben, vertrauen oder mögen konnte und wollte.
    Das Wort Schnecke bekommt im Laufe der Geschichte noch mal eine ganz besondere Bedeutung und gerade am Ende lässt mich das beinahe erstarren.

    Ich fand diese toxische Schwesternbeziehung sehr verstörend und beklemmend, durch weitere kurze Kapitel aus der Kindheit wurde mir einiges klar und ich habe besser nachvollziehen können, warum sich die Schwestern so entwickelt haben oder weiterentwickelt haben.
    Sehr spannend fand ich auch die Kapitel von Martin, Esthers Ehemann, sie haben für mich noch mal einiges auf den Kopf gestellt und gleichzeitig etwas zusammengefügt, einfach unglaublich!

    Zum Ende hin spitzt sich die Lage noch mal zu, es kommt zur Katastrophe und ich habe das Buch so gar nicht aus der Hand legen können!
    Und dann erst der Epilog ein Jahr später! Ebenfalls am bedeutsamen Weihnachten. Ich war zunächst sprachlos, verblüfft und irritiert und dann hat mich das Szenario erschaudern lassen. Und es bereitet mir jetzt noch pure Gänsehaut.

    Ein absolut spannendes und intensives, grossartiges Buch, das mich völlig begeistert hat und ich sehr gerne weiter empfehle!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mareike K., 31.01.2022

    Als eBook bewertet

    Inhalt:

    Ein Tag vor Heiligabend. Obwohl Esther eigentlich noch eine Menge vorzubereiten hat für Heiligabend, beschliesst sie bei ihrer Schwester Sue vorbeizufahren, um ihr ihr Weihnachtsgeschenk und eine Flasche Wein vorbeizubringen. Sue lebt seit ihrer Scheidung ganz allein in einem Haus mitten im Wald und Esther möchte sichergehen, dass es Sue gut geht. Doch Sue ist alles andere als begeister von Esthers Spontanbesuch. Esther lässt sich nicht abwimmeln und aus dem kurzen Besuch werden Stunden. Und ehe Esther sich versieht, hat ein Schneesturm die beiden Schwestern von der Aussenwelt abgeschnitten. So sind sie gezwungen endlich einmal über Dinge zu reden, die bereits seit Jahren totgeschwiegen werden....

    Meine Meinung:

    Ein Buch, dass zur Weihnachtszeit spielt. Eigentlich erwartet man da doch eine idyllische Geschichte. Doch an Judith Merchants Buch "SCHWEIG!" ist so gar nichts idyllisch! Stattdessen tun sich menschliche Abgründe auf, die den Leser schockieren und gleichzeitig in seinen Bann ziehen.

    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Schon nach wenigen Seiten ist man abgetaucht in die Geschichte von Esther und Sue und mag das das Buch kaum noch aus der Hand legen. Die beiden so unterschiedlichen Schwestern, aus deren Sicht die Handlung erzählt wird, sind unheimlich gut und authentisch gezeichnet. Nachdem mir zu Beginn vorallem Esther sympathisch war, drehte sich dies im Laufe der Zeit immer mehr um. Ich begann, Esthers Erzählungen zu hinterfragen, und entwickelt stattdessen Sympathien für Sue. Der Leser durchlebt ein regelrechtes Wechselbad der Gefühle, voller Zweifel, Sorge und Misstrauen.

    Der Plot hat mir sehr gut gefallen und übt eine regelrechte Sogwirkung auf den Leser aus. Man begleitet Esther bei ihrem zu Beginn eigentlich ganz unscheinbar wirkenden vorweihnachtlichen Besuch bei ihrer Schwester Sue. Aufgrund Esthers Erzählungen kann man ihre Sorge um Sue nachvollziehen und -fühlen. Doch dann kommt nach und nach auch Sue zu Wort, die von Esthers Besuch mehr als nur genervt ist. Und schildert eine ganz andere, widersprüchliche Sicht der Dinge. So beginnt der Leser sich zu fragen, wer von den beiden den nun tatsächlich die Wahrheit erzählt und was man noch glauben kann. Nur eins wird immer klarer: Die Beziehung der beiden Schwestern ist ziemlich verkorkst. Es gibt viele Konflikte, die unter der Oberfläche brodeln und nun endlich an die Oberfläche drängen. Die Handlung sowie der Ausgang des Besuches bleiben jedoch - nicht zuletzt dank einiger ungeahnter Wendungen - bis zum Schluss spannend. Das Ende und die schlussendliche Auflösung ist überraschend und in meinen Augen gelungen.

    Fazit:

    Die verkorkste Geschichte zweier Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Spannend, verstörend und voller menschlicher Abgründe.

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