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  • 3 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina E., 18.02.2022

    Als Buch bewertet

    „Der Holländer“ ist nach „Unter den Menschen“ und „Der Schiffskoch“ der neueste Roman von Schriftsteller und Radioproduzent Mathijs Deen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen auch Kurzgeschichten und Kolumnen.

    Drei Extremwattwanderer planen, sobald die Voraussetzungen stimmen, den gefährlichen Weg vom Festland nach Borkum in Angriff zu nehmen. Als das Lebensziel in greifbare Nähe rückt, läuft nicht alles wie erhofft. Am Ende gibt es einen Toten. Was ist passiert? Nicht nur der Auffindeort gibt Rätsel auf.

    Der Prolog lässt erahnen, dass sich die Ereignisse anders entwickeln als erwartet. Am Anfang der Geschichte schwingt eine Melancholie mit, die später etwas in den Hintergrund rückt. Der Erzählstil hat etwas Trockenes, Stoisches. War es ein Unfall oder Mord? Erst nach und nach werden Details und Hinweise eingestreut, die in eine Richtung weisen. Etwas blass wirken die Charaktere. Es fällt zeitweise schwer, den Überblick zu behalten. Auf gestellte Fragen folgen keine Antworten. Ob klug und störrisch oder fokussiert, intelligent mit guter Kombinationsgabe, es fehlen Ecken, Kanten, Alleinstellungsmerkmale, um Nähe zu den Protagonisten zu entwickeln und bei Ermittlungen und Recherchen mitzufiebern. Liewe Cupido und Anne-Baukje stechen etwas heraus. Interessant ist das Thema „Extremwattwanderung“. Warum gehen Menschen derartige Risiken ein, und wie schützen sie sich im Extremfall? Mit dem Fundort kommen Kompetenzstreitigkeiten auf. Wer ist zuständig? Die Niederländer oder die Deutschen? Das Gerangel zieht sich durch den Roman. Lebendiger wird die Geschichte mit einem neuen Ermittlerteam. Liewe wirkt als erfahrener Hauptkommissar, der auf väterliche Weise lehrreiche Lektionen erteilt, sympathischer. Bei einer ungewöhnlichen Begegnung zeigt er ebenfalls eine andere Seite. Der über längere Strecken undurchsichtige Fall setzt Spekulationen in Gang. Das letzte Buchdrittel überzeugt am meisten mit einem sturen Liewe, der Licht ins Dunkle bringt.

    Das Cover setzt den Fokus auf einen ungewöhnlichen Handlungsort und den Titel. Ein bisschen schlicht, aber die Details passen zum Inhalt. „Der Holländer“ hat am Anfang seine Schwächen. Sobald der Roman Fahrt aufnimmt, kann er mehr überzeugen. Das Ermittlerteam samt einem ungewöhnlichen Gefährten hat Potential für mehr kniffelige Fälle.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martha D., 11.02.2022

    Als Buch bewertet

    Vorab ein paar Worte zum Buch selbst. Wunderschön und wertvoll gestaltet, sehr solide und mit einem Lesebändel ausgestattet. Besonders originell und gelungen ist die Landkarte im Schutzumschlag, die ich oft herangezogen habe. Über das Wett konnte ich hier viel lernen, es ist viel mehr als nur ein "Haufen" Schlick. Einblicke in dieses ungewöhnliche Hobby verbunden mit einem spannenden Fall über einen toten Wattwanderer (Wattentdecker). Davor wusste ich gar nicht das es so etwas überhaupt gibt. Wie das Wasser hier das Leben bestimmt. Mit vielen skurrilen Charakteren ist der Roman gespickt. Was ist fiktiv und was ist real? An und für sich kommen gar nicht viele Mörder, wenns denn ein Mord war, in Frage. Ich wechsel hier ständig mit meinen Vermutungen und Ideen hinterher. Der Auflösung komme ich erst in den letzten 30 Seiten näher. Ein sehr sehr ungewöhnliches Buch, das durchaus sehr fesselnd ist.

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  • 3 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana E., 17.02.2022

    Als Buch bewertet

    Mathijs Deen – Der Holländer

    Klaus, Peter und Aron haben sich zur Aufgabe gemacht, den Extremsport des Wattwanderns voll auszukosten. Ihre grösste Tour, ihr grösstes Abenteuer besteht darin, während der Ebbe bis nach Borkum zu wandern. Als der grosse Tag bzw. die Nacht endlich kommt, legen den Marsch aber nur Peter und Klaus zurück.
    Während Peter tatsächlich auf Borkum ankommt, wird Klaus im umstrittenen Grenzgebiet zwischen Deutschland und Niederlande tot aufgefunden.
    Während Kompetenzgerangel und Zuständigkeiten zwischen den Ländern noch ausdiskutiert werden, ermittelt Liewe Cupido inoffiziell.

    Ich habe bisher noch kein Buch des Autoren gelesen.
    Das Buch ist als "Unterhaltungsliteratur" und "Krimi" in den Verkaufsportalen gelistet, auf dem Cover steht lediglich "Roman".
    Ich würde sagen, es trifft von allem etwas zu, kein reiner Krimi, aber ein Unterhaltungsroman mit einer leichten Spannung.
    Der Erzählstil ist eher gemächlich, aber dennoch grösstenteils flüssig. Für einen Krimi fehlt mir eindeutig die Spannung, zeitweilig liest sich die Geschichte mit all den Fakten über das Wattenmeer recht zäh, für das bessere Verständnis ist es zwar zum Vorteil, aber dann gab es wiederum viele Begriffe, die ich erst noch nachschlagen musste. Vieles ergibt Sinn aus dem Fortgang der Geschichte, aber es hat den Lesefluss gestört.
    Der Autor hat die verschiedenen Schauplätze gut eingefangen und ja, mich hat die Reiselust auch packen können, vor dem Wattwandern hab ich beim Lesen aber einen guten Respekt gewonnen.
    Die Story selbst ist gut ausgearbeitet, clever gesetzte Plottwist, Verstrickung von Gegenwart und Vergangenheit, gute Ideen, ein paar Überraschungen, ein paar unvorhergesehene Wendungen, all das ergibt eine gute, wenn auch nicht sehr temporeiche oder spannende Handlung.
    Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, allerdings bin ich mit der Hauptfigur Cupido Liewe bis zum Schluss nicht ganz warm geworden. Keine Frage, die Hauptfigur hebt sich aus der Masse heraus, ist eher schweigsam und distanziert, lässt andere gerne reden, um mehr zu erfahren, für mich persönlich war es alerdings eine Herausforderung, einfach, weil ich kaum etwas über ihn erfahren habe.
    Auch weitere wichtige Figuren für die Geschichte, sind zwar gut, aber für mich etwas spartanisch ausgearbeitet. Ich kann sie mir alle vorstellen, doch eine richtige Nähe konnte ich leider nicht aufbauen.

    Ich bin hin und her gerissen, die Story ist gut, die Idee ist gut, die Plottwists sind solide und gut gesetzt, aber dann gibt es auf der anderen Seite der etwas langatmige Erzählstil, der unzugängliche fast schon reservierte, abweisende Cupido Liewe und das fehlende Tempo sowie die geringe Spannung.
    Am besten Leseprobe lesen und selbst entscheiden, von mir gibt es eine Leseempfehlung für Wattmeer-Liebhaber und Leser, die es gerne ruhig aber interessant mögen.

    Was mir hingegen sehr gut gefällt, ist die Karte im Schutzzumschlag.

    Das Cover passt zum Inhalt der Geschichte, wirkt auf mich sehr angenehm und entspannend.

    Fazit: guter, wenn auch tempo- und spannungsarmer Roman mit gut gesetzten Plottwists. 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    meggie3, 15.05.2022

    Als Buch bewertet

    Nebel im Watt

    Als Geeske Dobbenga zu ihrer letzten Patrouillenfahrt im Wattenmeer vor der Pensionierung aufbricht, ahnt sie noch nicht, dass diese ganz anders verläuft als gedacht. Statt einer entspannten Fahrt finden sie und ihre Crew einen Toten, den sie vor der Flut bergen. Zurück im Hafen beginnt ein Zuständigkeitskampf zwischen niederländischen und deutschen Behörden. Der geborgene Mann wurde genau auf der Grenze gefunden und war ein deutscher Extremwattwanderer. Von deutscher Seite wird ein Beamter geschickt, der an der Klärung des Falls arbeiten soll: Liewe Cupido, deutscher Bundespolizist, aufgewachsen auf der niederländischen Insel Texel. Er nutzt die Zeit während des Gerangels um Zuständigkeiten zum Ermitteln.

    Mich haben an diesem in sehr ruhigem Ton geschriebenen Kriminalroman in erster Linie die Landschaftsbeschreibungen überzeugt. Obwohl ich mich mit detailreichen Ausschweifungen über Landschaft, Licht und Atmosphäre oftmals eher schwertue, haben mir diese in „Der Holländer“ gut gefallen. Ich konnte mir vor allem die zum Teil unbehagliche Stimmung im Watt sehr gut vorstellen.

    Der Plot ist nachvollziehbar aufgebaut und das Thema des Wattwanderns und der Faszination daran ist gut rüberkommen. Die Personen habe ich alle als auf unterschiedliche Weise interessant empfunden. Mich hat der Roman von Mathijs Deen positiv überrascht und vollends überzeugt. Ich habe sicherlich schon spannendere Kriminalromane gelesen, dies ist für mich in diesem Fall aber kein negativer Kritikpunkt. Einen weiteren Fall mit Liewe Cupido würde ich mit Sicherheit auch lesen.

    Der Roman ist allen zu empfehlen, die sich auf einen eher bedächtigen Kriminalroman mit detaillierten Landschaftsbeschreibungen einlassen wollen und können. Dann ist „Der Holländer“ meiner Meinung nach eine sehr lohnende Lektüre.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rebekka, 22.02.2022

    Als Buch bewertet

    So la la

    Keine Frage, der Einstieg in diesen Krimi ist mal richtig originell: Ein deutscher Wattwanderer wird tot in der Nordsee gefunden, angelandet auf einer Sandbank, von der nicht klar ist, ob sie zu Deutschland oder zu den Niederlanden gehört. Das ist zwar für die beiden EU-Länder kein grosses Problem, aber ganz einfach ist die Situation auch nicht. Vor allem dann nicht, wenn sie bei einem niederländischen Grenzschützer längst begrabene Animositäten gegenüber den ungeliebten Nachbarn wieder auferstehen lässt. Aber das lässt sich alles regeln und zum Schluss ermitteln Deutsche und Niederländer Hand in Hand.

    Soweit, so gut. Was der holländische Autor Mathijs Deen aus diesem Stoff gemacht hat, ist für meinen Geschmack allerdings eher so la la. Mag ja sein, dass es mir als Landratte aus der Mitte Deutschlands das Interesse an detaillierten Beschreibungen des Wattenmeeres und verbissenen Wattwanderern mangelt. Aber die ausführlichen Beschreibungen von Nipptide und Unterströmungen, vom Vorwärtskommen im Schlick und unerwartet tiefen Prielen haben mich nur gelangweilt und mir schon gleich zu Beginn den Spass an dem Buch ausgetrieben.

    Erschwerend kommt hinzu, dass ich den gesamten Kriminalfall als wenig realistisch empfunden habe. Motiv, Tatausführung und Hintergrund der handelnden Personen sind für mich nicht nachvollziehbar, sie wirken einfach nur konstruiert. Lediglich die Person des "Holländers" hat mir gefallen, und das Titelbild passt auch gut zu der Geschichte.

    Im übrigen: könnte irgend jemand Mathijs Deen für den Fall, dass er weitere grenzüberschreitende Krimis schreiben möchte, bitte eine Einführung in das deutsche Namensrecht geben? Ehefrauen der von ihm beschriebenen Altersgruppe tragen in Deutschland - anders als in den Niederlanden - nicht mehr ihren Mädchennamen, sondern den Familiennamen ihres Mannes. Das Recht, den eigenen Namen auch nach der Hochzeit zu behalten, bekamen die Frauen hierzulande erst lange nachdem besagte Damen geheiratet hatten.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 08.02.2022

    Als Buch bewertet

    Der Tote im Grenzgebiet

    Ein Mann wird ertrunken im Watt gefunden. Da er im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Holland liegt, geht sofort das Kompetenzgerangel zwischen beiden Ländern los. Während die Ermittlungen zunächst auf holländischer Seite beginnen, schickt Deutschland den „Holländer“, um sich in die Ermittlungen einzubringen. Warum starb der erfahrene Wattwanderer?

    Zunächst hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich fand den etwas anderen Schreibstil sehr ansprechend und mochte auch das Thema des Buches gerne. Leider muss ich sagen, dass mir bald der sehr ausführliche Schreibstil in Bezug auf genaue Beschreibungen von Orten und Wattenmeer sehr zusetzte. Ich fand es ausschweifend und bekam viele Informationen, die ich zum Verstehen des Buches nicht gebraucht hätte. Und dadurch fand ich das Buch extrem anstrengend.

    Die Geschichte ist trotzdem spannend, denn ich wollte unbedingt wissen, warum der Wattwanderer sterben musste. Auch den Holländer als Figur im Buch fand ich extrem spannend und interessant. Leider konnten die Ermittlungen für mich das Buch nicht komplett retten, ich musste mich ein bisschen durchquälen.

    Insgesamt ein interessanter Krimi mit ungewöhnlichem Setting und einem interessanten Ermittler. Konnte mich leider nicht komplett überzeugen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    carola1475, 03.02.2022

    Als Buch bewertet

    Anspruchsvoll, fesselnd und ungewöhnlich

    Ein deutscher Wattwanderer wird tot auf einer Sandbank in der Emsmündung im umstrittenen deutsch-niederländischen Grenzgebiet gefunden. Da die Zuständigkeit nicht so schnell geklärt werden kann, schickt die Bundespolizei See in Cuxhaven inoffiziell einen auf Texel aufgewachsenen Ermittler in die Niederlande, um herauszufinden, was genau im Watt passiert ist.

    Der Leser begegnet authentischen und allesamt interessanten Protagonisten mit speziellem Hintergrund, der auch manche Charaktereigenschaft erklärt. Da ist vor allem der schweigsame, eigenwillige titelgebende Ermittler, der die Puzzleteile der Kriminal-Geschichte letztendlich richtig zusammensetzt, aber auch Geeske Dobbenga, Opperwachtmeester beim niederländischen Grenzschutz, die eigentlich ihren letzten Arbeitstag vor Rentenbeginn hat oder der tote asthmakranke Wattwanderer Klaus, für den Wasser zeitlebens eine Herausforderung war, sportliches und sogar berufliches Betätigungsfeld.

    Zu Beginn habe ich, um meine Wissenslücken aufzufüllen, im Netz über das Watt, das Grenzgebiet an der Nordsee und den deutsch-niederländischen Ems-Dollart-Vertrag gelesen und durch das Buch habe ich viel gelernt über das Wattenmeer und seine Gefahren und seine Faszination, über das Wattwandern als Herausforderung und Abenteuer, das dem Menschen seine Bedeutung(slosigkeit) und Stellung in der Natur sehr schnell sehr klar machen kann.
    Mathijs Deens Schilderungen sind sehr anschaulich und bildhaft, er hat einen ruhigen anspruchsvollen Schreibstil, der die Stimmung am Wattenmeer und die Menschen, die dort leben, atmosphärisch gelungen beschreibt.

    Sehr schön finde ich das Cover, es zeigt das durch Sonnenlicht golden schimmernde Watt, im Hintergrund das Meer und ein wolkenverhangener Himmel. Eine willkommene Hilfe ist die Karte des Wattenmeers auf der Innenseite des Schutzumschlags.

    Das Buch mit seiner aussergewöhnlichen Geschichte hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle es Lesern von Spannungsliteratur, die offen für ein ungewöhnliches Setting sind.

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  • 4 Sterne

    Sagota, 05.05.2022

    Als Buch bewertet

    "Der Holländer" von Mathijs Deen, aus dem Niederländischen von Andreas Ecke ins Deutsche übersetzt, erschien 2022 (HC, gebunden) im mare-Verlag. Der Roman, der eher ein Kriminalroman für mich ist, spielt an der niederländischen und der ostfriesischen Nordseeküste.


    Den erfahrenen Extrem-Wattwanderern Aron, Peter und Klaus fehlt nur noch die Wattwanderung zur Insel Borkum (der "Mount Everest" der Wattwanderer), dann haben sie alle ostfriesischen Insel über das Watt erwandert. Doch bei Borkum ist die erfolgreiche Wattwanderung von einigen Dingen (wie Tide, Ostwind etc.) sehr abhängig; ideale Bedingungen hierfür gibt es nicht sehr oft. So startet Peter alleine mit Klaus, da Aron mit seiner Frau gerade in England ist und an der Wattwanderung nicht teilnehmen kann, da er seine Frau nicht alleine lassen will (es geht ihr nicht sehr gut). So legt Aron, der "Wegbereiter" (er plant alle Routen immer genauestens vor, hat auch mit den beiden Mitwanderern ein Buch veröffentlicht, in dem alle Touren der drei Extrem-Wattwanderer festgehalten werden) es in Peters Hände, ob beide auch ohne ihn starten. Peter und Klaus ziehen beide gemeinsam mit ihren Rucksäcken los - mit fatalen Folgen:

    Nur einer sollte Borkum lebend erreichen, der andere wird auf einer Sandbank im Meer von Geeske Dobenga, Oberwachtmeisterin und Grenzschützerin auf der RV180 während ihrer vermeintlich letzten Fahrt vor ihrer Pensionierung, tot aufgefunden. Die Sandbank heisst "De Hond" und schnell stellt sich heraus, nachdem der tote Wattwanderer als Deutscher identifiziert wird, dass die polizeiliche Zuständigkeit in diesem Falle unklar ist: Weder dem Brigadekommandeur Henk de Wal noch anderen ist klar, ob es ein Fall für die niederländische Staatsanwaltschaft ist - oder für die deutsche.


    Aufgrund dieser nichtgekärten Zuständigkeiten wird von deutscher Seite kurzerhand ein inoffizieller Ermittler eingesetzt, um sich vor Ort ein Bild zu machen: Liewe Cupido, in Deutschland geboren, aber in den Niederlanden aufgewachsen (Texel). Wird er es durch seine empathische, ruhige Art und seine Beobachtungs- und Kombinationsgabe schaffen, den Fall zu lösen?


    Meine Meinung:


    Matthijs Deen schafft es von Beginn an, eine subtile und psychologisch feinsinnige Spannung beim Leser zu erzeugen. Liewe war mir durch seine ruhige und souveräne Art gleich sympathisch; wortkarg beobachtet er, stellt die richtigen Fragen, ist einfühlsam und zieht seine eigenen Schlüsse. Zeitweise wird er auch durch einen sich langweilenden jungen Grenzpolizisten unterstützt, Xander, der seinerseits wichtige Entdeckungen macht und in den wenigen Tagen, in denen er seinem eher langweiligen Posten entfliehen konnte und für Liewe Erkundigungen einzieht, dürfte er vieles gelernt haben, was ihn später zu einem guten Ermittler machen könnte.

    Auch Geeske trifft die richtigen Entscheidungen und ist auch mal einfach ruhig, wenn ihr (neuer) Vorgesetzter de Wal meint, De Hond sei auf jeden Fall niederländisches Gebiet und eher Karriere als den geringsten Fehler machen will - mit ebenfalls fatalen Folgen. Relativ spät erfährt der Leser etwas mehr vom Background des "Holländers"; viel Raum nehmen die Ermittlungsarbeiten ein, so dass ich den Roman zeitweise wie ein Drehbuch las, das ich mir auch gut als Grundlage für einen "Tatort" vorstellen kann (ich mochte Schimanski, Thanner und "das Hänsje" sehr - auch wenn die beiden Erstgenannten leider nicht mehr für eine Verfilmung in Frage kommen....) Die Spannung wurde gleichmässig gehalten und nahm auf den letzten 50 Seiten noch zu: Es gab einige nicht vorhersehbare Wendungen und Hintergründe, mit denen man als Leser so nicht gerechnet hatte. Die drei Hauptprotagonisten neben den Ermittlern wie Liewe, Geeske und einigen RechtsmedizinerInnen ("Shakespeare" alias Wortelboer, der mir sehr gut gefallen hat z.B.) war das Trio der Extrem-Wattwanderer, über die man nach und nach ebenfalls mehr erfahren hat: Zwei waren mir sympathisch, einer überhaupt nicht. Meine Vorahnung hat sich bestätigt und ich war am Ende von der Lösung des Falles nicht gänzlich überrascht. Höchstens davon, dass es zwei Personen gab, die Motive hatten.


    Der Schreibstil von Mathijs Deen gefällt mir gut, er ist schnörkellos und unaufgeregt, jedoch dennoch mit subtiler Spannung versehen. Ein wenig erinnerte mich sein Stil an z.B. Nesser, den ich ebenfalls sehr schätze. Der Showdown im Watt hat dann auch etwas Dramatisches; man lernt eine Menge über die Gefahren, die im Watt lauern können und wie gefährlich es ist, ohne Kenntnisse eine Wattwanderung zu unternehmen: Davon würde ich unbedingt abraten. Auch die Einschaltung eines Meeresgeologen von Liewe zu diesem Fall - und dessen Erkenntnisse erstaunten mich sehr.


    Fazit:


    Ein sehr gelungener, unaufgeregter Kriminalroman, der mir stilistisch sehr gut gefallen - aber auch noch Potenzial nach oben hat. Authentisch mit einigen humorvollen Einschüben (van de Wal) und auch lehrreich für LeserInnen, die sich für das Watt und Wattwanderungen interessieren. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und körnige 4*. Gerne würde ich weitere Fälle von Liewe Cupido, dem "Holländer" lesen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemaus2021, 07.02.2022

    Als Buch bewertet

    Mathijs Deen beschreibt in seinem Buch "Der Holländer" einen Ermittler, Liewe Cupido, den Sohn einer deutschen, erfolgreichen Meeresbiologin und eines niederländischen Fischers. Liewe wird auf der Insel Texel gross und wächst mit dem Schweigen, den deutschen Liedern seiner Mutter und den Anforderungen eines, den Naturgewalten trotzenden Vaters auf. Der Fall, in dem der Holländer ermitteln soll: Aron, Peter und Klaus sind erfahrene Wattwanderer und warten auf die grosse, einmalige Chance, die letzte und schwierigste Wattwanderung angehen zu können: die bodenständige Wanderung zur Insel Borkum. Als die Gelegenheit endlich da ist, informiert Peter die beiden Freunde (?), aber Aron macht in England Urlaub. Offenkundig brechen nur Klaus und Peter zu diesem gefährlichen Unterfangen auf. Es kommt dabei zu einem Unglück. Peter kehrt desorientiert zurück, Klaus wird vom Patrouillenboot, auf dem Opperwachtmeester Geeske eigentlich ihre letzte Fahrt angetreten hat, tot geborgen. War es tatsächlich ein Unglück oder Mord? Mathijs Deen beschreibt alle Protagonisten herrlich klar und vergisst bei allen Ermittlungen den Humor nicht. Dieser Humor blitzt auch bei den Kompetenzrangeleien zwischen deutschen und niederländischen Behörden auf, denn es ist nicht klar, auf welchem Staatsgebiet Klaus nun tatsächlich gefunden wurde. Darüber hinaus erfährt der Leser unglaublich viel Wissenswertes über das Wattenmeer. Dieses Buch habe ich in einem Zug durchgelesen und ich hoffe sehr, dass der Holländer weiterhin ermitteln wird in dem Gebiet, das als tolle Karte auf den Innenseiten des Covers zu finden ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 15.02.2022

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Ein Toter wird im Watt zwischen Deutschland und den Niederlanden gefunden. Damit die Leiche nicht abgetrieben wird, wird sie in die Niederlande gebracht. Und schon gehen die Probleme los. Der Tote ist Deutscher, gefunden im umstrittenen Grenzgebiet. Während man sich um die Zuständigkeit streitet, schickt die Bundespolizei heimlich einen Ermittler.
    Meine Meinung:
    Zuerst muss ich ein paar Worte über das Cover verlieren. Ja, es passt zur Story, uneingeschränkt. Aber es wirkt so belanglos, dass man im Laden vermutlich nicht danach greifen würde. Das ist schade, denn die Story und das Gerangel um Kompetenzen ist echt gelungen. Mir hat der Krimi richtig gefallen. Gerade auch die recht kurzen Kapitel führten dazu, dass man immer weiterlesen wollte, sind ja nur kurze Kapitel. Die Protagonisten haben was, irgendwie nicht stereotyp sondern besonders. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.
    Fazit:
    Besser als ich erwartet hätte

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jojo, 26.02.2022

    Als Buch bewertet

    "Der Holländer" von dem Autor Mathijs Deen ist ein toller, spannender Krimi. Es geht um das Wattenmeer, um das Grenzgebiet zwischen der Niederlande und Deutschland. Und genau da wird ein Toter gefunden. Aber wer ist zuständig? Wer darf ermitteln? Deutsche oder Niederländer?
    "Der Holländer", ein Deutscher, der in den Niederlanden aufgewachsen ist, ermittelt. Besonders gut haben mir auch die Schilderungen der Gegend gefallen, man fühlt sich direkt am Meer. Man erfährt viel Wissenswertes über das Watt und seine Gefahren.
    Der Krimi ist leicht und eingängig zu lesen, ein sehr angenehmer Schreibstil. Man kann sich gut in die verschiedenen Charaktere hinein versetzen und mitfiebern und mitraten. Der Krimi ist bis zum Schluss sehr spannend und lesenswert. Auch das Cover finde ich äusserst passend gewählt.
    Ich kann den Krimi empfehlen!

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  • 4 Sterne

    Kaffeeelse, 04.05.2022

    Als Buch bewertet

    Mathjis Deen hat hier ein richtig interessantes Buch erschaffen. Einerseits und auch hauptsächlich dreht sich das Buch um einen Kriminalfall. Einer von drei miteinander befreundeten Extrem-Wattwanderern wird tot im niederländisch-deutschen Grenzgebiet aufgefunden. Durch eine unklare Grenzziehung kommen sich nun niederländische und deutsche Behörden in die Queere. Und hier soll "Der Holländer" Abhilfe schaffen, Liew Cupido, das Kind einer Deutschen und eines Holländers, auf der niederländischen Insel Texel aufgewachsen, heute ein deutscher Polizist und ein Kenner der Begebenheiten der niederländisch-deutschen Küstengebiete. Denn die wichtigste Frage an diesem Fall ist ja nicht die nach dem Staatsgebiet auf dem der Tote lag, sondern wie der Tod eintrat, natürlich oder mit Fremdeinwirkung. Und mit diesem Liew Cupido nimmt das Buch auch Fahrt auf und wird soghafter, und das Geschehen um die Todesursache wird etwas zentraler gestellt. Dieser etwas eigenwillige und kantige Charakter des Liew Cupido macht Lust auf mehr, ich bin neugierig, was hier noch passiert.

    Mathjis Deen hat hier in seinem Buch "Der Holländer" absolut interessant und eckig gezeichnete Figuren (und damit meine ich nicht nur den titelgebenden Holländer) und einen geschickt aufgebauten Kriminalfall erschaffen, einen Kriminalfall, der auf der Charakterzeichnung beruht und nicht durch Effekthascherei glänzt.

    Ein weiterer und absolut wichtiger Pluspunkt des Buches ist für mich die Zeichnung und Beschreibung der Landschaft, der Natur der niederländisch-deutschen Küstenlandschaft. Man merkt die Liebe des Autors zu diesem Landstrich und auch dies macht einen grossen Zauber des Buches aus. Ein absolut atmosphärisches Buch! Denn man fühlt sich als Leserin mittendrin in der Landschaft, hört das Rauschen des Meeres und das Schreien der Möwen. Und auch diese tiefe und deutlich spürbare Liebe zur Natur macht Lust auf mehr von Mathjis Deen.

    Nur wenig fehlt für mich hier für den letzten Stern. Ich habe mich nur nicht vollkommen von der Geschichte mitgerissen gefühlt, denn sie ist bedächtig und ruhig geschrieben. Aber irgendwie passt diese Ruhe/diese Bedächtigkeit auch wieder sehr gut zu der friesischen Landschaft. Und von daher war das Buch auch richtig stimmig. Ich habe dieses Buch von Mathjis Deen sehr gern gelesen!

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  • 4 Sterne

    Jasmin B., 27.04.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover gefällt mir sehr gut, weil ich es relativ schlicht gehalten ist. Das passt auch zum Inhalt des Buches, denn der Roman - bei dem es aber auch um die Aufklärung eines Todesfalles geht - kommt sehr ruhig daher.
    Es geht um drei Freunde, die erfahrene Wattwanderer sind. Bei einer Tour starten sie zu zweit und nur einer kommt lebend zurück.
    Fasziniert haben mich die Beschreibungen des Meeres und des Watts. Ich kenne mich damit gar nicht aus und hatte bisher keine Ahnung, wie gefährlich das sein kann. Es gab sehr viele Fachbegriffe und Erklärungen, aber diese waren verständlich und auch nicht zu langatmig. Sie haben gut in die Geschichte gepasst.
    Aufgebaut ist der Plot chronologisch. Man startet mit dem Auffinden der Leiche durch ein niederländisches Marineschiff und dann versucht man herauszufinden, was geschehen war.
    Dabei spielt eine Rolle, wo der Tote gefunden wurde. Und das wird noch zum Problem, denn wo genau mitten im Meer die Grenze zwischen Deutschland und den Niederlanden verläuft, ist unklar - und damit auch die Zuständigkeiten. Auch das war sehr spannend.
    Angenehm zu lesen waren die kurzen Kapitel. Der Schreibstil ist flüssig und unaufgeregt, fast schon sachlich. Es gibt viele Dialoge, was mir gut gefallen hat.
    Es ist ein Roman und kein Krimi - so steht es zumindest auf dem Cover - deswegen ist es in Ordnung, dass es nicht sooo viel Spannung gab. Trotzdem hätte man sie mehr in der Fokus rücken können, schliesslich zeigt das Ende, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Wie sich alles entwickelt konnte man allerdings schon vorausahnen.
    Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es war mal etwas anderes. Von mir gibt es 4 Sterne!

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  • 4 Sterne

    Annabell95, 01.05.2022

    Als Buch bewertet

    Die Wattwanderer
    Eigentlich sollte es für Geeske Dobbenga eine ruhige letzte Fahrt übers Wattenmeer werden. Doch in der Emsmündung stossen sie auf einer Sandbank auf einer Leiche. Sie und ihre Mannschaft müssen ihn schnell an Bord holen, denn die nahende Flut droht den Leichnam fortzuspülen. Damit beginnen die Probleme: Der Tote war Deutscher und lag an der umstrittenden deutsch-niederländischen Grenze. Der Streit um die Zuständigkeit beginnt. Die Bundespolizei schickt heimlich einen Ermittler auf den Weg. Liewe Cupido, genannt der Holländer, soll den Fall lösen.

    Mit dem Schreibtstil habe ich mich sofort wohlgefühlt. Er war flüssig und angenehm leicht zu lesen. Man flog nur quasi durch die Zeilen. Der Autor konzentriert sich auf das Wesentliche ohne viel drumherum Gerede. So konnte ich ohne gedankliches Abschweifen der Handlung folgen. Man hatte das Gefühl, dass man mittendrin im Geschehen war. Allerdings wollten dadurch nicht so recht Bilder von der Umgebung und den Protagonisten entstehen aufgrund mangelnder Umgebungsbeschreibungen. Auch die Protagonisten blieben dadurch noch recht blass.

    Der Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten hat für Abwechslung und ein wenig Spannung gesorgt. Der Fall ansich war doch recht offensichtlich und mir war schnell klar wie es enden wird.

    Mein Fazit:
    Das Buch war ein guter Zeitvertreib für zwischendurch. Es gab keine grosse Spannung, aber ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt. Dafür gibt es auch eine Leseempfehlung.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 13.05.2022

    Als Buch bewertet

    Gefährliche Wattwanderung

    Im Watt zwischen Holland und Deutschland wird vom niederländischen Grenzschutz ein Toter aufgefunden. Zunächst ist unklar, ob die deutsche oder die niederländische Polizei zuständig ist. Letztendlich übernimmt den Fall Liewe Cupido, ein Deutscher, genannt „der Holländer“, da er auf Texel aufgewachsen ist. Und der Holländer ist zwar eher schweigsam, aber fest fixiert auf die Auflösung seiner Fälle.

    Der Ermittler Liewe Cupido ist einer, der nicht locker lässt in seiner Suche nach dem Täter. Er schafft es, über den Ermittlungen den Streit um die Zuständigkeiten beiderseits der Grenzen beiseite zu schieben und tatsächlich nach den Hintergründen der Tat zu forschen. Das ist spannend, denn der Fall ist gar nicht so einfach aufzulösen. Die Hinweise für den Leser sind gut versteckt, man muss sehr aufmerksam lesen, um sie zu finden. Die Personen sind interessant angelegt, ihre Entwicklung gut nachvollziehbar. Die Auflösung hat mich überraschen können, obwohl sie schlüssig angelegt ist. Man merkt die Verbundenheit des Autors zur Küstenlandschaft an der Nordsee. Die beigefügten Karten helfen, sich im Wattenmeer zu orientieren.

    Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten können, ich empfehle es sehr gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    katikatharinenhof, 18.03.2022

    Als Buch bewertet

    "Verwechsle Klarheit nie mit Wahrheit"

    Geeseke Dobbenga steht kurz vor der Pensionierung und sieht ihrer letzten Fahrt beim niederländischen Grenzschutz mit gemischten Gefühlen entgegen. Nur noch dieses eine Mal und dann ist Schluss. Doch die letzte Fahrt hat es in sich, denn in der Emsmündung entdecken sie eine Leiche und das ausgerechnet kurz vor der Flut. Als wäre das noch nicht genug Aufregung, dreht sich jetzt alles um die Frage der Zuständigkeit, denn die Sandbank, auf der der Leichnam gefunden wurde, ist seit Jahren umstrittenes Gebiet zwischen den Niederlanden und Deutschland.Das ruft geradezu nach einem Ermittler, der sich besser auskennt, als alle anderen - Liewe Cupido, genannt der Holländer. Wo andere im Trüben fischen, gräbt er nach der Wahrheit...


    Mathijs Deen zeichnet eine zugleich unheimliche und mystische Atmosphäre, bevor er Geeseke auf die letzte Dienstfahrt schickt. Und genau diese Stimmung behält er über den Verlauf seinen kompletten Romans bei, sodass hier immer ein bisschen Gänsehaut und Kribbeln in den Nervenenden zu spüren ist. Das alleine ist schon grosse Klasse und in Verbindung mit dem überragenden Plot entsteht daraus ein absolutes Lesehighlight.

    Die Ermittlungen spiegeln den polizeilichen Alltag mit all seinen Widrigkeiten, Zuständigkeitsfragen und bürokratischen Hürden wieder und vermittelt einen sehr authentischen Handlungsrahmen.

    Und in diesem ermöglicht der Autor seinen Figuren, die Leser:innen regelrecht dazu zu verführen, ihnen ins Watt zu folgen, die Schönheit der Natur kennen- und lieben zu lernen und dabei auf menschliche Abgründe zu stossen, die man so nicht vermutet hätte.

    Es ist, als würde der ständige Wechsel von Ebbe und Flut immer wieder neue Erkenntnisse an Land spülen und den Fall ganz klar und deutlich im Sand ausbreiten. Und doch verwischen ständig die Konturen und es tauchen neue Fragen auf. Wie ist die Beziehung der Wattwanderer untereinander ? Warum gehen zwei von ihnen los, während der andere im Vereinten Königreich weilt, obwohl sie sonst unzertrennlich sind ? Wie gelangen die fremden Sandpartikel in das Ohr des Leichnams ? und die wichtigste Frage überhaupt: aus welcher Region stammt dieser Sand ?

    Es ist schon erstaunlich, mit welchen technischen Möglichkeiten heute gearbeitet werden kann, um hier mögliche Tatverdächtige einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Und genau diese technischen Feinheiten, die taktischen Schachzüge und Eigenheiten, die das Ermitteln im Wattenmeer mit sich bringt, sorgen in diesem Krimi für absolute Spannung und Abwechslung.

    Den ein oder anderen Seitenhieb auf die deutsch-niederländischen Machtspielchen in der Klärung der Zuständigkeitsfrage kann sich der Autor nicht verkneifen und lockert mit diesem Augenzwinkern zwischendurch die die angespannte Stimmung auf. Bis zur Lösung des Falles bleibt der Spannungsbogen konstant gestrafft, überzeugen die Figuren mit friesisch- herben Charaktereigenschaften und der Plot kann mit abwechslungsreichen Wendungen und attraktiven Settings begeistern.

    Absolute Leseempfehlung !

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  • 5 Sterne

    Isabell, 09.02.2022

    Als Buch bewertet

    Was ist im Watt passiert und warum?
    Auf einer Sandbank im Wattenmeer findet die Besatzung der RV180, die diesen Streckenabschnitt patroulliert, die Leiche eines Mannes. Für Geeske Dobbenga sollte es eigentlich die letzte Fahrt vor ihrer Pensionierung beim niederländischen Grenzschutz werden und während es noch Machtspielchen der Oberen gibt, ob die Deutschen oder die Niederländer hier zuständig sind, hat sie Zweifel, ob es ein Unfall war. Sie ruft den Stellvertreter auf der deutschen Seite an, der ihr einen Kollegen mit niederländischen Wurzeln empfiehlt, der quasi inoffizielll ermitteln könnte. Es handelt sich um Liewe Cupido, der auf Texel aufgewachsen ist und sich im Watt gut auskennt.
    Diese Story hat quasi selber "Wattcharakter", denn ich bin ungewollt einsunken und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Noch nie habe ich soviel Infos über das Watt und die Wattwanderungen von Menschen erfahren, die das quasi als ihre Mission oder Wettbewerb ansehen viele Inseln über das Watt zu erreichen, während sie zwischendurch sogar dort bei Wasser sogar mittels Stangen Netze legen, um zu warten bis das Wasser abfliesst. Bei der gefundenen Leiche handelt es sich um einen erfahrenen und bekannten ostfriesischen Wattwanderer, der normalerweise mit zwei Freunden unterwegs ist, jedoch dieses Mal waren sie nur zu zweit und der Überlebende ist völlig entkräftet und scheint Halluzinationen zu haben. Nach und nach dröselt Liewe den Fall auf seine Art auf, in dem er genau hinsieht und zuhört. Das Wichtigste wären auch bei Verhören oder Gesprächen mit Menschen, die ungesagten Worte, denn diese würden wichtige Informationen enthalten. Diese Lebensweisheit bringt er auch einem jungen Kollegen bei, der gemeinsam mit ihm ermitteln darf.
    Selten habe ich einen so ruhigen, informativen und gleichzeitig spannenden Krimi gelesen. Ich nehme mir auf jeden Fall Liewes Worte zu Herzen und versuche genauer zuzuhören und hinzusehen. Das Wattenmeer habe ich hier mit all meinen Sinnen wahrgenommen.
    Grosses Kino und Stoff für eine Verfilmung! Fünf Sterne!

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  • 5 Sterne

    Elisa, 16.02.2022

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat mir schon mal sehr gut gefallen.
    Ich war aber schon öfter auf Borkum und liebe das Watt, wenn ich es auch nicht gut kenne. So war mir bisher auch nicht bekannt, dass das Wattwandern nicht nur ein gemütliches Rumstapfen im Schlick sein kann, sondern auch eine Extremsportart. Um diesen Sport geht es hier. Die drei Freunde Peter, Klaus und Aron haben viele grosse Herausforderungen als Wattwanderer gemeistert. Nun kommt ihre letzte und schwerste Aufgabe, die sie sich vorgenommen haben, nämlich vom deutschen Festland nach Borkum zu wandern. Der Zeitpunkt stimmt, die Gezeiten stehen perfekt und Klaus und Peter marschieren zu zweit los, nachdem Aron ihnen abgesagt hat, weil er gerade Urlaub in England macht. Aber nur Peter kommt auf Borkum an, Klaus wird tot auf einer Sandbank im niederländisch-deutschen Grenzgebiet gefunden. Wie konnte das passieren? Liewe Cupido, von der Bundespolizei See in Cuxhaven, aber auf Texel in den Niederlanden aufgewachsen und deshalb "Der Holländer" genannt, glaubt nicht an einen Unfall und übernimmt die Ermittlungen.
    Mich hat das Buch sehr gefesselt. Ich fühlte mich sofort an die Nordseeküste versetzt und spürte beinahe den Wind, hörte die Möwen und roch das Salz.
    Liewe ist ein eigenwilliger und sympathischer Charakter.
    Die anderen Personen werden auch, wo nötig, sehr genau gezeichnet. Manche, z.B. Aron, finde ich ein wenig übertrieben dargestellt.
    Das Kompetenzgerangel am Anfang, wer denn nun für die Ermittlungen zuständig ist, wann von wem die Leiche freigegeben werden darf, usw. langweilen eher.
    Aber ansonsten ist die Handlung sehr spannend. Bis zum Schluss weiss man nicht, was vorgefallen ist.
    Ich würde hoffen, dass es noch einen weiteren Band gibt mit dem Ermittler Liewe Cupido.

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  • 5 Sterne

    Fredhel, 19.02.2022

    Als Buch bewertet

    Wattwandern war bisher für meine Begriffe eine Freizeitaktivität für Nordseeurlauber, die aber in jedem Fall eines kundigen Wattführers bedarf, weil die zurückkehrende Flut mit Strömungen und Untiefen den Wanderer schnell in Lebensgefahr bringen kann.
    Der Roman "Der Holländer" von Mathijs Deen zeigt mir aber noch eine ganz neue Seite des Wattwanderns: Für manche Menschen ist das eine Extremsportart wie für andere das Bergsteigen. Es gilt, die Routen anhand von Tidetabellen, Strömungen, Windgeschwindigkeiten und noch weiteren Faktoren penibel zu planen. Fast schon zu ausführlich beschäftigt sich der Autor mit den vielen Möglichkeiten. Für Nichtkundige ist das eine etwas trockene Angelegenheit, ebenso diverse Details zu Ems und Watt und Fahrrinnen etc.
    Doch das ist mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch, das mich mit seiner ruhigen Erzählweise beeindrucken konnte. 
    Es geht um die Leiche eines Extrem-Wattwanderers, der bei Ebbe ausgerechnet im Grenzgebiet zwischen Deutschland und den Niederlanden gefunden wird. Es entsteht ein Zuständigkeitsgerangel zwischen den Behörden, das für einen guten Schuss Humor sorgt.
    Praktisch undercover betreibt ein deutscher Ermittler mit holländischen Wurzeln seine Ermittlungen, denn es ist grenzwertig, ob der Mann einem tragischen Unfall zum Opfer fiel oder ob ihn jemand mit Kalkül in eine tödliche Falle gelockt hat.
    Auch ein gemächlicher Krimi kann sehr spannend sein. In diesem Fall wird die Handlung noch wunderschön ergänzt durch Naturschilderungen des Wattenmeers. Es ist ein Roman, der entschleunigt und der nicht übermässig lang ist, aber den man auch nicht mal so eben zwischendurch konsumieren kann.
    Mich hat er begeistert.

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  • 5 Sterne

    Anett R., 02.02.2022

    Als Buch bewertet

    Der Roman "Der Holländer" umfasst ca. 272 Seiten auf 71. Kapiteln und einem Prolog.

    Kurzer Plot:

    Der 43- jährige Wattführer Klaus Smyrna, ist verheiratet, hat zwei Kinder, arbeitet in Lübeck als Bademeister und ist ein erfahrener Taucher. Aber von seiner letzten Wattwanderung kommt Klaus nicht wieder.

    "Der Wattwanderer und seine Ausrüstung, auf alles vorbeireitet und doch nicht sicher. Er liebt diesen Widerspruch, er liebt es, sich am Rand zu bewegen..."
    - Seite 6

    Geeske Dobbenga, die vor ihrer Pensionierung ihre letzte Fahrt mit mit ihrem Patrouillenboot hat, findet Klaus Smyrnas Leiche auf der Sandbank De Hond, bei Delfzijl.

    Da das Auffindungsgebiet des Toten zwischen Deutschland und der Niederlande liegt, gibt es Streitigkeiten darüber, wer für den Fall zuständig ist. Denn auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als wäre Klaus Smyrna ertrunken, ist er ein Mordopfer.

    "Die Sandbank De Hond liegt westlich des Fahrwassers der Aussenems, in einem Gebiet, dessen Zugehörigkeit zu den Niederlanden oder Deutschland nicht geklärt ist."
    - Seite 26

    Liewe Tristan Cupido, genannt "Der Holländer", kommt von der Bundespolizei in Cuxhafen angereist, um an den Fall mitzuarbeiten. Dabei agiert er auch als Vermittler zwischen den Ländern, da er niederländische Wurzeln hat.

    Fazit:

    Der Autor hat mit seinen detaillierter Beschreibungen über das Wattwandern, das Wattenmeer, eine besondere Atmosphäre geschaffen.

    Ein Kriminalroman, der auch ohne grossartiges Blutvergiessen sehr spannend und abwechslungsreich ist.


    5. Sterne!

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