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  • 3 Sterne

    Ina H., 14.10.2018

    Als Buch bewertet

    Der Klappentext, von diesem äusserlich sehr ansprechenden Buches, verspricht eine traditionelle Krimihandlung im Agatha Christie Stil. Zu Weihnachten trifft sich die Familie Gray im väterlichen Herrenhaus. Der Vater selbst bei allen seinen Kindern unbeliebt, wird in der Weihnachtsnacht ermordet. Nun ging ich davon aus, dass man als Leser nun auf die Suche nach dem Mörder geschickt wird, was ja interessant ist, da alle anwesenden Familienmitglieder ein Motiv haben, wie vorher schon erklärt wurde. Aber nein, kurz nach dem Mord, erfährt man vom Mörder selbst, wie es geschehen konnte und wie er von sich selbst ablenken will.
    Das hat mich überrascht und auch ein wenig enttäuscht. Denn die Krimihandlung tritt damit sehr in den Hintergrund. Es wird dadurch eher eine psychologische Analyse eines Mörders. Die Spannung hat für mich besonders im Mittelteil dadurch sehr gelitten, erst am Ende stieg die Spannung bis zum Finale wieder an.
    Vielleicht wäre man bei dem Roman, lieber beim englischen Originaltitel „Portrait of a murderer“ geblieben, denn der sagt genau das aus was der Roman ist. Der deutsche Titel passt meines Erachtens überhaupt nicht, denn ein wirkliches Geheimnis, was alles erklären würde, wurde nicht wirklich aufgedeckt. Der Schreibstil ist trotz des Alters des Romans gut zu lesen. Die anfänglichen langen Beschreibungen der Charaktere und der Umgebung fand ich gelungen. Die Charaktere sind interessant, mir aber fast durchweg unsympathisch. Aus diesem Grund hielt sich auch mein Mitleid gegenüber des Getöteten und seines Mörders in Grenzen.
    Trotz, dass der Roman zur Weihnachtszeit spielt, ist die weihnachtliche Stimmung eher gering und die Autorin legt auch wenig Wert darauf einen Roman mit weihnachtlichem Flair zu schreiben. Insgesamt ein gut geschriebener Roman, aber kein spannender Krimi, wie ich erwartet habe.

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  • 3 Sterne

    leseratte1310, 22.10.2018

    Als Buch bewertet

    Weihnachten ist die Zeit der Besinnung und der Familientreffen. Doch besinnlich geht es bei den Grays im Jahr 1931 nicht zu. Adrian Gray hat wie jedes Jahr seine Kinder mit Partner für Heiligabend in sein abgelegenes Landhaus in King‘s Poplars eingeladen. Er gilt als geizig und die Kinder sind durch die Bank hinter dem Geld her. Niemand ahnt, dass der Hausherr inzwischen auch verschuldet ist, er hat sich schlicht verspekuliert. Jeder ist mit jedem spinnefeind. Dann ist Adrian Gray tot und die Polizei findet ein Haus voller Verdächtiger.
    Dieser klassische Krimi erschien nun erstmals in deutsche Sprache. Die Sprache ist der angegebenen Zeit entsprechend etwas altmodisch, aber sehr angenehm zu lesen. Als Leser ist man der Polizei voraus, denn man erlebt den Mörder in Aktion und beim Verwischen der Spuren. Doch was hat ihn zu dieser Tat gebracht?
    Am Anfang war es etwas schwierig, die vielen Personen auseinander zu halten. Die Charaktere sind sehr ausführlich, individuell und vielschichtig dargestellt. Einige Klischees werden auch bedient. Der Täter will natürlich von seiner Tat ablenken und versucht, die anderen als schuldig darzustellen. Eigentlich sind fast alle unsympathisch und der Kommissar müht sich redlich, diesen Fall zu klären. Doch letztendlich ist es jemand aus dem Familienkreis, der richtig schlussfolgert.
    Die Spannung hält sich bei diesem Krimi sehr in Grenzen, da es einige Längen gibt und der Mörder so früh bekannt ist.
    Man muss schon ein Fan klassischer Krimis sein, um dieses Buch zu mögen. Mich hat es nicht ganz überzeugt.

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  • 3 Sterne

    Claudia R., 08.12.2018

    Als Buch bewertet

    Nicht wirklich ein Geheimnis
    1933 erschienen, stellt der Roman eine Herausforderung für den heutigen Leser dar. Das Buch sei denjenigen Krimiliebhabern empfohlen, die den Mörder bereits von Anfang an kennen lernen wollen. Bereits in den ersten Zeilen erfahren wir, dass Adrian Gray zum Weihnachtsfest 1931 „durch die Hand eines seiner eigenen Kinder“ starb. So wundert es wenig, dass der Leser alsbald auch den Namen des Mörders erfährt. Das Motiv liegt auf der Hand- das schwarze Schaf der Familie braucht Geld und bekam es nicht von seinem geizigen Vater. Hier könnte der Roman ja schon enden. Doch es folgt eine psychologische Studie aller Familienmitglieder eingebunden in die gesellschaftlichen Konventionen der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts im durch seine Standesschranken charakterisierten England.
    Es steht nicht wirklich die kriminelle Tat im Mittelpunkt, sondern vielmehr legt die Autorin Wert auf die Darstellung des Familiengeflechtes und den daraus resultierenden Handlungen der einzelnen Mitglieder. Zwar folgt sie einem Muster des Kriminalromans, dessen sich auch Agatha Christie bediente, aber sie damit im Klappentext zu bewerben, ist zu hochgegriffen.
    Mir persönlich hat das Buch mässig gefallen. Durch die Konstruktion war Spannung kaum vorhanden, einzig das Figurenkonzept und das Agieren der einzelnen Personen waren interessant. Den deutschen Titel finde ich unpassend, denn ein wirkliches Geheimnis ist nicht vorhanden. Hier hätte man ruhig dem englischen Titel „Portrait of a murderer“ den Vorrang geben sollen.

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  • 3 Sterne

    Lilofee, 02.10.2018

    Als Buch bewertet

    Buch:

    England 1931, ein verschneites Landhaus am Weihnachtsabend,
    eine zerstrittene Familie, ein Mord.
    Wer tötete Adrian Gray?
    Ein psychologischer Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie.
    Im Original 1933 erschienen und nun erstmals auf Deutsch.

    Text:

    Jedes Jahr im Dezember lädt das ebenso greise wie geizige
    Familienoberhaupt Adrian Gray die gesamte Verwandtschaft samt Anhang
    in sein abgelegenes Landhaus King‘s Polar ein.
    Und alle kommen, weil sie auf sein Geld aus sind,
    obwohl fast jeder einen Grund hat, ihn zu hassen.
    An Heiligabend versammelt sich die Familie wie gewohnt,
    nur dass am nächsten Morgen Gray ermordet aufgefunden wird.
    Hat sich eines seiner sechs Kinder seinen Weihnachtswunsch selbst erfüllt?
    Dieser nostalgische und ungewöhnliche Kriminalroman
    erzählt die Geschichte einer dunklen Weihnachtsnacht.

    Fazit:

    Der Leser wird in eine längst vergangene Zeit versetzt.
    Der Schreibstil ist einfach wunderbar.
    Man kann sich das alles so gut vorstellen und so richtig eintauchen
    in die Geschichte.
    Die Charaktere werden alle sehr detailliert beschrieben. Überhaupt wird
    das ganze Umfeld durchleuchtet damit man das Handeln des Mörders und das warum
    besser verstehen kann. Die psychologische Seite spielt eine sehr grosse Rolle.
    Der Vergleich mit Agatha Christie ist allerdings etwas irreführend,
    denn so richtige Spannung kommt in diesem nostalgischen Krimi nicht auf.
    Ein guter solider Kriminalroman und vor allem eine kriminalistische Zeitreise.

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  • 3 Sterne

    Stephanie B., 04.10.2018

    Als Buch bewertet

    Das Geheimnis der Grays - Anne Meredith

    Die LP versprach ein höchst amüsantes und doch tödliches Familienfest zu werden. Wer tötete Adrian Gray?

    Doch so ganz konnte mich die Geschichte dann doch nicht überzeugen. Wie sagt man so schön? Wenn du solch eine Familie hast, brauchst Du dich um Feinde nicht zu sorgen….

    Eine fürchterliche Familie, die null Sympathien in mir wecken konnte. Alle sind zerstritten, eine Zusammenkunft an Weihnachten, findet nur statt, um Geld zu erschleichen. Eigentlich hasst sich jeder und keiner gönnt dem Anderen, den Dreck unter den Fingernägeln.

    Es ist also nicht sehr verwunderlich, dass der alte Gray das Zeitliche segnet, und das nicht ganz unfreiwillig. Hier bleibt jedoch das Geheimnis um den Mörder nicht verdeckt, man erfährt eher etwas über die Beweggründe des Täters.

    Sprachlich merkt man schnell, dass die Geschichte bereits in den 30er Jahren geschrieben wurde, muss man mögen, war aber leider nichts für mich. Ich empfand es in der heutigen Zeit als etwas eingestaubt.

    Ich persönlich weiss nicht, ob es so klug ist, die alten Geschichten heute noch einmal neu aufzulegen. Man muss den Blick der Zeit im Auge haben, das was vor 1940 Gang und Gebe war, kommt heut nur schwer an und sorgt beim lesen für den ein oder anderen Schreckgedanken.

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  • 3 Sterne

    büchernarr, 19.12.2018

    Als Buch bewertet

    Adrian Gray lädt wie jedes Jahr die ganze Familie zum Weihnachtsfest ein, in seinem prachtvollen abgelegenen Landhaus. An Heiligabend 1931 versammeln sich die Familienmitglieder wieder wie gewohnt und geben sich als liebevoll und verbunden, doch insgeheim sieht jeder von ihnen dem grossen Gelderbe entgegen. Unter den Verwandten befinden ein angehender Politiker, ein verarmter Künstler sowie ein Finanzspekulant, alle haben es nur auf das Geld abgesehen und hassen sich insgeheim. Als Adrian dann am nächsten Morgen tot aufgefunden wird ist schnell klar, dass der Mörder unter ihnen weilt. Nach Agatha Christies Stil beginnt eine psychologische Studie aller Familienmitglieder, die die Neugierde weckt um zu dem wahren Mörder zu gelangen. Die Tat an sich ist nicht das Wichtigste hier, nunmehr die Charakterstudie der potentiellen Täter.
    Spannung ist in dem Buch eher mässig vorhanden, wer also einen atemberaubenden Krimi erwartet, ist hier fehl am Platz. Ein wenig mehr Action hätte ich schon erwartet, jedoch war der Krimi, vor allen für die Zeitspanne in dem er spielt, recht gut geschrieben.

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  • 3 Sterne

    Claudia B., 19.12.2018

    Als Buch bewertet

    Von aussen gefällt mir das Buch sehr gut. Der Einband und der Stil vom Cover ist etwas besonderes und lädt ein zum lesen.
    Im ersten Kapitel werden alle Familienmitglieder der Grays vorgestellt. Wer welche Frau und wie viel Kinder hat, ziemlich umfangreich.
    Schon am Ende des Erstens und Anfang des Zweitens Kapitels erfährt man wer den alten Gray umgebracht hat. Was soll jetzt noch kommen?
    Dennoch blieb die Spannung etwas erhalten und man erfuhr mehr über die ganze Familiengeschichte. Es geht um die Psyche des Täters was auch interessant aufrecht erhalten bleibt.
    Es ist eben kein klassischer Krimi, wo man bis zum Ende mitfiebert wer der Mörder ist. Für mich ist das leider nichts.
    Aber ich finde das Buch trotzdem sehr gut und weiterhin spannend geschrieben!

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  • 2 Sterne

    C.P., 11.12.2018

    Als Buch bewertet

    Es ist Weihnachten im Jahre 1931, als Adrian Gray von einem seiner Gäste ermordet wird. Denn dieses Jahr hat sich ausnahmsweise die gesamte Familie mit ehelichen Anhängen im Hause der Grays versammelt. Motive gibt es in dieser Familie viele, doch wer war nun wirklich der Mörder?

    Um dies einmal schnell vorweg zu nehmen: Der Leser weiss sehr schnell, wer der Mörder von Adrian Gray ist. In diesem Buch geht es nicht darum, mit Finten und Tricks dem Mörder auf die Spur zu kommen, sondern vielmehr hat die Autorin ein Familienporträt gezeichnet, voller Personen, die grausam, durchtrieben und nicht wirklich liebenswert sind.
    Ich hatte mich vor Beginn des Kriminalromans auf eine eher typische Whodunit?-Geschichte eingestellt, da dieser im Klappentext mit Werken von Agatha Christie verglichen wurden. Deswegen war ich sehr erstaunt darüber, dass es sich eben nicht um eine eher klassische Form der Kriminalromane handelte, als der Mörder schon so früh bekannt wurde. Doch nachdem ich so kalt erwischt wurde, gewöhnte ich mich relativ schnell an die Handlung und konnte mit Spannung durch das Buch fliegen.
    Da es kein dicker Schmöker ist, kam ich relativ schnell voran. Ein wenig muss man sich an den Schreibstil gewöhnen, doch auf diesen war ich durch die zeitliche Einordung gleich eingestellt.
    Mir hat eine Übersicht über die Personen jedoch sehr gefehlt. Gerade zu Beginn des Buches war es schwer, alle Charaktere gleich richtig zuordnen zu können. Welcher Partner zu wem gehörte, wer ein Kind des alten Grays war und wer nur Partner eines Kindes und wer welchen Beruf ausübte, konnte ich nicht immer richtig bestimmen. Erst zum Ende des Buches hin gelang mir dies ein wenig besser.
    Die Charaktere sind – von zwei, drei Personen einmal abgesehen – eigentlich alle auf ihre eigene Art und Weise unausstehlich. Dennoch gefiel mir diese Art der Darstellung einer kaputten Familie wirklich gut.
    Wie bereits von anderen Rezensenten angesprochen, finde auch ich es schade, dass nicht der Originaltitel gewählt wurde. „Porträt eines Mörders“ wäre absolut die treffende Wahl für dieses Werk gewesen.
    Und einer Sache, die bereits von einer anderen Rezensentin angesprochen wurde, möchte ich mich ebenfalls anschliessen. Etliche der Formulierungen haben mich doch sehr gestört, es wurde ein Bild von Juden gezeichnet, das eventuell im Jahre 1933 Anklang fand, das jedoch zur heutigen Zeit einfach nicht mehr tragbar ist. Ich hätte mir schon zu Beginn des Romans eine klärende Stellungnahme des Verlags gewünscht, beziehungsweise einen deutlichen Hinweis auf die zur Zeit der Veröffentlichung herrschende Fehlgesinnung. Nach Beenden der Geschichte hatte ich erwartet, wenigstens einen solchen Abschnitt im Nachwort zu finden, doch blieben diese antisemitschen und auch rassistischen Äusserungen unkommentiert.
    An sich fand ich die Geschichte ganz unterhaltsam und durchaus spannend, doch über den Tonfall der Autorin ärgerte ich mich zu sehr, um das Buch wirklich geniessen zu können.

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  • 2 Sterne

    Anja L. von "books and phobia", 15.03.2019

    Als Buch bewertet

    Weihnachten, das Fest der Familie und Geschenke sollte auch dieses Jahr wieder stattfinden, doch ein Mord geschah im Hause Gray und rüttelt dabei so einige Geheimnisse an die Oberfläche. Klingt spannend oder? Ja, das hätte ich mir auch gewünscht, aber leider wurde ich bitter enttäuscht.



    Das dass Buch in einer anderen Zeit geschrieben wurde, merkt man ihm schnell an. Doch das ist überhaupt nicht schlimm, denn ich mag lieber Krimis, bei denen PC´s oder Überwachungskameras nicht ein einziges Mal vorkommen. Ich mag die Detektivarbeit der alten Schule und die wurde hier in vollem Umfang geboten. Der Schreibstil blieb dabei sehr leicht und schaffte es mich in das gebotene Szenario zu vertiefen. Auch die Personen waren für mich stets mit Charaktereigenschaften verbunden, so das schon beim blossen Lesen eines Namen, eine ganze Reihe Informationen in mir hochkamen.



    Und da gab es einiges zu merken, da eigentlich die ganze Familie Gray und deren angeheiratete Partner, etwas hatten was sie bedrückte. Dies waren meist Dinge, die Macht und Stand in der Gesellschaft ausdrücken sollten oder kurz gesagt, Geld. Die ganze Familie beruhte auf Geld, was die Charaktere zwar nicht gerade sympathisch aber interessant machte. Jeder versuchte zu erklären, warum gerade er das Geld des Vaters verdient hätte, wobei diesbezüglich der ein oder andere Streit entfachte.



    Kommen wir nun zum eigentlichen Problem des Buches, nämlich den, dass die Suche nach dem Mörder des Vaters, zumindest für mich, schon nach ein paar Seiten zu Ende war, da sowohl der Mörder, als auch sein Tatwerkzeug, sein Motiv und seine Verschleierungsversuche genannt wurden. Mit diesem Wissen tiefer in das Buch zu steigen, war schon einmal ein Tiefschlag, doch noch ruhte in mir Hoffnung, da ja die Frage noch nicht geklärt war, ob er auch gefangen wurde. Doch auch hier fand ich nicht die Erfüllung. Der zuständige Inspektor war zwar sehr strebsam und ein Musterbeispiel für einen Spürhund, aber irgendwie wollte ich mit ihm nicht in Fahrt kommen. Schade eigentlich, da er tatsächlich ein Geheimnis verbarg, das aber nur kurz angeschnitten wurde.



    Schliesslich wäre da noch das Ende. Wie es ausgeht, wird natürlich nicht verraten, aber ich fand es sehr ungenügsam. Hier hätte man einen grossen Showdown laufen können, aber nein, alles lief sehr gediegen und enttäuschte mich daher um so mehr.


    Mein Fazit



    Es klang spannend, sah verführerisch aus, doch enttäuschte mich hinsichtlich der Spannung. Schade, denn das Setting, kombiniert mit den stimmigen Charakteren hatten echtes Potenzial.

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  • 2 Sterne

    Ingeborg, 26.11.2018

    Als eBook bewertet

    Leider nicht geheimnisvoll…
    Der Klappentext zu „Das Geheimnis der Grays: Kriminalroman“ verspricht einen „psychologischen Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie“. Hierzu passt auch das Cover, das einen idyllisch verschneiten Landsitz zeigt mit einer dunklen Gestalt im Vordergrund, die vielleicht flieht. Der 1933 im Original erschienene Kriminalroman wurde nun erstmals auf Deutsch veröffentlicht.

    Die Handlung spielt am Weihnachtsabend des Jahres 1931 in England auf dem verschneiten Landsitz King‘s Polar der Familie Gray. Adrian Gray, das greise und geizige Familienoberhaupt hat seine sechs Kinder nebst Schwiegerkinder bei sich versammelt. Anstelle weihnachtlicher Familienidylle tun sich psychologische Abgründe auf.
    Die gesamte Verwandtschaft ist komplett zerstritten und nur hinter dem Geld des alten Gray her. So beginnt die Geschichte auch mit einer wenig schmeichelhaften Charakterisierung aller Anwesenden. Warum der Roman im Deutschen den Titel „Das Geheimnis der Grays“ trägt, erschliesst sich mir nicht, denn da der Leser in Teil zwei live miterlebt, wer Adrian Gray tötet, ist es beileibe kein Geheimnis, wer der Mörder ist. Insoweit ist der englische Originaltitel „Portrait of a Murderer“ deutlich treffender, wie auch insgesamt für mich im Mittelpunkt des Buches weniger die Kriminalhandlung, als eine Art Charakterstudie sämtlicher Familienangehöriger steht. Und die ist zudem alles andere als erfreulich, da - vielleicht von zwei Familienangehörigen abgesehen - die gesamte Sippschaft komplett unsympathisch charakterisiert ist: allesamt geldgierig, nach Ruhm, Titel oder sonstigen Zielen strebend leben sie unzufrieden mit sich und ihren Partnern in ihrer kleinkarierten Welt.
    Ein durch und durch negatives Bild wird gekennzeichnet. Irgendwie erwartet man ja noch einen kleinen Lichtblick oder ein Happy End wie in Dickens „Weihnachtsgeschichte“, aber leider kommt da nichts…
    So ist die von zahlreichen langatmigen Dialogen und Beschreibungen geprägte „Handlung“ auf Dauer recht ermüdend. Dass die gesellschaftlichen Wertevorstellungen aus dem Jahre 1931 stammen, macht die Sache auch nicht wirklich unterhaltsamer. Das damalige Frauenbild, aber auch sonstige Klischees und Wertungen (der Schwiegersohn, der für krumme Finanzgeschäfte zuständig ist, ist natürlich jüdischer Abstammung) tragen zu dem negativen Gesamtbild leider bei.
    Schade, da hatte ich mir mehr erhofft!

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  • 2 Sterne

    Bibliomarie, 03.10.2018

    Als Buch bewertet

    Die Grays waren mal alteingesessene Gutsbesitzer, inzwischen sind sie nur noch eine abscheuliche, verstrittene Sippe. Die Geschwister kehren mit ihren Familien nur ungern an Weihnachten ins Elternhaus zurück, eigentlich nur, weil sie vom alten Gray Geld wollen. Was sie nicht wissen, dass er selbst durch Spekulationen total überschuldet ist. Die Söhne und Töchter sind einander in herzlicher Abneigung, bis hin zum Hass verbunden.

    Dann stirbt Gray in der Weihnachtsnacht in seiner Bibliothek, es ist ein plötzlicher Tod. Der Leser wird Zeuge seiner Ermordung und der Versuche des Mörders seine Spuren zu verwischen. Im Gegensatz zu den Whodunit-Krimis stellt sich hier also nie die Frage nach dem Täter, sondern nach dem Auslöser der Tat. Die Autorin legt in ihrem Buch sehr viel Wert auf die psychologischen Gründe und ihrer Auswirkung. Ein jedes Familienmitglied und die Ehepartner werden beschrieben und analysiert, das wirkt fast wie eine Familienaufstellung. Weil oft auch die herrschenden Moralvorstellungen der Zeit einfliessen, wirkt es in manchen Teilen ungewollt komisch und antiquiert. Dass einer der Schwiegersöhne Grays, Eustache Moore, ein windiger Spekulant, natürlich Jude ist und alle negativen Charaktereigenschaften diesem Umstand zugeschrieben wird, fällt unangenehm auf. Das ist dem Zeitgeist der 1930iger Jahre geschuldet, aber es bleibt ein schlechter Beigeschmack.

    Natürlich sind die Bemühungen des herabgerufenen Kriminalbeamten nutzlos. Es bleibt einem Schwiegersohn Grays - übrigens mit seiner Frau die einzigen sympathischen Protagonisten - überlassen, die richtigen Schlüsse zu ziehen.

    Ich verfolge seit einiger Zeit die Wiederentdeckung klassischer Krimis im Klett Cotta Verlag. Die liebevolle wertige Ausstattung lässt ein Sammlerherz höher schlagen. Diese Neuübersetzung hat mich allerdings nicht überzeugen können, auch wenn im Nachwort die euphorische Besprechung von Dorothy L. Sayers zitiert wird.

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  • 2 Sterne

    Marie aus E., 29.09.2018

    Als Buch bewertet

    Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, beworben wird es laut Buchrücken als "nostalgisch-psychologischer Kriminalroman in der Tradition von Agatha Christie".
    Ich bin ein riesiger Agatha Christie Fan und finde ihre Bücher - obwohl sie doch schon einige Jahre "auf dem Buckel haben" grossartig.

    "Das Geheimnis der Grays" hat mich auch optisch sehr angesprochen, ein wunderschönes Cover - dicke Schneeflocken hüllen das Herrenhaus ein und dazu ein textiler Einband, der sich schön anfühlt. Rein optisch auf jeden Fall ein Gewinn für mein Bücherregal.

    Der Inhalt war dann aber leider nicht so meines. Man merkt dem Buch an, dass es bereits 1933 erschienen ist. Ich empfand es wie ein Kammerspiel, bei dem ich ständig auf die Uhr sehen muss, weil es sich in detailreicher Schilderung von Personen und Räumen verliert.

    Es ist auch kein klassischer Whodunit-Krimi, schon nach wenigen Seiten ist klar, wer der Mörder bzw. die Mörderin ist. Und damit hatte das Buch dann für mich keinerlei Spannung mehr, denn ob der/die Täter/in nun überführt wird oder nicht, das war mir irgendwann nach den langatmigen Schilderungen fast schon egal.

    Mein Fazit: Geschmackssache, wer Ausflüge in die englische Vergangenheit mag, keine grossen Spannungsbögen braucht und nicht ein Buch ähnlich wie von Agatha Christie erwartet, kann hier fündig werden.

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  • 1 Sterne

    Zsadista, 07.10.2018

    Als Buch bewertet

    England 1931. Es ist kurz vor Weihnachten und die Familie Gray ist im Landhaus King’s Polar versammelt und erwartet die Feiertage.

    Doch so selig wie die Gesellschaft erscheinen soll, ist sie lange nicht. Das Familienoberhaupt Adrian Gray hat seine Verwandtschaft mehr muss als will zu den Feierlichkeiten in sein Haus eingeladen.

    Jeder der versammelten hat ein Anliegen an den alten Herrn. Was könnte es sonst sein, als vorzeitig an das Erbe zu kommen, weil jeder auf seine Weise über seine Verhältnisse gelebt hat.

    Und dann ist es noch nicht einmal Weihnachten und Adrian Gray liegt tot in seinem Haus und keiner will etwas gesehen haben.

    „Das Geheimnis der Grays“ ist ein Kriminalroman aus der Feder der Autorin Anne Meredith.

    Der Roman selbst wurde bereits 1933 veröffentlicht und nun vom Klett-Cotta Verlag neu aufgelegt.

    Das Optische des Buches ist sehr ansprechend. Der feste und doch biegsame Umschlag macht das Lesen wirklich sehr angenehm. Auch dass sich das Buch wie in Stoff gebunden anfühlt, fand ich sehr gut gelungen.

    Die Inhaltsangabe verspricht einen schönen alten Krimi. Ich mag diese alten Neuauflagen wirklich gerne. Diese Krimis beschränken sich wirklich nur auf das Ermitteln und die Familiengeheimnisse. Sie sind anders wie die heutigen, in denen die Ermittler entweder abgewrackte Personen sind oder nur überlegen, wie sie die Kollegin ins Bett bekommen. Auch das Fehlen von Handy, Computer und übertriebene Aktion finde ich sehr angenehm.

    So freute ich mich auf ein angenehmes ermitteln, erschnüffeln und aufklären eines Geheimnisvollen Falles.

    Von der Story her fand ich mich nicht gerade im Jahr 1931. Für mich spielte das Ganze weitaus früher. Eher so 1890 oder 1900, als mitten im zweiten Weltkrieg. Aber das machte überhaupt nichts, denn man bekam von dem Drumherum gar nichts mit und somit war das Jahr eigentlich absolut egal.

    Auf den ersten 58 Seiten wird die bucklige Familie vorgestellt und warum jeder hinter dem Geld des alten Herren her ist. Mein Gehirn drehte schon Runden, wer denn am Ende der Mörder sein könnte, denn alle hatten ein gutes Motiv dazu. Auf Seite 61 wurde mir der Fall dann Madig gemacht. Da wird nämlich der/die Mörder/In aufgedeckt. Somit war das Buch für mich eigentlich schon erledigt.

    Mich interessiert nicht, wie die Ermittler die Spur aufnehmen, wenn ich bereits weiss, wer der/die Mörder/In ist. Und so war es dann auch. Ellenlange langweilige Seiten voll mit Gejammer um das Geld, mit Gier und dem Generve der einzelnen Personen. Selbst als der Kommissar auftauchte, wurde die Sache nicht besser. Denn der Kommissar machte überhaupt nichts. Und ist man auf der einen Seite noch bei den Ermittlungen ist man zwei Seiten weiter schon bei dem Schuldspruch bei Gericht.

    Es war nicht eine sympathische Person in dem Buch zu finden. Eine war auch noch am schlimmsten nervig, ich konnte ihr Selbstmitleid und Hass allen anderen gegenüber kaum ertragen.

    Am Ende kann ich leider zu sagen, das Buch war absolut enttäuschend für mich. Ich erwartete einen schönen alten und spannenden Krimi um viele Familiengeheimnisse und Intrigen und bekam irgendwie gar nichts.

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  • 1 Sterne

    melange, 03.10.2018

    Als Buch bewertet

    Langweilig, überfrachtet, ein Reinfall

    Zum Inhalt:
    Der Patriarch der Familie Gray wird ermordet – von einem seiner Kinder am Weihnachtsabend. Ein Schwiegersohn wird verhaftet, ein anderer vermutet die Identität des wirklichen Mörders zu kennen. Fortan macht er es sich zur Aufgabe, den Mörder zu entlarven, um einen Unschuldigen zu entlasten.

    Mein Eindruck:
    Es ist eine Unverschämtheit, diesen Roman mit Agatha Christie in einem Atemzug zu nennen, da alles, was die beiden Damen miteinander verbindet, die britische Herkunft und der Zeitpunkt ihrer schöpferischen Arbeit sind. Weder handelt es sich bei „Das Geheimnis der Grays“ um einen Whodunnit – die einzige Form eines Krimis, die Agatha Christie schrieb - noch vermag Anne Meredith ihren Figuren ein solches Leben einzuhauchen wie die Grand Dame der Kriminalliteratur. Figuren hat sie nämlich viele, zu viele und diese sind samt und sonders wenig sympathisch. Einen genialen Ermittler gibt es nicht, den Zahn zieht Meredith ebenfalls schnell. Ihr Detektiv ist farblos, bekommt zwar eine Vergangenheit, aber weder Gegenwart noch Zukunft. Der Mord wird von einem Familienmitglied aufgeklärt, gegen alle Widerstände und mit widersprüchlichen Gefühlen. Dieses Thema wälzt Meredith weidlich aus. Gefühle. Alle Charaktere dürfen sich in einigen Zeilen ausleben, aber da es eben viele Personen sind, sind es nur wenig Zeilen (ausser Mörder und Aufklärer) und diese wenigen Zeilen hätte man sich auch sparen können, da sie zwar die Gemütslage anreissen, in die Tiefe geht es jedoch nicht. Der Roman wurde in den 30er Jahren geschrieben, die Sprache ist – natürlich – dementsprechend altbacken, die Einordnung zum Beispiel auf die Sicht der Juden muss deshalb mit diesem Hintergrund erfolgen und der unterschwellige Rassismus ist aus heutiger Zeit schwer verdaulich, jedoch im Spiegel der Zeit zu sehen.

    Mein Fazit:
    Zeitverschwendung

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    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Angela H., 30.09.2018

    Als eBook bewertet

    Das Buch mit seinem Leinenband ist sehr hübsch, wenn auch nicht sehr angenehm um in die Hände zu nehmen.
    Zu dieser (sehr alten) Geschichte: Vater Adrian Gray lädt zum alljährlichen Weihnachtsfest. Er lebt zusammen mit seiner Mutter Alastair in einem abgelegenen Landhaus und gilt als geizig. Zu seinen Gästen gehören seine Nachkommen: Richard und dessen Frau Laura, kinderlos, politisch aufstrebend. Ami, ledig. Olivia und ihr Mann Eustace, ein durchtriebener Geschäftsmann. Isobel, dessen Tochter mit sechs gestorben ist und Isobel heute noch nicht drüber hinweggekommen ist. Hildebrand, der Künstler, der mit Sophy verheiratet ist und dessen fünf Kinder nicht sicher alle von ihm und ziemlich verwahrlost sind. Und Ruth mit ihrem Gatten Miles, das harmonischste Paar, dessen zwei Mädchen allerdings nicht am Familienfest dabei sind. Es wird also zu elft "gefeiert", jeder hat Probleme und braucht Geld. Und das Oberhaupt wird am nächsten Tag tot aufgefunden. Doctor Romford findet heraus, dass er ermordet wurde, und Kriminalbeamter Ross Murray glaubt zu wissen, wer der Mörder ist.
    Ich finde diesen Fall spannend. Aussergewöhnlich ist, dass der Leser erstaunlich schnell erfährt, wer der Täter ist. Man erfährt dann eher, wie die Geschichte weitergeht, psychologische Aspekte, Gewissensbisse.
    Ein etwas anderer Kriminalroman, sehr liebenswürdig und lesenswert.

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    ja nein
  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra8811, 27.09.2018

    Als Buch bewertet

    Spannender englischer Krimi, obwohl der Mörder schon früh bekannt ist

    Warum habe ich mich für das Buch entschieden?
    Ich fand die Leseprobe sehr interessant. Auch die Autorin machte mich neugierig, da sie im selben Club wie Agatha Christie war.

    Cover:
    Das Cover gefiel mir bei diesem Buch eher nicht und ich hätte auch nicht daraufhin gedacht, dass es sich um einen Krimi handelt... Das Comichafte finde ich nicht so toll... Den Einband an sich (Textil) finde ich aber super cool. Auch das eingearbeitete Lesebändchen ist super und sehr praktisch.

    Inhalt:
    Jedes Jahr an Weihnachten lädt der geizige Adrian Gray seine gesamte Familie mit Anhang ein. Fast jeder der einzelnen Mitglieder ist auf sein Geld aus und jeder hat Gründe ihn zu hassen. Als er schliesslich am ersten Weihnachtsfeiertag 1931 tot in der Bibliothek aufgefunden wird, geht die Suche nach dem Mörder los.

    Handlung und Thematik:
    Auch wenn der Mörder schön früh bekannt ist, ist die Story doch spannend, da man die Gedanken und Handlungen gut nachvollziehen kann. Die Autorin hat gut dargestellt, welche psychischen Abgründe sich in so einer Familie auftun können.

    Charaktere:
    Die gesamte Familie ist etwas grenzwertig, aber super gut dargestellt. Jedes Mitglied hat eine eigene Persönlichkeit und diese ist gut herausgearbeitet. Die Denkweisen des Mörders sind realistisch und erschreckend.

    Schreibstil:
    Man merkt sehr deutlich, dass das Buch schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, aber das liebe ich! Ich Wortwahl und die Ausdrucksweise der Autorin finde ich grandios! Das Buch lässt sich einfach und schnell lesen. Die Gedanken, Gefühle und Erinnerungen werden super beschrieben. Auch die Gegenstands- und Umgebungsbeschreibungen fand ich super. Die Geschichte wird zum Teil aus der Sicht des Mörders und zum Teil aus der Sicht der anderen Familienmitglieder geschrieben. Das Buch enthält alles, was ich mir von einem Krimi wünsche.

    Persönliche Gesamtbewertung:
    Anfangs war ich skeptisch, da man schon sehr früh erfährt, wer der Mörder ist. Allerdings tat dies der Spannung keinen Abbruch, da das Aufdecken und das Vertuschen der Tat genauso spannend waren. Ich bin sehr beeindruckt vom Schreibstil und fühlte mich, als ob ich eine Zeitreise gemacht hätte. Ich kann Krimifreunden dieses Buch sehr empfehlen!

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    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 18.10.2018

    Als eBook bewertet

    Jedes Jahr an Weihnachten lädt der grantige Landadlige Adrian Gray seine Familie zu sich ins Herrenhaus ein. Diese fügen sich, schliesslich muss man den Schein wahren. In diesem Jahr 1931 jedoch geschieht etwas Unfassbares: Adrian Gray wird tot in seiner Bibliothek gefunden, ermordet von einem seiner Angehörigen. Die Ermittlungen und anschliessenden Verhandlungen ruinieren nicht nur eine Existenz….

    Sehr durchdachte Darstellung über den Zerfall einer Familie und die Auswirkungen einer einzelnen unbedachten Handlung. Ein Psychogramm nicht nur des Mörders, sondern aller Charaktere, die man jeden einzelnen tiefenpsychologisch analysieren möchte. Das Buch ist wahrlich kein klassischer Whodunnit-Krimi, denn schon im zweiten Teil erfährt man alles über Mörder und Tathergang, insofern ist der deutsche Titel etwas irreführend. Der englische, „Portrait of a Murderer“, passt sehr viel besser, denn man erfährt ungeheuer viel über die innere Zerrissenheit, die Motive, die Lebensumstände und geheimen Wünsche des Mörders. Ich persönlich fand aber nicht unbedingt seine Persönlichkeit am Faszinierendsten. Die Charaktere sind durchweg alle sehr ausgefeilt und bis hin zu Nebenfiguren vielschichtig und wichtig für die Handlung. Einige stechen natürlich besonders heraus, unter anderem der Mörder, der mir aber ehrlich gesagt nicht genug sympathisch war und dessen Handlungen ich oftmals nicht recht nachvollziehen konnte, obwohl seine „geistige Grösse“ mehrfach hochgelobt wurde. Das ist aber sicherlich Geschmackssache. Mir gefielen der ermittelnde Polizist, der einen interessanten familiären und beruflichen Hintergrund hat, und Isobel, eine der Schwestern, sehr gut, über diese hätte ich gerne mehr erfahren. Ausserdem und ganz besonders mochte ich das aufklärende Familienmitglied, den angeheirateten Anwalt Miles, dessen Zwiespalt, ob er den Mörder wirklich an den Pranger liefern soll, sehr überzeugend vermittelt wird. Miles ist hochintelligent, aber wenig ehrgeizig, er ist empathisch und menschenfreundlich und hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. Schon vorher grübelt er über den Fall und wälzt mehrere Möglichkeiten hin und her. Der Lösung kommt er aber letztendlich durch mehrere zufällig erhaltene Informationen auf die Spur, doch diese verknüpft er so geschickt und clever mit seinen eigenen Überlegungen, dass er alleine durch Logik alles vollständig aufklärt und schliesslich doch für Gerechtigkeit sorgen kann. Insofern ist es wiederum tatsächlich eine Detektivgeschichte, bei der dem Leser nur eben „im Nachhinein“ alles dargelegt wird.

    Die Geschichte ist sehr strukturiert in sieben Teile aufgeteilt, welche wiederum in einzelne Kapitel durchnummert werden. Im ersten Teil wird vollumfänglich die Familie vorgestellt, was schon eine sehr gute Charakterstudie darstellt und zeigt, wie die Persönlichkeiten der Kinder Grays sowie der Angeheirateten gepolt sind. Alles in allem ist die Geschichte sehr kompakt und besticht auch weniger durch grosse Action, ständigen Handlungsabläufen oder weitreichender Ermittlungsarbeit, sondern in hohem Masse an psychologischer Raffinesse. Die Beschreibung der einzelnen Eigenschaften der Protagonisten nehmen den grössten Raum ein, ihr überbordender Egoismus, Skrupellosigkeit und Gier auf der einen sowie die Träume und Wünsche und innere Zerrissenheit auf der anderen Seite werden überdeutlich. Und so zerfällt mit dem Tod des Vaters ihre Scheinwelt komplett zu Trümmern. Diejenigen jedoch, die vorher schon bescheiden und zufrieden waren, wie zum Beispiel Isobel, leben auf und sind befreit von der Last den Schein um jeden Preis zu wahren. So erwächst sich für einige wenige doch noch etwas Gutes aus der Geschichte.

    Fazit: Psychogramm eines Mörders und einer Familie, schriftstellerisch auf höchstem Niveau. Sehr gehobener Schreibstil, dennoch fesselnd und gut zu lesen. Mir persönlich gefallen Whodunnit-Krimis besser, und wer diese Form der klassischen (englische) Detektivgeschichte bevorzugt, ist hier falsch, der sollte lieber, als Weihnachtskrimi, „Geheimnis in rot“ von Mavis Doriel Hay lesen. Wer allerdings Sinn hat für tiefschürfende Charaktere vor der geheimnisvoll-düsteren Kulisse englischer Herrenhäuser, der ist hier genau richtig.

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    Sagota, 26.12.2018

    Als Buch bewertet

    Es handelt sich bei diesem Kriminalroman um einen sicher aussergewöhnlichen Krimi, der von Anne Meredith (ein Pseudonym) bereits 1933 in England veröffentlicht wurde. Der geneigte Krimileser sollte seine "Massstäbe" etwas dem klassischen Kriminalroman anpassen, dann wird er seine helle (Weihnachts-)Freude am "Geheimnis der Grays" haben:


    England 1931:

    Wie jedes Jahr lädt Adrian Gray seine 6 Kinder samt Anhang in sein Herrenhaus (King's Poplar) ein, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Keines seiner Kinder ist ihm wohlgesonnen, was allem Anschein nach auf Gegenseitigkeit beruht. Er sollte nicht wissen, dass dies sein letztes Weihnachtsfest werden sollte: Adrian Gray lag ermordet am frühen Morgen des 1. Weihnachtsfeiertages in der Bibliothek. Welches seiner Kinder hatte sich wohl seinen Weihnachtswunsch selbst erfüllt?

    Nach kurzer Zeit bereits wird klar, wer der Mörder ist, was m.E. jedoch dem weiteren Verlauf des Krimis in der Tradition von Agatha Christie keinen Abbruch tut: Wir lernen die "werte" Familie Gray kennen: Richard, der älteste Sohn (karrierebewusst, arrogant, nicht ohne Grund in finanziellen Turbulenzen) und seine Frau; Amy, die älteste Tochter Adrian Grays, die ihm den Haushalt führt, Olivia, eine weitere Tochter, die mit Eustace Moore verheiratet ist, einem Winkeladvokaten, wie er im Buche steht und Financier des alten Gray; Isobel, eine weitere Tochter, die nach unglücklicher Ehe ins Haus des Vaters zurückkehrte; Ruth, die mit Miles verheiratet ist, einem Anwalt, dessen Karriere mangels Ehrgeiz bereits früh kränkelte, der jedoch mit Ruth und den Kindern sehr glücklich scheint - und Hildebrand, genannt Brand, der seit Kindesbeinen schwierig, auffallend, verschlossen und das schwarze Schaf der Familie ist: Ein Künstler, der sich nach Paris absetzte, nachdem die Familie ihn ausgestossen hatte und eine Frau mit zweifelhaftem Ruf heiratete... Der jedoch aus finanziellen Gründen nach King's Poplar zurückkehrt zu Weihnachten, um dem alten Herrn etwas Geld aus dem Rücken zu leiern - wie alle anderen auch: Was keiner weiss: Adrian Gray hatte sich verspekuliert und stand seinerseits vor dem finanziellen Ruin...

    Die Stärke des Krimis besteht darin, wie subtil und auch in die Tiefe gehend die Hintergründe jedes einzelnen Familienmitglieds wie auch des Mörders im Besonderen beschrieben sind: Die Gefühle, die in dem Gewaltverübenden wohnen und in ihm toben; wie eiskalt er gedanklich (und in der Tat) von sich abzulenken weiss, um ungeschoren davonzukommen; andere Familienmitglieder zu belasten, was ihm überzeugend gelingt...

    Die Kriminalpolizei wird eingeschaltet und Ross Murray, selbst ein Ziehsohn eines Lords, erkennt sofort die Probleme und schwierigen Beziehungen der Grays untereinander: Die Zeiten sind hart, auch für begüterte Menschen, für Spekulanten jedoch verheerend - zudem ist ein gesellschaftlicher Wandel im Gange, der besonders in England die Vormachtstellung der Lords und Grossgrundbesitzer nach und nach schwinden liess... Hier steckt auch ein wenig Gesellschaftskritik, die interessant zu lesen ist. Abgeführt und inhaftiert wird dennoch der Falsche - und unserem Mörder gelingt es erst einmal, sich abzusetzen. Doch es gibt ein anderes (kluges) Familienmitglied, dem die "Fakten" keine Ruhe lassen, die ihm zu Ohren kommen und die dem Mörder in die Hände spielten....

    So ist der Schluss sehr tragisch, aber auch durchaus stimmig. Mir hat die nostalgisch-psychologische Erzählweise der Autorin sehr gtefallen; wenn auch der Mordfall schnell offengelegt wurde, lag die Spannung in den Reaktionen und Handlungen der übrigen Familienmitglieder, die zugegebenermassen allesamt ausser einem mit nicht vielen Sympathiepunkten ausgestattet sind: Jeder ist auf seinen Vorteil bedacht und hat Angst, etwas Falsches bei den Aussagen zu erwähnen...

    Das aufschlussreiche Nachwort von Martin Edwards über die Autorin Lucy Beatrice Malleson (1899-1973), die unter einigen Pseudonymen schrieb - hier Anne Meredith - fand ich sehr interessant, da ihre Kriminalromane lange in Vergessenheit gerieten, bis der Klett-Cotta-Veralg ihn erstmals in deutscher Sprache wieder an die Oberfläche holte. Er ist in der rauen Sprache des Winters und auch des Umgangs der Familie Gray untereinander verfasst, in der niemand niemandem traut.

    Fazit:

    Ein unterhaltsamer, nostalgischer Klassiker, der mit viel psychologischer Finesse auftritt, wohingegen die Spannung "wie gewohnt" sich hintanzustellen hat: Dennoch lesenswert, da er auch einen Teil einer untergegangenen Epoche beschreibt. Dem geneigten Leser empfehle ich ihn sehr gerne weiter und vergebe 4* am klassischen Krimihimmel und 88° auf der "Krimi-Couch".

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    Birgit R., 31.10.2018

    Als Buch bewertet

    Guter alter britischer Krimi

    Das Original des Romans wurde bereits 1933 veröffentlicht und dadurch spiegelt sich in Sprache und Details auch die beschriebene Zeit von 1931 sehr gut wieder, obwohl es sich ausschliesslich auf die Weihnachtszeit im Landhaus Kings Poplar konzentriert.

    Adrian Gray ist Patriarch der Familie und Vater von sechs erwachsenen Kindern, die er zu Weihnachten mehr oder weniger freiwillig einlädt. Er selbst ist meist schlecht gelaunt und unzufrieden. Fast jedes seiner Kinder möchte von ihm finanzielle Unterstützung und fragt natürlich unter Ausschluss der anderen Geschwister danach.
    Allerdings ohne nennenswerten Erfolg und da wundert es fast nicht, dass er am Weihnachtsmorgen sehr tot ist. Das ist noch sehr früh in der Geschichte und der Mörder ist dem Leser da bereits bekannt. Aber natürlich verbirgt der sich der Mörder hinter Lügen, Intrigen und Spielchen gegenüber den anderen. Jetzt entfaltet sich das ganze Beziehungsgeflecht zwischen den Geschwistern: wer wen nicht mag und warum. Die Auflösung des Buches dreht sich nicht darum, wer der Mörder ist, sondern warum der Mord geschah. Was ich als genauso spannend empfand und damit kann ich diesen Krimi eindeutig weiter empfehlen an alle, die die alte britische Krimitradition lieben.

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    Monika S., 09.11.2018

    Als eBook bewertet

    Am Weihnachtsabend in England 1931: Der alte Herr Gray läd widerwillig seine Kinder samt Familien in sein Landhaus ein und alle erscheinen, mehr oder weniger, um ihn um Geld zu bitten oder zu erhoffen. Doch dann ist der alte Herr Gray tot.

    Dieser Krimi ist völlig anders aufgebaut als der klassische Kriminalroman und gerade das machte ihn für mich zu etwas Besonderem.
    Der Tote ist unbeliebt, geizig und als Charakter sehr hart beschrieben, so dass ich als Leser weniger Zugang zu ihm bekam, allerdings gibt es eine grosse Anzahl an Verdächtigen, die mir mal mehr und mal weniger sympathischen waren.
    Die Charaktere sind jedoch alle gut und glaubhaft beschrieben, so dass sie schnell vor meinem inneren Auge präsent waren.
    Die Geschichte dreht sich im Vergleich zu dem klassischen Krimi nicht um die Frage " Wer ist der Mörder" , sondern viel mehr um die Frage " Warum wurde er zum Mörder". Ich hatte als Leser in diesem Buch die Möglichkeit in den Kopf des Mörders zu blicken und die Gründe zu erfahren. Eine neue Erfahrung , die mir sehr viel Spass gemacht hat.
    Zu Beginn des Buches sollte man als Leser jedoch etwas Geduld mitbringen, da alle Charaktere vorgestellt werden und mir als Leser kurz der Kopf schwirrte, ich persönlich bin jedoch der Meinung, dass es sich lohnt, an der Geschichte dran zu bleiben.
    Die Handlung selber ist gut durchdacht und in sich schlüssig.

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