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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    SiWel, 06.03.2018

    Als Buch bewertet

    Oksana und Lena, zwei junge Frauen aus einem tristen Vorort von Sankt Petersburg auf der Suche nach Liebe, Leidenschaft und dem eigenen Ich.

    Lena, die hübschere schlanke der beiden Mädchen beendet ihre Schulzeit frühzeitig um als Model nach China zu reisen.
    Oksana tröstet sich nach dem Verlust ihrer Freundin mit Diätversuchen aus der Kriegszeit, die sie postet um so in der digitalen Welt das zu finden was sie meint verloren zu haben.
    Erzählt wird hier jeweils im Wechsel, einmal aus der Sicht von Lena, dann wieder aus der Sicht von Oksana.

    Die Autorin Wlada Kolosowa schreibt schnörkellos und leicht verständlich. Ich fand die Geschichte sehr glaubwürdig und habe interessiert eine Seite nach der anderen verschlungen.
    Die ersten zarten Berührungen und Empfindungen zweier Mädchen füreinander, die Träume eines jeden Mädchens doch einmal ein bekanntes und gut verdienendes Model zu werden sowie den Diätwahn, mit dem galube ich jeder von uns insgeheim schon geliebäugelt hat. Geschichtlich da dann noch die Kriegszeiten mit einzubringen finde ich wirklich gelungen.
    Eine überaus interessanter Roman, für mich perfekt geschrieben und hervorragend recherchiert. Kann ich nur jedem empfehlen.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge H., 04.03.2018

    Als bewertet

    Freundinnen und ihre Träume
    Die Autorin Wlada Kolosowa schreibt mit guten Stil den Roman „Fliegende Hunde“. Ein Roman, in dem zwei 16jährigen russische Freundinnen, abwechselnd aus ihrem Leben erzählen.
    Oksana und Lena wohnen in einem Vorort St.Petersburg. Man bekommt einen Eindruck wie junge Frauen ticken können.
    Lena wird als Model entdeckt und ihre Agentur ist in Shanghai. Irgendwie obskur was alles verlangt wird.
    Oksana hat sich im Internet in ein obskure Diätseite angemeldet. Da geht es um drastische Diäten zur Magersucht. Sie interessiert sich um die Blockade von Leningraf im Weltkrieg und wie die Leute damals überleben konnten. Aber was sie daraus macht, ist enorm.
    Die Themen aus diesem Roman sind überall aktuell.
    Die Autorin zeichnet die Beziehung und die Lebensumstände der jungen Frauen detailliert und liebenswert. Ich würde gerne mehr von dieser Autorin lesen, denn sie hat mich mit diesem Roman überzeugt.
    Ich gebe eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    3 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 09.03.2018

    Als Buch bewertet

    Wlada Kolosowas Roman-Debüt hat mich positiv überrascht: ich hätte nie gedacht, dass mich die Geschichte zweier Teenager-Mädchen so mitreissen würde. Oksana und Lena sind ganz weit weg von meiner Lebensrealität und das macht es für mich spannend, über sie zu lesen, auch wenn sie um einiges jünger sind als ich.
    Dieses Buch bietet vieles: ein Sittenbild der russischen unteren Mittelschicht heute, eine Geschichtsstunde über die Leningrader Blockade im Zweiten Weltkrieg, eine Geschichte über Teenager-Mädchen. Das alles packt die Autorin auf nur 224 Seiten und schafft es dabei trotzdem, dass diese so unterschiedlichen Themen miteinander einher gehen und genau richtig umgesetzt werden: weder ist die Geschichte oberflächlich, noch wirkt sie langatmig. Stattdessen ergeben sie eine vielschichtige, fesselnde Lektüre.

    Ich fühle mich durch die Schreibweise der Autorin gut in die Geschichte hinein versetzt. Die Autorin beschreibt die teils brutalen, teils schönen, manchmal auch absurden Momente im Leben der beiden Mädchen einfühlsam, ohne je rührselig zu werden. Man merkt, dass sie Russland kennt und weiss worüber sie schreibt.

    Ich wollte das Buch am liebsten nicht mehr zur Seite legen. Absolute Leseempfehlung!

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    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 09.03.2018

    Als Buch bewertet

    Eine Freundschaft, die sie schon ihr Leben lang begleitet: Oksana und Lena sind wie Zwillinge. Schon die Mütter waren befreundet und haben die Mädchen am selben Tag zur Welt gebracht. Aufgewachsen in nebeneinanderliegenden Plattbauwohnungen am Rande von St. Petersburg haben sie die letzten siebzehn Jahre alles in ihrem Leben geteilt. Doch plötzlich trennen sich ihre Wege: die dürre Lena wird trotz ihrer Glupschaugen als Model entdeckt und fliegt nach Shanghai, wo das glamouröse Modeldasein auf sie wartet. Oksana bleibt in der grauen Vorstadt, wo sie mithilfe eines geheimen Forums und einer obskuren Diät versucht, ein paar Kilos zu verlieren. Erstmals getrennt voneinander müssen sich die Mädchen in der Welt ohne die Freundin neu orientieren. Oksana findet in Mammut einen neuen Freund, Lena passt sich an die Bedingungen im harten Modelbusiness an.

    Man braucht nicht lange, um sich in Wlada Kolosowas Roman rundum wohlzufühlen. Der Beginn der Erzählung mit den Rahmenbedingungen der absurden Leningrad-Diät ist schlichtweg köstlich. Auch wenn einem bei diesem Humor bisweilen der Atem wegbleibt, weil es nun doch arg grenzwertig ist, auf welches Vorbild die Forums-Besucher zurückgreifen, kann man sich nur zu gut vorstellen, dass junge Mädchen auf genau solche abstrusen Ideen kommen, um an Gewicht zu verlieren. Ungemein sympathisch dabei Oksana, die findet

    „dass es ihr nicht schaden würde, zumindest ein bisschen magersüchtig zu sein: Sie hatte in ihrem Leben noch nie eine Diät länger als bis zum Abendessen durchgehalten.“

    Der Autorin gelingt hier der Spagat ein ernstes Thema aufzugreifen - im Laufe der Handlung wird sich die Dramatik noch weiter zuspitzen - ohne dabei mahnend den Finger zu erheben oder eine rosarot verklärte heile Welt aufzubauen, in der der Wunsch nach Schlanksein und einem hübschen Äusseren nicht wichtig ist. Gerade indem sie die zweite Protagonistin zum Model macht und an ihr die gerne übersehenen negativen Seiten des Business aufzeigt, macht sie die Diskrepanz zwischen Realität und Wunschtraum noch deutlicher.

    Neben den beiden wirklich liebenswerten Mädchen, die vor keine leichte Aufgabe beim Erwachsenwerden gestellt werden, können auch die anderen Figuren überzeugen. Der zunächst seltsame Mammut, dessen gutes Herz nicht gleich erkannt wird oder das mahnende Gewissen in Form der alten Baba Polja, die Details der St. Petersburger Belagerung erinnert, aber das fünf Minuten zuvor Gesagte schon vergessen hat.

    Wlada Kolosowas grösste Stärke ist jedoch der Witz und Humor, mit dem sie der trost- und perspektivlosen Vorstadt ebenso wie der heruntergekommenen Model-WG begegnet. Sie findet den richtigen Ton zwischen ironischer Distanz, die erforderlich ist, um die Gegebenheiten auszuhalten, und herzlicher Nähe, die man bei der liebevollen Figurenzeichnung in jeder Zeile erkennt. Ihre Beschreibungen des russischen Alltags lassen den Pragmatismus der Menschen erkennen, die Lage ist nicht gut, aber auch nicht hoffnungslos und so lange man etwas Ordentliches zu essen hat und die Liebsten um sich herum, ist das Leben eigentlich gar nicht so schlecht.

    Kein Wohlfühlbuch für die Seele, aber ein Roman, der einem mit einem wohlig-zufriedenen Gefühl zurücklässt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    forti, 09.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wlada Kolosowas Roman-Debüt hat mich positiv überrascht: ich hätte nie gedacht, dass mich die Geschichte zweier Teenager-Mädchen so mitreissen würde. Oksana und Lena sind ganz weit weg von meiner Lebensrealität und das macht es für mich spannend, über sie zu lesen, auch wenn sie um einiges jünger sind als ich.
    Dieses Buch bietet vieles: ein Sittenbild der russischen unteren Mittelschicht heute, eine Geschichtsstunde über die Leningrader Blockade im Zweiten Weltkrieg, eine Geschichte über Teenager-Mädchen. Das alles packt die Autorin auf nur 224 Seiten und schafft es dabei trotzdem, dass diese so unterschiedlichen Themen miteinander einher gehen und genau richtig umgesetzt werden: weder ist die Geschichte oberflächlich, noch wirkt sie langatmig. Stattdessen ergeben sie eine vielschichtige, fesselnde Lektüre.

    Ich fühle mich durch die Schreibweise der Autorin gut in die Geschichte hinein versetzt. Die Autorin beschreibt die teils brutalen, teils schönen, manchmal auch absurden Momente im Leben der beiden Mädchen einfühlsam, ohne je rührselig zu werden. Man merkt, dass sie Russland kennt und weiss worüber sie schreibt.

    Ich wollte das Buch am liebsten nicht mehr zur Seite legen. Absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 07.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Wenn Träume nicht wahr werden

    Inhalt:
    Oksana und Lena sind 16 Jahre alt und beste Freundinnen - sogar mehr als das. Sie leben in Krylatowa, einem tristen (fiktiven) Vorort von St. Petersburg, der ihnen wenig Perspektive bietet. Doch beide träumen von einem besseren Leben, von Liebe und Anerkennung. Als Lena zum Modeln nach Shanghai geht, nimmt Oksana den Kampf gegen ihre überflüssigen Pfunde auf und kniet sich mit Leib und Seele in die sogenannte Leningrad-Diät, die sich an den Gegebenheiten während der Blockade der Stadt im 2. Weltkrieg orientiert.

    Meine Meinung:

    "Seit der ersten Klasse gingen Oksana und Lena Ranzen an Ranzen in die Schule, teilten eine Schulbank, Schokolade, Sorgen und Grippeviren. (S. 11)2

    Oksana und Lena sind zwei ganz normale Mädchen mit ganz normalen Teenagerproblemen. Die eine findet sich zu dick, die andere träumt davon, reich und berühmt zu werden. Und beide sehnen sich nach Liebe und nach Zärtlichkeit. Ihre Freundschaft ist für sie verwirrend, und so ist es vor allem für Lena eine Flucht nicht nur aus Krylatowa, sondern auch aus der engen Beziehung zu Oksana, als sie für einige Monate nach China geht. War es nur „eine Phase“, was sie mit Oksana verband? In Shanghai will Lena dies herausfinden, den Mann fürs Leben kennenlernen und Karriere machen. Die Realität sieht leider anders aus - die jugendlichen Models werden wie Ware behandelt und finden sich am Rand der Prostitution wieder.

    In der Zwischenzeit lenkt Oksana sich mit einer abstrusen Diät ab, meldet sich im entsprechenden Online-Forum an und gerät immer tiefer in diesen Sumpf, bis es fast zu spät ist.

    Geschickt springt Wlada Kolosowa zwischen Oksana und Lena, zwischen Krylatowa und Shanghai hin und her, zeigt Parallelen und Unterschiede auf und gibt den Lesenden so ein gutes Bild von den zwei Protagonistinnen. Sie sind beide nicht unbedingt sympathisch, aber auch nicht unsympathisch. Sie haben auch ihre Fehler und Marotten. Insofern ist die Erzählperspektive mit der 3. Person gut gewählt, denn man möchte sich weder mit der einen noch mit der anderen identifizieren, sondern bleibt lieber ein bisschen auf Distanz. Mitleiden und mitbangen kann man aber mit beiden, denn man kann sie leicht ins Herz schliessen.

    Der Schreibstil der Autorin passt sehr gut zur Handlung. Er ist relativ klar und eindringlich und vermittelt die beschriebene Atmosphäre sehr gut. So wirken die Charaktere und auch die ganze Handlung sehr authentisch.

    Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es hat mich gefesselt, berührt, beeindruckt und wird mir sicher noch einige Zeit im Kopf bleiben. Nur blieb mir vieles zu offen - hier hätte ich mir mehr Klarheit gewünscht. Ein paar Seiten mehr wären schön gewesen.

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  • 5 Sterne

    Miss.mesmerized, 09.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Eine Freundschaft, die sie schon ihr Leben lang begleitet: Oksana und Lena sind wie Zwillinge. Schon die Mütter waren befreundet und haben die Mädchen am selben Tag zur Welt gebracht. Aufgewachsen in nebeneinanderliegenden Plattbauwohnungen am Rande von St. Petersburg haben sie die letzten siebzehn Jahre alles in ihrem Leben geteilt. Doch plötzlich trennen sich ihre Wege: die dürre Lena wird trotz ihrer Glupschaugen als Model entdeckt und fliegt nach Shanghai, wo das glamouröse Modeldasein auf sie wartet. Oksana bleibt in der grauen Vorstadt, wo sie mithilfe eines geheimen Forums und einer obskuren Diät versucht, ein paar Kilos zu verlieren. Erstmals getrennt voneinander müssen sich die Mädchen in der Welt ohne die Freundin neu orientieren. Oksana findet in Mammut einen neuen Freund, Lena passt sich an die Bedingungen im harten Modelbusiness an.

    Man braucht nicht lange, um sich in Wlada Kolosowas Roman rundum wohlzufühlen. Der Beginn der Erzählung mit den Rahmenbedingungen der absurden Leningrad-Diät ist schlichtweg köstlich. Auch wenn einem bei diesem Humor bisweilen der Atem wegbleibt, weil es nun doch arg grenzwertig ist, auf welches Vorbild die Forums-Besucher zurückgreifen, kann man sich nur zu gut vorstellen, dass junge Mädchen auf genau solche abstrusen Ideen kommen, um an Gewicht zu verlieren. Ungemein sympathisch dabei Oksana, die findet

    „dass es ihr nicht schaden würde, zumindest ein bisschen magersüchtig zu sein: Sie hatte in ihrem Leben noch nie eine Diät länger als bis zum Abendessen durchgehalten.“

    Der Autorin gelingt hier der Spagat ein ernstes Thema aufzugreifen - im Laufe der Handlung wird sich die Dramatik noch weiter zuspitzen - ohne dabei mahnend den Finger zu erheben oder eine rosarot verklärte heile Welt aufzubauen, in der der Wunsch nach Schlanksein und einem hübschen Äusseren nicht wichtig ist. Gerade indem sie die zweite Protagonistin zum Model macht und an ihr die gerne übersehenen negativen Seiten des Business aufzeigt, macht sie die Diskrepanz zwischen Realität und Wunschtraum noch deutlicher.

    Neben den beiden wirklich liebenswerten Mädchen, die vor keine leichte Aufgabe beim Erwachsenwerden gestellt werden, können auch die anderen Figuren überzeugen. Der zunächst seltsame Mammut, dessen gutes Herz nicht gleich erkannt wird oder das mahnende Gewissen in Form der alten Baba Polja, die Details der St. Petersburger Belagerung erinnert, aber das fünf Minuten zuvor Gesagte schon vergessen hat.

    Wlada Kolosowas grösste Stärke ist jedoch der Witz und Humor, mit dem sie der trost- und perspektivlosen Vorstadt ebenso wie der heruntergekommenen Model-WG begegnet. Sie findet den richtigen Ton zwischen ironischer Distanz, die erforderlich ist, um die Gegebenheiten auszuhalten, und herzlicher Nähe, die man bei der liebevollen Figurenzeichnung in jeder Zeile erkennt. Ihre Beschreibungen des russischen Alltags lassen den Pragmatismus der Menschen erkennen, die Lage ist nicht gut, aber auch nicht hoffnungslos und so lange man etwas Ordentliches zu essen hat und die Liebsten um sich herum, ist das Leben eigentlich gar nicht so schlecht.

    Kein Wohlfühlbuch für die Seele, aber ein Roman, der einem mit einem wohlig-zufriedenen Gefühl zurücklässt.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Readaholic, 19.03.2018

    Als Buch bewertet

    Geht unter die Haut
    Geht unter die Haut

    Oksana und Lena, zwei russische Teenager aus einer Vorstadt von St. Petersburg, kennen sich schon so lange sie denken können. Sie sind beste Freundinnen und teilen alles. Dann erhält Lena die Chance, als Model nach Shanghai zu gehen und Oksana bleibt allein zurück. Sie fühlt sich von ihrer Freundin im Stich gelassen. In ihrer Vorstellung lebt Lena in China ein Leben in Glanz und Glamour. Um ebenfalls Chancen auf eine Modelkarriere zu haben, beginnt Oksana mit einer radikalen Diät, die an Zynismus nicht zu überbieten ist. Sie registriert sich auf einer Website für Abnehmwillige und Magersüchtige, deren Diät darin besteht, nur das zu essen, was die Menschen im Krieg während der Belagerung von St. Petersburg zur Verfügung hatten.
    Lena lebt derweil in einer beengten Wohngemeinschaft mit anderen Models in einem tristen Vorort von Shanghai. Bei Eiseskälte muss sie spärlich bekleidet posieren, um einen der wenigen begehrten Jobs zu ergattern und die Kosten abzuarbeiten, die der Agentur bisher durch sie entstanden sind. Bald erfährt sie, dass bei den sogenannten „After Work Partys“ von ihr mehr als Posing erwartet wird.
    Als sie nach drei Monaten die Chance bekommt, für eine Weile nach Hause zu fliegen, lässt sie ihre Familie und Oksana in dem Glauben, dass alles in bester Ordnung ist. Doch Lena und Oksana haben sich verändert und nach der anfänglichen Euphorie über das Wiedersehen ist nichts mehr wie früher.
    „Fliegende Hunde“ ist ein sehr eindringliches Buch, das unter die Haut geht. Es sollte Pflichtlektüre für Möchtegern-Models und Magersüchtige sein. Man bekommt Einblicke in eine erschreckende und menschenverachtende Welt.
    Die Beschreibungen der Zustände während der Belagerung St. Petersburgs durch die deutschen Truppen gingen mir sehr nahe. Welch ein schrecklicher Gedanke, dass unsere Vorfahren ein solches Verbrechen verschuldet haben!
    Ich habe dieses Buch auf einen Rutsch durchgelesen, ich konnte es nicht aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schmökerwürmchen, 04.03.2018

    Als Buch bewertet

    Oksana und Lena sind seit Kindesbeinen an enge Freundinnen und wachsen in einem tristen Vorort von St. Petersburg Wand an Wand auf. Schon ihre Mütter wurden gleichzeitig schwanger und verbrachten viel Zeit miteinander. So blieb es nicht aus, dass sich zwischen den beiden Mädchen eine tiefe Freundschaft entwickelte. Doch Oksana und Lena werden älter, in der Pubertät verändert sich ihre Freundschaft. Zaghaft werden erste Zärtlichkeiten ausgetauscht und beide fühlen sich zueinander hingezogen. Doch Lena kämpft gegen ihre Empfindungen an. Gross und dünn wie sie ist, ergattert sie einen Modeljob in Shanghai und sieht darin ihre grosse Chance, den ärmlichen Verhältnissen und Oksanas Nähe zu entkommen.

    Wlada Kolosowa hat mich mit ihrer Erzählweise völlig an die Geschichte der beiden Mädchen gefesselt. Im Wechsel werden die verschiedenen Leben Von Oksana und Lena durchleuchtet. Während Lena in Shanghai auf den grossen Durchbruch hofft, stösst Oksana im Internet auf eine zweifelhafte Diätseite. Die User sollen sich genauso ernähren wie die Blockadeopfer während der Besetzung durch die Nazis, um auf diese Weise möglichst schnell Gewicht zu verlieren. Denn Oksana möchte Lena nacheifern. Während Lena in Shanghai an allerlei zwielichtige Gestalten gerät, entwickelt Oksana geradezu eine Obsession für die Leningrader Blockade.
    Jedoch können sich Lena und Oksana auf ihren unterschiedlichen Wege nicht vergessen.
    Tiefe Verbundenheit entsteht hier durch die beflügelte Phantasie, die auch titelgebend ist.
    Trotz des tristen Alltags im ärmlichen Krylatowo schwang auch immer ein wenig Hoffnung zwischen den Zeilen. Die Figuren wurden von der Autorin authentisch dargestellt. Man erfährt hier einiges über die Leningrader Blockade, die Autorin hat die historischen Fakten wunderbar in die Story eingeflochten.
    Ich habe durchgehend mit Oksana und Lena mitgefiebert und mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Für mich war es ein weiteres, wirklich empfehlenswertes Highlight von Ullstein fünf.

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  • 5 Sterne

    Schmökerwürmchen, 04.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Oksana und Lena sind seit Kindesbeinen an enge Freundinnen und wachsen in einem tristen Vorort von St. Petersburg Wand an Wand auf. Schon ihre Mütter wurden gleichzeitig schwanger und verbrachten viel Zeit miteinander. So blieb es nicht aus, dass sich zwischen den beiden Mädchen eine tiefe Freundschaft entwickelte. Doch Oksana und Lena werden älter, in der Pubertät verändert sich ihre Freundschaft. Zaghaft werden erste Zärtlichkeiten ausgetauscht und beide fühlen sich zueinander hingezogen. Doch Lena kämpft gegen ihre Empfindungen an. Gross und dünn wie sie ist, ergattert sie einen Modeljob in Shanghai und sieht darin ihre grosse Chance, den ärmlichen Verhältnissen und Oksanas Nähe zu entkommen.

    Wlada Kolosowa hat mich mit ihrer Erzählweise völlig an die Geschichte der beiden Mädchen gefesselt. Im Wechsel werden die verschiedenen Leben Von Oksana und Lena durchleuchtet. Während Lena in Shanghai auf den grossen Durchbruch hofft, stösst Oksana im Internet auf eine zweifelhafte Diätseite. Die User sollen sich genauso ernähren wie die Blockadeopfer während der Besetzung durch die Nazis, um auf diese Weise möglichst schnell Gewicht zu verlieren. Denn Oksana möchte Lena nacheifern. Während Lena in Shanghai an allerlei zwielichtige Gestalten gerät, entwickelt Oksana geradezu eine Obsession für die Leningrader Blockade.
    Jedoch können sich Lena und Oksana auf ihren unterschiedlichen Wege nicht vergessen.
    Tiefe Verbundenheit entsteht hier durch die beflügelte Phantasie, die auch titelgebend ist.
    Trotz des tristen Alltags im ärmlichen Krylatowo schwang auch immer ein wenig Hoffnung zwischen den Zeilen. Die Figuren wurden von der Autorin authentisch dargestellt. Man erfährt hier einiges über die Leningrader Blockade, die Autorin hat die historischen Fakten wunderbar in die Story eingeflochten.
    Ich habe durchgehend mit Oksana und Lena mitgefiebert und mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Für mich war es ein weiteres, wirklich empfehlenswertes Highlight von Ullstein fünf.

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  • 5 Sterne

    skiaddict7, 08.04.2018

    Als Buch bewertet

    Zwischen tristen russischen Vororten und dem Model-Alltag in Shanghai

    Lena und Oksana sind sechszehn, beste Freundinnen und teilen alles im Leben, die Hausaufgaben, das Bett und unerlaubte nächtliche Berührungen. Bis Lena als Model entdeckt wird und nach Shanghai reist, um dort in einer Model-WG zu leben, hoffentlich Aufträge zu erhalten und mit Ruhm und Geld nach Hause zurückzukehren. Oksana bleibt zurück in dem tristen Vorort in der Nähe von St. Petersburg, im kalten russischen Winter – alles, was Lena möglichst zurücklassen möchte. Sie versucht währenddessen, ihre überschüssigen Kilos mittels der „Leningrad Diät“ loszuwerden. Auch in dem Vorort von Shanghai, wo Lena gelandet ist, gibt es Plattenbauten. Das Leben als Model ist hart und voller Ausbeutung. Häufig wird mit dem Flug nach Hause gedroht, wenn man als Model nicht genügend Geld einbringt. Die Mädchen sind somit gezwungen, nicht nur mittels Fotoshootings Geld einzubringen. Die Grenzen zwischen Modelleben und Prostitution scheinen hier fliessend.

    Kolosowa gelingt es, abwechselnd aus der Sicht von Oksana und Lena zu erzählen, und die Geschichten dabei mühelos ineinander zu verweben. Die Erzählungen sind authentisch, aus Teenager Sicht geschrieben und machen stets Lust weiterzulesen. Durch Oksanas geschichtliches Interesse erfährt man einiges über die Geschichte der Leningrader Blockade, was sehr interessant ist. Die unausgesprochenen Gefühle zwischen Lena und Oksana illustrieren wie Homosexualität in Russland weiterhin totgeschwiegen wird. Kolosowa schafft es trotz den ernsten Themen auch Humor in die Geschichte zu bringen. Ein ausserordentliches Roman-Debüt und ein gut gelungener russischer Coming of Age Roman – klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Alexa2009, 09.03.2018

    Als Buch bewertet

    Freundinnen
    In diesem Buch wird die Geschichte von Lena und Oksana erzählt. Die beiden Freundinnen sind zusammen in einer kleinen russischen Stadt aufgewachsen. Schon seit Kindertagen teilen die beiden alles miteinander, bis sich später ihre Wege trennen. Lena geht für einige Zeit als Model nach Shanghai, während Oksana alleine zurück bleibt.
    Lena, die von einer glitzernden Modelwelt geträumt hat, wird sehr bald auf den Boden der Realität zurückgeholt. Oksana driftet währenddessen immer weiter in ihren Wahn ab, schlank sein zu müssen. Auf einer dubiosen Website hat sie von der Leningrad-Diät gehört und taucht nun immer weiter in diese Website ein.
    Nach drei Monaten sehen sich die beiden wieder. Können Sie dort anknüpfen, wo sie aufgehört haben?

    Das eigentlich lustig aussehende Cover des Buches ist mir bei den Buchvorstellungen gleich ins Auge gestochen. Auch die Leseprobe hat mir sehr gut gefallen, so habe ich mich sehr gefreut, dass ich das ganze Buch lesen durfte.
    Das Buch hat zwei Teile. Im ersten Teil erlebt man Einblicke in das Leben von Lena und Oksana. Im zweiten kürzeren Teil treffen sich die beiden wieder. Der Roman wird abwechselnd jeweils aus der Sicht von Oksana und Lena erzählt. Sowas mag ich an Büchern immer recht gerne, zumindest, wenn der Übergang klar ersichtlich ist. Dies ist bei diesem Buch sehr gut gelungen.
    Besonders die Einblicke in den Leningrader Hungerwinter, die man in Oksanas Erzählpart bekommt, haben mich sehr berührt. Das manche Leute diesen zum Anlass für eine Diät nehmen, unvorstellbar. Mir war die Blockade vorher gar nicht so bekannt, ich werde mir sicherlich noch weitere Informationen darüber einholen.
    Von mir gibt es für dieses Buch eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Mariola P., 08.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Oksana und Lena, zwei 16 -jährige Mädchen aus einem kleinen, grauen Vorort von Sankt Petersburg , sie waren unzenntrenlich, sie waren wie Zwillinge, sie haben mehr als nur Freundschaft geteilt bis an dem Tag wenn Lena die Schule abbricht und als Model nach Shanghai reist.... Oksana bleibt mit ihren grossen Kummer , der provoziert sie eine Diät zu machen, eine Diät welche manche Menschen mit eigenem Leben bezahlen....


    Wunderschönes, leises Buch über Freundschaft, Liebe, Einsamkeit und Verlust. Lena und Oksana sind mir sofort sympatisch geworden, Lena durch ihre "glamöruse Modell Welt " wirkt ein bisschen arrogant, aber im Ende Effekt, sie ist nur kleine verlorene , sehr einsame zwischen den Erwachsenen, Mädchen . Oksana hat mehr stolz in sich aber auch mehr Lebensfreude in sich.
    Sehr gut hat mir gefallen dass die Autorin schreibt die wahre , nackte Wahrheit über das Model Arbeit, wie schwer und weit von unseren Vorstellungen sie ist. Auch der Warnung vor den sozialen Werken kommt hier gut zum Sprache, Internet, Facebook, Instagram und mehr sind zwar sehr nützlich aber auch sehr gefährlich.


    Im Hintergrund hat die Autorin gute Portion Geschichte versteckt, über Leningrad in zweiten Weltkrieg, die gut recherchierte Fakten zeigen die grausame und Realität von damals.


    Der Schreibstil ist flüssig, einfach zum lesen, die leise und klare Worte dringen tief im Kopf und bleiben dort noch länger, die Autorin ist gelungen ein Buch zum schreiben, welche nicht so schnell in Vergessenheit geht !!!

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  • 5 Sterne

    Leserin123456, 24.03.2018

    Als Buch bewertet

    Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar über Netgalley erhalten und danke dem Verlag dafür.

    Anders als das, meiner Meinung nach völlig unpassende Titelbild vermuten lässt, handelt es sich bei "fliegende Hunde" um einen flüssig zu lesenden Young Adult/ Coming of Age Roman, in dem die Autorin viele ernste Themen streift. Sie gibt umfassende EInblicke in die gegenwärtige russische Gesellschaft und die Modelwelt im Fernen Osten.
    Die Figuren sind mit Tiefe angelegt, dennoch gelingt es ihr nur bei einigen Themen, die inneren Antriebe, Ängste und Verletzungen spürbar zu machen. Intellektuell nachvollziehbar: ja, aber emotional spürbar: nein.
    Dies mag auch darin begründet liegen, da den Mädchen der Zugang zu vielem, was über sie hinausgeht, fern liegt. Am besten zeichnet sich dies in der Hunger-Diät, dem Tod und der Beziehung zu Mammut ein. Das alles ist von einer gewissen Sich-Selbst-Fremdsein und Gleichgültigkeit getragen. Es wird immer wieder erzählt, dass Oksana Angst vor dem Forum hat, aber letztendes bleiben die ANgst und Gewissensbisse behauptet, ebenso, wie ihre Gefühle für Mammut. Dessen kleine Liebesbekundungen, wie die Cherimoya, sind ergreifend.
    Alles in allem aber dennoch ein gut zu lesender Roman, den ich gern weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    Silvia W., 06.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Oksana und Lena, zwei junge Frauen aus einem tristen Vorort von Sankt Petersburg auf der Suche nach Liebe, Leidenschaft und dem eigenen Ich.

    Lena, die hübschere schlanke der beiden Mädchen beendet ihre Schulzeit frühzeitig um als Model nach China zu reisen.
    Oksana tröstet sich nach dem Verlust ihrer Freundin mit Diätversuchen aus der Kriegszeit, die sie postet um so in der digitalen Welt das zu finden was sie meint verloren zu haben.
    Erzählt wird hier jeweils im Wechsel, einmal aus der Sicht von Lena, dann wieder aus der Sicht von Oksana.

    Die Autorin Wlada Kolosowa schreibt schnörkellos und leicht verständlich. Ich fand die Geschichte sehr glaubwürdig und habe interessiert eine Seite nach der anderen verschlungen.
    Die ersten zarten Berührungen und Empfindungen zweier Mädchen füreinander, die Träume eines jeden Mädchens doch einmal ein bekanntes und gut verdienendes Model zu werden sowie den Diätwahn, mit dem galube ich jeder von uns insgeheim schon geliebäugelt hat. Geschichtlich da dann noch die Kriegszeiten mit einzubringen finde ich wirklich gelungen.
    Eine überaus interessanter Roman, für mich perfekt geschrieben und hervorragend recherchiert. Kann ich nur jedem empfehlen.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 03.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Blick ins Leben junger russsicher Frauen

    Fliegende Hunde ist ein mutig erzählter Roman mit jungen Protagonisten im Mittelpunkt. Die Erzählabschnitte wechseln zwischen den Freundinnen Oksana und Lena. Ausser in gelegentlichern Rückblicken haben sie im ersten Teil keine gemeinsamen Passagen. Lena ist als Modell nach Shanghai in China gegangen, Oksana ist zurückgeblieben in Russland.
    Man bekommt einen Einblick in die Gedankenwelt junger russischer Frauen und etwas verhaltener auch von der aktuellen russischen Gesellschaft, für die Putin fast ein Superstar ist.
    Es ist keine tolerante Gesellschaft und Homosexualität kaum akzeptiert.

    Der Roman ist kurz, aber in allen Abschnitten nicht ohne, teilweise hart und fordernd, zum Beispiel wenn Lenas Modellarbeit sie an den Rand der Prostitution führt oder Oksana immer mehr in einem Forum für Magersüchtige versinkt. Ihre absurde Diät biegt Gefahren.

    Im kürzeren zweiten Teil des Buches treffen sich die liebenden wieder, doch viel hat sich verändert.

    Wlada Kolosowa ist eine vielversprechende Autorin, die mit Fliegende Hunde überzeugt und bei der man gespannt auf kommende Romane warten kann.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 03.03.2018

    Als Buch bewertet

    Blick ins Leben junger russsicher Frauen

    Fliegende Hunde ist ein mutig erzählter Roman mit jungen Protagonisten im Mittelpunkt. Die Erzählabschnitte wechseln zwischen den Freundinnen Oksana und Lena. Ausser in gelegentlichern Rückblicken haben sie im ersten Teil keine gemeinsamen Passagen. Lena ist als Modell nach Shanghai in China gegangen, Oksana ist zurückgeblieben in Russland.
    Man bekommt einen Einblick in die Gedankenwelt junger russischer Frauen und etwas verhaltener auch von der aktuellen russischen Gesellschaft, für die Putin fast ein Superstar ist.
    Es ist keine tolerante Gesellschaft und Homosexualität kaum akzeptiert.

    Der Roman ist kurz, aber in allen Abschnitten nicht ohne, teilweise hart und fordernd, zum Beispiel wenn Lenas Modellarbeit sie an den Rand der Prostitution führt oder Oksana immer mehr in einem Forum für Magersüchtige versinkt. Ihre absurde Diät biegt Gefahren.

    Im kürzeren zweiten Teil des Buches treffen sich die liebenden wieder, doch viel hat sich verändert.

    Wlada Kolosowa ist eine vielversprechende Autorin, die mit Fliegende Hunde überzeugt und bei der man gespannt auf kommende Romane warten kann.

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    yellowdog, 03.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Blick ins Leben junger russsicher Frauen

    Fliegende Hunde ist ein mutig erzählter Roman mit jungen Protagonisten im Mittelpunkt. Die Erzählabschnitte wechseln zwischen den Freundinnen Oksana und Lena. Ausser in gelegentlichern Rückblicken haben sie im ersten Teil keine gemeinsamen Passagen. Lena ist als Modell nach Shanghai in China gegangen, Oksana ist zurückgeblieben in Russland.
    Man bekommt einen Einblick in die Gedankenwelt junger russischer Frauen und etwas verhaltener auch von der aktuellen russischen Gesellschaft, für die Putin fast ein Superstar ist.
    Es ist keine tolerante Gesellschaft und Homosexualität kaum akzeptiert.

    Der Roman ist kurz, aber in allen Abschnitten nicht ohne, teilweise hart und fordernd, zum Beispiel wenn Lenas Modellarbeit sie an den Rand der Prostitution führt oder Oksana immer mehr in einem Forum für Magersüchtige versinkt. Ihre absurde Diät biegt Gefahren.

    Im kürzeren zweiten Teil des Buches treffen sich die liebenden wieder, doch viel hat sich verändert.

    Wlada Kolosowa ist eine vielversprechende Autorin, die mit Fliegende Hunde überzeugt und bei der man gespannt auf kommende Romane warten kann.

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  • 4 Sterne

    R. S., 04.03.2018

    Als Buch bewertet

    Durch die Seiten geflogen...

    …und doch würde ich nicht sagen, dass das Buch per se grandios ist.
    Es ist aufrührend und doch mit Vorsicht zu geniessen. Aber genug der Phrasendrescherei.
    Worum geht es?
    Die beiden sehr eng miteinander verbundenen (wörtlich zu nehmen) Freundinnen Oksana und Lena wachsen gemeinsam in St. Petersburg auf.
    Oksana, eine wissbegierige junge Frau, sehnt sich verzweifelt nach den Berührungen und intimen Nächten mit ihrer Freundin. Berührungen, die es so in der Weltanschauung der St. Petersburger nicht geben sollte. Lena, eigentlich eine unscheinbare junge Frau, ist gerade aufgrund ihrer Unscheinbarkeit sehr gefragt auf dem chinesischen Modelmarkt und verlässt die Vertrautheit ihrer Freundin und die Vorhersehbarkeit ihres Lebens in St. Petersburg, um in Shanghai als Model zu arbeiten.
    Während die eine sich verzweifelt sehnt, stösst die andere sie von sich und schafft ein Ungleichgewicht, dass eine normale Freundschaft nie mehr zulässt.

    Es ist schon höchst faszinierend, wie die Autorin ihre Charaktere agieren lässt. Die eine will das, was die andere hat und die andere will unbedingt weg von alle dem.
    Oksana, und damit wohl der spannendere Part der beiden, sucht sich in der Abwesenheit der Freundin eine Möglichkeit, ihr nacheifern zu können, ihre knabenhafte Figur zu erlangen. Obwohl ich bei ihr nie den richtigen Wunsch verspüren konnte, St. Petersburg tatsächlich zu verlassen.
    Im Internet stösst sie auf eine dubiose Website, in welcher User die Zeit der Leningrader Besetzung auf einen Podest heben und die Umstände, unter denen die Menschen leben mussten, nachahmen. Dabei geht es vordergründig darum, so viel Gewicht wie möglich zu verlieren und sich so spartanisch wie möglich, zu „ernähren“ (gekochtes Leder, Pampe aus Papier, Gras usw.). Oksana, getrieben von dem Hunger nach ihrer Freundin, verliert sich zunehmend in dieser krankhaften Nachahmung, wird Expertin für die Verzweiflungstaten der Menschen damals.

    Lena als Kontrast dazu lebt in einer medialen Scheinwelt, in der Blässe und Dürre zurzeit gefragt sind. Die Models ernähren und übergeben sich aus anderen Gründen, sie müssen einem Ideal entsprechen, ansonsten schickt man sie aus der armseligen Modelwelt in ihre armselige Heimat zurück. Mit dem Unterschied, dass sie hier ein wenig Prestige geniessen, sich dafür oft aber auch prostituieren und einem ungeheuren Druck stand halten müssen.

    Die Autorin hat die beiden Motive der Charaktere und die Extreme, in die sie sich entwickeln, fabelhaft herausgearbeitet. Ausserdem war der Hunger als Leitmotiv hier allgegenwärtig und auf so vielen Ebenen zu verstehen.
    Nachdem man dieses Buch gelesen hat, überlegt man sich vermutlich zwei Mal, wie man mit der Verschwendung von Lebensmitteln umgeht.

    Zwar muss ich sagen, dass die Prämisse sich stark bei mir eingebrannt hat, die Geschichte mich aber nur oberflächlich bewegen konnte. Ob es am Schreibstil der Autorin oder an etwas anderem lag, kann ich dabei nicht benennen. Ihre Herangehensweise ist weder verharmlosend, noch beschönigend, im Gegenteil! Sie treibt es in beiden Fällen auf die Spitze. Möglicherweise lag es daran, dass das Ende nicht ganz meinen Nerv getroffen hat. Es war zu versöhnlich, zu „brav“.
    Aber ich bitte jeden, den die Prämisse der Geschichte anspricht, sich selbst ein Bild davon zu machen!

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    ja nein
  • 4 Sterne

    Moe, 04.03.2018 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Durch die Seiten geflogen...
    …und doch würde ich nicht sagen, dass das Buch per se grandios ist.
    Es ist aufrührend und doch mit Vorsicht zu geniessen. Aber genug der Phrasendrescherei.
    Worum geht es?
    Die beiden sehr eng miteinander verbundenen (wörtlich zu nehmen) Freundinnen Oksana und Lena wachsen gemeinsam in St. Petersburg auf.
    Oksana, eine wissbegierige junge Frau, sehnt sich verzweifelt nach den Berührungen und intimen Nächten mit ihrer Freundin. Berührungen, die es so in der Weltanschauung der St. Petersburger nicht geben sollte. Lena, eigentlich eine unscheinbare junge Frau, ist gerade aufgrund ihrer Unscheinbarkeit sehr gefragt auf dem chinesischen Modelmarkt und verlässt die Vertrautheit ihrer Freundin und die Vorhersehbarkeit ihres Lebens in St. Petersburg, um in Shanghai als Model zu arbeiten.
    Während die eine sich verzweifelt sehnt, stösst die andere sie von sich und schafft ein Ungleichgewicht, dass eine normale Freundschaft nie mehr zulässt.

    Es ist schon höchst faszinierend, wie die Autorin ihre Charaktere agieren lässt. Die eine will das, was die andere hat und die andere will unbedingt weg von alle dem.
    Oksana, und damit wohl der spannendere Part der beiden, sucht sich in der Abwesenheit der Freundin eine Möglichkeit, ihr nacheifern zu können, ihre knabenhafte Figur zu erlangen. Obwohl ich bei ihr nie den richtigen Wunsch verspüren konnte, St. Petersburg tatsächlich zu verlassen.
    Im Internet stösst sie auf eine dubiose Website, in welcher User die Zeit der Leningrader Besetzung auf einen Podest heben und die Umstände, unter denen die Menschen leben mussten, nachahmen. Dabei geht es vordergründig darum, so viel Gewicht wie möglich zu verlieren und sich so spartanisch wie möglich, zu „ernähren“ (gekochtes Leder, Pampe aus Papier, Gras usw.). Oksana, getrieben von dem Hunger nach ihrer Freundin, verliert sich zunehmend in dieser krankhaften Nachahmung, wird Expertin für die Verzweiflungstaten der Menschen damals.

    Lena als Kontrast dazu lebt in einer medialen Scheinwelt, in der Blässe und Dürre zurzeit gefragt sind. Die Models ernähren und übergeben sich aus anderen Gründen, sie müssen einem Ideal entsprechen, ansonsten schickt man sie aus der armseligen Modelwelt in ihre armselige Heimat zurück. Mit dem Unterschied, dass sie hier ein wenig Prestige geniessen, sich dafür oft aber auch prostituieren und einem ungeheuren Druck stand halten müssen.

    Die Autorin hat die beiden Motive der Charaktere und die Extreme, in die sie sich entwickeln, fabelhaft herausgearbeitet. Ausserdem war der Hunger als Leitmotiv hier allgegenwärtig und auf so vielen Ebenen zu verstehen.
    Nachdem man dieses Buch gelesen hat, überlegt man sich vermutlich zwei Mal, wie man mit der Verschwendung von Lebensmitteln umgeht.

    Zwar muss ich sagen, dass die Prämisse sich stark bei mir eingebrannt hat, die Geschichte mich aber nur oberflächlich bewegen konnte. Ob es am Schreibstil der Autorin oder an etwas anderem lag, kann ich dabei nicht benennen. Ihre Herangehensweise ist weder verharmlosend, noch beschönigend, im Gegenteil! Sie treibt es in beiden Fällen auf die Spitze. Möglicherweise lag es daran, dass das Ende nicht ganz meinen Nerv getroffen hat. Es war zu versöhnlich, zu „brav“.
    Aber ich bitte jeden, den die Prämisse der Geschichte anspricht, sich selbst ein Bild davon zu machen!

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