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    Sonja W., 05.09.2022

    „Findelmädchen“ ist das erste Buch, das ich von der Autorin Lilly Bernstein gelesen habe und ich bin schwer beeindruckt. „Trümmermädchen“ mit dem die Geschichte begann, kenne ich leider noch nicht, werde ich aber schnellstens nachholen. Wir werden in die Jahre des Wirtschaftswunders entführt, in denen jedoch immer noch die Nachwehen des Krieges zu spüren sind und dies mit aller Macht und Deutlichkeit.
    Der Inhalt: Köln 1955; Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine neue Existenz auf. Jürgen beginnt bei Ford. Helga aber, die sich nichts sehnlicher wünscht, als aufs Gymnasium zu gehen, soll sich in der Haushaltungsschule auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Während eines Praktikums im Waisenhaus muss sie entsetzt mitansehen, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Schützend stellt sie sich vor ein sogenanntes „Besatzerkind“. Und sie verliebt sich. Doch die Schatten des Krieges bedrohen alles, was sie sich vom Leben erhofft hat.
    Wow! Was für eine berührende und die Haut gehende Geschichte. Noch jetzt, nach Beendigung dieser herausragenden Lektüre, stehe ich unter Strom und habe dieses Gänsehaufeeling am Körper.
    Der Schreibstil der Autorin ist sensationell und sie bringt uns mit aller Deutlichkeit das Leben in den Nachkriegsjahren nahe. Und all diese unfassbaren Dinge berühren mich wirklich sehr und sorgen ab und an für feuchte Augen. Wir lernen so viele unterschiedliche Menschen kennen und manche davon, allen voran natürlich Helga und ihre Bruder Jürgen sind mir ans Herz gewachsen. Das Schicksal, dass diese beiden erleiden mussten, ist unfassbar. Welche Freude also, als sie ihren Vater nach so vielen Jahren wiederfinden. Doch das Leben war nicht einfach. Ich habe mit Helga mitgelitten, während sie im Waisenhaus gearbeitet hat. Die Zustände, die hier herrschten sind unvorstellbar und gingen mir wirklich unter die Haut. Hier wurde ich ja von zahlreichen Emotionen übermannt und die Hilflosigkeit der 15-jährigen Helga war förmlich zu spüren. Der Spannungsbogen dieser Lektüre war einmalig und ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen.
    Für mich ein absolutes Lesehighlight, das ich von der ersten bis zur letzten Seite förmlich verschlungen habe. Selbstverständlich vergebe ich für dieses herausragende Lesevergnügen gerne 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

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    Gaby2707, 25.07.2022

    Eine berührende Familiengeschichte

    Die 6-jährige Helga van Beek und ihr 4 Jahre älterer Bruder Jürgen hatten das grosse Glück von Claire und Albert aus Frankreich aus den Trümmern von Köln mit nach Frankreich genommen zu werden und dort aufwachsen zu dürfen. Weihnachten 1955 erreicht sie auf dem französischen Weingut eine Nachricht ihres Vater Ruud, der endlich aus Kriegsgefangenschaft heimgekehrt ist. Bald darauf leben sie wieder in Köln, im Haus ihrer verschollenen Mutter Elisa, zusammen mit deren Schwester Meta und zwei Flüchtlingen, die unter dem Dach einquartiert wurden. Jürgen hat das grosse Glück bei Ford gleich eine Anstellung zu finden und Geld zu verdienen. Helgas grösster Wunsch ist es aufs Gymnasium zu gehen um anschliessend Schriftstellerin zu werden. Für ihren Vater, ehemals selbst Journalist, ist das ein rotes Tuch und er meldet sie auf der Hauswirtschaftsschule an. Bei einem Praktikum im Waisenhaus kommt Helga mit Erziehungsmethoden in Berührung, die sie schockieren und gegen die sie unbedingt etwas unternehmen will.


    Lilly Bernstein schreibt so eindringlich, bildhaft und trotzdem leicht, dass es mir eine grosse Freude macht Helga und Jürgen von Dezember 1954 bis Januar 1956 auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Zwischendurch lese ich immer wieder Tagebucheinträge von Mutter Elisa aus 1945 von ihrer gemeinsamen Zeit im Bunker. Dadurch bin ich der Familie, gerade Helga, in ihrem Wissen um die Vergangenheit, lange Zeit ein ganzes Stück voraus.
    Ihre Zeit bei Claire und Albert in Frankreich empfinde ich als eine sehr schöne, behütete Zeit, obwohl sich die Kinder, gerade Helga, als Deutsche immer wieder angefeindet sehen. Wie schwer muss es ihren Ersatzeltern gefallen sein, sie nach 9 Jahren wieder gehen zu lassen um bei ihrem Vater zu leben. Die Beiden bewundere ich wegen ihrer uneigennützigen Hilfsbereitschaft sehr.

    Mit Helga, die versucht ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, habe ich gehofft, gebangt und mit ihr gelitten. Einerseits ist sie froh und dankbar, dass sie ihren Vater wiedergefunden haben. Andererseits muss sie sich aber auch seinen Anordnungen beugen, was ihr absolut nicht leicht fällt. Sie schlägt auch mal über die Stränge, was zu einem bitteren Ende führt. Aber ich will nicht zu viel verraten.

    Sehr interessant und aufschlussreich, aber auch emotional stark mitgenommen haben mich die Schilderungen aus dem Waisenhaus, in dem Helga als Praktikantin arbeitet. Besonders die kleine milchschokoladenbraune Bärbel mit ihrem schwarzen Wuschelkopf ist mir sofort ans Herz gewachsen. Das Leid der Waisenkinder und die Kaltherzigkeit und Bosheit der Nonnen im Heim haben mich erschüttert. Wie kann man mit kleinen Menschenkindern, die selbst schon so vieles haben erleiden müssen, so herzlos und brutal umgehen. Vor allem sind das ja leider nicht nur Geschichten. Vieles hat sich ja wirklich so abgespielt.
    Aber nicht nur die Kinder haben gelitten. Ebenso die jungen ledigen Mütter, denen man ihre Kinder weggenommen hat und die in eines dieser Heime gesteckt wurden. Wie schlimm es für sie war, lese ich hier am Beispiel der taffen Fanny, die sich und ihr Leben trotzdem nicht aufgegeben hat.

    Diese fesselnde, so herzergreifende, emotionale Geschichte mit charismatischen Menschen in der Nachkriegskulisse von Köln hat mir spannende und aufwühlende Lesestunden geschenkt. Wer gerne in die noch gar nicht so ferne Vergangenheit unserer Geschichte eintauchen möchte, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kyra112, 15.07.2022

    „Findelmädchen“ - von Lilly Bernstein handelt von der 15-jährigen Helga van Beek. Helga und ihr Bruder Jürgen wachsen nach dem Krieg in Frankreich auf. Als ihr Vater aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, lässt er nichts unversucht seine Kinder zu finden. Es gelingt ihm auch und seine Kinder kommen zu ihm nach Köln, wo er ein kleines Büdchen betreibt, zurück. Dort leben sie bei der Tante von Helga und Jürgen. Jürgen fängt bei Ford an und Helga muss zur Haushaltungsschule. Damit beginnt Helgas Kampf mit den gesellschaftlichen Folgen der Nachkriegszeit und der Rolle der Frau in der damaligen Zeit.

    Das Buchcover sieht toll aus und gibt etwas von Helga und der kleinen Bärbel wieder. Helgas Blick in eine aufrechte Zukunft und der Schalk in Bärbels Augen trotz aller Umstände sind für mich dort wiederzufinden.

    Das Buch behandelt ein Thema, welches wir heutzutage mit aller Macht versuchen, zu bekämpfen - der Diskriminierung in jedweder Form. Ausserdem erzählt es die ungerechte Rollenverteilung von Mann und Frau in den 1950er Jahren und zeigt auf, wie lange sich die Folgen des Kriegs in der Gesellschaft widergespiegelt haben.

    Lilly Bernstein konnte mich von der ersten Seite des Buches mitnehmen. Ab der zweiten Hälfte konnte ich das Buch sogar nur noch schwerlich zur Seite legen, so gefesselt war ich von dem, was Helga erleben musste. Teilweise ging es mir sichtlich unter die Haut, weil es einfach so unfassbar war!! Die Autorin beschönigt nichts und es gelingt ihr damit, die Spannung in hohem Masse bis zum dritten Teil aufrechtzuerhalten.

    Sicher sind es in manchen Bereichen ein paar zu viel Zufälle, damit die Geschichte passt, aber das hat mir zu keiner Zeit etwas ausgemacht.

    Die Protagonisten sind gut dargestellt. Helga, als zukunftsoffen, strebsam und kämpferisch. Jürgen als aufgeschlossen, kreativ und lebensfroh und der Vater eher verschlossen, verletzt, aber glücklicher Familienvater. Schlimm jedoch, sie bilden das ab, was in vielen Familien dieser Zeit Standard war - Schweigen. Schweigen über die Erlebnisse des Krieges und seine Folgen. Man wollte vergessen und verdrängen. Doch damit wird in diesem Buch gezeigt, dass die Familie sich immer weiter voneinander entfernt bis es zum negativen Höhepunkt kommt. Ich denke, die Lehre darauf, miteinander zu reden, ist eine, die wir bis in die heutige Zeit anwenden können.
    Auch die Rolle der Frau und die Integration von Menschen anderer Hautfarbe sollte heute eine Selbstverständlichkeit sein, vor allem, um diese schrecklichen Dinge, die Lilly Bernstein beschreibt zu verhindern.

    Fanny und Bärbel stehen ebenso für diese Grausamkeiten und zeigen auf, wie jemand unverschuldet von der Ächtung der Gesellschaft betroffen werden kann. Dies alles sollte uns eine Lehre sein und zum Nachdenken anregen.

    Fazit, ein ausgezeichnet geschriebener, historischer Roman, der von der ersten Seite an fesselt. Er ist wunderbar geeignet für all die, die auch die ungeschönten Geschichten der Nachkriegszeit und die damit verbundenen gesellschaftlichen Entwicklungen lesen und sich somit mit der deutschen Geschichte auseinandersetzen.

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  • 5 Sterne

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    Ursula P., 29.09.2022

    In diesem Roman begleiten wir die Geschwister Helga und Jürgen ins Köln der Nachkriegszeit Mitte der 50er Jahre. Die beiden waren im Krieg ohne Eltern vom Vater eines Freundes herrenlos aufgefunden und von ihm und seiner französischen Frau in deren Gutshaus in Frankreich aufgezogen worden. Nach langen Jahren konnten sie mit Hilfe des DRK-Suchdienstes endlich wieder mit ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater in Köln vereint werden.
    Wir erfahren neben der Lebensgeschichte der beiden Geschwister, bei denen es insbesondere Helga nicht leicht hat, weil sie nicht ihren Kenntnissen entsprechend aufs Gymnasium darf, sondern die Haushaltsschule besuchen muss, viel über die Entbehrungen der Nachkriegszeit, aber auch über den Wiederaufbau. Der Schauplatz Köln ist vor allem für Ortsbekannte sehr gut nachvollziehbar dargestellt.
    Die einzelnen Charaktere, neben den Geschwistern auch noch ihr Vater, eine miesepetrige Tante, aber auch viele junge Leute, werden sehr nah und authentisch beschrieben, so dass man mit den Personen mitfühlen und sie gut durch das Buch begleiten kann.
    Dieser Roman voller schlimmer Erinnerungen handelt aber auch von Hoffnung, Zukunft und tollen Freundschaften. Ein Buch, welches mich sehr berührt hat. Es ist zwar nicht erforderlich, ich empfehle aber doch, den Vorgängerroman "Tummermädchen" zu lesen, in dem Helga und Jürgen kleine Nebenrollen spielen.

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  • 5 Sterne

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    Anne L., 28.08.2022

    Helgas grosser Traum ist es, das Gymnasium zu besuchen. Sie liebt Literatur und hat sich in ihrer Zeit in Frankreich gegen alle Widerstände in die neue Sprache eingefunden. Dann ändert ein Brief alles: Der Vater ist aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrt und will seine Kinder wieder bei sich haben. Helga und ihr älterer Bruder Jürgen machen sich also auf nach Köln, wo sie den Krieg zuletzt in einer Kinderbande überlebt haben.

    Von der ersten Seite an tauche ich ein in die Atmosphäre, die die Autorin schafft. Natürlich kenne ich Bilder der zerstörten Stadt, habe die ein oder andere Dokumentation über die Nachkriegszeit gesehen und mich auch mit dem Teil der Ausstellung im "Haus der deutschen Geschichte" beschäftigt, die das Schicksal der Flüchtlinge 1945 und der vielen Kinder aufgreift, die in den Wirren von ihren Eltern getrennt worden waren.

    Hier wird dieser Teil der deutschen Geschichte lebendig und die Vielzahl der elternlosen Kinder bekommt ein Gesicht, nämlich das von Helga und Jürgen, die Glück haben und von den Eltern eines anderen Mitglieds ihrer Kinderbande mitgenommen werden. Wobei das Leben in Frankreich, unmittelbar nach dem Krieg nicht einfach war, auch das erfahre ich durch Helgas Schilderungen.

    Und nun kommt der Aufruf, zum Vater zu fahren, dem Vater, an den sich beide kaum erinnern können.

    Die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg, die moralische Enge der neuen BRD und der Versuch des Vaters, seine Tochter vor Fehlern zu bewahren, werden zu einer spannenden Handlung verknüpft. Zeitweise kann ich das Buch kaum aus der Hand legen, bin berührt von Helgas Erlebnissen im Kinderheim, sehe die leitende Schwester meiner eigenen Kindergartenzeit vor mir, während ich entsetzt die Handlungen dieser fiktiven Frau verfolge. Auch hier gelingt es der Autorin, dem Unfassbaren, das in Dokumentationen aufgedeckt wurde, ein Gesicht zu geben, mich mitlfühlen zu lassen.

    Wenn ich sehr kritisch auf das Werk schaue, so ist vielleicht zu viel in eine Geschichte gepackt worden, sind die "Zufälle" zu viel, aber im Hinblick auf eine spannende Geschichte und die Beschränkung auf eine übersichtliche Anzahl an Protagonisten, kann ich die Entscheidung verstehen. Zumal sie mich beim Lesen nicht gestört hat. Ich war mitten im Roman, habe mitgelitten, mich geärgert über ... Aber das sollte jede(r) selbst lesen.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

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    Bibliothek, 04.07.2022

    Die beiden Geschwister Helga und Jürgen wachsen in der Nachkriegszeit bei Pflegeeltern in Frankreich auf. Der Vater, der aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, holt Helga und Jürgen zu sich nach Köln. Jürgen beginnt eine Ausbildung bei Ford und Helga soll sich in einer Haushaltungsschule auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Bei einem Praktikum in einem Waisenhaus lernt Helga das farbige Mädchen Bärbel kennen, die ihrer leiblichen Mutter weggenommen wurde und schwer unter Rassismus leidet. Sie stellt sich schützend vor dieses Kind.

    Sehr emotional und mitreissend wird das Schicksal dieser Kinder beschrieben, sehr berührend, auch die damalige Zeit zu erfahren. Hier haben die Autoren, die unter dem Pseudonym Lilly Bernstein veröffentlichen, sehr gut recherchiert und durch ihre bildhaften Beschreibungen ein emotionales Eintauchen in diese Geschichte bewirken können.

    Dieses Buch hat mich sehr ergriffen und bis zum Schluss gefesselt und eigentlich hat es mehr als 5 Sterne verdient.
    Das wunderschöne Cover vermittelt auch sehr gut die Geschichte zu diesem besonderen Buch.

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  • 5 Sterne

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    Astrid B., 11.07.2022

    Ein wunderbares berührendes Buch.

    Mir hat es sehr gut gefallen. Mochte ich schon das erste Buch der Autorin- Trümmermädchen, so steht dieses hier dem in nichts nach. Ich fand es fast noch ein wenig besser.
    Helga & Jürgen, die einstigen "verlorenen Kinder", die vor dem Bunker in Köln hausten mit einer Gruppe verlassener Kriegskinder wurden damals dank einer glücklichen Fügung nach Frankreich versetzt, wo sie gemeinsam auf einem Weingut unterkamen.

    Jetzt - 1955 - ist der Vater endlich aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt - so dass Helga & Jürgen, mittlerweile junge Erwachsene, nach Köln in ihre alte Heimat zurückkehren.

    Langsam gewöhnen sie sich an ihr neues Leben, haben grosse Pläne.

    Helga liebt das Lesen und schreibt sehr gerne, möchte nichts lieber, als aufs Gymnasium zu gehen. Allerdings sehen die Pläne des Vaters anders aus.....


    Es wird wunderbar beschrieben, wie die beiden ehemaligen Findelkinder in ihr neues Leben finden - wobei der Fokus auf Helga gelegt wird.

    Welche Pläne sie haben, wie Helga leidet, weil sie nicht aufs Gymnasium darf - dann trotz aller Widrigkeiten einen Weg findet, sich selbst zu behaupten und das zu machen, was für sie das ist, das sie sich wünscht.

    Auch die Beziehungen untereinander werden sehr gut dargestellt. Die Beziehung zu ihrem Bruder Jürgen, zu der jungen Fanny, die mit ihnen im Haus wohnt, zu ihrem Vater,

    ganz besonders die zu einem kleinen Waisenmädchen, das sie ins Herz geschlossen hat.


    Ich kann es nur so beschreiben, dass mich das Buch sehr berührt hat und die Geschichte hochlebendig erzählt ist.
    Die Autorin versteht es einfach hervorragend, den Leser in die Geschichte zu ziehen, ihn dort sozusagen mitleben zu lassen.

    Für Leser, die auch das erste Buch der Autorin gelesen haben, gibt es ein kleines Schmankerl - das mir persönlich sehr gut gefallen hat.


    Fazit:
    Eine sehr gut geschrieben Geschichte über die späten Nachkriegsjahre, wie das Land langsam wieder erwacht, aber noch immer an den Kriegsfolgen zu knabbern hat.

    Mit ganz wunderbaren Charakteren, die das miterleben, mitfühlen der Zeit erlebbar machen.

    Ich kann es sehr empfehlen.

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  • 5 Sterne

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    Susi, 03.07.2022

    Die 15 jährige Helga und ihr Bruder Jürgen wachsen in der Nachkriegszeit in Frankreich bei Tante Claire und Onkel Albert auf. Als der Vater aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück kehrt, wendet er sich an den Kindersuchdienst und mit Erfolg kehren seine Kinder Jürgen und Helga nach Köln zurück....

    Mir hat der Roman „ Findelmädchen- Aufbruch ins Glück“ von Lilly Bernstein so gut gefallen. Die Seiten flogen nur so dahin und es fiel mir schwer, das Buch beiseite zu legen.
    Die Autorin hat mich auf eine Zeitreise in das Jahr 1955 nach Köln mitgenommen und ich konnte somit tief in das Buch ein- und abtauchen.
    Lilly Bernstein konnte mich mit ihrem emotionsgeladenen, flüssigen und bildhaften Schreibstil sehr überzeugen. Ich musste an vielen Stellen mit den Tränen kämpfen, weil mich die Geschichte so sehr berührt hat.
    Das Buchcover ist wunderschön historisch und passend mit den Hauptfiguren zur Geschichte gestaltet. Das Wahrzeichen von Köln darf auch nicht fehlen.

    Die Hauptfiguren sind sehr authentisch gekennzeichnet. Besonders Helga war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie musste in ihren jungen Jahren schon viel schlimmes durchmachen und ich habe ihren enormen Mut und die Tapferkeit sehr bewundert. Sie kämpft für ihre Träume, ein Gymnasium besuchen zu dürfen und ihr geliebtes Schreiben zu vertiefen - statt dessen hat ihr Vater andere Pläne mit ihr. Sie besucht die Haushaltungsschule und absolviert ein Praktikum in einem Waisenhaus. Dort bekommt sie unbeschreibliche Dinge und die Hölle auf Erden mit und sie setzt sich besonders für die kleine Bärbel, einem „Besatzerkind“ ein.
    Die Atmosphäre der damaligen Nachkriegszeit und die Rolle einer Frau in den 50iger Jahren wurden sehr gut recherchiert.


    Fazit.
    Lilly Bernstein ist mit ihrem neuen Roman ein Meisterwerk gelungen.
    Wer gerne historische, bewegende und emotionsgeladene Bücher liest, für den ist das „Findelmädchen“ genau richtig.
    Man wird auf knapp 582 Seiten bestens unterhalten und die Spannung ist enorm.
    Ich vergebe mehr wie fünf Lesesterne und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

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    lissycat., 01.07.2022

    Die harten Kriegsjahre, die Helga und ihr älterer Bruder Jürgen auf der Strasse verbringen mussten sind vorbei. Ein glücklicher Zufall verschlug sie auf ein Weingut in Frankreich. Dort konnten sie Hunger und Kälte vergessen und verlebten eine schöne Kindheit. Doch die Freude ist riesig, als 10 Jahre nach Kriegsende Post vom Roten Kreuz im Briefkasten liegt. Die Suche nach den Eltern hat, zumindest was den Vater betrifft, ein Ende. Schnell sind die Koffer gepackt und es geht zurück in die Heimatstadt Köln, die einen wahren Aufschwung erlebt hat. Die einstigen Ruinen sind grösstenteils verschwunden. Leider fehlt von der Mutter weiterhin jede Spur. Doch zumindest Tante Meta, eine Schwester der Mutter, lebt und nimmt sie in ihrem Haus auf. Doch Meta ist eine sehr kaltherzige Frau, die den beiden Geschwistern das Leben schwer macht. Helgas Traum ein Gymnasium zu besuchen lehnt ihr Vater aber kategorisch ab, stattdessen schickt er sie auf eine Haushaltschule. Sie ahnt nicht, dass das Praktikum, dass sie in einem Waisenhaus absolviert, ihr Leben von Grund auf verändert.



    Als ich das Buch zu Ende gelesen habe dachte ich wow was für ein tolles Buch. Schon Trümmermädchen hatte mich in seinen Bann gezogen und ich war sehr neugierig auf das weitere Leben der damaligen Strassenkinder. Ich wurde absolut nicht enttäuscht und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Man schwankt öfters zwischen Lachen und Weinen. Das Leben in den 1950 Jahren, die Schwierigkeiten, die die Frauen durchmachen mussten ist gut und realistisch beschrieben. Die Figuren sind sehr lebensnah und authentisch. Der Schreibstil ist sehr flüssig und macht Lust auf mehr. Das Cover passt gut zum Thema. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin Lilly Bernstein und vergebe sehr gerne 5 von 5 möglichen Sternen und spreche für alle Freunde dieses Genres eine Leseempfehlung aus.

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    _Owlsbookcorner, 01.08.2022

    Nach Kriegsende werden die sechs jährige Helga und ihr vier jähriger Bruder Jürgen 1947 glücklicher Weise von dem französischen Paar Claire und Albert, aus einem Keller des zerstörten Kölns gerettet und leben seitdem bei ihnen in Frankreich. Als aber der Vater der beiden Kinder 1955 aus russischer Kriegsgefangenschaft heimkehrt und sie zurück nach Hause holt, ändert sich das gewohnte Leben schlagartig und Helga geriet in ein Wechselbad der Gefühle. Während sie den Wunsch hegt aufs Gymnasium zu gehen um Schriftstellerin zu werden, entscheidet ihr Vater, der selbst Journalist war, dass es besser sei, an einer Hauswirtschaftsschule zu lernen. Hier erfährst Helga während eines Praktikums in einem Waisenhaus Grauenvolles, das sowohl ihr Leben, als auch das Anderer nachhaltig verändert.
    Mit Findelmädchen veröffentlicht Autorin Lilly Bernstein bereits ihr zweites Meisterwerk. Zwischen Nachkriegszeit und Wirtschaftsaufschwung sind das antisemitische Gedankengut und die Diskriminierung noch lange nicht vergessen. So hat besonders das milchschokoladenbraune Besatzerkind Bärbel unter der Bösartigkeit der Nonnen im Waisenhaus schwer zu leiden. Es ist erschütternt zu lesen, wie junge unschuldige Menschen behandelt oder vielmehr gequält werden. Ebenso die Rolle der Frauen zu jener Zeit ist massiv durch sexistische und chauvinistische Gedanken geprägt. Dieser überaus bewegende Roman mitsamt seiner intensiv erzählten Szenerien und facettenreich gezeichneten Charaktere, lässt die Geschichte mehr als glaubwürdig und mitreissend erscheinen und sicherlich kein Auge trocken. Besonders beeindruckend und spannungsfördernd, lesen sich die in den Roman eingebetteten Tagebucheinträge von Helgas Mutter Elisa, sie seit 1945 verschollen ist und deren Tagebuch am Ende ein grausames Geheimnis enthüllt. Wer gern in geschichtsträchtige Romane mit mitreissend aufwühlenden Einzelschicksalen eintaucht, ist hier absolut richtig. Hochachtung für dieses Meisterwerk.

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    anne b., 12.07.2022

    Welch ein ergreifender Roman. Es geht um die Geschwister Helga und Jürgen die Gott sei Dank von einem französischen Ehepaar aus den Trümmern in Köln gerettet wuden. Sie wären fast verhungert, hatten keine Eltern mehr und wussten nicht wohin. Jahrelang lebten sie bei den Beiden gut behütet in Frankreich, bis der Vater sie findet durch das Rote Kruez. Gemeinsam kehren die Geschwister ins Nachkrieg-Köln zurück und müssen neu anfangen sich wieder mit ihrem Vater und der Umgebung zu gewöhnen. So nach und nach finden sie in den Alltag zurück. Die grosse Frage die aber immer noch offen ist, was ist mit ihrer Mutter passiert? Die ganze schreckliche Geschichte die Meta die angebliche Schwester ihrer Mutter in deren Haus sie jetzt leben gut zu vertuschen weiss. Der Leser wird total umgehauen von der Handlung und man schnell in der Bann der Geschichte versunken.
    Fazit:
    Man merkt sofort das die Autorin sehr ortskundig ist, da sie so genau über das damalige Köln geschrieben hat. Mit diesen detailierten Beschreibenung bin ich sofort wieder in meine Kindheit versetzt worden. So viele vergessenen Dinge die ich als Kölnerin selbst erlebt und gesehen habe, kamen mir wieder in den Sinn. Die ganzen Strassen, die Kreisellutscher, die süssen Halsketten, und natürlich Nick Knatterton der Detektiv einer Comicserie in der Stadtzeitung auf der Kinderseite, auf dessen Abendteuer man jede Woche wieder gespannt gewartet hat.
    Ein Roman der mehr als 5 Sterne verdient. Toller Schreibstil, spannende Handlung, man kann nicht genug davon bekommen. Für mich ein absoluter Bestseller.

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    Wencke M., 08.08.2022

    Ein berührender Roman, der in den 1950iger Jahren erzählt

    Dieser Roman erzählt in den 1950iger Jahren in Berlin. Hauptperson ist die jugendliche Helga. Eigentlich sollte die Kindheit und die Jugend die schönste und unbeschwerteste Zeit im Leben sein. Aber gerade die Kinder und Jugendlichen, die den zweiten Weltkrieg miterlebt haben, mussten in jungen Jahren bereits Schlimmstes erleben. So ergeht es in diesem Roman Helga. Nach dem Krieg kämpft sie mit ihrem Bruder und anderen Kindern im zerbombten Köln ums Überleben. Sie leben in einem Bunker, bis sich eines Tages ein französisches Ehepaar sich um die Kinder kümmert und sie mit in ihr zu Hause nach Frankreich nimmt. Helga und ihr Bruder Jürgen haben keinerlei Erinnerungen, was sie bis dahin alles erlebt haben. Sie wissen nichts über ihre Eltern, sie wissen weder ihren Nachnamen noch ihr Geburtsdatum. Über die Suchdatei des Deutschen Roten Kreuzes kann der Vater tatsächlich seine Kinder finden. Endlich wissen Helga und Jürgen wer sie sind und wo ihr zu Hause ist. Helga wünscht sich nichts sehnlicher, als das städtische Gymnasium zu besuchen, doch dieser Traum wird ihr von ihrem Vater verwehrt, statt dessen schickt er sie zur Haushaltsschule wo sie zu alledem ein Praktikum in einem Waisenhaus absolvieren muss.

    Helga hält weiter an ihrem Traum fest.

    Mit einem absolut fesselnden Schreibstil und dem Fassungslosen, was Helga in ihren jungendlichen Jahren alles erleben muss, habe ich dieses Buch regelrecht verschlungen.

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    Makama, 28.06.2022

    Ein Mädchen geht ihren Weg
    Von makama
    Die 15 järige Helga und ihr ein Jahr älterer Bruder Jürgen haben viele Jahre bei einem in Frankreich in einer deutsch/französichen Pflegefamilie gelebt. Nach dem ihr Vater endlich aus der Kriegsgefangenschaft zurück ist, kommen sie zu ihm nach Köln. Von der Mutter gibt es immer noch keine Spur.
    Sie arangieren sich, der Vater mit seinem Büdchen und Jürgen bei Ford, doch Helga, die gerne aufs Gymnasium möchte, muss stattdessen auf eine Haushaltungsschule... in diesem Rahmen muss sie ein Praktikum in einem Waisenhaus machen. Die Zustände dort sind katastrophal, die kinder werden gedemütigt und geschlagen, besonders leiden muss die kleine Bärbel, ein sogenanntes Besatzerkind....
    Helga kann das nicht mit ansehen und mischt sich ein...
    Fazit ein Meinung:
    Was für ein Buch, da kochen die Emotionen hoch. Ich war entsetzt über die Zustände in dem Heim. Die Protagonistin Helga hat mir esonders gut gefallen, sie ist ein mutiges und engagiertes Mädchen, das ihren Weg gehen wird. Aber auch die anderen Hauptpersonen sind gut gezeichnet und glaubwürdig. Die Geschichte hat Tiefe und HIntergrund und ist gut recherchiert. Und leider hat sich in einigen Köpfen noch nicht viel verändert.
    Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen und es hat mir noch besser als der Vorgänger gefallen, was auch sehr gut war.
    Von mir gibt es volle 5 Sterne (eigentlich müssten es noch mehr sein, geht aber nicht) und eine Leseempfehlung für alle.

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    Bärbel K., 05.08.2022

    Es sind nur 14 Monate in denen der Leser am Leben von Helga und Jürgen van Beek teilnehmen darf. Und auch wenn das Buch 582 Seiten hat, es hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. So viel passiert in dieser Zeit. Nach 7 Jahren meldet sich der leibliche Vater bei Jürgen und Helgas Zieheltern in Frankreich. Beide fahren zu ihm nach Köln. Einerseits sind sie traurig über den Abschied von Tante Claire und Onkel Alfred (so nannten sie sie) und dann auch aufgeregt, wie der Vater wohl sein wird. Erinnern können sie sich an die Zeit mit ihm nicht mehr. Da kamen bei mir erstmals bange Gefühle auf. Ja und dann kommen auch so einige Dinge auf sie zu - eine Tante Meta, die gesiezt werden will, ein Vater, der Helgas Bitte aufs Gymnasium zu gehen rigoros ablehnt und und und…
    Helga, dieses liebenswerte junge Mädchen auf der Schwelle zum Erwachsen werden, ich mochte sie unwahrscheinlich gern. Sie hat so ein grosses Herz und einen grossen Traum – sie möchte schreiben. Gleichzeitig erleben wir aber auch, wie Helga erstmals Gefühle für einen Jungen entwickelt. Das dies aber vor den Hintergrund der damaligen Rechts- und Moralauffassung nicht so einfach für junge Mädchen ist. Ausserdem hat Fanny mein Herz erobert. Diese junge immer fröhliche, festzupackende Frau, die für Helga zur grossen Schwester wird. Dabei hat sie selbst so ein schweres Los.
    Für mich war dieses Buch Lesevergnügen pur, so dass ich es gerne weiterempfehle. Fünf Lese-Sterne sind da absolut verdient.

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    Isabell, 21.07.2022

    Helga und ihr Bruder Jürgen sind von einer Französin namens Claire und ihrem Lebensgefährten im Januar 47 in Köln aus einem Keller gerettet worden, wo sie mit drei anderen Kindern allein auf sich gestellt hausten. Diese Menschen nahmen sie mit nach Frankreich und gaben ihnen bis 1955 ein Zuhause. Im Jahr 1955 erkennt ihr aus Russland heimgekehrter Vater sie auf Bildern beim Suchdienst und die beiden kehren nach Köln zurück. Hier läuft das Leben völlig anders als sie bzw. Helga sich erhofft hat, denn die Tante der Mutter regiert mit harter Hand das Leben in ihrem neuen Zuhause. Helga träumt von Bildung, doch sie wird auf eine Haushaltungsschule geschickt und erlebt grauenvolles während eines Praktikums im Waisenhaus, was ihr Leben und das anderer nachhaltig verändern wird.
    Ich habe den Roman mit grosser Faszination gelesen und konnte das Leid der Menschen spüren. Helga, ihr Bruder und ihr Vater waren mir sehr sympathisch ebenso wie Fanny, eine Mieterin im neuen Zuhause. Der Schreibstil der Autorin ist sehr anschaulich und der Aufbau der Story hat mir sehr gut gefalllen. Ich habe neben einer interessant erzählten Geschichte, sehr viel Neues über das Leben in der Nachkriegszeit erfahren, insbesondere auch über die Rollen von Frauen. Einiges, was in der Kriegszeit passiert ist, wird von der Autorin nur angerissen und hat mein Kopfkino in Gang gebracht.
    Eine sehr berührende Geschichte, die zugleich auch ein wenig Hoffung verspricht. Fünf Sterne!

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    Nini Ste, 19.08.2022

    Helga und ihr Bruder Jürgen leben in einer liebevollen Pflegefamilie in Frankreich, seitdem diese sie als 6 und 7 jährige Kinder 1945 elternlos in einem Bunker entdeckt haben.
    10 Jahre später findet ihr leibliche Vater sie , der endlich aus russischer Kriegsgefangenschaft heimkehrte. Sie gehen zu ihm nach Köln zurück, welches noch immer schwer von Krieg gezeichnet ist. Auch wenn der Aufbruch in ein ausgelassenen Leben mit Musik, Tanz und Freude schon stattfindet, leben noch immer viele Menschen in schwierigen und armen Verhältnissen.
    Während Jürgen bei Ford anfängt zu arbeiten, der Vater ein Büdchen betreibt, träumt Helga davon, das Gymnasium zu besuchen, ihre Schreiberei zu vertiefen und womöglich Journalistin zu werden.
    Doch der Vater hat andere Pläne und schickt sie auf eine Haushaltsschule.
    Während eines Praktikums in einem Waisenhaus, erlebt sie , wie grausam mit den Kindern und besonders mit Bärbel , einem Besatzerkind, umgegangen wird. Furchtbar, dass so etwas üblich war.

    Lille Bernstein erzählt emotionsgeladen , eindrucksvoll und sehr bildhaft die Geschichte von den Geschwistern, besonders intensiv von Helga.
    Die Atmosphäre der Nachkriegszeit und die Rolle der Frauen werden authentisch in einem flüssigen Schreibstil dargestellt.
    Die Seiten flogen nur so dahin. Ich war sehr berührt vom Gelesenen. Es hat mich zum Weinen und Nachdenken gebracht.

    Fazit: Eine klare Empfehlung für Leser, die am Schicksal der Nachkriegskinder interessiert sind und emotionsgeladene Geschichten, die ans Herz gehen, mögen.

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  • 5 Sterne

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    Karola D., 05.07.2022

    Hart zu verkraftende Schicksale von Frauen – einfühlsam geschildert.
    Nach dieser Lektüre hätte ich sehr gerne meinen leider bereits verstorbenen Eltern viele Fragen zur damaligen harten Nachkriegszeit in Köln gestellt. Der Roman beginnt mit dem Jahr 1955. Zu dem Zeitpunkt lebte ich mit meinen sieben Jahren ausserhalb von Köln, damals noch Porz-Zündorf heissend, mit meiner Familie in der ‚Schwarzen Siedlung‘, in neugebauten Holzhäusern auf weiter Flur in der Nähe von einem Güterbahnhof. Unterernährt waren wir Kinder, hatten auf manchmal Läuse aus der alten Schule mitgebracht. Die Männer der Siedlung ‚fringsten‘ nachts von fahrenden Güterwaggons alles, was zum Überleben brauchbar war, ob nun Kartoffeln, Zuckerrübe, Kohlen etc.. Der Schwarzmarkt blühte auch in unserer Siedlung, die mit grossem Kindersegen erfüllt war, sodass keine Langeweile für uns Kinder auf autofreien Strassen aufkam. Sorgenfrei bin ich aufgewachsen im Verglich zu den Findelkindern Helga und Jürgen am Rand von Köln im Nachkriegsdeutschland. Das Wirtschaftswunder beglückte meine Eltern mit einem Baugrundstück, und auch wir drei Kinder halfen bei den Aussenarbeiten bisweilen mit.
    Auf dem Cover enthüllt sich mir erst auf den zweiten Blick das farbige Mädchen Bärbel mit krausem Haar, erst nach dem Verarbeiten dieses Romans.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jutta C., 30.06.2022

    Bedrückend, eindringlich, hoch emotional und voller Herzenswärme


    Meinung:

    Helga soll ein Praktikum im Waisenhaus machen, dass sie eigentlich aufs Gymnasium möchte, spielt keine Rolle.
    Die Rollen von Frauen zu der Zeit wird nicht von Wünschen bestimmt, sondern es wird bestimmt, was diese machen sollen, also fügt sich Helga, beginnt das Praktikum. Sie lernt dabei das farbige Mädchen Bärbel kennen, die dort wegen Rassismus besonders schlecht behandelt wird und die besonders leiden muss.
    Der Rassismus wird sehr gut beschrieben.
    Helga ist ein mutiges und engagiertes Mädchen, was sich um andere kümmert.
    Ein tolle Geschichte mit grossartigen und glaubwürdigenCharakteren

    Fazit:

    Zehn Jahre nach Kriegsende ist die Gesellschaft in Köln noch immer frauenfeindlich
    was am Schicksal der kleinen Bärbel, eines sogenannten Besatzungskindes, kenntlich wird und es wird auch besonders deutlich, wie weit die nationalsozialistische Weltanschauung zu dieser Zeit noch ging.
    Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen, so sehr hat es mich berührt.
    Ein bedrückend, eindringliches und hochemotionales Buch, für das eine Leseempfehlung eigentlich nicht reicht, es müssten eigentlich mehr sein.
    Dieses Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gabi e., 26.06.2022

    Was für ein wundervolles Buch. Es berührt die Bandbreite der Gefühle und ist interessant und gefühlvoll geschrieben.

    Helga und ihr Bruder Jürgen leben seit Kriegsende bei einer französischen Pflegefamilie, nachdem ihre Mutter verschwunden ist. Ihr Vater, ein Spätheimkehrer, findet die Kinder über einen Suchdienst und holt die Geschwister wieder nach Köln. Wie ein roter Faden zieht sich die Unkenntnis über den Verbleib der Mutter durch ihr Leben. Jürgen findet Arbeit bei Ford. Helga würde sehr gern auf das Gymnasium gehen und sich ihrem grossen Wunsch, der „Schreiberei“ widmen. Doch der Vater und die Schwester ihrer Mutter machen ihr ein Strich durch die Rechnung, Helga muss eine Haushaltungsschule besuchen. Dazu gehört auch ein Praktikum, das Helga im Waisenhaus absolvieren muss. Hier wird sie mit den Nachwehen des Krieges konfrontiert und erlebt das Grauen im Umgang mit den Kindern.

    Sehr schnell hat mich das Buch gefangen genommen. Ich hatte Freude, habe geweint, war entsetzt und hatte Mitleid. Wie entsetzlich das Leben nach dem Krieg gerade den Allerärmsten und Hilflosen mitgespielt hat, ist unfassbar. Wie sehr Vorurteile, ja Vorverurteilungen, Neid, aber auch Ängste eine Rolle gespielt haben, ist schwer vorstellbar. All diese Facetten sind wunderbar herausgearbeitet und werden in dem Buch einfühlsam vermittelt.

    Dieses Buch kann ich uneingeschränkt empfehlen.

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  • 5 Sterne

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    Alexa-Tim, 08.02.2023

    "Trümmermädchen" von Lilly Bernstein habe ich schon so sehr geliebt und war ein Jahreshighlight, sodass ich mich riesig über "Findelmädchen" gefreut habe. Das Cover passt gut zur Geschichte.

    Es geht um Helga und ihrem Bruder, die zurück nach Deutschland gehen, da ihr Vater die Kinder wiedergefunden hat nach der Kriegszeit. Helga hat ihre Träume, was sie gern machen möchte, aber bis dahin ist es ein langer und steiniger Weg.

    Der Schreibstil gefiel mir auch diesmal wieder grandios und fesselte mich gleich von Seite 1 an.

    Helgas Geschichte ist nicht ohne. Ich konnte mit ihr sehr mitfühlen. Auch ist es krass, was in dem Waisenhaus alles passiert ist. Lilly Bernstein beschreibt alles sehr emotional, sodass ich das Buch nicht weglegen konnte. Unfassbar welche Zeit damals geherrscht hat. Solch eine Zeit wünsche ich mir niemals zurück.

    Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet. Auch hat man hier den Bezug zur Anna und Karl geschaffen aus "Trümmermädchen".

    Fazit:
    Es ist eine so emotionale und tolle Geschichte mit Gänsehautmomenten.
    Von mir ein klares Jahreshighlight.

    Ich kann beide Bände nur empfehlen!!

    Ich freue mich ausserdem noch mehr von der Autorin lesen zu können.

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