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  • 4 Sterne

    26 von 42 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S.L., 12.10.2018

    Als eBook bewertet

    Joe Bausch, Arzt in Strafvollzugsanstalten und Schauspieler im Tatort, ist Experte im Umgang mit Gefängnisinsassen. Vom Umgang mit ihnen berichtet er in 12 Geschichten. Oft gelingt es ihm, zu seinen Knackis Vertrauen aufzubauen. Er hört Beichten, Geständnisse und Berichte über die Seelenqualen der Gefangenen.
    Ob immer alles stimmt, was er erfährt? Gibt es doch gravierende Justizirrtümer? Sind alle Weggeschlossenen skrupellose, zu Recht eingesperrte Verbrecher?
    Joe Bausch erzählt authentisch, glaubhaft und zeigt auf, dass viele seiner Patienten trotz ihrer Verbrechen - sonst wären sie nicht hier- auch moralische Ansprüche haben. Im Gegensatz stehen die Unbelehrbaren, die auch im Knast lügen, betrügen, Schwächere schikanieren. Manchmal kommen sie damit aber nicht durch. Auch diese Vorgänge finden Eingang ins Buch.
    Allemal interessant, die verschiedensten Lebensläufe kennenzulernen, absurde Vorkommnisse zu erfahren, Stolz und Würde im Gefängnisalltag zu erleben.
    Eine sachlicher, präziser Schreibstil macht „Gangsterblues“ aus dem Ullstein Verlag zu einem interessanten Leseerlebnis.

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  • 5 Sterne

    24 von 43 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 19.12.2018

    Als Buch bewertet

    Gangsterblues, Sachbuch von Joe Bausch, 240 Seiten, erschienen bei Ullstein extra
    Harte Geschichten aus dem härtesten Gefängnis in Deutschland.
    Das Buch ist in zwölf Kapitel eingeteilt, jedes Kapitel ist mit einem Titel passend zum Inhalt überschrieben. Am Anfang ist eine Inhaltsangabe eingefügt, die die Übersicht erleichtert, es ist möglich die einzelnen Erzählungen schnell zu finden. Medizinische Fachausdrücke und Begriffe der Juristensprache sind kursiv gedruckt und werden dadurch deutlich hervorgehoben.
    Zwölf aussergewöhnliche Geschichten – erzählt von Bestsellerautor Joe Bausch. Er ist der „Hausarzt“ von Mördern, Dieben, Vergewaltigern, Betrügern und Drogendealern. Sie sitzen langjährige Haftstrafen ab und eines Tages wollen sie reden. Das Buch befasst sich mit dem Alltag in deutschen Gefängnissen. Die geschilderten Fälle beschreiben keine lebenden oder toten Personen, sie hätten sich aber so zutragen können.
    Zwölf Geschichten die Gefangene dem Gefängnisarzt Joe Bausch, Tatort-Fans bekannt als Kölner Gerichtsmediziner Dr. Joseph Roth, in der Justizvollzugsanstalt Werl anvertraut haben, als sie der „Knast-Blues“ erwischt. Erst im Vorwort erfährt der Leser, dass es sich im Buch um fiktive Erzählungen handelt und nicht wie im Klappentext beschrieben um „Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen. Was in den Stories der Wahrheit entspricht und wie viel der Phantasie des Autors entsprungen ist, ist egal. Wichtig ist, dass es sich so oder ähnlich zugetragen haben könnte. Und das ist von Bausch glaubhaft und äusserst spannend dargestellt. Keine unnötigen Längen und in deutlicher Sprache, zuweilen im Knastjargon und urteilsfrei erzählt der Autor flüssig und prägnant. Ich fühlte mich gut unterhalten und konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Einige der Geschichten haben mich betroffen gemacht. Z.B. die Geschichte „Auf die Knochen“. Hier handelt es sich um den jungen Fussballstar aus Ghana, dessen erhoffte Karriere aus gesundheitlichen Gründen zu Ende ist bevor sie begann. Das Kapitel Mörderkind hat mich auch nachdenklich gemacht. Wie fühlt sich eine Zeugin, wenn der, durch ihre Aussage, verurteilte Mörder aus dem Gefängnis entlassen wird? Teilweise sogar humoristisch wurde es als drei „alteingesessene“ Knastbrüder entlassen werden und sie so schnell wie möglich wieder in ihre vertraute Umgebung „hinter Gitter“ kommen wollen. Egal was die Insassen auf dem Kerbholz haben, sie sind für ihn zuallererst Patienten, um die er sich kümmert, so gut er kann. Auch wenn es manchmal darum geht nur zuzuhören und dabei zwischen den Zeilen zu lesen, was dem Patienten auf dem Herzen liegt. Wie im Fall des Psychopathen, dessen Entlassung auf eigenes Bestreben und zur Verhinderung einer neuen schrecklichen Straftat verhindert werden konnte.
    Dieses Buch hat mir einen guten Einblick verschafft, wie es im Gefängnisalltag zugeht, fernab von diversen Knastserien. Wie Gefangene „ticken“ und ihre sympathischen und auch menschlichen Seiten, obwohl sie „Schwerverbrecher“ - und in Sicherheitsverwahrung untergebracht sind. Dies hat der Autor durch die Anonymisierung geschafft, ohne anzuprangern, oder zu werten, alleine durch seinen sachlichen emotionslosen Schreibstil bleibt es auch dem Leser erspart über die Insassen zu urteilen.
    Ich kann dieses Buch nur jedem Leser empfehlen. Sehr informativ, sehr interessant und unterhaltsam, dazu schnell und flüssig gelesen. Joe Bausch ist nicht nur ein guter Schauspieler, hier beweist er erneut, dass er auch als Schriftsteller erfolgreich ist. Volle Punktzahl 5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    6 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LaberLili, 05.11.2018

    Als Buch bewertet

    Ziemlich durchschnittliche Kriminellengeschichten

    Bevor das eBook als Rezi-Ex auf meinem eReader Einzug hielt, war mir bereits eine Leseprobe bekannt, welche die erste enthaltene „Geschichte“ (das Buch besteht aus diversen Episoden aus Bauschs Berufsalltag in der JVA, auf wahren Begebenheiten fussend, aber wohl immer leicht verfremdet) umfasste und theoretisch lässt sich der Eindruck, den ich dadurch vom Buch gewonnen hatte, für mich nun quasi auch weiter auf das Gesamtwerk übertragen.
    Der grosse Aufmacher an diesem Buch war für mich nun definitiv der Autor, auch mir längst aus dem Kölner „Tatort“ bekannt (den ich auch grad deswegen schätze, weil die Rolle des Rechtsmediziners dort eben mit Joe Bausch mit einem echten Gefängnisarzt besetzt worden ist), der neben dem Münsteraner „Tatort“ der Einzige ist, den ich wirklich gerne sehe.

    Die „harten Geschichten“ waren nun allesamt ganz interessant (wobei die erste Geschichte letztlich gar die war, die mich am Wenigsten ansprach); völlig Fachfremden und gänzlich Aussenstehenden bietet sich hier ein Einblick in die „Vielfalt“ der Verurteilten, von mutmasslich unschuldig bis hin zu absolut skrupellos. Alle Erzählungen sind völlig unterschiedlich; ich hatte nie den Eindruck, dass sich eine (Lebens)Geschichte wiederholen würde, und Bausch selbst beurteilt die Aussagen der Straftäter eher vorsichtig bis verhalten, in jedem Fall professionell distanziert. Teilweise lässt sich erahnen, was er über einen bestimmten Fall denkt, aber im Allgemeinen ist der „Gangsterblues“ doch sehr objektiv gehalten.
    Für Menschen, die selbst mit diversen Straftätern zu tun haben/hatten, dürfte das Buch jedoch keine überraschenden Inhalte bieten, sondern vermutlich lediglich das beruhigende Gefühl, dass man nicht als Einziger von teils heftigen Biografien weiss. Ich habe, zunächst im Hauptberuf und später noch auf ehrenamtlicher Basis, lange mit schwerstabhängigen verurteilten Kriminellen zu tun gehabt, im Rahmen von deren Bewährungsauflagen: Irgendwie waren Bauschs in „Gangsterblues“ erzählten Geschichten vielfach auch für Jene absolut typisch und nun so beliebig, dass mir dauerhaft vermutlich keiner der im Buch nu thematisierten Straftäter mittelfristig im Gedächtnis bleiben wird.

    Wobei: Wenn man sich bislang eher nur in einem Heile-Welt-Szenario aufgehalten hat, werden viele von Bauschs Erzählungen wiederum sehr heftig und unfassbar wirken (obschon ich mir ganz, ganz sicher bin, dass er dabei hier über die krassesten Fälle nicht ein einziges Wort verliert); ganz sensiblen und besonders empathischen Personen würde ich von der Lektüre vermutlich eher abraten, man sollte schon bereit sein, in etwas tiefere, menschliche Abgründe zu blicken und sich generell eben für die Geschichten von Kriminellen, bei denen es sich halt nicht unbedingt um den kleinen Ladendieb handelt, sondern die echt was auf dem Kerbholz haben, interessieren.

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  • 3 Sterne

    13 von 25 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diamondgirl, 08.11.2018

    Als Buch bewertet

    Fiktive wahre Geschichten aus dem Knast

    Joe Bausch, bekannt aus dem Kölner Tatort, arbeitet seit über 30 Jahren als Mediziner in der JVA Werl. Im Laufe seines Berufslebens hat er sicherlich eine Menge erlebt und gehört. In seinem neuen Buch lässt er in 12 Knast-Geschichten die Leser am Leben hinter Gittern teilhaben.
    Man erfährt so einiges aus dem für Normalbürger verborgenen Gefängnisalltag, sowohl der Insassen als auch des Wachpersonals und natürlich des Mediziners selbst. Die jeweilige Haftursache, sprich das begangene Verbrechen, wird jeweils kurz erläutert - nicht mit überflüssigem Voyeurismus, sondern angenehm sachlich. Er erwähnt auch Schwachstellen des Systems und vor allem Schwächen der Menschen innerhalb dieses Systems.

    Die Stories sind durchweg interessant zu lesen und Bausch schreibt so, wie er diese Stories auch live erzählen würde. Das passt natürlich auch irgendwie, denn er ist schliesslich kein Schriftsteller. Alles andere würde man ihm vermutlich nicht abnehmen.
    Leider muss ich an dieser Stelle sagen, dass das Buch dadurch auch gewisse Schwachstellen hat. Man ist lediglich Beobachter oder Zuhörer aus der Ferne. Es gelang mir an keiner Stelle irgendeine wie auch immer geartete Verbindung zu einer der geschilderten Personen - nicht einmal zu der des Erzählers Bausch. So, als ob jemand von seiner Urlaubsreise erzählt, was er alles gesehen hat unterwegs. Man hört es, nimmt es zur Kenntnis und das war es dann auch.
    Was mich sehr gestört hat: Wenn man dieses Buch kauft aufgrund des Bucheinbandes, dann ist man der Meinung, dass es sich um wahre Geschichten handelt - so steht es auf dem Klappentext ausdrücklich erwähnt: "Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen."
    Bereits im Vorwort des Buches erfährt man dann allerdings, dass es sich beileibe nicht um wahre Geschichten handelt, sondern vielmehr um fiktive Stories: "Die Idee, die interessantesten von ihnen zu anonymisieren, zu fiktionalisieren und weiterzuspinnen, trieb mich dabei an."
    Obendrein auf einem Vorsatzblatt: "Sie beschreiben also keine lebenden oder toten Personen; sie haben sich nicht zugetragen, hätten sich aber so wie beschrieben zutragen können."
    Das ist natürlich die Entscheidung des Autors, ihm bekannte Begebenheiten noch entsprechend auszuschmücken und weiterzuspinnen, damit sie überhaupt interessant genug erscheinen, um aufgeschrieben zu werden. Dennoch sollte nicht auf dem Bucheinband der Eindruck von True-Crime erweckt werden, wenn es nicht den Tatsachen entspricht. Das gibt auf jeden Fall einen Punkt Abzug von mir.
    Ich gebe zu, dass ich während der Lektüre unwillkürlich Vergleiche zog mit den vom Ansatz her ähnlichen Büchern Ferdinand von Schirachs (Schuld, Verbrechen, Strafe). Leider jedoch hat Bausch nicht dessen schriftstellerische Begabung, mich als Leser mit zu nehmen und vor allem mitfühlen zu lassen. Wenn ohnehin sehr viel Fiktion dabei war, hätte er mir auch irgendwie vermitteln können, was in dem jeweiligen Protagonisten vorging. Aber in diesem Buch ist eigentlich nur einer Protagonist: Joe Bausch. Das war zwar immer noch unterhaltsam, weil ich Herrn Bausch und seine direkte Art durchaus mag, aber insgesamt war es doch etwas wenig.

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  • 5 Sterne

    9 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Eva T., 11.01.2020

    Als Buch bewertet

    Interessant und einfach empfehlenswert. Man könnte meinen man ist live bei eunem Tatort.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anyways, 05.12.2018

    Als Buch bewertet

    Joe Bausch, Regierungsmedizinaldirektor in der Justizvollzugsanstalt Werl, plaudert aus seinem Berufsleben. Bis zu fünfzig Patienten versorgt er täglich medizinisch. Sie alle verbindet eine langjährige Haftstrafe und ein breites Spektrum an krimineller Energie. Zwölf Fälle schildert er in einem zu Anfang für mich erst einmal gewöhnungsbedürftigen „Knastjargon“. Anders als der Klappentext jedoch vorgaukelt. Dort steht: „Sie alle vertrauen sich Joe Bausch an und lassen ihn tief in den Abgrund ihrer Seele blicken. Die besten dieser Geschichten hat er hier aufgeschrieben. Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen.“ Joe Bausch stellt in seinem Prolog jedoch klar, dass er den Fokus nicht auf Einzelschicksale legt, sondern den Alltag in deutschen Gefängnissen schildert.

    „Aussergewöhnliche Begegnungen und die Geschichten die mir dabei erzählt wurden, oder Geschichten, von denen ich nebenbei erfuhr, inspirierten mich für dieses Buch. Die Idee, die interessantesten von ihnen zu anonymisieren, zu fiktionalisieren und weiterzuspinnen, trieb mich dabei an.“

    Ich finde diese Darstellung hätte doch viel eher auf den Klappentext gehört, als das vorgeben „wahrer“ Geschichten.

    Die zwölf Kapitel sind deswegen jedoch nicht minder lesenswert. Ganz grossen Einfluss hat auch der unglaublich trockene Humor des Autors. Wirklich erschrocken war ich über Geschichte 5, als Angehörige eines medizinischen Berufstandes ist es mir absolut nicht fremd, wenn Patienten das Personal körperlich verletzten oder es zu mindestens versuchen. Ein ganz anderes Kaliber sind „schwere Jungs“ die dasselbe versuchen, im Knast. Ein gefährlicher Arbeitsplatz.

    Es gibt jedoch auch Geschichten die einen zum Schmunzeln bringen, oder deren Verfilmung schon vor dem geistigen Auge abläuft. Hier wäre die Geschichte um die „alten Knochen“ zu nennen. Ich kann förmlich, Bruce Willis, John Malkovich und Tommy Lee Jones in den Hauptrollen sehen.

    Professionell, distanziert, mit lockerem Ton, trotzdem spannend und ab und an musste ich auch sehr humorvoll.


    Fazit: Absolut lesenswert, obwohl oder gerade weil es nicht wahre Geschichten sind.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    XYZ, 05.01.2019

    Als Buch bewertet

    1a Lektüre

    Nach „Knast“ gewährt Arzt, Autor und Schauspieler Joe Bausch in „Gangsterblues“ erneut Einblicke in seine Arbeit als Leitender Regierungsmedizinaldirektor in der Justizvollzugsanstalt Werl und den Gefängnisalltag.

    „Aussergewöhnliche Begegnungen und die Geschichten, die mir dabei erzählt wurden, oder Geschichten, von denen ich nebenbei erfuhr, inspirierten mich für dieses Buch. Die Idee, die interessantesten von ihnen zu anonymisieren, zu fiktionalisieren und weiterzuspinnen, trieb mich dabei an.“



    Das Cover mit dem markanten Gesicht Joe Bauschs und prägnanten Titel hat Anziehungskraft. Gut gewählt sind auch die Farben. Das Schwarz als Hintergrund und die weisse Schrift. Alles sehr passend zum Inhalt. Zusatz und Vorwort lassen keine falschen Erwartungen aufkommen. „Gangsterblues“ bringt einem den Gefängnisarzt Joe Bausch näher, der seine Prinzipien und Regeln hat, aber auch eine Neugierde. Ihm gelingt es, Vertrauen aufzubauen wo Misstrauen und unsichtbare Mauern vorherrschend sind. Ein interessantes Buch. Auch der Unterhaltungswert kommt nicht zu kurz.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 29.10.2018

    Als Buch bewertet

    Joe Bauschs zweites Buch hat mich vollkommen überzeugt und dies, obwohl ich Fan von Kurzgeschichten bin. Diese 12 Geschichten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben mich aber ab der ersten sofort in den Bann gezogen. Sie sind spannend, schonungslos ehrlich geschrieben und findet sich sicherlich in der ein oder anderen eine Portion Wahrheit.

    Besonders gefällt mir, dass der Autor offenbar eine ganz eigene, ruhige, aber interessierte Art hat und dementsprechend gut bei den Gefangenen ankommt. Diese Erzählungen wirken daher extrem realistisch und authentisch. Ich habe beim Lesen wirklich das Gefühl, dass er sich für die Schicksale interessiert und versucht, die Insassen zu unterstützen.

    Sicherlich ist die ein oder andere Anekdote auch wirklich hart zu lesen und grausam, man muss aber bedenken, dass es sich bei den handelnden Personen samt und sonders um Schwerverbrecher handelt.

    Ich werde jedenfalls das erste Buch des Autors auch noch nachholen und kann dieses Buch nur jedem wärmstens empfehlen, der sich für Erlebnisse im Gefängnisalltag interessiert.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katja E., 20.04.2023

    Als Buch bewertet

    Zwölf Geschichten über 12 Menschen in einem der härtesten Gefängnisse Deutschland und ein Arzt, der nicht nur mit seiner Arbeit sehr ernst nimmt, sondern auch versucht, die Menschen, die vor ihm sitzen, nicht nur als Verbrecher zu sehen sondern als Menschen mit Vergangenheit, die seine ärztliche Hilfe benötigen. Das betont Joe Bausch auch immer wieder in dem Buch.
    Ein guter Einblick in den Alltag einer deutschen Justizanstalt, erzählt durch einen der bekanntesten Gefängnisärzte und Schauspieler Deutschlands - Joe Bausch.
    Seine Art des Erzählens sollte man schon mögen, weil sie ist sehr lebensnah und manchmal auch etwas schonungslos, aber so ist auch der Alltag in einer Justizvollzugsanstalt.
    Ein Buch, was fesselt, aber auch nachdenklich macht, weil Verbrecher ist eben nicht gleich Verbrecher und das zeigt sich in den 12 Geschichten sehr gut.
    Absolut empfehlenswert, nicht nur für True Crime Fans sondern auch für alle, die sich für den Alltag im Knast oder auch für spannende Biografien interessieren.

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  • 5 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wolkenschloss, 04.12.2018

    Als Buch bewertet

    Joe Bausch ist seit vielen Jahren Gefängnisarzt in der JVA Werl und Experte im Umgang mit den Gefangenen. Es gibt kaum etwas. was er nicht schon erlebt hat und davon hat er auch in seinem ersten Buch "Knast" (auch sehr lesenswert!) berichtet. In diesem Buch geht es nun viel tiefer in die Geschichte der Häftlinge. Er schildert die Schicksale und Erlebnisse von zwölf Gefängnisinsassen.. Ich finde wirklich interessant von den Insassen zu lesen und von absurden und tragischen Begebenheiten zu erfahren, die Joe Bausch alle mitbekommen hat und in diesem Buch aufgeschrieben. Für schwache Gemüter sind die Geschichten nichts, aber für alle anderen umso lesenswerter! Der Schreibstil war gewohnt klar und deutlich und leicht zu verstehen. Es werden keine Begriffe verwendet, die man nicht direkt versteht! Auch das Cover hat mir wieder gut gefallen, es passt einfach und dadurch weiss auch jeder wer der Autor ist, er ist schliesslich vor allem aus dem Kölner Tatort bekannt.

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  • 4 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 12.11.2018

    Als Buch bewertet

    Wenn Gangster den Blues schieben
    Joe Bausch, seit knapp dreissig Jahren Anstaltsarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl, einem Hochsicherheitsgefängnis für gefährliche Verbrecher, hat in seinem Job bereits viel erlebt und gesehen. Während ihrer Zeit im Gefängnis haben die Insassen viel Zeit, sich mit ihren Taten bzw. ihren Zunkunftsaussichten auseinander zu setzen. Einige von ihnen suchen jemanden zum Reden – und Joe Bausch hört ihnen zu. Über ihre Tatmotive, die Taten anderer sowie die Freude oder Angst, nach langer Zeit in eine ihnen mittlerweile fremde Welt entlassen zu werden. Aus diesen Geschichten hat Joe Bausch zwölf ausgewählt und nun ausreichend verfremdet in einem Buch zusammengefasst. Dabei merkt man schnell, dass der Autor sich wirklich für die Gefangenen interessiert. So handeln die Geschichten von Schuld und Unschuld, Reue und Gewalt und Zukunftsängten, welche sogar den Tod zur erträglicheren Option werden lassen. Aber auch von Justizirrtum, dem Verhalten der Gefängnisinsassen untereinander, von Sonderwünschen Einzelner, gutbezahlten Anwälten und der Gewalt gegenüber weiblichem Personal wird erzählt.
    Die Geschichten sind ungeschönt, das merkt man beim Lesen schnell. Ebenso, dass sich Joe Bausch wirklich für die Betroffenen und deren Geschichten interessiert, dabei aber seinen Job stets im Auge behält. Er versucht, neutral zu bleiben, zu helfen, wo er kann, verweigert aber Tätigkeiten, die mit seinem Medizinerethos nicht vereinbar sind. Mir hat das Buch sehr gefallen, dieser Einblick in die Welt der Schwerverbrecher – und bin froh, nicht selbst mit dieser Welt konfrontiert zu werden. Sehr schade war nur, dass das Buch nach der zwölften Geschichte einfach abbrach, ohne ein Nachwort des Autors, welches das Buch nochmal abgerundet hätte.

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  • 4 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria B., 27.10.2018

    Als Buch bewertet

    Zwölf Einblicke ins Gefängnisleben

    Zwölf verschiedene Situationen von Gefangenen und Einblicke in ihre Hintergründe, zwölf aussergewöhnliche Begegnungen und Geschichten. Und zwölfmal anders reagiert jeder der Protagonisten auf seine Gefängnisstrafe. Obwohl Joe Bausch gleich im Vorwort festhält, dass die Stories sich so nicht zugetragen haben, aber so hätten verlaufen können, wirkt alles sehr authentisch und glaubwürdig.

    Da ist Hans-Dieter, der sich jeder Hafterleichterung verweigert. "Sixpack" Udo werden schwerste Verletzungen zugefügt, aus Rache. Die unzertrennlichen Zwillingsbrüder Rainer und Rolf werden nach einer Reihe von Gewalttaten in verschiedene Haftanstalten eingeliefert. Einer bricht wieder aus, um weitere schwere Verbrechen zu verüben, der andere will umkehren und sich vom düsteren Schatten seines Bruders befreien. Aber ist das, bei ihrer engen Bindung, überhaupt möglich?

    Joe Bausch, bekannt vom Tatort Köln und in Werl als Gefängnisarzt tätig, vermittelt uns (als ihre Vertrauensperson) tiefe Einblicke ins Leben von Häftlingen, was sie vermutlich zu Verbrechern werden liess und wie sie mit ihrer Strafe umgehen. Dazu liefert er ein ordentliches Quantum an Psychologie. Die einzelnen Geschichten sind flott und unterhaltsam, aber keineswegs wertend geschrieben. Manche Texte haben ihre Längen, die mich zum Querlesen verleitet haben. Doch berührend sind sie allesamt. Und es zeigt sich, wie klein die Schritte sein können, die einen Menschen zu einer Tat verleiten.

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  • 4 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 02.11.2018

    Als Buch bewertet

    Geschichten aus dem Knast

    Joe Bausch erzählt Geschichten aus dem Knast, über die Gefangenen, die sich ihm als Arzt anvertraut haben. Die Geschichten sind so anonymisiert, dass der Leser die dazugehörigen Gefangenen nicht herausfinden kann. Dennoch gelingt es dem Autor, ehrlich und offen über die verschiedenen Personen zu erzählen, die ihm in dieser Zeit begegnet sind: Mörder, Dealer, Betrüger, Vergewaltiger, die allesamt zu hohen Haftstrafen verurteilt wurden. Es sind die verschiedensten Charaktere, deren Geschichte Eingang in dieses Buch erhalten.

    Es gelingt dem Autor sehr eindrücklich, die Geschichten zu erzählen, die hinter den Schicksalen der Gefangenen stehen. Die zwölf Erzählungen geraten eher kurz, prägnant sind sie aber trotzdem, mal leicht, mal eher schwer, so wie auch die dahinterstehenden Charaktere äusserst unterschiedlich sind. Ich hatte Reality Crimes erwartet, teilweise habe ich die in diesem Buch auch bekommen, wobei manche Geschichten sehr abrupt zu Ende kommen. Dies ist sicherlich der Authentizität der Fälle geschuldet, hat mir aber ein Gefühl der Unvollständigkeit hinterlassen.

    Es ist ein interessanter Einblick in Schicksale aus einer Welt, die mir sonst eher unbekannt bleibt. Vermutlich wird dieses Buch nicht jeden ansprechen. Joe Bausch ist es dennoch gelungen, Geschichten hinter den „harten Jungs“ aufzuzeigen.

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  • 4 Sterne

    11 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Melanie M., 01.11.2018

    Als Buch bewertet

    Ich kenne Joe Bausch aus dem Kölner Tatort und weiss, dass er als Gefängnisarzt auch im richtigen Leben mit Verbrechern zu tun hat. Als ich gesehen habe, dass er dieses Buch geschrieben hat, musste ich es unbedingt lesen. Jeder von uns liest Krimis oder Thriller, aber hier bekommt man Einblicke in den echten Knastalltag, Einblicke in das Leben echter Verbrecher. Joe Bausch schreibt zu Beginn, dass es keine wirklich realen Fälle sind, über die er schreibt, aber dass es sich so zugetragen haben könnte (Klar, ich meine Schweigepflicht und so...). Er gibt uns in 12 Kurzgeschichten Einblicke in seinen Alltag als Gefängnisarzt und stellt uns 12 Geschichten über 12 verschiedene Menschen vor. Ich habe mal eine Doku im Fernsehen gesehen über Jugendstraftäter und deren Leben im Knast. Ich persönlich finde das mega spannend. Ich frage mich immer, was das für Menschen sind, die gewissen Verbrechen begangen haben. Warum haben sie Straftaten begangen, was hat sie dazu getrieben und was hat es mit ihnen gemacht. In diesem Buch beschreibt uns Joe Bausch 12 ganz unterschiedliche Menschen. Ich finde es wirklich spannend und kann das Buch nur jedem empfehlen, der auch mal einen Blick hinter die Knastmauen werfen möchte.

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  • 3 Sterne

    5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 28.10.2018

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt: 
    Sie sind Mörder, Dealer, Betrüger, Vergewaltiger Räuber. Und viele von ihnen wollen reden? Viele vertrauen sich Joe Bausch an und lassen ihn tief in den Abgrund ihrer Seele blicken. 
    Meine Meinung: 
    Ich weiss nicht so recht, was ich bei diesem Buch erwartet habe aber am Ende muss ich sagen, was es auch immer war, es hat sich nicht wirklich erfüllt. Ich habe die Storys der schweren Jungs gelesen und hatte immer so eine Art Widerwillen dabei. Vielleicht war mir das alles zu viel Realität, mit der man hier konfrontiert wird. Auch der Schreibstil gefiel mir nicht wirklich, wobei er natürlich zum Buch passt. Aber all das führte bei mir zu einer maximal durchschnittlichen Bewertung und am Ende war ich echt froh, als das Buch beendet war. 
    Fazit : 
    Schwere Kost.

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  • 2 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    skandinavischbook, 28.10.2018

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung :
    Mit sehr grossen Erwartungen bin ich an das Buch herangegangen , doch leider blieb ich desillusioniert zurück.
    Denn in diesem Buch zeugt sich mal wieder, dass jemand der verbal mit Worten gut umgehen kann, noch lange kein begnadeter Schreiber ist und so verhält es sich auch mit Joe Bausch.
    Ich erwartete spannende, nah an der Realität angelegte Stories, in denen eine gewisse Form der Charakterstudie mit Reflexion einzughält. Was ich bekam war leider ein sehr schlecht und frei Schnauze erzählte Buch, welches weder Spannung noch interessante Einblicke gewährte, sondern den Leser stets gelangweilt zurückliess, mit der Frage, was einem diese Geschichte nun eigentlich erzählen wollte. Doch das grösste Manko ist in meinen Augen, die Unfähigkeit des Autors zu schreiben bzw. Zu erzählen.
    Für mich eine echte Enttäuschung und 2 Sterne

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  • 5 Sterne

    6 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 21.11.2018

    Als Buch bewertet

    HOTEL WERL
    Bisher kannte ich Joe Bauschs charakteristisches Gesicht sowie seine markante Stimme nur aus den Kölner Tatort-Folgen. Dort spielt er seit 1997 den Gerichtsmediziner Dr. Joseph Roth an der Seite von Ballauf und Schenk.
    Mit „Gangsterblues – Harte Geschichten“ legte er nun ein Buch vor, indem er aus seinem realen Berufsalltag berichtet. Seit über 30 Jahren behandelt er in der Justizvollzugsanstalt Werl als Gefängnisarzt die Schwerstverbrecher. Man kann sich durchaus einen leichteren Job in diesem Beruf vorstellen. Ich zolle Joe Bausch meine Hochachtung und bewundere ihn für die jahrzehntelange, gesundheitliche Betreuung der Aussenseiter unserer Gesellschaft. Wie er selbst betonte, ist seine Arbeit auch nicht ungefährlich.
    Ich habe sein Werk nun als Hörbuch erleben dürfen. Die 12 Knastgeschichten liest der Autor auf 6 CDs und in 450 Minuten selbst. Sie wirkten auf mich sehr authentisch. Seine eindringliche Stimme hat ein Timbre, das bei mir Wirkung zeigt. Ich war vom ersten Ton an sofort aufmerksam. Ab und zu hatte ich das Gefühl, dass er die Intonierung nicht an der richtigen Stelle einsetzt. Doch das war für mich für den guten Gesamteindruck nicht weiter von Belang. Ich gewöhnte mich an seine etwas ungewöhnliche Betonung und Modulation der Stimme.
    Gleich zu Beginn hat mich die Story um einen zu Unrecht Verurteilten ganz schön mitgenommen. Die Umstände, die den jungen Bankangestellten eines grausamen Mordes an einer jungen Frau beschuldigten und überführten, fand ich skandalös. Letzten Endes war es für den unschuldigen Mann leider dumm gelaufen. Wenn nicht noch ein Wunder geschehen sollte, wird er voraussichtlich sein Leben weiterhin auf unbestimmte Zeit hinter Gittern verbringen. Da hat meiner Meinung nach zuerst die Polizei und dann die Justiz total versagt. Ich finde es einfach fatal, dass es keine Möglichkeit zu geben scheint, auch mal Fehler einzugestehen.
    Wie Joe Bausch seine Knastologen und ihre Verbrecherkarrieren
    vorstellt, zeigt mir auf eine besondere, beeindruckende Weise, dass er auch diesen Menschen nicht nur als zuständiger Mediziner Beachtung und seine volle Aufmerksamkeit schenkt. D.h. allerdings, wenn sie es wollen! Er legt es nicht darauf an z. B. den Seelenklempner zu geben. Wer seinen Rat oder sein Zuhören benötigt, bekommt das auch.
    Ohne jegliche Klischees versteht der Arzt die Verurteilten im Kontext zur Gesellschaft, zu den Normen darzustellen. Er bezieht dabei ihre Sicht auf ihre Tat(en) mit ein, ohne selbst zu werten. Die Taten stehen für sich und wie die Täter sich selbst dazu bekennen. Es wird über Fälle berichtet, die wirklich interessant, und ausgefallen sind. Sie wirken manchmal sogar absurd. Die harten Geschichten, die Joe Bausch im Laufe der Jahre erfährt, schildert er in einer Weise, die eine Identifikation schwierig machen. Er hat sie wirklich im Knast erlebt. Die Namen und andere Dinge veränderte der Autor, fiktionalisierte sie zum Teil und entwickelte sie weiter. Somit wurde die Privatsphäre der Betroffenen gewährleistet.

    Wie schon im Klappentext zu erfahren ist, hat Joe Bausch die besten dieser Geschichten aufgeschrieben. Wahre Geschichten, die unter die Haut gehen.

    Für mich war das Hörbuch fünf von fünf Sternen wert und wer ein wenig aus der härtesten Justizvollzugsanstalt Deutschlands erfahren will, dem möchte ich „Gangsterblues“ empfehlen.

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    eine Leserin, 21.10.2018

    Als Buch bewertet

    True Crime - sehr gelungen

    Mir war der Autor Joe Bausch vorher gänzlich unbekannt. Weder habe ich sein erstes Buch gelesen, noch ist er mir bei einem seiner zahlreichen TV-Auftritte aufgefallen. Jetzt weiss ich, dass er hauptberuflich und leidenschaftlich Gefängnisarzt in der Justizvollzugsanstalt Werl ist und aus diesen Erfahrungen heraus das Buch „Gangsterblues“ geschrieben hat.

    Gegliedert ist das Buch in 12 - völlig voneinander unabhängige - Geschichten; so kann der Leser selbst entscheiden, ob er jede Geschichte etwas sacken lassen möchte oder es hintereinander weg lesen mag.

    Die Geschichten sind eine Mischung aus fiktiven Aspekten und wahren Begebenheiten; das heisst aus Rücksichtnahme auf Opfer und Täter soweit verfremdet, dass keine Rückschlüsse gezogen werden können. Merken tut der Leser dies allerdings nicht, alles könnte sich tatsächlich so zugetragen haben und fesselt einen von Beginn an. Verbrechen werden schonungslos geschildert, schreckliche Einzelheiten werden nicht ausgelassen.

    Der Schreibstil ist sachlich und authentisch. Man merkt auf jeder Seite die ungemeine Erfahrung des Autors in seiner Arbeit und mit den Menschen. Situationen, Personen, Schauplätze - alles ist immer sehr detailliert dargestellt. Somit ist es sehr real und man fühlt sich als Leser irgendwie gelungen in die Geschehnisse hineinversetzt. Dabei sind es aber nie Darstellungen in reisserischer Art und Weise sondern es ist immer alles sehr würdevoll und menschlich geschrieben. Besonders positiv ist zu erwähnen, dass Joe Bausch dabei nie irgendwelche Wertungen der Ereignisse oder Personen vornimmt. Es ist jedem Leser selbst überlassen, das Böse und manchmal auch das Gute in den Kapiteln zu sehen.

    Ein gelungenes Buch, welches einen sehr realistischen Einblick rund um die Patienten von Joe Bausch gibt. Ein interessantes Leseerlebnis.

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  • 5 Sterne

    5 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Verena B., 14.10.2018

    Als Buch bewertet

    Den Titel des Buches "Gangsterblues" finde ich einfach nur perfekt gewählt und trifft total das Geschriebene.
    Das Buch besteht aus 12 Gefängnisgeschichten, die eine Mischung aus Realität und Fiktion sind. Ich fand es einerseits atemberaubend spannend, aber auch irgendwie bedrückend, wenn man sich das alles mal vor Augen führt. Das Leben im Knast ist einfach kein Zucker schlecken. Die Dinge, die einem irgendwo "bewusst" sind (Gewalt, Sexualdelikte, usw.) doch mal direkt vor Augen geführt zu bekommen, ist schon heftig.

    Joe Bausch schreibt authentisch und echt. Die Wertung zwischen gut und böse überlässt er dem Leser.
    Es scheint, dass er ein für die Insassen wirklich ein vertrauenswürdiger Arzt ist, was ihm hoch anzurechnen ist.

    Im Grunde findet man alles mögliche in diesem Buch und vieles regt auch zum nachdenken an. Gibt es tatsächlich so krasse Justizirrtümer?
    Besonders bedrückend fand ich ua. die Szenen in Krankheitsfällen. Diese Machtlosigkeit.
    Interessant ist auch sich ansatzweise in die Lage eines Gefangenen zu setzten. Was ist eigentlich, wenn die Haftstrafe vorbei ist? Wie geht das Leben draussen weiter? Was hat sich alles verändert? Hat man eine zweite Chance? Hoch interessant.

    Mir persönlich hat die Geschichte "Altes Eisen" sehr gut gefallen. Ich möchte nicht spoilern, deswegen nur kurz erwähnt: Die drei haben mich sogar zum Schmunzeln gebracht.

    Fazit: Ein Buch, was ich auf jeden Fall weiter empfehlen würde. Sehr spannend und hoch interessant. Das harte Leben im Gefängnis.

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sarah G., 04.11.2018

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich überrascht. Joe Bausch kannte ich vor allem als Schauspieler aus dem Tatort. Dass er in seinem "wahren" Leben eigentlich Gefängnisarzt ist und darüberhinaus auch Autor hat mich sofort neugierig werden lassen. Was ich in diesem Buch dann aber gefunden habe, habe ich so ganz und gar nicht erwartet.

    Joe Bausch hat einen wirklich feinfühligen und authentischen Schreibstil und erzählt aus der Ich-Perspektive von seinen Erfahrungen mit Gefangenen in der JVA Werl. Dabei ist das Buch in zwölf kurze Geschichten geteilt, die sich immer mit einer bestimmten Person oder einer Personengruppe befasst. Berichtet wird über die Hintergründe von Verbrechen, den Alltag im Knast und vor allem über die Persönlichkeiten, die sich hinter den Gefangenen verbergen. Als "Gangster Blues", der die meisten Gefängnisinsassen irgendwann überkommt, bezeichnet Joe Bausch die Geschichten, die ihm die Gefangenen dann erzählen.

    Man erfährt nicht nur unglaublich viel über den Alltag in deutschen Gefängnissen, über Straftäter und über einzelne Schicksale - vor allem lernt man die Person Joe Bausch besser kennen. Ein Mann, der ohne Vorurteile auf einer respektvollen Ebene mit Menschen arbeitet. Für mich eine inspirierende Person von der ich gerne noch mehr lesen möchte.

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