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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 25.08.2023

    Als eBook bewertet

    Klappentext:

    „Jeden Sommer seiner Kindheit und Jugend hat Max mit seinen eigenwilligen Grosseltern auf Sylt verbracht. Nicht etwa im noblen Westerland, sondern auf dem Campingplatz. Jetzt fahren Oma Lore und Opa Ludwig noch ein allerletztes Mal auf die Insel und laden ihn ein, sie drei Tage lang zu besuchen. Und alles ist genau wie immer. Nur eben überhaupt nicht. Die nordische Tieffront Oma Lore, der Pate der Familie, gibt sich gewohnt kühl. Wenn sie ihre Liebe zeigt, dann ausschliesslich im exzessiven Mästen ihrer Familienangehörigen. Der liebenswürdige Opa Ludwig nimmt die Sache mit seinem einzigartigen Humor. Doch irgendetwas stimmt nicht mit ihm. Oma Lore will davon natürlich nichts wissen. Doch die Sylter Brise wird auch sie für einen ganz kurzen Moment erweichen.



    Würden wir unsere Familienangehörigen auch lieben, wären sie nicht mit uns verwandt? Dieser Frage bleibt Max auf der Spur. Und das so lange, bis Sylt eines Tages im Meer versinkt.“



    Autor Max Richard Lessmann nimmt uns Leser hier auf eine ganz persönliche Reise mit. Einerseits berichtet er uns aus den früheren Urlauben zusammen mit seinen Grosseltern auf Sylt und nun hier, wird es aktuell die letzte Urlaubsreise dorthin werden. Ein letztes Mal Sylt und dabei werden einerseits alte Geschichten ausgekramt aber auch Geheimnisse bzw. Themen gelüftet, von denen keiner wusste das es sie wohl gibt oder die Grosseltern je beschäftigt. Der Schauplatz Sylt fand hier, für meine Begriffe, endlich auch mal ein anderes Bild aber irgendwie auch nicht. Ja, auch auf Sylt kann mam campen und was meine ich mit „irgendwie auch nicht“? Auch die Insel hat ihre Geheimnisse und ist rau und kühl ähnlich wie Oma Lore. Das nordische Flair passt hier einfach bestens und zeigt auf, manchmal muss die Wahrheit auch mal raus! Egal wie weh sie tut! Ich fand es wahrlich grossartig dass Max nochmal von seinem Grosseltern eingeladen wurde. Scheint es doch wie ein lieb-gewonnenes Ritual dass Max mit dabei sein solle. Als dann die Sylter Luft alles zu reinigen versucht, wird also das grosse Thema angesprochen und es stellt sich nun die Frage wie Max damit umgehen soll/wird/kann aber auch alle Anderen, denn es betrifft ja irgendwie die ganze Familie. Als Leser kommt man einfach nicht drumherum sich selbst in diese Rolle, in diese Situation zu versetzen. Das Kopfkino kommt unweigerlich hier in Fahrt! Lessmann hat einen lockeren und leicht verständlichen Sprachstil gewählt, ohne das man sich dabei gross anstrengen muss oder es irgendwo zu anspruchsvoll wird aber ich kann Ihnen sagen, der Roman ist keineswegs seicht oder gar kitschig! Wir wechseln immer wieder zwischen Vergangenheit und dem Hier und Jetzt, wir wechslen zwischen Personen und erleben somit die komplette Familie. Mit Zuneigung, Abneigung, Missgunst und Liebe…Lessmann lässt hier nicht nur seine Seele zu Wort kommen, er zeigt diese auch uns Lesern und ja, irgendwo will er natürlich auf das Gedankenkarussell hinaus. Keiner von uns macht sich über solche möglichen Geschehnisse Gedanken, aber was wäre denn wenn? Wie damit u gehen?

    Fazit: eine perfekt gewählte Örtlichkeit mit einmaligem Flair erzählt und irgendwie auch gedanklich auf die Insel katapultiert und dabei eine Lebensgeschichte erfahren, die zu Herzen geht und mit feinem Ton erzählt wurde. 5 Sterne für diese Geschichte!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frechdachs, 22.07.2023

    Als Buch bewertet

    Das Geheimnis hinter Oma Lores süsssauren Apfelringen

    Der mir bis dato noch unbekannte Autor Max Richard Lessmann nimmt interessierte Leser in seinem allerersten Roman "Sylter Welle" mit in den hohen Norden an die See.

    Dreh- und Angelpunkt der Handlung sind dabei die Urlauber Oppa Ludwig, Oma Lore und deren "Lerge" (Enkel) Max. Der Roman verfängt unheimlich schnell beim Lesen.

    Lessmann hat eine unheimlich gute Auffassungsgabe und präsentiert dabei Stück für Stück sowohl in der Gegenwart wie auch in den Rückschauen die mal mehr und mal minder ausgeprägte Familienbande zwischen den unterschiedlichen Generationen unserer Eltern und Grosseltern sowie zu dessen Nachkommen.

    Beim Lesen ertappte ich mich immer wieder in bestimmten Situationen und heiteren aber auch ernsten Episoden, die ich persönlich auch so in unserer Familie identifizieren kann und die dem Roman dann einen hohen Wiedererkennungswert verleihen.

    Durchweg kurzweilig liest sich diese Aneinanderreihung von verschiedensten Dioramen der exemplarischen Familie, die allerdings wohl vielen aus dem Herzen spricht und wenn man ehrlich zu sich selbst ist, gar nicht so abwegig erscheint.

    Dazwischen findet man allerdings auch epische Sätze, die dann bei mir noch sehr lange nachwirken werden wie exemplarische der folgende Satz, der bezüglich Zugverspätungen den Blick weiten lässt.

    "Jede Minute Verspätung ist für mich aber keine Strafe, sondern nicht weniger als die grosszügige Verlängerung meines kurzzeitig ewigen Lebens."

    Mitunter hält Lessmann dem Leser dann gekonnt den Spiegel vor. Wenn es dabei beispielsweise um die verschiedensten Essensspuren in der Margarineschachtel geht oder das Abnagen von Geflügelknochen bis zum letzten Fitzelchen Fleisch thematisiert wird, nimmt Lessmann hier unsere alltäglichen Lebens- und Verhaltensweisen ins Visier.

    Ein herrlich ehrliches Buch, das mal humorvoll mal ernst den kunterbunten alltäglichen Eindrücken des familiären Kaleidoskops nachspürt. Dieses fast schon Familien-Psychogramm mit dem mal eher engem oder mal eher losem Band zwischen den unterschiedlichen Generationen verknüpft sehr viele unterschiedliche Eindrücke zu schnell rasenden Bildern, die man so schnell wohl nicht wieder vergessen wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 16.08.2023

    Als eBook bewertet

    Gute Lektüre

    Max Richard Lessmann ist Sänger Podcaster und Dichter.

    In dem Roman Sylter Welle erzählt er über seine Familie , besonders über seine Grosseltern, Opa Ludwig und Oma Lore.
    Er stellt sich selber ja ziemlich tölpelhaft dar, aber im Ernstfall ist er doch ein guter Enkel.
    Er schreibt diesen Roman ganz ordentlich und ich musste einige Male lächeln.
    Die Stelle als sein Vater und seine Brüder eine kleine Eule Otto adoptiert hatten, war einfach schön.
    Die Frage, ob man seine Verwandten auch liebte, stellt sich mir nicht, man ist ja verwandt.

    Der Roman hat mir sehr gut gefallen und möchte ihn weiter empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bücher_schnecke, 24.09.2023

    Als Buch bewertet

    Authentische Erzählung
    In diesem Roman nimmt uns Max Richard Lessmann mit in den Urlaub und irgendwie auch auf eine kleine Zeitreise. Seit er ein kleiner Junge war, hat er immer wieder Urlaube gemeinsam mit den Grosseltern auf der Insel Sylt verbracht. Nun besucht Max Oma Lore und Opa Ludwig ein letztes Mal, denn die beiden rüstigen Rentner sind in einem Alter angekommen, in dem Urlaub bald nicht mehr möglich ist. Autobiographisch und meist mit viel Humor schildet Max Richard Lessmann seine Kindheitserinnerungen und Dinge, die ihn auch noch heute die Nostalgie vergangener Urlaube spüren lassen. Der Sprachstil gefällt mir gut, auch wenn er manchmal etwas ausschweifend ist. Alles in allem ist es aber eine authentische und gelungene Erzählung.
    Beim Lesen habe ich mich immer wieder an meine eigenen Erlebnisse im Urlaub mit den Grosseltern erinnert gefühlt. Jedes Enkelkind wird doch auf eine Weise verwöhnt, die den Eltern missfällt oder etwa nicht? An diesem Roman gefällt mir ausserdem, dass der Autor auch ernste Themen anspricht und durchaus emotional wird, das hatte ich zu Beginn des Buches nicht erwartet.
    Wer gerne in alte Erinnerungen schwelgen möchte, wer Urlaub auf Sylt gemacht hat und wer Nostalgie spüren möchte, dem kann ich diesen Roman sehr empfehlen!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele K., 06.07.2023

    Als Buch bewertet

    Von Max Richard Lessmann hatte ich vorher noch nie etwas gehört oder gelesen, auch nicht als Sänger oder Poet.

    Mich neugierig gemacht auf den Roman haben die Themen "Sylt" und "Grosseltern" und das doch etwas schräge Cover mit dem brennenden Strandkorb, der doch etwas anderes als Sylter Urlaubsidylle assoziieren lässt.

    Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

    Ich finde den Text ganz wunderbar, in seiner Mischung aus leiser Melancholie, feiner Ironie, subtiler Situationskomik und sehr liebevoller Sichtweise auf manche Dinge und Menschen.

    Herrlich z.B., wie der Autor es schafft, die Oma und den Opa zu charakterisieren, ohne klischeehafte Beschreibungen, sondern mit unnachahmlichem winzigkleinem Zynismus und liebevoller Kritik. Und dabei scheint er sie mit jedem Wort zu umarmen.

    Dabei sind die familiären Szenen ebenso prägnant und eindrücklich geschrieben wie die Bahnfahrten, die Landschaften und nervige Touristen.

    Eine Entdeckung für mich - und eine unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hornita, 10.07.2023

    Als Buch bewertet

    Eine Ode an die Grosseltern;
    Trotz des sehr passenden Klappentextes hatte ich keine rechte Vorstellung über den Inhalt, wurde dann aber ab der ersten Seite gut abgeholt und vollkommen mitgerissen. Der Autor analysiert während seiner zwei Tage Urlaub in der „Sylter Welle“ sehr treffend die Eigenarten seiner Grosseltern alleine und im Familienverbund, was manchmal traurig und manchmal sehr unterhaltsam war. Viele Eigenschaften der Grosselterngeneration haben mich an die eigene Familie erinnert, ebenso wie manche Rituale, Sprüche oder Produkte, denen man ein Leben lang treu bleibt. Diese liebevolle und humorvolle Analyse hat mir besonders gut gefallen, auch die durch ritualisierte Abläufe in der Familie getriggerten erzählerischen Abschweifungen in die Vergangenheit wurden toll beschrieben. Das Buch hat mich inhaltlich so mitgerissen, dass ich es in einem Rutsch gelesen habe und zum Schreibstil nur sagen kann, dass er hervorragend passt und es nichts zu beanstanden gab. Der Autor war mir bisher unbekannt, aber ich würde jederzeit weitere Bücher von ihm lesen.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 22.09.2023

    Als Buch bewertet

    Familie kann man sich nicht aussuchen
    Früher ging Max mit seinen Grosseltern Ludwig und Lore auf Sylt campen. Heute sind die beiden zu alt dafür und mieten sich lieber in einer Ferienwohnung in der „Sylter Welle“ in Westerland ein. Max ahnt, dass es nicht mehr viele Urlaube mit den beiden geben wird und fährt sie besuchen.
    Da ich jedes Jahr Sylt besuche, hatte ich mich auf etwas Sylter Lokalkolorit und Meeresbrise gefreut, doch dieser Roman besteht hauptsächlich aus Reminiszenzen an Kindheit und Jugend, die allerdings grösstenteils alles andere als positiv sind. Es geht um miefige Küchen, Margarine mit allen möglichen Speiseresten, Dachse in der Tiefkühltruhe und andere unappetitliche Themen. Oma Lore benimmt sich wie ein General, jeder hat nach ihrer Pfeife zu tanzen. Der Opa schreibt derweil Tagebuch und lässt seine Lore machen. Max selbst ist kein angenehmer Zeitgenosse, der schon als Kind einer alten Dame androht, sie aus dem Fenster zu werfen, als sie das schlechtgelaunte Bürschchen anspricht. Auf seine Ausraster scheint er jedoch stolz zu sein, so wie er davon berichtet.
    Es gibt keine fortlaufende Geschichte, sondern eine Aneinanderreihung von Anekdoten, die teilweise doch ziemlich seltsam anmuten. Mit dem flapsigen Schreibstil und dem Humor des Autors kann ich leider überhaupt nichts anfangen. Wahrscheinlich bin ich einfach nicht in der richtigen Zielgruppe für diese Lektüre. Die vielen Zeitsprünge haben das Lesen erschwert und ich habe mich zumindest bei Tag 1, der den grössten Teil des Buchs einnimmt, durch die Seiten gequält. Von mir leider keine Leseempfehlung.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Stifftante, 10.07.2023

    Als Buch bewertet

    Ich muss sagen, gepackt hat mich dieses grandiose Cover und auch die Leseprobe fand ich absolut vielversprechend.
    Diesen Wechsel in der Erzählung, zwischen Gegenwart und Vergangenheit, hab ich so nicht erwartet. Teilweise konnte ich dem nicht gut folgen und fand es verwirrend.
    Oma Lore kann man wirklich als harten Knochen bezeichnet. Mir schnürt sie schon beim Lesen die Luft ab. Die Margarinegeschichte, hat wohl jeder irgendwie erlebt. Mir wurde schon beim Lesen übel. Ich stell mir dann immer die Frage, muss man als erwachsener Mensch alles hinnehmen, nur weil man die jüngere Generation ist? Vielleicht ist die Provokation vom Autor auch gewollt. Spätestens das Butterszenario hat mich richtig wütend gemacht und die Reaktion von Max Mutter fand ich super. Auf die Frage, ob wir unsere Familienangehörigen lieben würden, wären wir nicht mit Ihnen verwandt, muss ich gestehen, nein!
    Fazit:
    Bislang kannte ich noch nichts von Max R. Lessmann und ohne ihm zu nahe treten zu wollen, sein Buch trifft nicht meinen Geschmack. 2 Punkte für das Cover und die hochwertige Qualität des Einbandes.

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  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ursula U., 19.09.2023

    Als Buch bewertet

    Der Autor Max Richard Lessmann beschreibt in diesem Buch das Zusammentreffen mit seinen eigenen Grosseltern auf Sylt. Vielleicht verbringen sie zum letzten Mal eine Auszeit auf der Insel, auf der sie viele Campingurlaube verbrachten. Max erinnert sich an die sauren Apfelringe, die Oma Lore immer zum Empfang mit dabei hatte. Er erinnert sich an die schönen Momente wie auch an die schrecklichen Eigenschaften von Oma Lore und Opa Ludwig. Sein Vater und die beiden Onkel werden in die Geschichten mit einbezogen.

    Immer wieder, oft mitten im Satz, wechselt die Handlung von der Gegenwart in die verschiedensten Vergangenheitszeiten. Manchmal kann man dem folgen, oft genug leider nicht. Gelegentlich blitzt eine interessante Geschichte auf, die jedoch nicht weiter verfolgt wird. Die Wortwahl wir auch der Schreibstil sind mir zu flapsig, die abgehackten und schwer zu folgenden Episoden erschweren das Lesen. Vielleicht bin ich zu alt für diesen Schreibstil, das Buch traf nicht meinen Geschmack.

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  • 4 Sterne

    Ruth L., 21.08.2023

    Als Buch bewertet

    Liebeserklärung an die Grosseltern und an Sylt
    Max Richard Lessmann, 1991 geboren, ist Sänger und Songschreiber und hat bisher einen Gedichtband veröffentlicht „ Liebe in Zeiten der Follower“. Nun ist mit „ Sylter Welle“ sein erster Roman erschienen.
    Der Ich-Erzähler Max, der sehr viele Ähnlichkeiten mit dem Autor aufweist, reist für drei Tage nach Sylt. Hier hat er mehr als zwanzig Jahre seine Ferien verbracht, gemeinsam mit den Grosseltern Lore und Ludwig in deren Wohnwagen auf dem Campingplatz von Wenningstedt. Der Wohnwagen ist verschrottet, die Grosseltern sind alt geworden. Nun soll der Enkel sie in ihrer Ferienwohnung besuchen, bei ihrem letzten Sylt- Urlaub.
    Wehmut schwingt von Anfang an mit, wenn Max von seinem Besuch erzählt. Der beinahe 90jährige Opa Ludwig ist hinfällig geworden, auch wenn er dies hinter seinem trockenen Humor zu verbergen sucht. In der Wahrnehmung des Enkels haben sich die Grosseltern jahrelang nicht verändert, doch nun kann er die Realität nicht mehr leugnen, auch wenn ihm das Angst macht.
    Max nimmt das zum Anlass, sich zu erinnern. Unzählige Anekdoten aus dem Familienleben breitet er vor uns aus. Die meisten davon lesen sich sehr unterhaltsam und witzig.
    Dabei läuft der Autor nicht Gefahr, alles kitschig zu verklären. Oma Lore, zu der er ein besonders inniges Verhältnis hat, ist eine sture Frau mit harten Regeln. Eine „ Feldherrin“, die die ganze Familie unter Kontrolle hat, einzig ihre Schwiegertochter, die Mutter des Erzählers, versucht sich als „ unbeugsames gallisches Dorf“ ihr zu widersetzen. Doch Oma Lore „ verteidigt …ihr Königreich aus Industriezucker und Maggi Fondor gegen meine gesundheitsbewusste Mutter.“
    Essen ist wichtig bei dieser Grosselterngeneration, die im Krieg und auf der Flucht, wie Opa Ludwig, gehungert hat. Reichhaltig bewirtet wird hier jeder, ob man ihn mag oder nicht. Und „ ein guter Esser“ ist eine der höchsten Auszeichnungen, die diese Generation zu vergeben hat. So kann der Autor stolz vermerken: „ Ich kann nicht mit akademischen Titeln glänzen, aber „ Esser“ bin ich summa cum laude, und das ist in der Welt meiner Grosseltern mindestens genauso viel, wenn nicht gar mehr wert.“
    Auch andere Familienmitglieder, die Eltern, zahlreiche Onkels und Cousins und Cousinen mit ihren Macken und Schwächen, tauchen in den Erinnerungen des Erzählers auf. Dabei stellt er sich die Frage, ob er diese Menschen auch mögen würde, wenn er nicht mit ihnen verwandt wäre. Bei einem ist er sich sicher, bei Onkel Jacob, der in ihm die Liebe zur Musik geweckt hat. Doch Onkel Jacob, der jüngere Bruder des Vaters, erkrankt und stirbt kurz darauf.
    Es ist das ganz normale Familienleben, das Lessmann hier in verschiedenen Episoden lebendig werden lässt. Und das viele Leser aus eigenem Erleben kennen dürften.
    Lessmann schreibt davon so kurzweilig, dass die Lektüre ein einziges Vergnügen darstellt. Er findet dafür einen eigenen Ton, witzig und anrührend zugleich. Sein Roman ist ein Familienportrait, aber vor allem eine Liebeserklärung an seine Grosseltern, die ihm gezeigt haben, „ dass man nicht gleicher Meinung sein muss, um sich zu lieben.“
    Nach drei Tagen reist der Erzähler nach Hause zurück, im Wissen, dass dies die letzten Ferientage mit den Grosseltern gewesen sein dürften. Der Schlusssatz ist eine Reminiszenz an das Bilderbuch, das sein Vater geliebt hat und dessen Held zum Namensgeber für ihn wurde: „ Bis hin in mein Zimmer, wo es Nacht ist und das Essen auf mich wartet. Und es ist noch warm.“
    Doch auch die Insel selbst spielt eine nicht unwesentliche Rolle. Das Meer, die Wellen und vor allem der Sand haben es dem kleinen und dem grossen Max angetan. Obwohl er schmerzhafte Erfahrungen damit gemacht hat.
    So ist „ Sylter Welle“ auch ein Roman für all diejenigen, die diese Nordseeinsel lieben. Zeigt er doch, dass auf dieser Insel der Schönen und Reichen ebenfalls Platz ist für ganz normale Leute.
    Einstimmen auf die unterhaltsame Lektüre lässt es sich mit dem Song zum Buch, gesungen vom Autor selbst „ Bis Sylt im Meer versinkt“.

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  • 4 Sterne

    E. P., 14.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ein brennender Strandkorb ist ein ungewöhnliches Motiv für ein Buchcover. Strandkörbe verbindet man eigentlich mit unbeschwerter Zeit, mit Urlaub und Entspannung. Auch wenn das Motiv im Buch nicht aufgegriffen wird, so muss ein brennender Korb eigentlich das Ende von etwas bedeuten und hier ist es wohl das Ende der gemeinsamen Urlaube von Max mit seinen Grosseltern. Der Buchtitel nimmt den Bezug zu Sylt auf, Sylter Welle heisst das Quartier, in dem sie die Ferienwohnung gemietet haben.

    Max verbringt ein Wochenende mit seinen Grosseltern auf Sylt. Das hat er von klein auf getan, mit den Eltern, mit den Onkeln, mit den Cousins. Weibliche Wesen scheinen keine grosse Rolle zu spielen, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, dass auch Max' Schwester einmal in den Episoden aufgetaucht wäre. Oma hat nicht so gerne Konkurrenz neben sich und ihr Verhältnis zur Schwiegertochter ist gespalten. Omma ist der "Feldherr", die Macherin in der Familie.

    Oma Lore und Opa Ludwig hatten die Söhne und Enkel gerne um sich und Oma Lore hat sie alle bekocht und verwöhnt und zwar auf ihre Art.

    Das Leben und Verhalten der Grosseltern ist strukturiert, dogmatisch und vorhersehbar. Manche Dinge waren schon immer so und sind anders auch nicht denkbar, da gibt es keine Diskussionen darüber.

    Es scheint so zu sein, wie es in vielen Familien ist: da ist ein besonderes Verhältnis zwischen Grosseltern und Enkeln. Die Chance der Eltern kommt, wenn sie selbst einmal Grosseltern sind.

    Max schildert sich selbst als Kind. Ganz einfach war es wohl nicht mit ihm, er verhielt sich nicht immer so, wie es vom ihm erwartet wurde. Wie sagt die Oma so schön: „unkontrolliert“. Erst mit den Jahren wurde es besser.

    In zeitlich wechselnden Episoden erinnert er sich an gemeinsame Zeiten und oft kommt er vom „Hölzchen aufs Stöckchen“, ein Stichwort gibt das andere und er schweift weit ab, bevor er wieder zu dem kommt, was er eigentlich erzählen wollte.

    Tag 1 des Wochenendes ist ausgefüllt mit allen möglichen eher positiven Erinnerungen. Ganz anders Tag 2: Hier überwiegt die Melancholie, es kommen die Schicksalsschläge zur Sprache, die der Familie über die Jahre zugesetzt haben und sie so haben werden lassen, wie sie jetzt sind. Hier erhält das Buch auch deutlich mehr Tiefgang.

    Am dritten Tag kündigt sich schon der Abschied an, der Alltag kehrt ein und Max ist in Gedanken und selbst in Taten schon wieder zurück in seinem eigenen Leben. Omas Abendessen verschmäht er und macht noch einen Abstecher zu Mac Donalds, um satt zu werden. Mir schien es wie ein Abnabeln, ein Schritt in die Selbstständigkeit, die zwar nicht unbedingt besser aber selbstbestimmt ist.

    Die Apfelringe, die sonst immer den Urlaub eingeläutet haben, markieren jetzt das Ende der gemeinsamen Zeit auf Sylt. Sie wirken wie ein Abschiedsgruss.

    Ich bin mir immer noch unsicher, wie ich zu dem Buch stehe. Es liest sich gut und flüssig, auch wenn das Abschweifen den Leser manchmal rat- und orientierungslos zurücklässt. Omma ist der bestimmende Charakter, Oppa bleibt neben ihr blass und fällt höchstens durch seine Schrullen und seine immer wieder eingestreuten schlesischen Begriffe auf. Die "fetzige Lerge" hat mich bis zum Schluss irritiert. Gegen Oma aufbegehrt hat er wohl in erster Linie durch Wutausbrüche, die aber erst im letzten Abschnitt thematisiert werden. Jetzt im Alter wirkt er eher hilflos und abhängig. Doch auch Oma Lore ist nicht mehr die, die sie war. Als Feldherrin scheint ihr das Heer abhanden gekommen zu sein, da ist mit Opa Ludwig nur noch ein einziger müder und alter Soldat übrig geblieben.

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  • 5 Sterne

    Michaela F., 23.09.2023

    Als Buch bewertet

    Max begibt sich auf eine dreitägige Reise nach Sylt, um Zeit mit seinen Grosseltern zu verbringen. Schon seit seiner Kindheit verbringen sie gemeinsam Urlaube auf der Insel, aber noch nie war er allein mit Oma Lore und Oppa Ludwig unterwegs. Die Zeit hat ihre Spuren bei Lore, Ludwig und Max hinterlassen, und diese Veränderungen werden während der Reise immer deutlicher spürbar.

    Die Geschichte wird sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart erzählt und beinhaltet von lustigen Anekdoten bis hin zu bewegenden Abschnitten einfach alles.

    Der Schreibstil des Autors ist unkonventionell, aber nicht weniger beeindruckend. Mich konnte er sofort überzeugen. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand legen. Lediglich an Tag 1 und somit im ersten Kapitel hätte ich mir mehr Unterteilungen gewünscht, da es recht lang war.

    Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es brachte mich zum Lachen, aber auch zum Weinen, und ich würde es ohne zu zögern weiterempfehlen. Es ist eine herzergreifende Reise in die Welt der Erinnerungen und Familiengeschichten.

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  • 5 Sterne

    Eva G., 15.08.2023

    Als eBook bewertet

    Nostalgisch!
    Richard, der Autor und gleichzieitg die Hauptfigur dieses Buches, lebt eigentlich in der Grossstadt Berlin. Jedoch geht er einmal im Jahr mit seinen (sturköpfigen) Grosseltern nach Sylt in den Urlaub.
    Und das Buch "Sylter Wellen" erzählt vom einem der Urlaub die Richard mit seinen Grosseltern auf Sylt verbringt. Die Geschichte strotzt nur so voll Nostalgie und lässt mich an meine eigene Kindheit/ Jugend mit meinen Grosseltern zurückerinnern. Dabei kommen jedoch auch ernsterer Themen vor, zum Beispiel wird Richards Opa nach und nach dement und Richard muss seinen Umgang damit finden, nachdem er bemerkt hat, was es bedeutet, dass sein Opa nach und nach schwächer wird.
    Jedoch gibt es auch viele Dinge, die schon immer gleich geblieben sind und den Autor in seine Kindheit und frühere Urlaube zurückerinnern lassen.
    Ich würde das Buch jedem und jeder empfehlen, die sich gerne auf eine Nostalgiereise begeben wollen.

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  • 4 Sterne

    Petra S., 18.08.2023

    Als Buch bewertet

    eine Hommage an die Familie, explizit die Grosseltern

    3,5 Sterne

    In seinem ersten Roman verarbeitet Max Richard Lessmann augenscheinlich seine Jugend, eigentlich die Beziehung zu seiner Familie; im besonderen zu seinen Grosseltern.

    Max besucht ein allerletztes Mal für drei Tage seine Grosseltern väterlicherseits auf Sylt. Bisher fuhren sie immer mit dem Campingwagen dorthin, diesmal haben sie eine Ferienwohnung in der Anlage "Sylter Welle" gemietet.
    Der Urlaub ist einerseits wie immer, andererseits ganz anders. Schon allein, dass der Urlaub diesmal nicht am Campingplatz stattfindet. Und dann verhält sich sein Oppa auch noch anders, er ist vergesslich...

    Dieser Liebesroman an die Grosseltern bzw. die Insel Sylt liest sich eingängig; obwohl es das Erzählen einer Lebensgeschichte ist, ist es doch auch spannend. Denn diese Familie ist anders als andere. Ganz vorne die Matriarchin Oma Lore, der Opa Ludwig hörig ist (jetzt im Alter, früher war es wohl nicht ganz so.)
    Die Erzählung der Ereignisse dieser drei Tage wird immer wieder unterbrochen durch Rückblenden in die Familienvergangenheit. Die Familienbeziehungen werden ausführlich beschrieben, v.a. sämtliche Onkel und Cousins werden aufgezählt. Nur, dass der Protagonist auch eine Schwester hat, erfährt man erst auf Seite 159 (von nur 221). Ausser, diese wird davor schon so nebensächlich erwähnt, dass es mir gar nicht aufgefallen ist.

    Max' Grosseltern sind typisch in ihrer Generation: sparsam bis zur Askese, engstirnig, mit Scheuklappen behaftet, homophob. Oma Lore hat keinerlei Mitgefühl. Und wehe, man denkt etwas anders oder gibt Widerworte. Max traut sich nichtmal zu erwähnen, dass er Würstchen nicht ausstehen kann, dass er sogar kotzen muss davon. Das sagt ja schon alles. Und davon gibt es noch viel mehr. Trotzdem liebt er seine Grosseltern über alles, denn Blut ist nun mal dicker als Wasser. Tja, jeder wie er glaubt... Als Max' Mutter versucht, sich dagegen aufzulehnen, wird sie von Oma Lore fertiggemacht.
    Ich finde nicht okay, dass eine Person die ganze Familie terrorisiert und sich niemand dagegen aufzulehnen traut. Und wichtige Dinge (zB Opa Ludwigs Erkrankung) werden verschwiegen und unter den Teppich gekehrt.
    Sogar Max selbst gibt auf Nachfrage zu, dass er nur ein einziges seiner Familienmitglieder leiden würde, wäre er nicht mit ihnen verwandt - das sagt ja schon alles.

    Das Fazit dieses Romans: Ja, man wird älter, und ja, dabei verändert sich alles. Die Menschen, die man liebt; die Gegenden, die man liebt; und es ist ein Kommen und vor allem ein Gehen.
    Und eine Familie darf sich nicht von einer Person unterdrücken lassen.


    Fazit:
    Nach dem tollen Anfang einer launisch-unterhaltsam klingenden Familiengeschichte mochte ich Max' Grosseltern, v.a. seine Oma Lore immer weniger leiden.

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  • 4 Sterne

    Ursula P., 19.09.2023

    Als Buch bewertet

    Max hat als Kind regelmässig seine Ferien mit den Grosseltern auf einem Sylter Campingplatz verbracht. Als junger erwachsener Mann soll es nun noch einmal ein letzter gemeinsamer Urlaub auf Sylt sein, diesmal in einer Ferienwohnung, Camping ist den Grosseltern mittlerweile zu beschwerlich...

    Was zunächst einen leichten Sommerroman mit familiären Verwicklungen erwarten lässt, stellt sich schnell als Rückblick in die Familiengeschichte dar, bei denen natürlich Oma Lore und Opa Helmut über allem thronen.

    Der Autor stellt uns hier wohl einen autobiographischen Roman vor, der insgesamt für mich eine Hommage an die Grosseltern darstellt, Menschen, die es in ihrer Generation nicht immer leicht gehabt haben, ihr Leben aber doch gemeistert haben. In verschiedenen kleinen Episoden erfahren wir so Einiges rund um die Familie des Autoren, teils ungeschönt, teils lustig oder ironisch vorgebracht. In der Gegenwartsebene wird deutlich, dass auch die Grosseltern irgendwann so sehr altern, dass ihnen das Leben nicht mehr leicht fällt. Die ganz besondere Beziehung zwischen Max und Oma und Opa schwingt aber immer zwischen den Zeilen mit. Ein Abschied von der geliebten Insel deutet wohl auch einen baldigen Abschied von den Grosseltern an.

    Für mich war das Buch leicht zu lesen, es hat dennoch Anspruch und macht nachdenklich. Über allem schwebte für mich aber auch eine gewisse Zärtlichkeit zwischen den Generationen, die man wohl nur ganz genau fühlen kann, wenn man Mitglied der Familie ist. Einige wenige Längen bei den Erzählungen aus der Vergangenheit sind mein einziger Kritikpunkt, ansonsten kann ich diesen ganz besonderen Roman sehr empfehlen.

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  • 4 Sterne

    lisbethsalander, 18.09.2023

    Als Buch bewertet

    Hommage an die eigenen Grosseltern und deren Generation

    Max Richard Lessmann sagte mir bis zu der Lektüre dieses gerade erschienenen Buches "Sylter Welle" zugegebenermassen nicht wirklich viel. So war ich auch ohne besonders grosse Erwartungen an die Sache heran gegangen, auch wenn mir die Leseprobe schon mal ausgesprochen gut gefallen hatte. Auch das Titelbild macht neugierig, auf der einen Seite farblich perfekt gestaltete Strandszene am Norseestrand, andererseits brennt das idyllische Symbol Strandkorb, was steckt wohl dahinter? Im Mittelpunkt steht der Autor selbst, der uns als Ich- Erzähler sein oft zwiespältiges Verhältnis zu den eigenen Grosseltern beschreibt, mit denen er Jahr für Jahr seit langem den Urlaub auf einem Campingplatz auf der Insel Sylt verbringt. Mit kleinen Anekdoten aus der Familiengeschichte webt er ein Mosaik, das dem Leser sowohl einen guten Einblick auf die Charaktereigenschaften der einzelnen Mitglieder als auch die Verhältnisse untereinander gewährt. Dabei gilt das besondere Augenmerk natürlich der Beziehung zwischen Max und seinen Grosseltern. Das Ganze geschieht mit viel Humor und Detailtreue. Es wird klar, dass es nicht immer nur idyllisch zugeht, der eine oder andere Konflikt zu bewältigen ist, den verschiedene starke Charaktere einfach miteinander ausfechten, und trotzdem ist Blut einfach dicker als Wasser. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, es hat mir sowohl gut gefallen, dass der Autor herausarbeitet,wie wichtig Familienzusammenhalt ist, was Erinnerungen an die eigene Kindheit und Vergangenheit allgemein bedeuten, als auch das verwendete Sylter Lokalkolorit hat meinen Geschmack getroffen.

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  • 4 Sterne

    katrin k., 22.09.2023

    Als Buch bewertet

    Strandkorbfeeling, Fischbrötchen vs Möwenkampf und auch ein bisschen Schickimicki. Das zeichnet für mich seit meiner Kindheit der Urlaub auf Sylt aus. Für den Protagonisten Max, sind es noch ganz andere Dinge. Vor allem verbindet er mit diesen Urlauben seine Grosseltern, die Omma Lore und den Oppa Ludwig. Zwei nicht ganz unstrittige Charaktere der älteren Generation. Aber das macht sie so lebensecht. Lore zeigt ihre Liebe nicht durch übertriebene Körperlichkeit wie Wangenkneifen oder durch teure Geschenke und das Kreisen ums Enkelkind, sondern durch kleine Gesten und Interesse. Während Ludwig in seiner eigenen ganz strukturierten Welt zu Hause ist. Als Erwachsener besucht Max seine Grosseltern, die gerade Urlaub in der „Sylter Welle“ machen. In den drei Tagen seines Besuchs tauchen wir als Leser ab in die unzähligen Kindheitserinnerungen und lernen so die Familie kennen. Jeder hat seinen Platz, seinen Charakter und seine Gewohnheiten. Mit viel Liebe, Witz aber auch schonungsloser Ehrlichkeit bringt uns der Autor die Mitglieder seiner Familie näher. Durch die Auswahl seiner Anekdoten und den überaus bildhaften Schreibstil werden die Figuren menschlich und vertraut. Ihr Charakter zeugt von Tiefe und Vielschichtigkeit, wie ihn nur echte Menschen haben können. Es ist wirklich ein schönes Buch, dass wunderbar erzählt, ohne belehren zu wollen. Für viele Leser wird es Kindheitserinnerungen wecken. Und manchmal ist es gut, aus der Vogelperspektive auf die Mitglieder seiner Familie zu schauen, ohne sie zu werten, sondern sie zu nehmen wie sie sind und sich darüber zu freuen das sie da sind. Das hat mich dieses Buch gelehrt.

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  • 4 Sterne

    Stefany P., 13.07.2023

    Als Buch bewertet

    Kurzweilig und dennoch berührend. Nostalgisch und fast schon melancholisch. Zum schmunzeln und auch zum weinen.

    "Sylter Welle" lässt erinnern und sehnen, wirft einen sanft zurück in die Tage zwischen Familie und Ferien, geteilte Momente mit den Grosseltern, rückblickend gewonnene Erkenntnisse und ist geprägt von wiederbelebende Gefühlen.

    In einer Sprache die beobachtet und gleichzeitig verschmitzt in der Vergangenheit schwelgt fühlt man sich als Leser schnell auf Sylt. Trotz der Ausschweifungen durch sämtliche Rückblenden und Einblicke in eine Familiendynamik, findet Lessmann immer wieder zurück zu seinem Anfang und rundet jede Anekdote gekonnt mit der aktuellen Erfahrung aus. Mal tiefgründig, mal poetisch, mal voller Witz und Humor.

    Max hat mit seinem Roman für sich die Frage beantwortet, ob man die eigene Familie auch lieben würde, wäre man nicht mit ihnen verwandt. Obgleich man nicht immer einer Meinung ist, sich Ansichten stark differenzieren, man den Mut und das Recht haben sollte, sich gegen die Familie zu stellen, ist für ihn klar, dass die Liebe die er für seine Leute empfindet immer da.

    Das Älterwerden und das Altern werden wahrgenommen. Wie wenig sich Menschen denen wir nahestehen ändern und uns mit der Zeit doch noch überraschen können. Die Vergänglichkeit des Lebens, welche unausweichlich ist und trotz des Bewusstseins, bin neben Max auch ich traurig über manche Dinge, Beziehungen, wie sie verlaufen und ich denke "Daran, dass ich das gar nicht zu schätzen weiss" (Seite 183).

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  • 4 Sterne

    _Le4_, 20.07.2023

    Als Buch bewertet

    Im Buch begleiten wir Max bei einem Urlaub in Sylt mit seinen Grosseltern. Dabei sehen wir nicht nur, was jetzt momentan passiert, sondern auch viele andere Familienerinnerungen, die immer mit den aktuellen Ereignissen verwoben sind.

    Das Buch ist geschrieben, als hätte der Autor einfach seinem Bewusstseinsstrom freien Lauf gelassen und hätte alles, was ihm gerade eingefallen ist, zu Papier gebracht. Dabei sind die Ereignisse doch immer miteinander verwoben, sodass es nicht abgehackt wirkt.
    Die Familie im Buch ist ein seltsamer Haufen und es war zum einen unterhaltsam über sie zu lesen, zum anderen haben sie sich mit all ihren Eigenheiten tatsächlich sehr echt angefühlt.
    Der Schreibstil ist einfach, wodurch manche Sätze jedoch ein ganz besonderes Gewicht erhalten.
    Ich finde, dass das Buch gekonnt darstellt, wie es sich anfühlt, wenn man die eigene Familie liebt, trotz dem, dass sie gelegentlich Ansichten oder Einstellungen haben, die man so nicht unterstützen kann. Es stellt auch das komplizierte Geflecht dar, dass man sich der eigenen Familie verpflichtet fühlt, dass man sie gerne sehen möchte, es aber oft mit gewissen Ansprüchen verbunden ist.
    In der Geschichte gab es einen Teil zur Trauerverarbeitung, der mich sehr berührt hat. Das Buch hat es also geschafft, mich sowohl zum Weinen als auch mit seinem Charme zum Lachen zu bringen.

    Es konnte mich abholen. Ich denke, dass das Buch etwas speziell ist, aber wem der Klappentext zusagt, dem kann ich es persönlich auch empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Lara J., 18.09.2023

    aktualisiert am 18.09.2023

    Als Buch bewertet

    Authentischer Roman

    Ich mochte bereits den Gedichtband des Autors sehr gerne, weshalb mich auch dieses Buch von Max Richard Lessmann direkt angesprochen hat. Ich habe das Buch abwechselt gelesen und als Hörbuch gehört und habe mich dabei sehr gefreut, dass der Autor selbst sein Buch vorliest. Das hatte einen besonderen Charme.

    Die Geschichte generell fand ich wirklich sehr authentisch. Ich musste wirklich immer wieder über verschiedene Szenen schmunzeln, weil sie mir selber oft sehr bekannt vorkamen oder ich sie einfach sehr realistisch skizziert fand. Gleichzeitig war es auch immer wieder recht emotional, weil auch etwas tiefere Themen behandelt werden. Beispielsweise können wohl viele von uns nachvollziehen wie schwer es ist, mitzubekommen, wie seine Grosseltern im Alter körperlich oder auch geistig abbauen. Das tut weh zu lesen, aber ist irgendwie auch ganz tröstlich, dass es vielen so geht.

    Besonders die Charaktere sind sehr lebendig gestaltet. Das liegt mit Sicherheit an den autobiografischen Teilen, aber ist trotzdem sehr gut gelungen. Ich kann mir Oma Lore wirklich wahnsinnig gut vorstellen und habe mich sehr gefreut sie "kennenzulernen".

    Generell ist dieser Roman sehr angenehm und schnell zu lesen. Lediglich eine richtige Storyline und ein Plot haben mir persönlich ein wenig gefehlt. Daher 3,5 bis 4 Sterne.

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