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  • 2 Sterne

    7 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Janesway, 06.03.2019

    Als eBook bewertet

    Kathrin Mändler erlebt 1944 einen Albtraum, von dem ihre Nichte Vera anfangs noch nichts ahnt. Während Vera langsam hinter das Geheimnis ihrer Tante kommt, wird sie von Manolis Lefteris beschattet, einem Mann für spezielle Aufträge.

    Ellen Sandberg (aka Inge Löhning) führt uns mit „Die Vergessenen“ ein Stück Geschichte vor Augen, das – wie der Titel schon vermuten lässt – nach Ungerechtigkeit schreit, nach etwas, von dem alle erfahren sollten. Es geht um die NS-Aufarbeitung und die Schwierigkeit dabei, ein Mass anzusetzen, das „gerecht“ ausgleicht, was an Unrecht begangen wurde. Und es stellt sich dabei auch die Frage, wie man darüber richten will, ohne dass man sich wirklich in die Zeit zurückversetzen kann und die Umstände begreifen kann, die manche machtbesessen und andere ohnmächtig werden liess.

    Man merkt dem Roman seine sorgfältige Recherche an. Die Eindrücke aus dem Jahr 1944 wirken sehr authentisch und selbst für den dazugedachten Teil bzw. die Verknüpfung mit dem Jahr 2013 mag man die Möglichkeit einräumen, dass es sich wirklich so ähnlich zugetragen haben könnte.

    Die Erzähl-Perspektive springt zwischen Kathrin im Jahr 1944 und Vera und Manolis im Jahr 2013. Auch wenn alle Charaktere in sich stimmig sind, fand ich nicht alle gleichsam interessant und wie immer, wenn mit Perspektiv-Wechseln gearbeitet wird, besteht das Risiko, dass man eigentlich nur darauf wartet, dass sein Lieblingscharakter endlich wieder an der Reihe ist und so war es bei mir auch dieses Mal.

    Für einen Krimi hielt sich die Spannung stark in Grenzen. Möglich, dass es daran lag, dass ich schon absehen konnte, welchen Verlauf die Geschichte nimmt. Einzelne Momente beschreiben sehr eindrücklich Gräueltaten des 2. Weltkriegs, doch ist es für mich kein Buch, das packt und lange nachwirkt. Das Buch ist nicht mehr und nicht weniger als eine unterhaltende Erzählung mit NS-Bezug und dem Sinnieren über Gerechtigkeit, was alles in allem meinen Geschmack traf.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Margit P., 16.01.2018

    Als Buch bewertet

    Ein aussergewöhnlicher Roman, der mich schwer betroffen hinterlässt
    Mit "Die Vergessenen" ist der Autorin mit dem Pseudonym "Ellen Sandberg" ein grandioser Geschichts-Roman gelungen, der mich tief betroffen und erschüttert hinterlässt und mir wieder einmal vor Augen führt, dass Deutschland eine grauenhafte Vergangenheit hinter sich hat, die sich bitte so niemals auch nur annähernd wiederholen darf.
    Erschienen ist dieser Krimi mit Geschichtshintergrund im Dezember 2017 im Penguin Verlag.

    Der Roman spielt in zwei Jahrzehnten. "Heute" und zur Zeit des 2. Weltkrieges.

    Wie schon in meiner Einführung erwähnt, hinterlässt mich das Buch tief berührt und gleichzeitig erschüttert. Der Krimi ist in 2 verschiedene Stränge unterteilt die untereinander eingeflochten sind und sich gegenseitig ergänzen und zum Ziel führen. Man kann dies Stränge gut an den zwei verschiedenen Schriftarten unterscheiden

    Strang eins spielt heute. Manolis - der Mann für die besonderen Fälle - einerseits ein kühler und undurchschaubarer Mensch, andererseits ein freundlicher und grosszügiger Mann, der eine traurige Vergangenheit in seinem Herzen trägt. Durch seinen aktuellen Auftrag versucht er an die Akten einer alten Dame zu gelangen. Da diese ausgerechnet jetzt mit einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt, muss er versuchen durch Ihre Nichte Vera mehr herauszufinden.
    Vera - die liebenswerte Nichte - kommt durch die Erkrankung Ihrer Tante Kathrin einem Familiengeheimnis auf die Spur. Da Sie Journalistin ist lassen Sie die Gedanken daran nicht kalt und sie ermittelt in der Geschichte und stösst dabei auf Unglaubliches. Die Suche nach Beweisen wird überschattet von Verfolgern, die dies nicht zulassen wollen. In welchen Verbrechensstrudel ist Vera hier geraten?

    Strang zwei wird erzählt von Kathrin. Nach Ihrem Schlaganfall im Koma liegend erlebt sie die Kriegsjahre noch einmal Revue passierend. Sie arbeitete damals als frisch ausgelernte Krankenschwester in einer Heil- und Pflegeanstalt auf der Kinderstation bei behinderten und schwer kranken Kindern. Schon bald merkt sie, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht und stellt eigene Ermittlungen an. Zu Ihrem Entsetzen herrschen hier wirkliche grausame Zustände. Da Sie nicht helfend eingreifen kann, dokumentiert sie zumindest die Taten um nach Kriegsende für Gerechtigkeit zu sorgen.

    Einerseits handelt es sich bei vorliegender Geschichte um erfundene Begebenheiten. Die hier handelnden Personen hat es so nicht gegeben. Und doch ist der geschichtliche Hintergrund nichts als die reine Wahrheit.
    Und genau aus diesem Grund macht mich das gelesene so unglaublich wütend und traurig. Die Autorin hat diesen historischen Hintergrund unglaublich gut in einen aktuellen Krimi verpackt. Ich bin begeistert von der Art und Weise, wie Sie uns teilnehmen lässt an der Geschichte. Der Schreibstil ist fesselnd und trägt mich in einer rasenden Geschwindigkeit durch das 500 Seiten dicke Buch. Der Gedanke an damals verursacht bei mir Gänsehaut und ein Unwohlsein. Wie grausam ging es hier in Deutschland vor gut 70 Jahren wirklich ab.... Auch wenn das Buch "Die Vergessenen" heisst - so darf dies alles nie unvergessen bleiben. Wenn ich jedoch an die aktuelle politische Situation denke kann man nur hoffen, dass in den Köpfen bald wieder ein Umdenken stattfindet.

    Fazit:
    Ich kann dieses Buch wirklich nur Jedem ans Herz legen - egal ob Krimifan oder nicht. Bestimmt auch eine tolle Geschichte für "höhere" Klassenstufen als Schullektüre. Ich vergebe 5 hoch verdiente Sterne für dieses Meisterwerk.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gaby2707, 23.01.2018

    Als Buch bewertet

    Wir dürfen nicht vergessen

    Kathrin Mändler ist gerade 17 Jahre alt, hat ihre Ausbildung abgeschlossen und bekommt 1944 eine Stelle als Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Hier trifft sie auf den charismatischen Anstaltsleiter Dr. Karl Landmann. Sie, die sich selbst als graues Mauerblümchen fühlt, nimmt seine Avancen schnell an. Bis sie erkennt, was sich hinter den Mauern der Anstalt abspielt.
    Ihre Nichte Vera Mändler beginnt sich 2013 für ein Dossier zu interessieren, das ihrem Cousin Christian wahrscheinlich das Leben gekostet hat. Diese brisanten Unterlagen soll ihre Tante haben.

    Aber auch Manolis Lefteris, der sehr sympathische Inhaber eines Münchner Autohauses und Auftragnehmer für besondere Fälle, interessiert sich für seinen Auftraggeber für diese Unterlagen und untersucht alles, um sie in seinen Besitz zu bekommen.


    Unter dem Pseudonym Ellen Sandberg schreibt eine meiner deutschen Lieblingsautorinnen Inge Löhnig einen spannenden, interessanten, mich faszinierenden und berührenden Roman über die Geschehnisse in einem kleinen Dorf in Griechenland 1944 und in einer Heil- und Pflegeanstalt aus den letzten Kriegsjahren. Es ist eine Geschichte, die die beiden Handlungsstränge aus der Vergangenheit mit dem Heute verbindet. Eine Geschichte mit einer ganz andere Form der Spannung: aufgeladen, unvorstellbar und erschreckend.
    Es geht um Recht, Gerechtigkeit und unsere Justiz, die immer wieder die Augen zugedrückt hat; um Schuld, Schweigen und Sühne; um sexuelle Hörigkeit, Verdrängen und Macht; um Seilschaften, die bis in unsere heutige Zeit reichen. Nach einigen Stellen musste ich mich erst mal wieder fassen um weiterlesen zu können, so sehr hat mich die Erzählung seelisch mitgenommen. Vor allem, weil ich mir immer wieder sagen musste, dass dieser Roman sich an historische Fakten hält. Das war für mich hier und da nur schwer auszuhalten.

    Es geht hier zum grossen Teil um eine Heil- und Pflegeanstalt in denen Kinder und Erwachsene mit Behinderungen während der Kriegswirren gut aufgehoben sein sollten. Aber leider ging es damals in diesen Häusern wohl zum Teil ganz anders zu. Diese Menschen wurden als lebensunwürdig, als Idioten bezeichnet, sie „nahmen unseren treuen Soldaten das Essen weg“. Solche Aussagen machen mich traurig, wütend und fassungslos. Ganz langsam wurden diese Menschen zu Tode gepflegt.

    Es ist mir trotz einiger Stellen, wo ich doch eine Pause brauchte um das Gelesene zu verarbeiten, sehr schwer gefallen, dieses Buch doch immer mal wieder aus der Hand zu legen. So eine spannende, fesselnde und berührende Geschichte habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Und sie wird noch lange in mir nachwirken. Vor allem, wenn ich bedenke, wir lange die Geschehnisse von damals ihre Arme zu den heute lebenden Familienangehörigen noch ausstrecken.

    Aber auch etwas anderes hat mich stark beschäftigt: Manolis Lefteris – der Mann, der für seinen Auftraggeber (fast) alles tut. Ich habe mich immer wieder gefragt, wie es sein kann, dass ich diesen Mörder sympathisch finde. Ich denke, es ist der Mensch, der mir einfach gefällt, der sich für Unrecht einsetzt und der für seine Familie alles tun würde.

    Ellen Sandberg hat einen Roman geschrieben, den ich spannender und fesselnder finde, als manchen Krimi. Keine leichte Kost, aber absolut lesens- und empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Freizeitprinzessin, 12.03.2018

    Als Buch bewertet

    Was mich in diesem Roman erwartete, hätte ich so nie gedacht und liess sich von mir auch nicht durch den Klappentext erschliessen. Ich hatte eine typische Familien Geheimnis Geschichte erwartet, spannend, aber das reguläre halt. Was sich in diesem Buch abspielte hat mich aber ziemlich aus den Socken gehauen.
    Es war in seiner Traurigkeit und Ungerechtigkeit richtig grausam und hat mich zutiefst bestürzt.

    Der Roman thematisiert zwei Kriegsverbrechen aus der Nazizeit, die durch aus real sind und sich so oder auch so ähnlich tatsächlich abgespielt haben. Verpackt wurde dies in einem Familiendrama. Beide Geschehenisse waren mir unbekannt – und so sind die Opfer auch durch mich zu Vergessenen geworden. Diese Themen haben mich wirklich schockiert und ich habe mich in den letzten Tagen intensiv damit beschäftigt. Ich kann nicht glauben das dies alles wirklich passiert ist und es keine Gerechtigkeit gab. Ich bin der Autorin dankbar den Mut zu haben darüber ein Buch zu schreiben und die Menschheit immer wieder daran zu erinnern das sich die Vergangenheit niemals wiederholen darf!!

    Im Roman begegnen wir Vera – eine liebenswürdige Frau die ein wenig den Sinn ihres Lebens verloren und ziemlich Pech bei Männern hat. Als ihre Tante mit einem Schlaganfall ins Krankenhaus kommt und kurz darauf ihr Cousin tot aufgefunden wird, begibt sich Vera auf Spurensuche. Was ist mit Chris geschehen? Und was hatte er von ihrer Tante gewollt das sie sich so sehr aufregte und einen Schlaganfall bekam? In der Wohnung von Tante Kathrin macht Vera eine interessante und zugleich schockierende Entdeckung. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit und muss sich immer wieder die Frage stellen ob ihre Tante wirklich die Person ist für die sie sie gehalten hat. Dabei zeigt sie Mut, Stärke und viel Mitgefühl.

    Gleichzeitig lernen wir Manolis kennen. Ein Mann für Aufgaben die vom Recht nicht wirklich gut geheissen werden würden. Er soll für einen geheimen Auftraggeber sehr alte Patienten Akten ausfindig machen und zerstören. Diese Akten befinden sich ausgerechnet im Besitz von Veras Tante und so kreuzen sich die Wege der beiden immer wieder. Auch Manolis hat eine traumatisierende Vergangenheit die ihn schwer belastet und zu dem Menschen gemacht hat der er ist. Noch ahnt er nicht welche Geschichte diese Akten verbergen, doch auch er ist von der Wahrheit schockiert und sieht sich mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.

    Immer wieder wechseln wir die Perspektive zwischen Vera und Manolis, bekommen aber auch Eindrücke aus der Vergangenheit von Veras Tante Kathrin zu lesen, sowie Erinnerungen aus Manolis' Vergangenheit. So offenbart sich nach und nach die komplette Geschichte und die Geheimnisse kommen endlich ans Licht. Dabei verschleihert die Autorin nichts und man bekommt die ganze brutalität genauso mit wie sie sich damals zugetragen hat. Interessant und tief bedrückend zu gleichermassen.

    Fazit

    Ein wirklich gelungener Roman, der zum nachdenken anregt. Spannend und gleichzeitig informativ, brutal wie auch Gefühlvoll. Die Autorin versteht es Emotionen einzusetzen und charikatiert ihre Figuren ganz hervorragend. Ich würde mir wünschen noch mehr von Vera und Manolis zu lesen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 14.01.2018

    Als Buch bewertet

    Manolis Lefteris ist ein Mann für besondere Fälle, ein "lautloser Problemlöser". Als er den Auftrag bekommt von einer alten Dame geheimnisvolle Akten aufzuspüren und an sich zu nehmen, geht er von einem Routineauftrag aus. Doch die Akten werden nicht gefunden, alles wird komplizierter als ursprünglich angenommen.

    Kathrin, die alte Dame in deren Besitz sich die Unterlagen befinden, ahnt von alledem nichts. Sie liegt nach einem Schlaganfall im Koma und kann keinerlei Aussagen dazu machen. Vera Mändler, ihre Nichte und Journalistin stolpert durch Zufall über die Suchenden. Schnell wird klar, dass derjenige der diese Unterlagen haben will, bis ans äusserste gehen wird, um diese zu erlangen.

    Vera recherchiert selbst auf der Suche nach den Unterlagen und erfährt, dass ihre Tante in ihrer Jugend als Krankenschwester in einer bayerischen Heil- und Pflegeanstalt für Kinder und Erwachsene tätig war, in denen Menschen deren Leben als wertlos eingeschätzt wurde, gezielt umgebracht wurden.

    Auch Manolis sucht nach den Unterlagen. Je tiefer er in die Thematik einsteigt, umso deutlicher wird ihm das Unrecht von damals bewusst. Auch sein Vater hat als Kind im Krieg schreckliches erlebt und dieses über Jahre nicht verarbeiten können. Manolis wusste davon und schleppte die Erlebnisse seines Vater mit sich.

    Dieses Buch, was an sich kein Krimi ist, entwickelt im Laufe der Handlung eine immer grössere Spannung, die mich als Leser kaum zur Ruhe kommen lies. Je tiefer ich in der Handlung steckte, umso schneller und umso mehr wollte ich wissen, wie es weitergeht.

    Inge Löhnig, die dieses Buch hier unter dem Pseudonym Ellen Sander veröffentlicht, hat hier ein ungemein wichtiges und vor allem lesenswertes Buch geschaffen. Die Auseinandersetzung mit der Thematik, wie gehe ich mit Vergangenem um, ist auch heute aus meiner Sicht noch sehr wichtig. Insofern hat mir auch gut gefallen, dass Manolis seinen Auftrag zwar widerwillig erfüllt hat, sich und vor allem Vera trotz allem noch eine Tür offengelassen hat. Ich war mit diesem Ende äusserst zufrieden.

    Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung an alle.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 27.12.2017

    Als Buch bewertet

    Bis ins Innerste berührt

    Als ihre Tante Kathrin nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus kommt, ist es Vera, die sich um ihre Wohnung kümmert und sie immer wieder besucht. Dabei kommt sie einem Geheimnis der Tante auf die Spur – ein Geheimnis aus deren ersten Arbeitsstelle als junge Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Diesem Geheimnis ist auch Manolis Lefteris auf der Spur - ein Mann für besondere Aufträge, er soll die dazugehörigen Akten besorgen. Während Vera das Geheimnis als Chance ihres Lebens begreift, um sich beruflich als Journalistin zu festigen, weiss Manolis, dass das Geheimnis völlig getilgt werden soll, wenn er seinen Auftrag richtig erledigt.

    Mit diesem Buch nimmt sich die Autorin Ellen Sandberg (Inge Löhnig) zwei schwere Themen aus der deutschen Geschichte vor: Das sind zum einen die Verbrechen aus der Nazi-Zeit, als Behinderte und kranke Menschen als „wertlos“ eingestuft wurden und deshalb in besonderen Anstalten zu Tode gebracht wurden, aber auch die Verbrechen an den griechischen Einwohnern eines Dorfes, bei denen wehrlose Menschen grausam getötet wurden. In zwei Zeitebenen lässt die Autorin zum einen die Familiengeschichte(n) wieder auferstehen, während im anderen Zeitstrang die Suche nach der Wahrheit den Schwerpunkt bildet. Nur nach und nach erfährt der Leser die Zusammenhänge, während sich nebenbei die Motivationen der einzelnen Protagonisten herausschälen. Mit viel detektivischem Spürsinn wird Vera dem Geheimnis ihrer Tante auf die Spur kommen und dabei selbst in Lebensgefahr geraten. Werden Recht und Gerechtigkeit den Machenschaften von damals einen Strich durch die Rechnung machen?

    Spannend und äusserst einfühlsam erzählt breitet sich die Geschichte vor dem Leser auf, die Verwicklungen werden nach und nach klarer. Die Passagen aus der Vergangenheit sind deutlich durch eine andere Schrift abgesetzt, das erleichtert dem Leser, sich mit den Personen und den zeitlichen Ebenen zurechtzufinden. So gelingt der Autorin eine Erzählung, die bis ins Innerste berührt und sicher noch lange nachwirkt. Von mir 5 wohl verdiente Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Daniela K., 04.02.2018

    Als Buch bewertet

    „Die Vergessenen“ befasst sich mit einem Thema, welches bei vielen Leuten, auch bei mir, nicht mehr wirklich präsent ist.
    Einem jeden ist bekannt, welches Unrecht an Juden und Minderheiten während des zweiten Weltkrieges begangen wurde, aber das Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung, die nicht in der Lage waren, einer Arbeit nachzugehen ermordet wurden, wird kaum noch thematisiert.
    Umso schockierender liest sich Ellen Sandbergs Roman.

    Als Veras verschuldeter Cousin Chris getötet wird, stellt sie fest, dass er dabei war, jemand zu erpressen. Ihre Nachforschungen ergeben, dass ihre Tante während des Krieges als Schwester in einem Pflegeheim tätig war. Dort herrschten unmenschliche Zustände. In sogenannten Hungerhäusern mussten Kranke qualvoll verhungern. Des weiteren wurden Menschen mutwillig mit Lungenentzündungen und TBC infiziert.
    Vera ist entsetzt und gräbt immer tiefer, dabei merkt sie erst sehr spät, dass es Leute gibt, die jede Grenze überschreiten würden um ihre Geheimnisse zu bewahren.

    Ellen Sandberg ist das Pseudonym für die Autorin Inge Löhnig, von der ich mit Begeisterung schon einige Krimis gelesen habe.
    Auch diesmal konnte mich ihr Schreibstil von der ersten bis zur letzten Seite überzeugen. Erzählt wird auf drei verschiedenen Ebenen. In der Gegenwart sind Vera und Manolis, ein Autoverkäufer bei Tag und ein Mann für Sonderaufträge bei Nacht, die Hauptfiguren.
    Ausserdem erfährt man in Rückblicken mehr über Tante Kathrin und die Situation, in der sie sich damals befand.

    „Die Vergessenen“ befasst sich nicht nur mit dem Unrecht an wehrlosen Menschen, sondern stellt auch das Thema Schuld und Sühne in den Mittelpunkt. Krieg ist ein Ausnahmezustand, in dem keine Regeln zu gelten scheinen und zahllose Kriegsverbrecher müssen sich niemals für ihre Vergehen verantworten. Das ist in heutigen Kriegen nicht anders als damals und stimmt in jedem Fall sehr nachdenklich.

    Bei diesem Roman handelt es sich zwar um einen Einzelband, dennoch sehe ich Potenzial für weitere Geschichten mit Vera und Manolis und hoffe, dass es ein Wiedersehen geben wird.

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  • 5 Sterne

    Miss Norge, 18.01.2018

    Als Buch bewertet

    Mit dem Pseudonym Ellen Sandberg hat sich die Krimi-Autorin Inge Löhnig einen Wunsch erfüllt und zwar diesen Roman zu schreiben. Dem Buch merkt man an, das er der Autorin sehr am Herzen liegt. Diese Geschichte gehört den Menschen nahe gebracht und ist sehr lesenswert.
    Die zwei Erzählungen, im Heute und im Damals, fügen sich harmonisch ineinander und haben mich sehr gut unterhalten. Bei den Damals-Abschnitten ist der Inhalt oftmals schwer zu verdauen. Ellen Sandberg/Inge Löhnig findet aber die richtigen Worte ohne zu übertreiben, oder dem Leser schlaflose Nächte zu bereiten. Mit ihrem Schreibstil berührte sie mich beim Lesen, sie erwähnt unbedeutende Kleinigkeiten, die aber keineswegs uninteressant wirken, sondern das Bild bzw. den Blick abrunden. Die Charaktere sind vielschichtig und interessant angelegt, keiner sticht hervor oder wird in den Mittelpunkt gestellt, alle haben ihren Raum bekommen sich zu entfalten und ihre Sichtweise auf die Geschichte zu darzustellen. Sehr berührend und bewegend, aber auch grausam und sprachlos machend, sind die Abschnitte in den Kriegsjahren, als Kathrin Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg ist. Beim Lesen spürt man das Leid der Menschen, man kann es sich kaum vorstellen. Einige grausame Details erwähnt die Autorin, aber es bleibt auch genug ungesagt, doch man kann es erahnen. So ernst wie das Buch und sein Hintergrund auch sein mögen, aber am Schluss musste ich auch ein bisschen schmunzeln. Rache und Gerechtigkeit sind bekanntlich ...

    Fazit
    Ein wunderbarer Roman der niemanden beim Lesen unberührt lässt und der einige Zeit der Recherche in Anspruch genommen hat, aber es hat sich voll und ganz gelohnt. Der Schreibstil ist toll und vereint viel Gefühl, Mitgefühl, Liebe, Trauer, Hass, Rache und der Suche nach Gerechtigkeit.
    Eine Geschichte die erzählt werden muss, damit die Vergessenen wirklich nicht vergessen werden.

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HK., 04.01.2018

    Als Buch bewertet

    Im Namen der Gerechtigkeit

    Wer an die Zeit des zweiten Weltkriegs denkt , der hat wohl sofort die grausamen antisemitischen Morde, an der jüdischen Bevölkerungsgruppe im Kopf . Zumindest war das bei mir so der Fall.
    In diesem Roman geht es jedoch um die Menschen, die ohne fremde Hilfe und Unterstützung nicht für sich sorgen und alleine überleben können . Wie zum Beispiel, Kinder mit Gendefekten , kranke und alte Menschen ...
    Fast jeder weiss davon , doch kaum jemand denkt an diese Menschen , die der gnadenlosen Euthanasie des dritten Reiches zum Opfer gefallen sind .
    Ellen Sandberg hat über diese vergessenen Opfer, einen bewegenden Roman mit einer fesselnden ,sehr authentischen Geschichte geschrieben .
    Der gewohnt tolle Schreibstil von Inge Löhnig , die hier ihr Pseudonym benutzt fesselt vom ersten Buchstaben an und zieht den Leser direkt ins Geschehen der hoch brisanten Geschichte .
    Überzeugend und klar definiert zeigt die Autorin ihren Lesern wie unser Rechtssystem trotz einwandfreier Beweise für die Anklage, an der Blindheit und Lahmheit Justitias scheitert . “Braune Seilschaften” , die auch über 60 Jahre nach Kriegsende , immer noch so viel Macht besitzen ,um die Gesetze legal zu unterwandern und für ihre Zwecke zurechtzubiegen ….
    Erschreckend real die Geschichte , bedenkt man die jüngsten Verhandlungen gegen gefasste Kriegsverbrecher ….


    Wer Romane mit historischer Zeitgeschichte liebt , der wird von
    “Die Vergessenen” ganz bestimmt genauso begeistert sein wie ich !

    Spannend wie ein Thriller, berührend wie ein toller Roman .
    Meinen Dank dafür an die Autorin Ellen Sandberg, (Inge Löhnig) , für die tolle und spannende Aufarbeitung, des berührenden Themas .

    Mir hat dieses Buch berührende und sehr spannende Momente , sowie unvergessliche Leseeindrücke geschenkt .

    Sehr gerne vergebe ich für den tollen Roman gute
    5 Sterne

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  • 5 Sterne

    Janine G., 10.01.2018

    Als Buch bewertet

    aussergewöhnliche Geschichte

    1944. Die Krankenschwester Katrin Mändler ist in einer Heil- und Pflegeanstalt angestellt und verguckt sich in den Leiter und Arzt Karl Landmann. Erst nach und nach wird ihr klar, wer Landmann überhaupt ist und wie gefährlich…

    Jahre später bekommt Manolis Lefteris den Auftrag geheime Akten, die seinem Auftraggeber schaden könnten, wieder zu beschaffen. Zunächst scheint es ein normaler Auftrag zu sein bis er dahinter kommt, worum es sich wirklich handelt und wird sofort in sein Familiengeheimnis hineingezogen und kommt einem Verbrechen auf die Spur, das über Jahre hinweg geruht hat.

    Das Cover gefällt mir sehr gut: wirkt verträumt und vergessen.
    Der Titel könnte nicht besser gefehlt sein.

    Die Geschichte wird aus 2 Zeitebenen geschrieben.
    Einmal aus der Vergangenheit: wie Katrin ihre Zeit in der Klinik und den 2. Weltkrieg erlebt und wie sie sich dabei gefühlt hat, als sie hinter Landmann’s Geheimnis kam.
    Und zweitens aus der Gegenwart: aus Manolis und Veras Sicht, wie sie die Akten suchen und dem Verbrechen auf die Spur kommen.

    Die Protagonisten sind sehr anschaulich und wirken echt. Man fühlt mit dem einen oder anderen mit und kann durch die genaue Erklärung der Beweggründe ihnen intensiver folgen und lernt sie besser kennen.

    Die Autorin versteht es mit viel Gefühl, Detailgenauigkeit und Sorgfalt den Leser zu fesseln und die Geschichte einem näher zu bringen.

    Das Thema ist sehr wichtig und wird heute vergessen. Ich selber wusste es nicht und finde erschreckend was Menschen anderen Menschen antun können, und einfach abstempeln, als wären sie nichts wert. Mit welchen Recht?
    Das Buch regt sehr zum Nachdenken an und soll das Geschehene wieder in die Köpfe der Menschen bringen.

    Das Buch hat mich sehr berührt und ich werde auf jeden Fall wieder ein Roman dieser Autorin lesen.

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  • 5 Sterne

    Siegfried S., 30.12.2017

    Als Buch bewertet

    Die Journalistin Vera macht sich grosse Sorgen um ihre Tante Kathrin, die nach einem Schlaganfall im Koma liegt. Kathrin arbeitete 1944 als Krankenschwester in einer Heil- und Pflegeanstalt, deren Leitung Dr. Landmann hatte. Sie fühlte sich zu dem jungen Arzt hingezogen und begann ein Verhältnis mit ihm. Viel zu spät erkannte sie, dass dieser ein eiskalter und gewissenloser Mörder war. Da ihre Schutzbefohlenen, darunter auch viele Kinder, quasi wertlos waren, liess man sie verhungern oder half mit Spritzen nach. Kathrin, die die kleine mongoloide Therese in ihr Herz geschlossen hatte, sie aber auch nicht retten konnte, dokumentiert diese Fälle und versteckt die Akten dazu.

    Im Jahre 2013 macht sich Vera auf die Suche nach diesen gut versteckten Dokumenten. Sie wittert eine gute Story dahinter. Doch sie ist nicht die Einzige, die danach sucht. Auch Manolis, ein Mann für besondere Aufträge, soll die Akten für einen unbekannten Auftraggeber finden. Manolis leidet ebenfalls unter einer schweren Vergangenheit - sein Vater hat ihm schon als Kind vom Massaker der deutschen Wehrmachtsoldaten in seinem griechischen Dorf erzählt, das er als einziger der Familie überlebt hat. Diese Erzählungen lassen Manolis nicht los und verursachen ihm heute noch Alpträume.

    Dieser tief berührende Roman ist meisterhaft erzählt, auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Es gibt zwei Erzählstränge - 1944 und danach und 2013. Es ist wirklich erschreckend zu lesen, wie menschenverachtend die Nazis mit Kranken und Behinderten umgegangen sind. Ingrid Löhnig, die hier unter dem Pseudonym Ellen Sandberg ein bewegendes Buch geschrieben hat, ist als Schöpferin der Kommissar Dühnfort-Romane bestens bekannt und beliebt. Der hier übrigens auch einen kurzen Gastauftritt absolvieren darf! Meine volle Leseempfehlung für dieses grossartige Buch!

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  • 5 Sterne

    Bärbel K., 31.12.2017

    Als Buch bewertet

    Dieser spannendende Krimi wird durch zwei Hauptfiguren geprägt. Da ist Manoli Lefteris dem sein Vater als er noch viel zu jung dafür war seine traumatischen Kindheitserlebnisse während der Nazizeit geschildert hat, bei denen seine gesamte Familie bis auf seinen Vater ausgelöscht wurde. Seither kämpft Manoli mit den Bildern, die sich nach diesen Schilderungen in sein Gehirn eingebrannt haben.
    Dann ist da noch Vera, unglückliche Journalistin bei einer Beautyzeitschrift, die auf ein lang gehütetes Geheimnis ihrer heissgeliebten Tante Kathrin stösst. Die hat während der Nazizeit in einer Klinik für psychisch Kranke als Schwester gearbeitet. War die Tante in die Euthanasiemorde mit verwickelt? Vera beginnt mit ihrer Recherche, der Suche nach Dokumenten sie sich im Besitz ihrer Tante wähnt. Dabei geht sie nicht immer gesetzeskonform vor und gerät auch in die Beobachtung der Menschen, die mit allen Mitteln versuchen die Beweise ihrer damaligen Taten zu vernichten. Spannend entwickelt die Autorin diese Geschichte, die den Leser nicht mehr aus ihren Bann lässt. Bei mir schraubte sich die Spannung wie eine Spirale immer höher. Dabei ist Ellen Sandberg sehr detailliert auf die damaligen Methoden der Umsetzung des Euthanasie-Programms eingegangen. Von Hungerhäusern hatte ich bisher noch nie etwas gehört. Daher haben mir die Rückblenden in die Vergangenheit von Schwester Kathrin und damit das Kennenlernen der Beweggründe ihres Handelns auch wunderbar gefallen. Es war für mich nachvollziehbar und ich konnte sie einfach nicht verurteilen.
    Für mich war das ein wunderbar spannendes, unterhaltsames, nachdenklich stimmendes Lesevergnügen für das ich wohlverdiente 5 Lese-Sterne vergebe.

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  • 5 Sterne

    Marita R., 06.02.2018

    Als Buch bewertet

    ein Buch, das einen nicht mehr loslässt

    " Die Vergessenen " ist ein Buch der Krimiautorin Inge Löhnig, die dies unter dem Pseudonym Ellen Sandberg geschrieben hat und genauso wie ihre Krimis überzeugt auch dieses Buch, das sich einem zeitgeschichtlichem Thema angenommen hat, das einem so manchen Schauer über den Rücken jagt.

    Auf zwei Zeitebenen wird dieses Buch geschrieben , das sich der Gräueltaten des Naziregimes annimmt und daraus eine absolut überzeugende Geschichte schreibt, die teils Roman, teils Krimi ist,.Die Gegenwartsgeschichte ist ein Krimi, der sich damit befasst brisantes Material zu beschaffen, das manch einem das Genick brechen könnte, die Vergangenheitsgeschichte setzt sich mit einem Thema der Nazivergangenheit auseinander, das mir die Tränen in die Augen getrieben hat, da ich selbst Mutter eines behinderten Kindes bin.

    Der Autorin ist ist sehr geschickt gelungen, diese beiden Zeitstränge miteinander zu verbinden und herauszuarbeiten, dass bis heute vielfach kein Unrechtsbewusstsein bei bestimmten Leuten vorhanden ist und sie ihr Tun als absolut richtig ansehen und dass es auch heute noch Netzwerke gibt, die diesen " Verbrechern " Hilfe anbieten, damit ihr Handeln keine Konsequenzen hat.

    Dieses Buch hat mich nicht nur berührt, sondern mir wieder vor Augen geführt, wie wichtig es ist, diese Themen immer wieder anzusprechen, damit solche Verbrechen nie wieder geschehen und gerade die Gegenwart zeigt, dass manche kruden Gedanken immer noch in den Köpfen mancher Menschen herumgeistern.

    Vielen Dank Inge Löhnig für dieses Buch !!!!!

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  • 5 Sterne

    petra w., 17.07.2018

    Als Buch bewertet

    1944 Katrin arbeitet in einer Heil und Pflegeanstalt und erfährt von den Verbrechen der Nazis. 2013 in München lebt ein Mann für besondere Aufgaben er soll geheimnisvolle Akten beschaffen die im Besitz von Katrin sind. Eine Routine Aufgabe. Vera ist Journalistin und die Nichte von Katrin durch Zufall erfährt sie von der Tätigkeit ihrer Tante in den Kriegsjahren.
    Wenn wir von den Verbrechen der Nazis sprechen, reden wir viel zu wenig über die Morde an Behinderten, nervlich oder geistig Kranken. Diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind ein Thema dieses Romans. Das andere sind die tiefen Spuren die diese Taten bei den Opfern und ihren Nachkommen hinterlassen haben und die daraus entstehenden Folgen.
    In neuerer Zeit heisst es oft, wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen und nach vorne schauen oder wir machen die Menschen von heute zu Mittätern. Das ist falsch, denn wenn ich nicht weiss was geschehen ist kann ich es nicht besser machen.
    Dieser Aufgabe hat sich die Autorin gestellt. In Romanform mit fiktiven Orten und Geschehen deren Ähnlichkeit mit bekannten nicht zufällig ist,.
    Das Buch ist sehr spannend geschrieben, durch die Zeitsprünge Vergangenheit und Gegenwart hat der Leser immer wieder eine Atempause um mit dem Gelesenen fertig zu werden. Danach will man zum Schluss kommen, das hätte ich anders gemacht aber stimmt das auch?
    Solche Romane sind wichtig sie geben den Tätern, Mitläufern und Opfern ein Gesicht, eine eigene Geschichte die der Leser so schnell nicht wieder vergisst.
    Ziel erreicht.

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  • 5 Sterne

    Wencke M., 21.03.2018

    Als Buch bewertet

    Ellen Sandberg ist das Pseudonym von einer Autorin, deren Bücher ich unheimlich gerne lese und die mich jedes Mal wieder begeistern. Somit war ich natürlich absolut neugierig auf dieses Buch. Auch hat mich eine gewisse Ungewissheit begleitet, weil ich nicht einschätzen konnte, in welche Richtung dieses Buch gehen würde.

    Jetzt wo ich dieses Buch zu Ende gelesen habe kann ich sagen, dass dieses Buch mich absolut begeistert hat. Aber es ist auch eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und gegen das Vergessen ist!

    Zum einen erzählt diese Geschichte in der Gegenwart. Hier lesen wir von Manolis Lefteris. Er hat den Auftrag, geheime Akten aufzuspüren. Eigentlich ist dieser Auftrag für ihn nichts besonderes, doch da täuscht er sich.

    Zum anderen lesen wir von Vera. Sie arbeitet bei einer Frauenzeitschrift, richtig glücklich ist sie dort nicht, denn das was sie da macht, ist eigentlich nicht das was sie wollte. Auch ihre Beziehung zu Tom gestaltet sich gerade nicht so einfach. Zudem hat ihre Tante Kathrin einen Schlaganfall.

    Weiter lesen wir von Kathrin Mändler im Jahr 1944. Sie arbeitet als Krankenschwester und ihr liegt viel am Wohlbefinden der Patienten. Doch ihre heimliche Liebe zu Dr. Karl Landmann könnte ihr sehr gefährlich werden.

    Das Cover finde ich sehr passend gewählt.

    Der Schreibstil ist sehr verständlich und die Geschehnisse aus der Vergangenheit und der Gegenwart sind absolut perfekt miteinander verknüpft. Der Leser erlebt ein absolut spannendes Lesevergnügen.

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  • 5 Sterne

    Ursula U., 04.03.2018

    Als Buch bewertet

    Vera arbeitet eher lustlos als Journalistin für ein Frauenmagazin als sie vom Schlaganfall ihrer Tante Kathrin erfährt. Ihr Cousin hat die ganze Familie um Geld für seine Spielschulden angebettelt, zuletzt Kathrin. Durch sie hat er erfahren, dass es jemanden in Kathrins Vergangenheit gibt, der Dreck am Stecken hat. Er versucht herauszubekommen, wie und an wen er eine Erpressung in Gang bringen kann. Doch dann wird er ermordet. Der Privatdetektiv Manolis erhält den Auftrag, brisante Unterlagen zu beschaffen. Bei seinen Ermittlungen stösst er auf Vera, die ebenfalls auf der Suche ist. Manolis, Sohn einer Deutschen und eines Griechen, hat selbst mit seiner Vergangenheit zu kämpfen. Sein Vater hat die Ermordung seiner Familie durch die deutsche Wehrmacht erlebt und diese Erinnerungen an seinen Sohn weitergegeben. Kathrin Mändler hat in den letzten Kriegsjahren in einem Heim für Behinderte gearbeitet und dort nicht nur katastrophale Verhältnisse sondern auch systematische Morde erlebt. Doch warum hat sie nach Kriegsende keine Gerechtigkeit gefordert?
    Die Vergangenheit lässt keinen ruhen, Morde wurden unter dem Deckmantel des allgemeinen Kriegsgeschehen gutgeheissen und auch nach Kriegsende wurde nicht oder kaum Rechenschaft gefordert. Die Verbrecher wie die Opfer wollten sich mit ihrer Vergangenheit nicht auseinandersetzen. Sehr spannend wird unsere eigene Geschichte in die Gegenwart geholt, die auch, wenn die meisten Menschen diese nicht mehr erlebt haben, sie in uns immer noch vorhanden ist.

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  • 5 Sterne

    Tamaru, 17.01.2018

    Als Buch bewertet

    Starke Story

    Dieser Roman erzählt eine Geschichte die einen so schnell nicht mehr loslässt.
    1944 arbeitet Kathrin als Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Sie ist angetan von dem Arzt Karl Landmann und beginnt ein Verhältnis mit ihm, bis sie entdeckt was er wirklich in dieser Anstalt tut. Sie verbündet sich mit dem Medizinstudenten Matthias Cramer und sammelt Beweise für diese abscheulichen Verbrechen.

    Zeitsprung ins Jahr 2013. Kathrin hat einen Schlaganfall erlitten und liegt im Krankenhaus. Ihre Nichte Vera, von Beruf Journalistin, muss sich nun um die anfallende Bürokratie kümmern. Dabei entdeckt sie ein Foto das sie stutzig macht. Sie beschliesst der Sache auf den Grund zu gehen, um zu erfahren was für ein Geheimnis ihre Tante verbirgt. Doch mittlerweile sind noch mehr Personen dran interessiert.
    Vera trifft bei ihren Recherchen immer wieder auf den geheimnisvollen Manolis, einen Mann für besondere Aufträge. Als er entdeckt, für wen er diesen Auftrag erledigen soll, melden sich seine eigenen Dämonen gegen die er schon viel zu lange ankämpft. Und er beschliesst, diesmal soll die Gerechtigkeit siegen.

    Ein toller Roman der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Was nicht zuletzt an Manolis, Vera und Kathrin lag. Ihre Geschichten sind so glaubhaft beschrieben, dass ich mich in jeden von ihnen hineinversetzen konnte.
    Gekonnt verwebt die Autorin eine grausame Thematik in einen spannenden Krimi.

    Absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 19.02.2018

    Als Buch bewertet

    Generationsübergreifende Familiengeschichte


    Was die Krimiautorin mit „Die Vergessenen“ vorgelegt hat, ist eine aufregende und bemerkenswerte Familiengeschichte, die generationsübergreifend und mit Krimielementen angelegt ist. Dabei geht die Handlung bis ins Jahr 1944 zurück und beleuchtet ein beschämendes Stück deutsche Geschichte, bei der die Leidtragenden Kinder und Hilflose waren.
    Das Buch versammelt Schicksale von Menschen, die alle durch die Ereignisse der Jahrzehnte zurückliegenden Vergangenheit geprägt und auch belastet sind.
    Es gibt den Plot um 1944 mit der Krankenschwester Kathrin, die in einem Pflegeheim arbeitet. In der Gegenwart sind es zwei Protagonisten, der verdeckt arbeitende Detektiv Manoli und die Journalistin Vera. Beide recherchieren und ihre Anliegen sind eng miteinander verbunden. Durch die Verknüpfung der verschiedenen Handlungsstränge erhält der Plot eine dichte Konsistenz, die wirklich bemerkenswert ist.

    Die Autorin nutzt die Vorteile einer routinierten Schreibweise ohne dabei auf Emotionalität und Sensibilität zu verzichten. Diese Schreibweise ist mir sehr willkommen, so werden die Figuren in einer angemessenen Tiefe charakterisiert.
    Als Leser werden mir die Figuren wichtig, die alle nicht perfekt sind und die unter der Situation leiden.

    Man merkt auch, wie wichtig der Autorin der Stoff war.
    Das Resultat ist ein sehr lesenswerter, emotional packender Roman voller innerer Spannung.

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  • 5 Sterne

    mannomania, 05.01.2018

    Als Buch bewertet

    Die Vergessenen
    Ein Roman von Ellen Sandberg mit 508 Seiten und 64 Kapiteln, ebenso papego-fähig

    Zum Inhalt:
    Ein gut-recherchierter Roman der Autorin Ellen Sandberg.
    Er handelt aus dem Kriegsjahr 1944 und erzählt von zwei Handlungen.

    Die eine betrifft die Krankenschwester Kathrin, die in einer Klinik für behinderte Kinder arbeitet und sich in ihren Chef, den Arzt Dr. Landmann verliebt. Leider bemerkt sie sehr spät, dass er für viele Menschen eine Bedrohung ist.
    Kathrins Tante bekommt einen Schlaganfall und muss ins Krankenhaus.
    Gleichzeitig wird dem Profikiller Manolis Lefterin ein Auftrag erteilt, die geheimen Papiere, die bei der Tante sind, zu finden, um sie seinem Auftraggeber auszuhändigen.
    Man suchte Beweise, die in den Kriegsjahren an Verbrechen in der Klinik erfolgten.
    Aber Kathrin, die Nichte ist selbst Journalistin und ebenfalls an den Dokumenten interessiert.
    Es wird so Manches aufgespürt, was im 2. Weltkrieg in dem Kinderheim/Krankenhaus pasiert ist (Mord, Euthanasie...).

    Fazit:
    Der Schreibstil ist flüssig, gut lesbar, trotz der aufwühlenden Ereignisse, die den Leser zum Nachdenken veranlassen, da die beiden Geschichten so lebendig herüberkommen.

    Ich kann den Roman als sehr lesenswert wirklich weiterempfehlen und vergebe hier uneingeschränkt die Höchstpunktzahl.

    DANKE an vorablesen.de für diesen Buchgewinn!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone G., 26.12.2017

    Als Buch bewertet

    Manolis Lefterias soll eine geheime Akte bei einer älteren Dame aufspüren. Aber je weiter er in diese Angelegenheit eintaucht umso brisanter wird diese. Manolis ist dabe ein Verbrechen aufzudecken, was schon weit in den 2. Weltkriegsjahren begangen wurde.
    Auf der anderen Seite haben wir die Journalistin, die Vera, welche durch den plötzlichen Schlaganfall ihrer Tanta Kathrin gezwungen wird in deren Vergangeheit zu stöber. Vera stösst dabei auf die geheimnisvolle Akte und gerät daraufhin zwischen die Fronten.

    Der Roman ist in zwei Zweitebenen geschrieben. Das Jahr 1944 erzählt aus der Sicht der damals jungen Krankenschwester Kathrin, welche in einer Klinik für behinderte Kinder und alterschwache Menschen arbeitet und sich in den Artz Dr. Landmann verliebt.
    Dann haben wir das Jahr 2013, wo sich Manolis Lefterias und ihre Nichte Vera auf die Spuren von Kathrins Vergangenheit begeben.
    Mit Spannung und Grausamkeit werden die Ereignisse geschildert und regen auch heute noch die Gemüter zu heftigen Diskussionen an. Mich hat der Roman sehr in seinen Bann gezogen und ich musste an manchen stellen schon schlucken. Ich gebe 5 Sterne und ein absolut empfehlenswert, da dieser Roman nicht nur bei den Hinterbliebenen der Opfer tränende Augen hinterlässt.

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