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  • 4 Sterne

    Bärbel K., 07.01.2021

    Als Buch bewertet

    Edna wächst in Südtirol als Kind einer armen Bergbauernfamilie auf. Wie viele andere Kinder wurde sie mit 12 Jahren als billige Arbeitskraft nach Schwaben geschickt und dort auf einem Bauernhof schamlos und entwürdigend ausgenutzt. Hier lernt sie auch Jacob kennen, der das gleiche Schicksal teilt. Sie verbindet dieses Schicksal, bauen eine tiefe Freundschaft auf und werden doch getrennt…
    Diese Geschichte, die auf zwei Zeitebenen verläuft, ist sehr bewegend. Während ich am Anfang dachte Edna wäre an Demenz erkrankt, da ihre liebevolle Nachbarin Adele sie so bemuttert und sie unbedingt in eine Senioreneinrichtung unterbringen will, wurde ich aber in Laufe der Geschichte vom Gegenteil überzeugt. Man lernt eine starke Frau kennen.
    Nachdem Edna zufällig in einer deutschen Illustrierten das Bild ihres Jugendfreundes Jacob sieht, begibt sie sich auf die weite Reise zu ihm nach Ravensburg. Ganz allein macht sie sich auf den Weg. Dabei nimmt sie den gleichen Weg über die Alpen, den sie Jahrzehnte zuvor, in entgegengesetzter Richtung, bereits einmal gegangen ist. Ein beschwerlicher Weg, auf dem sie aber immer wieder Bekanntschaft mit hilfsbereiten Menschen macht. Menschen, die Eindrücke bei ihr hinterlassen, so dass sie beginnt sich selbst zu hinterfragen. Diese Schilderungen sind sehr anschaulich und ich habe beim Lesen ebenfalls Dankbarkeit für die Unterstützung, die Edna auf ihrem beschwerlichen Weg erhält, empfunden. Denn der Erzählstil ist sehr einfühlsam. Ich denke da z.B. an die Beschreibungen der Naturgewalten, wie auch der Empfindungen Ednas. Parallel dazu gleitet die Geschichte, wie im wirklichen Leben die Gedanken eines Menschen, immer wieder in die Vergangenheit. So lernen wir allmählig Ednas Erlebnisse und ihr Leid kennen. Leider ist mir hierbei der Wechsel zwischen den Jetzt und dem Rückblick nicht immer gleich nachvollziehbar gewesen. So musste ich mich an einigen Stellen beim Lesen erst orientieren, in welchem Zeitabschnitt die Geschichte gerade weitergeht. Schlussendlich mein Fazit: Ednas Geschichte ist interessant geschrieben und geht unter die Haut. Ich fand dieses Buch somit auch sehr unterhaltsam und gebe 4 Lese-Sterne.

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  • 4 Sterne

    Michaela W., 12.03.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt:
    Wann können wir endlich wieder zusammen sein?
    Zwei Schicksale, ein Versprechen und eine wundersame, inspirierende Reise über die Alpen zwischen Italien und Deutschland.
    Als die Südtirolerin Edna in einer deutschen Zeitschrift ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob sieht, macht sie sich auf den Weg über die Alpen, um eine alte Schuld zu begleichen. Vor einem ganzen Leben mussten Edna und Jacob unter härtesten Bedingungen bei schwäbischen Landbesitzern schuften, wie Tausende arme Bergbauernkinder vor ihnen. Der Zweite Weltkrieg riss sie auseinander. Zu Fuss, mit Bus und Zug und ihrem Papagei Emil im Gepäck, beginnt Edna unbeirrt eine Reise voller berührender und überraschender Begegnungen.
    Dieser Roman nimmt uns mit auf einen inspirierenden Weg zu Freundschaft und Freiheit – wenn wir uns gegenseitig helfen, können wir alles schaffen.

    Meine Meinung:
    Der Klappentext hat mich wirklich neugierig auf das Buch gemacht und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Sehr intensiv wird Ednas und Jacobs Geschichte geschildert. Die Geschichte wird aus drei verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Einmal aus der Zeit in Ednas Kindheit, in der Zeit als ihre Eltern sie verkauft haben und sie dadurch Jacob kennenlernt und wieder verliert. Dann aus der Sicht nachdem Edna von Jacobs Unglück erfahren hat und zuletzt aus Adele Sicht, die vor Angst um Edna in Sorge verfällt. Wirklich interessant. Besonders haben mir am Ende des Buches die Szenen mit Max gefallen. Auch wenn beide anfangs Schwierigkeiten hatten, so kommen sie letztendlich doch auf einen gemeinsamen Nenner.
    Ednas Wanderungen mit ihrem Papagei durch die Wälder und die Berge sind sehr authentisch und bildlich beschrieben und bei manchen Szenen hat man ein regelrechtes Kopfkino . Auch wenn ich zwischendurch so meine Probleme mit Edna hatte, so ist mir am Ende des Buches doch wirklich ans Herz gewachsen. Eine wirklich tolle Frau. Aber auch Adele ist ein sehr starker Charakter, der sich immer für andere einsetzt und erst zweitrangig an sich denkt.

    Mein Fazit:
    Klare Leseempfehlung. 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 12.03.2021

    Als eBook bewertet

    Edna lebt alleine mit ihrem Papagei in Südtirol. Regelmässig liest sie die Zeitschrift „Stern“ und eines Tages findet sie dort das Foto ihres Freundes aus Kindertagen. Jacob ist sein Name und wie sie, wurde als Verdingkind auf einem Markt in Ravensburg verkauft. Sie erkennt ihn auch nach vielen Jahrzehnten an seiner markanten Verletzung am Augenlid. Kurzentschlossen macht sie sich auf den Weg nach Radolfzell. Nein, nicht mit dem Auto oder der Bahn, sie reist per pedes und mit Emil, dem Papagei an ihrer Seite. Der hat nämlich für Edna und Jacob eine besondere Bedeutung. Auf dem Weg von Italien nach Deutschland begegnet sie etlichen Menschen, die sie tief in ihrem Inneren berühren und so gar nicht dem üblichen „Schubladendenken“ entsprechen.

    „Als wir uns die Welt versprachen“ berichtet von einem Kapitel in der Geschichte, welches nicht viel Beachtung findet. Verding- oder Schwabenkinder wurden von armen Familien in grosser Not verkauft. Sie mussten zu reichen Bauern ziehen und dort unter sklavenähnlichen Verhältnissen arbeiten. Immer wieder wird berichtet, dass auch Geistliche für den Verkauf der Kinder einsetzten. Sie wollten ihnen laut eigener Aussagen, doch nur das beste. Wie das tatsächlich war, das kann in Büchern nachgelesen und in Filmen angeschaut werden. Märkte, bei denen die Kinder an meistbietende Bauern verkauft wurden, gab es nicht nur in Ravensburg. Unter anderem wurden die Kleinen auch in Wengen und Friedrichshafen auf ihre erschütternde Reise gebracht.

    Das Fatale bei den missbrauchten Kindern war, dass die Familien sich tatsächlich keine andere Lösung denken konnten. Zumal, wie oben geschrieben, auch die Kirchenväter ihnen gut zuredeten. Über ihre Situation berichteten die Kinder kaum. Zu ängstlich waren sie und selbst Missbrauch wurde nicht verraten. Leider gibt es bis heute nur wenige Zeitzeugen, die darüber berichten. Zu lange sind die Untaten an Wehrlosen her und kaum noch jemand interessiert sich dafür. Die Autorin schildert eindringlich das Geschehen damaliger Zeit, verzettelt sich aber meiner Meinung nach dann doch zu sehr.

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  • 4 Sterne

    Anja R., 03.04.2021

    Als Buch bewertet

    Berührt und regt zum Nachdenken und Erinnern an

    Die Südtirolerin Edna ist beinahe 90 Jahre alt. Mittlerweile lebt sie zurückgezogen und soll bald in eine Seniorenresidenz umsiedeln. Als sie in ihrer deutschen Lieblingszeitschrift ein Foto und einen Artikel über ihren Jugendfreund Jacob entdeckt, mit dem sie erschütternde Kindheitserlebnisse verbinden, weiss Edna, dass es Zeit ist, ein vor langer Zeit gegebenes Versprechen einzulösen. Kurzentschlossen macht Edna sich, gemeinsam mit Papagei Emil, auf den langen Weg nach Ravensburg. Zu Fuss, mit dem Zug und dem Bus....

    Dieser Roman wird auf zwei Zeitebenen erzählt. In der Vergangenheit beobachtet man das harte Schicksal der "Schwabenkinder". Kinder, wie Edna und Jacob, die fern der Heimat und getrennt von ihren Eltern, auf Bauernhöfen harte Arbeit leisten mussten. Diese Zeit schweisst Edna und Jacob zusammen. In der Gegenwart macht sich die mittlerweile hochbetagte Edna auf den langen Weg nach Ravensburg, um dort Jacob wiederzusehen und eine alte Schuld abzutragen. Immer dabei, Papagei Emil, für den diese Reise ebenfalls zur Herausforderung wird. 

    Beide Zeitstränge sind durchgehend interessant. Die Rückblicke in die Vergangenheit machen auf das harte Schicksal der Schwabenkinder aufmerksam. Nach und nach erfährt man, wie schwer die Arbeit, die die Kinder zu verrichten hatten, war und welche Gefahren auf den Höfen ausserdem lauern konnten. Diese Szenen sind so berührend beschrieben, dass sie beim Lesen mitten ins Herz treffen und dabei zum Nachdenken und Erinnern anregen. Die Geschichte von Edna und Jacob ist zwar fiktiv, könnte sich aber so zugetragen haben. In der Gegenwart trifft Edna einige Leute und es kommt zu Begebenheiten, die teilweise skurril anmuten. Dennoch überzeugt Ednas eiserner Wille, diese Reise unbedingt nach ihren Vorstellungen durchzuführen. Man fiebert mit ihr mit und spürt die Anstrengungen, die ihr abverlangt werden. 

    Eine tiefgründige Geschichte, die berührt und zum Nachdenken und Erinnern anregt.

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  • 4 Sterne

    S.L., 16.03.2021

    Als eBook bewertet

    Signora Edna lebt mit Papagei Emil in einem alten Haus in Südtirol. Sie liebt ihren Garten, hat eine kaputte Hüfte, soll in eine Seniorenresidenz ziehen. In einer Zeitschrift sieht sie ihn: Jacob Kneip, dessen Haus von einer Schlammlawine weggerissen wurde. Erinnerungen werden wach. „Zimperliese“ hat er sie genannt ...
    1938/39: Ein Dutzend Kinder stehen vor einem Bauernhof, gekommen sind sie aus ihren Heimatdörfern. Ihre Eltern hatten die sogenannten Schwabenkinder vermietet. Sie mussten bei der Ernte helfen, Gänse rupfen, Kühe melken und den Stall ausmisten, Flachs ernten und Ähren aufklauben, abspülen, Betten machen, Böden schrubben. Den gesamten Frühling, Sommer und Herbst. Edna war in allem langsamer als die anderen. Als sie nach Hause durfte, war sie zehn Jahre alt.
    Beinahe 80 Jahre später will sie ihren einzigen Freund aus der damaligen Zeit, Jacob besuchen, ein gebrochenes Versprechen einlösen. Dazu muss sie von Castelbello nach Ravensburg, eine weite Strecke.
    Mit ihrem alten Wollumhang, der Transportkiste, in der Emil sitzt und einem sorgfältig gepackten Rucksack bricht sie auf.
    Zwischendurch tauchen immer wieder Gedankensplitter an jene Zeit auf, in der sie Jacob, den wilden, ungehorsamen und hilfsbereiten Jungen, kennenlernte, der ihr Freund und Beschützer wurde. Die anderen hatten Respekt vor ihm.
    Auf der Reise tauchen unerwartete Probleme auf. Emil wird im Bus nicht befördert. Edna geht ab jetzt zu Fuss. Sie vergisst ihr Portemonnaie. Die Hüfte schmerzt.
    Viele Erinnerungen werden wach, aber der Weg wird immer schwerer.
    Jetzt zeigt sich, ob sie eine Zimperliese ist ...
    Romina Casagrande hat sehr beeindruckend und sehr ausführlich beschrieben, wie hart das Leben der Kinder bei hartherzigen und geizigen Grossbauern für die als billige Arbeitskräfte eingekauften Kinder war. Ein Überlebenskampf trotz Hunger, Kälte, ewiger Schufterei unter härtesten Bedingungen.
    Edna wächst einem ans Herz, Jacob auch. Man wünscht beiden ein spätes Glück.

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  • 4 Sterne

    bavaria123, 21.03.2021

    Als Buch bewertet

    Guten Morgen, Zimperliese!


    Von Südtirol sind zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert viel zu viele Kinder aus ihren völlig verarmten Familien aufgebrochen um auf den wohlhabenden Höfen Oberschwabens zu arbeiten. Diese "Schwabenkinder" waren arg jung, zwischen 5 und 15 Jahren, und lebten oft wie Sklaven.
    Die fiktiven Figuren in Romina Casagrandes Buch "Als wir uns die Welt versprachen" sind zwei von ihnen.

    Das Coverbild hat mich sehr angesprochen. Dieses Mädchen mit den durchdringenden Augen. Und der Klappentext hat mich dann richtig neugierig auf das Buch gemacht.

    Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Zum einen ist es ein Rückblick, Edna als junges Mädchen. Dann Edna als gut 90 jährige Frau, die sich mit dem Papagei Emil auf die grosse Reise begibt. Und weiterhin die Nachbarin Adele, die sich Sorgen um Edna Weiss macht.

    Man erfährt einiges aus dem Leben der Schwabenkinder. Das hat mich tief berührt und oftmals den Kopf schütteln lassen.

    Dagegen ist Ednas Odyssee von Südtirol über die Berge und Grenzen nach Ravensburg teilweise humorvoll und skurril. Leider nicht immer glaubhaft, wobei ich überlege, ob es Metaphern sein sollen, die ich so aber nicht erkenne. Ein wenig habe ich mich an den "Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg und verschwand", aber auch an "die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" erinnert gefühlt. Die Geschichte von Edna und Jacob ist irgendwie dazwischen angesiedelt.

    Bei den Beschreibungen rund um den Papagei Emil merkt man, dass die Autorin weiss, wovon sie schreibt. Immerhin leben in ihrem Haushalt drei Papageien.

    Ich empfinde "Als wir uns die Welt versprachen" als intensives Buch, mit vielen Emotionen. Manchmal wird es mir jedoch zu unglaubwürdig und an manchen Stellen zieht es sich auch ein wenig in die Länge. Alles in allem ist es aber ein tiefgründiges Buch mit einer starken Protagonistin.

    Ich vergebe sehr gerne vier Sterne.

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  • 4 Sterne

    lissycat., 21.03.2021

    Als Buch bewertet

    Das Leben der fast 90 jährigen Südtirolerin Edna verläuft in recht ruhigen Bahnen. Doch nun soll sie in ein Seniorenheim. Wirklich behagen tut ihr das nicht, denn ihren Papagei Emil, der sie nun schon fast ihr ganzes Leben begleitet, darf sie dorthin natürlich nicht begleiten. Adele, eine freundliche Nachbarin die ihr jeden Donnerstag eine deutsche Zeitschrift vorbei bringt, ahnt nicht, dass sie genau mit dieser Zeitschrift das Leben von Edna grundlegend verändern wird. Ein Bericht und ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob lässt ihre Erinnerungen an ihre schwere Kindheit wieder erwachen. Kurzentschlossen packt Edna ihren Rucksack, Papagei Emil in eine Transportbox und macht sich auf den langen Weg ihrer Kindheit. Damals, im Alter von 10 Jahren, ging sie diesen Weg schon einmal. Ihr Vater, ein armer Bergbauer, hatte sie an einen Landbesitzer im Schwäbischen verkauft und sie musste als sogenanntes Schwabenkind harte Arbeit verrichten. Auch Jacob teilte dieses harte Schicksal. Jetzt, da sie endlich Jacobs Aufenthaltsort kennt, kann sie endlich ihre schwere Schuld, die sie damals auf sich geladen hat, begleichen.



    Mir hat die Geschichte rund um Edna recht gut gefallen, auch wenn es manchmal ein bisschen unglaubwürdig war. Welche 90 jährige schafft es schon zu Fuss über die Alpen, zumal sie noch eine Transportbox hinter sich herzieht. Doch ihre zum Teil recht lustigen Begegnungen der unterschiedlichsten Menschen entschädigt dann wieder und ich musste mehr als einmal schmunzeln. Sehr zum Nachdenken brachte mich aber das Schicksal der Schwabenkinder. Diese Praktiken gab es leider sehr lange und die Kinder wurden regelrecht ausgebeutet. Eine Kindheit war so nicht möglich und nur wer viel Glück hatte kam zu einem weniger grausamen Landbesitzer. Alles in allem eine sehr unterhaltsame Geschichte, die auch manchmal ganz schön ans Herz geht.

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  • 4 Sterne

    AnnaMagareta, 13.03.2021

    Als Buch bewertet

    Auf den Spuren der Vergangenheit – bewegend & berührend

    „Als wir uns die Welt versprachen“ ist das Debüt der italienischen Autorin Romina Casagrande.

    Edna lebt in Südtirol, ist inzwischen fast 90 Jahre und soll in ein Seniorenheim ziehen. Abgesehen davon, dass Edna viel lieber in ihrer Wohnung bleiben möchte, kann sie auch ihren Papagei Emil nicht mitnehmen. Aber sie hängt an Emil, schliesslich ist er die letzte Erinnerung an Jacob, den Jungen, der sie als Kind beschützt hat. Sie mussten – wie viele andere Kinder zu dieser Zeit auch - unter harten Bedingungen für schwäbische Landbesitzer arbeiten, bis sie durch den Zweiten Weltkrieg getrennt wurden. Nachdem sie in einer deutschen Zeitung ein Bild von Jacob entdeckt hat, beschliesst sie sich samt Emil in einer Transportbox auf den Weg zu ihm zu machen. Damit beginnt für Edna eine unglaubliche Reise über die Alpen nach Ravensburg. Es ist der Weg, den sie Jahre zuvor in umgekehrter Richtung zurückgelegt hat und sie nimmt nicht die inzwischen gut ausgebauten Strassen, sondern kleine, beschwerliche Wege durch das Gebirge.

    Edna hat die Erlebnisse aus ihrer Jugend nie vergessen und der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. Während ihrer Reise macht Edna zahlreiche Bekanntschaften, sie lernt viele hilfsbereite Menschen kennen, die sie unterstützen und ganz selbstverständlich weiterhelfen. Im Wechsel dazu erfährt man Einzelheiten aus ihrer Vergangenheit wie sie gelitten hat und wie sie – neben vielen anderen Kindern - als Kind schuften musste.

    Mich hat der Roman bewegt und berührt und ich finde es wichtig, dass Edna – stellvertretend für viele Kinder - den Schwabenkindern eine Stimme gegeben hat.

    Allerdings habe ich einiges auch als ein wenig überzogen empfunden, was mir unstimmig und nicht authentisch vorkam. Dennoch ist es ein interessantes und lesenswertes Buch.

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  • 4 Sterne

    Michael B., 09.05.2021

    Als Buch bewertet

    Ausgesprochen berührend!!!
    Romina Casagrande hat einen sehr berührenden Roman geschrieben. Als Südtirolerin hat sie sich mit den Figuren Edna und Jacob der Geschichte der Schwabenkinder gewidmet, einem dunklen Kapitel der Geschichte: Der armutsbedingten Verschickung von Kindern aus südlichen Gefilden (v.a. den verarmten Bergdörfern) über die Berge hinweg, um auf den reichen Höfen Oberschwabens (hier Ravensburg) ihre Arbeitskraft zu opfern; Gewalt, sexuelle Nötigung und Missbrauch waren an der Tagesordnung. Auf einem Hof in Ravensburg haben sich die Kinder Edna und Jacob kennengelernt, sich 'die Welt versprochen' und die gemeinsame Flucht geplant, die dann allerdings nur Edna gelungen ist.
    In der Gegenwartsebene des Romans erfährt die inzwischen hochaltrige Edna (immer noch das kleine gemeinsame Geheimnis von damals - den Papagei Emil - an ihrer Seite...) in einem Zeitungsartikel über einen Unfall in der Region Ravensburg, bei der auch Ihr alter Freund Jacob zu Schaden gekommen und zur Behandlung dort im Krankenhaus untergebracht ist. Sofort macht Edna sich mit iherem Papagei auf die Reise über die Berge - genau wie damals bei ihrer Verschickung - um Jacob wiederzusehen und sich ihm anzuvertrauen, ihm das zu berichten, was sie ihm damals nicht hatte mitteilen können. Natürlich gerät Edna auf ihrer Reise in einige Schwierigkeiten. Eine wahre 'Lebensreise' mit inspirierenden Begegnungen mit aussergewöhnlichen Menschen; ein wahres Roadmovie im Spannungsfeld von Verzweiflung und Glück! Nach vielen Jahrzehnten will Edna etwas zuende bringen, eine Seelenlast klären und entdeckt schlussendlich einen Neubeginn für sich.
    Ein Roman, der es schafft zu berühren, sich bis an den Rand des zu Anrührigen zu bewegen - und dabei doch eine grosse Geschichte zu bleiben!
    Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    Flyspy, 05.05.2021

    Als Buch bewertet

    Das Lesen lohnt, mit einem „ja aber“…

    Lohnt sich das Lesen dieses Buches? Ja, es lohnt sich, allein wegen der historischen Passagen, in der Romina Casagrande die Erlebnisse von Edna aus ihrer Kindheit erzählt. Die Geschichten um die sogenannten Schwabenkinder, die als billige Arbeitskräfte von ihren armen Familien an Bauern vermittelt wurden, war mir bekannt und war auch der Grund, warum mich das Buch interessierte. Dieser Teil der Erzählung ist bewegend und dramatisch zugleich. Die Schwabenkinder hatten ein schweres Leben, in so jungen Jahren hart arbeiten zu müssen. wurden dabei drangsaliert. Dennoch entsteht zwischen dem Leid eine besondere Freundschaft zu Jacob, die noch lange im Leben Ednas nachhallt.
    Während der historische Teil berührt, ist es schwierig zu der alten Edna einen persönlichen Zugang zu finden. Es fängt damit an, dass ich nicht glauben kann, dass eine beschwerliche Reise von Südtirol über die Alpen bis nach Ravensburg – überwiegend zu Fuss - für eine Neunzigjährige „mit Papagei im Käfig“ realistisch ist. Edna hat zwar einen starken Willen, ist aber nicht so fit, dass ich es ihr zutrauen würde. Unterwegs hat sie einige – teils kuriose Begegnungen – die durchaus auch witzig beim Lesen wirken. Was sich mir gar nicht erschlossen hat, ist der Handlungsstrang um Adele und ihre Familie. Das fand ich einfach unnötig für das Buch an sich. Beim Lesen war ich versucht, diese Passagen nur zu überfliegen.
    Dadurch wirkt die Erzählung auch seltsam zerrissen, fast wie von zwei Autorinnen verfasst. Der historische Teil wirkt gut recherchiert und wühlt auf, dem Teil, der im „heute“ spielt fehlt es an Substanz. Dreieinhalb Sterne wäre meine Bewertung, vier Sterne mit Wohlwollen, weil die Geschichte der Schwabenkinder es wert ist, dass sie so erzählt wird.

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  • 4 Sterne

    Ingrid S., 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    Edna, eine 90jährige Dame, und ihr fast so alter Papagei Emil leben zusammen zurückgezogen in einem Haus in Südtirol. Eines Tages entdeckt Edna in einer Zeitschrift das Bild ihres Jugendfreundes Jacob. Dabei erfährt sie, dass er in Ravensburg wohnt. Sie hat noch eine Schuld zu begleichen, die ihr das ganze Leben lang keine Ruhe gelassen hat. So macht sie sich mit wenig Gepäck und Emil mit Bahn, Bus und zu Fuss auf den Weg über die Alpen. Diesen Weg ist sie vor vielen Jahren schon einmal gegangen, als Kind, um auf einem Bauernhof im Schwäbischen zu arbeiten, weil ihre Familie das Geld, das sie dafür bekamen, dringend benötigte, um zu überleben.
    Edna erlebt verrückte Dinge, verirrt sich, verliert ihren Geldbeutel, lernt interessante Menschen kennen und immer wieder jemanden, der sich liebevoll um sie kümmert. Ihre Erlebnisse sind so plastisch geschildert, dass man schmunzeln muss.
    Auf ihrer Reise erinnert sich Edna immer wieder, was damals vor vielen Jahren passiert ist, wie hart und schwer das Leben auf dem Bauernhof war, wie ihr schlimme Dinge widerfahren sind, wie schlecht sie und die anderen Kinder behandelt wurden.
    Wenn die Autorin nur über diese Zeit geschrieben hätte, wäre das Buch eine harte Kost. So aber wechseln sich heitere Episoden und Rückblenden in die schwere Vergangenheit ab, was dem Buch insgesamt eine Leichtigkeit gibt.
    Ich fand es interessant, über das Schicksal der Schwabenkinder zu erfahren, wo Edna stellvertretend für viele andere Kinder steht, die unsagbar Schweres erleiden mussten.

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  • 4 Sterne

    Daniela H., 16.03.2021

    Als eBook bewertet

    In "Als wir uns die Welt versprachen" begibt sich die rüstige Seniorin Edna zu Fuss auf den Weg über die Alpen, um dort ihren lange verschollenen Kindheitsfreund Jacob zu besuchen. Ihre Wegbegleiter sind ein betagter Papagei und eine Angelegenheit, die Edna wieder gut machen muss.

    Die Geschichte von Romina Casagrande ist sehr unterhaltsam und liest sich leicht. Schön fand ich, dass sie in die Handlung immer wieder kleine Häppchen Wissens einbaut, wenn es zum Beispiel um die Grummet, also die zweite Mahd, geht oder darum, welche Inschrift es bei einer bestimmten Kapelle gibt. Hier zeigt sich, dass die Autorin ihre Geschichte ausgezeichnet recherchiert hat und sie wird dadurch glaubhaft. Auch gut gefallen hat mir der Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt und das Schicksal der "Schwabenkinder" erzählt. Hier hätte ich mir jedoch etwas mehr an Inhalt gewünscht.

    Etwas kürzen hätte die Autorin dafür meiner Meinung nach den Erzählstrang der betagten Edna können. Dieser ist mir zeitweise zu ausschweifend erzählt worden und wirkte teilweise auch zu konstruiert. Die vielen Begegnungen, die die alte Dame auf ihrer Reise macht, sind zwar ganz nett, aber irgendwann auch zu viel des Guten. Was hingegen zu kurz kommt, ist die Zeit zwischen Kindheit und Seniorenalter der Protagonistin. Hierzu hätten ruhig noch ein paar Rückblenden/Erinnerungen einfliessen können.

    Was wiederum sehr gelungen ist, ist der Schluss der Geschichte, zu dem ich an dieser Stelle allerdings nichts verraten möchte.

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  • 4 Sterne

    Jonas1704, 16.05.2021

    Als Buch bewertet

    Die junge Südtirolerin Edna ist eines der Schwabenkinder, die während des zweiten Weltkriegen von ihren Eltern an wohlhabende schwäbische Bauern verkauft wurden, wo sie unter härtesten Bedingungen arbeiten mussten. Diese Bergbauernkinder hausten unter ärmlichen Verhältnissen sowohl vor als auch nach ihren Verkauf a de strengen Dienstherren. Während des Kriegen verliert Edna ihren Freund Jacob und nachdem sie sein Bild in einer deutschen Zeitschrift sieht, beschliesst sie, ihn zu suchen und mit sich im Reinen zu kommen.
    Somit beginnt sie zu Fuss, mit Bus und Zug und ihrem Papagei Emil im Schlepptau, unbeirrt eine Reise voller berührender und überraschender Wendungen und Begegnungen.
    Das komische an der Geschichte ist, dass sich Edna auf diese Suche schon im hohen Alter macht, was die Geschichte etwas unglaubwürdig macht. Denn bis dahin hatte sie ihn nie wieder gesehen und sie wollte unbedingt eine alte Schuld begleichen bevor sie starb.
    Die Geschichte ist sehr ausdrucksstark und beschreibt mit viel Gefühl und Wehmut die Geschehnisse die Edna durchlebt und lässt ihren Erinnerungen Revue passieren. Trotzdem war das Buch berührend und spannend zugleich obwohl es manchmal etwas übertrieben rüber kam. Das Interessanteste auf jeden Fall ist die Tatsache, dass man sich über diese Zeit der Geschichte informieren kann und man kann sich auch über das Schicksal der Schwabenkinder nachhaltig beschäftigen. Bücher die mir solche Anregungen geben betrachte ich immer als eine gelungene Wahl.

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  • 4 Sterne

    Lea O., 09.06.2021

    Als Buch bewertet

    „Als wir uns die Welt versprachen“ bekommt vier Sterne von mir. Ich fand die Geschichte, vor allem der Rückblick auf die historischen Begebenheiten, sehr interessant. Aber auch sich mit Edna zurückzuerinnern und die neue Reise mitzumachen ist mitreissend.
    Edna sieht in einer Zeitung ein Bild ihres Kinderfreundes Jacob, weswegen sie zu einer Reise aufbricht, die sie von Südtirol bis Süddeutschland führt und bei der sie vor allem ihre Erinnerung an ihre Kindheit als „Schwabenkind“ aufarbeitet, eine Begebenheit, die es auf jeden Fall wert zu erzählen ist. Die Reise birgt natürlich schon viel Erzählstoff, hinzu kommt der Vergangenheitsstrang. Auch ist die Geschichte gut erzählt. Zu Anfang sind noch viele Fragen offen, die dann nach und nach erklärt werden. Man muss kurz etwas ins Buch hineinkommen, aber dann ist man total drin. Nur ein Erzählstrang von einer Frau, die Adele kennt, hinterlässt ein paar Fragezeichen, weil der Sinn dieser Geschichte nicht ersichtlich wird. Nur die Geschichte von Edna und Jacob hätte es auch getan.
    Edna ist eine gute Hauptperson, der man direkt anmerkt, dass sie schon viel erlebt und deswegen viel zu erzählen hat. Natürlich ist sie ein bisschen eigensinnig, aber das passt einfach zu ihrem Alter und ihrem Charakter. In der Geschichte tauchen auch viele andere interessante Personen auf, die das gesamt Geschehen gut ergänzen. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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  • 4 Sterne

    Bücherfuchs88, 25.04.2021

    Als Buch bewertet

    Die Südtirolerin Edna hat in ihrem Leben schon viel erlebt. Nicht nur die schwere der Vergangenheit macht ihr zu schaffen, auch fühlt sie eine Schuld über die sie nie sprach. Als sie das Bild ihres Freundes Jacob in einer renommierten Zeitung sieht, macht sie sich auf dem Weg zu ihm, auch wenn dieser lang und beschwerlich über die Alpen führt. Doch Edna ist wild entschlossen, trotz ihres hohen Alters diese Reise auf sich zu nehmen.

    Der Schreibstil der Autorin sowie deren sprachlicher Ausdruck konnten mich für sich gewinnen. Gefallen hat mir auch der Aufbau der Handlung, auch wenn ich anfänglich ein paar Probleme hatte, mich besser in selbige einzufinden. Edna wirkte auf mich sympathisch, ein wenig schrullig und dennoch authentisch. Sie war vom Leben gezeichnet und man merkte im Verlauf der Handlung immer wieder, wie emotional und bewegend ihr Schicksal war, welches sie in seinen Auswirkungen bis ins hohe Alter beeinträchtigte. Auch erzählt die Autorin eine wunderbare Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt, welche mich in ihrer Gesamtheit mit einem positiven Gefühl zurückgelassen hat. Das Schicksal der Schwabenkinder war wahrlich kein leichtes und es erfordert Fingerspitzengefühl, dieses Thema zu ergründen, was der Autorin scheinbar mühelos gelang. Die Länge der in Kapiteln gegliederten Handlung war angenehm und die Covergestaltung passt wirklich sehr gut zur Handlung.

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  • 4 Sterne

    harakiri, 13.03.2021

    Als Buch bewertet

    Das Leben ist ein Kreis.

    Als Edna in einer Zeitschrift ein Foto ihres Jugendfreundes Jakob sieht, ist ihr klar: sie muss zu ihm. Ein in der Kindheit gegebenes Versprechen muss eingehalten werden. Gegen jede Vernunft beginnt sie ihren Weg quer über die Alpen – zu Fuss.

    Und die Geschichte beinhaltet noch so viel mehr. Die Geschichte der „Schwabenkinder“, Kinder, die von ihren armen Familien weggeholt werden, um bei reichen Gutsbesitzern für Unterkunft und Essen zu arbeiten. Und die der Willkür der Gutsbesitzer ausgeliefert waren. Diese historische Begebenheit ist weitgehend unbekannt, wurde von Casagrande jetzt aber in ihrem Roman thematisiert.

    Die Geschichte von Edna und Jacob ist fiktiv, aber vielschichtig. Und Ednas Fussmarsch erinnert entfernt an den 100-Jährigen. Ihre Erlebnisse sind teilweise auch etwas skurril und unglaubwürdig. Und am Ende fand ich sie dann auch etwas zäh. Aber besonders Emil, der Papagei, hat mich fasziniert.
    Die Story spielt auf zwei Ebenen: der historischen und der Gegenwart. Beide konnten mich überzeugen und fesseln, aber vor allem die Etappen der Vergangenheit haben mich tief berührt. Das Schicksal der Kinder, die von ihren Eltern getrennt wurden und teilweise noch sehr klein waren.

    Fazit: ich bin sehr froh, dass die Autorin diese Schicksale in einer schönen Geschichte zu Papier gebracht hat.

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  • 4 Sterne

    Darius, 16.03.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman ist eine Geschichte über das Schicksal der Schwabenkinder die es wirklich gegeben hat, im vorigen Jahrhundert. Damals wurden die Kinder aus den Höfen in den Bergen nach Schwaben geschickt, damit es ihnen besser gehen würde. Aber leider war das ein Irrtum, denn das Gegenteil passierte, die Kinder wurden als billige Arbeitskraft ausgenutzt. Edna war eins von damals 4000 Kindern die das gleiche Schicksal teilten. Sie findet Halt bei Jacob der mit ihr beschliesst zu fliehen, damit das Elend ein Ende hat. Edna hat ihm nie erzählt das sie sogar vergewaltigt wurde, sie durfte nichts sagen da der Vergewaltiger ihnen sonst Emil den Papagei weggenommen hätte. Doch die Flucht gelingt nicht, das Schlimmste sie wurden dabei getrennt. Als sie nach vielen Jahren ein Bild von Jacob in der Zeitung findet, macht sie sich wieder auf den alten Weg mit Emil über die Berge um Jacob wiederzusehen. Auf ihrer Reise lernt sie immer wieder Menschen kennen die ihr weiterhelfen. Eine bittersüsse Geschichte die leider kein Happy End hat. Sie kommt zu spät aber trotzdem findet Edna endlich ihren Frieden, sie kann mit der Vergangenheit abschliessen,auch kann sie die alten Schuldgefühle loswerden. Ein Roman der nachdenklich macht und man fühlt mit Edna die etwas schrullig, aber sehr liebenswert mit ihrem uralten Pagagei Emil daherkommt.

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  • 4 Sterne

    Darius, 16.03.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman ist eine Geschichte über das Schicksal der Schwabenkinder die es wirklich gegeben hat, im vorigen Jahrhundert. Damals wurden die Kinder aus den Höfen in den Bergen nach Schwaben geschickt, damit es ihnen besser gehen würde. Aber leider war das ein Irrtum, denn das Gegenteil passierte, die Kinder wurden als billige Arbeitskraft ausgenutzt. Edna war eins von damals 4000 Kindern die das gleiche Schicksal teilten. Sie findet Halt bei Jacob der mit ihr beschliesst zu fliehen, damit das Elend ein Ende hat. Edna hat ihm nie erzählt das sie sogar vergewaltigt wurde, sie durfte nichts sagen da der Vergewaltiger ihnen sonst Emil den Papagei weggenommen hätte. Doch die Flucht gelingt nicht, das Schlimmste sie wurden dabei getrennt. Als sie nach vielen Jahren ein Bild von Jacob in der Zeitung findet, macht sie sich wieder auf den alten Weg mit Emil über die Berge um Jacob wiederzusehen. Auf ihrer Reise lernt sie immer wieder Menschen kennen die ihr weiterhelfen. Eine bittersüsse Geschichte die leider kein Happy End hat. Sie kommt zu spät aber trotzdem findet Edna endlich ihren Frieden, sie kann mit der Vergangenheit abschliessen,auch kann sie die alten Schuldgefühle loswerden. Ein Roman der nachdenklich macht und man fühlt mit Edna die etwas schrullig, aber sehr liebenswert mit ihrem uralten Pagagei Emil daherkommt.

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  • 4 Sterne

    Viola G., 23.03.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist sehr emotional und trifft mitten ins Herz. Es handelt sich bei der Geschichte um Familien ärmerer Verhältnisse, welche ihre Kinder verkaufen müssen. Hauptsächlich spiegelt das Buch die Geschichte von Edna wieder, die wie viele andere Kinder verkauft wurde und ein schweres Leben hatte. In dieser schweren Zeit traf sie auf Jacob, welcher ihr bester und zuverlässigster Freund wurde. Durch ihn fängt sie an zu kämpfen und beide versuchen gemeinsam zu fliehen. Jahre später haben sich die beiden aus den Augen verloren. Edna versucht Jacob mit Hilfe seines Papageien wiederzufinden. Sie macht sich auf den Weg einer langen und harten Reise. Es wird eine Reise mit Höhen und Tiefen...

    Es handelt sich hier um eine tiefgründige Geschichte, die zeigt wie stark Freundschaft sein kann. Einige Abschnitte sind sehr traurig und dann gibt es wieder stellen, die sehr herzlich und lustig beschrieben wurden. Im Grossen und Ganzen hat der Roman alles, was man sich von einem guten Buch wünscht. Die Geschichte kann man sich sehr bildlich vorstellen und sich selbst hineinversetzen. Ab und zu fand ich bestimmte Abschnitte zu langgezogen und dann wieder der Wechsel in eine andere Szenen sehr schnell. Allen in allem ist es aber wirklich eine sehr rührende Geschichte die zum Nachdenken anregt.

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  • 4 Sterne

    Petra K., 05.02.2021

    Als eBook bewertet

    In diesem Buch sind die Schwabenkinder das Grundthema. Sehr arme Bauern in Italien verkaufen aus der Not heraus ihre Kinder an schwäbische Bauern, um sie als ausgebeutete Helfer auf deren Höfen zu verdingen. So lernen sich Edna und Jacob kennen und werden schliesslich auf der Flucht getrennt. Fast 90jährig erkennt sie ihren Freund aus Kindertagen auf einem Foto wieder und erfährt, dass er in der Gegend geblieben ist, an die sie kaum gute Erinnerungen hat. Sie beschliesst, ihn auf dem Weg, der sie nach Hause geführt hat, zu (be)suchen. Sie möchte ihm den Papagei Emil bringen, seinerzeit ihrer beider Begleiter. Auf diesem Weg lernt sie die unterschiedlichsten Leute kennen, teilt ihre eigenen Erfahrungen und lernt von ihnen.

    Erzählt auf zwei Zeitebenen, lässt die Protagonistin einerseits ihre Kindheit Revue passieren und lernt andererseits bei den Begegnungen auf ihrer Wanderung von ihren Weggefährten. Mir gefällt die Grundidee und deren Umsetzung. Sprachlich angepasst an die Thematik, entstehen bewegende Episoden, denn die Unterstützung, die die Protagonistin auf ihrem Weg erfährt spürt man förmlich beim Lesen. Ob Naturbeschreibungen oder einfühlsame Gefühlsbewegungen, authentische Situationen durch intensive Recherche, all dies macht das Buch ist lesenswert.

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