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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sanne, 25.12.2017

    Als Buch bewertet

    Schuld und Sühne, Rache und Gerechtigkeit

    Ellen Sandberg ist ein Pseudonym der Autorin Inge Löhnig. Ihre Kriminalromane um den Münchener Kult-Kommissar Konstantin Dühnfort hatte ich mit Begeisterung verschlungen.
    „Die Vergessenen“ ist ein spannender Familienroman. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Diverse Handlungsstränge gilt es zu verfolgen. Worum geht es?
    München 2013: Manolis Lefteris ist ein Problemlöser - und Auftragskiller. Er soll geheimnisvolle Akten aufspüren, die sich im Besitz der 89-jährigen Kathrin Engesser befinden. Vera Mändler, Kathrins Nichte, ist Journalistin und ebenfalls an den Akten interessiert. Denn ihre Tante war im Dritten Reich als Krankenschwester in einer Heil- und Pflegeanstalt tätig.
    Geschickt und wohl dosiert werden Kathrins Erinnerungen an den Sommer 1944 eingestreut. Es geht um ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Auch Manolis kämpft mit den Dämonen der Vergangenheit. Die Figurenzeichnung ist ausgezeichnet gelungen. Vera und Manolis sind mir sofort ans Herz gewachsen. Sogar Kommissar Dühnfort kommt namentlich vor.
    Ellen Sandberg alias Inge Löhnig gelingt es eindrucksvoll, die Schicksale der vergessenen Opfer der NS-Euthanasie lebendig werden zu lassen. Der Plot gewinnt durch die Verknüpfung lange zurückliegender Ereignisse mit der Gegenwart eine Intensität, der man sich schwer entziehen kann.

    Fazit: Ein absolut intensives Leseerlebnis mit Spannung auf hohem Niveau. Ein Highlight!

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 26.12.2017

    Als Buch bewertet

    Erschütternd & spannend

    „Die Vergessenen“ ist ein spannender und ausgesprochen gut recherchierter Roman der Autorin Ellen Sandberg, der ein erschreckendes Kapitel der deutschen Geschichte beleuchtet.

    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Vera Mändler, die ihre Tante Kathrin nach einem Schlaganfall betreut und Manolis Lefteris. Manolis ist ein Mann für komplizierte Aufträge aller Art und soll Geheimakten ausfindig machen, die sich im Besitz der 89-jährigen Kathrin Mändler befinden. Diese hat während des Krieges als Krankenschwester gearbeitet und fühlte sich zu dem Arzt Karl Landmann hingezogen. Leider bemerkt sie viel zu spät, dass dessen Arbeit das Leben von Menschen bedroht. Vera ist Journalistin und als solche ebenfalls an den Akten interessiert.
    Durch Rückblenden wird von Kathrin Mändlers Arbeit als Krankenschwester in einem Behindertenzentrum im dritten Reich erzählt und ihrem Verdacht, dass die Kinder des Heims nicht nur gefördert und gepflegt werden. Während Manolis Lefteris versucht seinen Auftrag zu erfüllen, wird ihm so langsam klar, worum es geht. Auch in seiner Familie trägt Spuren der Vergangenheit, da die Geschwister seines Vaters ermordet wurden….

    Der Schreibstil von Ellen Sandberg ist flüssig und trotz der bedrückenden Ereignisse, die zu Tage kommen, leicht zu lesen. Der zeitliche Wechsel bringt Spannung in die Handlung und führt dazu, dass man einfach weiterlesen muss, um mehr aus der Vergangenheit zu erfahren bzw., wie es in der Gegenwart weitergeht.

    Es ist erschütternd zu lesen, was in der Zeit des Krieges passiert ist und die Autorin hat ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte gutrecherchiert in einen spannenden Roman verpackt. Eindrucksvoll schildert sie die Schicksale der Opfer und sorgt dabei für Entsetzen und Mitgefühl.

    Intensiv und spannend, sorgt Ellen Sandberg mit ihrem Buch dafür, dass man diese Ereignisse nicht so schnell wieder vergisst.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke T., 08.01.2018

    Als Buch bewertet

    Berührend
    Manolis Leftaris ist Autohändler, zumindest nach aussen hin, denn nebenbei führt er Aufträge aus, die nicht alltäglich sind und deren Auftraggeber auch gerne anonym bleiben. Nun soll er geheime Akten beschaffen, die in den Händen einer älteren Dame sein sollen. Doch die Dame befindet sich zur Zeit in einem Krankenhaus. Ihre Nichte, eine Reporterin, bekommt etwas von diesen Unterlagen mit und wittert die Story ihres Lebens, die ihr eventuell auch Aufstiegschancen bzw. eine Jobveränderung versprichen. Denn wie sich herausstellt, hat die ältere Dame, Kathrin Mändler, ein Geheimnis, welches sie bereits seit 1944 mit sich herumträgt, als sie in einem Sanatorium für psychisch erkankte Menschen gearbeitet hat. Ein Wettlauf um die Unterlagen und um eine lange in Vergessenheit geratene Schuld beginnt.
    Meine Meinung:
    Dieses düstere Cover machte mich gleich neugierig und auch der Titel sprach mich gleich an. Dementsprechend neugierig war ich, als ich anhand des Klappentextes herausfand, dass es sich um eine Geschichte aus Kriegszeiten handelt. Allein schon Bücher auf zwei Zeitebenen finde ich immer spannend und so begann ich zu lesen.
    Das der Name Ellen Sandberg lediglich ein Pseudonym ist, brauche ich wohl nicht mehr unbedingt erwähnen und man spürt hier sehr gut, dass die Autorin sehr viel Erfahrung hat im Schreiben von besonderen Geschichten. Die Vergessenen ist sehr gut recherchiert und gerade mit dem Part aus der Vergangenheit konnte Ellen Sandberg mich sehr berühren. Sie schreibt sehr leicht, sehr flüssig und dabei auch eindringlich und das über ein Thema, das man zwar einmal gehört hat, aber nicht so intensiv, wie hier erzählt. Es geht um Euthanasie und so manch ein Moment in der Geschichte brachte mich dazu, Tränen zu vergiessen, gerade weil ich wusste, dass es hier um Fakten geht, auch wenn diese Geschichte Fiktion ist.
    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir zwar recht leicht, doch gerade auf den ersten Seite musste ich ein wenig am Ball bleiben, denn neben der Geschichte aus der Vergangenheit spielt das Buch auch in der Gegenwart, bzw. im Jahr 2013. Mit diesem Part habe ich etwas länger benötigt, um damit warm zu werden, was hier aber auch ein bisschen an dem Charakteren Manolis Lefteris und Vera Mändler lag. Doch ab einem gewissen Punkt war ich gefesselt, befangen und gerührt und auch der Part der Gegenwart wurde ein wenig greifbarer.
    Ein Erzähler in der dritten Person führt den Leser durch die Geschichte. Dabei bekommt der Leser immer wieder nur kurze Momentaufnahmen von allen drei Hauptcharakteren, sprich Manolis, Vera und Kathrin. Abwechselnd wird aus den Perspektiven dieser drei Figuren berichtet und gegen Ende bekommt man auch ein wenig mehr von einer vierten Perspektive berichtet.
    Dadurch bekommt man durchaus verschiedene Blickwinkel, hat Möglichkeiten zu Spekulationen, aber auch ein wenig Distanz zu den Personen. Diese waren mir nicht durchgängig sympathisch, bzw. nicht gleich von Beginn an sympathisch. Manolis war mir ein wenig ein Rätsel, auch wenn seine Geschichte durchaus sehr intensiv und vor allem traurig war. Doch für den roten Faden der Geschichte und deren Glaubwürdigkeit war er so genau passend. Auch die weiteren Figuren wie Vera oder Kathrin waren sehr glaubwürdig gestaltet, trotz oder gerade wegen ihrer Eigenarten. Der Charakter der Kathrin hat mir hier am besten gefallen, sie ist absolut vielschichtig und nicht immer durchschaubar und dadurch etwas besonderes. Alles in allem eine absolut gelungene Ausarbeitung der Charaktere, die jeder für sich schon eine besondere Persönlichkeit darstellt.
    Das Thema des Zeitstrangs aus der Vergangenheit, nämlich die Euthanasie, war mir zwar bekannt, aber der Umfang gar nicht so richtig bewusst. Wenn man sich vor Augen führt, wie viele der damaligen Verbrecher davon kamen, ohne Strafe und wie diese doch ein "normales" Leben führen durften, dann ist dies mehr als erschreckend.
    Mein Fazit:
    Eine Geschichte deren Ausarbeitung mir gut gefallen hat, bei der ich mich allerdings eine geraume Zeit schwer tat, bis ich mit den Charakteren der Gegenwart warm wurde. Nichts desto trotz konnte mich Ellen Sandberg berühren, erschrecken und mit dem Ende zufrieden stellen. Die Vergessenen überzeugt mit einem sehr gut recherchiertem Hintergrund der damaligen Ereignisse. Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 12.01.2018

    Als Buch bewertet

    Ellen Sandberg ist das Pseudonym von Inge Löhnig, deren Krimis sich gut und interessant lesen. Mit dem Roman „Die Vergessenen“ wird eine besondere schwere Zeit beschrieben.
    1944 arbeitet Kathrin Mändler in der Klinik in der behinderte Kinder und auch Erwachsene als nicht lebenswert eingestuft werden.
    2013 fragt sich ihre Nichte Vera, ob die Tante an den Morden beteiligt war, die Tante hatte einen Schlaganfall und kann nicht befragt werden.
    Manolis Lefteris, ist ein Mann für besondere Aufträge. Er ist hinter Akten her, die bei Kathrin sein sollen.
    Der Roman ist spannend und wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her.. Die Vergangenheit ist eine grausame Geschichte, in der die Verursacher nicht zur Verantwortung gezogen werden. Diese Berichte von 1944 lesen sich erschütternd, obwohl ich schon davon wusste. Besonders unfassbar sind dann immer das es so viele Personen gibt, die das richtig fanden.
    Ellen Sandberg hat einen wahren Krimi, mir einem Thema, das nicht in Vergessenheit geraten darf, geschrieben. Witzigerweise begegnen wir Kommissar Dühnford, aus den Krimis Inge Löhnigs, hier kurz auf einer Treppe.
    Dieser Roman lässt den Leser nicht los.
    Er hat eine fesselnde und spannende Atmosphäre.
    Eine empfehlenswerte Lektüre.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MimisLandbuecherei, 07.02.2018

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt

    1944. Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester an und meint, endlich ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Als die junge Frau kurz darauf dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, fühlt sie sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Zu spät merkt sie, dass Landmanns Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes.

    2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat ...
    (Klappentext)

    Meine Gedanken zum Buch


    Beim Cover bin ich mir nicht ganz schlüssig, wie ich es mit dem Inhalt verknüpfen soll. Vielleicht mit dem verlassenen Haus von Manolis Familie in Griechenland. Es spiegelt eine etwas düstere Atmosphäre wieder, die auch in der Geschichte wieder zu finden ist.

    Das Buch ist in drei Erzählstränge aufgeteilt.

    Zum einen ist da Vera, die Nichte von Kathrin Mändler. Sie ist Journalistin und unfreiwillig bei einer Frauenzeitschrift tätig. Als ihr in Geldnöten steckender Cousin ermordet wird entdeckt sie, dass er mit Unterlagen, die sich anscheinend im Besitz ihrer Tante befinden, jemanden erpressen wollte. Sie findet heraus, dass Kathrin Mändler während des 2. Weltkrieges als Krankenschwester in einem Pflegeheim tätig war. In diesem Pflegeheim waren geistig und körperlich behinderte Menschen untergebracht. Ihre Tante hat davon nie etwas erwähnt und so macht sich Vera daran, Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei entdeckt sie die unglaublichen und schrecklichen Verbrechen, die zur Nazizeit an hilflosen Männern, Frauen und Kindern begangen wurden. In sogenannten Hungerhäusern wurden die Menschen so dürftig ernährt, dass sie schlussendlich verhungerten oder Krankheiten wie TBC oder Lungenentzündung bekamen, an denen sie zu Grunde gingen.

    Zum anderen erlebt man die Geschichte aus der Sicht von Manolis Lefteris, einem Mann der Auftragsarbeiten übernimmt und auch vor Mord nicht zurückschreckt, wenn es der Gerechtigkeit dient. Sein Vater hat selbst als Kind durch schreckliche Erlebnisse im Krieg ein Trauma erlitten, dass er nie überwunden hat. Bei dem Versuch dieses zu verarbeiten, erzählt der die Gräueltaten dem kleinen Manolis, der diese bis ins Erwachsenenalter nicht verarbeiten kann.
    Manolis soll für seinen Auftraggeber ein Dossier finden und stösst ebenfalls auf den Cousin von Vera und so kreuzen sich ihre Wege. Er weiss anfangs nicht worum es in dem Dossier geht. Als er es herausfindet, muss er sich entscheiden.

    Die dritte Erzählebene ist die von Kathrin Mändler, die als Krankenschwester im 2. Weltkrieg ihre erste Stelle in einem Pflegeheim für geistig und körperlich Versehrte aufnimmt und dort schreckliche Dinge erlebt. Sie verfällt dem leitenden Arzt Dr. Landmann. Als sie erfährt, dass er Gott spielt und die als "wertlos" eingestuften Menschen ermordet, beschliesst sie etwas zu unternehmen. Damit geht sie ein grosses Risiko ein und muss auch um ihr eigenes Leben fürchten.

    Ellen Sandberg alias Inge Löhne beschreibt beeindruckend, fesselnd und schockierend die Verbrechen um Kinder-Euthanasie (Ermordung von Kindern in Krankenhäusern in sogenannten „Kinderfachabteilungen“), Aktion T4 (Erwachsenen-„Euthanasie“, Ermordung von Psychiatriepatienten und Behinderten 1940/1941 in Tötungsanstalten) Aktion 14f13 (Ermordung von KZ-Häftlingen in den Tötungsanstalten der Aktion T4 ) und Aktion Brandt (Ermordung von Psychiatriepatienten und Behinderten in Krankenhäusern ab 1943)(Quelle: Wikipedia)
    ummantelt mit einer packenden Story, die einen nicht mehr loslässt.

    Die bedrückenden Ereignisse haben mich tief bewegt und auch nach Ende der Geschichte nicht losgelassen.


    Lieblingslesezeichen:

    Doch am Ende bist du, was du bist. Setz dir Perücken auf von Millionen Locken, setzt deinen Fuss auf ellenhohe Socken, du bleibst doch immer, was du bist. Ein Mörder im weissen Kittel.

    Seite 387

    Fazit

    Ein Buch so fesselnd und spannend, so bewegend und bedrückend wie ich lange keines gelesen habe. Es lässt mich nachdenklich zurück, wie hätte ich gehandelt? Hätte ich weggeschaut oder hätte ich geholfen?

    Für ein Buch, dass ich nicht mehr aus der Hand legen konnte.

    5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    3 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fleurs Bücherwelt, 25.06.2019

    Als eBook bewertet

    Meinung:
    Die Autorin schafft es, dass man das Buch in einem Rutsch liest und es nicht aus der Hand legen will. Die Spannung ist von der ersten Seite bis zur letzten Seite da. Die beiden zeitlichen Stränge verbindet die Autorin mit einer Leichtigkeit, so dass man absolut in der Handlung ist.
    Die Figuren sind hervorragend herausgearbeitet und nicht immer nur sympathisch. Kathrin, die in der Zeit des 2. Weltkrieges als Krankenschwester arbeitet, sieht Dinge, sie sie ihr Leben lang verfolgen werden – doch sie sieht nicht weg. Es ist wirklich sehr gut beschrieben, wie Krankenschwestern in dieser braunen Zeit gearbeitet haben und unter welchem Druck sie gestanden haben. Aufstand gelang nur im Kleinen und nicht im Grossen – doch es gab ihn.
    Manolis soll einen Auftrag erfüllen, einen wie immer, denkt er. Doch eher er sich es versieht ist ein in einem Krimi, welcher sich in der düstersten Zeit Deutschlands ereignet hat. Mir gefiel seine ruhige Art und sein bedachtes Handeln. Eine sympathische Figur.
    Vera, die die Nichte von Kathrin ist, rutscht in die Ereignisse und erkennt schnell deren Brisanz. Doch gibt es fast 70 Jahre danach noch Gerechtigkeit?
    Besondern gut war, dass die Autorin die Zeit des 2. Weltkrieges sehr realistisch beschrieben hat und auch die Grausamkeiten der Nazi´s ungeschmückt wiedergegeben hat. Das macht das Buch zu einem spannenden und wirklich

    Fazit:
    Ein schwieriges, wichtiges Thema spannend verpackt.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin K., 09.01.2018

    Als Buch bewertet

    " Die Vergessenen" von Ellen Sandberg ist ein spannender und berührender Roman zugleich.
    In verschiedenen Zeitebenen wir dem Leser die Zeit der Nazis mit ihren abscheulichen Methoden, Menschen die des Lebens nicht wert sind, näher gebracht. Sie wurden auf verschiedene Weise getötet, wie in den Geschichtsbüchern und auch anderen Autobiographischen Romanen , ausführlich geschildert. Es ist eine Zeit die nie vergessen werden darf. Und darum geht es auch hier, die Aufarbeitung dieser Zeit in denen es viele Täter und Opfer gab.

    Kathrin Händler ist noch jung als sie ihren Job als Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg antritt. Es ist das Jahr 1944 und der Krieg noch nicht zu Ende.
    Noch jung und unerfahren arbeitet sie unter der Leitung des Arztes Karl Landmann. und ist fasziniert von ihm.

    Vera Händler ist Journalistin und die Nichte von Kathrin. Als diese im Jahr 2013 einen Schlaganfall erleidet, kümmert sich Vera um die Wohnung ihrer Tante.
    Dort kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, nicht irgendeines, sonder eines das die Familie betrifft. Bei dem Versuch dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, kreuzt sich ihr Weg mit Manolis Lefteris. Er ist ein Mann mit einem Auftrag, er soll Akten finden, die sich in Kathrin Mändlers Wohnung befinden sollen. Nun heftet es sich wie eine Klette an Vera, die alles versucht das Geheimnis von ihrer Tante zu lüften. Doch wer ist Lefteris sein Auftraggeber?
    Er selber hat von seinem Vater, der ein griechischer Gastarbeiter war, über die Gräueltaten die die Deutschen an seiner Familie im 2. Weltkrieg verübt haben , erfahren.
    Bei ihren Untersuchungen erfährt Vera immer mehr aus dem Leben ihrer Tante. Über Jahrzehnte hinweg, wird in den Erzählsträngen erzählt was der Krieg mit den Familien gemacht hat. Wie kann jeder einzelne für sich mit der Schule, Verantwortung und allem was dazu gehört umgehen? Und was macht es mit den Menschen?

    Meine Meinung:
    Ellen Sandberg ist vor langer Zeit die Idee zu diesem Roman gekommen. Gut das sie sich entschlossen hat, diesen Roman zu schreiben. Die Recherchearbeiten die sie hierfür geleistet hat sind einfach nur erstklassig.
    Mit viel Gefühl und liebe zum Detail erfährt der Leser die Bedeutung von Gerechtigkeit, Schuld und Verbrechen kennen. Die Autorin hat einen mitreissenden Schreibstil, der mich von Beginn an in seinen Bann gezogen hat.
    Absolute Leseempfehlung und fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    8 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cybergirl, 31.12.2017

    Als Buch bewertet

    Spannend – Mitreissend – Gut Recherchiert
    Vera Mändler ist Journalistin und nicht glücklich bei ihrem jetzigen Verlag, einer Frauenzeitschrift.
    Sie möchte gerne wieder über Wirtschaft und Politik schreiben. Doch nach einigen Jahren Schönheitstipps ist es fast unmöglich.
    Als ihre Tante Kathrin mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus kommt stösst Vera auf ein Familiengeheimnis. Ihre Tante war zu Kriegszeiten in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg tätig.
    Dort wurden behinderte Kinder ermordet.
    Vera versucht hinter das Geheimnis zu kommen.
    Manolis Leferis, ein Mann für besondere Aufträge soll eine Akte ausfindig machen. Als sie Person, die ihn zu der Akte führen soll ermordet wird, stösst er auf Vera Mändler und das Geheimnis ihrer Tante.
    Auch Manolis hat seine Probleme mit der Vergangenheit. Sein Vater stammt aus einem kleinen, griechischen Ort in dem die Bewohner, darunter auch die ganze Familie seines Vaters von deutschen Soldaten bestialisch getötet wurden.

    „Die Vergessenen“ von Ellen Sandberg ist ein Roman der die dunkele Zeit Deutschlands behandelt.
    Es gibt zwei Erzählstränge, einmal die Gegenwart und einmal die Vergangenheit.
    Vera Mändler kommt hinter das Geheimnis ihrer Tante, die zu Kriegszeiten in einer Heil- und Pflegeanstalt gearbeitet hat. Sie möchte gerne in Erfahrung bringen ob ihre Tante, die ihr immer näher als ihre Mutter gewesen war, etwas von den Morden an den Kindern und Erwachsenen gewusst hatte oder sogar daran beteiligt gewesen ist.
    Dazwischen gibt es dann immer wieder Passagen von Kathrin Mändler, der Tante. Von ihrer Arbeit in der Heil- und Pflegeanstalt und von ihrem Verhältnis mit Dr. Landmann dem Leiter der Anstalt.
    Es ist erschütternd was man da liest. Wie Menschen, nur weil sie behindert sind und nichts zum „Allgemeinwohl“ beitragen konnten einfach verhungern mussten oder getötet wurden.
    Heute kann man sich so etwas zum Glück gar nicht mehr vorstellen. Hat ein Kind das Mongolid ist kein Recht zu leben?
    So eine Frage darf gar nicht erst gestellt werden.
    Manche Passagen sind wirklich erschütternd aber es gehört zu unserer Vergangenheit und sollte nicht in Vergessenheit geraden.
    Auch Manolis Leferis versucht die Akten, die Kathrin Mändler an einem sicheren Versteck aufbewahren soll zu finden.
    Manolis leidet auch an der Vergangenheit. Sein Vater hat ihm, als er noch ein Kind war von einem Massaker der Deutschen in einem griechischen Dorf erzählt. Bis heute verfolgen ihn die Morde in seinen Träumen.
    Eine Sammelklage der Betroffenen wurde abgewiesen. Niemand wurde zur Rechenschaft gezogen.
    „Die Vergessenen“ ist ein Roman der dem Leser sehr viele Gefühle abverlangt. Es wechselt von Mitleid zu Wut und zu Trauer.
    Natürlich ist es eine fiktive Geschichte, im Nachwort schreibt die Autorin allerdings, dass Ähnlichkeiten zu einem anderen Ort in Griechenland und zu einer anderen Heil- und Pflegeanstalt
    durchaus beabsichtigt sind.
    Der Roman ist sehr gut recherchiert, viele Details finden Erwähnung.
    Der Schreibstil ist flüssig, man kann sich die Geschehnisse visuell vorstellen ohne, dass zu viel Überflüssiges und Seitenfüllendes erzählt wird.
    Hinter dem Namen Ellen Sandberg verbirgt sich schliesslich kein geringerer als die Bestsellerautorin Inge Löhnig, die diesen Roman, der ein anderes Genre bedient unter einem Pseudonym veröffentlicht hat.
    „Die Vergessenen“ ist ein Buch das ich bedingungslos empfehlen möchte da es mich sehr berührt hat.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hiclaire, 05.01.2018

    Als Buch bewertet

    Hinter dem Pseudonym Ellen Sandberg verbirgt sich eine meiner Lieblingsautorinnen, und sie hat mich auch mit diesem Buch wieder rundum begeistert.
    Hier gibt sie den „Vergessenen“ eine Stimme, schreibt über eine Vergangenheit voller Schrecken, die ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen. Sie bewegt sich dabei auf mehreren Erzählebenen und verwebt diese so gekonnt, dass ich trotz der unglaublichen Vielschichtigkeit niemals ein Gefühl von Überfrachtung hatte.
    Wie so oft in ihren Büchern lässt sie unaufdringliche Gesellschaftskritik einfliessen, hier u. a. ihre Protagonisten eine Grundsatzdiskussion zu Rache und Gerechtigkeit führen, ohne zu belehren oder gar zu langweilen. Und doch empfand ich dies als ein wichtiges Element der Geschichte, das immer wieder zur Sprache kommt.
    Rückblickend kann ich gar nicht sagen, welcher Anteil mir am besten gefallen hat. Spannend und interessant war es für mich auf sämtlichen Ebenen. Katharina Mändlers Erinnerungen, die weit in die Vergangenheit wandern, fand ich ebenso fesselnd wie die Entwicklungen im Leben ihrer Nichte Vera. Tja, und dann gibt es noch Manolis. Anfangs dachte ich, ok ein sympathischer Typ mit einem Doppelleben bzw. einer dunklen Seite. Aber wie Ellen Sandmann diese Figur formt, hat mich nachhaltig beeindruckt. Unfassbar, welche Last ihm von seinem Vater aufgebürdet wurde im Alter von nur sechs Jahren, und die sein Leben seitdem begleitet und überschattet hat. Für mich war das fast noch schrecklicher als die Grauen der Vergangenheit. Umso erstaunlicher, zu welcher Persönlichkeit er dennoch hat werden können.
    Für mich fängt die Autorin fängt das Besondere ihrer Figuren ein wie kaum eine andere. Schablonenhaft gibt es bei ihr nicht. Atmosphäre und Gefühle, Dialoge und Gedanken, alles wirkt jederzeit glaubhaft und echt, egal ob Drama, Liebe oder Glück. Sie schreibt einfühlsam über grauenvolle Geschehnisse und versteht es, ihre Leser zu fesseln und zu berühren ohne übertriebene Sentimentalität. Und genau so mag ich es.
    Manches kommt wie vermutet, anderes überraschend, tatsächlich bleibt die Geschichte spannend und wendungsreich bis zu ihrem stimmigen Ende.
    Anfangs habe ich die leise Hoffnung gehegt, „die Vergessenen“ könnte vielleicht der Beginn einer Reihe sein, mit Manolis und Vera als Hauptfiguren. Doch nun muss ich leider feststellen, eigentlich ist die Geschichte auserzählt, das Ende rund und die Entwicklung der Figuren abgeschlossen – obwohl ich sie sehr, sehr gerne weiter begleiten würde.
    Vielleicht gibt es ja ganz bald eine Fortsetzung mit ihrer Erfolgsfigur, die auch hier einen winzig kleinen Auftritt hatte.
    Alle 5 Sterne, besser geht für mich nicht.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 06.03.2018

    Als Buch bewertet

    Manolis Lefteris, offiziell Autohändler, inoffiziell ein Mann für besondere Aufträge, wird von seinem Auftraggeber auf das Auffinden alter Akten angesetzt. Die Besitzerin erlitt kürzlich einen Schlaganfall, weshalb Manolis sich an die Fersen ihrer Nichte Vera hängt, in der Hoffnung, durch sie an die Akten zu gelangen. Vera ist Journalistin bei einem Frauenmagazin, träumt allerdings von einem Job als Reporterin bei einer seriösen Zeitung. Als sie erkennt, in welche grausamen Taten ihre Tante während des Krieges verwickelt war, recherchiert sie nach der Wahrheit.

    Das Thema des Romans ist nicht einfach: Der Mord an tausenden behinderter Menschen in psychiatrischen Kliniken während des Zweiten Weltkriegs. Obwohl jeder von uns von diesen Taten weiss, ist es schwer, den Schilderungen in dem Buch zu folgen. Zu grausam sind die Eindrücke, die die Taten von Ärzten und Schwestern hinterlassen. Auch Manolis‘ eigene Vergangenheit bzw. die seiner Familie ist nicht leicht zu verdauen. Als Kind einer Deutschen und eines Griechen, gibt es auch hier eine Verbindung zu einem schlimmen Verbrechen in der Vergangenheit. Im Krieg wurde in dem kleinen Heimatort seines Vaters von deutschen Soldaten ein Blutbad an Frauen und Kindern verübt, das den Vater sein ganzes Leben lang belastete, weil die erhoffte Gerechtigkeit ausblieb.

    Veras Recherchen zu dem alten Verbrechen sind spannend zu verfolgen und auch Manolis‘ Rolle in dem Fall ist spannend. Wird er helfen, das alte Verbrechen zu vertuschen oder wird er Vera bei ihrer Arbeit unterstützen?

    Manolis‘ mochte ich sofort. Sein ausgeprägter Familiensinn und sein Verständnis für Gerechtigkeit sprachen mich sofort an. Auch Vera und ihre sture Art gefielen mir gut. Das Buch ist eine gute Mischung aus Krimi, Familienroman und Zeitzeugnis. Nicht immer leicht zu lesen, aber ein wichtiges Buch über ein Verbrechen, das nicht in Vergessenheit geraten darf. Gut!

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  • 5 Sterne

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    Tintenherz, 10.02.2018

    Als Buch bewertet

    Leise, aber sehr eindringlich wird die Geschichte einer Krankenschwester im Dritten Reich erzählt, die fragwürdige Behandlungsmethoden und Greueltaten in einer Heil- und Pflegeanstalt beobachtet und dokumentiert hat.
    Historische Fakten, die gut recherchiert sind, werden spannend mit einer aktuellen, hypothetischen Krimigeschichte verknüpft, die Erpressung, Rache und Vergeltung enthält.
    Es geht um Schuld, Verantwortung für die Hinterbliebenen und die Geheimnisträger.
    Von der manchmal sehr grausamen Handlung wird sehr berührend und bedrückend berichtet und mittendrin wird die unrühmliche Vergangenheit der Krankenschwester zu Tage gebracht.
    Durch die vorgenannte Thematik bekam ich beim Lesen des Öfteren Gänsehaut und Mitleid mit den "seelischen Toten" erfasste mich. Und die Spannung hat mich total gefesselt.

    Fazit:

    Ein klasse Roman mit Krimieffekten, der unter die Haut geht!

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  • 3 Sterne

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    Nicis Buchecke, 22.01.2021

    Als Buch bewertet

    Der Klappentext erweckte mein Neugier und ich mag Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen. Ich hatte von der Autorin schon vieles in den sozialen Medien gesehen und viele Leser waren begeistert. Also erwartete ich etwas grosses. Aber ein klein wenig wurde ich enttäuscht.
    Das fing auch gleich auf den ersten Seiten an, als verschiedene Szenen geschildert wurden, viele Namen ins Spiel kamen und irgendwie gefühlt nichts vorwärts ging. Ich gebe zu ich war am Anfang schon etwas verwirrt wer nun wohin gehört und was mir die Autorin nun eigentlich mitteilen will. Gefühlt nach 100 Seiten hatte sich das Chaos etwas gelichtet und eine Struktur und ein roter Faden wurde erkennbar. Die darauf folgenden 300 Seiten waren wirklich fesselnd und mitreissend. Gegen Ende wandelte sich das Lesevergnügen dann in Unglaube und Kopfschütteln.
    Bitte nicht falsch verstehen, es ist wichtig, dass es solche Bücher gibt, die uns immer wieder auf das Thema aufmerksam machen und dafür sorgen, dass diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät. Und die Autorin hat hier auch ein interessantes Thema in den Mittelpunkt gerückt, aber Kathrins Verhalten machte mich echt wütend. Sie riskiert 1944 ihr Leben, um dann in den Jahren danach so zu handeln? Auch die andere Hauptprotagonistin verhielt sich am Ende total idiotisch. Ich kann darauf nicht näher eingehen sonst würde ich von der Handlung zu viel verraten. Aber es gab da Szenen, die mich wütend machten und den Kopf schütteln liessen.
    Hinzu kommt, dass Manolis seine eigene manchmal merkwürdig vermittelte Geschichte mitbringt. Diese beschäftigt und beeinflusst ihn auf vielerlei Arten und wurde mir dann zu viel des Guten.
    Das sind die Punkte, die mich wirklich störten und ich kann daher leider den Roman nicht so bewerten, wie ich es aufgrund des Themas vielleicht gerne tun würde.
    Es wird für mich denke ich nicht das letzte Buch der Autorin gewesen sein, aber ich hatte mir eindeutig mehr erhofft. Ein wichtiges Thema welches unbedingt Aufmerksamkeit verdient und jeder sieht die Dinge ja auch anders, was zahlreiche sehr positive Bewertungen beweisen.

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