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  • 5 Sterne

    Vivien S., 01.07.2022

    Als eBook bewertet

    "Findelmädchen - Aufbruch ins Glück" der neue Roman von Lilly Bernstein mit voller Leseempfehlung für den schon eher historischen Roman. Das Buch ist zuallererst mal gesagt, sehr gut recherchiert und erscheint an manchen Stellen schon sehr unwirklich. Man kann nur den Kopf schütteln und ist schon fast fassungslos über die Situationen (die ja nicht ausgedacht sind sondern wirklich auch so geschehen sind). Man brauch auf jeden Fall ein dickes Fell und darf sich die Sache nicht so zu Herzen nehmen. Die Personen im Roman sind sehr gut beschrieben und man kann sich gut in jeden Einzelnen hineinversetzen. Der Titel und auch das Buchcover sind sehr passend gewählt. Die Geschichte spielt 1955 in Köln (Deutschland) und es geht um Kinder die in Waisenhäusern aufwachsen müssen - in schrecklichen Zuständen mit gefühlslosen Verantwortlichen.

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  • 5 Sterne

    schaebelchen, 04.08.2022

    Als Buch bewertet

    Helga ist ein junges Mädchen, dass mit ihrem Bruder Jürgen in Frankreich als Weise aufgezogen wurde. Als sie nach Köln zu ihrem aus dem Krieg heimgekehrten Vater zurück können, beginnt eine völlig neue Zeit für sie. Eigentlich möchte sie aufs Gymnasium, aber die Umstände sind gegen sie. In einer sehr spannenden Zeitreise in die 50er Jahre erleben wir zum einen den Beginn des Wirtschaftswunders, zum anderen aber auch, dass der Krieg mit seinen Altlasten noch sehr komplex vorhanden ist, auf der Strasse und in den Köpfen. Wir erleben Helga als mutige junge Frau, die für sich und andere kämpft und die Hoffnung nicht aufgibt, ihre Träume zu verwirklichen.

    Dieser Roman ist absolut lesenswert und zieht einen unweigerlich in seinen Bann.

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  • 4 Sterne

    labbelman, 28.07.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Der Krieg ist vorbei, aber der Terror noch lange nicht...

    Mit grosser Begeisterung hatte ich Susanne Abels Roman "Was ich nie gesagt habe" gelesen, der in Köln spielt und so wurde ich auf diese Geschichte aufmerksam, die ebenfalls in Köln und teils zur selben Zeit spielt, da konnte ich nicht widerstehen.

    Die Geschwister Jürgen und Helga haben mich mit ihrem Schicksal sofort gefangen genommen, denn wie bedrückend muss es sein, wenn man nicht weiss ob die eigenen Eltern noch leben? Als der Vater aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt, dürfen sie endlich wieder eine Familie sein, allerdings läuft nach all den Jahren Trennung nicht alles glatt.

    Am Anfang war ich doch sehr enttäuscht vom Vater wie streng er vor allem zu Tochter Helga ist, die er doch eigentlich so gern hat. Im Verlauf der Geschichte offenbart sich dann wieso er so agiert, was ich als sehr schlüssig empfand.

    Gut fand ich, dass das Buch bereits ausstrahlt: ich stecke voller Geheimnisse und dass die erst nach und nach gelüftet werden. Einige hatte ich bereits sehr lange geahnt, andere haben mich richtig aus den Socken gehauen.

    Der Autorin ist es gelungen das Leid und die Mühe nach dem Krieg einzufangen. Man spürt regelrecht am eigenen Leib alle Beschwerlichkeiten.

    Auch gut thematisiert ist das Schicksal der Frauen. Was dürfen sie ohne Mann erreichen? Was wird ihnen alles verwehrt? Was passiert, wenn man unverheiratet schwanger wird? Einige Details waren mir so gar nicht geläufig und haben mich geschockt zurückgelassen.

    Die Szenen im Kinderheim waren für mich schwer verdaulich.

    Fazit: Gute Unterhaltung, die auch noch Wissen vermittelt. Das liest man gern.

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  • 4 Sterne

    Bücherfreundin, 23.10.2022

    Als Buch bewertet

    Endlich können Helag und ihr älterer Bruder Jürgen zurück in ihre Heimatstadt und zu dem verschollen geglaubten Vater zurückkehren, doch gerade für Helga wird es keine einfache Zeit.

    Das junge Teenagermädel möchte zu gerne aufs Gymnasium gehen, aber da ist ihr Vater strikt dagegen und stattdessen soll sie zur Haushaltsschule gehen. Dabei muss sie auch ein Praktikum in einem Waisenhaus absolvieren und ist entsetzt, wie mit den Kindern dort umgegangen wird. Besonders das Schicksal der kleinen Bärbel rührt sie und sie versucht ihr zu helfen. Doch leider wird sie dabei erwischt und so fliegt sie aus ihrem Praktikum. Auch wenn sich Helga nicht traut es ihrem Vater und Bruder zu sagen, sucht sie sich heimlich einen Job beim WDR.

    Trotzdem findet Helga auch Freunde, die sie unterstützen und ihr in Notsituationen zur Seite stehen. Auch als Helga vergewaltigt wird und sie dadurch ungewollt schwanger wird, stehen ihr schliesslich die Freunde bei.
    Helga kämpft sich trotzaller Widrigkeiten zum Trotz durch und versucht ihren eigen Weg zu finden.

    Lilly Bernstein legt mit "Findelmädchen" den 2. Teil nach "Trümmermädchen" vor. Man kann das Buch sehr gut ohne den 1. Teil lesen, denn ich kannte es nicht und habe mich gut in die Geschichte eingefunden. Es war für mich gut recherchiert und man bekommt ein recht guten Eindruck, wie schwer es für eine junge Frau in den 50ger Jahren gewesen ist, sich unabhängig eine eigene berufliche Zukunft aufzubauen.

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  • 4 Sterne

    Xana, 28.07.2022

    Als Buch bewertet

    Findelmädchen ist eine eigenständige Fortsetzung von Trümmermädchen und ist für Fans des letzteren Buchs auf jeden Fall zu empfehlen.

    Die Geschichte erzählt über das Leben von Helga, die mit ihrem Bruder Jürgen in Frankreich aufgezogen wurde, nachdem ihre Eltern nach dem Krieg spurlos verschwunden sind. Helga ist ein kluges und herzensgutes Mädchen, dessen Hilfsbereitschaft und mangelndes Misstrauen ihr und ihren Liebsten im Verlauf des Buchs so manch ein Problem beschert. Allgemein leidet sie sehr unter den Bedingungen, die ein Mädchen zu ihrer Zeit ertragen muss.

    Wer Trümmermädchen kennt, darf sich auf eine sehr ähnlich unkomplizierte Schreibweise freuen, die zwar kein literarisches Meisterwerk ist, aber dafür umso leichter zu lesen ist. Die Charaktere sind detailliert und nahbar beschrieben und insgesamt gut gelungen, auch wenn ich mir bei manch einem Charakter gewünscht hätte, dass nicht nur Schwarz-Weiss gezeichnet worden und dafür mehr Konsistenz im Verhalten erkennbar wäre (mehr kann ich dazu nicht sagen, ohne zu spoilern). Das Buch lebt vom klassischen Gut vs. Böse Verlauf, das an einigen Stellen für zu viel Vorhersehbarkeit sorgt und hin und wieder die Authentizität der Charaktere gefährdet.

    Insgesamt ist das Buch aber durchaus sehr unterhaltsam, wenn auch aus meiner Sicht leider nicht ganz so gut gelungen wie Trümmermädchen.

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  • 4 Sterne

    Kristin K., 12.07.2022

    Als Buch bewertet

    Nach dem zweiten Weltkrieg kamen Helga van Beek und ihr älterer Bruder Jürgen bei einer französischen Pflegefamilie unter. Gute 10 Jahre nach Kriegsende erhalten sie einen Brief vom Roten Deutschen Kreuz, mit dem Hinweis, dass ihr Vater aus der russischen Gefangenschaft entlassen wurde. Von ihrer Mutter fehlt weiterhin jede Spur.
    So kehren beide nach Köln zurück und kommen bei ihrer Tante Meta unter.
    Jürgen findet eine Anstellung bei dem Automobilhersteller Ford und ist dort sehr glücklich. Auch Helga hat einen Wunsch – sie möchte aufs Gymnasium. Jedoch möchte das ihr Vater nicht – er sieht sie auf einer Haushaltsschule. Als sie ein Praktikum im Waisenhaus absolviert, kommt sie an ihre Grenze und während Köln langsam wieder aufgebaut wird, steht Helga vor den wichtigsten Entscheidungen in ihrem Leben.
    Doch was ist richtig und was ist falsch? Wird sie einen Weg für sich finden?

    Lilly Bernstein hat einen emotionalen Roman über die Nachkriegszeit geschaffen, der die Rolle der Frau in den 50jahren mehr als deutlich macht. Die Frau muss sich dem Mann unterordnen.
    Das Buch war sehr gut geschrieben und die Seiten sind – nach anfänglichen Schwierigkeiten – nur so verflogen. Wer sich für die Nachkriegszeit in Deutschland interessiert, ist dieses Buch ein absolutes Muss.

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  • 4 Sterne

    Gisa B., 06.07.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zeit des Suchens
    Dieser historische Roman ist sehr emotional und atmosphärisch aber auch energiegeladen und spannend.
    Die Geschichte dreht sich um die Geschwister Helga und Jürgen im Köln der 1950er Jahre. Beispielhaft und meiner Ansicht nach meisterhaft beschreibt die Autorin, wie junge Menschen, die ihren Rucksack aus dem 2. Weltkrieg schleppen müssen, sich ihren Platz in einer Zeit des Aufbaus erobern. Dabei gibt es schon Unterschiede zwischen jungen Frauen und jungen Männern.
    Den Spannungbogen baut die Autorin um das sogenannte Besatzerkind Bärbel auf und es war für mich sehr mitreissend zu lesen, wie die verschiedenen Menschen auf das Kind reagieren. Wie hier unterschiedliche Handlungsstränge zusammengeführt werden, ist leicht und flüssig zu lesen und sehr spannend. Der Einbau von Rückblenden mit Hilfe von Tagebuchaufzeichnungen unterstützt den flüssigen Verlauf hervorragend.
    Einziges kleines Manko: an einigen Stellen wirkt die Handlung sehr konstruiert.

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  • 4 Sterne

    Ostfriesenmädchen, 26.07.2022

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Lilly Bernstein widmet sich in ihrem Roman "Findelmädchen: Aufbruch ins Glück" der inzwischen 15 jährigen Helga. Die Protagonistin spielt auch in dem vorherigen Roman der Autorin "Trümmermädchen: Annas Traum vom Glück" eine Rolle und ich habe mich sehr gefreut, dass das Leben und das Schicksal von Helga weiter verfolgt wird und man als Leser:in erfahren darf, wie es ihr und ihrem Bruder Jürgen in der Zwischenzeit ergangen ist. Trotz der Zusammengehörigkeit der beiden Bücher lässt sich dieses Buch aber auch gut unabhängig lesen.
    In "Findelmädchen" kehrt Helga mit ihrem Bruder Jürgen nach Köln zurück. Ihr Vater hat die beiden Kinder gefunden und möchte sich nun mit ihnen ein neues Leben in Köln aufbauen. Helga macht ein Praktikum in einem Waisenhaus und lernt dort unter anderem das kleine Mädchen Bärbel kennen. Wer gerne Bücher über die Nachkriegszeit liest, wird dieses Buch gerne lesen. Eine klare Empfehlung meinerseits!

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  • 4 Sterne

    Philiene, 13.10.2022

    Als Buch bewertet

    Nachdem mir der Roman Trümmermädchen der Autorin schon sehr gut gefallen hat, musste ich dieses Buch auch unbedingt lesen.
    Es geht hier und Helga die nach einigen Jahren in Frankreich zu ihrem Vater ins Köln der Nachkriegszeit zurück kehrt. Sehr emotional wird Helgas Geschichte und die ihrer Familie erzählt. Aber auch die Situation der Zeit wird sehr lebensecht dargestellt. Besonders die Situation in einem von Nonnen geführten Waisenhaus hat mir die Tränen in die Augen getrieben.
    Erschreckend wie verbihrt die Denkweise der Menschen damals war, wie viele Vorurteile es gab und wie man mit Waisenkindern umgegangen ist. Ein Porträt einer Zeit die alles anders als rosig war.
    Dazu kommt die Geschichte rund um Helgas Familie die mir auch sehr gut gefallen hat. Eine Familie die durchaus damals gelebt haben könnte.
    Für alle die erfahren möchten wir es den Menschen nach dem Krieg in Deutschland ergangen ist.

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  • 4 Sterne

    Der Blaue Mond, 10.08.2022

    Als eBook bewertet

    Beindruckend und atmosphärisch. Ein Leben in den 50er Jahren mit all der Ungerechtigkeit, die man sich als Frau heutzutage nicht mehr vorstellen kann. Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung rund um Köln, sehr schön, wenn man die Stadt von einer anderen Seite kennenlernen darf.
    Der Schreibstil ist gut erzählend, man taucht schnell ein in die Geschichte. Gepackt fühlt man mit Helga, ob als Strassenkind während des Krieges, als ungewolltes Mädchen in Frankreich oder als Lehrling beim WDR. Die damaligen Zustände sind sehr darstellend beschrieben. Trotz aller Widernisse findet eine Familie zueinander. Und definitv gab es damals schon Frauenpower, sich nicht unterkriegen lassen, weitermachen, egal was kommt. Letztendlich zählt der Wille und die Beharrlichkeit. Eine gelungene Geschichte mit Höhen und Tiefen. Das Ende war viel zu schnell einfach da!

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  • 3 Sterne

    Kristall, 03.01.2023

    Als Buch bewertet

    Klappentext:

    „Köln 1955: Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine neue Existenz auf, Jürgen beginnt bei Ford. Helga aber, die sich nichts sehnlicher wünscht, als aufs Gymnasium zu gehen, soll sich in der Haushaltungsschule auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Während eines Praktikums im Waisenhaus muss sie entsetzt mitansehen, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Schützend stellt sie sich vor ein sogenanntes »Besatzerkind«. Und sie verliebt sich. Doch die Schatten des Krieges bedrohen alles, was sie sich vom Leben erhofft hat.“



    Nach „Trümmermädchen“ erweitert Autorin Lilly Bernstein diese indirekte Reihe um „Findelmädchen“. Dieses Mal befinden wir uns in der Nachkriegszeit Kölns und lernen Protagonistin Helga kennen. Sie und ihr Bruder haben ebenso ihre Geschichte zu tragen wie alle anderen in dieser Zeit auch. Wenn man „Trümmermädchen“ gelesen hat, könnte man hier meinen, der Verlauf ist genauso aufgebaut: mutiges Mädchen mit gewissem Biss will ihr Leben leben welches vom Krieg geprägt ist, verliebt sich irgendwann und kommt des Öfteren in Teufels Küche durch ihre Handlungen. Auch hier ist der Ablauf genau so. Durch Bernsteins Schreibstil war der Lesefluss trotzdem vorhanden und auch der Spannungsbogen war gut austariert aber dennoch gab es hier und da zu viele Zufälle, zu viele positiv gewollte Situationen, die die ganze Geschichte oft unglaubwürdig erscheinen lassen.

    Beide Büchern können unabhängig von einander gelesen werden aber wer beide Bücher kennt, wird sich entweder auch wieder in die Geschichte verlieben oder wie ich, es etwas zu gewollt ansehen. Fazit: Die Story war gut aber kein Knaller wie „Band 1“ und genau deshalb vergebe ich gute 3 von 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    therese g., 08.03.2024

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    WUNDERBAR GESCHRIEBEN...BERÜHRENDE ZWEITE GESCHICHTE, NACH DEN TRÜMMER MÄDCHEN, EINFACH TOP.
    KONNTE NICHT AUFHÖREN MIT LESEN...BERÜHREND, ERGREIFEND, SPANNEND,

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  • 5 Sterne

    Petra W., 06.08.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Auch dieses Buch hat mir, wie auch der erste Teil, sehr gefallen. Hatte es in 2 Tagen gelesen.

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  • 4 Sterne

    Elke S., 07.08.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Sehr schönes Buch, hab’s in einem Rutsch durchgelesen

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  • 5 Sterne

    Nicole I., 08.04.2023

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Tolles Buch!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 03.07.2022

    Als Buch bewertet

    Passend zu Weihnachten meldet sich der Vater von Helga und Jürgen und holt die beiden zurück in ihre Heimatstadt Köln. Während des Kriegs hatten Tante Claire und Onkel Albert die beiden Kinder bei sich aufgenommen, aber weiterhin nach deren leiblichen Eltern gesucht. Jetzt ist es endlich soweit und einer glücklichen Familienzusammenführung steht nichts mehr im Wege. Wären da nicht die schrecklichen Erinnerung an den Krieg, das Leid und das Elend, das immer noch auf deutschen Strassen herrscht.

    Lilly Bernstein hat einen warmherzigen und interessanten Schreibstil. Ohne Probleme konnte ich mich in die beiden Kriegskinder Helga und Jürgen hineinversetzen. Ihren Schmerz nach empfinden, der sie entwurzelt und unglücklich zurück gelassen hat. Manchmal ist überleben nicht alles, wenn du kein Glück findest. Und diese beiden Kinder haben das Glück bisher noch nicht gefunden. Sie wurden zwar liebevoll von Tante Claire und Onkel Albert betreut und gross gezogen, aber dazugehört haben sie nicht wirklich. Das soll sich endlich in ihrer Heimat Köln ändern, doch auch hier steht den beiden viel im Weg. Zu aller erst sie sich selber. Während Jürgen der Neustart locker zu gelingen scheint, besteht Helgas Leben aus Kampf.
    Jürgen findet eine Anstellung bei den Ford-Werken und geht in seiner Arbeit auf. Die Beschreibungen von Lilly Bernstein waren grandios und haben mir Freude und Staunen bereitet. Diese an Ehrfurcht grenzende Verehrung, bei Ford am Fliessband arbeiten zu dürfen, ist heute nur noch schwer nachvollziehbar. So erging es mir mit unglaublich vielen Dingen, die die Autorin bildlich und lebendig schildert: Der erste Fernsehkoch und die Gerichte damals (Erfindung des Toast Hawaii), Tanzveranstaltungen, Schulbildung und der ganze Wiederaufbau der Stadt Köln lasen sich wie ein Abenteuerroman und doch war es erschreckend realistisch, da es eben kein fiktiver Ort zu einer fiktiven Zeit ist, sondern meine Heimat. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich die erwähnten Lieder aus dem Buch abgespielt habe, während des Lesens. Gedanklich flanierte ich über die Ringe, über den Eigelstein und erlebte eine Sitzung im Gürzenich. Alles mit Blick auf das Jetzt und gleichzeitig auf das Damals. Sehr viel fand ich wieder, noch mehr allerdings nicht. Besonders die Beschreibung der Hochbunker war mir nicht präsent: Heute Parkhaus, damals Lebensrettung.

    Und diese ganzen Schilderungen der tatsächlichen Geschichte verflocht Lilly Bernstein mit den fiktiven Erzählungen über das Geschwisterpaar. Helgas Leben scheint typisch für die damalige Zeit. Für die Zeit des Umbruchs. Kaum vorstellbar, dass man als Frau die Unterschrift des Vaters oder Ehemanns benötigte, um einen Beruf ausüben zu dürfen! Aber noch schlimmer fand ich die Schilderung, dass es ledigen Müttern verboten ist, ein Kind gross zu ziehen. Die Autorin schildert nicht nur eine Zeit des Wandels, sondern auch zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit und Brutalität, die mir unter die Haut ging. Dabei hielt ich mir vor Augen, dass das alles noch gar nicht so lange her ist und der Kampf in vielen Dingen immer noch nicht vorbei ist. Helgas Geschichte steht sinnbildlich für die vieler Frauen, die ein gewisses Mass an Selbstbestimmung haben möchten. Während des Krieges auf sich selbst gestellt, sollen sie jetzt die Zügel wieder aus der Hand geben und andere bestimmen lassen? Merkwürdige Vorstellung. Doch Helga kämpft für sich, ihre Träume und ihre Ideale und diese Geschichte bewegte mich sehr.

    Mein Fazit
    Ein wunderbar geschriebenes Buch, das mich bewegte, berührte und begeisterte. Nicht nur, wegen des lebendigen Schreibstils, sondern weil es mir meine eigenen Familiengeschichte näher brachte.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gilasbuecherstube, 29.08.2022

    Als Buch bewertet

    Mehr als sieben Jahre leben die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen bereits in einer Pflegefamilie in Frankreich, als 1955 ein Brief kommt, in dem ihnen mitgeteilt wird, dass ihr Vater aus der russischen Gefangenschaft heimgekommen ist und sie sucht. Über den Verbleibt ihrer Mutter ist immer noch nichts bekannt. Sie haben an ihren Vater so gut wie keine Erinnerungen, aber als die Beiden zurück nach Köln kommen, fühlen sie sich sofort Zuhause in seiner Nähe. Trotzdem wird es nicht leicht für Helga und Jürgen, denn sie müssen sich nicht nur in einer Stadt, die sich im Wiederaufbau befindet, zurechtfinden, sondern auch mit Tante Meta, der Schwester ihrer Mutter arrangieren, die alles andere als erfreut über die Anwesenheit der Beiden ist und ihnen das Leben schwer macht.
    Doch Helga ist trotz allem voller Hoffnung auf einen Neuanfang. Ihr Bruder findet Arbeit bei Ford und ihr Vater hat sich mit einem kleinen Büdchen, in dem er Zeitungen, Zeitschriften, Kaffee und Süssigkeiten verkauft werden, selbstständig gemacht.
    Helga liebt es, ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen und in den Illustrierten zu lesen. Sie ist sehr wissbegierig und hat den Traum, aufs Gymnasium zu gehen, um später eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Doch ihr Vater reagiert sehr abweisend auf ihren Wunsch und will davon nichts hören. Er meldet sie, ohne mit ihr darüber zu sprechen, auf der Haushaltungsschule an, auf der sie auf ein Leben als Ehefrau vorbereitet werden soll.
    Als sie während eines Praktikums in einem Waisenhaus arbeitet, stellt sie zu ihrem Entsetzen fest, dass die Kinder dort sehr schlecht behandelt und sogar misshandelt werden. Helga wird an ihre eigene Kindheit erinnert, die sie hungernd in einem Keller verbracht hat. Sie stellt sich schützend vor die kleine Bärbel, die es als sogenanntes Besatzerkind doppelt schwer hat und versucht zu helfen.

    Nachdem mich bereits „Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“ begeistert hat, war ich sehr gespannt auf das neue Werk von Lilly Bernstein.

    Anna, Helga und Jürgen gehören alle zu der Gruppe Kindern, die alle ohne Eltern und Verwandte, in den letzten Kriegsjahren gemeinsam in einem Keller in Köln gehaust haben. In „Trümmermädchen“ wird die Geschichte von Anna erzählt und in „Findelmädchen“ die Geschichte von Helga. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

    Ich bin sehr schnell in die Geschichte eingetaucht und der Roman konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Der Schreibstil ist mir mittlerweile vertraut.
    Lilly Bernstein schreibt nicht nur sehr lebendig und bildhaft, sondern auch sehr flüssig und sie versteht es Gefühle und Emotionen in Worte zu fassen.

    Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Helga und so konnte ich mich gut in ihre Gedanken und Empfindungen hineinversetzen.
    Helga ist als Protagonistin sehr authentisch und mutig und ich habe sie sehr schnell ins Herz geschlossen.
    Besonders ihre Erfahrungen im Waisenhaus haben mich erschüttert und nachdenklich zurückgelassen. Ich hatte das Gefühl, vor Ort dabei zu sein und das Leben und die Grausamkeiten im Waisenhaus, hautnah mitzuerleben.
    Bei dem Gedanken daran, was viele Kinder damals erdulden mussten und wie viel Leid damals herrschte, fällt es mir immer noch schwer, meine Gedanken und Gefühle in Worte zu fassen.
    Doch auch diese Geschichte beinhaltet kleine Lichtblicke.
    So hat mir Fanny besonders gut gefallen. Sie unterstützt nicht nur Helgas Vater im Haushalt, sondern hat das Ziel, sich mit einer Milchbar selbstständig zu machen. Sie läutet damit die Zeit des Rock’n’Rolls und der Petticoats ein und zeigt Helga, dass das Leben auch schöne Seiten haben kann.
    Auch alle anderen Charaktere wurden von der Autorin sehr lebendig und glaubwürdig gestaltet und fügen sich gut in die Geschichte ein.
    Die Hintergründe wurden wieder grossartig recheriert und objektiv und realitätsnah in die Handlung eingebunden.

    Fazit
    „Findelmädchen – Aufbruch ins Glück“ ist eine berührende, sehr emotionale Geschichte, die unter die Haut geht und für mich unbedingt auf die Bestsellerliste gehört.

    Von mir gibt es dafür hochverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 10.07.2022

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    In den 1950er Jahren: Nach der Rückkehr des Vaters aus russischer Kriegsgefangenschaft leben die Geschwister Helga und Jürgen wieder bei ihm in Köln. Die Mutter ist seit Kriegsende verschwunden, niemand weiss etwas von ihrem Verbleib und die Kinder können sich an nichts erinnern. Helga, inzwischen 14 oder 15 Jahre alt, wünscht sich nichts sehnlicher, als aufs Gymnasium zu gehen und Schriftstellerin zu werden – doch sie wird statt dessen auf eine Haushaltungsschule geschickt. Bei einem Praktikum im Waisenhaus lernt sie die kleine Bärbel kennen. Das Mischlingskind, das einen dunkelhäutigen Vater hat, wird schwer misshandelt, und Helga ist bestrebt, das Mädchen unter allen Umstände da heraus zu holen....


    Persönlicher Eindruck:

    Autorin Bernsteins neuer Roman baut locker auf den Ereignissen und Personen ihres anderen Buches „Trümmermädchen“ auf und spielt in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Inhaltlich ist es jedoch nicht zwingend erforderlich, „Trümmermädchen“ zu kennen, der Roman kann gut auch solo gelesen werden.

    Wir schreiben die 1950er Jahre. Der Krieg ist seit fast 10 Jahren zu Ende, das Rheinland steht unter britischer Besatzung. Noch immer herrschen Armut und Zukunftsängste, auch für Helga und Jürgen, die einst als Findelkinder nach Frankreich kamen und nun ihren aus Gefangenschaft heimgekehrten Vater wiedergefunden haben.

    Schon nach wenigen Seiten wird man als Leser tief hinein gesogen in die wirklich sehr authentische Nachkriegs- und Familiengeschichte. Der Figurenkreis ist gross aber dennoch überschaubar, die Figuren haben allesamt Profil und Tiefe. Da sind die beiden Geschwister, der Vater, der einen Zeitungskiosk führt, die junge, ledige Fanny, die eine Milchbar eröffnet und Meta, die gestrenge und reichlich unverschämte Tante, nach deren Pfeife alle tanzen sollen. Und zwei Jungen, zwischen denen Helga sich alsbald in einem Liebesdreieck wiederfindet: der sympathische Konradin aus Ostpreussen und der Draufgänger Peter, der täglich in Fannys Milchbar abhängt.

    Mir hat der Roman wirklich gut gefallen: das Leben der Deutschen in der Nachkriegszeit wird authentisch beschrieben, der Alltag und die grossen und kleinen Nöte und Probleme sind nachvollziehbar und stimmig. Sehr bewegt haben mich die beschriebenen Zustände in besagtem Kinderheim, in dem die kleine Bärbel „einsitzt“ - nur, weil ihre Mutter sie ledig geboren hat. Das wirkliche Problem ist Bärbels dunkelhäutiger Einschlag, von den Nonnen des Heims wird sie als aufsässig und dumm beschrieben, obwohl sie ein helles Köpfchen ist und einem als Leser schnell ans Herz wächst.

    Was Helga im Laufe des Romans alles widerfährt und wie das Leben ihr mitspielt, ist ergreifend und erschütternd. Im Laufe der Handlung tun sich mehrere Schicksale vor dem Leser auf und gerade im letzten Viertel reisst der Roman den Leser von einem Aha-Effekt in den nächsten.

    Ohne zu viel verraten zu wollen, ist Findelmädchen ein packendes Zeitzeugnis, auch wenn die Handlung fiktiv ist – so oder so ähnlich ist es passiert, damals, nach dem Krieg. Es ist eine Geschichte aus dem Leben gegriffen, die einen emotional mitreisst und zusammen mit der Hauptfigur Höhen und Tiefen hautnah erleben lässt.

    Am Ende wird auch nochmal der Bogen geschlagen zu einigen Ereignissen aus Trümmermädchen, so dass ich mir gut vorstellen könnte, dass irgendwann noch ein dritter Band folgt, der ebenso locker mit den beiden anderen zusammenhängt. Jedenfalls ist noch lang nicht alles erzählt – ich hätte gerne noch so viel weiter gelesen.

    Eine absolut verdiente Leseempfehlung und ein absoluter Pageturner, von der ersten bis zur letzten Seite!

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 03.07.2022

    Als Buch bewertet

    Worum geht's?
    Helga, 15, und ihr ein jahr älterer Bruder Jürgen erfahren bei ihren Pflegeeltern Claire und Albert in Frankreich, dass ihr Vater den Krieg überlebt hat und in ihrer Heimatstadt Köln auf sie wartet. Die Wiedervereinigung mit ihrem leiblichen Vater ist herzlich, doch von ihrer Mutter fehlt jede Spur. Gerade Helga kann den Gedanken nicht aufgeben, was damals in ihrer Kindheit passiert sein mag. Sie beginnen ihr neues Leben in Köln, Jürgen geht bei Ford in die Lehre und Helga wird gegen ihren Willen auf der Haushaltsschule angemeldet, was sie sehr unglücklich macht, da es ihr sehnlichster Wunsch ist, auf's Gymnasium zu gehen. Im Rahmen eines Praktikums wird Helga in ein Waisenhaus geschickt und erlebt dort, wie unendlich grausam mit den Kindern umgegangen wird. Besonders die kleine, dunkelhäutige Bärbel wird seelisch und körperlich gequält und Helga kann nicht anders, sie muss handeln...

    Zum Buch:
    "Findelmädchen" ist die Fortsetzung von "Trümmermädchen", konzentriert sich aber auf die Geschichte von Helga und Jürgen. Man muss den ersten Band nicht gelesen zu haben, um den Nachfolger zu verstehen, beide stehen auch sehr gut für sich alleine. Es spielt in Köln Mitte der 50-Jahre: die Stadt ist immer noch deutlich gekennzeichnet mit Brandnarben aus dem Krieg, viele Menschen leben in halben Ruinen, Flüchtlinge aus den Ostgebieten darben ein armseliges Leben. Doch überall ist die Stadt im Aufbruch und die jungen Leute tanzen ausgelassen zur Musik von Elvis Presley, tragen Jeans und Petticoats und begehren gegen ihre Eltern auf. Was die 50-er Jahre ausmacht, wurde sehr anschaulich im Buch umgesetzt, man spürt förmlich den Puls der Zeit.
    Doch hinter den oft glitzernden Fassaden gibt es immer noch die alten, harten Strukturen und Hierarchien. Besonders deutlich wird dies am Beispiel der Waisenhäuser und dem Schicksal der Besatzerkinder. Was sie ertragen mussten, mag sich kaum ein Mensch vorstellen. Der gut recherchierte Blick hinter diese Kulissen ist wirklich kaum auszuhalten ...Und wieder einmal bewahrheitet es sich: die wahre Bestie ist der Mensch (selbst wenn sie als Nonne daherkommt).
    Auch die weiteren Charaktere wie z.B. Fanny sind authentisch und mit ihrer eigenen interessanten Geschichte ausgestattet, die nach und nach ans Tageslicht kommt.

    Persönliche Meinung:
    "Findelmädchen" hat mich von der erste Seite an mitgerissen. Helga und Jürgen sind mir schnell ans Herz gewachsen, weshalb ich vor allem mit Helga sehr mitgelitten habe und ihre Empfindungen und Handlungen gut nachvollziehen konnte. Die Autorin hat einen wunderbaren, warmherzigen Schreibstil und ihre Geschichte gleicht einer emotionalen Achterbahnfahrt. Ganz besonders mitgenommen haben mich die Geschehnisse im Waisenhaus und ich fragte mich ein ums andere Mal, zu welchen Grausamkeiten Menschen fähig sind. Was dort und in vergleichbaren Einrichtungen geschah, ist ja kein Fantasiekonstrukt der Autorin, sondern leider die bittere Wahrheit, wie man inzwischen weiss.
    Im übrigen finde ich es absolut richtig, dass im Buch das N-Wort verwendet wurde: es ist ein Zeugnis der damaligen Zeit und gehört somit auch nicht verfälscht.

    Fazit:
    Ein wunderschöner Roman, der auch die dunklen Seiten der Vergangenheit nicht auslässt und Wahrheit mit Fiktion verschmelzen lässt. Absolute Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 28.07.2022

    Als Buch bewertet

    Titel: Wie viel schaffst du zu ertragen?

    Da ich gern Romane mit geschichtlichem Hintergrund lese, die während oder nach dem zweiten Weltkrieg spielen, war ich neugierig auf dieses Buch.

    In der Geschichte geht es um die Geschwister Helga und Jürgen. Sie haben den Krieg in einem Kölner Bunker überlebt und leben nun in Frankreich. Jedwede Erinnerung an die Zeit während des Krieges ist verloren, zu schlimm wahrscheinlich die Erinnerungen. Als ein Schreiben vom Vater kommt, dass er frei sei, machen sich die beiden Kinder auf in ihre Heimatstadt Köln. Was wird dort auf sie warten? Werden sie ihr Glück finden oder von negativen Gefühlen überrannt werden? Und wird ihre geliebte Mutter auch wieder auftauchen?

    Im Roman gibt es zwei Zeiten, die beleuchtet werden. Zum einen führt ein beobachtender Erzähler den Leser von Dezember 1954 bis Januar 1956 durch die Geschichte, zum anderen erleben wir durch Tagebucheinträge der Mutter die letzten Kriegstage mit. Gerade diese persönlichen Tagebucheinträge haben mir einen ordentlichen Schauer verursacht.

    Die Hauptfiguren, egal ob Helga, ihr Bruder Jürgen, der Vater oder gar Fanny, die die Familie unterstützt, sind unglaublich tolle und herzensgute Menschen, die ihren Alltag und das Schicksal im Speziellen meistern müssen. Hier wird jeder Leser jemanden finden mit dem er sich identifizieren kann.

    Der Fokus liegt jedoch auf Helga und das was von ihr verlangt wird. Man ist schon arg geschockt wie wenig aufgeklärt die jungen Frauen waren und wie wenig Rechte sie zugleich hatten. Der Mann bestimmte im Allgemeinen über alles und sobald etwas schief geht, muss die Frau dafür büssen.

    Die Szenen im Kinderheim haben mich zutiefst geschockt und berührt. Hier hätte man den Nonnen gerne mehr als nur die Meinung gesagt. Wie soll aus den Kindern rechtschaffene Bürger werden, wenn sie nur Hass, Gewalt und Angst kennen?

    Gelungen fand ich auch, dass viele politische Ereignisse und was sonst in der Zeit passiert ist ganz nebenbei eingestreut werden, so dass die Handlung nicht unterbrochen wird, man aber als Leser noch dazu lernen kann.

    Die letzten fünfzig Seiten haben im Übrigen so viel Tempo, dass sich die Ereignisse überschlagen und ein Geheimnis nach dem anderen gelüftet wird. Das fand ich richtig klasse.

    Der Roman hat mich gut unterhalten, auch wenn er etwas vorhersehbar war. Die Schreibe der Autorin liest sich angenehm und entspannend, so dass sich das Buch hervorragend zum Abschalten eignet, da man komplett in der Geschichte abtaucht.

    Einzig schade fand ich, dass nicht alles einen richtigen Abschluss findet. Da fällt jemand von der Treppe und dann? Ist diese Person tot und muss die Polizei kommen? Das wurde gar nicht thematisiert, sondern die böse Person ist weg und gut. Das fand ich irgendwie seltsam.

    Fazit: Eine schöne Geschichte mit sympathischen Figuren, die ich gern gelesen habe. Hier spreche ich eine Leseempfehlung aus. Gelungen!

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