Tolino vision 6 - Preis dauerhaft gesenkt!

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  • 4 Sterne

    melange, 20.09.2018

    aktualisiert am 20.09.2018

    Was für ein Twist!

    Zum Inhalt:
    Rachel Child hat es noch nie leicht gehabt: Eine Mutter, die ihr das Wissen über den Vater vorenthält, eine Karriere, die ins Stocken gerät, nachdem die Reporterin Rachel in den Wirren nach einer Naturkatastrophe auf Haiti einen Nervenzusammenbruch erleidet, ein Ehemann, der sie verlässt. Aber dann begegnet sie Brian wieder. Spross einer ehrwürdigen Familie, charmant und reich. Er bringt Rachel Stück für Stück ins Leben zurück, die beiden heiraten, sind glücklich, doch das Glück ist plötzlich nur noch eine Illusion.

    Mein Eindruck:
    Nach einem wirklich furiosen Beginn plätschert das Buch nur noch so dahin. Trotz einiger Szenen, die dramatisch hätten geschildert werden können (Tod der Mutter, Vorkommnisse auf Haiti) ist der Stil Lehanes bestenfalls lakonisch. Oder – um im Genre zu bleiben – er klingt eher nach Nachrichtensprecher als nach Reporter vor Ort. Zusätzlich erhält man das Gefühl, sich eher in Kurzgeschichten zu versenken, als eine wirklich fortlaufende Story zu lesen. Die Suche nach dem Vater, das Leben als Reporterin im Zentrum des Grauens – alles beginnt als reissender Strom um dann irgendwie als Abwasser zu verrieseln. Und so quält man sich durch die Seiten, bis wirklich urplötzlich nach gut der Mitte des Buches ein grossartiger Dreh den Leser aus seiner Lethargie reisst. Was dann folgt, ist eine Abfolge von Aberwitz, Brutalität und Gefahr, aber auch von unerwarteter Zuneigung und schwarzem Humor. Figuren zeigen ihre wahre Identität und ihren echten Charakter – manchmal sogar für sie selber unerwartet. Das macht Spass, lässt einen mitfiebern und die zu lange Einleitung auf diese Wahnsinnstour der letzten 200 Seiten vergessen.

    Mein Fazit:
    Zum Schluss ein wahres Feuerwerk – in jeder Beziehung

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  • 4 Sterne

    Beate V., 30.08.2018

    Es beginnt mit einem Paukenschlag. Rachel erschiesst ihren Mann auf seinem Boot.

    Rachel hat lange Zeit einen Kampf mit ihrer Mutter ausgefochten. Sie sollte endlich den Namen ihres Vaters preisgeben. Denn an den Mann an der Seite ihrer Mutter hat Rachel nur noch bruchstückhafte Erinnerungen. Er verliess die beiden, als sie noch sehr klein war. Immer neue Ausreden erfand die Mutter, gegen die Rachel einfach nicht angekommen ist.

    Nun fragt der Leser sich lange, was für ein Buch lese ich hier? Denn es geht erst mal überwiegend um Rachel und ihre Psyche und Ängste um ihr Liebesleben und ihre Arbeit. Die Suche nach dem leiblichen Vater sowieso. Aber immer hat der Leser auch im Hintergrund die Einstiegszene auf dem Boot. Es muss doch noch was kommen.

    Nach mehr als der Hälfte des Buches kommt die Geschichte dann doch langsam richtig in Fahrt und sie entwickelt sich dann zu einem Thriller, den man schon gar nicht mehr erwartet hatte. Das Lügengeflecht bricht langsam auseinander. Wobei es sich handelt, soll der Lehane Fan aber dann selbst herausfinden.

    Allerdings hat mich die Endphase nicht so vollständig überzeugt, der Autor kann es besser. Denn es gab doch recht vieles, was nicht immer der Realität hätte entsprechen können. Auch wenn es widersprüchlich klingt, vergebe ich 4 Sterne, weil ich mich doch gut unterhalten fühlte und das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Mal ehrlich, muss alles immer möglich sein? Will der Leser nicht auch mal in einer Phantasie leben können, wo nicht alles realistisch sein kann?

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  • 4 Sterne

    Sommer, 25.08.2018

    Psychologisch ausgefeilt

    Der Abgrund in dir von Dennis Lehane

    Rachel Childs erschiesst ihren Ehemann. Unvorstellbar denkt man nun zwangsläufig, doch Dennis Lehane lässt den Leser nicht einfach so stehen. Er fängt am Anfang an, und zwar mit Rachels Kindheit.
    Der Leser erhält so einen guten Einblick ins Rachels Leben. Ihre Mutter war verbittert, hat Rachel den Namen des Vaters nie verraten. Rachel hat lange versucht herauszufinden wer er ist.
    Rachel schafft es erfolgreich in ihrem Job als Journalistin zu werden. Auch wenn ihr Job auch Schattenseiten hat, die Rachel sehr mitnehmen. Sie leidet unter Panikattacken u d erleidet einen Nervenzusammenbruch. Doch es gibt ja Brian Delacroix , den Rachel kennen und lieben lernt.
    Als dieses Ereignis beschrieben wird, beginnt für mich die Spannung in diesem Roman. Ich bekam plötzlich ein ganz anderes Bild, alles was vorher klar war, sieht nun teilweise ganz anders aus. Der Autor schaffte es eine enorme Zerrissenheit in mir auszulösen.

    Dieser Roman hatte es in sich. Am Anfang plätscherte es etwas vor sich hin, doch als die psychologischen Aspekte der Geschichte Raum einnahmen, war ich gefangen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Autor ist auf diesem Gebiet wirklich ein Meister, wie seine Erfolge um Shutter Island und Mystic River, die auch verfilmt wurden, bereits bewiesen haben. Dennis Lehane hat definitiv einen Fan dazugewonnen.

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  • 4 Sterne

    Langeweile, 29.08.2018

    Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag.
    An einem Dienstag im Mai, im Alter von 36 Jahren, erschoss Rachel ihren Mann. Er stolperte mit einem seltsamen wissenden Gesichtsausdruck rücklings, als ob er schon immer geahnt hätte, dass sie es tun würde.
    Nun wird man als Leserin mit den Geschehnissen in Rachels Kindheit vertraut gemacht.
    Sie wächst mit ihrer männerfeindlichen Mutter auf, die ihr zeitlebens nicht gesagt hat, wer ihr Vater ist.
    Auf der Suche nach ihm lernt sie Brian Delacroix kennen , einen angeblichen Privatdetektiv,er wird zu einem festen Bestandteil ihres Lebens. Als sie unter Panikattacken leidet und ihren Beruf nicht mehr ausüben kann, hilft er ihr, ins Leben zurückzufinden.
    Sie heiraten und führen ein glückliches Leben, bis zu dem Tag, an dem Rachel erfährt, dass ihr Mann nicht der ist ,der er zu sein vorgibt.

    Bis hierhin plätscherte der Roman, der nichts von einem Thriller hatte, nur so dahin.
    Dann jedoch gab es die totale Wende und es entwickelte sich ein Sog, dem man sich kaum entziehen konnte. Man war hin und hergerissen zwischen Entsetzen und Sympathie. Immer wieder neue Wendungen liessen den Spannungsbogen nun nicht mehr abreissen. Das Ende war ziemlich überraschend und für mich etwas verwirrend.

    Fazit:

    Auch wenn das Buch sehr lange brauchte ,bis es spannend wurde, kann ich es einem Krimi und Thrillerfan empfehlen.

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  • 4 Sterne

    Readaholic, 06.09.2018

    Spannendes Verwirrspiel
    Im Moment sind ja Storys sehr in, in denen sich der Ehepartner als jemand ganz anderes entpuppt, als man dachte. Auch in „Der Abgund in dir“ geht es um einen solchen Fall.
    Das Leben der Journalistin Rachel Childs ist nach einem traumatischen Arbeitsaufenthalt auf Haiti von Angstattacken geprägt. Ihr Ehemann hat Verständnis für ihre Situation und ist ihr eine grosse Stütze. Leider muss er beruflich bedingt viel ins Ausland reisen. Eines Tages bekommt Rachel Zweifel an diesen Auslandsaufenthalten und sie folgt ihm. Von diesem Tag an ist nichts mehr wie es war...
    Das Buch ist unglaublich spannend geschrieben und voller überraschender Wendungen, ein echter Pageturner. Die ersten zwei Drittel sind auch sehr realistisch, alles hätte sich tatsächlich so zutragen können und ich konnte mich gut in Rachel hineinversetzen. Im letzten Drittel hatte ich allerdings das Gefühl, nicht mehr über Rachel Childs, sondern über Superwoman zu lesen. Die eben noch von Angstattacken geplagte Rachel, die nicht in der Lage war, die Wohnung zu verlassen, entwickelt plötzlich die Fähigkeiten einer Superspionin. Die Handlung ist ausgesprochen packend, aber es fehlte mir am Schluss doch ein wenig der Realitätsbezug. Trotzdem habe ich die Lektüre genossen und kann sie Krimifans empfehlen.

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  • 4 Sterne

    brauchnix, 12.09.2018

    Auf das neue Buch von Dennis Lehane muss man sich einlassen, denn die erste Hälfte des Buches war ich ständig auf der Suche nach dem Thrill, der immer in Lehanes Büchern steckt. Aber der Autor nimmt sich erst mal sehr viel Zeit dafür, uns Rachels verkorkstes Leben zu erzählen und warum sie mit noch nicht mal 30 Jahren schon schwere Angstzustände bekommt. Erst Brian, ihr zweiter Mann, kann sie da rausholen und kurze Zeit scheint ihr Leben besser zulaufen. Bis das Ganze kippt, weil sie erkennt, dass Brian wohl etwas vor ihr verbirgt.

    Im zweiten Teil nimmt die Geschichte Fahrt auf und jetzt ist es ein typischer Lehane - erinnert stimmungsmässig ein wenig an Shutter Island. Wer ist hier der Bösewicht, worum geht es eigentlich, was ist das Geheimnis, dass Brian verbirgt? Oder täuscht sich Rachel und es ist alles ganz anders, es gibt eine einfache Erklärung?

    Ich mag Lehane und auch wenn dieses Buch nicht so spannend beginnt, wie ich es von ihm gewohnt bin, so hat mich doch der Erzählstil bei der Stange gehalten und das Buch ist immer noch eine Leseempfehlung wert. Vor allem, für die letzten 50 Seiten.

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  • 3 Sterne

    Gina1627, 19.10.2018

    Ein Roman mit Höhen und Tiefen
    Jung, erfolgreich, gefragt und geliebt, so könnte man Rachel Childs Leben beschreiben. Für sie und ihren Ehemann Sebastian läuft es beruflich und privat gerade sehr gut und sie schwimmen auf einer Welle des Erfolges. Doch dann bekommt ihr Leben im Bruchteil einer Sekunde auf schicksalhafte Weise eine Wendung. Als angesehene Fernsehjournalistin muss sie für eine Reportage über eine Naturkatastrophe nach Haiti reisen und ist dort von den schrecklichen Eindrücken und Erlebnissen überfordert. Vor laufender Kamera bekommt sie einen Nervenzusammenbruch und leidet zu Hause plötzlich unter bedrohlichen Panikattacken und Angstzuständen. Sebastian kommt damit überhaupt nicht klar, zieht sich von ihr auf übelste Weise zurück, fordert die Scheidung und lässt ihre finanziellen Sorgen wachsen. Rachel fällt in ein tiefes Loch und ist dankbar, als ihr früherer Bekannter Brian Delacroix auftaucht und versucht, sie mit ganz viel Geduld und Liebe aus ihrer selbstgewählten Einsamkeit herauszuholen. Doch ihr Misstrauen ihm gegenüber wird auf einmal durch einen dummen Zufall geschürt und Rachel versucht seinen Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Leider entwickelt sich die ganze Sache zu einer undurchsichtigen und gefährlichen Mission.

    „Der Abgrund in dir“ ist ein psychologisch gut aufgebauter Roman, der voller seelischer Probleme, menschlichen Schwächen, Liebe und einer spannenden Entwicklung in der Geschichte steckt. Mit seiner leicht zu lesenden Erzählweise schafft Dennis Lehane am Anfang eine bedrückende Atmosphäre, die durch ein schockierendes Ereignis und Rachels beklemmende Gedanken und Handlungen sehr gut dargestellt wird. Für mich holt er hier bei einigen Szenen etwas zu weit aus, sodass ich gedanklich nicht immer ganz im Buch steckte. Mit dem Auftauchen von Brian jedoch nimmt die Geschichte Fahrt auf und bekommt durch seine Geheimniskrämerei, gefährlichen Ereignissen und dem Erscheinen von zwielichtigen Personen immer mehr Dynamik. Man beginnt zu Rätseln, wird neugierig und ist so manches Mal überrascht von den unvorhersehbaren Geschehnissen, die einen am Ende des Buches noch mit einigen offenen Fragen zurück lassen.

    Mit seiner Unterteilung in drei Kapitel beschreibt Dennis Lehane die verschiedenen Lebensphasen von Rachel und Brian, deren Charaktere er sehr gut herausgearbeitet hat. Im ersten Abschnitt lernt man Rachel kennen, die als Kind ohne Vater aufgewachsen ist und unter den Launen und der Bitterkeit ihrer Mutter leiden musste, die gestört und hasserfüllt rüberkam. Sie ist gefühlt immer auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit, die ihr aber bisher keiner richtig schenken konnte. Ihre steile Karriere, der tiefe Fall, ihre grossen innerlichen Kämpfe und der Hoffnungsschimmer, den Brian in ihr Leben bringt, erzeugen Mitgefühl.

    Brian lernt man erst richtig im zweiten Kapiteln kennen. Er scheint ein sehr einfühlsamer und ehrlicher Mann zu sein, der sich sehr um Rachel sorgt, sie liebt und alles dafür tut, dass sie aus ihrem Schneckenhaus herauskommt. Doch seine langen Geschäftsreisen und die weitere Entwicklung der Geschichte machen ihn zu einer undurchsichtigen und geheimnisvollen Person, die es in sich hat.

    Dramatisch und sehr spannend geht es schliesslich im letzten Kapitel zu, in dem beide um ihre Existenz, ihr Leben und eine gemeinsame Zukunft kämpfen müssen.

    Mein Fazit:

    Dennis Lehane konnte mich mit „Der Abgrund in dir“ nicht vollständig überzeugen. Das zeitweise Abschweifen meiner Gedanken am Anfang des Buches und einige kleine verworrene Szenen haben meinen positiven Eindruck des Romans leicht getrübt. Nichtsdestotrotz habe ich mich durch die sehr gut ausgearbeiteten menschlichen Abgründe und die spannende Entwicklung der Geschichte gut unterhalten gefühlt und vergebe hierfür 3,5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Brigitte S., 22.09.2018

    Klappentext: Rachel Childs hat alles, was man sich erträumt: ein Leben ohne finanzielle Sorgen, eine gutaussehenden, liebevollen Ehemann. Doch inm Bruchteil einer Sekunde macht ausgerechnet ihr Mann dieses leben zu einer farce aus Betrug, Verrat und Gefahr....

    Das Cover ist wie man es von Diogenes Verlag gewohnt ist , schlicht und doch ansprechend, gefällt mir gut.
    Ich brauchte eine Weile bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte. Es ist das erste Buch welches ich von Dennis Lehane gelesen habe, auch so ziemlich einer meiner ersten Thriller.
    Am Anfang geht es um die Kindheit und Jugend von Rachel. Sie ist ohne Vater aufgewachsen. Es geht um die Vergangenheit der schwierigen Mutter, welche bei einen Autounfall ums Leben kommt. Da ist Rachel erst 17 Jahre. Rachel begibt sich auf die Suche nach ihren unbekannten Vater, wo ihr auch Privatdetektiv Brian Delacroix behilflich ist.
    Erst ziemlich in der Mitte des Buches wird genau dieser Mann, Brian , ihr zweiter
    Ehemann. Erst von da an wird das Buch spannend und die Ereignisse überschlagen sich.
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  • 3 Sterne

    goat, 24.09.2018

    Rachel Child macht sich nach dem Unfalltod ihrer Mutter auf die Suche nach ihrem Vater. Die spärlichen Informationen machen das ganze Unternehmen allerdings zu einem fast hoffnungslosen Unterfangen, da ihre Mutter sich immer strikt geweigert hat, über ihn zu sprechen. Während dieser Suche lernt sie den Privatdetektiv Brian Delacroix kennen und sie haben auch sporadisch immer mal wieder schriftlichen Kontakt. Rachel steigt zwischenzeitlich die Karriereleiter als Fernsehjournalistin in einem rasanten Tempo hinauf und stürzt, nachdem man sie zu einem verheerenden Erdbeben nach Haiti schickt, um live über die schlimmen Verwüstungen zu berichten, ebenso schnell wieder nach unten. Vor laufender Kamera erleidet sie einen Nervenzusammenbruch und jeder vor dem Fernseher kann es mit ansehen. Gedemütigt und gebrandmarkt verkriecht sie sich in ihrem Haus und wird von Panikattacken überrollt, wenn sie es verlassen soll. Die Ehe leidet darunter und zerbricht schliesslich.

    Erst als sich Rachels und Brians Wege zufällig wieder kreuzen, verliebt sie sich in den smarten Privatdetektiv, der inzwischen keiner mehr ist und erholt sich nach und nach von ihren Problemen. Aufopferungsvoll kümmert er sich um sie und sie blüht auf bis zu dem Tag, an dem sie erkennen muss, dass Brian nicht der Mann ist, für den sie ihn immer gehalten hat ...

    Lehanes Art zu schreiben, hat mich regelrecht in den Bann gezogen. Gerade der erste Teil des Buches, in dem Rachel sich auf die Suche nach ihrem Vater macht, hat mich wirklich überzeugt. Rachel ist ein sehr vielschichtiger Charakter und es gelingt dem Autor auch sehr gut, das rüberzubringen. Aufgewachsen ohne Vater, bei einer fürchterlich egozentrischen und manipulativen Mutter, die alles, aber auch wirklich alles versucht, um Rachel von ihrem Vater fernzuhalten, was ihr letzten Endes ja auch gelingt. Auch die Einsamkeit, die Rachel umgibt, weil da niemand mehr ist, dem sie sich zugehörig fühlen kann. Ihr Ehemann ist ein Langweiler, der sich nur für sein Hobby interessiert und sie im Grunde genommen gar nicht wahrnimmt. Dann Rachels Absturz und die Panikattacken, die sie ans Haus fesseln - all das bindet den Leser an die Protagonistin.

    Die Suche nach ihrem Vater ist kein spektakuläres Ereignis, nichts detstotrotz gehört das zu Rachels Leben dazu und ich habe Rachels Wunsch nach einem Vater während des Lesens deutlich spüren können und dieses auch komplett verinnerlicht, sodass ich total verwirrt war, als die Suche plötzlich zur Nebensache wurde. Was dann folgt, ist spannend - keine Frage, passt aber so gar nicht zum ersten Drittel des Buches und ist vielmehr eher das Drehbuch zu einem Actionfilm, bei dem sich ein Cliffhanger an den anderen reiht, die es an Logik und Glaubwürdigkeit mangeln lassen. Stattdessen wird so ziemlich jedes Klischee bedient.

    Bei der Bewertung habe ich mich etwas schwer getan, weil mir der Roman trotz allem sehr gut gefallen hat. Der Spannungsbogen war durchweg vorhanden. Nur hier prallen bei den Erzählsträngen einfach Welten aufeinander und mir haben die anfänglichen leisen Töne besser gefallen, als die actiongeladenen Seiten. Ich hätte mir die ruhigere, ebenso spannende Gangart durchgängig gewünscht, was aber daran liegen mag, dass ich ein Fan von Psychothrillern bin. Deshalb von mir bei "der Abgrund in Dir" nur drei Sterne - aus Unterhaltungssicht wären es aber doch eher vier gewesen.

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  • 3 Sterne

    hennie, 17.10.2018

    aktualisiert am 17.10.2018

    Inszenierung mit dramaturgischen Schwächen
    Dennis Lehane wird bescheinigt, ein Meister des Thrillers zu sein. Der vorliegende Roman wird vom Diogenes Verlag als Roman bezeichnet. Für mich war es das erste Buch des hochgelobten Autors. Sein Schreibstil hat mir gefallen, aber die erzählte Story nicht. Ich versuche es zu erläutern. „Der Abgrund in dir“ wurde in drei Teile gegliedert, die für mein Empfinden nicht zusammenpassen. Sie ergeben für mich kein einheitliches Ganzes. In einer Art Prolog erfährt man, dass die Protagonistin Rachel Childs ihren Mann mitten ins Herz schiesst. Dann geht es weiter zum
    Teil 1 – Rachel im Spiegel 1977 bis 2010
    Der Leser wird mit Rachel durch ihre Kindheit mit der dominanten, egozentrischen Mutter geführt, danach auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater mitgenommen. Man erfährt von ihrem totalen Versagen vor laufender Kamera, nachdem sie in Haiti dieses schlimme Chaos nach der Katastrophe erlebte. Sie erleidet ihre erste Panikattacke, der noch viele folgen sollen. Ihr Ehemann Sebastian wendet sich von ihr ab, weil sie nicht mehr die erfolgreiche, vorzeigbare Journalistin ist. Sie trennen sich. Und dann immer wieder Brian. Er scheint es zu spüren, wenn es Rachel schlecht geht und ist wie durch Zauberhand stets zur Stelle...
    Teil 2 – Brian 2011 – 2014
    Brian und Rachel lernen sich intensiver kennen und heiraten. Trotz seiner Fürsorge verschlimmert sich ihr Zustand. Sie verlässt 18 Monate nicht das Haus, ehe sie es wagt, sich mit einer Freundin zu treffen. Danach geschieht das, was sie dazu bringt, sich mit ihrem Ehemann näher zu beschäftigen. Wer ist dieser Mann? Sie kommt ihm auf die Spur. Am Ende des Teiles 2 sind wir wieder beim Prolog...
    Teil 3 – Rachel in der Welt 2014
    Rachel wird zu einer Frau, die ich mit den vorangegangenen Teilen nicht in Einklang bringen konnte. Die Geschichte entwickelt sich zu einem Thriller mit für mich unglaubwürdigen Szenen. Auf S. 377 trifft Rachel eine Kugel ins Rückgrat und doch geht es danach munter weiter bis zu einem Ende, dass alles offen lässt...
    Da bin ich nun wieder beim gesamten Buch. Mittendrin wollte ich aufhören zu lesen. Selten brauchte ich für ein Buch so lange. Mir fehlte die Struktur, das Gefüge in der Story, der rote Faden, der alles glaubhaft zusammenbringt. Zu viele Handlungsstränge laufen für mich ins Leere, vom Autor werden sie nicht wieder aufgegriffen. Es stellten sich für mich zu viele Fragen, für die ich keine Antwort fand. Meine Interpretationen brachten mich nicht weiter. Einige der Szenen, Zusammenhänge waren für mich nicht logisch. Vor allem im letzten Teil fanden zu viele Inszenierungen mit deutlichen dramaturgischen Schwächen statt. So viel Action auf einmal, so viele Tote! Vielleicht macht sich das in einer Verfilmung sehr gut, aber in einem Buch bin ich da sehr kritisch. Es machte sich bei mir Skepsis breit.

    "Der Abgrund in dir" ist ein vielversprechender Titel und setzte bei mir deshalb schon eine gewisse Erwartungshaltung frei. Dem wurde das Buch leider nicht gerecht. Auch durch die unbeteiligte, sehr neutrale Erzählweise und der Draufsicht aufs Geschehen ergriff mich die Geschichte um Rachel nicht. Es war weder eine Liebesgeschichte, die mich berührte, noch ein Thriller, der mich zu packen verstand. Ich werde es nun mit den anderen Büchern von Lehane versuchen.

    Ich bewerte mit drei von fünf Sternen.

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  • 3 Sterne

    hennie, 17.10.2018 bei bewertet

    aktualisiert am 17.10.2018

    Inszenierung mit dramaturgischen Schwächen
    Dennis Lehane wird bescheinigt, ein Meister des Thrillers zu sein. Der vorliegende Roman wird vom Diogenes Verlag als Roman bezeichnet. Für mich war es das erste Buch des hochgelobten Autors. Sein Schreibstil hat mir gefallen, aber die erzählte Story nicht. Ich versuche es zu erläutern. „Der Abgrund in dir“ wurde in drei Teile gegliedert, die für mein Empfinden nicht zusammenpassen. Sie ergeben für mich kein einheitliches Ganzes. In einer Art Prolog erfährt man, dass die Protagonistin Rachel Childs ihren Mann mitten ins Herz schiesst. Dann geht es weiter zum
    Teil 1 – Rachel im Spiegel 1977 bis 2010
    Der Leser wird mit Rachel durch ihre Kindheit mit der dominanten, egozentrischen Mutter geführt, danach auf die Suche nach ihrem unbekannten Vater mitgenommen. Man erfährt von ihrem totalen Versagen vor laufender Kamera, nachdem sie in Haiti dieses schlimme Chaos nach der Katastrophe erlebte. Sie erleidet ihre erste Panikattacke, der noch viele folgen sollen. Ihr Ehemann Sebastian wendet sich von ihr ab, weil sie nicht mehr die erfolgreiche, vorzeigbare Journalistin ist. Sie trennen sich. Und dann immer wieder Brian. Er scheint es zu spüren, wenn es Rachel schlecht geht und ist wie durch Zauberhand stets zur Stelle...
    Teil 2 – Brian 2011 – 2014
    Brian und Rachel lernen sich intensiver kennen und heiraten. Trotz seiner Fürsorge verschlimmert sich ihr Zustand. Sie verlässt 18 Monate nicht das Haus, ehe sie es wagt, sich mit einer Freundin zu treffen. Danach geschieht das, was sie dazu bringt, sich mit ihrem Ehemann näher zu beschäftigen. Wer ist dieser Mann? Sie kommt ihm auf die Spur. Am Ende des Teiles 2 sind wir wieder beim Prolog...
    Teil 3 – Rachel in der Welt 2014
    Rachel wird zu einer Frau, die ich mit den vorangegangenen Teilen nicht in Einklang bringen konnte. Die Geschichte entwickelt sich zu einem Thriller mit für mich unglaubwürdigen Szenen. Auf S. 377 trifft Rachel eine Kugel ins Rückgrat und doch geht es danach munter weiter bis zu einem Ende, dass alles offen lässt...
    Da bin ich nun wieder beim gesamten Buch. Mittendrin wollte ich aufhören zu lesen. Selten brauchte ich für ein Buch so lange. Mir fehlte die Struktur, das Gefüge in der Story, der rote Faden, der alles glaubhaft zusammenbringt. Zu viele Handlungsstränge laufen für mich ins Leere, vom Autor werden sie nicht wieder aufgegriffen. Es stellten sich für mich zu viele Fragen, für die ich keine Antwort fand. Meine Interpretationen brachten mich nicht weiter. Einige der Szenen, Zusammenhänge waren für mich nicht logisch. Vor allem im letzten Teil fanden zu viele Inszenierungen mit deutlichen dramaturgischen Schwächen statt. So viel Action auf einmal, so viele Tote! Vielleicht macht sich das in einer Verfilmung sehr gut, aber in einem Buch bin ich da sehr kritisch. Es machte sich bei mir Skepsis breit.

    "Der Abgrund in dir" ist ein vielversprechender Titel und setzte bei mir deshalb schon eine gewisse Erwartungshaltung frei. Dem wurde das Buch leider nicht gerecht. Auch durch die unbeteiligte, sehr neutrale Erzählweise und der Draufsicht aufs Geschehen ergriff mich die Geschichte um Rachel nicht. Es war weder eine Liebesgeschichte, die mich berührte, noch ein Thriller, der mich zu packen verstand. Ich werde es nun mit den anderen Büchern von Lehane versuchen.

    Ich bewerte mit drei von fünf Sternen.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 18.09.2018

    Zum Inhalt:
    Rachel hat alles, was man sich erträumt: kein finanzielle Sorgen, einen liebevollen Ehemann. Doch im Bruchteil einer Sekunde macht ausgerechnet dieser Mann ihr Leben zu einer Farce aus Betrug, Verrat und Gefahr.
    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt mit einem Mord und dann passiert scheinbar Ewigkeiten nichts und dennoch liest man mit grossem Interesse, weil der Schreibstil einfach gut ist und man sich fragt, wo mag die Reise wohl hinführen. Irgendwann dreht sich die Story in einer Art und Weise, die man so echt nicht kommen sieht und das Buch wird extrem spannend. Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen und gerade auch dieser eher langsame Aufbau geben dem Buch etwas besonderes. Ich habe das Buch genossen, habe aber dennoch einen Stern abgezogen, da ich den eher ruhigen Teil als etwas zu lang, den spannenden Teil als etwas zu kurz empfunden habe.
    Fazit:
    Intelligent gemachter Krimi.

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  • 4 Sterne

    brauneye29, 18.09.2018 bei bewertet

    Zum Inhalt:
    Rachel hat alles, was man sich erträumt: kein finanzielle Sorgen, einen liebevollen Ehemann. Doch im Bruchteil einer Sekunde macht ausgerechnet dieser Mann ihr Leben zu einer Farce aus Betrug, Verrat und Gefahr.
    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt mit einem Mord und dann passiert scheinbar Ewigkeiten nichts und dennoch liest man mit grossem Interesse, weil der Schreibstil einfach gut ist und man sich fragt, wo mag die Reise wohl hinführen. Irgendwann dreht sich die Story in einer Art und Weise, die man so echt nicht kommen sieht und das Buch wird extrem spannend. Die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen und gerade auch dieser eher langsame Aufbau geben dem Buch etwas besonderes. Ich habe das Buch genossen, habe aber dennoch einen Stern abgezogen, da ich den eher ruhigen Teil als etwas zu lang, den spannenden Teil als etwas zu kurz empfunden habe.
    Fazit:
    Intelligent gemachter Krimi.

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  • 3 Sterne

    SteffiKa, 10.09.2018

    Autor: Dennis Lehane
    Erscheinungstag: 29. August 2018
    Verlag: Diogenes (Hardcover)
    Seiten: 528

    Inhalt (übernommen)

    Rachel Childs ist attraktiv, glücklich verheiratet und dank ihrer erfolgreichen Karriere als Fernsehjournalistin finaziell unabhängig. Als man sie nach einem verheerenden Erdbeben nach Haiti schickt, um live über die Verwüstungen zu berichten, erleidet Rachel vor laufender Kamera einen Nervenzusammenbruch. Das ist nicht nur das Ende ihrer Karriere, sondern das Ende ihres Lebens, wie sie es bisher kannte. Zuermürbt von Panickattacken verlässt sie kaum noch das Haus, ihre Ehe zerbricht. An diesem Tiefpunkt angekommen trifft sie Brian Delacroix. Der smarte Unternehmer fängt sie auf, liebevoll und mit unendlicher Geduld holt er sie aus ihrem Schneckenhaus. Für Rachel beginnt eine zweite Liebe und ein zweites Leben. Bis sie Brian eines Tages zufällig in der Stadt sieht, zu einer Zeit, zu der er tausende Kilometer weit weg auf einem anderen Kontinent sein sollte. Rachels journalistische Instinkte sind geweckt, und es beginnt eine atemlose Jagd, bei der es für sie um alles geht.

    Charaktere

    Rachel und Brian sind zweifelslos die Hauptcharaktere des Buches. Zu beiden hab ich mich schwer getan, eine Beziehung aufzubauen. Bzw. wenn es dem Leser gelungen war, dies zu tun, passierte etwas, das smich meine Meinung wieder hat revidieren lassen. So war es bis zum Schluss schwer zu sagen, wie bzw. wer sind die beiden wirklich.
    Rachel lernen wir zu Beginn als eine verunsicherte Frau kennen, ohne Selbstbewusstsein und mit einer schwierigen Beziehung zu ihrer Mutter. Die Frage nach der Identität ihres Vater beherrscht ihr Leben.
    Danach stürzt sie in ihr Panickattacken und zieht sich immer mehr zurück, nimmt nicht mehr am Leben teil, bis sie Brian kennen lernt. Zu Ende hin macht sie eine Entwicklung durch, die für mich zu schnell, zu problemlos abgelaufen ist.

    Bei Brian hingegen hat man sich ständig überlegt: Ist der gut? Ist er böse? Ist er beides? Geht das überhaupt? Leider kann ich hier nicht so viel verraten, da ich sonst spoilern würde.

    Schreibstil

    Das Buch ist für mich zwei Teile aufgebaut. Der erste Teil besticht durch eine Tiefe, die viel verspricht und einer unterschwelligen Spannung, die einen weiterlesen lassen möchte. Auch schafft es Dennis Lehane Gefühle zu transportieren, sodass man eine Bindung zu den Charakteren aufbauen kann.
    Leider ändert sich das im zweiten Teil. Das Buch wurde von einem literarischen Roman zu einem Krimi, der für mich nicht zum ersten Teil gepasst hat. Vieles Nebensächliche wurde in die Länge gezogen, manches ging zu schnell. Und dieser Teil wirkte zu glatt, zu konstruiert und es gab zu viele Wendungen und keine Brücke mehr zum ersten Teil. Schade!

    Fazit
    Einem literarischen Roman folgt ein konstruierter Krimi mit Wirrungen und Längen. Schade!

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  • 4 Sterne

    Gerda, 01.10.2018

    Dieses Buch war eine Quälerei. Es fing sehr interessant an, verflachte immer mehr, um zum Schluss fulminant aufzuholen.

    Ich tendiere zwischen 3 oder 4 Sternen. Jeder der sich auf dieses Buch einlässt, sollte es dann für sich selbst entscheiden.

    Der Erzählstil ist wirklich gut, aber diese Auseinandersetzung mit den Panikattacken ist zu ausufernd. Es lähmt die Geschichte völlig. Hier sollte der Verlag noch einmal kräftig kürzen. Im letzten Drittel des Buches wird aus diesem lahmen langweiligen Buch eine echter Thriller. Hätte uns der Autor bloss eher in die Geschichte hineingezogen. Da kommt auch Spannung auf und ich konnte mich das erste Mal mit den Personen auseinandersetzen. Hier hätte der Autor noch ruhig ein paar Kapitel mehr schreiben können.

    Ein merkwürdiges Buch!

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  • 4 Sterne

    Karla, 01.10.2018 bei bewertet

    Dieses Buch war eine Quälerei. Es fing sehr interessant an, verflachte immer mehr, um zum Schluss fulminant aufzuholen.

    Ich tendiere zwischen 3 oder 4 Sternen. Jeder der sich auf dieses Buch einlässt, sollte es dann für sich selbst entscheiden.

    Der Erzählstil ist wirklich gut, aber diese Auseinandersetzung mit den Panikattacken ist zu ausufernd. Es lähmt die Geschichte völlig. Hier sollte der Verlag noch einmal kräftig kürzen. Im letzten Drittel des Buches wird aus diesem lahmen langweiligen Buch eine echter Thriller. Hätte uns der Autor bloss eher in die Geschichte hineingezogen. Da kommt auch Spannung auf und ich konnte mich das erste Mal mit den Personen auseinandersetzen. Hier hätte der Autor noch ruhig ein paar Kapitel mehr schreiben können.

    Ein merkwürdiges Buch!

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  • 3 Sterne

    Annafrieda, 28.09.2018

    Eigentlich müsste ich hier zwei Bewertungen vornehmen: einmal für den 1. Teil und eine für den 2. Teil. ich glaube zwar nicht, dass der Autor beabsichtigt hat, dass man die Geschichte so emfpindet, dennoch ist es mir so ergangen. Die Beschreibungen von Rachels Leben, ihre Suche nach ihrem Vater lässt uns tief in ihre Seele blicken. Behutsam hat sich die Geschichte enwickelt. Der Schreibstil ist grandios und hat mich sofort gefesselt und mich direkt in die Geschichte gezogen. Hier wurde öfter gesagt, dass der erste Teil zu lang sei und Rachels Vorgeschichte zu breitgetreten wurde. Dem kann ich nicht zustimmen. Ich fand den "psychologischen"Einblick in Rachel Leben äusserst spannend und gut ausgeführt. Die Beschreibungen ihrer unterkühlten Kindheit haben mich berührt und ich wundere mich nicht, dass mit ihr was nicht stimmt. Die Mutter, die vehement ihren Vater aus ihrem Leben aus ausklammert, hat ihre Tochter zu dem gemacht, was sie heute ist. Ein einsamer, unsteter Mensch, immer auf der Suche nach ihren Wurzeln. Ein schlimmes Erlebnis auf Haiti lässt Rachel in den Abgrund blicken und es folgt eine schlimme Zeit für sie. Panikattacken haben sie fest im Griff.
    Dann folgt der Teil, der sich, wie ich finde, komplett vom Vorherigen abspaltet. Da folgt ein Erlebnis auf das andere, Action ist angesagt. Was an sich ja auch nicht schlecht ist. Dennoch hatte ich das Gefühl, als würde ich zwei unterschiedliche Geschichten lesen, denn vorangegangene wichtige Spuren verliefen einfach im Sande.

    Das Buch hat mich zwiegespalten zurück gelassen. Mit hat der erste Teil (bis Hochzeit mit Brian) sehr gut gefallen, der psychologische Aspekt stand eindeutig im Vordergrund. Es wurden mehrere Spuren gelegt und ich habe gehofft, dass sie bis zum Ende weiter verfolgt werden und eine Auflösung stattfindet. Das war leider nicht der Fall. Der 2. Teil war rasant und eine Handlung folgte der anderen. Doch leider konnte ich ab dem Zeitpunkt Rachel nicht wirklich wiedererkennen. Für mich war ihre Wandlung nicht nachvollziehbar, schon gar nicht in diesem Tempo. Eine Heilung aufgrund schlimmer Erlebnisse ist für mich unglaubwürdig und auch Brian kann sich das nicht auf die Fahne schreiben.

    Somit sind für mich die psychologischen Fäden nicht befriedigend zu Ende gesponnen worden. Und das Brian einer Frau, die er liebt, das alles zumutet, finde ich, gelinde gesangt, unmöglich, ich kann darin keine Hilfe erkennen.
    Fazit. Das Buch lässt mich fragend zurück. Beide Teile, jeder für sich, war gut geschrieben. Lehane hätte gut daran getan, sich für einen von beiden zu entscheiden und das konsequent durchzuführen.

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  • 4 Sterne

    Michel P., 17.08.2018

    Im Vorfeld besonders angetan vom Cover, war meine Vorfreude auf mein erstes Buch von Autor Dennis Lehane besonders gross. Storytechnisch nimmt das Buch zwar erst langsam Fahrt auf, ab der Mitte geht es dann dafür umso spannender und raffinierter zur Sache. Wer also am Ball bleibt, wird belohnt! Autor Dennis Lehane gelingt mit „Der Abgrund in dir“ ein Thriller, der sehr detailverliebt daherkommt und vom Schreibstil her meine absolute Zustimmung findet - flüssig, angenehm und clever. Die toll beschriebenen Charaktere lassen den Leser glaubhaft an das vom Autor kreierte Abenteuer teilhaben.

    Fazit – ein packender teils brillanter Thriller voller unerwarteter Wendungen - und sicher nicht mein letztes Werk von Autor Dennis Lehane.

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  • 3 Sterne

    R. S., 30.08.2018

    Dennis Lehane gehört zu meinen absoluten Favoriten wenn es um Thriller und intensive Charakterstudien geht. Mit Meisterwerken wie "Shutter Island" und "Mystic River" schrieb er sich auf Anhieb in mein Herz, weshalb sein neuestes Werk natürlich Pflichtlektüre war.
    Warum er mich dieses Mal allerdings zum ersten Mal kalt liess, versuche ich in einigen Zeilen darzulegen.

    Worum geht es überhaupt?

    Rachel ist eine angesehene Journalistin, bis sie während einer Reportage auf Haiti einen Zusammenbruch vor der Kamera erleidet und sich von ihrem alten Leben verabschieden muss. Die einst so willensstarke und toughe Frau fällt in ein tiefes Loch, aus dem sie scheinbar nur ihr Ehemann Brian wieder holen kann...

    Zuerst einmal zu den positiven Aspekten dieser Geschichte. Die sind sicherlich, und das war tatsächlich nicht anders zu erwarten, die Charaktere. Lehane erschafft ein vielschichtiges Portrait von Menschen und ihren titelgebenden Abgründen. Wenn er uns erzählt, wie Rachel kaum noch das Haus verlassen kann, da der schiere Gedanke an Menschen sie in Panik versetzt, dann ist das absolut glaubwürdig. Und natürlich ist Rachel nicht nur ihre Erkrankung, sie ist so viel mehr. Tochter einer manipulativen Mutter und eines Vaters, den sie nie kennenlernen durfte, (vor Brian) Ehefrau eines absolut uninteressanten und langweiligen Ehemanns und sehr enthusiastisch und geradlinig, wenn es um ihre Karriere geht. All diese Faktoren haben den Charakter geformt, den der Autor uns präsentiert. Bei ihrem zweiten Ehemann Brian kommen auch einige Facetten zusammen, die uns allerdings nicht auf dem Präsentierteller serviert werden.

    Nun aber zu den Punkten, die mir nicht gefallen konnten.
    Leider vermochte für mich absolut keine Spannung aufzukommen und einige Nebenhandlungen wirkten für das Gesamtwerk einfach unwichtig. So zog sich die Geschichte wie Kaugummi in die Länge.
    Um ehrlich zu sein habe ich die ganze Zeit auf einen Plot Twist gewartet, der uns die Geschichte präsentiert, die der Autor WIRKLICH erzählen wollte, aber der kam nie. Und so blieb es bei einem Drama, das gegen Ende noch versucht hat Spannung aufzubauen und allem einen Dreh zu verpassen, der mich persönlich aber absolut kalt liess. Das was mir hier komplett gefehlt hat, war die Lehansche Raffinesse. Von der konnte ich kaum etwas spüren.

    Und so bleibt "Der Abgrund in dir" mit Sicherheit für mich ein eher schwacher Lehane, was aber allgemein gesehen immer noch ein solider Roman ist.

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  • 3 Sterne

    Moe, 30.08.2018 bei bewertet

    Dennis Lehane gehört zu meinen absoluten Favoriten wenn es um Thriller und intensive Charakterstudien geht. Mit Meisterwerken wie "Shutter Island" und "Mystic River" schrieb er sich auf Anhieb in mein Herz, weshalb sein neuestes Werk natürlich Pflichtlektüre war.
    Warum er mich dieses Mal allerdings zum ersten Mal kalt liess, versuche ich in einigen Zeilen darzulegen.

    Worum geht es überhaupt?

    Rachel ist eine angesehene Journalistin, bis sie während einer Reportage auf Haiti einen Zusammenbruch vor der Kamera erleidet und sich von ihrem alten Leben verabschieden muss. Die einst so willensstarke und toughe Frau fällt in ein tiefes Loch, aus dem sie scheinbar nur ihr Ehemann Brian wieder holen kann...

    Zuerst einmal zu den positiven Aspekten dieser Geschichte. Die sind sicherlich, und das war tatsächlich nicht anders zu erwarten, die Charaktere. Lehane erschafft ein vielschichtiges Portrait von Menschen und ihren titelgebenden Abgründen. Wenn er uns erzählt, wie Rachel kaum noch das Haus verlassen kann, da der schiere Gedanke an Menschen sie in Panik versetzt, dann ist das absolut glaubwürdig. Und natürlich ist Rachel nicht nur ihre Erkrankung, sie ist so viel mehr. Tochter einer manipulativen Mutter und eines Vaters, den sie nie kennenlernen durfte, (vor Brian) Ehefrau eines absolut uninteressanten und langweiligen Ehemanns und sehr enthusiastisch und geradlinig, wenn es um ihre Karriere geht. All diese Faktoren haben den Charakter geformt, den der Autor uns präsentiert. Bei ihrem zweiten Ehemann Brian kommen auch einige Facetten zusammen, die uns allerdings nicht auf dem Präsentierteller serviert werden.

    Nun aber zu den Punkten, die mir nicht gefallen konnten.
    Leider vermochte für mich absolut keine Spannung aufzukommen und einige Nebenhandlungen wirkten für das Gesamtwerk einfach unwichtig. So zog sich die Geschichte wie Kaugummi in die Länge.
    Um ehrlich zu sein habe ich die ganze Zeit auf einen Plot Twist gewartet, der uns die Geschichte präsentiert, die der Autor WIRKLICH erzählen wollte, aber der kam nie. Und so blieb es bei einem Drama, das gegen Ende noch versucht hat Spannung aufzubauen und allem einen Dreh zu verpassen, der mich persönlich aber absolut kalt liess. Das was mir hier komplett gefehlt hat, war die Lehansche Raffinesse. Von der konnte ich kaum etwas spüren.

    Und so bleibt "Der Abgrund in dir" mit Sicherheit für mich ein eher schwacher Lehane, was aber allgemein gesehen immer noch ein solider Roman ist.

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