Tolle Schnäppchen auf tolino shine 4 und tolino vision 6!

 
 
Merken
Merken
 
 
lieferbar

Bestellnummer: 140284225

Buch (Kartoniert) Fr. 16.90
inkl. MwSt.
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vanessa W., 17.09.2022

    Als Buch bewertet

    Januar 1919 in der Nähe von Kiel: Die junge Margareta lebt mit ihrer Familie auf Gut Erlensee. Die Kriegsjahre waren hart, die Druckerei der Familie steht kurz vor dem Ruin. Nur ein Geldsegen kann das Unternehmen und damit die Familie noch retten, und nach Ansicht von Margaretas Eltern kann dieser nur auf einem einzigen Weg erlangt werden: indem Margareta so schnell wie möglich so reich wie möglich verheiratet wird. Doch Margareta wehrt sich dagegen, denn sie hat die Liebe ihres Lebens schon gefunden ...
    ******
    Eine Handlung, die man so ähnlich schon öfter gelesen hat. Dennoch sollte man sich davon nicht abschrecken lassen, denn dieser Auftakt ist lesens- und empfehlenswert!
    Der Stil der Autorin gefiel mir auf Anhieb, ist er doch schön flüssig lesbar und überaus atmosphärisch und bildhaft. Auch die Figuren sind sehr gut gezeichnet. Sie werden absolut lebendig, ihre Emotionen kommen beim Leser an und können von diesem gefühlt werden. Man erlebt die gesamte Bandbreite des Lebens mit den Protagonisten.
    So fühlte ich mich schnell in diese Zeit und auf Gut Erlensee versetzt, konnte mit Margareta und ihrer Familie leben, erleben, hoffen und bangen.
    Besonders schön fand ich als Reiterin, dass auch Pferde eine Rolle spielen.
    Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil es einer dieser historischen Romane ist, die absolut spannend sind. Ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Margareta und ihrer Familie weitergeht, ob sie sich gegen die Zwangsheirat wehren kann, ob sie ihre grosse Liebe wiederfindet und es ein glückliches Ende für die beiden gibt, ob die Druckerei gerettet werden kann, wie es mit den anderen Familienmitgliedern weitergeht ... der Auftaktband der Gut Erlensee-Reihe entfaltet schnell eine regelrechte Sogwirkung, man kann und will ihn in einem Rutsch lesen.
    Man erfährt viel über die Hintergründe und Entwicklungen dieser Zeit, aber es ist vor allem der Auftakt zu einer sehr schönen und spannenden historischen Familiensaga.
    Den Namen dieser Autorin sollte man sich definitiv merken!
    Mir hat dieser erste Band sehr gut gefallen und ich freue mich schon sehr auf die beiden Folgebände, die nach Weihnachten und im Juli 2023 erscheinen werden.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 28.09.2022

    Als Buch bewertet

    Schon das Cover lädt zum Hinschauen ein. Es passt genau zur Geschichte. Ich denke, es ist Margareta, in der es im Buch hauptsächlich geht, die da mit ihrem Rad zum Erlensee gefahren ist. Das tut sie gerne. So spielen Margareta, der Erlensee und natürlich auch Gut Erlensee die Hauptrolle in dem Buch. Aber auch die Menschen, die auf dem Gut leben, werden sehr gut charakterisiert. Es ist eine Familiengeschichte, die genau in die Nachkriegsjahre um 1919 passt. Neben den Eltern Hermann und Adelheid leben noch der Sohn Geregor und die drei Töchter Margarete, Mariella und Carla auf dem Gut sowie die liebenswerte und warmherzige Grossmutter Ilsegard. Später zieht noch Cäcilia, die Patentochter von Hermann, auf dem Gut ein. Da es um die Druckerei schlecht steht, sind die Eltern bestrebt, zunächst Margareta reich zu verheiraten, was diese rundherum ablehnt. Während des Krieges hat sie mit ihrer Grossmutter die Druckerei am Laufen gehalten, aber diese Arbeit erkennt der Vater nicht an und lehnt die Mitarbeit von Margareta rigoros ab. Es kommt zu vielen Unstimmigkeiten mit den Eltern. Nur Grossmutter Ilsegard kann die Wogen immer wieder glätten.

    Die Autorin hat die Gegebenheiten der damaligen Zeit gut eingefangen und beschrieben. Nach dem Krieg fehlten den Unternehmern und Gutsbesitzern die Mittel zum Wiederaufbau ihrer Besitztümer. Deswegen war man bestrebt, die Töchter gut zu verheiraten, um wieder in den Besitz von Geldmitteln zu gelangen. Dagegen wehrten sich die Frauen. Sie wollten eigenes Geld verdienen. Sie hatten inzwischen das Wahlrecht zugesprochen bekommen und wollten auch in Gesellschaft und Politik mitreden. Eine solche Frau ist Margareta, eine sehr sympathische und zielstrebige junge Frau. Es hat mir gut gefallen, wie sie sich durchzusetzen versteht, und ich bin gespannt, wie das Leben auf dem Gutshof weitergeht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kunde, 13.10.2022

    Als Buch bewertet

    Margarete Lamprecht hat mit ihrer Grossmutter die Druckerei der Familie während des grossen Krieges am Laufen gehalten. Jetzt, im Jahr 1919, sind Vater und Bruder aus dem Krieg zurück. Während ihr Bruder Gregor keinerlei Interesse am Familienbetrieb zeigt, will ihr Vater ab sofort wieder das Sagen haben. Für Margaretas Arbeit in der Druckerei hat er nur Hohn und Spott übrig. Stattdessen will er sie mit einem reichen Adeligen verheiraten, denn er braucht dringend eine Finanzspritze für seine Firma. Doch Margareta will in diese Ehe nicht einwilligen, denn sie hat sich in den Vorarbeiter der Druckerei, Konrad Neumayer, verliebt. Ihr Vater tut alles, um diese Liebe zu zerstören. Er schreckt auch nicht vor fiesen Intrigen zurück.

    Juliana Weinberg beschreibt in ihrem Roman "Gut Erlensee - Margaretas Traum" die Situation der Frauen nach dem ersten Weltkrieg sehr einfühlsam. Während die Männer im Krieg waren, haben sie alles getan, damit die Familien durch die harte Zeit kamen. Sobald die Männer wieder zu Hause waren, sollten sie dann wieder in den Hintergrund treten und nur noch brave Hausfrauen sein. Das hat so manche Frau nicht mehr mitgemacht und so entstanden Konflikte. Das kommt in dieser Geschichte sehr gut zur Sprache. Der despotische Vater entwickelt manchmal schon komische Züge. Man muss oft über ihn lachen, wenn er seine Wutanfälle bekommt. Aber dann hat man auch wieder Mitleid mit dem Rest der Familie. Die ganze Geschichte ist in einem herzlichen Ton geschrieben. Das Lesen macht Spass und es wird nie langweilig. Ich bin jetzt schon auf die Fortsetzung gespannt!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mandy B., 22.09.2022

    Als Buch bewertet

    Gut Erlensee, Margarteas Traum ist der erste Teil einer Trilogie. Langwedel bei Kiel 1919, die Familie Lamprecht ist in Langwedel eine hoch angesehene Unternehmerfamilie. Sie besitzen eine Druckerei. Doch diese läuft nicht gut, so versucht Hermann Lamprecht seine Tochter gut zu verheiraten, damit wieder Geld ins Familienunternehmen kommt. Doch Greta ist mit diesem Vorschlag nicht glücklich.
    Ich finde den Lesestil sehr schön zu lesen. Ich war direkt von der ersten Seiten mitten im Geschehen und konnte mir alles sehr gut vorstellen. Auch die Charaktere sind sehr gelungen. Alle sind sehr gut beschrieben und sehr unterschiedlich dargestellt.
    Die Geschichte fand ich sehr schön zu lesen. Das einzige einige Begriffe im Tierreich waren mir zu sehr vermenschlicht. Ein Fohlen säuft und wird nicht gestillt. Dafür, dass Gregor ein Gestüt aufbauen will, sind mir diese Begriffe sofort ins Auge gestochen.
    Ansonsten ein schön zu lesendes Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heike R., 12.09.2022

    Als Buch bewertet

    Dieser historische Roman ist für mich eher eine Schmonzette im historischen Gewand.

    Das Buch spielt 1919 in einem kleinen Dorf bei Kiel. Margareta Lamprecht lebt dort bei ihrer Familie auf Gut Erlensee.
    Der zweite Weltkrieg ist vorüber und das Land und die Menschen kämpfen mit den Folgen, wirtschaftlich wie psychosozial.

    Dieses Thema gibt durchaus den Stoff für einen fesselnden, lehrreichen Roman her.
    Allerdings spricht mich die Umsetzung in diesem Falle überhaupt nicht an.
    Das Buch trieft vor Herzschmerz, die romantischen Verwicklungen sind absolut vorhersehbar und lassen mich mit den Augen rollen. Margareta ist ein höchst pubertärer Charakter, ihre Familienmitglieder erfüllen jegliche Klischees. Der Schreibstil ist meinem Empfinden nach sehr platt, die Entwicklungen der Charaktere keinesfalls subtil und überraschend.

    Dieses Buch hat mich sehr gelangweilt, schon das Cover ist keinesfalls passend, ich kenne keine Kieler Berge, unsere Landschaft machen ganz andere Dinge aus.

    Erhofft habe ich einen fesselnden Roman, der in meiner Heimat spielt und mir „meine“ Vergangenheit näher bringt, bekommen habe ich einen platten, vorhersehbaren Liebesroman.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 2 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele G., 09.12.2022

    Als Buch bewertet

    Bei diesem Titel fühlte ich mich ja sofort von dem Cover angesprochen. Auch die Leseprobe hat mich dann schnell gepackt. So freute ich mich voller Neugier auf das gesamte Buch. Bisher habe ich von Juliana Weinberg noch keinen Titel gelesen. Aber ich bin , anders als bei der Leseprobe nicht wirklich abgeholt worden. Habe das Lesen des Buches auch erstmal abgebrochen, weil sich für mich die Geschichte regelrecht wie Kaugummi in die Länge zog. Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz gehalten, so dass man ja schnell in die Geschichte eingezogen wird. Auch dass die Kapitel immer auf eine Peryon bezogen sind gefällt mir eigentlich ganz gut. Aber bei diesem Titel wurde ich einfach nicht wirklich abgeholt. Vielleicht lese ich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal rein , mit kleineren Erwartungen. Aber jetzt habe ich erst einmal in der Mitte abgebrochen. Einen zweiten Blick hat das Buch für mich klar verdient.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nini Ste, 01.10.2022

    Als Buch bewertet

    Da die Geschichte in der Nähe Kiels spielt, hat mich als Kielerin das Buch sofort magisch angezogen. Es hat sich gelohnt.

    Im Jahr 1919 , der 1. Weltkrieg ist endlich zuende, lebt die Familie Lambrecht auf Gut Erlensee in Schleswig-Holstein. Sie besteht aus Vater Hermann, Mutter Adelheid, den 3 Töchtern Margareta, Marilla und Carla, dem Sohn Gregor sowie Grossmutter Ilsegard. Neben der Landwirtschaft betreibt die Familie eine Druckerei. Während die Männer an der Front waren , hielt Ilsegard mit Margareta und Marilla den Betrieb am Laufen.
    Nun ist die Familie wieder vereint. Margareta möchte weiterhin in der Druckerei mitwirken, doch ihr dominanter Vater hält an Traditionen fest und lässt es nicht zu. Er ist der Meinung, Frauen können so etwas nicht und sind nur für Haushalt und Kinder zuständig. Da es der Druckerei schlecht geht, ist sein wichtigstes Ziel, seine älteste Tochter Margareta reich zu verheiraten, um damit den Betrieb zu retten. Die 22 jährige will aber nicht des Geldes wegen heiraten, sondern ihrem Herzen folgen.
    Auch Marilla möchte den Mann ihrer Träume heiraten ,auch wenn es gegen alle gesellschaftlichen Regeln verstösst. Carla, das Nesthäkchen ist ein Wildfang und am liebsten draussen in der Natur, leidet sehr unter der strengen Aufsicht und Erziehung der Mutter.
    Gregor kommt mit schrecklichen Erlebnissen aus dem Krieg zurück und ist schwer traumatisiert. Er kann und will nicht den Willen des Vater erfüllen und in der Druckerei mitwirken. Einzig den Pferden des Gutes kommt er nahe.
    Grossmutter Ilsegard ist mit ihren 70 Jahren das heimliche Oberhaupt der Familie. Sie hat erstaunlich moderne Ansichten und bietet ihrem Sohn Hermänchen oft die Stirn und weist ihn mit flotten Sprüchen so manches Mal zurecht. Ich habe sie besonders schnell in mein Herz geschlossen.
    Die Geschwister halten zusammen, helfen und unterstützen sich gegenseitig, haben sie doch gemeinsam unter dem herrischen Vater zu leiden.

    Juliana Weinberg entführt den Leser auf eine spannende und interessante Zeitreise in die Jahre nach dem 1. Weltkrieg, indem sie Traditionen, die gesellschaftliche Rolle der Frau sowie die seelischen und wissenschaftlichen Folgen des Krieges mit einer Familiengeschichte verknüpft.
    Der Roman ist spannend, fesselnd, mit einigen Wendungen und lässt sich dank des tollen Schreibstiles sehr flüssig lesen. Ich war schon nach wenigen Sätzen in den Bann gezogen und die Seiten flogen nur so dahin. Durch den Perspektivwechsel gelingt es schnell sich in die einzelnen Personen noch besser hinein zu versetzen.

    Mir hat der Roman äusserst gut gefallen, sehr gerne empfehle ich ihn weiter. Ich freue mich schon auf die nächsten Teile, welche sich dann Cäcilia
    ( voraussichtlich Dezember 2022 ) sowie Marilla ( voraussichtlich Juli 2023 ) widmen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina K., 29.09.2022

    Als Buch bewertet

    Starke Frauen geben nicht auf – ein gelungenen 1. Teil!
    Ich habe den Roman von Juliana Weinberg „Gut Erlensee – Margaretas Traum“ gelesen und bin begeistert. Es ist der 1. Band von meines Wissens 3 Bänden. Dieser ist der ältesten Tochter, Margareta, gewidmet. Der Schreibstil von Juliana Weinberg hat mich von Anfang an gefesselt. Schon nach wenigen Seiten hatte ich das Gefühl, ein Teil der Geschichte zu sein und wollte das Buch gar nicht mehr zur Seite legen. So muss für mich ein gutes Buch anfangen! Über den Inhalt selbst möchte ich nicht zu viel verraten, da es auch für die neuen Leser noch spannend bleiben soll. Nur soviel sei verraten. Die Geschichte spielt nach dem 1. Weltkrieg im Jahr 1919. Die Männer sind wieder zurück in der Heimat und nehmen ihre „alten“ Plätze wieder ein und die Frauen, die bisher z. B. wie in diesem Fall die Druckerei am Laufen gehalten haben, sollen wieder in ihre „alten“ zugedachten Rollen zurück. Aber nicht mit den Lamprecht Frauen. Vor allem die Grossmutter und die die Töchter Margareta und Marilla kämpfen für ihre Unabhängigkeit und ihre eigenen Wünsche. Der einzige Sohn, Gregor, hat mit dem Erlebten im Krieg zu kämpfen und das Nesthäkchen Carla kann es den Eltern nie recht machen. Wobei es für alle in der Familie nicht leicht ist, den Eltern die Stirn zu bieten. Die Grossmutter ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Mit viel Witz und Energie hält sie die Familie zusammen und die Liebe und der Zusammenhalt zwischen den Geschwistern ist einfach unbeschreiblich. Und dann taucht auch noch Cäcilia auf, die Patentochter des Familienoberhaupts, Hermann. Was wird es wohl mit ihr auf sich haben? Mit viel Gefühl und Herz entführt uns die Autorin in eine vergangene Zeit und man kann sich dabei das Leben auf Gut Erlensee sehr gut vorstellen. Vor allem Margareta wird in der Geschichte als älteste Tochter sehr gefordert. Entscheidet Sie sich für ihr Herz oder rettet Sie das Familienunternehmen. Bis zum Schluss bleibt die Geschichte spannend und voller Wendungen. Ich fand den Roman einfach wunderschön zum Lesen und freue mich schon auf die nächsten beiden Bände, die meines Wissens sich Cäcilia und Marilla widmen. Kurz noch zum Cover des Buches, für mich sehr stimmig, da es sehr gut die Stimmung einfängt, welche meiner Meinung nach zu der Geschichte passt. Von daher rundum eine Leseempfehlung von mir für den gelungenen Auftakt einer neuen Familiensaga!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Daniela K., 17.12.2022

    Als Buch bewertet

    Die Grossfamilie Lamprecht muss mit vielen Veränderungen zurechtkommen. Einst waren sie gutsituierte Bürger, doch nun steht das Familienunternehmen kurz vor dem Bankrott und der Gutshof wirft kaum genug zum Überleben ab.
    Während die vier Kinder und die Grossmutter allesamt sehr fortschrittliche Menschen sind, hängen die Eltern an den Normen des frühen 19, Jahrhunderts.
    Wohlstand, Ansehen und Etikette sind alles, was für sie zählt. Frauen gehören an die Seite eines Mannes. So sind permanente Streitigkeiten zwischen den Generationen vorprogrammiert. Im ersten Teil der „Gut Erlensee“ Saga liegt der Fokus auf Margareta, die auch namensgebend für den Untertitel „Margaretas Traum“ ist.
    Während des Krieges hat sie in der Druckerei gearbeitet und kann sich nicht daran gewöhnen, dass ihr Vater in ihr nur ein Dummchen sieht, das in der Firma nicht mehr willkommen ist. Schlimmer noch, um die Druckerei zu retten, erwarten ihre Eltern, dass sie den wohlhabenden Egon Rapp heiratet, dabei hat sie sich längst in den mittellosen Konrad verliebt.
    Die Gefühlswelt der Protagonisten erlebt ein Extrem nach dem anderen. Liebe, Verlust, Zerrissenheit, Hoffnungslosigkeit... die Dialoge tropfen dabei manches Mal geradezu von Dramatik und genau diese Übertreibungen sorgen dafür, dass „Gut Erlensee“ zu einem kurzweiligen Schmöker wird, der mich richtig gut unterhalten hat.
    Von den schrecklichen Eltern einmal abgesehen, sind die Charaktere sehr sympathisch. Alle Geschwister haben unterschiedliche Wesenszüge. Gregor hat mit seinen Kriegstraumata zu kämpfen. Margareta ist die Verantwortungsbewusste, Marilla die Optimistin und das Nesthäckchen Clara ist einfach nur ein Sonnenschein. Auch die Grossmutter mit ihrer unkomplizierten, zupackenden Art, muss man einfach mögen.
    Margaretas Kampf und ihre Zerrissenheit war für mich sehr nachvollziehbar. Einerseits möchte sie ihr Leben nach ihren Wünschen gestalten, andererseits fühlt sie sich verpflichtet, ihrer Familie zu neuem Wohlstand zu verhelfen und dafür eine arrangierte Ehe einzugehen.
    Die Autorin spart nicht damit, ihren Protagonisten Steine in den Weg zu legen. Natürlich hofft und ahnt man, dass am Ende alles auf die eine oder andere Art gut wird. Auf dem Weg zum Ziel bieten sich verschiedene Optionen und es ist nicht eindeutig, wie es ausgehen wird, dadurch bleibt der Roman spannend.
    Mir hat das Buch gut gefallen und ich freue mich auf weitere Abenteuer von Gut Erlensee.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    clematis, 09.02.2023

    Als eBook bewertet

    Für die Familie

    Nach dem Ersten Weltkrieg gerät die Druckerei der Lamprechts in Zahlungsschwierigkeiten, gleichzeitig schliessen sich die Arbeiter zu einem Bund zusammen und fordern bessere Arbeitsbedingungen. Um eine Insolvenz zu vermeiden, soll die älteste Tochter Margareta einen reichen Mann heiraten – für die ganze Familie würde sich alles zum Guten wenden, nicht allerdings für Margareta selber, denn die liebt längst einen anderen. Wird sie sich für die Druckerei und die Ländereien des Gut Erlensee entscheiden oder für einen nicht standesgemässen Verehrer?

    Mit wunderbaren Bildern zeichnet Juliana Weinberg das Gut Erlensee und seine Bewohner, die Familie Lamprecht. Schnell hat man alles vor Augen und nimmt teil am Geschehen in den schicksalreichen Nachkriegsjahren. Mutter und Vater Lamprecht, deren vier Kinder im Alter von zwölf bis vierundzwanzig und die pfiffige Grossmutter stellen einen abwechslungsreichen Mittelpunkt dar für diese unterhaltsame und sehr angenehm zu lesende Geschichte. Traditionen und gesellschaftliche Konventionen sind schön dargelegt, sodass man leicht mitfühlen kann mit Margaretas Dilemma, zwischen Liebe und Vernunft entscheiden zu müssen. Das Jahr 1919 als Hintergrund für Margaretas Traum ist gezeichnet durch Umbruch und Veränderung, Frauen dürfen erstmals wählen, aber gar nicht alle machen von ihrem Recht Gebrauch und Margareta scheint noch ein wenig gefangen zwischen Altem und Neuem. Juliana Weinberg schreibt erfrischend und unaufgeregt über eine spannende Zeit und wie unterschiedlich die Figuren hier mit dem Wandel umgehen, berührend sind die Szenen allemal.

    Auch wenn es sich bei Gut Erlensee um eine dreiteilige Familiensaga handelt, kann jeder Band für sich alleine gelesen werden. Ich habe Teil Zwei rund um Cäcilia bereits gekannt und erst ein wenig später von Margaretas Träumen erfahren. Nichtsdestotrotz eine gute Entscheidung, auch dieses Buch gelesen zu haben – ich kann beide sehr empfehlen und freue mich bereits auf Nummer Drei: Marillas Schicksal.

    Titel Gut Erlensee – Margaretas Traum
    Autor Juliana Weinberg
    ASIN B09GGCG35B
    Sprache Deutsch
    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (400 Seiten) und Hörbuch
    Erscheinungsdatum 27. September 2022
    Verlag HarperCollins
    Reihe Das Gut am Erlensee, Band 1

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Eva G., 27.12.2022

    Als Buch bewertet

    Margareta - Eine starke Frau in einer unruhigen Zeit!

    1919: Das Gut Erlensee liegt in der Nähe von Kiel und wird von der Industriellenfamilie Lamprecht bewohnt. Zur Familie gehören die Grossmutterr Ilsegard, die Eltern Hermann und Adelheid mit ihren drei Töchtern Margareta, Marilla und Carla und Sohn Gregor, der schwer traumatisiert aus dem Krieg zurückgekehrt ist. Hermann führt seine Druckerei in zweiter Generation und diese stetig vergrössert, sodass die Landwirtschaft und Pferdezucht auf dem Gut zweirangig wurde. Doch nun, nach dem Krieg, steckt die Druckerei in grossen finanziellen Schwierigkeiten. Obwohl Ilsegard und ihre beiden Enkelinnen Margareta und Marilla diese so gut es ging während den Kriegsjahren weitergeführt und sich so manches Wissen angeeignet haben, will Hermann sie nun nicht mehr in seiner Firma sehen. Margareta ist enttäuscht, denn ihr macht die Arbeit viel Spass und sie sieht es auch nicht ein, sich von Vater und Mutter wieder in die antiquirierte Frauenrolle zurückdrängen zu lassen. Als sie nun erfährt, dass sie schnellstmöglich einen Adeligen oder zumindest vermögenden Mann heiraten soll, um wieder Geld in die Familie zu bringen, ist sie verzweifelt, denn ihr Herz gehört längst einem Mann...

    Juliana Weinberg hat einen sehr fesselnden Schreibstil, der sich flüssig und ohne Längen liest. Ihre Charaktere haben allesamt wichtige Funktionen im Roman, sodass sie längst nicht alle sympathisch, aber dennoch unabdingbar sind. Die Protagonistin Margareta ist stark und mutig und hat Träume, für die sie einsteht, wenn auch nicht immer lautstark, sondern auch durch stillen Protest und Nichteinhaltung der Regeln.

    Ich war sofort gefangen in der Handlung und habe mit Margareta gefiebert, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ein wirklich gelungener Reihenauftakt, der die Umbruchsstimmung zur damaligen Zeit gut widerspiegelt. Allerdings vollkommen ohne Klischees und voller sehr gut recherchierter Details. Nun bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und wirklich neugierig, wie es auf Gut Erlensee weitergeht!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Schnuck55, 20.11.2022

    Als Buch bewertet

    Kommerz oder Gefühl
    Wie viele Frauen hat Margarete zusammen mit ihrer Schwester Marilla und Oma Ilsegard während des Ersten Weltkrieges Verantwortung übernommen, um die Firma der Familie am Laufen zu halten. Nun sind der Vater und Bruder Gregor vom Schlachtfeld zurück. Margareta würde liebend gerne weiterhin in der Druckerei mitarbeiten, zumal ihr Bruder schwer traumatisiert ist. doch weder der Vater, ein herrischer Choleriker, noch die mit Standesdünkel behaftete Mutter erlauben dies. Um die Druckerei zu retten, soll Margareta den benachbarten Grafen heiraten. Doch sie hat längst andere Lebensträume.

    Gut Erlensee - Margaretas Traum ist ein unterhaltsamer Roman, der das Lebensgefühl Anfang der 1920er Jahre gut transportiert. So werden auch der Wandel in der Arbeitswelt und das Rollenbild der Frau thematisiert. Er vereint Historie, Familie und Liebe. Die Jugend pfeift auf Konventionen, möchte Freiheit und Eigenständigkeit. Margareta ist klug, möchte etwas leisten im Leben. Marilla lässt sich nicht so leicht gängeln, Carla, die Jüngste, ist ein Naturkind und leidet unter der Mutter, Gregor hat Schlimmes erlebt, aber auch einen Traum. Oma Ilsegard ist die Seele des Hauses, denkt fortschrittlich und ist den Enkeln sehr zugetan. Alle Protagonisten sind authentisch, ihre Charaktere gut dargestellt, die Emotionen sind spürbar. Die Geschichte ist bildhaft geschrieben und lässt sich leicht und flüssig lesen. Das Cover ist schlicht, aber stimmig. Margareta radelt am See entlang zur Druckerei oder zu einem Stelldichein. Somit passt das Cover gut zum Inhalt.

    4,5 Sterne

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Island, 21.10.2022

    Als Buch bewertet

    Die Handlung des Romans "Gut Erlensee" spielt kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges in Norddeutschland. Margareta Lamprecht lebt mit ihrer Familie auf Gut Erlensee und hat gemeinsam mit ihrer Grossmutter die Druckerei der Familie am Laufen gehalten, während ihr Vater und ihr Bruder im Krieg waren. Nach deren Rückkehr ist Margaretas Bruder nicht mehr der alte und ihr Vater wünscht es nicht, dass sie weiter in der Druckerei mitarbeitet. Stattdessen soll sie möglichst bald reich heiraten, weil die finanzielle Lage des Betriebs sehr kritisch ist. Margareta hat aber ganz andere Erwartungen an ihr Leben und hadert immer wieder damit, ob sie sich selbst treu bleiben oder den Familienbetrieb retten soll. Auch ihre beiden Schwestern und ihre Grossmutter sind froh darüber, dass langsam neue Zeiten anbrechen, was Frauenrechte angeht. Nur Margareta Eltern bleiben stur und ständig um ihren guten Ruf besorgt.

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Die Zeit, in der er spielt, war eine sehr spannende und ereignisreiche für Frauen in Deutschland. Margareta ist mir auf jeden Fall sehr sympathisch, wie sie um das kämpft, was ihr wichtig ist, aber auch ihre resolute und zugleich gutherzige Grossmutter als Nebenfigur muss man einfach gern haben. Der Schreibstil der Autorin ist zugleich anschaulich und gut verständlich. Ich würde sehr gerne bald in einem weiteren Band um Gut Erlensee erfahren, wie es mit der Familie weitergeht.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Simone G., 19.01.2023

    Als Buch bewertet

    Bereits das Cover und der Klappentext haben mich gleich angezogen. Ich wollte dieses Buch lesen...oder naja in meinem Fall hören. Von der Autorin kannte ich bisher noch keine Bücher, doch das wird sich nach diesem Hörvergnügen sehr schnell ändern. Die Erzählerin Alexandra Sagurna war sehr angenehm und sie hat mich durch mehreren Stunden des Hörens begleitet.
    Im ersten Teil der Trilogie ging es vorrangig um die älteste Tochter der Familie Lamprecht - Margareta. Als Älteste hat sie es schon nicht leicht. Hat sie noch die Druckerei der Familie oder eher des Vaters mit aller Kraft ihrerseits und der Oma gut durch den Krieg gebracht, ist sie nach dem Krieg dazu nicht mehr nütze. Der Vater legt keinen Wert auf ihre Hilfe oder ihre Gedanken zur Druckerei. Es kommt, wie es kommen muss, es muss Konkurs angemeldet werden. Wie soll die Familie nun überleben. Alle packen mit an, ausser Vater und Mutter Lamprecht. Selbst die Oma stellt ihren Schnaps her und beteiligt sich am ganzen. In dieser schlimmen Zeit soll Margareta verheiratet werden, an jemanden, den sie nicht liebt, denn ihr Herz ist schon vergeben. Was soll sie nur tun?

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Ute23, 07.11.2022

    Als Buch bewertet

    Margaretas Schicksalsjahre nach dem 1. Weltkrieg
    Das Cover mit einer jungen Frau und einem Gut verrät, dass das Schicksal beider miteinander verknüpft ist.
    Margareta wächst auf Gut Erlensee mit Eltern, zwei Schwestern und einem Bruder auf; mit zum Haushalt gehört die Grossmutter väterlicherseits.
    Während des Ersten Weltkrieges werden Vater und Bruder eingezogen, und Margareta hält mit ihrer Grossmutter und den Schwestern das Familienunternehmen, eine Druckerei, über Wasser.
    Nun ist der Krieg zu Ende, und die Druckerei steht schlecht da.
    Margaretas Traum ist es, mit in der Druckerei zu arbeiten.
    Es gibt jede Menge Konflikte, da der Vater stur am alten Rollenbild der Frau festhält.
    Der Druck des Vaters auf Margareta, die Druckerei durch eine Heirat mit einem reichen Mann zu retten, lastet enorm auf ihr.
    Der Roman ist spannend geschrieben.
    Interessant ist auch das Schicksal der anderen Familienmitglieder und das Ende so nicht unbedingt vorhersehbar.
    Das Buch gefällt mir so gut, dass ich fünf Sterne vergebe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Stifftante, 05.10.2022

    Als Buch bewertet

    Andere Zeiten
    Eine Zeit, in der das männliche Familienoberhaupt das Sagen hat und keine Widerworte erwünscht sind. Lediglich die Grossmutter, darf es sich erlauben. Eine Zeit, in der Frauen während des Krieges gut genug waren, um die Betriebe und Fabriken weiter zu führen, während die Männer an der Front dienten. Anschliessend soll alles so sein wie vorher. Die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder und fügt sich. Nicht mit Greta, ihren Geschwistern und Grossmutter Ilse.
    Juliana Weinberg ist es gelungen, ein wirklich schweres und heikles Thema, mit dem nötigen Respekt, aber auch einer Prise Humor, zu beschreiben.
    Die Wiederholung der Situationen zeigt, wie viel Ausdauer und Geduld die Frauen dieser Generation aufbringen mussten, um ihre Ziele zu erreichen oder ihnen wenigstens näher zu kommen.
    Auch dem Thema Kriegstrauma hat sich die Autorin sehr einfühlsam und nachvollziehbar gewidmet. Leider wieder aktueller denn je.
    Ein grossartiges Buch, auf das ich mich sehr gerne eingelassen habe.
    Schade, dass es zu Ende ist.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    bajü, 10.10.2022

    Als Buch bewertet

    Zwischen Liebe und Vernunft
    Juliana Weinberg hat mit dem ersten Band um Gut Erlensee grosses Interesse in mir geweckt. Die Geschichte um Liebe , Familie und Erfolg ist sehr berührend.
    Margareta Lamprecht wächst wohlbehütet auf deren Gut auf, bis der Krieg und die Zeit dannach alles ändern. Der Kampf ums Überleben und die grosse Liebe verlangen viel von ihr ab. Sie muss sich letztendlich zwischen Liebe und Vernunftheirat entscheiden, was sie an ihre Grenzen bringt.
    Die Geschichte zeigt die Probleme in den Nachkriegsjahren sowie die Dominanz der Männer in dieser Zeit auf.
    Doch Margareta ist eine starke , vernünftige Frau, bei der Familie sehr viel bedeutet. Kämpferisch versucht sie es Allen rechtzumachen. In meinen Augen ist sie trotz der vielen Hürden eine bewundernswerte Frau.
    Ich war gefesselt vom Geschehen , wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
    Schon heute freue ich mich auf die Fortsetzung um Gut Erlensee und die lamprechtsche Druckerei.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Lea O., 26.12.2022

    Als Buch bewertet

    Der Auftakt zu der Erlensee-Reihe hat mir sehr gut gefallen. Vor allem die Charaktere der Schwestern haben es mir angetan, die verfolgt man wirklich gerne. Es passiert auch das ganze Buch über etwas und ist nie langweilig. Ich gebe dafür fünf Sterne.
    Das Buch spielt kurz nach dem Krieg, Deutschland ist im Wiederaufbau. Die Druckerei ihrer Familie läuft nicht so gut, aber ihr Vater will auch nicht auf Margareta hören, die gute Ideen hat. Zudem will ihr Vater sie schnellstmöglich verheiraten, doch dann trifft Margareta auf Konrad und alles ändert sich.
    Die Perspektiven wechseln sich zwischendurch, das war sehr angenehm, auch wenn der Hauptteil des Buches aus Margaretas Sicht erzählt wird. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen, wie gewohnt von Juliana Weinberg. Das Buch ist zudem sehr kurzweilig und hat beim Lesen Spass gemacht, aber auch andere Emotionen hervorgerufen. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    mabuerele, 22.09.2022

    Als Buch bewertet

    „...Carla! Was erlaubst du dir! Dein Benehmen bringt mich noch ins Grab. Die Treppe herunterzurutschen ist gefährlich und nicht damenhaft...“

    Das ist eine typische Reaktion von Margaretas Mutter. Margaretas Schwester Carla hat es als Nachzüglerin nicht einfach. Margaretha selbst feiert heute ihren 22. Geburtstag.
    Die Autorin hat eine spannende Familiengeschichte geschrieben. Sie wird abwechselnd aus der Sicht unterschiedlicher Personen erzählt.
    Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Er ist leicht und locker.
    Wir befinden uns im Januar 1919. Während des Krieges hatten sich Grossmutter Ilsegard sowie die Schwestern Margareta und Mareilla um die zum Gut gehörende Druckerei gekümmert.

    „...Die Druckerei geleitet – jetzt lasst mal die Kirche im Dorf. In Unternehmensführung und Druckereiwesen seid ihr nicht ausgebildet...“

    Nun ist der Vater wieder zu Hause. Seine Reaktion zeigt das obige Zitat. Er will auch nichts davon hören, dass Margareta gern weiter mitarbeiten würde. Ihre Vorschläge, wie man zu neuen Aufträgen kommen könnte, bügelt er ebenfalls ab. Margareta soll einen Mann heiraten, der Geld in die Familie bringt, denn die Druckerei steht kurz vor der Insolvenz. Die vorhandene Landwirtschaft reicht mehr schlecht als recht zum Leben.
    Natürlich werden auch politische Ereignisse diskutiert. Dazu gehört das erstmals mögliche Wahlrecht für Frauen. Während Grossmutter Ilsegard erstaunlich moderne Ansichten vertritt und sie gegenüber ihren Sohn auch äussert, ordnet sich ihre Schwiegertochter Adelheid ihrem Mann widerspruchslos unter.

    „...Es würde mir nicht im Traum einfallen, mich um das politische Geschehen zu kümmern, ich habe mit Haushalt und mit der Kindererziehung genug zu tun...“

    Gregor, der älteste Sohn, ist mit einer Belastungsstörung aus dem Krieg zurückgekommen. Er hält sich vorwiegend in seinen Räumen auf. Das bringt den Vater zusätzlich auf die Palme. Er zeigt keinerlei Verständnis. Vor dem Krieg hatte Gregor davon geträumt, Pferde zu züchten. Davon allerdings war sein Vater auch nicht angetan. Gregor sollte die Druckerei übernehmen.
    Als in der Fabrik die ersten Arbeiterräte gebildet werden, eskaliert die Situation. Es gilt, neue Wege zu gehen.
    Ausführlich wird erzählt, wie sich die einzelnen Familienmitglieder mit der neuen Lage arrangieren. Manche wachsen über sich heraus und entdecken verborgene Talente. Adelheid aber träumt weiter von einem reichen Mann für ihre Tochter, der die Familie rettet und ihr ein angemessenes Leben ermöglicht. Margareta jedoch hat ihr Herz schon verschenkt.
    Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es arbeitet den Generationskonflikt zwischen rückwärtsgewandt und fortschrittlich auf.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Leser, 17.10.2022

    Als Buch bewertet

    Starke Frauen

    Mit diesem Band startet die Trilogie über die starken weiblichen Mitglieder der Familie Lamprecht.

    Eine Familie in der die Frauen während des Krieges die Leitung des Familienbetriebes übernommen haben. Sie haben die Druckerei am Laufen gehalten, aber die Zeit fordert trotzdem ihren Tribut. Um sie weiter zu betreiben braucht es dringend Geld!

    Der Vater möchte Margareta deshalb reich verheiraten, ohne ihre Zustimmung...

    Die Autorin hat es geschafft, der Familie ein Gesicht zu geben. Jedem Einzelnen hat sie den perfekten Charakter auf den Leib geschrieben. Sehr authentisch wirkt dadurch das ganze Geschehen. Man fühlt, hofft und leidet mit allen.

    Der Roman ist eine aufregende Zeitreise und bietet gute Unterhaltung.

    Besonders gefällt mir, dass die beiden anderen Teile zeitlich direkt an ihre Vorgänger anschliessen und nicht Jahrzehnte später spielen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein