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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anyways, 18.07.2018

    1710 wird der Grundstein für eines der grössten und berühmtesten Krankenhäuser der Welt gelegt. Aus dem ehemaligen Pesthaus wird ein Bürger-Lazarett aus diesem wiederrum entsteht die Charité. Als 1831 die Cholera-Epidemie Berlin erreicht, ruft das die staatliche Gesundheitsfürsorge auf den Plan, und in der Charité werden nicht nur die Toten obduziert, die Erkrankten behandelt sondern auch die Leichen vor den Toren des Krankenhauses bestattet. In dieser Zeit siedelt die Autorin ihre Geschichte um die junge Krankenwärterin Elisabeth an.
    Der erste Tag in einem neuen Leben, mit neuer Arbeit und auch Heimstadt. Die junge Elisabeth tritt eine Stelle als Krankenwärterin an der Charité an. Die drei und der junge Subchirurg Heydecker werden in dem imposanten Gebäude herumgeführt. Dort erfahren die vier auch von dem Gerücht, dass einer der Patienten angeblich an der Cholera gestorben sein soll. Eine Erkrankung die vor fast 200 Jahren den sicheren Tod für alle bedeutet die sich mit ihr infizierten. Eine tückische Erkrankung die sich zu einer Epidemie ausweitet, zumal man damals den Erreger nicht kannte und eher vermutete das diese Erkrankung durch Miasmen (schlechte Gerüche) entstehen. Eigens dafür eingestellte Räucherfrauen sollten die Luft von schlechten Gerüchen reinigen.
    Das für mich faszinierende an historischen Romanen ist ihr geschichtlicher Wert. Vieles beruht auf Tatsachen, man kann vieles nachlesen und man erfährt einige erstaunliche Sachen. Zum Beispiel, das der Professor Dieffenbach, von dem im Klappentext die Rede ist, nicht nur eine verbriefte historische Persönlichkeit ist, sondern, das dieser auch ein paar Jahre in meiner Heimatstadt studierte. Das die Charité nicht nur eine der ersten und grössten Heilstätten der Welt war/ist, sondern das sie ursprünglich als Lehranstalt für Militärärzte diente.
    Ulrike Schweikert hat einen fesselnden Roman über die frühe Geschichte der modernen Medizin geschrieben. Einen Roman der die recht grausamen „Heilungsmethoden“ verschiedener Erkrankungen wie Syphilis, Schizophrenie und Wochenbettdepression ebenso wie die oft bahnbrechenden chirurgischen Eingriffe zwar etwas nüchtern aber doch faszinierend genug für mich beschreibt. Die Geschichte ist ganz nah an historische Fakten angelegt, die fiktiven Persönlichkeiten und deren Geschichte unterfüttern diese sehr gut recherchierte Story, und machen sie sehr lesenswert.
    Ein Buch das ich kaum aus den Händen legen konnte.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 05.07.2018

    Wer kennt sie nicht, die berühmte Berliner Charité?
    Die junge Elisabeth fängt in dieser Klinik als Krankenwärterin an. Dann kommt mit einem Spreewaldkahn eine Krankheit nach Berlin, die sich zu einer Epidemie auswächst, nämlich die Cholera. Während Elisabeth die Kranken versorgt, versucht der Arzt Johann Friedrich Dieffenbach mit seinen Kollegen den Überträger zu lokalisieren und ein Mittel gegen diese Krankheit zu finden.
    Das Buch liest sich einfach wundervoll. Mich hat diese Geschichte sehr gut unterhalten.
    Die sympathische Elisabeth möchte selbst über ihr Leben bestimmen und sich nicht von einem Mann abhängig machen. Daher nimmt sie die harte Arbeit in der Charité auf sich. Obwohl sie gerade erst ihren Dienst angetreten hat, macht sie sich zu allem was dort geschieht ihre eigenen Gedanken. Sie ist wissbegierig und interessiert sich für die Medizin. Sie setzt sich sehr für ihre Patienten ein, auch wenn sie damit aneckt. Sie verliebt sich in einen jungen Arzt, was nicht sein darf.
    Neben Elisabeth geht es in dieser Geschichte noch um zwei weitere Frauen. Gräfin Ludovica ist mit einem Hypochonder verheiratet und sie sucht Trost und Kraft in den Gesprächen mit dem Arzt Dieffenbach. Sie nutzt ihre Möglichkeiten, damit eine Krankenpflegeschule eingerichtet wird. Dann gibt es da noch die Hebamme Martha, die alles tut, um ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu ermöglichen, selbst im Totenhaus der Charité arbeiten.
    Im Jahr 1831 ist die Medizin natürlich nicht so weit fortgeschritten und die Methoden in den Kliniken sind mit unseren heutigen Massstäben überhaupt nicht zu vergleichen. Man wusste noch nicht, wie man Wunden steril hält, um Entzündungen zu vermeiden und die Operationen ohne Narkose mag man sich nicht vorstellen. Aber ich finde es interessant, darüber zu lesen.
    Aber auch die Standesunterschiede werden in dieser Geschichte sehr deutlich. Während die Epidemie an den Betuchten weitestgehend vorbeigeht, wütet die Cholera schrecklich unter denen, die sowieso schon im Elend leben.
    Obwohl es in dieser Geschichte auch um drei Frauen geht, die ihren Lebensweg suchen, spielt die Charité in diesem Roman die Hauptrolle. Es ist ein sehr realistisch gezeichnetes Bild über das damalige Leben.
    Ich kann diesen Roman nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HK., 14.07.2018

    Sternstunden der Medizin

    Ich bin begeistert !
    Das ist ein Buch ganz nach meinem Geschmack.
    So viel atmosphärische Dichte , perfekt eingefangen und unterhaltsam in Szene gesetzt .

    Berlin, 1831.
    Wer kennt sie nicht, die Charitè, das wohl berühmteste Krankenhaus in Deutschland .
    Ulrike Schweikert nimmt ihre Leser dorthin mit, auf eine einzigartige, spannende, historische Reise der Medizin und Forschung , Anfang des 19. Jahrhundert .
    Im Kampf gegen die Verbreitung von Seuchen und Viren arbeiten Ärzte , Krankenwärterinnen und Diakonissen jeden Tag bis zum Umfallen, im Wettlauf gegen die Zeit. Unter extremen Bedingungen wird operiert, geforscht und gleichzeitig gelehrt . Die Todesrate nach einer OP liegt bei 90 Prozent und doch lassen sich die Ärzte und Helfer nicht entmutigen und kämpfen unter schwierigsten (hygienischen) Umständen, um jedes einzelne Leben .
    Wenn man den Roman liest, fragt man sich so manches Mal, woher haben die Menschen damals die Kraft genommen, bei all dem (medizinischen) Elend nicht aufzugeben, die Energie zum Weitermachen zu haben . Aus jedem Misserfolg, ihre Lehren für die Forschung und Entwicklung in der Medizin zu ziehen .
    Natürlich spielen neben den berühmten Ärzten wie zum Beispiel Dr.Rudolf Virchow und Professor Dieffenbach , samt deren grossartigen Erfolge in der Forschung, auch die menschlichen Schicksale eine grosse Rolle . Was wäre ein toller Roman ohne seine Protagonisten und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen ? Die dazugehörigen Liebesgeschichten und die vielen dramatischen Ereignisse der damaligen Zeit ?
    Ulrike Schweikert hat mit alledem nicht gespart und verwöhnt die Liebhaber historischer Zeitgeschichte mit einem exzellent recherchierten Hintergrund zur Charitè, den sie wunderbar gelungen mit ihrer fiktiven Geschichte verwebt .
    Das Flair von Berlin im Jahre 1831 ist spürbar und beschert atmosphärisch dichte Lesestunden , denen man sich nicht entziehen kann.
    Mir hat der Roman sehr gut gefallen ! Das war ganz tolles Kopfkino , von dem ich mir sehr gut eine Verfilmung als Serie fürs TV vorstellen könnte :)


    Für dieses wunderbare Leseerlebnis eine vergebe ich gute
    5 Sterne
    sowie eine ganz klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    HK., 22.07.2018

    Sternstunden der Medizin

    Ich bin begeistert !
    Das ist ein Buch ganz nach meinem Geschmack.
    So viel atmosphärische Dichte , perfekt eingefangen und unterhaltsam in Szene gesetzt .

    Berlin, 1831
    Wer kennt sie nicht, die Charitè, das wohl berühmteste Krankenhaus in Deutschland .
    Ulrike Schweikert nimmt ihre Leser dorthin mit, auf eine einzigartige, spannende, historische Reise der Medizin und Forschung , Anfang des 19. Jahrhundert .
    Im Kampf gegen die Verbreitung von Seuchen und Viren arbeiten Ärzte , Krankenwärterinnen und Diakonissen jeden Tag bis zum Umfallen, im Wettlauf gegen die Zeit. Unter extremen Bedingungen wird operiert, geforscht und gleichzeitig gelehrt . Die Todesrate nach einer OP liegt bei 90 Prozent und doch lassen sich die Ärzte und Helfer nicht entmutigen und kämpfen unter schwierigsten (hygienischen) Umständen, um jedes einzelne Leben .
    Wenn man den Roman liest, fragt man sich so manches Mal, woher haben die Menschen damals die Kraft genommen, bei all dem (medizinischen) Elend nicht aufzugeben, die Energie zum Weitermachen zu haben . Aus jedem Misserfolg, ihre Lehren für die Forschung und Entwicklung in der Medizin zu ziehen .
    Natürlich spielen neben den berühmten Ärzten wie zum Beispiel Dr.Rudolf Virchow und Professor Dieffenbach , samt deren grossartigen Erfolge in der Forschung, auch die menschlichen Schicksale eine grosse Rolle . Was wäre ein toller Roman ohne seine Protagonisten und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen ? Die dazugehörigen Liebesgeschichten und die vielen dramatischen Ereignisse der damaligen Zeit ?
    Ulrike Schweikert hat mit alledem nicht gespart und verwöhnt die Liebhaber historischer Zeitgeschichte mit einem exzellent recherchierten Hintergrund zur Charitè, den sie wunderbar gelungen mit ihrer fiktiven Geschichte verwebt .
    Das Flair von Berlin im Jahre 1831 ist spürbar und beschert atmosphärisch dichte Lesestunden , denen man sich nicht entziehen kann.
    Mir hat der Roman sehr gut gefallen ! Das war ganz tolles Kopfkino , von dem ich mir sehr gut eine Verfilmung als Serie fürs TV vorstellen könnte :)


    Für dieses wunderbare Leseerlebnis vergebe ich gute
    5 Sterne
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  • 5 Sterne

    Jennifer H., 09.09.2018

    aktualisiert am 09.09.2018

    Ulrike Schweikerts Mammutwerk "Die Charité" habe ich mit ausgesprochener Freude gelesen. Das lag vor allem an der brillanten Recherche sowie an den authentischen Charakteren. Seite für Seite lässt die Autorin den Leser in die Welt der Berliner Charité von 1830 bis 1840 eintauchen. In dieser medizinisch noch recht abenteuerlichen, weil rückständigen Zeit bewirkten einzelne Ärzte und Pfleger wirkliche Wunder und liessen Humanität walten. Schweikert entwirft ein lebendiges Bild dieses medizinischen Mikrokosmos', indem sie verschiedene mit der Charité verbundene Einzelschicksale parallel aufgreift. Hierbei vermischt sie Fiktion und Überlieferung auf brillante Weise miteinander. Ein Erzählstrang widmet sich dem legendären Chirurgen Professor Dieffenbach, der stets das neueste medizinisches Knowhow anwendet und heimlich in die Gräfin Ludovica verliebt ist. Darüber hinaus wird das Leben der allein erziehenden Hebamme Martha betrachtet, die sich durchs Leben kämpfen muss. Zu guter Letzt wird auf das Schicksal der verwaisten Pflegerin und späteren Krankenschwester Elisabeth eingegangen, die sich Tag für Tag aufopferungsvoll und mit viel Empathie um ihre Patienten kümmert. Diesen drei Personen über die Schulter schauen zu dürfen, ist ausgesprochen spannend, da man dabei nicht nur viel über die Lebensumstände um 1830/40 erfährt, sondern auch einen detailreichen Einblick in die damalige Medizin erhält. Besonders der Umgang mit den vorherrschenden Krankheiten, wie Cholera, Wundbrand und Kindbettfieber, förderte Neues sowie aus heutiger Sicht Erschreckendes zutage. Obschon die medizinische Komponente einen Grossteil der Handlung ausmacht, wird das Privatleben der einzelnen Protagonisten nie vernachlässigt. Es sind vor allem die stetig wechselnden Erzählstränge, die den Plot nie monoton werden lassen. Im Gegenteil, einmal angefangen, möchte man den Historienroman gar nicht mehr zur Seite legen - wahrlich ein Pageturner par excellence. Auch Schweikerts zeittypischer Sprachstil trug seinen Teil dazu bei.

    FAZIT
    Ein fesselnder Historienroman mit Mehrwert, den man so bald nicht wieder vergisst. Hier wird Medizinhistorie spielerisch einfach vermittelt. Dafür vergebe ich gern 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Shanna, 23.06.2018

    Anschaulich geschrieben und gut recherchiert!
    Von Ulrike Schweikert habe ich schon einige historische Romane gelesen, die mir sehr gut gefallen haben. Ihr Roman über die berühmte Berliner Charité hat mich noch mehr begeistert, weil man das Krankenhaus heute noch kennt und es sehr interessant zu lesen ist, wie es vermutlich früher dort zuging. Man verfolgt zum Beispiel die Schicksale einer Krankenwärterin, einer Hebamme, einer Gräfin und einigen Ärzten, die alle mit der Charité verbunden waren. Die Schilderungen sind sehr authentisch und lebendig geschrieben, so dass man mit den Charakteren mitfühlen kann und die Schwierigkeiten mit denen sie zu kämpfen hatten, hautnah miterlebt. Zum Teil sind die Personen erfunden, doch man begegnet auch einigen bekannten, historischen Persönlichkeiten, die der Geschichte eine zusätzliche Würze verleihen.

    Mir haben besonders die Beschreibungen der damals praktizierten Heilmethoden gefallen, die aus heutiger Sicht barbarisch anmuten, doch zu dieser Zeit den neuesten Forschungen entsprachen. Die "Drehschleuder" und eiskalte Güsse gehörten dabei noch zu den harmloseren Verfahren, um psychische Leiden zu kurieren! Operationen ohne Narkose und die Unkenntnis über Viren und Bakterien führten bei vielen Patienten von unsagbarem Leid bis hin zum Tod, ohne dass die Ärzte etwas dagegen tun konnten. Doch es gab auch erfreuliche Erfolgserlebnisse, die vor allem Professor Dr. Dieffenbach zu verdanken sind, dessen Wirken an der Charité der Realität entspricht. So konnte er vielen Patienten durch seine neuartigen Operationsmethoden zu einem besseren Leben verhelfen. Es ist richtig spannend diese Entwicklungen mitzuverfolgen.

    Bei allem medizinischem Fortschritt, den wir heutzutage zum Glück erreicht haben, hat mich aber die Tatsache beschäftigt, dass sich bei der Pflege nicht viel geändert hat. Auch damals waren Pflegekräfte durch lange Arbeitszeiten überfordert und wurden viel zu schlecht bezahlt, was zu Lasten der Patienten ging. Traurig, dass das in unserem modernen Gesundheitswesen immer noch der Fall ist!

    Diesen unterhaltsamen, anschaulich geschriebenen und gut recherchierten Roman kann ich uneingeschränkt empfehlen.

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  • 5 Sterne

    egal, 28.06.2018

    Berlin 1831: Die Cholera bricht aus und weder Ursache noch Heilmittel sind bekannt. Die Menschen, vor allem die Armen, sterben in den Elendsvierteln und der Charité reihenweise und die Ärzte scheinen zu zusehen verdammt. Zu diesem Zeitpunkt lernt der Leser drei ganz unterschiedliche Frauen kennen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben können. Einmal die junge Wärterin Elisabeth, die aus einer armen Familie stammt, dann die sehr angesehene Stadthebamme Martha und die Gräfin Ludovica.

    Dieses Buch war mal wieder eins der Sorte, von dem man hofft, dass es nicht aufhört. Die Charaktere und deren Entwicklung haben mich genauso gefesselt wie die gut recherchierte Medizingeschichte. Quasi von der ersten Seite an übte das Buch auf mich eine unheimliche Sogwirkung aus. Das Los der Menschen war hart, die medizinische Versorgung teilweise noch sehr fragwürdig, wenn auch immer wieder neue Methoden und Fortschritte erwähnt werden. Ich fand die Operationen – die ohne Narkose durchgeführt wurden! – sehr gut dargestellt, die hygienischen Zustände so gut beschrieben, dass einem beim Lesen ganz anders werden konnte. Die Anfänge der Krankenpflegerausbildung fand ich gelungen dargestellt.

    Was das Buch aber auch deutlich machte: Manche Probleme von damals sind heute noch nicht behoben, denn auch heute haben Pfleger zu viele Patienten zu betreuen und werden zu schlecht bezahlt.

    Die drei Frauen im Fokus der Geschichte sind jede für sich beeindruckend und ihre Geschichte in sich stimmig. Der Schreibstil ist flüssig, gut zu lesen und selbst schwierige Aspekte werden gut verständlich geschildert – manchmal so gut, dass beim aufmerksamen Lesen Bilder im Kopf entstehen, die man da so eigentlich gar nicht haben möchte…
    Was mir auch sehr gut gefiel war die Mischung aus Fiktion und Realität, sowie die eingestreuten Persönlichkeiten, die jeder kennt (Alexander von Humboldt, Heinrich Heine…), das wohldosierte Privat- und Gefühlsleben der Protagonisten und das Schicksal der kranken Menschen mit denen man einfach mit bangt.

    Ich kann das gleichermassen interessante, lehrreiche, unterhaltsame wie auch spannende Buch nur weiterempfehlen!

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  • 5 Sterne

    Langeweile, 24.07.2018

    Klappentext:

    Berlin 1831: seit Wochen geht die Angst um, die Cholera können Deutschland erreichen und als auf einem Spreekahn ein Schiffer unter grauenvollen Schmerzen stirbt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. In der Charité versuchen Professor Diefenbach und seine Kollegen fieberhaft, Überträger und Heilmittel auszumachen: ein Wettlauf gegen die Zeit. Während die Ärzte um das Überleben von Tausenden kämpfen,führen drei Frauen ihren ganz persönlichen Kampf: Gräfin Ludovica, gefangen in der Ehe mit einem Hypochonder, findet Trost und Kraft in den Gesprächen mit den berühmten Professor Dieffenbach. Hebamme Martha versucht ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten und verdingt sich im Totenhaus der Charité. Die junge Pflegerin Elisabeth entdeckt die Liebe zur Medizin und — verbotenerweise — zu einem jungen Arzt.

    Meine Meinung:

    Der Autorin ist auf hervorragende Weise gelungen ein Stück Medizingeschichte des frühen 19. Jahrhunderts zu präsentieren.Sie hat hierfür das wohl berühmteste Krankenhaus Deutschlands, die Berliner Charité, als Schauplatz ausgesucht.
    Auf eine sehr beeindruckende Weise hat sie die medizinische Entwicklung in eine Geschichte verpackt ,in welcher neben den historischen Persönlichkeiten aus dem Bereich der Medizin , drei starke Frauen im Mittelpunkt stehen.
    Der eindrucksvolle Schreibstil zog mich von Anfang an in die Geschichte hinein, die ich mit kurzen Unterbrechungen innerhalb von zwei Tagen gelesen habe. Man merkte dem Roman die umfangreichen Recherchen sehr deutlich an.
    In der heutigen Zeit vermag man sich gar nicht mehr vorzustellen, mit welchen Schwierigkeiten auf damals in der Medizin kämpfen musste.
    Der Pioniergeist der Ärzte und Pflegerinnen ,welche damals als „Wärterinnen“ bezeichnet wurden ,kam sehr gut zum Ausdruck.
    Einen grösseren Raum nahm auch der Kampf der Frauen um mehr Rechte im beruflichen und privaten Bereich ein.
    Nach der Lektüre dieses Buches, wurde mir wieder einmal bewusst, wie gut es ist im Hier und Jetzt zu leben.

    Fazit:

    Ich spreche eine Leseempfehlung aus und vergebe fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    kunde, 05.07.2018

    Berlin im Jahr 1831: Die junge Elisabeth tritt ihre Ausbildung zur Pflegerin in der Charite an. Als die Cholera ausbricht erlebt sie hautnah, wie machtlos die Ärzte dagegen sind. Besonders Professor Dieffenbach und einige andere Ärzte forschen Tag und Nacht um der Epidemie Einhalt zu gebieten. Elisabeth muss miterleben, wie Tausende Menschen sterben. 

    Auch die Hebamme Martha kämpft für die werdenden Mütter, die zahlreich am Kindbettfieber sterben. Dazu muss sie noch allein für ihren Sohn sorgen. Sie wünscht sich für ihn eine gute Schulbildung, damit er einmal ein besseres Leben hat. 

    Gräfin Ludovica besitzt alles, was man für Geld kaufen kann. Sie ist aber in einer unglücklich Ehe gefangen. Ihr einziger Halt ist die Liebe zu Professor Dieffenbach, obwohl diese niemals mehr als nur Freundschaft sein darf. 

    Alle diese drei Frauen haben eines gemeinsam: Sie interessieren sich sehr für die Medizin und könnten mit ihrem Wissen darüber den Menschen helfen. Doch weil sie Frauen sind, müssen sie mit ansehen, wie einige Ärzte hilflos im Dunkeln tappen, wenn es darum geht neue Wege in der Medizin zu gehen. Besonders Elisabeth ist hin und her gerissen zwischen ihrer Liebe zur Medizin und zu einem jungen Arzt. Sie muss jetzt eine Entscheidung treffen, die ihr ganzes Leben beeinflussen wird. 

    Dieses Buch hat mich sehr beeindruckt. Die Mühe um die medizinischen Inhalte so genau zu beschreiben, muss gewaltig gewesen sein. Und eben weil alle Operationen und Krankheiten so genau beschrieben werden, ist das Buch nichts für schwache Nerven. Es ist wirklich streckenweise sehr, sehr bildhaft geschrieben. Das tut der Qualität des Buches aber keinen Abbruch, eher das Gegenteil ist der Fall. Der Leser erfährt dadurch, wie elendig die Menschen damals gelebt haben und wie jämmerlich sie gestorben sind. Vielleicht regt das Buch einmal dazu an darüber nachzudenken, wie gut die medizinische Versorgung heute ist. Das verdanken wir zum grossen Teil den damaligen Ärzten, die unermüdlich geforscht haben. 

    Dieses Buch wird mir auf jeden Fall in sehr guter Erinnerung bleiben!

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  • 5 Sterne

    Alexandra B., 29.06.2018

    Hoffnung und Schicksal

    Das Cover finde ich zwar recht schlicht, aber dennoch ansprechend und passend zum Buch. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht und ich war gespannt auf diesen historischen Roman von Ulrike Schweikert.

    Klappentext:
    Sternstunden der Medizin

    Berlin, 1831. Seit Wochen geht die Angst um, die Cholera könne Deutschland erreichen – und als auf einem Spreekahn ein Schiffer unter grauenvollen Schmerzen stirbt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. In der Charité versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen fieberhaft, Überträger und Heilmittel auszumachen: ein Wettlauf gegen die Zeit. Während die Ärzte um das Überleben von Tausenden kämpfen, führen drei Frauen ihren ganz persönlichen Kampf: Gräfin Ludovica, gefangen in der Ehe mit einem Hypochonder, findet Trost und Kraft in den Gesprächen mit Arzt Dieffenbach. Hebamme Martha versucht, ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten, und verdingt sich im Totenhaus der Charité. Die junge Pflegerin Elisabeth entdeckt die Liebe zur Medizin und - verbotenerweise - zu einem jungen Arzt ...

    Die Charité - Geschichten von Leben und Tod, von Hoffnung und Schicksal im wohl berühmtesten Krankenhaus Deutschlands.

    Der Schreibstil ist flüssig und hat mich von der ersten Seite an begeistert. Die handelnden Personen konnte ich mir gut vorstellen und hatte zu jedem und jeder ein klares Bild vor Augen. Auch die Handlungsorte und die Zeit in der der Roman spielt, konnte ich mir dank der detaillierten Beschreibungen sehr gut vorstellen. Ich konnte in den Roman und die damalige Zeit abtauchen und es gibt auch viele historische Informationen, die geschickt in die Handlung und das Buch eingebaut waren, so dass man viele Informationen zu den medizinischen Gegebenheiten der damaligen Zeit erhält.
    Für mich ein sehr gelungener historischer Roman und unterhaltsame sowie spannende Lesestunden mit diesem Buch von Ulrike Schweikert.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 24.06.2018

    Medizin im 19. Jahrhundert

    „Die Chartitè“ ist ein weiterer gut recherchierter historischer Roman der Autorin Ulrike Schweikert.

    Das Buch beginnt 1831 in Berlin. Die Cholera bricht aus und in die Medizin sucht unermüdlich nach den Ursachen, um einen Heilungsweg zu finden. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen drei starke Frauen – die Hebamme Martha, Gräfin Ludovica und die Pflegerin Elisabeth – und einige Ärzte der Charitè.

    Sehr beeindruckend stellt die Autorin das Leben in der Berliner Charitè dar. Die Beschreibungen sind ausgesprochen authentisch und man kann die medizinische Entwicklung, neue Operationsmethoden und andere Fortschritte miterleben. Die Schicksale, die zum Teil fiktiv und zum Teil historisch belegt sind, werden erschreckend geschildert, so dass man mit den Menschen hofft, bangt und leidet. Die Behandlungsmethoden wirken aus jetziger Sicht beängstigend, haben aber letztendlich zu den heutigen Erfolgen in der Medizin geführt.

    Einfühlsam und schonungslos werden die Verhältnisse der damaligen Gesellschaft beschrieben. Es ist bewundernswert mit welchem Enthusiasmus die Ärzte und Schwestern mit den ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versucht haben, das Leid der Menschen zu mildern. Allerdings wird auch die andere Seite nicht verschwiegen, dass armen Menschen regelrecht zu Versuchskaninchen wurden und unnötige Schmerzen ertragen mussten.
    Ihre Charaktere beschreibt Ulrike Schweikert glaubhaft und man erfährt neben ihrer Arbeit auch noch einiges über ihre Gefühle und ihr Privatleben, was den Roman abwechslungsreich und fesselnd gemacht hat.

    Auch wenn sich die Zustände in den Krankenhaussälen heute gebessert haben, sind die Missstände bei den Pflegekräften die Gleichen – zu wenige Pfleger für zu viele Patienten.

    Von mir gibt es für diesen gut recherchierten, interessanten und gleichzeitig unterhaltsamen Roman eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Bärbel K., 20.06.2018

    In Berlin wütet 1831 die Cholera. Noch immer sind die Ärzte machtlos, denn es gibt kein Mittel dagegen. Genau zu dieser Zeit entschliesst sich Elisabeth, um ihre Unabhängigkeit auch weiter erhalten zu können, sich in der Charité als Krankenwärterin (ähnlich dem Beruf der heutigen Krankenschwester) zu verdingen. So wie ihre Schwester – mit einem lieblosen, versoffenen, über sie bestimmenden Ehemann – möchte sie nicht enden. Aber das Leben als Krankenwärterin ist hart: kaum Lohn, miserable Verpflegung und einem Arbeitstag von bis zu 16 Stunden. Elisabeth lässt sich davon aber nicht abschrecken und versucht den Kranken Mut zuzusprechen, sie bestmöglich zu versorgen. Dabei lässt sie keine Gelegenheit aus, um sich mehr medizinisches Wissen anzueignen, wobei ihr als Frau da recht enge Grenzen gesetzt sind.
    Mich hat dieses Buch wunderbar unterhalten. Ich fand es äusserst interessant, wie unvorstellbar barbarisch vor fast 200 Jahren die medizinischen Behandlungen waren. Narkose kannte man damals noch nicht und dementsprechend schmerzhaft waren die Operationen. Sterilität kannte man nicht und so waren sich entzündende Wunden auf der Tagesordnung. Dies alles ist im Buch sehr anschaulich dargestellt und in die Geschichte glaubhaft eingebunden.
    Elisabeth war ebenso mutig, wie wissbegierig und vor allen äusserst streitbar, wenn es um das Wohl ihrer Patienten ging. Ich habe sie geliebt.
    Als die Arbeit der Hebamme Martha im Totenhaus beschrieben wurde, wie sie dort Präparate für die Ärzte anlegte, musste ich sofort meinen Besuch im Medizin-Museum der Charité denken. Für mich war das Buch nicht nur sehr unterhaltsam, sondern auch lehrreich. Darum spreche ich auch eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus und vergebe 5 Lese-Sterne.

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  • 5 Sterne

    Gisela E., 22.08.2018

    Grossartiger historischer Roman

    Im Jahr 1831 bricht in Berlin die Cholera aus. In der Charité versuchen die Ärzte, die Krankheit in den Griff zu kriegen. Wie so viele andere Krankheiten überhaupt. Während die Hebamme Martha im Totenhaus des Krankenhauses arbeitet, um ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu gönnen, arbeitet die Pflegerin Elisabeth auf den Stationen und erweist sich als grosse Hilfe für die Ärzte und Patienten. Gräfin Ludovica von Bredow engagiert sich für die Zukunft des Krankenhauses und findet Trost in den Gesprächen mit Professor Dieffenbach, der nicht nur Arzt an der Charité ist, sondern auch der Hausarzt der adeligen Familie.

    Am Beispiel dieser teils erfundenen, teils historisch belegten Personen der Berliner Charité lässt die Autorin Ulrike Schweikert ein farbenfrohes Bild des Krankenhausbetriebs im 19. Jahrhundert entstehen. Man merkt sehr schnell, dass sie akribisch recherchiert hat für diesen Roman. So ist es ihr auch gut gelungen, die jeweiligen Personen in das Geschehen zu integrieren und den geschichtlichen Hintergrund mit viel Leben zu füllen. Ihre Protagonisten wachsen dem Leser schnell ans Herz, sie wirken sehr authentisch, so dass man gut mitfiebern kann mit den Geschehnissen dieser Geschichte. Aber auch der geschichtliche Hintergrund ist sehr gut eingefangen, man kann sich sehr schnell zurechtfinden in diesem Berlin des 19. Jahrhunderts. Ergänzt wird die Erzählung durch Kartenmaterial über die Lage des Krankenhauses. Der Schreibstil ist flüssig, so dass die knapp 500 Seiten des Buches nur so dahinfliegen.

    Mit diesem Buch ist der Autorin erneut ein grossartiger historischer Roman gelungen, den ich sehr gerne weiter empfehle. Von mir gibt es die volle Sternenzahl.

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  • 5 Sterne

    Hannelore K., 02.07.2018

    Der Klappentext
    „Berlin, 1831. Seit Wochen geht die Angst um, die Cholera könne Deutschland erreichen – und als auf einem Spreekahn ein Schiffer unter grauenvollen Schmerzen stirbt, nimmt das Schicksal seinen Lauf. In der Charité versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen fieberhaft, Überträger und Heilmittel auszumachen: ein Wettlauf gegen die Zeit. Während die Ärzte um das Überleben von Tausenden kämpfen, führen drei Frauen ihren ganz persönlichen Kampf: Gräfin Ludovica, gefangen in der Ehe mit einem Hypochonder, findet Trost und Kraft in den Gesprächen mit Arzt Dieffenbach. Hebamme Martha versucht, ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten, und verdingt sich im Totenhaus der Charité. Die junge Pflegerin Elisabeth entdeckt die Liebe zur Medizin und - verbotenerweise - zu einem jungen Arzt ...“
    hat mich mehr als neugierig gemacht und das ganze Buch hat absolut gehalten, was dieser „versprochen“ hat !
    Dieses Buch ist nicht nur so spannend, dass man es nicht aus den Händen legen kann, nein. Die einzelnen Geschichten / starken Frauen sind jede für sich so beeindruckend und interessant, dass man immer weiterlesen muss, selbst wenn mal die Zeit fehlt. So waren die 496 Seiten auch sehr schnell ausgelesen, jedenfalls für meine Verhältnisse, denn sonst lese ich nicht so schnell. Doch dieses Buch liess mir fast keine andere Wahl. Ich lese sehr gerne solche „Schicksale starker Frauen“ und habe auch gerade in letzter Zeit etliche solcher Bücher gelesen, doch dieses stach doch nochmal aus der Masse heraus, weil es eben so „vielschichtig“ war und auch immer nochmal zu überraschen wusste. Einfach toll geschrieben und dafür gibt es eine glasklare Leseempfehlung von mir !

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  • 5 Sterne

    katikatharinenhof, 09.07.2018

    Berlin, 1831 - Das Leben der Menschen wird von der Angst geprägt, dass die Cholera um sich greifen könnte und so Deutschland fest im Griff hat.
    Während die Ärzte in der Charité um das Leben der Menschen kämpfen, kämpfen drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, in ihren ganz persönlichen Kriegen. Zwischen Epidemie, Liebe und verzweifelt sein meistern sie ihr Schicksal und immer wieder spielt das wohl bekannteste Krankenhaus Deutschland im Leben der drei Frauen eine grosse Rolle...

    Dieses buch ist ein echter Stern am Lesehimmel und ich bin fasziniert von der Geschichte.
    Der Roman nimmt mich mit auf eine Zeitreise der besonderen Art und ermöglicht mir so den ungeschönten Blick auf das Leben der damaligen Zeit. Die Behandlungsmethoden fordern mir einiges ab und ich bin erschüttert, wie brutal und schonungslos hier im Dienste der Medizin gehandelt wird- und das zum Wohl des Menschen ?!Selbst die Krankenpfleger und-Schwestern sind wenig einfühlsam und brutal.
    Die akribische Recherche der Autorin ermöglicht mir, dass ich mich direkt in das Jahr 1831 hineinversetzt fühle und so die Geschichte miterlebe, fühle und verinnerlichen kann.
    Das Bild der Frau in der Gesellschaft wird sehr schön skizziert und ich bin froh, dass sich da doch so einiges getan hat :-)
    Dass die Medizin zum heutigen Zeitpunkt soweit fortgeschritten ist, verdanken wir nicht zuletzt dem Forschungs- und Tatendrang der Ärzte von damals, denn mit welchem Eifer diese bei der Sache gewesen sind, ist schon lobenswert.
    Die Autorin verwebt Historisches gekonnt mit einer fiktiven Geschichte, lässt die Protagonisten lebendig werden und sorgt somit für extrem gute Unterhaltung.

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  • 5 Sterne

    Wencke M., 23.08.2018

    Was mich an diesem historischen Roman sehr begeistert hat, ist zum Einen der Schreibstil der Autorin. Ihr gelingt es wunderbar, dass der Leser in das Berlin von 1831 eintauchen kann. Zum Anderen ist es der Wahrheitsgehalt dieses historischen Romans. Die Charité ist ein geschichtsträchtiges Krankenhaus in Berlin. So gab es Professor Dieffenbach tatsächlich. Vielen Dank an dieser Stelle an die Autorin für das aufschlussreiche Nachwort!

    Es gibt die ersten Toten der Cholera in Berlin. Die Ärzte in der Charité sind noch ratlos. Wenn sie nur wüssten, wie diese tödlich endende Krankheit übertragen wird. Somit bleibt auch die Frage offen, wie diese Krankheit gestoppt bzw. geheilt werden könnte, unbeantwortet. Ein Heilmittel ist nicht in Sicht. Kaum ebbt die Epidemie ab, kommen neue Herausforderungen auf die Ärzte zu, denen sie sich stellen müssen.

    Im Mittelpunkt dieses Romans steht unter anderem Elisabeth. Die junge Erwachsene lebte bisher mit ihrer Schwester in einer Wohnung am Kanal in Berlin. Es ist die Gegend wo die Armen der Stadt wohnen. Krankheiten breiten sich dort schnell aus. Elisabeth möchte anderen Menschen helfen und entscheidet sich für ein Leben als Wärterin in der Berliner Charité. Sie verdient gerade so viel, dass es zum Leben reicht. Elisabeth hat einen wunderbaren Charakter, sie arbeitet viel, ist sich für nichts zu schade, hat aber doch ihre Vorstellungen und tut diese auch kund. Neben Elisabeth gibt es noch einige andere Persönlichkeiten, die mir über die fast 500 Seiten ein grossartiges Lesevergnügen bereitet haben.

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  • 5 Sterne

    HexeLilli, 03.09.2018

    Der Autorin ist es gelungen mit diesem wundervollen, historischen Roman mir die damalige Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein Stückchen näher zu bringen. Durch die detailgetreue Beschreibung konnte ich prima eintauchen.
    Wie schon am Titel und am Cover zu erkennen spielt die Geschichte in Berlin. Rund um das auch heute noch bekannte Krankenhaus Charité. Aber damals ging es nicht unbedingt barmherzig zu. Cholera, Wundbrand, Typhus und Ruhr stellten die Ärzte vor grosse Herausforderungen. Jede Operation (ohne Narkose) war mit einem Risiko verbunden. Viele Frauen starben bei oder nach der Geburt ihres Kindes. Diese überlebten die heute harmlosen Kinderkrankheiten oft nicht. Dreck und schlechte Luft verpestete die oft überfüllten Krankensäle. Ein Teil der Protagonisten lebte dort zur damaligen Zeit. Unter anderem Dr. Dieffenbach. Die medizinischen Abläufe wurden aus alten Büchern übernommen. Auch geschichtliches fliesst mit ein. Die ersten Krankenpflegeschulen wurden gegründet. Der Adel hatte das Geld, wer arm war, selten genug zum Leben. Die damaligen Krankenschwestern (Wärterinen) kamen oft von der Strasse und pflegten die Kranken nur wieder willig für Essen und Unterkunft. Die junge Elisabeth ist eine seltene Ausnahme. Sie ist fleissig, gütig klug und sehr wissensdurstig. Zusammen mit der ehemaligen Hebamme Marta spielt sie eine der weiblichen Hauptrollen in dem Buch. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz.
    Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich vergebe die volle Punktzahl. Eine Empfehlung für alle Leser dieses Genere.

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  • 5 Sterne

    Elisabeth U., 08.08.2020 bei bewertet

    Ein Buch, das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangengenommen hat. Es beginnt 1831, zu den Anfangszeiten des Charites. In Berlin greift die Cholera um sich. Die Ärzte sind bemüht, die Krankheit in den Griff zu bekommen, wobei besonders Dr. Dieffenbach und seine jungen Kollegen neue Wege in der Medizin beschreiten wollen, während der alte Professor von seinen bisherigen Behandlungsmethoden nicht ablassen will. Elisabeth ist als sog. Wärterin in dem Krankenhaus tätig. Sie setzt sich über Gebühr für die Patienten ein, verliebt sich in einen Arzt und tritt dann in einen Orden ein. Martha ist Hebamme, gibt aber nach einem schweren Schicksalsschlag ihren Beruf auf und arbeitet dann als sog. Totenfrau im Charite. Gräfin Ludovika ist unglücklich mit einem Hypochonder verheiratet, bekommt aber dennoch eine wunderbare Tochter. Das Leben dieser drei Frauen ist eng verworben mit Charite und den Ärzten. Wir Leser erfahren, in welchen oft unhygienischen Zuständen die Patienten dort sein mussten, ohne genügend Arzneimttel, die Operationen wurden noch bei vollem Bewusstsein durchgeführt und es herrschte der Wundbrand. Auch Berlin und die Zustände dieser Stadt werden uns vor Augen geführt und wir können von Glück sagen, im Heute leben zu dürfen. Die Autorin beschreibt hier die Entstehungsgeschichte dieses Krankenhauses mit seinen Ärzten und bestimmt ist hier nicht nur Fiktion sondern auch sehr viel Wahrheit miteinander verbunden. Ein Buch, das den Leser mehr als nachdenklich zurück lässt.

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  • 5 Sterne

    Manuela B., 08.07.2018

    Die Charite Hoffnung und Schicksal ist ein Historischer Roman der Autorin Ulrike Schweikert. Die Autorin beleuchtet in ihrem Buch das Leben und Wirken im Berliner Krankenhaus Charite. Das Buch setzt ein im Jahr 1831, in dem die Cholera Berlin heimsuchte. Erzählt wird die Geschichte dreier unterschiedlicher Frauen, zum einem Martha Vogelsang, eigentlich Hebamme aber sie wechselt ins Totenhaus der Charite um ihrem Sohn ein besseres Leben ermöglichen zu können. Zum zweiten ist dann die Geschichte rund um Gräfin Ludovica, die gefangen ist in einer Ehe mit einem Hypochonder und als drittes Elisabeth Bergmann, die nicht das Schicksal vieler Frauen ihrer Zeit teilen möchte, die an einem Ehemann gebunden sind, der seine Frau nicht gut behandelt.

    Das Seelenleben der Protagonisten wird lebhaft geschildert und die Behandlungen der damaligen Zeit muten heute brutal und grausam an. Die Ärzte handelten nach bestem Wissen und Gewissen, aber nicht immer unbedingt zum Wohl ihrer Patienten. Die Krankenwärter und-wärterinnen werden in der Geschichte als brutal und nicht sonderlich mitfühlend beschrieben. Die Handlung selber wird lebhaft und ohne Schnörkel beschrieben und hielten mich im Bann der Geschichte. Die einzelnen Schicksale der Frauen werden zeitgemäss dargestellt und liefern ein gutes Bild der damaligen Zeit. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten und ich kann es trotz einiger unschöner Beschreibungen von Behandlungen als interessante Lektüre empfehlen.

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  • 5 Sterne

    booklooker, 23.07.2018

    Es wird die Geschichte der jungen Elisabeth erzählt, deren grösster Wunsch die Selbständigkeit ist und als Krankenwärterin in die Charité kommt. Dort soll sie sich der Patienten annehmen und ist den Ärzten untergeordnet. Da sie dem Leid der Erkrankten mit viel Empathie begegnet, Anordnungen der Ärzte hinterfragt und die anderen Wärter kritisiert, wird die Figur der Elisabeth dem Leser schnell sympatisch.

    Es wird die Geschichte des Herrn Dr. Dieffenbach erzählt, der als Chirurg in der Charité tätig ist und dort mit seinen fortschrittlichen Operationsmethoden die Medizin stark voranbringt und mit den Wirrungen der Liebe zu kämpfen hat.

    Eine weitere Figur ist die Hebamme Martha, die als Freundin von Elisabeth, nach einem einschneidenden Ereignis ihre Tätigkeit als Hebamme aufgibt und dann ebenfalls, als Totenfrau, in der Charité tätig ist. Martha kämpft, nachdem sie ihr Mann verlassen hat vor allem für ein besseres Leben für ihren Sohn.

    Natürlich sind alle Figuren irgendwie miteinander verbunden.

    Das Lesen des Romans hat mir sehr viel Freude gemacht. Zum Einen berührten mich das Schicksal der kranken Menschen und die gesellschaftliche Stellung von Frauen in den dreissiger Jahren des 19. Jahrhunderts (da möchte ich wirklich nicht tauschen) und zum Anderen ist der Roman einfach nur toll geschrieben.
    Die Autorin hat Historisches und Fiktionales auf wunderbare Weise miteinander verknüpft.

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