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  • 5 Sterne

    Dragon, 25.03.2022 bei bewertet

    Zusammen mit seiner Schwester Elsa führt Robert Walch einen Gasthof im Elsass, wobei er allein für die Küche zuständig ist. Das ist sein Revier, in das er ungern jemand anderen hinein lässt. Denn der 52jährige Junggeselle ist ein Einzelgänger, ist in sich gekehrt, ist nicht gut darin seine Gefühle zu zeigen, liebt Rituale, seine Ruhe und die Stille ist ihm lieber als so jedes Gespräch. Nur zu seinem Gemüse im Garten und den Tieren hat er ein ganz besonderes Verhältnis: mit den Möhren, Tomaten und jeglichem Gemüse geht er empfindsamer um als mit seinen Mitmenschen. Wenn er nicht gerade mit den Möhren Zwiegespräche hält oder das Möhrengrün hingebungsvoll kämmt, dann singt er den Hühnern ein Wiegenlied und begleitet sie liebevoll in den Schlaf. Ja, er behandelt die Lebensmittel respekt- und ehrfurchtsvoll und kann besser mit ihnen umgehen als mit den Menschen. Eines Tages begegnet Robert im regnerischen Morgengrauen der lebenslustigen, quirligen Engländerin Maggie Tyrell, durch die seine ablehnende und schüchterne Hülle ganz schön ins Bröckeln gerät.

    Das Cover passt mit seinen warmen Farben wunderbar zur Geschichte, die ebenso warmherzig und rührig daher kommt. Die zarten Zeichnungen von Karotten wirken unaufdringlich und schaffen einen Bezug zum Titel.

    Julia Mattera hat in ihrer Geschichte durchwegs liebevolle und interessante Personen geschaffen, die man gerne begleitet. Roberts jüngere Schwester Elsa ist die kompetente Frau an seiner Seite, die bisher sein Leben geordnet und vereinfacht hat. Robert, der sich zunächst als Eigenbrötler mit Eigenheiten und Vorurteilen darstellt, erfährt durch die Begegnung mit anderen Menschen eine Wandlung, die ihm gut tut. Auch die anderen Personen im Buch sind mit Liebe entworfen und weisen starke Persönlichkeiten auf.

    Der Schreibstil ist so angenehm und leicht, dass man von der ersten Seite an gefangen ist und das Buch nur schwer beiseite legen kann. Immer wieder schafft es die Autorin eine atmosphärische Stimmung zu schaffen und zündet ein wahres Feuerwerk an Sinnlichkeit hinsichtlich der Kulinarik.

    Das Buch hatte ich erst so gar nicht auf meiner Leseliste, wurde durch das Cover aber aufmerksam und finde nun, dass es ein wahres Highlight ist. Mit seinen 223 Seiten liest man es auch mal gerne zwischendurch. Und wem nach dem Lesen des Buches nun selbst der Magen knurrt, weil ihm bei der Beschreibung der kulinarischen Genüsse das Wasser im Munde zusammen läuft, der findet am Ende des Buches vier Rezepte aus Robert Walchs Küche.

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  • 5 Sterne

    Gelinde R., 25.03.2022

    Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach, von Julia Mattera

    Cover:
    Das Cover gefällt mir nicht so gut, ich finde es zu sachlich. Hier hätte ich mir etwas Romantischeres vorgestellt.

    Inhalt:
    Robert Walch ist ein kauziger Eigenbrötler. Seine Liebe gehört der Natur. Vor allem seinen Tieren und seinem Gemüsegarten. Von den Menschen hat er sich ganz zurückgezogen.
    Roberts Schwester hat den elterlichen Bauernhof in einen Gasthof umfunktioniert und hier in der Küche ist Roberts Reich, das er gegen jeden Eindringling verteidigt, und er fühlt sich dort wohl.
    Doch dieser Sommer ändert alles.

    Meine Meinung:
    Ein sehr berührendes Buch. Man muss es auf sich wirken lassen, wie Kinder die andächtig einem Märchen lauschen, dann kann es seinen Zauber entfalten.

    Die Schreibweise ist sehr gefühlvoll und poetisch. Es gibt ganz viele Textpassagen, die ich mir auf der Zunge zergehen lassen und in Gedanken für mich nochmals wiederhole.
    Zitat:
    - Man ist nie alleine, wenn man in der Lage ist der Natur zu lauschen.
    - An das seidige Schwarz des nächtlichen Himmels geschmiegt, beobachten die Sterne Robert in aller Ruhe.
    - Alles hat seine Zeit. Wenn etwas Neues kommt, dann lass dich darauf ein.

    Es geht um einen Schmerz tief in der Seele, um Freundschaft, Liebe, Vertrauen und um die Fähigkeit sich zu öffnen.
    Um Wertschätzung der Natur gegenüber. Und darum, sich an den kleinen Dingen zu erfreuen und diese zu beachten.

    Klar, eine Geschichte bei der vieles überzeichnet ist und Robert erscheint in vielem viel zu naiv.
    Und trotzdem, oder gerade deswegen, eine Geschichte die zu Herzen geht.

    Autorin:
    Julia Mattera wuchs im elsässischen Mulhouse auf. Nach dem Studium der modernen Literatur arbeitete sie als Buchhändlerin, bevor sie sich selbst dem Schreiben widmete. Am liebsten schreibt sie in der Küche, während das Essen auf dem Herd vor sich hin köchelt.

    Mein Fazit:
    Eine Wohlfühlgeschichte zum Träumen, die mich wunderbar unterhalten hat. Von mir 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Flyspy, 24.03.2022

    Und dann kam Maggie

    Robert Walch lebt gemeinsam mit seiner Schwester Elsa und deren Kindern auf einem alten Bauernhof im Elsass, in dem sich eine Auberge mit einer hervorragenden Landhausküche befindet. Hier ist er tief verwurzelt. Robert kocht, Elsa kümmert sich um die Gäste. Seine ganze Leidenschaft gilt – neben seinen Hühnern - dem Anbau und der Pflege seiner Gemüsesorten. Das Kultivieren der Möhren wird dabei regelrecht zelebriert. Eins mit der Natur ist er zufrieden mit seinem Leben und kann mit Veränderungen nicht gut umgehen.
    Julia Mattera beschreibt sehr poetisch und berührend, wie der eigenbrötlerische Robert in kleinen Schritten Zugang zu anderen Menschen und aus seinem Schneckenhaus herausfindet. Ist das Buch ein Liebesroman? Ich finde es ist auch ein Liebesroman, aber nicht nur. Der Roman ist mehr. Er ist auch ein Plädoyer für den bewussten und sensiblen Umgang mit der Natur und das sich Rückbesinnen auf den ursprünglichen Wert von Lebensmitteln. Dazu zeigt die Geschichte auf, dass unterschiedliche Menschen und Kulturen das eigene Leben bereichern, wenn man sich darauf einlässt.
    Das Buch wird keinen Moment langweilig, auch die kleinen Momente wirken beim Lesen und lassen die Geschichte zu einer Einheit verschmelzen. Die Hauptfiguren sind in ihren Rollen gut charakterisiert, insbesondere Robert, seinen Schüler Hassan und Maggie aus England fand ich gut getroffen. Ein ruhiges Buch zum Entspannen und Geniessen. Zu letzterem laden dazu am Ende noch vier Rezepte aus dem Elsass zum Nachkochen ein. Empfehlenswerte Lektüre!

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  • 5 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 22.03.2022

    Der Buchtitel hatte meine Aufmerksamkeit geweckt, denn ich stellte mir einen verrückten Koch vor, der mit den Zutaten und Sternen spricht. Fast habe ich es erraten und nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen möchte und muss.
    Der lockere, einfache und flüssiger Schreibstil verführt den Leser sofort in die Welt von Robert, Elsa, ihren Zwillingen, Fatima, Maggie und Co ins Elsass. Robert, der mit tiefer Liebe der Gartenarbeit nachgeht, mit seinem Gemüse liebevoll umgeht und spricht, aber auch mit den Tieren (Hühner und Ziegen) spricht. Er liebt es, den Tieren und Gemüse Geschichten zu erzählen und niemand darf sein Element betreten.
    Robert ist ein Einzelgänger, Eigenbrötler und mag nicht unter Menschen sein. Seine Leidenschaft ist auch das Kochen, das er perfekt beherrscht.
    Sein Leben wird durch Maggie auf den Kopf gestellt. Wird es ihr gelingen, Robert eine andere, aber dennoch schöne Welt zu zeigen? Kann Maggie Verständnis für Robert aufbringen?
    Das sollte jeder, der liebevolle und unterhaltsame Geschichten, mit sympathischen Charakteren mag, selbst lesen.
    Mir tat es sehr gut, dieser leichten Geschichte zu folgen und ich hatte unterhaltsame Lesestunden, die mich auch zum Schmunzeln brachten.
    Von mir gibt es 5 Sterne für dieses Buch, dass auch dem Leser lehrt, doch etwas anders mit Gemüse und Tieren umzugehen und nicht als selbstverständlich zu sehen.

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  • 4 Sterne

    sommerlese, 21.03.2022

    Ein atmosphärischer Roman, der die Liebe und das Leben feiert

    Die Geschwister Robert und Elsa Walch betreiben im Elsass ein Landhotel, dessen gute Küche viele Touristen anlockt. Elsa kümmert sich um die Gäste, während der brummige Junggeselle Robert für die Küche, die Hühner und den Gemüsegarten zuständig ist. Nur die besten Gemüse reifen in seinem Garten, vielleicht liegt es daran, dass er mit seinen Möhren spricht. Eines Tages trifft ein Gast aus England ein, die temperamentvolle Maggie, die Robert tief im Herzen berührt. Kann sie ihn aus seiner Zurückgezogenheit hervorlocken?

    Man hört es immer mal, dass Menschen mit ihren Pflanzen sprechen, in diesem Buch lernen wir den Koch Robert kennen, der nicht nur mit seinem Gemüse spricht, sondern seinen Karotten auch noch schöne Namen gibt. Eine Art Wertschätzung, die ihm sehr am Herzen liegt und wo man merkt, hinter der rauen Schale liegt ein weicher Kern versteckt. Er ist schon ein merkwürdiger Kauz, sehr wortkarg und er pflegt kaum Kontakt zu anderen Menschen, am liebsten ist er bei seinen Pflanzen und Tieren und in der Küche. Seine einzigen Vertrauten sind seine Schwester Elsa und deren Zwillinge, auch ihnen gegenüber verhält er sich recht mürrisch, könnte sich aber ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Als er Maggie kennenlernt, erkennt er, wie schön das Leben auf einmal für ihn ist.

    Die Figuren lernt man schnell kennen. Robert ist meistens nur zu seinem Gemüse und den Tieren nett. Dafür gewannen Elsa und ihre Zwillinge meine Sympathie, besonders weil die Zwillinge, so wie Kinder nun mal sind, allerlei Unfug anstellen. Die Kinderfrau Fatima ist eine Seele von Mensch und ihr Sohn Hassan arbeitet gerne im Garten und verhält sich ähnlich aufmerksam dem Gemüse gegenüber wie Robert. Fast unbemerkt sorgen sie dafür, dass sich Robert, der kauzige Eigenbrödler, öffnet. Ich habe gerne mitverfolgt, wie Robert sich nach und nach aus seinem Schneckenhaus wagt und seine Gefühle für Maggie ihn verändern.

    Besonders schön empfand ich die achtsam erledigten Kochvorgänge und den wertschätzenden Umgang mit den Pflanzen und Lebensmitteln, wenn es auch etwas überspitzt beschrieben wird. Die Angst des Gemüses vor dem Ernten sehe ich dann doch eher als Metapher an. In Roberts Küche habe ich ihm gerne über die Schulter geschaut, es gibt einige köstliche Gerichte, die mir Appetit gemacht haben. Und für alle Kochfreunde gibt es im Anhang einige Rezepte zum Nachkochen.
    Der Roman ist ruhig, unterhaltsam, manchmal poetisch und er beschreibt auf eine atmosphärische Art die Liebe und das Leben.

    Dieser ruhige und atmosphärisch wirkende Roman ist lesenswert, denn er betont die Achtsamkeit für die Natur und wertschätzt die Liebe und das Leben.

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  • 4 Sterne

    karoberi, 31.03.2022

    Kulinarischer, poetisch angehauchter und auch humorvoller Roman

    Robert ist 52, Junggeselle, Griesgram, Eigenbrötler und Koch. Er lebt mit seiner Schwester Elsa und dessen beiden kleinen Kinder auf dem elterlichen Hof im schönen Elsass. Elsa führt hier ein Restaurant mit angeschlossener Herberge. Robert kümmert sich um die Tiere, den Garten mit dem zahlreichen Obst und Gemüse sowie um die Küche. Er ist dabei ziemlich menschenscheu. Lieber spricht er mit seinen Möhren als mit anderen Menschen. In den Sommermonaten läuft der Gasthof sehr gut und so hat Elsa zur Kinderbetreuung Fatima angestellt, die mit ihrem jugendlichen Sohn Hassan anreist. Dieser soll wiederum Robert bei der Arbeit unterstützen. Langsam freunden sich die beiden an, denn Robert entdeckt in ihm sich selbst als junger Mensch wieder: ein Einzelgänger und Träumer. Hassan geht ebenso behutsam mit den Tieren und dem Gemüse um und Robert gefällt es, sein Wissen mit ihm zu teilen.
    Wenig später erscheint die quirlige Maggie, eine Freundin von Fatima aus London, auf dem Hof und wirbelt das ruhige Leben von Robert ziemlich auf.

    Der Schreibstil ist wunderbar und sehr flüssig. Das Buch hat trotz Roberts grimmiger Einstellung eine (vielleicht typisch französische) Leichtigkeit an sich, was mir sehr gut gefallen hat. Eine Mischung aus Poesie und Handlung, die sehr zart und geschmeidig im Umgang mit Gefühlen und mit der Natur ist.

    Die Geschichte bringt einem das Leben und Arbeiten auf einer "Auberge" im Elsass näher, und gern wäre man statt nur Leser lieber gleich Gast in dieser Herberge. Dieses Wohlgefühl wird auch dadurch untermauert, dass sich viel in der Küche abspielt und verschiedene Gerichte erwähnt werden.

    Das 224 Seiten umfassende Buch hat stark angefangen und liess dann leider etwas nach. Es hätte in der zweiten Hälfte, als es um die Annäherung zwischen Robert und Maggie ging, gern mehr ausgearbeitet sein können. Robert hat sich jahrzehntelang eingeigelt, doch Maggie schafft es innerhalb weniger Wochen, Robert aus seinem Schneckenhaus zu locken und das wahre Leben zu zeigen.

    Ich habe mich beim Lesen gut unterhalten gefühlt. Alles in allem ist es ein humorvoller und inspirierender Roman geworden, der einem nebenbei auf eine kleine kulinarische Reise entführt. Tolle Lektüre für Zwischendurch.

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  • 4 Sterne

    petra w., 28.03.2022

    Robert und Elsa führen zusammen einen Gasthof mit Übernachtung im Elsass. Sie ist für die Gäste und er für die Küche zuständig. Seine Küche ist sehr beliebt denn er verwendet nur Produkte aus dem heimischen Garten. Er ist etwas verschroben und redet lieber mit seinem Gemüse und den Tieren als zu den Menschen. In diesem Sommer ändert sich etwas. Maggie aus England nimmt eine Auszeit in diesem Gasthof und interessiert sich für Robert. Auf einmal empfindet er dieses Interesse als nicht unangenehm. Wird sich dadurch Roberts Leben ändern?
    Robert ist ein älterer grantiger Charakter, ein Einsiedler. Seine Schwester das totale Gegenteil, dazu kommen ihre Zwillinge zwei kleine wilde aber liebenswerte Kobolde. Maggie dagegen ist eine Frau mit Welterfahrung und viel Charme. Egal welche Figur man in diesem Roman betrachtet, sie ist einzigartig. Sehr detailliert beschrieben bis in die kleinsten Einzelheiten. Dazu kommen die Angewohnheiten, die entweder als schrullig oder einfach nur als gefühlvoll bezeichnet werden können.
    Die Beschreibung dieser heilen Welt ist wie eine Malerei mit Worten. Zu jedem Satz könnte man ein Bild malen. Wunderschönes Gemüse, ein alter Zausel, zwei kleine Wichtel, Ziegen und Hühner. Es ist Poesie die etwas zu sehr die Ansicht vermittelt, das es nur eine richtige Art zu leben gibt. Wobei jeder der Hauptfiguren natürlich denkt seine sei die Richtige. Letztendlich muss der für uns ungewöhnliche Lebensstil dem angeblich Normalen weichen. Eine Kernaussage ist wichtig; der Umgang mit Lebensmitteln muss umsichtig geschehen, zwar nicht so wie dargestellt aber schon sorgfältig.
    Am Ende des Buchs gibt es ein paar der Rezepte für die Robert so berühmt ist und für die seine Gäste weit reisen.
    Im Grossen und Ganzen war es ein unterhaltsamer Roman, leider wurde ab der Hälfte das Tempo der Geschichte derart beschleunigt, so das die Geschichte viel an Qualität verloren hat.

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  • 4 Sterne

    Petra W., 28.03.2022 bei bewertet

    Robert und Elsa führen zusammen einen Gasthof mit Übernachtung im Elsass. Sie ist für die Gäste und er für die Küche zuständig. Seine Küche ist sehr beliebt denn er verwendet nur Produkte aus dem heimischen Garten. Er ist etwas verschroben und redet lieber mit seinem Gemüse und den Tieren als zu den Menschen. In diesem Sommer ändert sich etwas. Maggie aus England nimmt eine Auszeit in diesem Gasthof und interessiert sich für Robert. Auf einmal empfindet er dieses Interesse als nicht unangenehm. Wird sich dadurch Roberts Leben ändern?
    Robert ist ein älterer grantiger Charakter, ein Einsiedler. Seine Schwester das totale Gegenteil, dazu kommen ihre Zwillinge zwei kleine wilde aber liebenswerte Kobolde. Maggie dagegen ist eine Frau mit Welterfahrung und viel Charme. Egal welche Figur man in diesem Roman betrachtet, sie ist einzigartig. Sehr detailliert beschrieben bis in die kleinsten Einzelheiten. Dazu kommen die Angewohnheiten, die entweder als schrullig oder einfach nur als gefühlvoll bezeichnet werden können.
    Die Beschreibung dieser heilen Welt ist wie eine Malerei mit Worten. Zu jedem Satz könnte man ein Bild malen. Wunderschönes Gemüse, ein alter Zausel, zwei kleine Wichtel, Ziegen und Hühner. Es ist Poesie die etwas zu sehr die Ansicht vermittelt, das es nur eine richtige Art zu leben gibt. Wobei jeder der Hauptfiguren natürlich denkt seine sei die Richtige. Letztendlich muss der für uns ungewöhnliche Lebensstil dem angeblich Normalen weichen. Eine Kernaussage ist wichtig; der Umgang mit Lebensmitteln muss umsichtig geschehen, zwar nicht so wie dargestellt aber schon sorgfältig.
    Am Ende des Buchs gibt es ein paar der Rezepte für die Robert so berühmt ist und für die seine Gäste weit reisen.
    Im Grossen und Ganzen war es ein unterhaltsamer Roman, leider wurde ab der Hälfte das Tempo der Geschichte derart beschleunigt, so das die Geschichte viel an Qualität verloren hat.

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  • 4 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 19.03.2022

    Von der Liebe

    Zusammen mit seiner Schwester und ihren Kindern lebt Robert Walch auf dem Hof seiner Kindheit. Während sich Elsa um die Gäste ihrer kleinen Pension kümmert, kocht Robert für die Leute. Liebevoll kümmert er sich um seinen kleinen Garten und die Tiere des Hofes. Er ist eigenwillig, redet mit dem Gemüse und singt seinen Hühnern vor, doch mit Menschen kommt Robert nicht so gut aus. Bis die lebenslustige Maggie aus England eintrifft. Plötzlich wagt sich Robert aus der Deckung und entdeckt, wie viel mehr das Leben zu bieten hat.

    Ach je, ich mag sie ja, diese eigenwilligen und eher schrulligen Charaktere – und so ging es mir auch hier und mit Robert. Er ist grummelig, wird nur bei seinem Gemüse und den Hoftieren weich, lernt aber im Laufe des Buches, dass das Leben mehr zu bieten hat, wenn man es nur an sich heranlässt. Schön fand ich, wie er erkennt, dass es andere Menschen wie ihn gibt. Das zeigen ihm sein widerwillig angenommener Lehrjunge Hassan und dessen Mutter Fatima. Schon das fand ich sehr schön, auch weil Robert sich durch die beiden dazu bringen lässt, auch mal über den Tellerrand hinauszuschauen und vor allem Hilfe anzunehmen.

    Das Buch ist eine Ode an Lebensmittel und den guten Umgang mit ihm. Ob man nun wirklich mit seinem Gemüse sprechen muss, um ihm die Angst vor der Ernte zu nehmen? Keine Ahnung! Aber es hat mir Spass gemacht, darüber zu lesen und Robert bei der Ernte und beim Kochen zu begleiten. Und ganz nebenbei: Beim Kochen mit Robert lief mir immer das Wasser im Mund zusammen, weshalb ich mindestens eins der am Ende des Buches aufgeführten Gerichte gerne nachkochen werde.

    Insgesamt eine süsse Geschichte über das Leben, das so viel zu bieten hat, wenn man es zulässt. Schön!

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  • 4 Sterne

    Uschi S., 26.03.2022

    Die Auberge von Robert und seiner Schwester Elsa läuft gut. Die Touristen lieben seine köstliche elsässische Landküche, Elsa kümmert sich gut um die Gäste. Doch Robert lebt in seiner eigenen Welt und hält sich am allerliebsten in seinem grossen Gemüsegarten auf. Dort spricht er mit seinen Möhrchen, streichelt zärtlich ihr Haar und gibt ihnen Namen. Auch mit seinen Hühnern und Ziegen geht er genauso liebevoll um - mit den Menschen hat er es nicht so. Am liebsten würde er mit keinem von ihnen reden und nur mit seiner geliebten Natur kommunizieren.

    Doch alles ändert sich, als die fröhliche, farbenfroh gekleidete, Engländerin Maggie in seinem Leben aufschlägt. Sie bringt ihn total durcheinander und verursacht starkes Herzklopfen bei ihm. Sie bringt es zustande, ihn aus seinem Garten, den er jahrelang nicht verlassen hat, zu locken und zu einem Ausflug zu überreden. So muss dieser menschenscheue Mann mittleren Alters erkennen, dass es auch an anderen Orten schön sein kann.

    Dieser sehr poetisch und sanft geschriebene Roman hat mir gut gefallen. Die Art und Weise, wie Robert mit seinen Pflanzen umgeht und spricht, ist wirklich lesenswert. Es ist schön zu lesen, wie er aus seinem Schneckenhaus heraus kommt und sich auf die Welt um ihn herum einlässt. Robert und seine Familie, also seine Schwester und deren 6-jährige Zwillinge sind sehr liebenswert beschrieben und waren mir sehr sympathisch. Liebt und respektiert die Natur - so lautet das Motto!

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  • 4 Sterne

    Uschi S., 26.03.2022 bei bewertet

    Die Auberge von Robert und seiner Schwester Elsa läuft gut. Die Touristen lieben seine köstliche elsässische Landküche, Elsa kümmert sich gut um die Gäste. Doch Robert lebt in seiner eigenen Welt und hält sich am allerliebsten in seinem grossen Gemüsegarten auf. Dort spricht er mit seinen Möhrchen, streichelt zärtlich ihr Haar und gibt ihnen Namen. Auch mit seinen Hühnern und Ziegen geht er genauso liebevoll um - mit den Menschen hat er es nicht so. Am liebsten würde er mit keinem von ihnen reden und nur mit seiner geliebten Natur kommunizieren.

    Doch alles ändert sich, als die fröhliche, farbenfroh gekleidete, Engländerin Maggie in seinem Leben aufschlägt. Sie bringt ihn total durcheinander und verursacht starkes Herzklopfen bei ihm. Sie bringt es zustande, ihn aus seinem Garten, den er jahrelang nicht verlassen hat, zu locken und zu einem Ausflug zu überreden. So muss dieser menschenscheue Mann mittleren Alters erkennen, dass es auch an anderen Orten schön sein kann.

    Dieser sehr poetisch und sanft geschriebene Roman hat mir gut gefallen. Die Art und Weise, wie Robert mit seinen Pflanzen umgeht und spricht, ist wirklich lesenswert. Es ist schön zu lesen, wie er aus seinem Schneckenhaus heraus kommt und sich auf die Welt um ihn herum einlässt. Robert und seine Familie, also seine Schwester und deren 6-jährige Zwillinge sind sehr liebenswert beschrieben und waren mir sehr sympathisch. Liebt und respektiert die Natur - so lautet das Motto!

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 28.03.2022

    Die Geschwister Robert und Elsa haben zusammen eine Auberge im Elsass. Während sich Elsa um die Gäste kümmert, züchtet Robert Gemüse und zaubert daraus wunderbare Gerichte. Die Aufgabenverteilung ist auch wichtig für Robert, denn er ist am liebsten alleine, redet mit seinem Gemüse und seinen Tieren. Auch an seinen Herd lässt er niemanden heran. Doch in diesem Sommer ändert sich einiges, denn die temperamentvolle Maggie aus England weckt tatsächlich Robert Interesse.
    Diese Geschichte ist warmherzig, unterhaltsam und wundervoll zu lesen.
    Die Charaktere sind sehr individuell dargestellt. Der Eigenbrötler Robert ist nicht sehr gesprächig und wenn, dann grantelt er herum. Dabei ist er eigentlich ein liebevoller und sympathischer Mensch, doch das kann er nicht zeigen. Er mag seine Schwester und liebt deren Kinder, die Zwillinge Davy und Croquette. Die beiden haben mir gut gefallen, denn immer wieder stellen sie etwas an. Als Maggie auftaucht, bringt sie Robert zum Lachen, doch Fatima und ihr Sohn Hassan haben zuvor ihn zuvor schon sehr viel milder werden lassen.
    In der Auberge von Elsa und Robert ist es noch eine heile Welt, jedenfalls solange die Zwillinge nicht durchfegen. Ich würde zu gerne all die Gerichte probieren, die Robert mit sehr viel Ruhe zubereitet.
    Es ist eine schöne und entspannende Geschichte, die mir gut gefallen hat.

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 28.03.2022 bei bewertet

    Die Geschwister Robert und Elsa haben zusammen eine Auberge im Elsass. Während sich Elsa um die Gäste kümmert, züchtet Robert Gemüse und zaubert daraus wunderbare Gerichte. Die Aufgabenverteilung ist auch wichtig für Robert, denn er ist am liebsten alleine, redet mit seinem Gemüse und seinen Tieren. Auch an seinen Herd lässt er niemanden heran. Doch in diesem Sommer ändert sich einiges, denn die temperamentvolle Maggie aus England weckt tatsächlich Robert Interesse.
    Diese Geschichte ist warmherzig, unterhaltsam und wundervoll zu lesen.
    Die Charaktere sind sehr individuell dargestellt. Der Eigenbrötler Robert ist nicht sehr gesprächig und wenn, dann grantelt er herum. Dabei ist er eigentlich ein liebevoller und sympathischer Mensch, doch das kann er nicht zeigen. Er mag seine Schwester und liebt deren Kinder, die Zwillinge Davy und Croquette. Die beiden haben mir gut gefallen, denn immer wieder stellen sie etwas an. Als Maggie auftaucht, bringt sie Robert zum Lachen, doch Fatima und ihr Sohn Hassan haben zuvor ihn zuvor schon sehr viel milder werden lassen.
    In der Auberge von Elsa und Robert ist es noch eine heile Welt, jedenfalls solange die Zwillinge nicht durchfegen. Ich würde zu gerne all die Gerichte probieren, die Robert mit sehr viel Ruhe zubereitet.
    Es ist eine schöne und entspannende Geschichte, die mir gut gefallen hat.

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  • 4 Sterne

    Christine K., 29.03.2022

    Jemanden zu seinem Glück zwingen

    Robert ist ein richtiger und im Grossen und Ganzen auch zufriedener Einzelgänger. Sein Lebensraum ist auf eine Auberge im Elsass beschränkt. Dort versorgt der die Tiere und vor allem den Gemüsegarten. Denn gerade dieser Garten ist seine grösste Freude. Alleine ist der aber nicht. Mit ihm Leben seine Schwester und deren beiden kleinen Kinder auf dem Hof. Das reicht ihm auch als Gesellschaft. So steht er zwar jeden Tag in der Küche, um ein exzellentes Essen für die Gäste zuzubereiten, aber alle anderen Kontakte mit den Gästen überlässt er seiner Schwester. Doch eines Sommers treten zwei weitere Frauen in sein Leben und wirbeln es deutlich durcheinander.

    Ich muss leider sagen, so wirklich überzeugt hat mich die Geschichte nicht. Ich hatte ständig das Gefühl, dass man Robert zu etwas drängt und schiebt, dass er so eigentlich nicht will. Der Satz „Jemandem zu seinem Glück zwingen“ schwirrte mir immer wieder durch den Kopf. Und „zwingen“ ist halt doch der falsche Weg. Ich denke vielen Lesern wird die Geschichte sehr gut gefallen haben, bei mir hat sie aber ein Störgefühl hinterlassen, leider.

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  • 4 Sterne

    Petra W., 26.03.2022

    Ich möchte meiner Rezension erst einmal eine Warnung voranstellen. Man sollte dieses Büchlein auf keinen Fall mit leerem Magen lesen. Hier wird soviel gekocht und von Lebensmitteln geschwärmt, dass man dem Verlangen nach Essen nicht mehr widerstehen kann. Mein Kühlschrank weiss wovon ich rede.

    Robert Walch kann man durchaus zu den introvertierten Menschen zählen. Soziale Kontakte zu fremden Menschen machen ihm Angst. Nur zu seiner jüngeren Schwester Elsa, mit der er einen Gasthof führt, und zu ihren sechsjährigen Zwillingen hat er ein liebevolles Verhältnis. In seiner Arbeit als Koch geht er auf. Er spricht zärtlich mit seinem Gemüse. Sogar die einzelnen Karotten haben einen Namen. Auch die Hühner, Ziegen und auch sein Hund können Roberts grenzenlose Fürsorge geniessen.
    Als Fatima und ihr Sohn Hassan in den Gasthof kommen, beginnt Robert sich langsam für die Menschen zu öffnen. Dann kommt Maggie und seine Welt steht Kopf.
    Ein Buch, bei dem man viel über Wertschätzung und Achtsamkeit lernen kann.

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  • 4 Sterne

    Mariola P., 26.03.2022 bei bewertet

    Robert ist der Koch welche mit der Möhren sprach, singt Hühnern Wiegenlieder und unter Sternenhimmel ist voller Nostalgie , aber Robert kocht auch köstliche Gerichte in der Gasthof im Elsass. An einen Tag kommt eine temperamentvolle Maggie aus England in Robert´s Leben und der seltsame Koch muss die Entscheidung treffen....

    Eine sehr liebevolles und warmherziges Geschichte über ein Einzelgänger welche die anderen Leuten meidet und verbringt sein Zeit besser in der Natur . Robert ist seltsam, das stimmt aber seine Person hat mir sehr gut gefallen und ich finde ihn sehr sympathisch vielleicht darum weil viele eine Ansichten sind sehr nah von meinen.

    Die Atmosphäre in diesen Buch ist melancholisch und passt hervorragend zu den ruhigen, nostalgischen Schreibstil. Hinter die " skurillen " Geschichte ist klare Botschaft für uns- weniger Hektik und mehr Auszeit in Leben .

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  • 3 Sterne

    SofieW, 30.03.2022

    Hier haben Möhren Namen und das macht, wie alles andere auch, viel Spass

    Ein Gasthaus im Elsass mit sehr leckerem regionalem Essen, hier kehrt man gerne ein, was neben den Künsten des Kochs auch an der freundlichen Bewirtung durch dessen Schwester liegt. Elsa, mit ihren Zwillingen schon reichlich beschäftigt, kümmert sich hier um alles, was für einen florierenden Gasthof so nötig ist. Und dazu gehört, ganz wichtig, natürlich das Zwischenmenschliche, denn ihr Bruder Robert, der Herr der Küche und auch der liebevoll selbst angepflanzten Zutaten, er ist ein totaler Eigenbrödler und Kontakt mit Menschen, das ist überhaupt nicht sein Ding. Er spricht lieber mit seinen Möhren, die alle Namen haben und beim Ernten natürlich nicht am Grün herausgerissen werden, denn wer lässt sich schon gern an den Haaren ziehen. Doch dann stellt Elsa Fatima ein, um ihre ihre zwei Wildfänge den Sommer über betreuen zu lassen und diese bringt ihren Sohn Hassan mit. Der Junge würde sich gerne bei Robert nützlich machen. Bisher hat das noch mit keinem möglichen Gehilfen funktioniert, aber zu Hassan, der ebenfalls sehr in sich gekehrt und eigen ist, findet der Grummler tatsächlich einen Draht und dieser darf bleiben. Und auch seine Mutter, die weiss, was in solchen Menschen vorgeht, darf eintreten in Roberts Reich. Tatsächlich taut Robert sichtlich auf. Und dann trifft Maggie ein, eine buntangezogene immer gut gelaunte energiegeladene Engländerin und Fatimas Freundin. Sie braucht eine kleine Auszeit und dafür ist dieses herrliche ländlich gelegene Anwesen genau richtig. Und wer hätte das gedacht, Robert mag sie, gesteht sich das natürlich nicht ein und wünscht sich genau das Gegenteil von dem, was er sich ersehnt, nämlich, dass sie wieder geht.
    Schön, genau das ist diese Geschichte, das herrliche Elsass, darin eingebettet ein paar Menschen, die man sehr schnell lieb gewinnt, leckeres Essen, der sicherlich schon ein wenig skurrile Umgang mit den Gaben der Natur, jede Menge zwischenmenschliche Empathie und ganz viel Gefühl.
    Ein Buch, so richtig zum Wohlfühlen und verbunden mit einer delikaten Portion Lesespass.
    Und neben all dem ist da noch etwas, was bleibt. Möhren 'an ihren Haaren ziehen', nie mehr.

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  • 3 Sterne

    christine s., 28.03.2022

    „Robert liebt die Menschen. Von ganzem Herzen. Und gerade deshalb hat er sich immer von ihnen fernzuhalten versucht.“ (S.194) So das Fazit der Autorin selbst. Der 1. Teil des Buches führt uns in die bezaubernde Idylle einer auberge im Elsass. Robert wird uns als hochsensibler Gärtner und Koch vorgestellt, der in über 50 Jahren niemanden neben seiner Schwester und deren Kindern neben sich dulden konnte. Sein einziger Kontakt sind seine angebauten Gemüse und die Hoftiere. In beinahe autistischer Manier sondert er sich in seine eigene Welt ab. Erst einer Ferienaushilfe gelingt es, das Eis zu brechen. Dem jungen Hassan vertraut er in kürzester Zeit sein Wissen an und findet in ihm einen Seelenverwandten.
    Als dann im 2. Teil eine englische Touristin auftaucht und ihm den Kopf verdreht, geht es ganz schnell: innerlich weigert er sich zwar, aber tatsächlich lässt er in wenigen Tagen all seine Prinzipien fahren und stürzt sich in ein rudimentär erzähltes Abenteuer.
    Zwar wird deutlich, dass das Buch genau auf diese Transformation zielt, sie ist aber keineswegs stringent erzählt. Die zunächst sehr feingliedrig erzählten Figuren erscheinen nur noch in Holzschnitten, ihre Motive bleiben im Unklaren, zusammenhängende Handlungsstränge findet man nicht mehr.

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  • 2 Sterne

    Kristall, 03.04.2022

    Klappentext:
    „Der Gasthof von Elsa und Robert Walch ist eine Institution. Es ist Sommer, und die Touristen schwärmen von überall herbei, um inmitten friedvoller Natur Roberts köstliche Landküche zu geniessen. Während seine Schwester Elsa sich um die Gäste kümmert, verbringt Robert seine Zeit am liebsten am Herd und in seinem prächtigen Gemüsegarten. Er erzählt den Möhren Geschichten, singt seinen Hühnern Wiegenlieder und ersinnt unter dem Sternenhimmel Rezepte voller Nostalgie. Bis eines Tages die temperamentvolle Maggie aus England eintrifft. Und ihn zum Tanz auffordert. Zunächst auf dem Parkett. Doch wird Robert es wagen, mit ihr auch das wahre Leben zu erkunden?“

    Der Grundgedanke des Titels und demzufolge des Protagonisten Robert, mit den Lebensmitteln achtsam umzugehen, ist an sich ja wirklich wichtig und löblich. Schön dass das Thema mal ein Plattform bekommt. Dennoch war es das dann aber auch schon mit den positiven Gedanken für diese Geschichte. „Der Koch der zu Möhren und Sternen sprach“ begann recht „nett“, kippte aber leider komplett in die Richtung Klischee ab und wurde zusehenst unverständlicher bzw. riss immer wieder abrupt ein und manches mal ab. Roter Faden? Nicht wirklich gefunden. Der Lesefluss wurde einfach nicht bis zum Schluss gleichmässig in Gang behalten. Der Sprachstil von Autorin Julia Mattera ist einfach und sehr oft einfach nur nervig, denn sie wiederholt viele, viele Parts immer und immer wieder (schlussendlich stellt man sich nach ihren Beschreibungen Robert als immer hochroten und Herzrhthmus-geschädigten Menschen vor). Hier fehlt einfach komplett die Abwechslung, die Tiefe, der Sinn und Glaubwürdigkeit und die bietet das Leben ja nun in Hülle und Fülle wenn man es richtig verpackt. Es soll eine Liebesgeschichte sein, in der ein Mann aus seinem alten Leben ausbricht und endlich doch noch die Liebe findet, sich öffnet und das Leben geniessen kann, soll, muss - so will es jedenfalls die Autorin. Ihr Coaching zum Thema „sinnvoll das Leben füllen“ hätte sie anders verpacken müssen. Die Geschichte ist zäh und nervig an manchen Stellen, man verliert den Faden zu ihr und ich quälte mich dann bis zum Schluss. Für mich ist es nichtmal eine seichte Geschichte, für mich ist es wie ein Hauch Puderzucker, der manches leckere Lebensmittel einfach übertüncht. 2 von 5 Sterne. Eine Leseempfehlung gibt es von mir nicht.

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  • 1 Sterne

    Michael F., 30.03.2022

    Küchenpsychologie
    Ohne Zweifel: Julia Mattera will uns mit ihrem Roman „Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach“ eine Botschaft vermitteln. Und das tut sie unablässig, penetrant, spätestens nach jeder zweiten Seite. So lässt sie eine Romanfigur, Maggie, formulieren: „Ich mache Reportagen über neue, umweltbewusste Lebensweisen, die letztlich nicht nur der Erde, sondern auch uns Menschen zugutekommen.“ Gegenstand ihrer neuesten Reportage ist unser Romanheld Robert. Robert ist ein begnadeter Koch, der sein Gemüse selbst zieht und das so hervorragend wächst und schmeckt, weil er mit ihm spricht. Und nicht nur das: Die Möhren verstehen ihn und reagieren auf ihn: „Guten Abend, meine Schätzlein“, verzeiht mir, dass ich so spät komme.“ Die Möhren erleben in seinem warmen Atem. Sie wirken ungeduldig. (…) Er beugt sich ganz nah zu ihnen und murmelt ein paar aufmerksame Worte in ihre Ohren. Die Möhren durchfährt ein angenehmer Schauer.“ Fragt sich, wie Robert es über sich bringen kann, diese wunderbaren Geschöpfe aus dem Boden zu reissen und sie zu verkochen. Aber das ist kein Problem. Wenn die Möhren so gut behandelt werden, dann ist es für sie der Lebenssinn, in einem Kochtopf zu enden. Und immerhin hat Robert jeder einzelnen Möhre einen Namen gegeben beim Ausreissen. Fragt man sich als Leser: Geht‘s noch?
    Na gut, aber wie sieht es mit den Mitmenschen aus? Da hat Robert ein gewaltiges Problem: Er hatte vor 42 Jahren ein traumatisches Erlebnis, ein Unfall, bei dem seine Eltern starben. Vor allem den Tod seiner Mutter hat er nie verwunden und sich von der Welt und allen Mitmenschen zurückgezogen. Er lebt isoliert in seinem Gemüsegarten und kennt nicht einmal den Elsass, seine Heimat.
    Gott sei Dank gibt es aber sechs Laientherapeuten, die sich nach diesen 42 Jahren des Problems annehmen und es natürlich, das kann man verraten, ohne zu spoilern, lösen.
    Für mich spannender war die Frage, ob Robert die Handlung überhaupt überlebt oder nicht vielmehr an Herzversagen stirbt. Er scheint nämlich ein ausgesprochenes Problem mit dem Blutdruck zu haben: „Robert wird puterrot“, „Behutsam richtet er sich auf, sein Atem geht schnell, das Herz rast“, „Das empfindsame Herz von Robert krampft sich angesichts dieses Vergleichs zusammen“, „Robert wird rot“, „Sein Herz schlug bis zum Hals“, „Sein Herz gerät erneut in Wallung und macht sich durch lautes Pochen bemerkbar“, „Sein Herz war nicht mehr im Zaum zu halten“, „Roberts Herz gerät so aus dem Takt, dass ihm die Luft wegbleibt“, „Robert steigt das Blut zu Kopfe“, „Roberts Wangen glühen, es fühlt sich an, als würde er von Kopf bis Fuss erröten“, „Roberts Wangen sind jetzt krebsrot“, „Seine Brust schmerzt, so wild schlägt sein Herz“, „Roberts Wangen färben sich hochrot“, „Die warme Glut rötet seine Wangen“, „Roberts Wangen färben sich rot“, „Roberts Herz beginnt schneller zu schlagen“, „Sein Herz rutscht ihm vollends in die Hose“, „Verzaubert von ihren Worten, schmilzt Roberts einsames Herz dahin“, „Robert ist bleich. Er möchte am liebsten schreien, ein solcher Schmerz tobt in seiner Brust“, „Sein Herz schlägt Bum Bum Bum“…
    Wer jetzt noch nicht von der Sprachgewalt der Autorin überzeugt ist, lese folgendes Liebesgeständnis: „Noch nie hat er solch intensive Gefühle verspürt, noch nie ein so zärtliches und aufrichtiges Einverständnis mit einer Person des anderen Geschlechts empfunden.“
    In einem Interview sagte die Fernsehmoderatorin und Literaturkritikerin Christine Westermann, dass sie Literatur nicht mag, die eine Anleitung zum Lebensglück versprechen. Seit der Lektüre von „Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach“ verstehe ich sie.

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