Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

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    LaberLili, 12.09.2020

    Beeindruckend bedrückend

    Kalmann, Ich-Erzähler dieses Romans und laut eigener Aussage gemäss anderer Aussagen auf dem geistigen Niveau eines Erstklässlers geblieben, obschon er inzwischen tatsächlich eher Mitte als Anfang 30 ist, und im Verlauf des Romans von Kindern des Dorfes als „Downi“ verspottet, während seine definitive geistige Beeinträchtigung aber unklar bleibt, schwankt in seinem Status irgendwo zwischen „Dorftrottel“ und „wunderlicher Eigenbrötler“ – tatsächlich fantasiert er von einem Leben als „ganz normaler“ Erwachsener, er weiss, wie (das) Leben im Durchschnitt funktioniert, und ist zuweilen sehr verblüfft, dass es bei ihm irgendwie doch nicht so funktioniert, und das, obschon er doch jetzt bereits „alt“ ist bzw. so alt, dass selbst wenige Jahre jüngere, ehemalige MitschülerInnen inzwischen längst Nachwuchs im schulfähigen Alter haben, während er noch nie Sex gehabt hat. Er ist mitunter sehr schrullig, und auch bockig – oftmals erinnerte er mich an ein Kind in einer Trotzphase, nur dass Kalmann mir weitaus anstrengender erschien, wenn es eben auch das Kindliche war, das ihn als erzählende Hauptfigur letztlich sehr sympathisch machte, wobei er definitiv ein Protagonist ist, mit dem man sich erst anfreunden muss.

    Mittig in der Erzählung hatte ich einen kurzen Durchhänger, da ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte auf der Stelle trat, wobei sich hierin für mich auch die karge Ödnis der abgelegenen Szenerie widerspiegelte. Nachdem dieser eben kleine Durchhänger überwunden war, kam dafür mehr und mehr in mir ein Verdacht bezüglich der echten Umstände von Róberts Verschwinden auf, wobei dieser Verdacht am Schluss zum Teil bestätigt wurde, zum Teil aber doch verblüffend anders war, wobei mich insbesondere Letzteres sehr positiv überraschte, da es die vermeintliche, zumindest für mich, Vorhersehbarkeit eben völlig zunichtemachte.

    Insgesamt hat mir „Kalmann“ sehr gut gefallen; ich bin froh, ihn während einiger bereits etwas herbstlich anmutenderer Spätsommertage gelesen zu haben: Für die grosse Hitzewelle wäre er mir vermutlich ein zu karger Begleiter gewesen und für eisige Wintertage würde mir die eher einsame (obschon Kalmann in seiner Sonderlichkeit auffallend gut im Dorf eingebunden ist) Stimmung im Buch wohl zu deprimierend gewesen sein. von daher kam diese Lektüre nun grad zum rechten Zeitpunkt für mich und „Kalmann“ zählt da definitiv zu meinen bisherigen Leselieblingen 2020.

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    Rose75, 30.09.2020

    + + Vom Dorftrottel zum Dorfhelden + +

    Ich habe schon lange eine Sympathie für Island und da mich Cover und Klappentext sofort angesprochen haben, entschied ich mich für dieses Buch.
    Kalmann ist Mitte Dreissig und leicht behindert. Er ist langsam im Denken, sein Handeln wird von einer Routine, die er bei seinem Grossvater abgeschaut hat, bestimmt. Seine Leidenschaften sind Jagen und Fernsehen. Als er eine grosse Blutlache in der Nähe einer Touristenattraktion entdeckt, kommt Leben in das verschlafene Dorf Raufarhövn. Eine prominente Person des Dorfes wird vermisst und natürlich liegt der Verdacht nahe, dass das Blut vom Vermissten stammt.
    Im Verlauf der Handlung erfahren wir viel über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nöte des kleinen Fischerdorfes. Das fand ich sehr interessant und auch stellenweise bedrückend.
    Stellenweise hatte ich das Gefühl, die Geschichte plätschert so dahin, aber mit der Zeit habe ich mich an die Erzählweise und Stimmung gewöhnt. Alles wird aus der Sicht von Kalmann, der für mich leicht autistische Züge hat, erzählt. Das hatte einen eigenen Charme.
    Von der Kurzbeschreibung her habe ich mehr Krimihandlung erwartet. Ich habe gedacht Kalmann wird den Fall auf seine eigene Art lösen. Die Handlung entwickelt sich aber in eine ganz eigene Richtung, die für mich auch passend war.
    Wer einen typisch nordischen Krimi erwartet, wird enttäuscht sein. Dieses Buch lebt von der Beschreibung der Natur und der Gegend und den Gedanken von Kalmann.
    Ich habe das Buch gerne gelesen und einiges über das Leben im isländischen Norden gelernt.

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    Lesemone, 18.09.2020

    Ich finde, das Buch besticht nicht durch die kriminalistische Geschichte, sondern durch Protagonist Kalmann. Ein Mann, Mitte 30, selbsternannter Sheriff und Hersteller von Gammelhai. Er ist in einem kleinen, isländischen Dorf ansässig und hat ein Handicap. Welches, wird absichtlich nicht genannt. Aber wenn man dies berücksichtigt, dass fügt sich sein Verhalten, seine Handlungsweise und Sprache gut in die Geschichte ein. Mir hat die Sprache des Buches nämlich total gut gefallen, denn das Buch ist aus der Sicht des Protagonisten geschrieben und genau so, wie ich mir den Mann vorgestellt habe, genau so lässt ihn der Autor auch reden. Die Menschen in dem Dorf sind genauso rau wie die Natur, die Szenen sehr gut beschrieben und mir hat es grossen Spass gemacht, Kalmann bei der Aufklärung der Blutspur zu begleiten. Ein besonderer Protagonist, hat ein besonderes Buch geschrieben bekommen!

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    thomi, 11.10.2020

    Joachim B. Schmidt nimmt den Leser mit auf eine Reise nach Island, ins Örtchen Raufarhöfn. Dort lebt der Hauptprotagonist Kalmann. Er ist ein junger Mann, mit autistischen Zügen und auf dem Entwicklungsstand eines Erstklässlers. Kalmann ist ein besonderer Mensch mit einer guten Seele. Er schwelgt in Erinnerungen an seinen verstorbenen Grossvater, der im halt gegeben hat. Die Geschichte wird aus seiner Sicht erzählt. Und man bekommt die Welt von ihm erklärt. Er ist sehr liebenswert und treuherzig und wächst einem ans Herz.
    Der Roman ist gespickt mit grandiosen Naturschilderungen und einem überraschenden Ende. Der Autor lässt Kalmann in teils langen, holprigen Sätzen erzählen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Wer ein Buch in ruhigem Tempo mit etwas Spannung und interessanten Charakteren sucht, ist hier richtig.

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  • 4 Sterne

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    brauneye29, 26.08.2020

    Zum Inhalt:
    Kalmann ist ein besonderer Mensch. Er ist naiv, aber er hat ein gutes Herz. Er fühlt sich wie eine Art Sheriff seines Ortes. Und er macht einen der besten Gammelhai und jagt Polarfüchse. Als er eine Blutlache entdeckt überschlagen sich die Ereignisse
    Meine Meinung:
    Ganz ehrlich, ich habe mit das erste Drittel des Buches echt schwer getan, aber dann kommt es irgendwie in Fluss und wird auch immer besser. Irgendwann mochte auch ich Kalmann und seine sonderbaren Verhaltensweisen. Mit dem Ausgang des Buches hatte ich so gar nicht gerechnet, das fand ich echt überraschend. Der Schreibstil ist anfangs gewöhnungsbedürftig, nach Gewöhnung wird aber auch dieser immer besser. Mir hat das Buch am Ende gut gefallen und ich kann es auch empfehlen.
    Fazit:
    Nach Anlaufschwierigkeiten dann doch gut

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    Maria B., 24.10.2020 bei bewertet

    Haifutter

    Der Ich-Erzähler Kalmann Odinsson ist zwar Mitte 30, aber geistig im Kindesalter geblieben. Seinen Sheriffstern und den Cowboyhut hütet er wie den eigenen Augapfel. Aus einer Stelle geht hervor, dass er mit dem Down-Syndrom behaftet ist. Und doch hat er in manchem den Erwachsenen einiges voraus.
    Als der Hotelier und Dorfkönig von Raufarhöfn, Robert McKenzie, verschwindet und Kalmann im Schnee eine Stelle mit viel Blut sieht, lastet mit einem Mal viel Wissen auf seinen Schultern. Da sein dementer Grossvater im Altersheim wohnt und Kalmann seine Mutter nicht oft sieht, hat er keine richtige Ansprechperson. Da ist nur Noi im Internet. Aber von dem kennt er nicht einmal das Gesicht, und online ist er auch bald nicht mehr.
    Die Polizistin Birna kommt ins Dorf und forscht nach dem Verschwundenen. Sie spürt, dass Kalmann mehr weiss, als er sagen will. Mit viel Geduld erfährt sie schliesslich, was notwendig ist. Im Höhepunkt der Story wird Kalmann zum Helden des Dorfen, büsst allerdings dabei fast sein Leben ein.
    Joachim B. Schmidt hat mit Umsicht die Gestalt des Kalmann gezeichnet. Ein sogenannter Dorftrottel mit ganz eigener Logik, der dennoch manchen Bewohnern einiges voraushat. Vor allem kann er ein Geheimnis bewahren, wenn er auch schwer daran trägt. Dass ihm die Sympathien gehören, ist gleich zu Beginn klar. Doch Schmidt hat auch ein liebevolles Bild eines grösstenteils entvölkerten Teils von Island entworfen, dessen Bewohner andere Prioritäten und eine etwas andere Sicht auf die Welt haben. Unerwiderte Liebe ist ein weiteres Thema, auch auf den Kinohelden Forrest Gump wird angespielt.
    Es geht also um einen Todesfall, bei dem man bis kurz vor Romanende nicht weiss, wodurch er eingetreten ist. Doch das Überleben eines Menschen, der anders ist, spielt eine grössere Rolle. Bis zuletzt habe ich mich gefragt, wovon er eigentlich lebt, da er ja einen eigenen Haushalt führt. Vom Gammelhai-Verkauf sicher nicht. Auch habe ich erwartet, dass auf den zweiten Todesfall genauer eingegangen wird.
    Alles in allem ein liebenswerter Roman mit interessantem Hintergrund.

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