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  • 5 Sterne

    Rinoa, 27.05.2021

    Als Buch bewertet

    London, 1754: Vor sechs Jahren musste Bess Bright ihre Tochter Clara am Tag ihrer Geburt ins Waisenhaus, das Foundling Hospital, geben, zu arm, ein Kind zu ernähren. Nun will sie Clara endlich abholen und bei sich leben lassen. Doch im Waisenhaus sagt man ihr, das Mädchen sei schon längst abgeholt worden. Doch von wem? Und wo ist Clara heute?

    Von Beginn an habe ich mich in „Die Verlorenen“ verliebt. Angefangen beim wunderschönen Cover, über den lesenswerten und angenehmen Schreibstil bis hin zu der wirklich tollen und stimmungsvollen Geschichte.
    Stacey Halls gelingt es, eine ganz spezielle Stimmung zu erzeugen, in die ich regelrecht eingetaucht bin. Auf der einen Seite die absolute Armut, in der Bess lebt, die Kälte, der Dreck, die harte Arbeit als Krabbenverkäuferin.
    Auf der anderen Seite die feinen Herrschaften der oberen Gesellschaftsschicht, für die die „Lotterie“ um die Waisenkinder ein guter Anlass ist, Champagner zu schlürfen und Häppchen zu essen. Grösser könnte der Kontrast kaum sein.

    Bess war mir ausgesprochen sympathisch. Beeindruckend, wie sie allen Widrigkeiten trotzt und wie eine Löwin um ihre Tochter kämpft. Und über alldem entspinnt sich eine wirklich spannende und fesselnde Geschichte, die mich richtig in ihren Bann gezogen hat.

    Einzig das Ende war mir persönlich etwas weichgespült und auch ein wenig unglaubwürdig. Ein paar Fäden bzw. Handlungsstränge hätten für meinen Geschmack durchaus offen bleiben dürfen.
    Trotzdem überwog das positive Gesamtbild bei weitem, so dass ich „Die Verlorenen“ auf jeden Fall gerne weiterempfehlen werde. Es hat mir ein paar tolle Lesestunden beschert!

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  • 5 Sterne

    Hannelore K., 13.03.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei Frauen, ein Kind...
    Stacey Halls hat mit „Die Verlorenen“ auf 384 Seiten einen historischen Roman geschaffen, der mich fast von Seite 1 an völlig begeistert und in seinen Bann gezogen hat.
    Ich kannte die Autorin vorher nicht, doch das Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und der Klappentext:
    „London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, ausserstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schliesslich zu sich selbst zu finden.“
    veranlasste mich schlussendlich zum Kauf, den ich auch nicht eine Sekunde bereut habe, trotz des mit € 22,-- hohen Preises.
    Als Mutter leidet man fast schon zwangsläufig mit, doch ich denke, selbst wenn man keine Mutter ist, kann man sich dieser Geschichte einfach nicht entziehen, so fesselnd ist sie geschrieben. Auch an Spannung fehlt es nicht, ich bin eher durch das Buch „gerast“, als es nur einfach zu lesen.
    Die Geschichte ist berührend, bedrückend, beeindruckend, nachdenklich machend, mut machend, vielschichtig – mehr geht nicht !
    Historische Romane sind eher selten mein bevorzugter Lesestoff, doch dieses Buch hier war eine grosse Ausnahme, das hat mir fantastisch gefallen.

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  • 5 Sterne

    Katrin B., 07.03.2021

    Als Buch bewertet

    Stacy Halls zweiter Roman über das Schicksal eines Säuglings im Jahr 1748 in London, beschäftigte mich auch nach der letzten Seit noch eine ganze Weile. Was für ein Glück haben junge, ledige Mütter heute, im Gegenzug zu damals doch, zumindest in Deutschland.
    Die Autorin schildert uns sehr authentisch, wie es war in London, arm oder reich zu sein.
    Anhand von Bess Bright erfahren wir die Verzweiflung, ihre kleine Tochter Clara direkt nach der Geburt ins Waisenhaus zu geben. Im Foundling Hospital hat die Mutter Glück, sie zieht eine weisse Kugel. Das heisst, sie darf ihre Kleine dort lassen. Bei einer schwarzen Kugel hätte sie Clara wahrscheinlich auf der Strasse ausgesetzt.
    Bess schwört sich, dass sie Clara zurück holt, sowie sich ihre Lage gebessert hat. Als Analphabetin, mit einem Job als Krabbenverkäuferin von morgens bis abends keine leichte Aufgabe. So dauert es auch sechs lange Jahre bis zu diesem Zeitpunkt.
    Hier beginnt nun die spannende Geschichte: Clara ist nicht mehr im Waisenhaus.
    Ohne auf die Tränendrüse zu drücken, erlebt der Leser nun eine Berg-und-Tal-Fahrt aller möglichen Gefühle. Man sieht die bitterarmen Leute und friert mit ihnen. Auf der anderen Seite geniesst man den Luxus im vornehmen Teil von London, ohne einen Finger zu bewegen. Das Personal umsorgt einen vorzüglich. Eine krasse Geschichte.
    Das Foundling Hospital gab es wirklich, vielleicht hat sich auch diese Geschichte mal so zugetragen, oder so ähnlich.
    Falls sie keine Zeit haben, fangen sie dieses schöne, spannende Buch nicht an zu lesen.

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  • 5 Sterne

    büchernarr, 03.03.2021

    Als Buch bewertet

    Wir schreiben das Jahr 1754 in London: Die mittellose Bess bekommt ein Kind . Da sie als unverheiratete ihre kleine Tochter nicht behalten und aufziehen kann, gibt sie sie mit schweren Herzen in dem Foundling Hospital ab. Doch der Kummer ist gross und ihre einzige Hoffnung ist es ihr Kind so schnell wie möglich wieder zurückzuholen und ihm ein richtiges Zuhause zu gönnen. Nach sechs Jahren hat sie genug als Krabbenverkäuferin geschuftet und gespart und möchte ihr Kind nun zurück. Aber als sie es im Waisenhaus abholen möchte ist die Kleine nicht dort. Sie wurde angeblich schon am nächsten Tag ihrer Einweisung von ihr persönlich angeholt...
    Sie begibt sich sofort auf die Suche und findet ihre Tochter schliesslich die unterdessen in einem gut situierten Zuhause aufwächst. Nun muss Bess eine Entscheidung treffen: soll sie ihre Tochter dort wegnehmen damit sie mit ihrer leiblichen Mutter aufwächst und ihr all die materiellen Annehmlichkeiten entbehren?
    Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildreich und die historischen Kulisse n werden sehr lebendig hervorgebracht, sodass man sich sehr schnell in die Geschichte einfügt und das Kopfkino direkt beginnt. Das ist vor allem bei historischen Romanen sehr wichtig. Die rührende Geschichte ist mit vielen Emotionen besticht, dennoch bleicht die Spannung nicht aus. Das Happy End am Ende ist vielleicht so sehr realistisch, aber nach dem Bangen und Eifern hat es sich sichtlich gelohnt. Deshalb hat es mein Lesevergnügen umso mehr gesteigert. Ich empfehle den Roman zweifellos.

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  • 5 Sterne

    Elke V., 07.04.2021

    Als Buch bewertet

    Schicksal und Fügung

    Die Geschichte nimmt in einem sogenannten Foundling Hospital ihren Lauf, in dem die junge Bess Bright 1754 kurz vor Beginn des siebenjährigen Krieges, auf den aber innerhalb der Erzählung nicht eingegangen wird, ihre gerade zur Welt gebrachte Tochter abgibt, weil sie schwer von Armut betroffen keine Möglichkeit sieht ihre Tochter Clara bei sich zu behalten. Die damals weit auseinander klaffende Schere zwischen arm und reich sowie die daraus resultierenden Nöte werden dem Lesenden gleich zu Beginn so deutlich vor Augen geführt, dass man den Geruch des nach Krabben riechenden Salzwassers zu erahnen scheint, der der Hauptprotagonistin beim Verkauf ihrer Ware über Hals und Schultern läuft. Nachdem sechs Jahre vergangen sind, sieht sich Bess in der Lage ihre Tochter zu sich zu holen. Doch zu ihrem Erstaunen stellt sich heraus, dass dies bereits jemand einen Tag nach Ihrer Ankunft dort getan hat. Durch bestimmte sich fügende Ereignisse wird schnell klar, wo ihre Tochter jetzt lebt und Bess weiss schnell, wie sie zu handeln hat. Um nicht die Spannung vorwegzunehmen sei nur so viel gesagt, dass es zeitweise schwer auszuhalten war sich die Umstände für das kleine Mädchen vorzustellen, wenn sich denn gewisse Umstände dann nicht so gefügt hätten, wie sie es am Ende dann doch haben. Wie realistisch ein solches Ende wie hier beschrieben tatsächlich ist, steht auf einem ganz anderen Blatt, obwohl es sich wohl jede Mutter genauso wünschen würde.

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  • 5 Sterne

    Moontales, 12.04.2021

    Als Buch bewertet

    Wundervoller historischer Roman mit viel Gefühl und tollen Protagonisten

    Das Buch ist ein wunderschöner historischer Roman, welcher auf dem 1741 eröffneten „Foundling Hospital“ in London aufbaut.
    Auch wenn es sich dabei um eine traurige Angelegenheit handelt – weil arme Mütter ihre Kinder abgeben mussten damit sie nicht verhungern – fand ich es auf historischer Ebene betrachtet sehr spannend mehr darüber zu erfahren. Der Schreibstil der Autorin war für mich von Anfang an total klasse. Ein perfekter Grat an sachlichen Informationen und Emotionen, sowie Tiefgründigkeit. Ich fand die Geschichte zu keinem Zeitpunkt langgezogen oder uninteressant.

    Die Protagonisten sind alle sehr schön beschrieben und weisen viel Liebe fürs Detail auf. Mit der Protagonistin Bess konnte ich direkt mit fiebern und habe so gehofft, dass sie ihre kleine Clara wieder bekommt. Aber auch ihre „Gegnerin“ Alexandra konnte ich in ihren Handlungen nachvollziehen, auch wenn diese sehr irrational waren. Das muss man der Autorin definitiv zu Gute halten, denn dieses Verständnis kann ich nicht immer für Protagonisten aufbringen. Insgesamt ist die Geschichte sehr glaubwürdig, authentisch und emotional, wodurch sie für mich zu einem absoluten 5 Sterne Buch wurde.

    Die Geschichte konnte mich so fesseln und berühren, dass ich sie an nur zwei Tagen gelesen habe. Wenn ihr gut ausgearbeitete historische Romane schätzt, dann kann ich „die Verlorenen“ nur von Herzen empfehlen!

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  • 5 Sterne

    GB, 25.02.2021

    Als Buch bewertet

    Das Cover von "Die Verlorenen" ist ja schon mal sehr beeindruckend. Nachdem ich das Buch gelesen habe, gefällt es mir sogar noch besser, weil es wirklich perfekt zu der Geschichte passt.
    Die Geschichte spielt in London und startet im Jahr 1754. Eine junge alleinstehende Frau muss ihr gerade auf die Welt gekommenes Baby im Waisenhaus abgeben. Sie hat fest vor das Mädchen wieder zu sich zu nehmen, wenn es etwas grösser ist und sie es mit zur Arbeit als Krabbenverkäuferin mitnehmen kann. Aber als sie das Kind abholen will, wird ihr gesagt, dass es schon von seiner Mutter abgeholt wurde. Auch wenn ihre Chancen sehr gering sind, gibt sie nicht auf. Mit einer guten Portion Glück kommt sie auch auf die Spur des Mädchens.
    Die Geschichte ist sehr einfühlsam und spannend geschrieben. Für einen historischen Roman, fand ich die Informationen über die Zeit und die Lebensumstände nicht allzu ausführlich, bzw. hatte ich teilweise auch das Gefühl, dass es schon etwas unrealistisch ist, dass sich einige Sachen so zugetragen haben sollen. Durch die schöne Schreibweise und die ganz besonderen Hauptpersonen der Geschichte hat mich das aber gar nicht weiter gestört. Ich kann das Buch nur empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Michelle-Marie M., 28.02.2021

    Als Buch bewertet

    London, November, 1747
    Durch ihre Armut kann Bess Bright ihr Kind nicht behalten und muss es ins Kinderheim bringen. Nach 6 langen Jahren möchte sie ihr Kind wieder aus dem Kinderheim abholen. Jedoch wird ihr gesagt, dass ihr Kind schon längst unter ihrem Namen abgeholt wurde. Bess macht sich auf die Suche nach ihrer Tochter und versucht sie zu sich zurückzuholen.
    Die Liebe einer Mutter zur Tochter. Herzerwärmend und so traurig!

    Cover:
    Wunderschön und mit so vielen schönen Details ausgestattet. Auch im Inneren des Buches werden die Kapitel mit kleinen Details verziert. Es war direkt das Erste, was mich angesprochen hat und gleich dazu animiert hat, mir den Inhalt des Buches genauer anzuschauen.

    Schreibstil:
    Zunächst hat es paar Kapitel gebraucht, bevor ich in die Geschichte eintauchen konnte. Jedoch verging das durch den umschreibenden Schreibstil schnell, und ich konnte mir alles vor Auge halten. Die schmutzigen und auch noblen Strassen in London, die Atmosphäre und die Gefühle von Bess konnten mich einnehmen, berühren und in eine andere Zeit bringen. Gerade die Emotionen von Bess konnten mich besonders ergreifen und hallten lange noch in mir nach.

    Charaktere:
    Bess ist eine besonders starke Frau. Als sie ihr Kind weggeben hat, war sie selbst noch sehr jung. Auch mit den gesellschaftlichen Problemen, mit denen sie damals zu kämpfen hatten, konnte sie gut verkraften und sich aber auch gegen sie aussprechen. Sie kämpft für ihre Liebe zu ihrer Tochter und ich denke jede Mutter kann verstehen, was sie für harte Zeiten durchmachen muss. Ich bin erstaunt, wie taff sie in ihrem ganzen Leben war und ist. Für alle Mütter ist sie ein Vorbild, das uns zeigt was man mit Liebe alles erreichen kann.
    Zudem hat man im Buch ihren Vater, ihren Bruder, ihre Freundin Keziah, der Fackelträger Lyle, Dr.Mead und natürlich noch die mysteriöse Unbekannte, die das Kind zu sich geholt hat (aus ihrer Perspektive wird auch geschrieben) kennengelernt. Einige Charaktere im Buch haben Bess unterstützt, ihr Mut gemacht und ihr geholfen. Andere wiederum waren für sie ein harter Stein im Weg zu ihrer Tochter. Alle haben ihren Anteil an dieser Geschichte und vollenden sie mit ihrer positiven, wie auch leider negativen Energie und machen das Buch noch lebendiger und nahbarer.

    Handlungen:
    Das Buch ist in insgesamt 4. Teilen gegliedert. Abwechselnd wird aus der Ich- Perspektive von Bess und der Unbekannten erzählt. Somit lernen wir beide Sichtweisen der Geschichte und deren Meinungen kennen. Das Hauptthema ist grösstenteils die Suche nach ihrer Tochter und das Zurückholen. Dennoch bleibt für Romantiker die Liebe auch nicht zu kurz. Von Anfang bis fast zum Ende konnte mich das Buch packen und emotional mitreissen. Leider fand ich jedoch das Ende zu schnell, und zu einfach gelöst. Die Emotionen konnten mich am Ende nicht mehr packen und einigen Protagonisten konnte ich auch nicht so schnell verzeihen, wie es dargestellt wurde. Ich hätte mir gewünscht, dass es in einer angenehmen Länge sich noch gezogen hätte. Dennoch konnte mich die Handlungen ansprechen und definitiv emotional mitreissen. Die Historik war zudem genau richtig. Dadurch das sich die eher im Hintergrund abgespielt hat, konnte man sich alles genau vorstellen, war aber dennoch nicht immer präsent und hat einen erdrückt.

    Fazit:
    Herzerwärmend und traurig. Ein Buch, das uns zeigt, was man mit Liebe und Mut erreichen kann. Mit einer Portion Historik und grossartigen ausgearbeiteten Protagonisten, konnte mich das Buch emotional packen.

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  • 4 Sterne

    Igela, 06.04.2021

    Als eBook bewertet

    Bess Bright ist erst 18 Jahre alt, als sie eine kleine Tochter zur Welt bringt. Im Jahre 1947, als ledige Mutter, ist das nicht einfach für eine junge Frau, die in ärmlichen Verhältnissen in London lebt. Es bleibt Bess nichts anderes übrig, als die kleine Clara im Founding Hospital abzugeben. Bess schwört sich und dem kleinen Mädchen, es wieder abzuholen. Sie wird eisern sparen und im Heim holen, sobald es ihre Verhältnisse zulassen. 6 Jahre danach ist es so weit!

    Bess fährt zu dem Heim und will ihr Kind zu sich holen. Doch das kleine Mädchen wurde schon längst von ihrer Mutter zu sich genommen. Wie kann das sein, denn Bess ist die leibliche Mutter …. Wo ist die kleine Clara?



    Der Start ins Buch hat mich schaudern lassen. Wie in einer Lotterie wird entscheiden, welche Babys im Heim für ausgesetzte Kinder bleiben dürfen. Begafft wird die Aufnahmeprozedur von einer Horde reicher Leute, die ihr Gewissen mit Wohltätigkeitsarbeit beruhigen. Mittendrin viele verzweifelte junge Mütter, die hoffen, dass ihr Kind eine Chance auf ein Leben in dem Heim bekommt. Die Alternative ist das Aussetzen der Kinder, denn die jungen Mütter und ihre Familien verdienen oft nicht mal genug, um sich selbst über Wasser zu halten. Eine tragische Geschichte mit wohl viel zu vielen wahren Begebenheiten der damaligen Zeit. Die Kluft zwischen Arm und Reich und die Unmenschlichkeit hat mich berührt und schaudern lassen. Ich war direkt froh, ist der Schreibstil eher nüchtern und sachlich gehalten und Emotionen werden oft nur dezent angedeutet.



    Gerade als die Geschichte rund um Bess und der Suche nach ihrem Kind richtig in Fahrt kam, wurde ich überrascht von einem Perspektivwechsel. Nach 80 Seiten erfährt man mehr über das Leben von Alexandra. Einer jungen Frau, die in einer ganz anderen Gesellschaftsschicht lebt als Bess. Hier wird Tee im Salon aus hübschen Tassen getrunken, man hat Bedienstete und kann gemütlich nachmittags Zeitung lesen. Trotzdem ist Alexandra nicht glücklich, denn sie leidet unter Agoraphobie, deren Ursache nach und nach aufgedeckt wird. Der Begriff „goldener Käfig“ bekommt hier richtig viel Gewicht. Hier wird auch das Frauenbild der 40er Jahre deutlich. Ein befreundeter Arzt sagt zum Beispiel zu ihr: „ …. Sie können gemeinsam lesen. Oder was auch immer ihr hübschen Geschöpfe tut, um ein Zuhause heimelig zu gestalten.“



    Was die beiden Perspektiven gemeinsam haben, darf und werde ich hier nicht verraten. Nur so viel: Es geht auch darum, dass Menschen mit Geld sich halt. oft mehr erlauben können, als Menschen, die in Armut leben. Ein altes Leid, das auch in der heutigen Zeit in vielen Ländern noch gang und gäbe ist.



    Sehr gefallen hat mir die Figur Bess. Als Krabbenverkäuferin im Geschäft ihres Vaters, dem Gassenverkauf. weiss sie, was Leid ist. Trotzdem weiss sie, dass sie irgendwann ihr Kind bei sich aufnehmen will. Bess ist eine Kämpferin und hat ganz klar ihr Ziel immer vor Augen. Warum sie sich mit Claras Vater einlässt, wird meiner Meinung nach zu oberflächlich beschrieben. Hier hätte etwas Emotionen der Glaubwürdigkeit gutgetan.



    Mich hat diese Geschichte oft sehr berührt, denn ich fühle mit einer jungen Mutter, die aus der Not heraus ihr Kind in ein Heim geben muss, mit. Und als sie mit eisernem Willen endlich den Punkt erreicht hat, um ihr Kind zu sich zu nehmen, wieder enttäuscht zu werden .... das ist hart!

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  • 4 Sterne

    Zauberberggast, 07.03.2021

    Als Buch bewertet

    Thema Mutterschaft im historischen Kontext

    Das Wort Waisenhaus ist aus unserer heutigen modernen Sicht heraus überwiegend negativ konnotiert. Aber im England des 18. Jahrhunderts, in dem der Roman "Die Verlorenen" spielt, war es für Eltern aus der Unterschicht oftmals die einzige Möglichkeit, ihren Kindern eine Zukunft zu schenken. Sie mussten sie abgeben, um ihr Leben zu sichern. In den Slums von London und andernorts hatte der Nachwuchs eines armen Menschen nur geringe Überlebenschancen. Hier setzt die Handlung von "Die Verlorenen" an. Die junge Bess Bright, Tochter eines Krabbenhändlers und selbst in diesem Metier tätig, bekommt im November 1747 eine uneheliche Tochter namens Clara. Noch am Tag ihrer Geburt gibt sie die Kleine ab und zwar in die Obhut des “Foundling Hospitals”, ein 1739 gegründetes Waisenhaus in London. Sechs Jahre später hat sie - wie sie glaubt - genug gespart, um die Gebühren von Claras Unterbringung zu bezahlen, doch als sie ihre Tochter abholen will, wird ihr gesagt, dass sie bereits abgeholt wurde - und zwar sechs Jahre zuvor…

    Man kann nicht gut über die Handlung sprechen ohne zu spoilern, nur soviel: es geht um zwei Mütter, Bess und Alexandra. Der Roman ist von der Erzählstruktur sehr symmetrisch angelegt und beleuchtet einmal die Perspektive der einen, dann die der anderen Frau. An der gutsituierten Alexandra werden die psychischen Probleme aufgezeigt, die einem Menschen, der keine Existenzängste haben muss so wie Bess, das Leben auch zur Hölle machen können. Alexandra hat ein nicht verarbeitetes Trauma, das zu Panikattacken und Angststörungen führt. Das Thema “mental health” wird durch sie zwar eingeführt, aber nicht zur Gänze ausgearbeitet. Das ist ein wenig schade und meines Erachtens eine vertane Chance, um die Handlung noch zusätzlich zu bereichern. Generell wird aber das Thema Mutterschaft in all seinen Facetten und aus einem historischen Kontext heraus sehr intensiv beleuchtet.

    Historische Romane leben im Wesentlichen von der Fähigkeit ihrer AutorInnen, die erzählte Vergangenheit zum Leben zu erwecken. Stacey Halls ist die Erzeugung der historischen Atmosphäre sehr gut gelungen. Wir befinden uns im England des mittleren 18. Jahrhunderts und erleben diese Zeit als Leser hautnah mit. Die Armut der einfachen Leute, ihr erbitterter Kampf ums Überleben wurden eindrücklich dargestellt. Als Kontrast wird auf der anderen Seite aber auch der Snobismus der Gutsituierten und gesellschaftlich Privilegierten gezeigt. Erschreckend ist die Tatsache, dass schon bei der Geburt eines Menschen vorherbestimmt ist, in welche Schicht er hineingeboren wird und wie sein weiteres Leben höchstwahrscheinlich verlaufen wird: live long and prosper or perish in earthly hell. Determinismus und Fatalismus springen aus jeder Ecke hervor.

    Der Roman ist solide gemacht, atmosphärisch gelungen und weist einige Spannungselemente auf, ohne aber ein Krimi zu sein. Der Behauptung der Presse, Stacey Halls wäre die neue Hilary Mantel ist meines Erachtens aber deutlich zu hoch gegriffen. Zwischen den Autorinnen liegen Welten. Mantel ist meiner Meinung nach ein Genie des historischen Romans, Halls einfach eine sehr versierte - historische - Schriftstellerin, aber eine unter vielen.

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  • 4 Sterne

    Gina1627, 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ein bewegender und schicksalsträchtiger Roman. Sehr zu empfehlen!

    London, November 1747. Zum Wohle ihrer gerade geborenen Tochter Clara triff Bess Bright eine folgenschwere und schmerzliche Entscheidung. Im Foundling Hospital, einem Waisenhaus für Kinder aus ärmlichen Verhältnissen, möchte sie ihr ein besseres und behütetes Leben bieten. Eines Tages, wenn sie genug Geld zusammengespart hat, will sie sie wieder zu sich nehmen und für sie sorgen. Sechs Jahre vergehen ins Land bis Bess soweit ist und schliesslich im Büro des Sekretärs erfährt, dass Clara schon kurz nachdem sie sie abgegeben hat, von ihrer angeblichen Mutter abgeholt wurde. Ihre Verzweiflung ist gross und sie macht sich auf die Suche nach ihr. Vor ihr liegen ungeahnte Herausforderungen und ein schwerer innerlicher Kampf.

    Auf „Die Verlorenen“ bin ich durch die wunderschöne Buchgestaltung und den vielversprechenden Klappentext aufmerksam geworden und habe dabei eine Autorin für mich entdeckt, die einen sehr feinfühligen, bildlichen und fesselnden Erzählstil hat. In vier sich abwechselnden Teilen, die aus der Sicht von Bess und Alexandra in der Ich-Form erzählt werden, fliegt man nur so durch die Geschichte. Sehr atmosphärisch taucht man dabei in die damalige Zeit ein, in der Stacey Halls die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten hervorragend darstellt, hat Schauplätze und Situationen kopfkinomässig vor den eigenen Augen, nimmt an der bewegenden und bedrückenden Gefühlswelt der Charaktere teil und fiebert dem Ausgang der Geschichte entgegen. Bess wird in ihrer Rolle als junge Frau aus ärmlichen Verhältnissen, die sich alles selber schwer erarbeiten muss, ausgenutzt und betrogen wird, zweifelhafte Entscheidungen trifft und hart für ihr Glück kämpfen muss, sehr gut verkörpert. Alexandra hingegen fliegt anscheinend alles zu. Als Tochter aus reichem Hause führt sie finanziell ein sorgenfreies Leben, doch Schatten aus ihrer Vergangenheit haben sich auf ihre Seele gelegt und sie führt ein sehr zurückgezogenes Leben voller Ängste und einem Kontrollzwang. Die ganze Zeit fragt man sich, was wohl dahinterstecken könnte. Beide Frauen haben bei mir Mitleid für ihre Situationen, Unverständnis für ihre Handlungen und Anteilnahme für ihre zerrissenen Gefühle ausgelöst. Was sie verbindet, wie sie damit umgehen, welche Emotionen ihr Aufeinandertreffen hervorruft und wie sie sich weiterentwickeln, wurde spannend erzählt. Ich habe mich für beide gefreut, dass ihr Leben noch so eine glückliche Wendung nimmt. Richtig gut gefallen haben mir auch noch die Charaktere von Alexandras Schwester Ambrosia, die eine moderne und weltoffene Frau ist und Charlotte, ein sehr junges Mädchen, dass aus einem Käfig ausbrechen möchte, unerwartete Liebe erfährt und deren Schicksal in mehreren Händen gelegt wird.

    Mein Fazit:

    Stacey Halls hat mit ihrem Roman aufgezeigt, dass es sich lohnt Ängste zu bewältigen, loslassen zu können, Verlorenes zurückzuerobern, die Grenzen der eigenen Komfortzone zu überschreiten und offen für ein neues Glück zu sein. Ich hatte wunderschöne Lesestunden und empfehle dieses emotionsvolle Buch sehr gerne weiter.

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  • 4 Sterne

    Celebra, 30.03.2021

    Als Buch bewertet

    Optisch ein liebevoll gestaltetes Buch mit vielen kleinen Details, die man erst später verstehen wird. Die Kapitel sind sehr übersichtlich aufgeteilt und immer von einem geteilten Herzanhänger eröffnet. Was hat es mit diesem Anhänger auf sich? Eine einfache Erklärung, auf die wir Leser noch etwas warten müssen.

    Beth ist ein junges Mädchen, welches im armen Teil Londons aufwächst und mit ihrem Vater jeden Tag aufs neue ums überleben kämpft. Erschwert wird ihr Los zum einen durch ihren nichtsnutzigen Bruder, der jede Münze für Gin eintauscht, zum anderen aber auch durch die Tatsache, dass sie soeben ein Kind auf die Welt gebracht hat. Die Identität des Vaters will sie nicht preisgeben. Ihre Familie kann sich kaum selbst versorgen und sie muss arbeiten um zu überleben. Der einzige Ausweg ist ein Kinderhaus. Doch nicht jedes Kind wird genommen. Nur die Kinder die jünger als 6 Monate sind und gesund haben eine Chance an der Lotterie teilzunehmen. Sie erhält einen Platz für ihre Tochter Clara, gerne einen Tag alt.

    Namen existieren in dem Kinderhaus nicht. Clara bekommt eine Nummer und ein Andenken von Beth, damit sie ihre Tochter wieder zurückholen kann, wenn ihre Lebensumstände besser geworden sind. Für viele Kinder bedeutet das, dass sie ihre Eltern nie wieder sehen werden. Vielleicht ist das auch besser so, so hart wie es klingt. Es ist eine raue Zeit und ein uneheliches Kind ist für viele Frauen ein Grund sich das Leben zu nehmen.

    Das Erinnerungsstück für Clara ist ein halbes Herz aus Walknochen, in dem ein B für Beth eingeritzt ist. Sie fügt ein C hinzu und lässt ihr Kind mit einem Gefühl der Leere hinter sich. Doch sie vergisst ihre Tochter nicht und kämpft jeden Tag für den Moment sie wieder zu sich holen zu können. Nach 6 Jahren der Ungewissheit ob ihre Tochter noch lebt kehrt sie mit Ersparnissen und grossen Hoffnungen zum Heim zurück. Doch plötzlich bricht ihre Welt zusammen, als sie erfährt, dass sie ihre Tochter angeblich nur einen Tag später wieder abgeholt hat. Ihre Tochter lebt, scheint aber für sie verloren.

    Beth ist aber eine Kämpferin. Sie will herausfinden, was mit ihrer Tochter passiert ist. Ihre ganzer Lebensinhalt fokussiert sich nun auf diese Aufgabe. Durch eine günstige Fügung begegnet ihr im Kinderhaus ein Arzt, der sich ihrer annimmt und ein offenes Ohr für ihre Probleme hat. So bekommt sie eine Chance ihre Tochter zu finden. Doch es stellt sich heraus, dass diese wohlbehütet in einem goldenen Käfig aufgewachsen ist. Wie soll sie an sie herankommen? Kann Beth ihr ein schönes Leben bieten? Reicht die Liebe einer Mutter aus?

    Das Buch hat einen angenehmen Schreibstil und liest sich sehr flüssig. Natürlich spielt der Handlungsstrang in der Vergangenheit, daher werden einige Berufe für den ein oder anderen ungewohnt sein. Die Geschichte ist aussergewöhnlich und liest sich manchmal wie ein Krimi. Was mir am Ende gefehlt hat, ist der emotionale Zugang. Ich bin selbst eine Mutter und kann die Situation sehr gut nachempfinden. Ich hatte bei diesem Buch aber immer das Gefühl eher eine Beobachterin zu sein. Vielleicht ist dies aber auch so gewollt.

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  • 5 Sterne

    Elaine L., 02.03.2021

    Als Buch bewertet

    Clara

    Wie geht es einer Frau, die in tiefster Armut ein Kind gebiert, dieses im Waisenhaus abgibt mit der klaren Zielsetzung es später wieder auszulösen. Wie geht es einer anderen Frau, deren Mann stirbt und die durch Umwege erfährt, das er eine Geliebte hatte, die deren gemeinsames Kind ins Waisenhaus abgegeben hat? Würde diese nicht versuchen, sich diesen Kindes zu bemächtigen? Und würde die biologische Mutter nicht später alles in ihrer Macht stehende tun, das Kind zurück zu holen?
    Um all diese Fragen und noch viele mehr dreht sich dieser spannende und berührende Roman von Stacey Halls, der zurecht grosse Aufmerksamkeit erhielt.
    Als Leser_innen können wir tief in das London des 18. Jahrhunderts eintauchen und mit erspüren, wie es den Menschen verschiedener Gesellschaftsschichten ging. Sowohl das Leben in bitterster Armut, als auch das in guten finanziellen Verhältnissen. Wir erfahren aber vor allem viel über drei Frauen, die trotz aller Wirrnisse ihren Weg gingen und am Traum vom Glück festhielten.

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  • 4 Sterne

    Liebe Dein Buch, 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ein kurzweiliges Familiendrama im alten London

    Inhalt: London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Albtraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, ausserstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schliesslich zu sich selbst zu finden.

    Cover: Das Cover ist verspielt, wirkt ein wenig historischer und ist schön anzusehen. Der Käfig spiegelt dabei auf eine gewisse Weise die Geschichte wider. Auch im Inneren ist das Buch verspielt verziert und eine Karte rundet das Gesamtbild ab.

    Meine Meinung: Mit diesem Buch habe ich ziemlich aus meiner Komfortzone hinaus gelesen, da ich mich nicht als historische Leserin bezeichnen würde. Insgesamt hat mir die Geschichte trotzdem gefallen.

    Die Geschichte spielt im alten London im Jahr 1754 und handelt von zwei Frauen, die auch ihre ganz eigene Weise in ihrer Welt gefangen sind. Bess bringt unverheiratet und verarmt ein Baby zur Welt, dass sie ins Waisenhaus geben muss. Sechs Jahre später möchte sie ihr Kind zurückholen, doch sie ist nicht mehr dort. Sondern bei einer anderen Frau, die sehr zurückgezogen lebt und unter Angstzuständen leidet. Heutzutage würde man das Verhalten wohl als Posttraumatische Belastungsstörung diagnostizieren.

    Zwei Protagonistinnen also, die mit ihren eigenen Problemen kämpfen, Finanzieller, gesellschaftlicher und mentaler Art, und zwischen ihnen ein Kind und die Frage, zu wem es gehört. Das Erzähltempo wird dabei gemählich gesteigert. Es geht nicht rasant, aber auch nicht langweilig daher. Es werden eher alle Blickwinkel der Situation betrachtet. Beide Frauen erzählen in grösseren Abschnitten über ihre Sicht der Dinge, ihre Beweggründe und ihr Umfeld. Ich konnte zum Ende hin, und das hätte ich nie geglaubt, beide Charaktere sehr gut nachvollziehen.

    Und aus "kurzweilig" wurde dann auch noch ganz kurz vor Schluss "spannend". Als beinahe ein richtiger Kampf um das Kind entsteht und die Antwort auf die Frage, wer das Kind bekommt, kurz bevorsteht. An diesem Punkt der Geschichte wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Auflösung fand ich dann auch noch sehr schön, beinah modern.

    Fazit: "Die Verlorenen" erzählt die Geschichte von zwei Frauen im alten London, die durch ihre Probleme gefangen sind. Dazwischen gerät ein kleines Kind und die Frage, wem dieses gehört. Der Weg zur Antwort dieser Frage ist kurzweilig, wird aus allen Blickwinkeln ausgeleuchtet und zum Ende hin sogar spannend.

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  • 4 Sterne

    Jasika, 27.05.2021

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt (übernommen):

    London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Albtraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, ausserstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schliesslich zu sich selbst zu finden.

    Meine Meinung:
    Der historische Roman wird aus den unterschiedlichen Perspektiven von Elisabeth und Alexandra erzählt. Zwei völlig verschiedene Frauen, die jedoch eines verbindet, ein kleines Mädchen.

    Elisabeth, genannt Bess, ist Krabbenverkäuferin und stammt aus sehr einfachen Verhältnissen. Sie wird nach einer kurzen Affäre schwanger, ist aber zu arm um ihr Kind versorgen zu können. Daher gibt sie ihr Neugeborenes in ein Waisenhaus. Sie hatte aber von Anfang an vor viel Geld zurückzulegen, um ihr Kind wieder zu sich zu holen. Sechs Jahre später ist es soweit und sie möchte ihr Baby, was sie Clara nannte, wieder abholen, doch Clara ist längst nicht mehr im Waisenhaus... Eine verzweifelte Suche beginnt!

    Alexandra führt ein komplett anderes Leben. Sie ist wohlhabend und lebt quasi im "goldenen Käfig" in einem schönen Haus, sie hat zwei Bedienstete und eine sechsjährige Tochter, Charlotte. Alexandra hat früh ihre Eltern verloren und auch ihr Mann ist verstorben. Aufgrund eines traumatischen Ereignisses in der Vergangenheit lebt sie komplett zurückgezogen, hat permanent Angst und verlässt so gut wie nie das Haus. Lediglich einmal in der Woche fährt sie zusammen mit ihrer Tochter in die nahe gelegene Kirche. Auf andere wirkt sie meist sehr abweisend und gefühlskalt

    Der Roman war im ersten Drittel noch etwas ausschweifend erzählt, doch mit dem Übergang zur Perspektive der Alexandra wurde es spannend.

    Dieser Teil hat mich mehr angesprochen, ich wollte wissen wovor Alexandra solche Angst hat.

    Als Bess alias Eliza in Alexandras und Charlottes Leben tritt, weiss nur eine der beiden Frauen mit wem sie es zu tun hat!

    Am Ende steht das kleine Mädchen zwischen zwei Müttern und besonders Alexandra muss über sich hinauswachsen. Mich hat das Buch sehr berührt und es ist, bis auf einige langatmige Passagen im ersten Drittel, sehr fesselnd!

    "Ich hielt meine Tochter fest, die schwer auf meiner Brust lag und verstand, dass Liebe und Angst im Grund dasselbe waren."

    Fazit:
    Definitiv ein wunderbarer und gefühlvoller Schmöker!

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 02.03.2021

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:

    Bess, die in bitterer Armut lebt, bringt ein Kind zur Welt und gibt es in ein Waisenhaus, weil sie kaum sich selbst ernähren kann, geschweige denn ein Kind. Das ist im 18. Jahrhundert keine Seltenheit. Sechs Jahre später will sie ihr Kind zurückholen, doch angeblich hat sie selbst ihr Kind längst abgeholt. Wie kann das sein?

    Meine Meinung:

    Die Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Die damaligen Verhältnisse werden sehr gut und eindrücklich geschildert. Gerade auch das dramatische Umfeld, in dem Bess leben muss, ist durchaus vorstellbar. Die Protagonisten fand ich spannend und interessant beschrieben. Die Geschichte ist richtig gut und hat mir enorm gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr gut und das Buch liest sich dadurch flott weg. Ich habe es an einem Tag verschlungen und hätte mir gewünscht, dass das Buch ein wenig mehr Seiten hat.

    Fazit:

    Tolles Buch

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  • 5 Sterne

    Christin F., 08.03.2021

    Als eBook bewertet

    London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, ausserstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schliesslich zu sich selbst zu finden.

    Bei diesen Buch kann man nicht gut über die Handlung sprechen ohne zu spoilern, daher nur mein persönlicher Eindruck.
    Das Buch hat mich wirklich überzeugt, es ist ein toller Roman, der eine gute Spannung erzeugt und sich gut lesen lässt.
    Das Buch erhält definitiv eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Heike R., 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Die Verlorenen von Stacy Halls vom Piper Verlag hat 384 Seiten.

    Die gebundene Ausgabe ist wunderhübsch, sie fühlt sich sehr wertig an.
    Das Cover ist farbenfroh und geheimnisvoll, die wichtigsten Inhalte der Geschichte sind darin wiederzufinden.

    Dieser historische Roman handelt von der blutjungen Krabbenverkäuferin Bess Bright und spielt 1754 im Armenviertel des Londoner Hafens.
    Bess hat mit 18 Jahren ihre Tochter geboren und muss sie im Findelhaus zurücklassen. Nach 6 Jahren sieht sie sich im Stande Clara zu sich zu holen, allerdings wurde das Kind bereits abgeholt.
    Bess setzt alles daran dieses schreckliche Rätsel zu lösen.
    Dabei zeigt der Roman sehr anschaulich die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden auf.

    Das Buch ist sehr einfühlsam geschrieben, es ist wahnsinnig fesselnd.
    Ich habe eine neue Lieblingsautorin entdeckt.

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  • 5 Sterne

    Simone G., 15.02.2021

    Als Buch bewertet

    Bess hat einen schweren Gang vor sich, sie muss ihre gerade geborene Tochter ins Waísenhaus bringen. Sie schwört sich und dem Kind, dass sie sie wieder da raus holt. Nach sechs Jahren ist es dann soweit. Aber Bess erwartet ein böser Albtraum. Ihre Tochter wurde bereist geholt. Wer war die Unbekannte, die sich als sie ausgegeben hat? Und wo lebt ihre Tochter jetzt?

    Ein emotionales Buch, das über das Leben der Zwei-Klassengesellschaft, im 18. Jahrhundert ind London, erzählt. Welche Hürden sich der jungen Mutter in den Weg stellen um an ihre Tochter zu kommen und wie sich das Schicksal entscheidet, wird hier sehr schön beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Man kann einen Bezug zu den einzelnen Charaktären aufbauen.

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  • 4 Sterne

    booklover2011, 30.05.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Historischer Roman über den Kampf einer Mutter um ihre Tochter

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, ausserstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden... um durch Stärke und Liebe schliesslich zu sich selbst zu finden.


    Meinung:
    Der bildhafte und fesselnde Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Bess und Alexandra geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
    Die authentischen und sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen sehr gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich nicht anders konnte, als mit ihnen mitzufühlen, mitzufiebern und mitzuleiden. Auch die Nebencharaktere sind gut bis sehr gut dargestellt worden.

    Bereits nach wenigen Seiten war ich von der Geschichte gefesselt und habe insbesondere die Hoffnungslosigkeit und die Gefühle von Bess in ihrer Situation nachvollziehen können. Mit Bess konnte ich auch mehr mitfühlen als mit Alexandra, bei ihr herrschte eine gewisse Distanz beim Lesen. Die beiden Perspektiven zeigen anschaulich die damaligen historischen Begebenheiten, vor allem die Unterschiede zwischen der Ober- und Unterschicht. An manchen Stellen ging es mir zu schnell voran, an anderen Stellen wurde es langatmig.

    Ein fesselnder historischer Roman über den Kampf einer Mutter um ihre Tochter, so dass es aufgrund der oben genannten Kritikpunkte wunderbare 4 von 5 Sternen gibt und eine Leseempfehlung, wenn man Fans von historischen Romanen ist.

    Fazit:
    Ein fesselnder historischer Roman über den Kampf einer Mutter um ihre Tochter. Leseempfehlung, wenn man Fans von historischen Romanen ist.

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