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  • 4 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hummelfreund, 05.04.2022 bei bewertet

    "Der Koch , der zu Möhren und Sternen sprach" ist ein sehr sanftes und berührendes Buch. Ich habe mir ein paar Tage Zeit gelassen und das Buch nicht in einem Rutsch durchgelesen. Die Geschichte über Robert Walch und sein sanftes Gemüt hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Die Welt ist so schnelllebig geworden. Die Menschheit nimmt sich kaum noch Zeit für seine Sinne in der Natur und den Genuss des Lebens zu spüren.
    Nach einem Abschnitt in der Mitte hatte ich so Lust bekommen eine Brioche zu backen und habe ich mich gleich ans Werk gemacht.
    Die Geschichte über den einsamen Koch, der es schafft über sich hinaus zu wachsen und im selben Moment andere Menschen durch seine Art zu inspirieren hat mir sehr gefallen. Das Buch ist gefühlvoll, aber nicht kitschig.
    Das Buchcover wirkt im ersten Moment etwas unscheinbar. Nachdem ich die Geschichte gelesen habe, finde ich das Cover stimmig und passend.
    Wer Lust hat in eine genussvolle Welt abzutauchen um mal inne zu halten, ist mit dem Buch gut bedient.

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  • 3 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lynas_lesezeit, 01.05.2022 bei bewertet

    "Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" von Julia Mattera ist ein sehr unaufgeregtes, leises Buch. Es liest sich schön, hüllt zart in die Geschichte ein.

    Hauptperson ist Robert Walch. "Robert ist am liebsten zu Hause, nur da fühlt er sich wohl. Sein Alltag ist so präzise geregelt wie ein Schweizer Uhrwerk. Jede seiner Handlungen folgt einem festgelegten Muster."

    Da er dadurch jedoch Gelegenheiten verpasst, etwas Schönes und Besonderes zu erleben, bemüht sich seine Schwester Elsa ihn aus seiner Komfortzone herauszuholen. Den gemeinsam geerbten Bauerhof hat sie zu einer Pension umgestaltet, in der Hoffnung Robert so für neue Menschen zu begeistern. Als Elsa schon langsam den Mut verliert, taucht in der Pension ein ganz besonderer Gast auf: die rothaarige, laute und selbstsichere Maggie. Obwohl nahezu das komplette Gegenteil von Robert, übt sie doch eine gewisse Anziehungskraft auf ihn aus. Und so ändert sich für den 52-Jährigen innerhalb eines Monats sein Leben erheblich. Und genau dies hat mich etwas gestört, es ging mir zu schnell. Die Ängste und Gewohnheiten so schnell ablegen zu können, nur weil ein bestimmter Mensch auftaucht: nicht sehr realistisch. Andererseits ein schöner Traum davon, dass es für jeden diesen einen Menschen gibt, der das Leben leichter macht.

    Insgesamt ein süsser Roman, der daran erinnert, sich an den kleinen Dinge des Alltags zu erfreuen, ohne sich um Konventionen der übrigen Welt zu scheren, der zum Träumen einlädt und ruhige, entspannte Stunden beschert.

    Mir hat "Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" von Julia Mattera gefallen, ehrlicherweise werde ich den Roman jedoch nicht so lange in Erinnerung behalten.

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  • 4 Sterne

    Hyperventilea, 31.05.2022 bei bewertet

    Vom behutsamen Umgang mit Gemüse und Menschen - kleiner kulinarischer Wohlfühlroman mit schöner Botschaft

    „Man ist nie allein, wenn man in der Lage ist, der Natur zu lauschen.“

    Elsa und ihr Bruder Robert führen im Elsass einen renommierten Gasthof. Robert kennt nichts anderes als seinen Hof, ist leidenschaftlicher Koch, besitzt einen prächtigen Gemüsegarten und hält Hühner. Er hegt und pflegt sein Gemüse mit grosser Hingabe, geht mit ihm feinfühliger um als mit Menschen. Als Elsa Fatima und ihren Sohn Hassan als Aushilfen für den Gasthof einstellt, ist Robert zunächst wenig begeistert, stören die beiden doch die gewohnten Abläufe. Schliesslich lässt Robert sich auf die neuen Bekanntschaften ein. Und dann stösst noch Fatimas Freundin, die englische Journalistin Maggie, dazu, die erreicht, was bisher niemand vermochte. Sie macht Robert neugierig auf das Leben ausserhalb seiner eigenen Welt. Ob Robert sich hinaus wagt?

    Autorin Julia Mattera erzählt in klarer, ausdrucksstarker Sprache im Präsens. Der Text ist in 18 Kapitel (und einen Epilog) gegliedert. Die verheissungsvollen Kapitelüberschriften wie „Cocas und anderes Ungemach“ verraten dabei nicht zuviel und fassen den Inhalt der folgenden Textabschnitte auf kreative Weise zusammen.

    Robert ist eine sehr spezielle Hauptfigur, wirkt er doch recht verschroben und eigenbrötlerisch. Er lebt abgeschottet, schätzt die Berechenbarkeit seines Alltags, geht in seiner Arbeit auf. Den Zutaten seines Essens lässt er besondere Aufmerksamkeit angedeihen, er behandelt sein Gemüse mit Sensibilität und besonderem Respekt. Mit Menschen kann er längst nicht so gut umgehen. Was seiner Schwester Elsa nicht gelingt, Robert aus seinem Schneckenhaus zu locken, schaffen schliesslich Fatima, ihr Sohn Hassan und vor allen Dingen Maggie.
    Für Robert, den Einzelgänger, ist Maggie ein echter Lichtblick. Ihre Fröhlichkeit ist ansteckend, sie ist von „unglaublicher Lebensfreude beseelt“. Mit Maggie ist alles heiterer und bunter, doch das mag sich Robert anfangs nicht eingestehen. Obwohl sie so unterschiedlich sind, auf fast gegenteilige Art auf Menschen zugehen, scheinen Robert und Maggie eine besondere Verbindung zu haben. Insgesamt sind Maggie und Robert durchaus liebenswerte, sympathische, aber auch etwas zu „plakative“ und übertriebene, fast naive Charaktere.

    Was Achtsamkeit bedeutet, lehrt Robert seine Leser auf besondere Weise. Er bringt auch den kleinsten Dinge Wertschätzung entgegen, ist mit Tieren und Pflanzen überaus geduldig und aufmerksam. Er lässt sich nicht hetzen, geht im Moment auf.
    Robert muss aber erst lernen, dass man nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch Menschen behutsam behandeln kann.
    Julia Mattera lässt ihre Charaktere so sein, wie sie sind. Das imponiert mir . Robert muss sich nicht ändern und verstellen. Er braucht nur einen kleinen Schubs, ein kleines bisschen Mut und Vertrauen, um seine Stärken, auch anderen zeigen und weitergeben zu können. Zuwendung überträgt sich auf andere, wird intensiver, wenn man sie teilt, heisst es im Buch.
    Die Figuren haben wie Maggie viel Bedeutsames zu sagen: „Man trägt die Erinnerung an das Haus seiner Kindheit immer in sich. Sie verlässt uns nicht, wenn wir auf Reisen gehen und wenn. Wir uns alleine fühlen. Der Zauber der Sehnsucht besteht darin, dass sie niemals erlischt.“ Die Geschichte enthält viele solcher schöner, fast poetischer Passagen.
    Dass es bereichernd ist, Menschen und Dingen Wertschätzung entgegenzubringen, ist eine elementare Botschaft des Romans. Allerdings wird sie mir zu oft direkt im Gespräch formuliert. Ich hätte mir mehr subtile Hinweise zwischen den Zeilen gewünscht. Auch ohne die Figuren ständig direkt und mitunter recht platt den Sinn der Handlung erklären zu lassen, wäre es sicher auch möglich gewesen, den Lesern etwas dezenter zu vermitteln, worum es hier geht.
    Wie Robert in der Tätigkeit des Kochens aufgeht, seine Einstellung zum Essen gefällt mir, regt zum Nachmachen an. Genuss ist bei Robert nichts Beiläufiges, sondern Hauptrolle und Selbstzweck. Die vier Rezepte im Anhang sind ein passender Anhang, laden die Leser ein, einmal wie Robert zu kochen.
    Trotz der Kritikpunkte ein locker-leichter, stimmungsvoller Wohlfühlroman voller zauberhafter Momente, der daran erinnert auch den kleinen Dingen und Augenblicken alle Aufmerksamkeit entgegenzubringen, um das Leben lebenswerter und genussvoller zu gestalten.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Der Blaue Mond, 27.03.2022

    Robert ist ein müffliger Eigenbrötler und über 50 Jahre alt. Er lebt als Junggeselle zusammen mit seiner Schwester und deren Kids im Elsass. Das besondere an dem Roman ist der Schreibstil, der äusserst unaufgeregt und auf sehr sanften Pfoten daherkommt. Dabei aber keineswegs langweilig, sondern tiefsinnig und emotional. Wunderbar wird Robert beschrieben und warum er so ist, wie er ist. Man darf an seiner Entwicklung teilhaben und kann sich in vielen Momenten mit ihm identifizieren.
    Nicht zu vergessen wie intensiv seine Beziehung zu den Nutzpflanzen und -tieren dargestellt wird. Liebevoll landen die Früchte daraus tagtäglich in traditionellen Gerichten. Die Beschreibung, unkompliziert aber mit viel Handarbeit und Wertschätzung, lässt einen schon mal das Wasser im Mund zusammenlaufen. Wie gut, dass es einige Rezepte in den Anhang geschafft haben.
    Fazit: ein sanfter Roman über die Achtsamkeit und Wertigkeit des Augenblicks.

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  • 4 Sterne

    meggie3, 19.06.2022

    Die Magie der kleinen Augenblicke

    Robert Walch führt mit seiner Schwester Elsa im Elsass eine Auberge. Robert ist für seinen geliebten Gemüsegarten, die Hühner und die Ziegen sowie das Kochen verantwortlich. Alles andere übernimmt Elsa, sie hat den Überblick. Elsa ist gegenüber anderen Menschen sehr aufgeschlossen und lässt sich gerne auf Neues ein. Robert hingegen ist ein Einzelgänger und froh und glücklich, wenn er mit seinem Gemüse reden und es pflegen kann. Dieser Sommer aber verändert einiges in Roberts Leben und er stellt fest, dass die Gesellschaft anderer Menschen, wie zum Beispiel des jungen Hassan, durchaus schön sein kann. Robert kämpft sehr mit sich und der Frage, auf wieviel Veränderung er sich einlassen kann und will.

    Der Roman ist sehr überzeugend und unterhaltsam geschrieben. Der ruhige, schöne Sprachstil passt perfekt zum Inhalt. Die Charaktere werden detailliert und liebevoll beschrieben, sodass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Besonders spannend ist der Protagonist Robert, der sich seit vielen Jahren abgeschottet hat und gar nicht mehr weiss, wie er sich in bestimmten Situationen am besten verhält. Zu Beginn des Romans ist ihm das einsame Leben auf dem elsässischen Hof genug, dort kann er seiner Leidenschaft, sich dem Gemüse zu widmen und zu kochen, nachgehen. Er geniesst den Moment und die kleinen Dinge im Leben. Im Laufe des Romans verändern ihn die Menschen um ihn herum und er lernt, Nähe und Gesellschaft zuzulassen.

    Sprache, Aufbau und Ausarbeitung der liebenswürdigen Protagonist:innen wurden zu einem schönen Roman vereint. Ich habe nur einen Kritikpunkt an dem ansonsten grossartigen Roman: mir kam der Schluss etwas zu schnell und zu kurz. Er hat mich leider auch inhaltlich nicht komplett überzeugt.

    Trotzdem kann ich „Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach“ allen empfehlen, die Zeit und Musse für einen ruhigen Roman haben.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 25.06.2022

    Achtsamkeit

    Robert ist ein begnadeter Koch. Der Gasthof im Elsass, den er zusammen mit seiner Schwester Elsa betreibt, ist weithin bekannt. Elsa kümmert sich um die Gäste, Robert um die Küche und seinen Gemüsegarten sowie die Ziegen und Hühner, die er hält. Robert ist ein Eigenbrötler, dem der Umgang mit Menschen nicht leicht fällt. Dafür hat er eine besondere Beziehung zu Pflanzen und Tieren, er kennt sie alle bestens. Seine Schwester bemüht sich immer, ihn aus seinem Schneckenhaus zu locken, doch das gelingt erst, als er mit Hassan auf einen Gleichgesinnten trifft. Als eines Tages die temperamentvolle Maggie ins Haus schneit, fühlt er sich völlig überfordert. Und doch geht von ihr eine besondere Faszination aus.

    Die Geschichte beschreibt, wie sehr sich Roberts Leben verändert, als er unerwartet auf Verständnis für sein Verhalten trifft. Spannend ist zum einen, wie diese Veränderung geschieht. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Achtung, die Robert den Pflanzen und Tieren entgegenbringt, so dass er im Gegenzug zu einem ganz besonderen Koch wird. So ist ein überraschender Roman entstanden, der die Achtsamkeit gegenüber Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellt, was manchmal vielleicht etwas übertrieben wirkt. Es ist dennoch ein spannender Gedanke, der ein anderes Licht auf das Miteinander wirft.

    Dieses Buch hat mich gut unterhalten können, so dass ich es gerne weiter empfehle und 4 von 5 Sternen vergebe.

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  • 4 Sterne

    Lesemone, 22.04.2022

    Robert ist ein richtiges Landei. Er betreibt mit seiner Schwester Elsa einen Gasthof im Elsass, welcher gute Landküche anbietet. In seinen heiligen Gemüsegarten lässt er am liebsten gar niemanden hinein. Er hat eine besondere Beziehung zu seinem Gemüse und kommuniziert mit seinen Möhren mehr als mit realen Menschen. So ist schnell klar, dass er ein Eigenbrötler ist. Doch dann kommt die temperamentvolle Maggie aus England.

    Sehr bildhaft beschreibt die Autorin den schrulligen, in seiner eigenen Gemüsewelt gefangenen Koch. Manchmal ist er etwas schroff zu seinen Mitmenschen, manchmal aber dann doch sehr sanft. Er kann also, wenn er will. Mir hat gut der Aufbau der Geschichte gefallen und wie es Maggie durch ihre liebe Art geschafft hat, Stück für Stück die Schale des Landeis zu pellen. Die Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet und bunt gemischt. Ich fand die Geschichte unterhaltsam und mal was anderes, da ich noch nie ein Buch gelesen habe, wo sich jemand so sehr um sein Gemüse kümmert. Sehr empfehlenswert, wenn man mal zwischendurch eine kleine, entspannende Geschichte geniessen möchte.

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  • 4 Sterne

    eleisou, 09.05.2022

    Ich habe eine köstliche Zeit in dieser Welt voller Sanftheit und Poesie verbracht. Man nimmt sich die Zeit, die Grundlagen des Lebens wiederzuentdecken, und vergisst schnell den Alltag, wenn man diese schöne und gleichzeitig fantasievolle Geschichte liest. Ich habe die Figur des Robert und die Personen um ihn herum geliebt; mit ihnen fühlt man sich wie in einer anderen Welt, in einer zeitlosen Blase voller schöner Momente, die man festhalten kann. Der Roman wird mir auf jeden Fall in guter Erinnerung bleiben, ich bedauere nur ein wenig, dass er nicht etwas länger war, da er sich so schnell lesen lässt. Die Botschaften sind richtig und gut umgesetzt, keine Moralpredigt, nur Wohlwollen und eine Sichtweise, die mich voll und ganz angesprochen hat. Für manche mag Robert ein "neugieriges Tier" sein, mir haben seine Eigenheiten sehr gut gefallen. Es gibt leider nicht genug Roberts auf dieser Welt.
    Ich kann Ihnen diesen poetischen, feinfühligen und sanften Roman wärmstens empfehlen, der Sie einige Aspekte des Lebens optimistischer und positiver sehen lässt.

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  • 4 Sterne

    hummelfreund, 05.04.2022

    "Der Koch , der zu Möhren und Sternen sprach" ist ein sehr sanftes und berührendes Buch. Ich habe mir ein paar Tage Zeit gelassen und das Buch nicht in einem Rutsch durchgelesen. Die Geschichte über Robert Walch und sein sanftes Gemüt hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Die Welt ist so schnelllebig geworden. Die Menschheit nimmt sich kaum noch Zeit für seine Sinne in der Natur und den Genuss des Lebens zu spüren.
    Nach einem Abschnitt in der Mitte hatte ich so Lust bekommen eine Brioche zu backen und habe ich mich gleich ans Werk gemacht.
    Die Geschichte über den einsamen Koch, der es schafft über sich hinaus zu wachsen und im selben Moment andere Menschen durch seine Art zu inspirieren hat mir sehr gefallen. Das Buch ist gefühlvoll, aber nicht kitschig.
    Das Buchcover wirkt im ersten Moment etwas unscheinbar. Nachdem ich die Geschichte gelesen habe, finde ich das Cover stimmig und passend.
    Wer Lust hat in eine genussvolle Welt abzutauchen um mal inne zu halten, ist mit dem Buch gut bedient.

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  • 3 Sterne

    Sabine W., 10.04.2022

    Die Liebe zum Gemüse geht nicht nur durch den Magen
    Jeden Sommer ist der Gasthof von Elsa und Robert Walch von Touristen gut besucht. Die schöne Umgebung im Elsass und vor allem Roberts Küche gelten als Hauptursachen dafür. Er verwendet nur Gemüse aus dem eigenen Garten und Eier von den Hühnern am Hof; Gespräche führt er mit jeder Tomate, jeder Möhre und jedem Huhn. Der englische Gast Maggie bringt Roberts ruhiges Leben eines Tages ganz schön aus dem Gleichgewicht.
    Das Cover fällt sofort ins Auge; einige Kreisen in Rottönen scheinen die Ruhe der Lettern des Titels und der detailliert gezeichneten Möhren zu stören. Die Haptik des Umschlags ist sehr angenehm und lässt das Buch gut in der Hand liegen. Die Kapitellänge ist leserfreundlich, die Überschriften jeweils recht aussagekräftig, die eingestreuten Ausdrücke aus dem Elsässischen sollen Lokalkolorit in die Geschichte bringen. Die Beschreibungen im Buch – vor allem Garten und Küche betreffend - sind wortreich und lebhaft. Am Ende finden sich sogar einige von Roberts Lieblingsrezepten.
    Der Protagonist Robert, ein sturer Junggeselle mit festem Tagesablauf, ist wie alle Charaktere am Hof sehr sympathisch – trotz seiner Eigenheiten. Vor allem die Gespräche, die er mit seinem Gemüse führt, machen ihn zu einem liebenswerten Eigenbrötler. Die Geschichte bietet einiges an Potential, das allerdings nicht voll ausgeschöpft wird. Die erste Hälfte des Buches lässt einen voll in die Geschichte eintauchen, allerdings ändert sich die Erzählung danach etwas – leider nicht zum Besseren, denn es folgen einfach zu viele Wiederholungen; zu oft wird Roberts Angst sich anderen zu öffnen betont, und nicht nur seine Schwester Elsa strapaziert diese Tatsache geradezu. Leider fragt man sich aber auch, warum sie ihm erst jetzt aus dieser Situation heraus helfen will, immerhin ist Robert schon über fünfzig.
    Es handelt sich um eine ruhige Geschichte. Eine ihrer Hauptideen liegt sicher in der Betonung der Wertschätzung von Produkten aus dem eigenen Garten; womöglich soll aber auch nur das Thema Nachhaltigkeit angesprochen werden.

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  • 3 Sterne

    kerstin_aus_obernbeck, 13.08.2023

    Robert Walch, 51, ist ein Freak, ein Eigenbrötler und ein Sonderling (geklaut bei TBBT).
    Mit seiner Schwester Elsa hat er nach dem Tod der Eltern den Bauernhof der Familie zu einer Auberge umgebaut. Elsa kümmert sich um die Gäste, Robert ist für die Küche zuständig.
    Er legt grossen Wert darauf, saisonal und regional zu kochen, einiges baut er selbst im eigenen Gemüsegarten an.
    Das Lebensmotto von Robert ist „Hauptsache nix mit Menschen“, er muckelt einsam vor sich hin und die Versuche seiner Schwester, ihn mal unters Volk oder gar an die Frau zu bringen, scheitern kläglich. Derartige Aktionen werden maximal uncharmant abgeblockt, lediglich für seine Schwester und deren Kinder empfindet er eine gewisse Zuneigung.
     
    Anstatt mit Menschen unterhält er sich lieber mit seinen Hühnern oder eben mit seinem Gemüse. Dieser tägliche Gedankenaustausch zwischen Mann und Federvieh & Grünzeugs wird jedoch jäh gestört, als zunächst Fatima und ihr Sohn Hassan auf den Hof kommen, um in der Saison zu unterstützen. Noch mehr Störung stellt jedoch Fatimas Freundin Maggie aus London da, die für eine Auszeit ins Elsass kommt und mit ihrer unbekümmerten Art Roberts Ruhe und seine Überzeugung, dass er im Prinzip ziemlich glücklich ist, ins Wanken bringt.
     
    „Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach“ ist ein feelgood-Roman im allerbesten Sinne. Das Elsass sowie seine Küche werden von der Autorin mit viel Liebe beschrieben. Die Handlung ist zwar erahnbar, aber das Buch unterhält gut.
    Okay, ich fand an der einen oder anderen Stelle die Zwiegespräche des Protagonisten mit Tomaten, Rhabarber und Auberginen etwas strange und Hühnern Gute-Nacht-Lieder zu singen ist für mich, die ich ja auch ein Dorfkind bin, irgendwie seltsam. Aber jeder so wie er mag.
     
    Alles in bietet der Roman ganz nette Unterhaltung.

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  • 3 Sterne

    Elke H., 28.04.2022

    Er ist schon etwas seltsam, dieser Robert, der gemeinsam mit seiner Schwester Elsa eine Ferme Auberge im Elsass betreibt, dieser Genussregion, die wir Süddeutschen in kurzer Zeit erreichen. Tag für Tag steht er am Herd und bereitet mit den Zutaten, die er mit Liebe und gutem Zureden (ja, er spricht mit seinem Gemüse) in seinem geliebten Garten herangezogen hat, die leckersten Gerichte zu. Feinschmecker aus aller Welt kommen zu ihm, lassen sich von seinen kulinarischen Künsten verzaubern. Aber er gehört nicht zu den eitlen Köchen, wie wir sie tagtäglich im TV präsentiert bekommen. Nein, er ist mürrisch und verschlossen, hat mit Menschen nichts am Hut und lebt nur auf, wenn er in sich in der Natur bewegt. Der Garten, die Tiere und die Küche, mehr braucht er nicht, um glücklich und zufrieden zu sein.

    Als ein neuer Gast eintrifft, ändert sich das. Die quirlige, lebensfrohe Engländerin Maggie zieht ihn an, verursacht ihm Herzklopfen, denn in ihr erkennt er eine Seelenverwandte. Und ganz allmählich bröckelt die Mauer, die er all die Jahre um sein Herz und seine Gefühle gebaut hat, und macht sie durchlässig, auch für die Menschen in seiner nächsten Umgebung.

    Puh, das hört sich jetzt ziemlich kitschig und vorhersehbar an, oder? Ist es auch. Was allerdings entschädigt, ist die poetische Sprache, die sorgsam gesetzten Wörter, die die Geschichte ohne übertriebene Gefühlsduselei daherkommen lassen. Ja, der Protagonist ist speziell, und ja, wir kennen aus vielen Filmen diese Persönlichkeiten, bei denen es nur den einen Anstoss braucht, um eine Veränderung in Gang zu setzen, sich selbst zu hinterfragen.

    Wovon der Roman getragen ist, ist die tiefe Liebe der Autorin zu ihrer Heimat, dem Elsass (sie lebt in Richwiller), die aus jeder Zeile spricht. Ein schmales Buch für eine kleine Auszeit, und eine entspannende Stippvisite bei unseren französischen Nachbarn.

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  • 3 Sterne

    lynas_lesezeit, 01.05.2022

    "Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" von Julia Mattera ist ein sehr unaufgeregtes, leises Buch. Es liest sich schön, hüllt zart in die Geschichte ein.

    Hauptperson ist Robert Walch. "Robert ist am liebsten zu Hause, nur da fühlt er sich wohl. Sein Alltag ist so präzise geregelt wie ein Schweizer Uhrwerk. Jede seiner Handlungen folgt einem festgelegten Muster."

    Da er dadurch jedoch Gelegenheiten verpasst, etwas Schönes und Besonderes zu erleben, bemüht sich seine Schwester Elsa ihn aus seiner Komfortzone herauszuholen. Den gemeinsam geerbten Bauerhof hat sie zu einer Pension umgestaltet, in der Hoffnung Robert so für neue Menschen zu begeistern. Als Elsa schon langsam den Mut verliert, taucht in der Pension ein ganz besonderer Gast auf: die rothaarige, laute und selbstsichere Maggie. Obwohl nahezu das komplette Gegenteil von Robert, übt sie doch eine gewisse Anziehungskraft auf ihn aus. Und so ändert sich für den 52-Jährigen innerhalb eines Monats sein Leben erheblich. Und genau dies hat mich etwas gestört, es ging mir zu schnell. Die Ängste und Gewohnheiten so schnell ablegen zu können, nur weil ein bestimmter Mensch auftaucht: nicht sehr realistisch. Andererseits ein schöner Traum davon, dass es für jeden diesen einen Menschen gibt, der das Leben leichter macht.

    Insgesamt ein süsser Roman, der daran erinnert, sich an den kleinen Dinge des Alltags zu erfreuen, ohne sich um Konventionen der übrigen Welt zu scheren, der zum Träumen einlädt und ruhige, entspannte Stunden beschert.

    Mir hat "Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach" von Julia Mattera gefallen, ehrlicherweise werde ich den Roman jedoch nicht so lange in Erinnerung behalten.

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  • 3 Sterne

    Leserin, 04.05.2022

    Der Gasthof von Elsa und Robert Walch ist eine Institution. Es ist Sommer, und die Touristen schwärmen von überall herbei, um inmitten friedvoller Natur Roberts köstliche Landküche zu geniessen. Während seine Schwester Elsa sich um die Gäste kümmert, verbringt Robert seine Zeit am liebsten am Herd und in seinem prächtigen Gemüsegarten. Er erzählt den Möhren Geschichten, singt seinen Hühnern Wiegenlieder und ersinnt unter dem Sternenhimmel Rezepte voller Nostalgie. Bis eines Tages die temperamentvolle Maggie aus England eintrifft. Und ihn zum Tanz auffordert. Zunächst auf dem Parkett. Doch wird Robert es wagen, mit ihr auch das wahre Leben zu erkunden? (Klappentext)

    Dieser unaufgeregte Roman hat mir gut gefallen. Er plätschert so dahin, ohne grosse Spannungsspitzen, was aber dem Lesegenuss nicht geschadet hat. Das Buch konnte ich nicht aus der Hand legen, denn ich wollte Wissen was alles passiert und ob Robert sein Glück findet. Schnell war ich in der Handlung mitten dabei und an der Seite von Robert. Robert ist für mich kein einfacher Charakter, aber es passt zu ihm. Auch die verschiedenen anderen Charaktere sind gut beschrieben und die Handlung ist auch vorstellbar. Manche Stellen sind vorhersehbar, aber das hat mich nicht gestört. Die Handlungsorte passen zu Inhalt des Romans und entstehen im Kopfkino. Der Schreibstil ist nicht immer flüssig zu lesen, aber man gewöhnt sich daran. Es ist ein nicht immer leichter Roman für entspannten Lesegenuss und gut für Zwischendurch.

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  • 3 Sterne

    Bridget, 08.07.2022 bei bewertet

    Robert ist ein Eigenbrötler aus dem Lehrbuch: grantig, unfreundlich zu Menschen, achtsam zu Gemüse und Tieren.
    Er verbringt seine Tage mit ebenjenen, um später in seiner Küche genauso achtsam köstliche Mahle für die Gäste in der auberge zu zaubern, die seine Schwester führt. Sie und ihre Zwilinge sind die einzigen Menschen, die er an sich heranlässt, bis die Kinderfrau ihren Sohn und bald auch ihre Freundlin ins spiel bringt.
    Alle Figuren werden irgendwie sehr liebevoll eingeführt. Ihre Charaktere werden durch Handlungen und Roberts Reaktionen darauf beschrieben.
    Dennoch gibt es Kleinigkeiten, die mich beim Lesen stören, etwa wenn Robert seinen neuen Lehrling als Plappermaul bezeichnet und redet und redet und redet. Dass er mit den Möhren spricht und erkennt, dass sie reagieren, finde ich völlig ok. Aber dass sie in seinem Atem erbeben, finde ich dann doch etwas viel, erst recht, wenn sie gleich darauf ein angenehmes Schaudern durchfährt und er an anderen Stellen ihre Antworten hört. Zum Glück kommt das nicht oft im Buch vor.
    Nun, es kommt, wie es in einem wohlgelaunten Sommerbuch kommen muss. Vielleicht vollzieht sich Roberts Erblühen etwas zu rasant und mit zu vielen Personen gleichzeitig, aber es macht Freude, das zu lesen.
    Am Ende ist das Tempo für meinen Geschmack eindeutig zu rasant, aber die grosse Sinnlichkeit, die sich durch den ganzen Roman schwingt, macht ihn für mich zu einem gelungenen Urlaubsbuch.

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  • 3 Sterne

    Elke F., 23.06.2022

    Die erste Hälfte des Buches war fast schon poetisch in der Beschreibung der kleinen alltäglichen, aber besonderen Verrichtungen, die das beschauliche Leben von Robert Walch ausmachen: das Gemüse nicht nur hegen und pflegen, sondern auch achtsam mit jeder einzelnen Möhre und den anderem Gewächsen sprechen, ebenso wie mit den Hühnern. Natürlich lebt Robert absolut weltfremd und wäre ausserhalb seines Zuhauses, in dem die Schwester alles nötige regelt, vollkommen aufgeschmissen.
    Doch das ändert sich sehr zaghaft, als zuerst ein neuer Lehrling mit seiner resoluten Mutter und schliesslich deren bezaubernde Freundin auftauchen - sie schaffen es tatsächlich, Robert ganz langsam aus seinem selbst gewählten Schneckenhaus zu locken.
    Leider hat mir der zweite Teil, in dem sich Robert langsam aber sicher ins echte Leben integriert, bei Weitem nicht mehr so gut gefallen. Woran genau das liegt vermag ich nicht zu sagen, vielleicht weil die Idylle in Normalität abzudriften drohte? Auch fand ich einige Wendungen etwas zu zweckdienlich, und das Endergebnis hat mich daher auch nur teilweise zufriedenstellen können. Insgesamt aber ein sehr faszinierendes, berührendes und anderes Buch.

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  • 3 Sterne

    begine, 23.04.2022 bei bewertet

    Glückliches Gemüse

    “Der Koch, der mit Möhren und Sternen sprach“ ist ein netter Roman von der Schriftstellerin Julia Mattera.

    Der Roman liest sich leicht und ist humorvoll gestaltet.
    Die Geschwister Robert und Elsa Weich betreiben einen Gasthof. Robert kümmert sich um das Kochen. Er hat eine eigenartige Art, er redet mit seinem Gemüse und meint, deshalb schmecken seine Gerichte so besonders gut.
    Das find ich etwas übertrieben, aber gut, die Autorin will es so.

    Robert ist menschscheu, seine Schwester hat mit ihm ihre liebe Not, denn die Gäste möchten den Koch auch mal sehen.Bis dann eine Französin aufkreuzt und ihn umgarnt.
    Besonders schön sind Elsas Zwillinge getroffen. Sie lieben ihren Onkel, so wie er ist und er liebt die kleinen Racker.

    Die Autorin schreibt gut und fliessend. In der Mitte vielleicht etwas lang. Im Grossen und Ganzen ist der Roman unterhaltsam.

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  • 2 Sterne

    Marie aus E., 21.06.2022

    Ich mag ruhige Bücher mit etwas schrulligen Charakteren ja sehr gerne und habe mich sehr auf den Koch aus dem Elsass gefreut.
    Bekommen habe ich aber ein schwülstiges Buch, bei dem ich mich sehr oft gefragt habe, ob das jetzt wirklich ernstgemeint ist. Wertschätzung gegenüber Nahrungsmitteln ist wichtig, ja, aber ernsthaft so etwas?

    Ich muss jetzt einfach zitieren, damit man weiss, was ich meine:
    "Die Möhren erbeben in seinem warmen Atem. Sie wirken ungeduldig. (...). Die Möhren durchfährt ein angenehmes Schaudern. Sie sind gespannt und akzeptieren es gerne, dass Hassan an der Ernte mitwirkt. Robert hat gewusst, dass er auf sie zählen kann."

    Das ist kein Einzelfall. Dazu kommt, dass die ganze Handlung nur so von Klischees trieft. Der Eigenbrötler, der niemanden als Hilfe an seiner Seite akzeptiert, aber selbstverständlich dann den ebenfalls ausgegrenzten Hassan findet. Und so weiter.

    Fazit: Schon lange hat ein Buch so einen guten ersten Eindruck auf mich gemacht und mich dann so enttäuscht.
    Die zwei Sterne sind wohlwollend, es gibt sie für das hübschen Cover und den vielversprechenden Titel.

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  • 5 Sterne

    pw, 29.03.2022

    Inspirierende Wohlfühllektüre

    Das hier ist ein Roman, der für mich gleich von Anfang an irgendwie anheimelnd wirkte. Und das, obwohl ich überhaupt nicht einordnen konnte, was für eine Art Geschichte es werden würde. Es war zunächst einfach nur schön zu lesen.

    Ich mag es, wenn Bücher mit einem besonderen ersten Satz beginnen, der mich neugierig macht. Hier lautet er: „Es will schon gekonnt sein, ein Frühstücksbrot in einen Zichorienkaffee zu tunken“. So wird Hauptheld Robert Walch eingeführt, denn das ist sein morgendliches Ritual.

    Überhaupt ist dieser Robert ein ungewöhnlicher Typ. Er ist 52 Jahre alt, Junggeselle und etwas schrullig. Er ist Koch, Gärtner, Hühner- und Ziegenhalter aus Leidenschaft. Er behandelt sein Gemüse und auch seine Tiere voller Respekt. Sogar die Gemüsepflanzen haben Namen. Ausserdem liebt er es, für die Besucher des Gasthofes, den seine Schwester Elsa führt, die leckersten Speisen zuzubereiten. Aber er möchte nichts mit den Menschen zu tun haben. Er ist ein Eigenbrötler und lebt in seiner kleinen Welt, die nur bis zum Rand des Grundstücks reicht.

    Robert ist zwar nach aussen hin brummig, aber in seinem Innern eine sehr empfindsame Seele. Deshalb lieben ihn seine kleine Nichte und sein Neffe, die Zwillinge von Elsa, und das beruht auf Gegenseitigkeit. Den beiden kann er nicht einmal böse sein, als sie durch ein übermütiges Spiel ein Chaos in seinem Gemüsegarten anrichten.

    Dann kommen Fatima und deren Sohn Hassan als Hilfen auf den Hof und Robert muss sich auf andere Menschen einstellen. Aber die Krönung von allem werden seine Begegnungen mit Maggie, einer Freundin von Fatima, die ein paar Tage dort verbringt.

    Es ist einfach schön, beim Lesen mitzuerleben, wie Robert menschlich nach und nach dazulernt und welche inneren Kämpfe er dabei auszufechten hat, auch welche inneren Wunden dabei heilen müssen.

    Dabei hat alles meinem Empfinden nach eine ziemlich starke Symbolik. An diese Lektüre darf man deshalb nicht zu rational herangehen. Es würde z. B. keinen Sinn ergeben, darüber nachzudenken, unter welchen psychischen Krankheitsbildern Robert leiden könnte.

    Die Handlung sollte auch nicht bis ins kleinste Detail daraufhin analysiert werden, ob denn alles absolut realitätsnah ist. Letzten Endes geht es darum, dass in stellenweise recht plakativen Teilgeschichten Fragen nachgegangen wird, wie: Was bringt einen Menschen dazu, seine Komfortzone zu verlassen? Kann Liebe das? Was ist echte Liebe? Was ist Glück?

    Es fällt mir bei diesem Buch schwer, eine Empfehlung auszusprechen, für wen es geeignet sein könnte. Ich selbst bin ein ziemlich rationaler Mensch. Trotzdem hat mir dieses Buch sehr gefallen und mich inspiriert. Es lässt sich einfach in keine „Schublade“ stecken.

    Nicht unerwähnt möchte ich das Design lassen. Die frischen und fröhlichen Farben und die Möhren-Zeichnungen auf dem Cover und auch dessen Oberflächenstruktur haben noch zusätzlich dafür gesorgt, dass ich es gern zur Hand genommen habe.

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  • 5 Sterne

    Michael E., 25.03.2022

    Zusammen mit seiner Schwester Elsa führt Robert Walch einen Gasthof im Elsass, wobei er allein für die Küche zuständig ist. Das ist sein Revier, in das er ungern jemand anderen hinein lässt. Denn der 52jährige Junggeselle ist ein Einzelgänger, ist in sich gekehrt, ist nicht gut darin seine Gefühle zu zeigen, liebt Rituale, seine Ruhe und die Stille ist ihm lieber als so jedes Gespräch. Nur zu seinem Gemüse im Garten und den Tieren hat er ein ganz besonderes Verhältnis: mit den Möhren, Tomaten und jeglichem Gemüse geht er empfindsamer um als mit seinen Mitmenschen. Wenn er nicht gerade mit den Möhren Zwiegespräche hält oder das Möhrengrün hingebungsvoll kämmt, dann singt er den Hühnern ein Wiegenlied und begleitet sie liebevoll in den Schlaf. Ja, er behandelt die Lebensmittel respekt- und ehrfurchtsvoll und kann besser mit ihnen umgehen als mit den Menschen. Eines Tages begegnet Robert im regnerischen Morgengrauen der lebenslustigen, quirligen Engländerin Maggie Tyrell, durch die seine ablehnende und schüchterne Hülle ganz schön ins Bröckeln gerät.

    Das Cover passt mit seinen warmen Farben wunderbar zur Geschichte, die ebenso warmherzig und rührig daher kommt. Die zarten Zeichnungen von Karotten wirken unaufdringlich und schaffen einen Bezug zum Titel.

    Julia Mattera hat in ihrer Geschichte durchwegs liebevolle und interessante Personen geschaffen, die man gerne begleitet. Roberts jüngere Schwester Elsa ist die kompetente Frau an seiner Seite, die bisher sein Leben geordnet und vereinfacht hat. Robert, der sich zunächst als Eigenbrötler mit Eigenheiten und Vorurteilen darstellt, erfährt durch die Begegnung mit anderen Menschen eine Wandlung, die ihm gut tut. Auch die anderen Personen im Buch sind mit Liebe entworfen und weisen starke Persönlichkeiten auf.

    Der Schreibstil ist so angenehm und leicht, dass man von der ersten Seite an gefangen ist und das Buch nur schwer beiseite legen kann. Immer wieder schafft es die Autorin eine atmosphärische Stimmung zu schaffen und zündet ein wahres Feuerwerk an Sinnlichkeit hinsichtlich der Kulinarik.

    Das Buch hatte ich erst so gar nicht auf meiner Leseliste, wurde durch das Cover aber aufmerksam und finde nun, dass es ein wahres Highlight ist. Mit seinen 223 Seiten liest man es auch mal gerne zwischendurch. Und wem nach dem Lesen des Buches nun selbst der Magen knurrt, weil ihm bei der Beschreibung der kulinarischen Genüsse das Wasser im Munde zusammen läuft, der findet am Ende des Buches vier Rezepte aus Robert Walchs Küche.

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