Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 12.09.2020

    Liebenswerter Protagonist

    „Kalmann“ ist ein herzerwärmender Roman des Schweizer Journalisten und Schriftstellers Joachim B. Schmidt, der heute auf Island lebt.

    Der 33-jährige Kalmann lebt im Nordosten von Island in dem kleinen Ort Raufarhöfn. Er ist bei seinem Grossvater aufgewachsen, der ihm das Jagen, alles Wissenswerte über Gammelhai und auch sonst alles Wichtige für das Leben beigebracht hat. Kalmann sieht sich als Sheriff von Raufarhöfn. Als er eines Tages im Winter eine Blutlache im weissen Schnee entdeckt, möchte er – als selbsternannter Sheriff – den Dingen auf den Grund gehen und beteiligt sich an den Ermittlungen.

    Kalmann ist ein liebenswerter Protagonist mit einem schlichten Gemüt weshalb er von den anderen Dorfbewohnern als der Dorftrottel gesehen wird. Seine Gedankengänge sind einfach, teilweise auch naiv, er teilt seine Gedanken und viele tolle Aussagen seines Grossvaters so offen und unverblümt, dass man ihn einfach gern haben muss.

    Die Landschaft von Island wird sehr bildlich beschrieben. Man merkt, dass der Autor das Land liebt und dort den Touristen die schönsten Orte zeigt. Ich hatte den Schnee, die Wasserfälle und die Einsamkeit direkt vor Augen und auch die Kälte ist direkt bei mir angekommen.

    Die Beschreibungen des Jagens, des Erlegens und der Zubereitung des Gammelhais ist nichts für zarte Gemüter, da Schmidt hier nicht an ausführlichen Details spart.

    Das Buch liest sich nicht wie ein Krimi, sondern eher wie ein Roman, ein wenig Spannung ist enthalten, aber es lebt mehr von der Atmosphäre Islands und seinem einzigartigem Protagonisten Kalmann.

    Mir hat dieses aussergewöhnliche und warmherzige Buch sehr gut gefallen.

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  • 5 Sterne

    suse9, 09.09.2020

    aktualisiert am 09.09.2020

    Kein Grund zur Sorge

    Róbert McKenzie ist verschwunden. Eine Blutlache am Arctic Henge ist alles, was übrigblieb. Oder stammt sie doch von einem Tier?

    Kalmann ist auf Melrakkaslétta zu Hause und kennt es wie seine Westentasche. Sein Grossvater erklärte ihm das Leben und die Jagd. In dessen Erklärungen fand sich Kalmann zurecht. Denn sie waren einfach und klar. Doch nun lebt Grossvater im Pflegeheim, Kalmanns Mutter in einer anderen Stadt, und nichts ist mehr einfach. Seine Gedanken laufen kreuz und quer durch seinen Kopf und finden nicht immer eine Erklärung. Zum Glück gibt es da den Sheriffstern, -hut und die olle Mauser.

    Aus der Sicht des geistig beeinträchtigten Kalmanns erzählt wirkt die Geschichte noch dramatischer, da der Protagonist die Ereignisse oft nicht deuten kann, der Leser aber schon. Der Schreibstil ist eher unaufgeregt, fast so wie Kalmans gemächlicher Schritt durchs Dorf. Versteckter Humor lockert die Geschichte auf. Die Art zum Beispiel wie Kalmann sich selbst beschreibt, hat mich amüsiert. Er ist eine ehrliche, liebevolle Gestalt, die in schwierigen Situationen die Kontrolle verliert und dabei sich und manchmal auch seine Umwelt verletzt.

    Wer einen Krimi der herkömmlichen Art erwartet, wird bei „Kalmann“ nicht bedient. Die Geschichte beobachtet die Umgebung, Lebensverhältnisse und Charaktere des Ortes Raufarhöfn. Sie besticht durch eine gute Beobachtungsgabe und regt zum Recherchieren an. Mir gefiel besonders, dass vieles nur durch die Blume angedeutet wurde, und da Kalmann nicht nachfragte, erfährt es der Leser auch nicht. Ein gutes, ein lesenswertes Buch.

    Von mir eine klare Leseempfehlung - kein Grund zur Sorge.

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  • 5 Sterne

    Lilofee, 11.09.2020 bei bewertet

    Dieser Roman hat etwas Besonderes.
    Man ist sofort drinnen in Kalmanns Welt und freut sich auf die all die kommenden Seiten.
    Kalmann geht auf Haifischjagd und ist der selbsternannte Sheriff von Raufahöfn.
    Ein waschechter Isländer mit einem amerikanischen Vater der im Dorf mit Cowboyhut und Revolver herumläuft.
    Er macht sich seinen Reim auf alles, was im Dorf so vor sich geht und er erzählt uns seine Geschichte.

    Eine recht spannungsgeladene Geschichte aus der Sicht eines nicht so klugen Menschen der an Forrest Gump
    erinnert. Ein Antiheld, der so liebenswürdig ehrlich ist, das man sich fragt was ist eigentlich normal?
    Wunderbar geschrieben und die Gedankengänge und Empfindungen von Kalmann sind teilweise so berührend gutgläubig.
    Und er hat sein Motto: kein Grund zur Sorge, Sheriff von Raufarhöfn bekommt das schon hin.
    Man empfindet Sympathie für diesen jungen Mann, der eigentlich nur anerkannt und geliebt werden will.
    Nimmt Anteil daran wie Kalmann unbedingt helfen will und sich doch dabei sehr oft total verhaspelt.
    Nur, wenn er Gammelhai zubereitet ist er ganz in seinem Element. Am Ende wächst er über sich hinaus und zeigt was in ihm steckt.

    So ganz nebenbei bekommt man noch einen sehr schönen Blick auf Island. Über die Natur und die Lebensbedingungen.
    Über die Menschen dort und wie es sich so Lebt.
    Die teilweise skurrilen Personen und die humorvollen oft lebensklugen Passagen machen diesen Roman zu einem Leseerlebnis.
    Es ist nicht nur ein packendes Buch, sondern auch ein sehr warmherziges.
    Ein bisschen zum Nachdenken und manches Mal auch zum Lachen.

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  • 5 Sterne

    Margaret K., 06.09.2020 bei bewertet

    Kalmann ist trotz seiner geistigen Behinderung ein geschätzter Bürger seines Ortes. Als er jedoch irgendwann eine Blutlache findet und kurz danach ein Mann verschwindet, wird er in die Ermittlungen miteinbezogen. Und das stellt seine Welt ganz schön auf den Kopf.

    Der Krimi ist etwas ungewöhnlich und genau das macht den Charme dieses Buches aus und konnte mich überzeugen. Es wird aus Kalmanns Sicht erzählt. Der Autor schafft es dabei seine naive Weitsicht und Gedankengänge darzustellen und dennoch interessant zu erzählen. Zwar folgt die Geschichte dadurch nicht immer einem roten Faden und schweift manchmal auch ab, aber genau dies verdeutlicht die leichte Anderartigkeit von Kalmanns Denken und man muss mehr zwischen den Zeilen herauslesen, was wirklich passiert ist. Dazu führt dies zu vielen lustigen un herzerwärmenden Momenten und man muss den Protagonisten einfach gernhaben mit seiner lieben, kindlichen Art. Und auch die anderen Personn wirken echt und lebendig, sodass es trotz mancher Längen nicht langweilig wird und ich konnte das Buch nicht wegelegen, weil ich unbedingt wissen wollte was passiert ist. Und es lohnt sich bis zum Ende zu lesen, denn das hat mich richtig umgehauen.

    Es ist eher ein ruhigerer Krimi, bei dem der Kriminalfall nicht unbedingt im Vordergrund steht. Dennoch hatte ich viel Spass beim Lesen und mir hat besonders die ungewöhnliche Sichtweise gefallen, die nicht nur erfrischend anders ist, sondern auch gute Laune macht. Ein finsterer Islandkrimi ist dies nicht, dafür ist er warmherzig.

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  • 5 Sterne

    Suzann K., 12.11.2020 bei bewertet

    Gammelhai und Eisbären
    "Kalmann" von Joachim B.Schmidt ist ein Romann aus der Ich-Perspektive. Schon durch diesen Aspekt bekommt dieses Buch etwas ganz besonderes, da Kalmann ein ganz aussergewöhnlicher, einfacher und bodenständiger Mensch ist.
    Kalmann lebt in Raufarhövn, einem winigen, abgelegenen Dorf in Island. Er ist dort bei seinem Grossvater, den er sehr liebt, aufgwachsen und kennt auch nichts anderes. Der Grossvater lebt mittlerwele im Pflegeheim und Kalmann bewohnt das kleine Häuschen alleine, geht Polarfüchse jagen, fängt Haie und macht den zweitbesten Gammelhai der Insel.
    Durch die Augen von Kalmann erfährt man sehr viel über das einfache, raue Leben der Leute dort an der Küste, denen ihr Erwerb durch die Fischerei weggebrochen ist. Mir hat wirklich sehr gut gefallen, dass die Sicht von Kalmann mit seinem einfachen Denken so eine ganz besondere ist. Er sieht Dinge anders und wertet sie anders.
    Auf einem Jagdausflug stösst Kalmann auf eine grössere Menge Blut im Schnee und damit beginnt ein Kriminalfall in diesem kleinen Ort, da zugleich auch der Hotelbesitzer Robert McKenzie verschwunden ist. Bis zum Ende des Buches ist man als Leser im Ungewissen, wie hier alles zusammenhängt und die Auflösung fand ich dann sehr überraschend.
    Am allerbesten hat mir an diesem Buch gefallen Kalmann in seinen Gedanken und Gefühlen durch sein einfaches Leben zu begleiten und die Welt durch seine Augen zu sehen.

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  • 5 Sterne

    Suzann K., 12.11.2020

    Gammelhai und Eisbären
    "Kalmann" von Joachim B.Schmidt ist ein Romann aus der Ich-Perspektive. Schon durch diesen Aspekt bekommt dieses Buch etwas ganz besonderes, da Kalmann ein ganz aussergewöhnlicher, einfacher und bodenständiger Mensch ist.
    Kalmann lebt in Raufarhövn, einem winigen, abgelegenen Dorf in Island. Er ist dort bei seinem Grossvater, den er sehr liebt, aufgwachsen und kennt auch nichts anderes. Der Grossvater lebt mittlerwele im Pflegeheim und Kalmann bewohnt das kleine Häuschen alleine, geht Polarfüchse jagen, fängt Haie und macht den zweitbesten Gammelhai der Insel.
    Durch die Augen von Kalmann erfährt man sehr viel über das einfache, raue Leben der Leute dort an der Küste, denen ihr Erwerb durch die Fischerei weggebrochen ist. Mir hat wirklich sehr gut gefallen, dass die Sicht von Kalmann mit seinem einfachen Denken so eine ganz besondere ist. Er sieht Dinge anders und wertet sie anders.
    Auf einem Jagdausflug stösst Kalmann auf eine grössere Menge Blut im Schnee und damit beginnt ein Kriminalfall in diesem kleinen Ort, da zugleich auch der Hotelbesitzer Robert McKenzie verschwunden ist. Bis zum Ende des Buches ist man als Leser im Ungewissen, wie hier alles zusammenhängt und die Auflösung fand ich dann sehr überraschend.
    Am allerbesten hat mir an diesem Buch gefallen Kalmann in seinen Gedanken und Gefühlen durch sein einfaches Leben zu begleiten und die Welt durch seine Augen zu sehen.

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  • 4 Sterne

    Ruth L., 22.09.2020 bei bewertet

    Der selbsternannte Sheriff von Raufarhövn

    Der selbsternannte Sheriff von Raufarhövn
    Joachim B. Schmidt, gebürtiger Graubündner, lebt seit 2007 mit seiner Familie in Island. Hier spielt auch sein vierter Roman, in einem kleinen Dorf namens Raufarhövn, im Nordosten des Landes. Der Ort hat schon bessere Tage gesehen. Doch nachdem die Fischbestände im Meer schwinden und in der Folge eine Fangquote eingeführt wurde, verlor das Dorf seine Existenzgrundlage. Viele zogen weg, mittlerweile leben hier nur noch um die 170 Menschen.
    Einer von ihnen ist Kalmann, der Ich- Erzähler des Romans. Er, ein Mann Anfang Dreissig, ist etwas einfach im Kopf. Seinen Lebensunterhalt verdient er mit dem Haifischfang und der Herstellung von Gammelhai, eine etwas gewöhnungsbedürftige Spezialität des Landes. Alles Wesentliche hat ihm sein Grossvater beigebracht, nicht nur das Handwerkliche, sondern auch die Sicht auf das Leben. Dass der Grossvater nun dement im Altersheim vor sich hindämmert, macht Kalmann traurig.
    Gerade jetzt könnte er seinen Rat gebrauchen. Denn auf der Jagd nach einem Fuchs stösst Kalmann auf eine riesige Blutlache. Gleichzeitig wird auch der Hotelbesitzer Robert McKenzie, der Boss und Quotenkönig von Raufarhövn, vermisst. Die Kriminalpolizei schaltet sich ein, Kalmann ist der wichtigste Zeuge. Nun beginnt die Suche nach dem Vermissten, leider erfolglos.
    Doch dann fängt Kalmann einen Grönlandhai und im Magen des Tiers befindet sich ein grausiger Fund: eine menschliche Hand.
    Der Kriminalfall ist nur der treibende Motor der Geschichte; die Fragen nach der Todesursache, dem Motiv und dem Täter sorgen für durchgehende Spannung.
    Aber das Besondere an dem Roman ist der ungewöhnliche Protagonist, ein spezieller Vertreter des „ unzuverlässigen Erzählers“.
    Kalmann ist zwar geistig auf dem Stand eines Kindes, hat aber gerade deshalb einen eigenen Blick auf die Dinge. Er weiss, dass er anders ist, sieht sich selbst manchmal in der Rolle des „ Dorftrottels“. In der Schule hatte er Schwierigkeiten mit dem Lernen; die Mitschüler machten sehr oft Witze auf seine Kosten. „ Ich lachte mit, denn es ist besser, mit anderen zu lachen, als der Einzige zu sein, der nicht lacht. Sonst ist man einsam.“
    Doch die Liebe und Fürsorge seines Grossvaters gaben ihm Selbstvertrauen. „Ich war einfach anders. Aber Grossvater hatte mir einmal gesagt, dass jeder in gewisser Weise anders sei, und darum sei ich ganz normal.“
    Auch seine Mutter schaut immer wieder nach dem Rechten bei ihm. Und inzwischen wird er akzeptiert von den Bewohnern des Dorfes „ ... und es sind immer die Leute aus Raufarhövn, die mich verteidigen, denn hier kennt man mich, hier bin ich wer.“
    Auch wenn er mit Cowboyhut, Sheriffstern und der alten Mauser, Erbstück seines amerikanischen Vaters, loszieht.
    Nur manchmal, wenn die Dinge nicht so ablaufen wie gewohnt, rastet er aus. Meistens richten sich seine Aggressionen aber gegen sich selbst.
    Doch draussen auf dem Meer kommt er zur Ruhe. Hier in der Natur fühlt er sich wohl.
    Dabei gelingen dem Autor immer wieder beeindruckende Landschafts- und Naturbeschreibungen, die im Leser die Sehnsucht nach Island wecken.
    Das Buch wartet mit vielen komischen Dialogen und filmreifen Szenen auf, so z. B. ein Fernsehinterview, in dem Reporter und Kalmann aneinander verzweifeln ( Loriot lässt grüssen).
    Zum Schluss kommt es zu einer überraschenden Auflösung. Das Zitat „ Unter einem Eisbären kann es sehr dunkel sein“ wird in einer tollen Szene illustriert. Auch das positive Ende für unseren Helden, inklusive der ersehnten Frau, gönnt man ihm.
    „ Kalmann“ ist ein amüsanter, spannender Roman, gespickt mit einigen Lebenswahrheiten und Informationen über Land und Leute, mit einem aussergewöhnlichen und sympathischen Protagonisten. Ich habe die Lektüre sehr genossen und wünsche dem Buch viele Leser.

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  • 5 Sterne

    Mathildis S., 07.09.2020

    Kalmann ist der selbst ernannte Sheriff von Raufarhöfn, einem kleinen, heruntergekommenen Ort in Island. Die Fischerei ist im Niedergang, junge Leute ziehen weg, der Ort hat keine Perspektive.
    Nur Kalmann fängt weiterhin seinen Hai, den er zur isländischen Spezialität "Gammelhai" verarbeitet. Das hat er von seinem Grossvater gelernt, der nun in einem Altenheim in der Stadt lebt und die Welt nicht mehr versteht. Mit der Welt hat auch Kalmann seine Probleme, manchmal versteht er etwas nicht und rechnen kann er auch nicht, aber er kommt auch so ganz gut durchs Leben. Doch eines Tages bringt ein grosser Blutfleck im Schnee Kalmanns Leben aus dem Gleichgewicht...
    Das Buch ist kein richtiger Krimi, alles wird aus der Sicht von Kalmann erzählt. Die Sprache ist ganz besonders, manchmal naiv, manchmal philosophisch, das hat mir sehr gut gefallen. Man lernt viel über das Leben in Island, aber auch über Kalmanns Weltsicht. Das Buch erzeugt einen Sog, dem ich ich nicht entziehen konnte. Es ist einerseits faszinierend, andererseits aber auch spannend und der Schluss ist sehr überraschend, aber da wird nicht mehr verraten.
    Ein ganz aussergewöhnlich gutes Buch, auf das man sich einlassen muss, und für mich eine der grossen positiven Überraschungen dieses Lesejahres!

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  • 5 Sterne

    Elaine L., 05.09.2020

    Ein Leben in Island

    Wer gerne in Schwarz und Weiss unterteilt und nur strahlende Held_innen liebt wird bei diesem Buch sicherlich nicht so seine Freude haben. Wer aber bereit ist sich auf gebrochene Charaktere mit vielen Ecken und Kanten einzulassen und Vorurteile beseite zu legen ist hier genau richtig.
    Im Mittelpunkt des Buches steht der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn Kalmann, Er ist Jäger, fischt Gammelhaie und ist für seine Eigenarten bekannt, wozu unter anderem ein grosses unkontrolliertes Aggressionspotential und ein einfach gestricktes Denken gehören. Das Dorf, in dem er lebt, steht selten im Mittelpunkt und ist am Aussterben, bis ein Kriminalfall alles verändert und Kalmann auf einmal im Mittelpunkt steht.
    Die Geschichte spielt in der wunderschönen Umgebung Islands und spiegelt die Atmosphäre der dortigen Natur und Lebensbedingungen sehr gut wieder. Sie erzählt vom Aussterben eines ganzen Ortes, von den Nachwirkungen der Globalisierung und vor allem von Menschen, die ihren Weg gehen.
    Ich kann das Buch definitiv empfehlen, aber Achtung, es ist keine leichte Kost für mal eben zwischendurch.

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  • 5 Sterne

    Mariola P., 13.09.2020 bei bewertet

    Kalmann lebt wo die Polarfüchse und Polarbären leben, wo die weite weisse Ebenen sind noch nicht ganz von die Menschen zerstört, Klamman ist dank seinen Grossvater ein Experte für Gammelhai und dank seiner Gradlinigkeit ein expert für die grossen Fragen des Lebens. An einem winterlichen Tag findet Kalmann eine Blutlache im Schnee und der selbsternannte Scheriff von Raufarhönv ist tief besorgt.....

    Der Schreibstil ist ganz einfach zum lesen so wie Kalmann ist, die Gedanken von ihm, und seine Erzählungen sind ganz simpel und doch berühren etwas in uns beim lesen, vielleicht darum weil Kalmann anders ist, in seinem Kopf drehen siech die Räder langsamer , er wird beschimpft und gemobbt, aber Kalmann bleibt immer optimistisch, Kalmann sieht immer nur das beste , Kalmann ist einfach warmherzig.

    Die Krimi Geschichte ist hier tief versteckt , aber das macht nichts, das Buch mit seinem Protagonist ist einfach grossartig, genauso gut sind die Natur Beschreibungen und Erinnerungen aus den Kalmans Kindheit.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 23.08.2020 bei bewertet

    Gammelhai zum Frühstück

    Die Handlung von Kalmann ist im verschneiten Island angesiedelt. Das winterliche gibt dem Buch viel Atmosphäre.
    Die Kraft des Buches entsteht daraus, dass die Geschichte ganz und gar aus der aussergewöhnlichen Perspektive der Icherzählers Kalmann erzählt wird.
    Kalmann ist 30 Jahre alt, aber er ist geistig auf dem Stand eines Kindes. Und obwohl er manchmal verhaltensgestört wirkt und aggressiv werden kann, ist er ein guter Kerl und in der isländischen ländlichen Gemeinschaft weitgehend akzeptiert. Ausserdem ist er tatsächlich ein guter Haifischfänger und bereitet den beliebten Gammelhai zu.
    Kalmanns Gedanken sind geradeaus, manchmal aber auch mit ungewöhnlichen Abzweigungen.

    Das ausgerechnet er eine Blutlache findet, die auf ein Verbrechen hindeutet, lässt einen aussergewöhnlich geschilderten Kriminalplot zu. Und zum Ende hin entfaltet sich auch eine spannungsvolle Dramatik.

    Ein wirklich gutes Buch! 5 Sterne, ohne Frage!

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  • 5 Sterne

    Heidi K., 30.09.2020 bei bewertet

    Inhalt und meine Meinung:
    Kalmann Odinnsson ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhövn. Er ist besonders und das macht ihn so einzigartig. Kalmann ist der Ich-Erzähler in diesem Roman und so nimmt er mich mit auf eine Reise zu seinem Island, genaugenommen in einen kleinen Ort namens Raufarhövn. Er lebt schon sein ganzes Leben in diesem Ort, zuerst mit seiner Mutter und dem Grossvater. Später als der Grossvater ins Heim kommt wohnt er alleine in einem kleinen Haus. Dort kennt jeder jeden. Eines Tages entdeckt Kalmann auf seiner Tour über die Halbinsel Melrakkaslétta Blut im Schnee. Von da an ist für Kalmann nichts mehr wie es war. Die Polizei kommt in den Ort, man sucht nach einer Leiche. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Kalmann hat mich mitgenommen in sein Leben. Er ist anders, er denkt anders und das ist gut so. Ich empfehle diesen besonderen Roman gerne weiter, denn er hat mich in der Hektik des Alltags wunderbar entschleunigt.

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  • 5 Sterne

    Der Blaue Mond, 03.09.2020

    Eine wunderbare Geschichte, die mir ausgesprochen gut gefallen hat. Ort des Geschehens ist weit im Norden Islands, ein kleines Dorf mit nur 170 Einwohnern. Das besondere ist, dass man alles aus der Perspektive von Kalmann geschildert bekommt. Kalmann ist ein geistig etwas zurückgebliebener junger Mann Mitte 30, der sich aber in dem einfachen, harten Landleben in der Abgeschiedenheit sehr gut behaupten kann. Von manchen boshaft als Dorftrottel bezeichnet ist er in Wahrheit ein Held.

    Die Sprache ist klar und in kurzen Sätzen verpackt. Die Spannung baut sich langsam auf. Ganz nebenbei wird ein Mann aus dem Dorf vermisst und Kalmann hat eine Blutlache im Schnee entdeckt. Die letzten hundert Seiten konnte ich das Buch nicht weglegen. An manchen Stellen gibt es überraschende Wendungen, sehr fantasievolle.

    Schade, dass das Buch schon zu Ende ist. Ich mochte die Atmospäre in Island, den klaren Blick von Kalmann und den Roman einfach sehr.

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  • 4 Sterne

    Buchjunkie, 29.08.2020

    Ein Haifischjäger in Island
    Kalmann ist der Protagonist in diesem Islandroman. Ein ungewöhnlicher Protagonist: Haifischfänger, Jäger, selbst ernannter Sheriff von Raufarhövn und nicht ganz so schlau wie andere. Er stolpert ungewollt in Polizeiermittlungen zu einer Blutlache im Schnee und im Anschluss daran auch noch in ganz andere Sachen hinein.
    Kalmann erzählt seine Geschichte selbst. Es ist kein zeitgleiches Erzählen, sondern er erzählt aus der Perspektive des schon Erlebten und kann deshalb auch immer wieder Andeutungen über den weiteren Verlauf der Handlung machen oder erklären, warum er in der Situation so und nicht anders gehandelt hat. Diese Erzählform hat mir recht gut gefallen, aber für jemanden, der wie Kalmann etwas einfältiger ist, überraschen manche Formulierungen, die er jetzt im Nachgang erklären kann, obwohl er sie in der früheren Situation nicht verstanden hatte. Das passt nicht ganz zusammen, man vermutet hinter den Formulierungen ein wesentlich reflektierteren und „verständigeren“ Erzähler, der Kalmann trotz seiner Charakterentwicklung meiner Meinung nach nicht ist. Kalmann hat eine Vorliebe für gewisse Ausdrücke, die ungewöhnlich und deshalb zunächst etwas befremdlich wirken können, aber diese Sprache ist ein wesentlicher Teil seines Charakters.
    Die Landschaftsbeschreibung sind sehr atmosphärisch und auch in das kleine isländische Dorf kann man sich schnell eindenken. Was ich aber vermisst habe sind mehr isländische Bezeichnungen für die im Buch erwähnten TV-Programme, Markennamen und Fernsehsender: die klingen nämlich fast alle deutsch oder kommen aus den USA.
    Die handelnden Figuren haben mir gut gefallen, besonders Kalmanns Opa, der ihn so nimmt wie er ist und für den Kalmann absolut in Ordnung ist. Denn die wichtigen Dinge im Leben weiss Kalmann; wie man jagt und wie man sich auf sein Bauchgefühl verlässt beispielsweise.
    Insgesamt ein sehr unaufgeregter in Island angesiedelter Roman mit einem ungewöhnlichen Ich-Erzähler. Weniger ein Kriminalroman, als ein Roman mit einer Polizeiermittlung.
    Unbedingt auch das Interview mit dem Autor im Anschluss an den Text lesen. Neben interessanten Einblicken in die Entstehungsgeschichte des Romans erfährt man dort auch die korrekte Aussprache für Raufarhövn.

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  • 5 Sterne

    begine, 29.08.2020 bei bewertet

    Ein Aussenseiter
    Der Schweizer Schriftsteller Joachim B. Schmidt lebt seit einigen Jahren in Island.
    Er meint, die Schweiz und Island sind sich ähnlich.

    Der Roman Kalmann ist aussergewöhnlich angelegt. Kalmann ist ein Protagonist mit einigen Defiziten. Er ist fast 34 Jahre alt und er schildert seine Geschichte. Er legt Haiköder aus und mach daraus Gammelhai. So etwas wird wirklich in Island gegessen. Der Autor hat es auch schon probiert. Kalman hat schon als Kind seinem Grossvater bei der Arbeit geholfen. Kalman erzählt mit einer Naivität, die diesen Roman etwas besonderes gibt. Seine Sichten über die anderen Personen sind auf seine Psyche ausgelegt. Er schildert seine Kindheit als Aussenseiter, der zum Held wird.

    Der Autor macht das gekonnt.

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  • 4 Sterne

    Regina K., 15.09.2020

    Er fühlt sich als wäre er der letzte Mensch auf der ganzen Welt. Kalman Òdinsson, Haifischjäger an einem isländischen Küstenort, der den besten Gammelhai macht. Die Leute behaupteten in seinem Kopf wäre nur Fischsuppe. Er wuchs bei seinem Grossvater auf, der sich kümmerte ihn nahm wie er war, aber dieser lebt schon lange in einem Heim. Sein Dorf mit den gerade einmal 173 Bewohnern verschwand immer mehr. So erzählt er uns seine Geschichte, die mit einer grossen Blutlache im Schnee begann, später der reichste Mann im Ort als vermisst galt. Die Polizistin Birna sich um die Aufklärung kümmert und Kalmann als selbsternannter Sheriff von Raufarhöfn immer wieder zum Mittelpunkt der Ermittlungen wird. Dabei war doch nur sein grösster Wunsch einmal eine Frau, eine Familie zu haben.

    Kalmann ist aussergewöhnlich, und so schildert ihn der Autor auch. Man erkennt seine Defizite, aber ist auch angetan von seiner Sicht auf die Dinge, seiner Umwelt, den Menschen. So steckt teilweise ein kleiner Philosoph in ihm. Seine Kindheit war von Spott und Unverständnis geprägt, in der Schule hatte er nie ein Stück Kreide in den Händen.
    Aber jetzt war er der Einzige, der aus den Tiefen des Meeres Grönlandhaie fischte, mit Petra dem alten Boot seines Grossvaters.
    Ungewöhnlich , aber dennoch einzigartig solch eine Figur in den Mittelpunkt seiner Handlung zu stellen, denn Kalmann macht sich Gedanken, vielleicht mehr als mancher oberflächliche Bewohner des Dorfes. Aus seiner teilweisen Naivität heraus bringt er die Dinge ins Rollen. An seiner Seite die ungewöhnlichsten Charaktere. Besonders sein Computerfreund Nói, der einzige Mensch mit dem er sich austauschen kann.
    Die raue aber auch schöne isländische Natur, Abwanderung der Bewohner, Perspektivlosigkeit, sind auch erkennbar. Für mich ein besonderes Buch, mit einem Helden, der mir schnell ans Herz wuchs.

    „Wie einfach das Leben wäre, wenn wir uns mit den Tieren unterhalten könnten. Aber vielleicht wäre das Leben dann komplizierter, weil sich die Tiere über uns Menschen beschweren würden.“

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  • 4 Sterne

    gerlisch, 19.09.2020

    Eine Story über Gammelhai und Eisbären auf Island
    Kalmann ist ein Spezialist für Gammelhai auf Island im kleinen Ort Raufarhövn und dort der selbsternannte Sheriff. Er ist anders als andere Menschen, alles muss seine Ordnung haben, sonst ist er nicht mehr er selbst und neigt zu Aggressionen.

    Eines Tages findet er bei einem seiner Steifzüge in der Nähe des neugebauten Hotes eine Blutlache im Schnee. Kurz darauf stellt sich heraus, dass der Hotelbesitzer vermisst wird. Gibt es hier einen Zusammenhang?

    Geschrieben ist der Roman aus Sicht von Kalmann als Ich-Erzähler in einem humorvollem Schreibstil.

    Der Autor schafft in der Story eine ruhige entschleunigte Atmosphäre in einer sehr bildlich beschriebenen Landschaft. Er beschreibt seinen liebenswerten Protagonisten als einfache, teilweise naiven Menschen, den man allerdings nicht unterschätzen sollte. Auch alle anderen Charaktere sind toll dargestellt, sodass ich sie mir sehr gut bildlich vorstellen konnte.

    Das Erzähltempo in diesem Roman, der teilweise auch Krimi-Elemente enthält ist eher ruhig. Er enthält im Mittelteil leider ein paar Längen. Bei manchen Situationen hätte ich mir mehr Informationen gewünscht, ein paar Szenen liefen ins Leere bzw. wurden nur oberflächlich abgehandelt.

    Hervorhebenswert finde ich aber die teilweise poetischen Lebensweisheiten, wie z.B. "Wissen ist ein Rucksack den man das ganze Leben lang mit sich herumträgt."

    Ein warmherziger Roman, der defenitiv auch zum Nachdenken anregt und einem Protagonisten, den man nicht so schnell vergisst.

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  • 4 Sterne

    Ulrike, 13.09.2020

    Kalmann Odinnsson lebt, seit der Demenzerkrankung seines Grossvaters, alleine in dem kleinem Ort Raufarhöven in Island. Eines Tages bemerkt er während der Jagd eine Blutspur im Schnee und damit überschlagen sich die Ereignisse in seinem Leben. Kallmann wird in eine Geschichte hineingezogen aus welcher nicht wirklich hinaus zu kommen scheint und die grössere Ausmasse annimmt als zunächst angenommen.

    Mit diesem Roman ist es Joachim B. Schmidt gelungen ein schwieriges Thema sensibel anzusprechen und zum Nachdenken über ethische Aspekte anzuregen. Denn der Protagonist Kalmann leidet an einer nicht näher definierten Behinderung. Grösstenteils meistert er seinen Alltag alleine und geht sogar Haie fischen und Kleintiere jagen. Jedoch wird dem Leser immer wieder deutlich wie schwer es ist mit Kalmann umzugehen und wie sensibel dieser ist. Ist es richtig ihn alleine leben zu lassen und diese Arbeiten zu erledigen? Wo fängt Bevormundung und Einschränkung an? Wo geht es um de Schutz der Mitmenschen? Das alles sind schwierige Fragen, welche auch im Buch nicht beantwortet werden können.

    Der Lesefluss des Buches war nicht immer gegeben, teilweise empfand ich das Buch als zäh und langatmig, was jedoch auch an an Kalmann liegt, welcher nun einmal eine andere Denkweise hat. Jedoch überschlugen sich die Ereignisse auf den letzten Hundert Seiten und diese zeigen erst die Komplexität der gesamten Geschichte auf. Schade finde ich jedoch, dass nicht aufgelöst wird, was mit Kalmanns Freund Noi passiert ist, da dieser eine interessante Figur ist.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 26.08.2020 bei bewertet

    Zum Inhalt:
    Kalmann ist ein besonderer Mensch. Er ist naiv, aber er hat ein gutes Herz. Er fühlt sich wie eine Art Sheriff seines Ortes. Und er macht einen der besten Gammelhai und jagt Polarfüchse. Als er eine Blutlache entdeckt überschlagen sich die Ereignisse
    Meine Meinung:
    Ganz ehrlich, ich habe mit das erste Drittel des Buches echt schwer getan, aber dann kommt es irgendwie in Fluss und wird auch immer besser. Irgendwann mochte auch ich Kalmann und seine sonderbaren Verhaltensweisen. Mit dem Ausgang des Buches hatte ich so gar nicht gerechnet, das fand ich echt überraschend. Der Schreibstil ist anfangs gewöhnungsbedürftig, nach Gewöhnung wird aber auch dieser immer besser. Mir hat das Buch am Ende gut gefallen und ich kann es auch empfehlen.
    Fazit:
    Nach Anlaufschwierigkeiten dann doch gut

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  • 4 Sterne

    Ina R., 30.09.2020

    Forrest gump - Revival in Island.
    Diese Geschichte ist 1. Lebensweisheit, 2. fast Kriminalfall, 3. wirtschaftliche Verwerfungen in der idealisierten isländischen Welt.
    Zu 1 : der Kalman= geistig nicht auf der Höhe- wächst beim Grossvater auf, der ihm alles für das Überleben mitgibt. Dadurch findet er seinen Platz im Dorf. Seine Fähigkeiten werden gut rausgearbeitet.
    Zi 2: Er findet bei seinen Streifzügen etwas Besonders, das ihn in Kontakt zur Polizei bringt. Die erste Befragung finde ich sehr gelungen beschrieben.
    Zu 3. Der Niedergang des Fischfanges treibt das Dorf in den Verfall.

    Ein gelungenes ruhiges Buch, das auch wunderschöne Landschaftsbilder malt.
    Der Schreibstil ist sehr schön.
    Eine empfehlenswerte Lektüre.

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