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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 07.08.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Eine Geschichte von Eltern, die ein freieres Miteinander wollten. Von Ideologien, Liebe, Ängsten, Fehlern, die sie hatten. Der Kindheit, die sie sich für ihre Söhne und Töchter wünschten. Der Entschlüsse, die ihre Kinder deshalb fassten.
    Meine Meinung:
    Das ist ein Buch, dass man erst mal sacken lassen muss. Man fragt sich erst, das war es jetzt und kann es gar nicht so recht glauben. Wenn es sich dann ein wenig gesetzt hat, bekommt es einen Art Nachhall und mehr Sinn. Es ist ein Buch dass das gleiche Leben aus vielen Sichten zeigt und eben auch zeigt, dass auch hinter der scheinbaren Idylle viel mehr stecken kann, als man vermutet. Nach aussen hui, nach innen eher pfui. Mir hat die Geschichte am Ende doch ganz gut gefallen, was aber auch sicher daran lag, dass das Buch eher dünn war. Ob ich diese Familiendramen über 500 Seiten hätte lesen wollen glaube ich eher nicht. Der Schreibstil ist gut und flüssig lesbar, so dass man dieses Buch sehr schnell weg liest. Ich hatte anfangs etwas Mühe die Protagonisten den einzelnen Familien zuzuordnen, aber das ergibt sich im Laufe des Buches. Kurzweilige Unterhaltung bietet das Buch auf jeden Fall.
    Fazit:
    Ein Buch mit Nachhall.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Helena H., 20.08.2018

    Als Buch bewertet

    „Das Fantatstische an der Zeit, in der wir leben, ist, dass in diesem Jahrzehnt alles total durchpsychologisiert wird. Keine noch so zarte Gemütsregung bleibt ohne Diagnose. Daher kennen wir Jugendlichen, die aus derartigen »Haushalten« kommen uns bestens mit Traumata und deren tiefenpsychologischen Folgeerscheinungen aus. Constanzes und mein »Nervenkostüm«, wie es hier in unseren Kreisen gerne genannt wird, ist wund gescheuert. [...] Unsere Körper haben jetzt auf Autopilot geschaltet beziehungsweise aufs Notprogramm.“

    Die 80er Jahre stehen unter dem Stern der Psychologie und der Emanzipation, die Kinder werden zum Intelligenztest geschickt, die Frauen lesen Simone de Beauvoir und Alice Schwarzer. Sie wähnen sich aufgeklärt, frei und selbstbestimmt und sind doch auch nur Kinder ihrer Zeit, indem sie den gegenwärtigen Strömungen ausgeliefert und in den Trends ihrer Zeit gefangen sind. Der Leser taucht in die Innensicht von Rita, Georg, Johannes, Klara, Ulla, Rainer, Cotsch (Constanze), Lexchen (Alexa), Ella und Joschi ein und erfährt auf diese Weise wie diese Figuren die Welt, sich selbst und die anderen wahrnehmen. Angefangen bei Rita mit der dunklen Seele, die keine Erfüllung in ihrem Ehe- und Mutterdasein findet und glaubt, nur die erwiderte Liebe zu ihrer Nachbarin Ulla könnte ihrem Dasein einen tieferen Sinn geben, und aufgehört bei dem kleinen Lexchen, das die reine Liebe verkörpert, sind alle Figuren sowohl äusserst individuell gezeichnet, was sich in ihrer jeweils sehr eigenen Ausdrucksweise widerspiegelt, als auch psychologisch stimmig. Die Figur der Cotsch war nach meinem Gefühl als Charakter nicht ganz rund und auch Lexchens Sprache fand ich an einigen Stellen nicht passend, doch im Grossen und Ganzen ist Alexa Henning von Langes bis tief in die Seele bewegendes und zur (Selbst-)Reflexion animierendes Werk nur in höchsten Tönen zu loben.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 27.07.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    (K)eine heile Welt

    Inhalt:
    Drei Familien in einer Vorstadtsiedlung, wohlhabend, Akademiker, intelligente und musikalische Kinder. Alles könnte so schön sein, doch hinter der Fassade brodelt es. Neid, Machtgier und falsch interpretierte Signale lassen die Idylle zerbrechen.

    Meine Meinung:
    Zwar ist die Handlung im Jahr 1985 angesiedelt, aber von ein paar Umständen abgesehen, ist sie doch ziemlich zeitlos und könnte genauso gut in der aktuellen Gegenwart stattfinden. Dass Ehepaare sich auseinanderleben und Menschen neidisch auf das schauen, was der Nachbar vermeintlich besser hat, gibt es schliesslich zu jeder Zeit.

    Mir gefiel bei diesem Gesellschaftsroman sehr gut die äussere Form. In sehr kurzen Kapiteln, die zwischen nur einem Satz und wenigen Seiten lang sind, kommen abwechselnd Mitglieder der drei Familien zu Wort, und zwar Erwachsene wie auch die Kinder. Anfangs braucht es ein paar Seiten, bis man die Kinder den jeweiligen Eltern zugeordnet hat, aber das Beziehungsgeflecht ist doch schnell durchschaut. Durch die Ich-Erzählung aller Personen kann man gut in deren Inneres blicken und die Handlungsweisen zumeist nachvollziehen.

    In klaren Worten erzählt Alexa Hennig von Lange von Sehnsüchten und Hoffnungen, von Neid und Missgunst. Mit jeder Seite spürt man die drohende Katastrophe näher kommen. Auch wenn gar nicht so wahnsinnig viel passiert, war ich doch gefesselt und wollte wissen, wie sich die Situation weiter entwickelt.

    Der Schluss ist mir ein wenig zu offen. Aber natürlich kann sich so jeder seine eigenen dazu Gedanken machen, wie es nun in der Vorstadt weitergeht.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schliesi, 22.07.2018

    Als Buch bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Ulla und Rainer. Rita und Georg. Ella und Bernhard. Drei Paare. Mütter und Väter. Sie wohnen in einer Siedlung am Rande der Stadt, schicken ihre Kinder zum Cello-Unterricht und zum Intelligenztest. Wir sind im Jahr 1985, die Männer gehen arbeiten, verdienen recht gut, die Frauen sind zu Hause und kümmern sich um die Kinder. Eine heile Welt in der Vorstadtidylle, so glaubt man. Doch schon der Titel, der mir übrigens überhaupt nicht gefällt und meiner Meinung nach auch zu hart für diesen Roman gewählt ist, lässt hier schon gleich vermuten, dass hinter der Fassade wohl alles andere als eine glückliche und heile Welt schlummert. Es wird alles daran gesetzt den Schein zu wahren und den Nachbarn immer einen Schritt voraus zu sein und sie vor Neid erblassen zu lassen. Die Gestaltung des Buchumschlages gefällt mir recht gut, hier wird für mich die klare Linie, die sich in den klar abgegrenzten Grundstücksgrenzen verdeutlichen lässt sichtbar. Die Autorin beschreibt viele Dinge oftmals überspitzt, diese kommen dadurch viel nachdrücklicher zur Geltung und lassen den Leser immer wieder erkennen, dass hier mehr Schein als Sein hinter den Fenstern lauert. Der Roman hat mich in grossen Teil nachdenklich gestimmt und auch oftmals innehalten lassen. Gut gemacht!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 20.08.2018

    Als Buch bewertet

    Das Cover hat für mich etwas Nostalgisches,das Muster erinnert an Siebzigerjahre,aber das irrt,da der Roman in den Achtzigern spielt.Bundesrepublik 1985-drei (eigentlich nur zwei spielen die Hauptrolle) "perfekte" Familien in einer ruhigen und gepflegten Einfamilienhäuser-Siedlung.Hier wird nicht nur gelebt,hier wird das Leben celebriert.Man besucht Kurse und entwickelt die künstlerische Ader,diskutiert über Frauenrechte,man ist gebildet und kultiviert.Vorallem werden aber die Kinder gefordert,die das Aushängeschild und Statussymbol der Familien sind.Ballet,Schwimmkurse und Chor-das ist selbstverständlich.Inteligenzkurse werden gemacht und natürlich sind die Kinder nicht nur in jeder Richtung talentiert,sondern auch hochbegabt...Und trotz der hohen Lebensqualität ist niemand hier glücklich oder zufrieden,die Eltern nicht und auch die begabten Kinder nicht.Neid,Eifersucht und Unzufriedenheit sind hier die treibende Kraft.
    Von Idee her,finde ich den Roman gelungen und interessant,gesellschaftskritisch mit vielen Parallelen zu der heutigen Zeit.Leider ist die Ausführung ,meiner Meinung nach,nicht so toll gelungen.Für mich war das kein vollständiges Bild,sondern nur eine Skizze,da im Hintergrund sehr viel fehlt.Die Charaktere (Lexchen ausgenohmen) sind keine Sympathieträger und total auf dem Ego-Trip (jeder auf eigene Art),was mich persönlich nicht gestört hat,weil es gut zu der Geschichte passt.Was mir aber nicht gefallen hat,ist die allgemeine Pasivität der Protagonisten,die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.Vorallem am Schluss,als etwas Schlimmes passiert,hätte ich eine Reaktion erwartet,etwas Konkretes (wie z.B.die Polizei rufen),aber das Einzige was kommt sind Selbstvorwürfe (da sind wir wieder beim Ego-Trip).Irgendwie bin ich von der fehlenden Tiefgründigkeit enttäuscht,weil in der Idee viel mehr Potential steckt,das leider nicht ausgeschöpft wurde.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Julia L., 19.11.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wenn Liebe zum Kampf wird

    "Kampfsterne" ist eine Momentaufnahme des Lebens dreier Familien in einer deutschen Vorstadtsiedlung in den 80ern. Dabei wird weniger auf die Besonderheiten einer bestimmten Epoche eingegangen als vielmehr das zerrüttete Konstrukt der heilen Familie porträtiert.
    Rainer und Ulla haben mit seiner Brutalität zu kämpfen, Rita und Georg haben sich nichts mehr zu sagen, ausserdem findet sie ihre Kinder zu mittelmässig, Ellas und Bernhards Ehe zerbricht an seiner Untreue. Trotz allem versuchen sie mit aller Kraft an ihrem Erscheinungsbild einer heilen Familie festzuhalten.
    Wie sehr ihre Kinder unter diesen Verhältnissen leiden, bekommen sie dabei kaum mit.
    Während die Erwachsenen wie Kampfsterne umeinander kreisen und sich an Idealen orientieren, die sie nicht glücklich machen können, sollten sie ihre Energie doch eigentlich darauf verwenden, ihren Kindern eine sichere Welt zu bieten. Die Ehe verkommt zum Kampf, das eigene Heim zum Kriegsgebiet und bietet den Kleinen damit eine denkbar schädliche Umgebung zum Aufwachsen. Was passiert, wenn man das Wichtigste in seinem Leben übersieht, zeigt dieses Buch.

    Das Thema ist wichtig, wird aber dadurch, dass die Geschichte aus zu vielen Perspektiven geschildert wird, oft zur Nebensache. Es ist zwar interessant, die Geschichte sowohl aus erwachsener als auch aus kindlicher Sicht geschildert zu bekommen, aber die Wechsel erfolgen teilweise zu schnell. Dem Geschehen zu folgen verkommt zum Kraftakt.
    Das ist wohl dem Thema angemessen, aber zerstört doch etwas das Lesevergnügen. Auch fehlt mir etwas die Emotionalität: Gerade wenn es um Liebe und Vertrauen geht, sollte man doch auch innerlich angesprochen sein. Stattdessen fühlt sich alles ziemlich steril und kalt an.
    Fazit:
    Das Buch überzeugt in seinen Grundzügen, ist in seinen Feinheiten aber noch ausbaufähig.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreundin, 18.11.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Alexa Hennig von Lange erzählt in Ihrem neusten Roman "Kampfsterne" von dem Vorstadtleben dreier Familien in den 80ger Jahren.

    Das Buch handelt an einen ganz normalen Tag der Familien, die alle zusammen in der Nachbarschaft einer kleinen Vorstadt zusammenleben. Es wird abwechselnd aus Sicht der einzeln Familienmitglieder erzählt, wie sie die Situation aus ihrere eigenen Perspektive so wahrnehmen. Dadurch das der Leser zu Beginn immer sieht, aus welcher Sicht gerade geschrieben wird, sind die vielen Perspektiv Wechsel nicht stören, sondern runden das scheinbar so idyllische und perfekte Leben ab. Allerdings haben die einzelnen Familien auch so mit ihren Ängsten, Sorgen und Schwierigkeiten zu kämpfen und auch das Thema häusliche Gewalt wird hier thematisiert.

    Besonders das das Leben auch immer mal wieder aus Sicht von unterschiedlich alten Kindern geschildert wird, zeigt sehr deutlich, dass Kinder häufig viel mehr von ihrem Umfeld mitbekommen, als Eltern das so glauben.

    Der Autorin ist eine gute Familienmomentaufnahme der 80ger Jahre gelungen, die mit kleineren "Anpassungen" ohne weiteres noch heute Gültigkeit hätte.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 20.07.2018

    Als eBook bewertet

    Interessante Generation
    Alexa Hennig von Lange ist eine sympathische Autorin, von der ich schon einige Romane kenne.
    Der Roman Kampfsterne spielt 1985 und hat einen interessanten Schreibstil. Er umfasst gerade die Zeit, in der der ein freies leben und ein Miteinander gelebt werden soll.

    Es geht um 3 Familien mit 5 Kindern, die die Handlung abwechselnd und aus verschiedenen Ansichten erzählt wird. Die Frauen haben ihre Berufskarriere aufgegeben um sich um die Kinder zu kümmern, ihre Talente zu fördern und sie individuell zu betreuen.

    Die Gedanken besonders von Rita, der Mutter von Johannes und Karla, ist eigenartig. Ihren Mann Georg findet sie zu ängstlich. Rita ist extrem. Über die konnte ich mich oft ärhern.

    Ulla und Rainer sind die Eltern von Lexchen und Cotsch (Constanze), mit einigen Problemen.

    Die Künstlerin Ella und ihr Mann, kommen am wenigsten zu Wort, Sie haben einen Sohn Joschi.

    Durch die Kinder erfährt man die Gedanken der Kinder. Die Kinder bekommen mehr mit, wie die Eltern denken. Es ist wie immer, die Eltern wollen das Beste , aber aus eigener Sicht weiss ich, das das nicht immer klappt. Egal wie man sich anstrengt, die Kinder sehen das immer anders.

    Alexa Hennig von Lange lässt diese Geschichte so real erscheinen. Man muss sich einfach über jeden seine eigenen Urteil bilden.
    Ein gut es flüssig zu lesendes Buch, das gut unterhält. Empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 25.07.2018

    Als Buch bewertet

    In der Vorstadt der 80er Jahre sind die Frauen natürlich Hausfrauen, die Kinder allesamt sonderbegabt und die Männer erfolgreiche Versorger.
    Zumindest sollte es so sein. Doch wagt man einen Blick hinter die Kulissen, wird man erkennen, dass der Schein an allen Ecken und Enden trübt und bröckelt.

    Alexa Hennig von Lange wagt einen sezierenden Blick in die Vorstadtidylle und zerpflückt die Strukturen der Nachbarschaft. Sie erzählt uns ihre Geschichte aus vielen Perspektiven. Sie lässt Frauen, Männer und Kinder abwechselnd zu Wort kommen und zeigt uns so ein rundes Bild dieser Gesellschaft, in der es den Erwachsen nur auf den Schein ankommt und die Kinder eher den Durchblick haben.

    Die Autorin geht schonungslos mit ihren Protagonisten ins Gericht. Hier wird jedes Klischee bedient: Es gibt Eifersucht, Neid und Manipulation und es gibt häusliche Gewalt, Ehebruch und Vergewaltigung.

    Schlussendlich zeigt sich, dass manche an ihren Vorstellungen zerbrechen und die kleine Gesellschaft sieht sich einer skurrilen Straftat gegenüber, die sie zwingt, die Augen zu öffnen.

    Ich habe dieses kleine Buch wahnsinnig gerne gelesen. Ich habe es regelrecht verschlungen, wie schon lange kein Buch mehr. Durch die verschiedenen Erzählperspektiven ist es äusserst kurzweilig. Es gelingt der Autorin gut, auch stilistisch in die verschiedenen Rollen zu schlüpfen. Ich bin begeistert und empfehle diese Buch uneingeschränkt weiter.

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 20.07.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Interessante Generation
    Alexa Hennig von Lange ist eine sympathische Autorin, von der ich schon einige Romane kenne.
    Der Roman Kampfsterne spielt 1985 und hat einen interessanten Schreibstil. Er umfasst gerade die Zeit, in der der ein freies leben und ein Miteinander gelebt werden soll.

    Es geht um 3 Familien mit 5 Kindern, die die Handlung abwechselnd und aus verschiedenen Ansichten erzählt wird. Die Frauen haben ihre Berufskarriere aufgegeben um sich um die Kinder zu kümmern, ihre Talente zu fördern und sie individuell zu betreuen.

    Die Gedanken besonders von Rita, der Mutter von Johannes und Karla, ist eigenartig. Ihren Mann Georg findet sie zu ängstlich. Rita ist extrem. Über die konnte ich mich oft ärhern.

    Ulla und Rainer sind die Eltern von Lexchen und Cotsch (Constanze), mit einigen Problemen.

    Die Künstlerin Ella und ihr Mann, kommen am wenigsten zu Wort, Sie haben einen Sohn Joschi.

    Durch die Kinder erfährt man die Gedanken der Kinder. Die Kinder bekommen mehr mit, wie die Eltern denken. Es ist wie immer, die Eltern wollen das Beste , aber aus eigener Sicht weiss ich, das das nicht immer klappt. Egal wie man sich anstrengt, die Kinder sehen das immer anders.

    Alexa Hennig von Lange lässt diese Geschichte so real erscheinen. Man muss sich einfach über jeden seine eigenen Urteil bilden.
    Ein gut es flüssig zu lesendes Buch, das gut unterhält. Empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    7 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 20.07.2018

    Als Buch bewertet

    Hinter der Küchengardine
    Hinter der Gardine, im handtuchgrossen Garten – eine typische Siedlung Mitte der 1980er Jahre. Die Muttis projizieren ihre Wünsche und Sehnsüchte auf ihre Kinder, ihre eigene Verwirklichung und Neid gegenüber den Nachbarinnen. Analysieren das eigene und das fremde Eheleben, ihre Kinder und die Kinder der anderen, die Erziehungsstile und auch alles andere sonst. Die Männer sind arbeitenderweise abwesend und in manchem Fall ist das wohl auch ganz gut so. Die Kinder sind volleingespannt in Ballett, Cellounterricht und Intelligenztests. Eifersüchteleien sind in allen Generationen heftig vertreten, wobei eigentlich gar niemand heile Welt spielen möchte, dass hier einiges im Argen liegt ist gar kein Geheimnis, nur das Ausmass der Problematik und die Tiefe der Gräben spricht keiner aus. Zumindest nicht laut – denn was die einzelnen Bewohner denken über sich selbst und alle anderen – das wird dem Leser von der ersten Seite an unverblümt offenbart.

    Denn „Kampsterne“ besticht durch die ständigen Perspektivwechsel und seine Sprache, die dem Leser die Gedanken- und Gefühlswelt der verschiedenen Personen näherbringt, egal ob Mann, Frau, Jugendlicher oder Kind. Die ganz subjektive Sichtweise auf sich selbst auf die anderen, deren Aussagen und deren Taten wird so in einer unmittelbaren Direktheit vermittelt – wie wörtliche Rede. Es gibt keinen übergeordneten Erzähler, keine Rahmenhandlung, keine Hintergründe, alles erschliesst sich aus den schlaglichtartigen „Statements“ aller, gleichzeitig und ungefiltert. Und trotzdem steckt ganz viel Hintergrund in diesen Gedanken – vor allem jenen der Frauen, die in der Mehrzahl nach ihren geisteswissenschaftlichen, nicht zwingend in Berufe mündenden und vor allem auf das wahre Leben nicht vorbereitenden Universitätsstudien der Kunstgeschichte oder der Kulturwissenschaft doch alle noch in der gleichen Hausfrauen- und Mutterrolle gelandet sind wie die vorherige Generation. Und auch wenn sie sich dieses Missverhältnisses bewusst sind und insgeheim Feministinnen, Philosophinnen oder einfach nur unabhängige Frauen sein möchten, verharren sie in diesem Ist-Zustand und streben nach anderweitiger Verwirklichung, durch Hobbys – oder eben ihre Kinder bzw. deren Förderung. Sie streben zum einen nach der Perfektionierung der Folgegeneration – durch das Erlernen von Instrumenten, gesteuerte Freizeitaktivitäten, Sozialkontakte, die aber in der Quintessenz nur zum Ausdruck bringen, wie unzufrieden man mit sich selbst ist. Zum anderen möchte man sich selbst in die geschützte Zone „Kindheit“ zurückretten, ohne Sorgen, ohne Ehekonflikte, ohne nervige Nachbarinnen, zu denen man in ständiger Konkurrenz steht. Als das geschönte Bild plötzlich Risse bekommt, offenbart sich der wirklich desolate Zustand der einzelnen Personen und ihrer Familien-Konstrukte. Die Kinder, mal Spielball der Interessen, mal aufbegehrende, werdende Persönlichkeiten, die sich dem wahnwitzigen Tun und den Absichten ihrer Eltern vollauf bewusst sind, stellen den zweiten Schwerpunkt der kurzen Episoden dar, und vor allem in ihrer emotionalen Verwirrung aber auch ihrer Abgeklärtheit – mit Nervenzusammenbrüchen kennen wir uns aus – machen deutlich, was das verquere Handeln der Erwachsenen für sie ganz direkt bedeutet. Die mit Abstand kleinste, leiseste Stimme erhalten die Ehemänner, die aber aus Sicht der Ehefrauen und Nachbarinnen nichts taugen und mehrheitlich aus Sicht der Kinder “ohnehin immer nicht da sind“, und im Wesentlichen muss man da als Leser auch zustimmen.
    Fazit: Im Endeffekt weiss ich gar nicht, wie ich dieses Buch einordnen soll. Es liest sich interessant – im Sinne einer Zeit- und Sozialstudie, ein unterhaltsamer Roman ist es für mich nicht. Thematisch sind da auch einfach zu viele wirklich herbe Details in Richtung häusliche Gewalt, Vergewaltigung etc. enthalten, die das Buch weit weg von harmlos rücken. Einen Sympathieträger ausser Johannes und Alexa habe ich nicht finden können, und die sind 15 und 8 Jahre alt – andererseits spiegelt das ja Zuversicht in die nächste Generation wider. Die Unmittelbarkeit der Gedankenwelten haben mir als Stilmittel aber unglaublich gut gefallen, so dass ich die Stärke des Buches eindeutig im Stil ansiedeln möchte, und da das irgendwie in die Kategorie literarische Qualität geht, gibt das den Ausschlag für meine Bewertung mit 5 Sternen – 4,5 wären ideal.

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  • 4 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    makkipakki, 21.07.2018

    Als Buch bewertet

    Die BRD, irgendwann Mitte der 80er Jahre. In einer Siedlung lebt Rita, eine frustrierte Hausfrau, sich selbst nicht kennend. Ihre Tochter ist hochbegabt, aber nicht angepasst, ohne Freunde. Ritas pubertierender Sohn trägt sich mit Selbstmordgedanken und ist allgemein total verunsichert. Am meisten leidet Rita unter ihrem, zu schwachen Mann. Ihr Problem liegt aber offensichtlich woanders. Ihre Freundin Ulla hingegen leidet unter einem jähzornigen Ehemann. Ihr jüngste Tochter wird klein gehalten. Die ältere bricht aus und muss schmerzlich erfahren, dass ihre Mutter sehr konventionell veranlagt ist. Beide Familie leben nebeneinander her, oder auch zusammen, denn alle Mitglieder der Familie verbindet etwas, Hass, Liebe, Hassliebe.

    Das Cover ist nicht gerade spannend. Es beinhaltet lediglich den Titel und einige geometrische Formen. Auch steht es auf den ersten Blick in keinerlei Zusammenhang mit dem Roman, aber eigentlich verdeutlicht es nur die nicht vorhandene Individualität.
    Das Buch ist formal in viele Abschnitte gegliedert. Die Geschichte wird von den einzelnen Personen von allen Seiten beleuchtet. Und diese Perspektiven sind abgesetzt.
    Inhaltlich sind diese einzelnen Persepktiven wirklich toll. Es geht nicht um ein konkretes Ereignis, welches von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. Die HAndlung wird währenddessen wirklich voran getragen. Die Personen scheinen alle mit ihren eigenen Sorgen und Problemen zu kämpfen, sind unzufrieden. Die Handlung ist oftmals vorhersehbar, und dann an anderer Stelle wieder total überraschend. Die Geschichte kommt ohne grosse Spannungsbögen aus, plätschert aber nicht vor sich hin.
    Der Schreibstil ist lebendig. Man kann sich quasi vorstellen, wie die Figuren erzählen was sie denken, in einem Raum mit Kamera. DUrch die wörtliche Rede wirkt es sogar noch lebendiger. Der Schreibstil hat mich wirklich begeistert. Er kommt vollkommen ohne Fremdworte aus. Jede FIgur wirkt auf ihre Weise individuell gestaltet.

    Das Buch "Kampfsterne" ist ein teilweise erschütternder Roman über das Leben in der BRD. Die Figuren sind sehr glaubwürdig und auf ihre Weise auch immer nachvollziehbar in ihren Handlungen. Der Roman beinhaltet allerdings keine grossen Spannungsmomente, ist eher zur Unterhaltung.
    Im Grossen und Ganzen war der Roman unterhaltsam, bleibt mir aber vermutlich nicht für ewig im Gedächtnis und muss nicht zwingend ein zweites Mal gelesen werden. Empfehlenswerte Unterhaltungslektüre, zum einfach-mal-so-lesen.

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  • 4 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 27.07.2018

    Als Buch bewertet

    (K)eine heile Welt

    Inhalt:
    Drei Familien in einer Vorstadtsiedlung, wohlhabend, Akademiker, intelligente und musikalische Kinder. Alles könnte so schön sein, doch hinter der Fassade brodelt es. Neid, Machtgier und falsch interpretierte Signale lassen die Idylle zerbrechen.

    Meine Meinung:
    Zwar ist die Handlung im Jahr 1985 angesiedelt, aber von ein paar Umständen abgesehen, ist sie doch ziemlich zeitlos und könnte genauso gut in der aktuellen Gegenwart stattfinden. Dass Ehepaare sich auseinanderleben und Menschen neidisch auf das schauen, was der Nachbar vermeintlich besser hat, gibt es schliesslich zu jeder Zeit.

    Mir gefiel bei diesem Gesellschaftsroman sehr gut die äussere Form. In sehr kurzen Kapiteln, die zwischen nur einem Satz und wenigen Seiten lang sind, kommen abwechselnd Mitglieder der drei Familien zu Wort, und zwar Erwachsene wie auch die Kinder. Anfangs braucht es ein paar Seiten, bis man die Kinder den jeweiligen Eltern zugeordnet hat, aber das Beziehungsgeflecht ist doch schnell durchschaut. Durch die Ich-Erzählung aller Personen kann man gut in deren Inneres blicken und die Handlungsweisen zumeist nachvollziehen.

    In klaren Worten erzählt Alexa Hennig von Lange von Sehnsüchten und Hoffnungen, von Neid und Missgunst. Mit jeder Seite spürt man die drohende Katastrophe näher kommen. Auch wenn gar nicht so wahnsinnig viel passiert, war ich doch gefesselt und wollte wissen, wie sich die Situation weiter entwickelt.

    Der Schluss ist mir ein wenig zu offen. Aber natürlich kann sich so jeder seine eigenen dazu Gedanken machen, wie es nun in der Vorstadt weitergeht.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    yellowdog, 20.07.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Familienglück

    Die Handlung ist 1985 angesiedelt, aber die Autorin nutzt das nicht zum Selbstzweck und erspart dem Leser weitgehend ein übertriebenes Namedropping der achtziger Jahre, einige Symbole dieser Zeit werden aber geschickt eingebracht.

    Die Perspektiven wechseln schnell und da die Figuren sehr unterschiedlich sind, wird der Roman abwechslungsreich erzählt und es entsteht eine hohe dichte.
    Die Gedanken der jeweiligen Erzähler dominieren den Text, der frisch und gediegen wirkt.

    Alexa Hennig von Lange fängt gut die Abgründe ein, die in den Beziehungen ihrer Figuren zueinander lauern. Man merkt schnell, dass Kampfsterne alles andere als ein harmloses Buch über Familien ist.
    Man spürt, wie die Ereignisse langsam aber sicher auf eine Eskalation zulaufen.

    Alexa Hennig von lange habe ich schon oft gelesen. Einst war sie die erste Ikone der Popliteratur. Inzwischen schreibt sie souverän über Familien, ist aber doch noch kein Mainstream.
    Ich denke, Kampfsterne ist tatsächlich ihr bisher bestes Buch!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 20.08.2018

    Als Buch bewertet

    Es ist die Hochblüte der 80er, irgendwo in Deutschland. Eine Wohnsiedlung am Stadtrand, bürgerlich, gepflegt. Die Einrichtung biologisch abbaubar, die Erziehung der Kinder pädagogisch wertvoll. Wie Kampfsterne umkreisen sich die Menschen dort. Neid, Eifersucht und Missgunst auf vermeintlich bessere Leben beherrscht die Beziehungen der Nachbarn. Mütter, die stets nur das Beste ihrer Kinder im Auge haben, übersehen, was alles im Argen liegt. Unter Saturiertheit des gehobenen Mittelstandes brodelt es gewaltig.
    Alexa Henning von Lange legt eine grossartige und bösartige Beobachtungsgabe an den Tag, entblösst schonungslos das Innenleben der Protagonisten. Einzig, dass sie Kinder wie Erwachsen denken lässt. stört mich.
    Und wenn es nicht gestrickte Tops, Musikkassetten und den Denver Clan gäbe, wären die Geschichten aus der Vorstadt absolut zeitlos.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke O., 31.07.2018

    Als Buch bewertet

    Was für ein herrliches Buch....ich habe es schnell und gern gelesen und als jemand, der die 80er intensiv erlebt hat, so manche Parallele entdeckt. So waren sie weitgehend, diese 80er, kein wirklicher Befreiungsschlag, sondern ein Vortäuschen von Eigenständigkeit und Selbstverwirklichung. Nebenbei enthält das Buch aber auch lustige Szenen bzw. Anmerkungen, ich hatte manches Mal ein Grinsen auf den Lippen.
    Das Buch beschreibt Bewohner einer Siedlung, junge Familien mit Kindern, gut situiert, die ihren Kindern alle Türen öffnen möchten und dabei die Realität aus den Augen verlieren. Dabei lebt jeder einzelne auf seinem 'Stern' und bekämpft die anderen auf irgendeine Weise, schön dargestellt durch die kleinen Parzellen, die das Cover zieren.
    Man wetteifert um die Begabung der Kinder, die Freundschaften der Kinder, das Ausschmücken des Eigenheims, die Gestaltung des Gartens und natürlich um den Grad der Emanzipation. Letztere zeigt sich meist aber nur darin, dass man z.B. Simone de Beauvoir oder Alice Schwarzer gelesen hat, dass man fantasiefördernde Kunstkurse besucht oder sich von den Kindern mit Vornamen anreden lässt, aber dies alles ziert nur das äussere Erscheinungsbild, denn in der Realität sieht es ganz anders aus. Denn da lässt sich die Architektin familiäre Gewalt gefallen, da wird über die Untreue des Ehemannes spekuliert, ohne ein klärendes Gespräch zu führen, da werden Kinder zu Prestigeobjekten, anstatt ihnen die ersehnte Nestwärme zu geben usw. Eine Pseudoemanzipation, die durch das äussere Erscheinungsbild der Familie über die innere Unzufriedenheit und Frustration hinwegtäuschen soll.
    Ich denke aber, dass die Kinder peu à peu diese Missstände durchschauen und es in der folgenden Generation besser gemacht haben...(???)
    Das Buch ist abwechslungsreich geschrieben, in ständigem Perspektivwechsel, was die Schnelllebigkeit der 80er symbolisiert. Ausserdem kommt so nie Langeweile auf, obwohl nicht wirklich viel passiert. Aber selbst als etwas wirklich Schlimmes passiert, verharrt man in Schockstarre, um die äusserliche Harmonie nicht zu stören!
    Ich möchte hier eine klare Lesempfehlung aussprechen, denn das Buch spiegelt diese Zeit vortrefflich wieder mit ihren Errungenschaften, aber auch mit ihrem Versagen. Ein schöner Rückblick auf diese Zeit!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tine G., 17.07.2018

    Als Buch bewertet

    Kampfsterne von Alexa Henning von Lange ist ein Roman der uns zurück in die Zeit 1985 führt.

    Sie erzählt die Geschichte von 3 unterschiedlichen Familien. Die Frauen sind für Haus und Kinder da. Sie sollen die beste Erziehung erhalten, da sie ja alle so intelligent sind (laut Test). Die Männer bringen das Geld nach Hause. Eine scheinbar nach aussen hin heile Welt, die den Leser hinter die Fasaden blicken lässt. Neid, Eifersucht, Gewalt, falsche Freundschaft, die aus Sicht der Protagonisten dargestellt werden, lassen die Eindrücke der 80ger Jahre bildlich an einem vorüber ziehen.

    Die Autorin hat mich mit ihrem modernen, lockeren Schreibstil überzeugt. Ein etwas anderes Buch, dass in der Ich-Form der Protagonisten erzählt wird, lässt sich flüssig lesen, ich kann es nur weiter empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christine G., 25.08.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Kampfsterne von Alexa Henning von Lange ist ein Roman der uns zurück in die Zeit 1985 führt.

    Sie erzählt die Geschichte von 3 unterschiedlichen Familien. Die Frauen sind für Haus und Kinder da. Sie sollen die beste Erziehung erhalten, da sie ja alle so intelligent sind (laut Test). Die Männer bringen das Geld nach Hause. Eine scheinbar nach aussen hin heile Welt, die den Leser hinter die Fasaden blicken lässt. Neid, Eifersucht, Gewalt, falsche Freundschaft, die aus Sicht der Protagonisten dargestellt werden, lassen die Eindrücke der 80ger Jahre bildlich an einem vorüber ziehen.

    Die Autorin hat mich mit ihrem modernen, lockeren Schreibstil überzeugt. Ein etwas anderes Buch, dass in der Ich-Form der Protagonisten erzählt wird, lässt sich flüssig lesen, ich kann es nur weiter empfehlen.

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  • 2 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Langeweile, 03.10.2018

    Als Buch bewertet

    Eine Neubausiedlung — drei Ehepaare —Kinder in unterschiedlichem Alter,das sind die Zutaten, auf denen dieses Buch basiert.
    Die Ehepaare leben nach dem alten Rollenklischee, der Mann verdient das Geld, die Frau ist Hausfrau und Mutter.Alle sind mit ihrem Leben unzufrieden, versuchen das aber gegenüber ihren Mitmenschen zu verstecken und eine heile Welt zu präsentieren.
    Die Mütter versuchen ihren Kindern die bestmögliche Förderung auf allen erdenklichen Gebieten angedeihen zu lassen und übertrumpfen sich dabei gegenseitig.

    Die Geschichte wurde in unterschiedlichen Kapiteln, jeweils aus der Sicht eines Protagonisten erzählt. Die Länge der Kapitel reichte dabei von einem Satz bis mehreren Seiten.
    Ich kam mit diesem Schreibstil überhaupt nicht zurecht und konnte keine Verbindung zu den Protagonisten aufbauen. Es fehlte mir eindeutig an Emotionalität und Tiefe.
    Was die Geschichte mit den achtziger Jahren zu tun haben soll, hat sich mir ebenfalls nicht erschlossen.
    Vom Thema her war sicherlich Potenzial vorhanden, leider wurde es hier nicht ausgeschöpft.

    Fazit :
    Ein Buch, was mich enttäuscht zurücklässt, daher leider keine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Miss.mesmerized, 28.07.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Mitte der 1980er Jahre, irgendwo im Westen der Republik. Die Welt ist in Ordnung in der Neubausiedlung, wo die Familien friedlich nebeneinander wohnen, sich gelegentlich treffen und die Kinder wohlgeraten sind und widerspruchslos den Musikunterricht besuchen, weil dies zur Talentförderung dazugehört. Doch hinter den Fassaden brodelt es, pubertierende Töchter begehren gegen die Eltern auf, Söhne nehmen sie schon gar nicht mehr ernst, Kinder leiden still und unbemerkt und die Ehepartner haben sich nur noch wenig zu sagen. Sex gibt es schon lange keinen mehr und alle befinden sich in einem Leben, das sie sich so nicht vorgestellt hatten.

    Alexa Hennig von Lange hat das normale, geradezu durchschnittliche Leben eingefangen und lässt Figuren zu Wort kommen, die überall in deutschen Kleinstädten leben könnten und die uns tagtäglich überall begegnen. Die raschen Wechsel zwischen den einzelnen Erzählern lockern die Geschichte auf, die trotz der vielen Perspektiven doch sehr deutlich einem roten Faden folgt und unweigerlich auf eine Katastrophe hinsteuert.

    „Kampfsterne“ greift dabei Themen auf, die auch 30 Jahre später noch aktuell sind und somit einen recht hohen Wiederkennungswert haben. Besonders interessant fand ich dabei den feministischen Aspekt. Die Mütter haben alle die Zeit der sexuellen Revolution und der Kämpfe für die Rechte der Frauen miterlebt. Sie haben Simone de Beauvoir gelesen, bewundern Susan Sontag und erkennen Alice Schwarzers Haltung an. Aber was haben sie daraus gemacht? Sie befinden sich in der Vorstadthölle, reduziert aufs Hausfrauendasein und unterwerfen sich den Wünschen ihrer Männer, wenn sie sich nicht gerade von ebendiesen verprügeln lassen und dies auch noch widerspruchslos aushalten. Ein Vorbild für die Töchter sind sie nicht, weshalb diese sie mit Verachtung strafen. Mit spitzer Zunge könnte man die Frage stellen, ob nicht ebendiese Töchter als Latte-Macchiato-Mütter Jahre später in dieselbe Falle getappt sind.

    Die Männer haben es nicht leichter, haben sie selbst als Kindern der Kriegsgeneration Gewalt in der Erziehung erlebt, reproduzieren sie diese oder verkommen zu weichen Ja-Sagern. Wie soll der moderne Mann sein? Egal, was er tut, es wird falsch sein und schnell gerät er unter Generalverdacht, nur, weil er Kind auch niedlich findet, dies aber niemals sagen darf. Er soll nicht sein wie die Vätergeneration, aber doch wie einst der Steinzeitmensch seine Familie vor Feinden schützen, gelingt ihm das nicht, ist er ein Versager.

    Es ist noch nicht die Zeit der Einzelkinder, deren Bedürfnisse über alles gestellt werden. So stehen sie oftmals hintenan und finden selbst nach schlimmsten Erlebnissen in ihren Eltern nicht diejenigen, die Trost spenden und für sie kämpfen. Im Gegenteil, die müssen sogar sehr viel aushalten, um dem Wunschbild zu entsprechen. Die Familien sind Kampfsterne, die sich gegenseitig bekriegen und die private Idylle zerstören, wo doch gleichzeitig der Welt dank Umweltzerstörung und Kaltem Krieg von aussen die globale Katastrophe droht.

    Glückliche Menschen sucht man vergeblich in der kleinen Siedlung und das, wo nie so viel persönliche Freiheit herrschte wie zu dieser Zeit. Aber Glück ist auch etwas, das nicht unbedingt von alleine kommt, sondern das man sich erarbeitet und für das man aktiv werden muss. Ein Buch, das ernsthafte Themen lebensnah und authentisch präsentiert, dabei aber auch unterhaltsam und komisch ist, was eine in sich stimmige und überzeugende Mischung ergibt.

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