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  • 5 Sterne

    kunde, 10.02.2024

    Als Buch bewertet

    Als Ludwig Borchardt im Jahr 1912 bei Grabungen in Tell el-Amarna die Büste der Nofretete aus dem Schutt befreit, ist ihm klar, dass er einen bedeutenden Fund gemacht hat. Er meldet dies sofort seinem Freund und Gönner James Simon in Berlin und beschreibt die Schönheit der Königin mit einer für ihn untypischen Euphorie. James Simon ist ein sehr reicher jüdischer Textilfabrikant. Er ist Sammler von Kunstwerken und stiftet den Museen in Berlin viele davon. Da liegt es nahe, dass er auch die Nofretete nach Berlin holen will. Im Jahr 1913 ist es endlich soweit. Erst im Jahr 1924 kann die Büste im Museum ausgestellt werden und verzaubert die Welt. Es kommt zu einem Streit zwischen Frankreich, Ägypten und Deutschland, weil jeder die schöne Königin für sich beansprucht. In der Zwischenzeit geraten die Verdienste von James Simon in Vergessenheit. Es wird sehr einsam um ihn.

    In ihrem ersten Roman vermischt Stefanie Gerhold die Geschichte der Entdeckung der Büste der Nofretete mit einer fiktiven Handlung. "Das Lächeln der Königin" gibt also nicht haargenau historische Tatsachen wieder, sondern durch Hinzufügen einer erdachten Geschichte kann man lesen, wie es gewesen sein könnte. Dadurch wird die Geschichte aufgelockert und liest sich angenehm. Dazu trägt ganz besonders der lebendige Schreibstil von Stefanie Gerhold bei. Sie zeigt dabei eindringlich, wie es zum Niedergang der jüdischen Bevölkerung kommen konnte. Auch das Gerangel um Kompetenzen wird interessant beschrieben. Nicht nur die Länder streiten sich, auch in Berlin sind sich die Kunstexperten uneinig, wem die Königin nun gehört. Das war eher der Kampf der Platzhirsche, als Liebe zur Kunst. Es ist schon erstaunlich - die Büste der Nofretete kennt heute ziemlich jeder, aber James Simon wurde vergessen. Das hat die Autorin mit diesem Buch geändert. Sie rückt ihn in den Vordergrund und setzt ihm ein Denkmal. Ich finde, er hat es verdient.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 28.01.2024

    Als Buch bewertet

    Ein interessantes Stück Zeitgeschichte

    „Das Lächeln der Königin“ ist das Debüt der in Berlin lebenden Autorin Stefanie Gerhold.

    Die Handlung beginnt 1913 in Berlin, in der der erfolgreiche, jüdische Textilunternehmer James Simon im Mittelpunkt steht. Er ist aber nicht nur Geschäftsmann, sondern vertritt auch verschiedene kulturelle und soziale Projekte. So finanziert er unter Anderem Ausgrabungen im ägyptischen Tell el-Amarna, wo durch den Ägyptologen und Bauforscher Ludwig Borchardt die Büste der Nofretete gefunden wurde.

    Der Schreibstil von Stefanie Gerhold hat mich direkt an den Beginn des 20. Jahrhunderts versetzt. Die Dialoge sind lebendig und passen in die Zeit. Die von ihr beschriebenen Ereignisse sind ein Stück Zeitgeschichte und somit eng mit den damaligen historischen Vorkommnissen verbunden. Diese hat sie gelungen in die Handlung des Buches mit eingebunden.

    Auch wenn es sich bei dem Roman um eine fiktive Rekonstruktion handelt, hatte ich den Eindruck, dass die Autorin sich ganz nah an den tatsächlichen Gegebenheiten befindet und ausgesprochen gut recherchiert hat.

    Für mich waren die Ereignisse um James Simon, den Fund und die Geschichte der Nofretete ein spannendes Stück Zeitgeschichte, das ich gerne verfolgt habe.

    Im Epilog gibt es einen chronologischen Überblick über die wichtigsten Charaktere und die Ereignisse, die mit der Büste der Nofretete zusammenhängen. Damit hat die Autorin ihr Debüt gelungen abgerundet.

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  • 4 Sterne

    bookloving, 08.05.2024

    Als Buch bewertet

    *Faszinierender historischer Roman über einen Schicksalsfund*
    In ihrem literarischen Debüt „Das Lächeln der Königin“ erzählt die deutsche Autorin Stefanie Gerhold die spannende Geschichte rund um die Entdeckung der berühmten Nofretete-Büste im ägyptischen Tell el-Amarna. In ihrem historischen Roman widmet sie sich eingehend ihrem weiteren Schicksal, das eng verknüpft mit den politischen Verwicklungen jener bewegten Zeit und der deutschen Vergangenheit ist.
    Bis heute gehört die prachtvolle Büste der Königin Nofretete im Neuen Museum, die auch nach dreieinhalbtausend Jahren erstaunlich gut erhalten ist, zu den bekanntesten Exponaten der Berliner Museumsinsel und begeistert mit ihrer Eleganz, Vollkommenheit und Schönheit die Menschen. Vor genau 100 Jahren wurde die faszinierende Büste zum ersten Mal in Berlin öffentlich ausgestellt – ein schöner Anlass sich mit eingehender mit ihr zu befassen!
    Wie man den im Anhang angehängten, umfangreichen Literaturquellen entnehmen kann, hat sie sich die Autorin sehr intensiv mit der beschäftigt und sorgsam viele historische Details recherchiert. Aus den überlieferten Korrespondenzen und historischen Fakten hat die Autorin in ihren feinfühlig erzählten Roman eine stimmige „fiktive Rekonstruktion“ erstellt, die sehr anschaulich die damaligen Geschehnisse - einbettet in ein schönes Zeitkolorit - nachzeichnet. Darüber hinaus erhalten wir aufschlussreiche Einblicke in die möglichen Beweggründe der beteiligten Persönlichkeiten. So tauchen wir ein in eine ereignisreiche Geschichte über atemberaubende archäologische Funde in der Blüte der Altertumswissenschaften, persönlichen Intrigen und politischen Machtspielen sowie über selbstlose Wohltäter, besessene Forscher im kolonialen Grabungsrausch und skrupellose Opportunisten.
    Angesiedelt ist die in zwei Teile untergliederte Geschichte in Berlin zu Beginn des letzten Jahrhunderts, in deren Mittelpunkt der erfolgreiche jüdische Textilunternehmer und Finanzier der archäologischen Grabungen James Simon steht. Stefanie Gerhold ist es in sehr eindrucksvollen Episoden gelungen, bedeutsame Stationen im bewegten Leben dieses interessanten Charakters voller Ambitionen, Willensstärke und Leidenschaft für die Künste einzufangen, der für Berlin durch Gründung sozialer Einrichtungen und grosszügiger Spenden Kunstschätzen an Museen unglaublich viel getan hat. Gerold zeichnet ein facettenreiches, glaubwürdiges Portrait seiner Persönlichkeit und seiner Stellung in der Berliner Gesellschaft. Gekonnt beleuchtet die Autorin auch die möglichen persönlichen Hintergründe für Simon selbstloses Handeln. Hautnah erleben wir seinen wirtschaftlichen Niedergang nach dem Ersten Weltkrieg und zunehmende antisemitische Anfeindungen gegenüber dem jüdischen Bürgertum mit bis hin schliesslich zu seiner Verarmung und gänzlichen Bedeutungslosigkeit angesichts nationalistischer und antisemitischer Propaganda.
    Zudem geht Gerhold auf die recht umstrittenen Umstände, unter denen die Büste der Nofretete Deutschland zugesprochen wurde, Streitigkeiten um ihren Verbleib und die immer wieder aufgebrachten Rückgabeforderungen ein.
    Im Epilog erhalten wir schliesslich zur Abrundung noch einen knappen Abriss über die weiteren Geschehnisse rund um die Büste der Nofretete und die persönliche Schicksale der Charaktere.

    FAZIT
    Ein interessanter Roman über die zeitlos schöne Nofretete-Büste, Hintergründe zu ihrer Ausgrabung und ihr Schicksal in höchst bewegten Zeiten! Eine abwechslungsreich erzählte und gut recherchierte Geschichte!

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  • 5 Sterne

    inya, 06.02.2024

    Als Buch bewertet

    ergreifend gut

    Ich fühlte mich von dem Thema der Entdeckung der Nofretete sehr angezogen und habe mit dem Buch direkt angefangen. Am Anfang springt die Autorin zwischen den verschiedenen Zeitebenen der Geschichte hin und her, so dass man beim Lesen leicht durcheinander kommt, dafür wollte ich eigentlich einen Stern abziehen. Dies tue ich aber nicht, da mir die Geschichte unbeschreiblich gut gefallen hat und ich mich in Charles Simon hineinfühlen konnte. Ich habe mit dem Protagonisten von der ersten Seite an die Nofretete bewundert und die Ausgrabung mit verfolgt. Auch die politischen Spannungen und die Wirtschaftskrise, die Herr Simon mitmachen musste, gingen an mir als Leser nicht spurlos vorbei. Herr Simon hat mein Herz erwärmt, er ist selbstlos und setzt sich für die Schwachen der Gesellschaft ein, obwohl diese für ihn als Jude nicht viel übrig hat. Ich kann dieses Buch sehr empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Anne D., 30.01.2024

    Als Buch bewertet

    Die Büste der Nofretete

    Die ägyptische Königin Nofretete und ihre Büste waren mir durchaus bekannt, aber das war es dann auch schon.
    Wer war Nofretete und wie kam ihre Büste in das Neue Museum in Berlin ?
    Auf diese Fragen habe ich hier eine Antwort gefunden, die gleichzeitig Einblicke in die Zeit um den Ersten Weltkrieg, den aufkommenden Nationalismus und die Epoche der Weimarer Republik geben.
    Es handelt sich hier weder um ein Sach- noch um ein Geschichtsbuch, sondern einen lehrreichen und informativen Roman.
    Das Leben von James Simon, das eng mit der Entdeckung der Büste verbunden ist, die Auseinandersetzungen zwischen Deutschland, Ägypten und Frankreich, wer ein Recht auf diesen Fund hat und die Hintergründe hat Stefanie Gerhold unterhaltsam aufgearbeitet.

    Ich habe eine Menge Neues erfahren und kann das Buch historisch- und kunstinteressierten Lesern durchaus empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 22.02.2024

    Als Buch bewertet

    Historischer Einblick
    Mit dem Werk „Das Lächeln der Königin“ feiert die Übersetzerin Stefanie Gerhold beim Galiani Berlin-Verlag ihr Romandebüt.
    Das Buch behandelt die Geschichte der Büste der ägyptischen Königin Nofretete und deren „Reise“ nach Berlin.
    Wir befinden uns zeitlich im Berlin der 1920er Jahre. Nach dem Ausgrabungsfund der Büste der Nofretete in Ägypten, befindet sich diese kurze Zeit später schon auf dem Weg nach Berlin, wo Sie noch heute im Neuen Museum zu sehen ist.
    Den Schreibstil empfinde ich persönlich als sehr angenehm und flüssig. Auch die Kombination aus Fiktion und historischen Ereignissen ist sehr gut gelungen und schafft einen gelungenen Ausgleich, der das ganze Schriftstück nicht zu trocken werden lässt. Grundsätzlich vor allem für Geschichtsbegeisterte zu empfehlen, die an neuen, gut recherchierten Fakten zu dieser Thematik interessiert sind.

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  • 4 Sterne

    Klaus B., 15.02.2024

    Als Buch bewertet

    James Simon ist ein jüdischer Textilunternehmer und Kunstmäzen. Ausserdem unterstützt er viele soziale Einrichtungen. Aber seine grosse Leidenschaft liegt im Altertum. So ist er grosser Unterstützer der Grabungen in Ägypten. Einer der enthusiastischsten Forscher auf diesem Gebiet ist Ludwig Borchardt, der die Grabungen für James Simon durchführt und auch schon einige Schätze gehoben hat. In seiner letzten Grabung hat er den Kopf der Nofretete gefunden und möchte das sie nach Berlin gelangt. Doch die politischen Verhältnisse sind kompliziert und es wird immer schwieriger dieses Unterfangen in die Tat umzusetzen. Doch er findet einen Weg und so gelangt die Büste der Nofretete unbemerkt nach Berlin. Sie soll eigentlich im neuen Museum ausgestellt werden, doch da sich die Zeiten in der Politik drastisch ändern kommen immer mehr Schwierigkeiten auf James und sein Mäzenatentum. Gerade für Juden wird es Ende der zwanziger Jahre immer schwieriger.
    Das Cover des Romans „Das Lächeln der Königin“ von Stefanie Gerhold zeigt eine Alltagsszene im Berlin Anfang des 20. Jahrhunderts. Doch die Hauptinformation ist nicht Berlin, doch natürlich auch, da hier der eine Hauptcharakter dieses Romans lebt, sondern der Nofretete, die in goldenen Buchstaben im Titel erscheint. Die Autorin zeichnet auch durch die Sprache, die sie benutzt ein sehr authentisches Bild von der Zeit, in der der Roman spielt. Das Hauptthema sind die Grabungen in Ägypten, die mit dem Fund der Nofretete ihren Höhepunkt finden. Der Roman zeigt aber auch die Entwicklung der Jahre ab 1913 bis zum Jahr 1930. Exemplarisch hier die Entwicklung der Textilfirma Simon und der Niedergang on der Zeit der Währungsreform, aber auch die Zunahme Antisemitischer Anfeindungen in Berlin. Das alles hatte auch Einfluss auf die Grabungen in Ägypten und den Umgang mit den Funden. Eine dritte Erzähleben ist die Situation in der Familie Simon und die Beziehungen untereinander, die auch ein sehr interessantes Bild von dieser Zeit abgibt.
    Für mich war dieser Roman sehr lehrreich, gerade was das Leben in der Zeit zwischen 1913 und 1930 betraf. Spannend auch die Grabungen und die Funde für die Zeit und ihre Menschen. Alles in allem war es für mich gute, historische Unterhaltung.

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  • 4 Sterne

    LindaRabbit, 05.03.2024

    Als Buch bewertet

    Nofretete und James Simon

    Ein Roman über das Ankommen der schönen Königin (Pharaonin) in Berlin und über den Finanzierer der Ausgrabungen:

    Vor 100 Jahren stellten James Simon und Ludwig Borchardt die Büste der alt - ägyptischen Königin Nofretete (Nefertiti) zum ersten Mal in Berlin öffentlich aus. Zu diesem Anlass gibt es mehrere Bücher über sie, so wie das folgend beschriebene Buch: Das Lächeln der Königin von Stefanie Gerhold.

    Die Büste der Königin Nofretete im Neuen Museum (nach dreieinhalbtausend Jahren immer noch so schön wie wohl bei ihrer Erschaffung) – wer stand nicht schon vor ihr und hat sie bewundert... Neben einigen grossartigen Installationen über die Kultur des dortigen Kulturraumes das wohl bekannteste Einzelexponat der Berliner Museumsinsel. Sie umfängt einem mit ihrer ausgesprochen royalen Eleganz und Schönheit. Sie kommt mir so vollkommen vor (trotz des fehlenden zweiten Auges oder gerade deshalb).

    Ich bin froh, dass es diese alt – ägyptischen, mesopotamischen und vorderasiatischen Ausstellungen im Neuen Museum zu Berlin gibt. Denn wer weiss, bei diesen Unruhen und islamistischen Verwerfungen in jener Region (ich erinnere an die Zerstörungen der Buddha Skulpturen in Afganistan und auch in Indien), ob nicht die Pharaonin zerstört worden wäre oder für teures Geld in irgendeinem Privatbesitz verschwunden. So sind viele Menschen in der Lage diese Exponate zu bewundern, die so sehr unsere Kultur beeinflusst haben. Schon schwer genug Nofretete durch das Nazi Regime und den Zweiten Weltkrieg zu retten...

    Eine interessante Idee, einen fiktiven Roman über James Simon (einem Kaiserjuden) und dem Aufstellen von Nofretete in Berlin zu schreiben. Gut recherchiert. Eigentlich macht man sich keine Gedanken um die Mäzene einer Sammlung; diejenigen, die ihr Geld in wertvolle Schätze investieren und dann auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Für das Auge von jedem Menschen! Die Autorin lässt lebendig an den Gedanken von James Simon zu 'seiner' Königin teilhaben.

    Stefanie Gerhold, danke für ein aufschlussreiches Buch!

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  • 4 Sterne

    Sabine W., 19.02.2024

    Als Buch bewertet

    Der Geschmack des Publikums
    Die Büste der Nofretete, die 1913 nach Berlin gelangt, wird nicht nur durch ihre zeitlose Schönheit zur Sensation – auch für James Simon. Er ist Mäzen der Grabungen, angesehener jüdischer Textilunternehmer, Stifter unzähliger Kunstschätze, aber auch Gründer vieler sozialer Einrichtungen. Bei der erstmaligen Ausstellung der Büste im Neuen Museum entbrennt ein Streit zwischen Ägypten, Frankreich und Deutschland und Rückgabeforderungen werden laut. Nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg kommt es in der Weimarer Republik zunehmend zu nationalistischer und antisemitischer Propaganda.
    Das schlichte Cover zeigt das geschäftige Treiben auf den Strassen im Berlin der Zwanziger Jahre. Der Roman ist in zwei Teile mit längeren Kapiteln geteilt. Die Sätze sind oft kurz gehalten, einem Bericht gleich; sie spiegeln die Gedanken des Protagonisten wider, durch häufige Rückblicke entstehen Zeitsprünge, denen man aber gut folgen kann. Die genaue Beschreibung der Nofretete lässt sie vor dem Auge des Lesers entstehen. Ihr Name selbst wird erst im Epilog erwähnt, davor gibt es nur einmal dessen Übersetzung als „Die Schöne ist gekommen“. Ausschnitte aus dem Briefwechsel zwischen dem Grabungsleiter Borchardt und seinem Gönner Simon unterstreichen die Authentizität der Geschichte.
    Die Informationen zu den Ausgrabungen, die Katalogisierung, der Umgang mit den Fundstücken, Plünderungen, all das ist überaus interessant gestaltet, ohne jedoch lehrbuchhaft zu klingen. Es steckt dennoch viel mehr in diesem Roman. Die Beschreibung der Lebenssituation im wilhelminischen Zeitalter bietet einen guten geschichtlichen Überblick jener Zeit; bezogen sowohl auf Simons eigene, zunächst privilegierte Situation als auch auf die Schicksale jener Menschen, die er durch seine sozialen Einrichtungen unterstützt. Das Umschlagen der Situation und die vermehrt auftretenden antisemitischen Angriffe sind beklemmend beschrieben. Der Roman richtet sich daher nicht nur an Kunstinteressierte, sondern an alle, die ihren geschichtlichen Horizont erweitern wollen.

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  • 4 Sterne

    Martina M., 16.02.2024

    Als Buch bewertet

    Das Debüt der als Übersetzerin bekannten Autorin Stefanie Gerhold bewegt sich zwischen Roman und Sachbuch. Sie verwebt die Fakten um den Fund und die Reise der Büste der Königin Nofretete mit Teilen der Biographie des Mäzens James Simon, der seinen Reichtum für soziales Engagement und die Förderung der Kunst und insbesondere der Grabungen in Ägypten nutzte.

    Der Roman umfasst die Zeit von 1912, als Ludwig Borchardt bei seinen, von Simon geförderten Grabungen u.a. die schöne Königin findet bis etwa 1930, als der Streit um das Eigentum an der Büste auf dem Höhepunkt ist und auch Ludwig Borchardt persönlich angegriffen wird, ein Zeitabschnitt, der Kaiserreich, den Ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik mit Weltwirtschaftskrise und das Aufkommen des Nationalsozialismus umfasst.

    Stefanie Gerhold beschreibt die Zeit Anfang des letzten Jahrhunderts sehr lebendig. Ihr ausgezeichnet recherchierter Roman lässt die fiktiven Passagen sehr lebensnah wirken. Vor allem wird der immer vorhandene Antisemitismus an vielen Stellen deutlich sichtbar, ohne direkt angesprochen zu werden. Ihr Schreibstil erscheint eher sachlich, transportiert jedoch an vielen Stellen Gefühle, die zur damaligen Zeit nicht unbedingt öffentlich gezeigt wurden. Der Besuch bei James Simons Schwester etwa oder insbesondere die erste Begegnung von James Simon mit der Büste der Nofretete. Sehr detailliert ist die schöne Königin beschrieben, auch die Beschädigungen, die sie erleiden musste.

    In weiten Teilen steht der Mäzen Simon im Vordergrund, ein Mann, der viel Gutes für Berlin getan hat, am Ende aber allein und vergessen stirbt. Über Ludwig Borchardt, der für die Ausgrabungen lebte und alles daran setzte, diese fortzusetzen, hätte ich gern noch mehr erfahren. Das weitere Schicksal der Büste der Nofretete wird im Epilog erzählt und rundet so den Roman ab.

    Das Coverbild, ein Foto eines verregneten Tages der damaligen Zeit, sehe ich als Sinnbild für den Roman. Das schöne Detail des Büstenprofils im Titel ist sehr gelungen.

    Fazit: ein sehr gut recherchierter Roman

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  • 4 Sterne

    Regina K., 08.02.2024

    Als Buch bewertet

    Ich habe sie bestaunen dürfen, die sagenumwobene Nofretete. Auf ihrem Sockel stehend, hinter Sicherheitsglas geschützt und von allen Seiten bestrahlt. Stets ein anderes Bild dem Betrachter bietend, ihn aber stets von deren Schönheit fasziniert hinterlässt.

    So konnte ich die Begeisterung von Ludwig Borchardt, mit der er seinem Unterstützer James Simon, in einem langen Brief von seinem Ausgrabungsfund berichtet. James Simon, ein reicher Textilunternehmer, ein Mäzen der Berliner Museen, der die Ausgrabungen in Tell el- Amarna finanziert. Und bald konnte er sie selbst bei sich bewundern, seine Königin, wie er sie liebevoll nannte. Er spendete auch viele seiner Kunstwerke dem gerade neu entstehendem Bodemuseum, finanziert Kinderheime und viele sozialen Einrichtungen. Ein Mensch, der seinen Reichtum auch mit Bedürftigen teilen konnte.

    Die Handlung des Buches beschreibt die Entstehung neuer, bedeutender Museen, wie das Bode- und das Pergamonmuseum. Den Kampf um die Schätze der ägyptischen Ausgrabungen, aber auch die politischen Veränderungen. Der Einfluss antisemitischer Propaganda, durch die schnell die Verdienste des Kunstmäzens in Vergessenheit geraten. Es ist eine fiktive Geschichte, aber mit vielen historischen Hintergründen verknüpft. Ein für mich historischer Roman, der viele Elemente eines Sachbuches in sich vereint. Aber auch einen Blick in das private Leben James Simons offen legt. Stefanie Gerhold schreibt präzise, aber auch mit spannender Leidenschaft, von einer Zeit, in der bedeutende Funde auch zum Spielball internationaler Streitigkeiten führt. Das pulsierende Leben auf dem Buchcover, im Nebel getaucht, bereits einen Wandel andeutet.

    Für mich eine interessante Geschichte über eine Zeit, in der Kunstwerke ihren Weg in besondere Museen fanden. Museen, die mir vertraut sind, aber ich jetzt einen besonderen Einblick bekommen habe, mein nächster Besuch mich an deren Entdecker und Gründer, aber auch an Ludwig Borchardt und James Simon erinnern lässt.

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  • 4 Sterne

    Danny SZ, 17.02.2024

    Als Buch bewertet

    Eine sehr informative Geschichte

    Die Büste der Nofretete gelang 1913 nach Berlin. James Simon war der Mäzen, der alles finanziert hatte und die Schönheit der Königin zog ihn direkt in den Bann. Doch Jahre später nachdem die Büste ausgestellt wurde, wurden Rückforderungen laut, obwohl sie damals Berlin zugesprochen wurde.

    James Simon war ein sehr sympathischer Mann. Er war Jude und auch schon Anfang des 20. Jahrhunderts hatten es Menschen jüdischen Glaubens nicht leicht und wurden angefeindet. Doch James Simon genoss einen guten Ruf. Er war Kunstsammler und hatte dann seine Liebe zur Archäologie entdeckt. Er führte eines äusserst erfolgreiche Firma. Und seinen Reichtum teilte er mit sehr vielen Menschen. Er unterstützte unzählige wohltätige Organisationen bzw. rief sie ins Leben und spendete jede Menge Kunstwerke an Berliner Museen. Ausserdem war er auch noch Mäzen von dem Archäologen Ludwig Borchardt. Er finanzierte ihm die Ausgrabungen und dabei entdeckte Borchardt die Nofretete. James Simon konnte es gar nicht glauben, dass ausgerechnet die Königin Deutschland zugesprochen wurde. Aber ob das damals alles so korrekt gelaufen ist, weiss ich nach dem Lesen allerdings immer noch nicht.

    Dieses Buch war sehr informativ. Man hatte viele Kunstwerke kennengelernt, die Auszüge der Grabungen fand ich sehr faszinierend und man merkte leider auch, wie antisemitisch die Menschen damals schon weit vor dem zweiten Weltkrieg waren. Dies steigerte sich dementsprechend noch, da die Geschichte bis Anfang der 30er Jahre ging. Das ging mir mehr unter die Haut als das Schicksal der Nofretete. Gerade in der jetzigen Zeit kann ich das Buch nur empfehlen.

    Fazit:
    Ein sehr lesenswertes Buch.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 08.05.2024

    Als Buch bewertet

    Die berühmte Königin von Berlin

    Als die Büste der Nofretete 1913 entdeckt wurde, war das sofort eine Sensation. Der Mäzen der Grabungen, James Simon, überlässt die Figur als Leihgabe dem Museum. Überhaupt ist er, ein erfolgreicher Geschäftsmann, sehr spendabel, er gründet viele soziale Einrichtungen. Anfangs wird er von allen Seiten hofiert, doch zunehmend wird sein Stand schwieriger, da er Jude ist. Die Büste der Nofretete kann allerdings lange nicht ausgestellt werden, sie wird zu einem Streitfall zwischen Deutschland, Frankreich und Ägypten, ob ihre Zuteilung nach Deutschland wirklich rechtens war.

    Das Buch erzählt die Hintergrundgeschichte zur Entdeckung und späteren Ausstellung der Büste von Nofretete. James Simon hat die Grabungen in Tell-el-Amarna finanziert und die Büste mit vielen anderen Kunstgegenständen dem Museum von Berlin geschenkt. Die Autorin Stefanie Gerhold erzählt seine Geschichte und die seiner Familie sowie die des Archäologen Ludwig Borchardt, der nicht nur die Büste entdeckte, sondern auch massgeblich dafür sorgte, dass sie nach Berlin kam. Die historischen Ereignisse sind gut eingearbeitet in den Roman, man kann sich gut hineinfinden in die damalige Zeit und taucht ein in die Atmosphäre Berlins in den Jahren 1913 bis zum Tode Simons 1932. Die Geschichte liest sich sehr spannend, zum Ende hin allerdings kam mir einiges sehr verkürzt vor.

    Diese Romanbiografie zeigt eine weniger bekannte Facette der Geschichte hinter der berühmten Büste der Nofretete. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    Tanja G., 27.02.2024

    Als Buch bewertet

    Eine faszinierende Reise in das Ägypten zur Zeit der Ausgrabungen...

    ...und das Berlin Anfang des letzten Jahrhunderts. Der Roman handelt hauptsächlich von James Simon, einem erfolgreichen, jüdischen Textilunternehmer. Er setzt sich für viele soziale Projekte in Berlin ein, unterstützt aber auch die Ausgrabungen von Ludwig Borchardt in Ägypten. Dieser findet bei seinen Ausgrabungen in der ägyptischen Wüste die Büste der Nofretete. Bei dem Streit, der nun zwischen England, Frankreich und Deutschland ausbricht, wird diese letztendlich Deutschland zugesprochen und kann 1924 im Neuen Museum in Berlin ausgestellt werden.
    Der Roman von Stefanie Gerhold ist sehr flüssig geschrieben und hat stellenweise ein wenig Sachbuchcharakter. Der Protagonist James Simon steht sowohl mit seiner wirtschaftlichen Tätigkeit als auch mit seiner Familiengeschichte im Mittelpunkt des Romans. Am Beispiel seiner Familie wird jedoch auch sehr viel an geschichtlichem Hintergrund wie dem Ersten Weltkrieg, der Weltwirtschaftskrise, der Beginn des Nationalsozialismus und dem damit einhergehenden Antisemitismus sehr beeindruckend geschildert. Am interessantesten fand ich jedoch die Geschichte um die Büste der Nofretete von ihrer Entdeckung bis zu ihrem Weg in das Neue Museum in Berlin. Ich hätte mir ein wenig mehr Beschreibungen von Borchardts Ausgrabungen gewünscht, da ich die leider recht kurzen Episoden hierüber sehr interessant fand.
    Fazit: Ein sehr gelungener Roman, um eine besondere Zeit und einen besonderen Menschen.

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  • 4 Sterne

    Philiene, 09.02.2024

    Als eBook bewertet

    Vor einhundert Jahren wurde die Büste der Nofretete zum ersten Mal in Berlin ausgestellt. Ein hervorragender Grund einen Roman darüber zu schreiben, wie die Königin vom Nil nach Berlin kam.

    In diesem Buch geht es allerdings weniger um die Ausgrabungen in Ägypten, sondern um John Simon einem jüdischen Geschäftsmann und grossem Kunstfreund.
    Ich finde die Idee des Buches sehr gut. Nicht die Ausgrabungen in den Vordergrund zu stellen, sondern den Geldgeber in Berlin. Den Kunstfreund der dafür sorgt das die Königin nach Berlin kommt. Der vor dem ersten Weltkrieg mit dem Kaiser verkehrt und in den zwanziger Jahren mit dem aufkeimenden Antisemitismus zu kämpfen hat. Diesen Teil fand ich sehr spannend und interessant und auch sein Briefwechsel mit Borchert, der in Ägypten die Ausgrabungen tätigte aben mir gut gefallen.
    Etwas schwach dagegen blieb die Beschreibung seines Familienlebens. Zwar werden auch das schwierige Verhältnis zu seiner Frau erzählt, aber irgendwie konnte ich mich da nicht so richtig hineinfinden. Auch er selbst ist mir fremd geblieben. Das war etwas Schade da mir das Buch sonst gut gefallen hat und es interessant fand die Geschichte aus der Sicht von John Simon zu lesen. Ich finde es immer interessant Romane über Menschen zu lesen, die wirklich gelebt haben, deren Wirken aber nicht der grossen Mehrheit bekannt ist, die wichtiges geleistet haben. Denn auch er hat dafür gesorgt das wie hunder Jahre später immer noch die Büste der Nofretete besuchen können.

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  • 4 Sterne

    Sabine L., 09.02.2024

    Als Buch bewertet

    Hintergrundwissen inklusive
    Die Autorin hat in ihrem Debütroman versucht den Spagat zwischen Fiktion und erwiesenen Fakten zu schaffen. Dies ist ihr, wenn auch zwischendurch einmal etwas langatmig, durchaus gut gelungen. Es ist aber auch wahrlich kein leichtes Thema das sie da angegangen ist, aber sie schafft es die sehr komplexen Themen von Wissenschaft/Ägyptologie, die sich daraus ergebenden Problematiken der Politik zwischen verschiedenen Staaten, die Weltwirtschaftskrise und nicht zu vergessen die persönlichen Höhen und Tiefen eines jüdischen Kunstmäzens so anschaulich, fiktiv aber auch geschichtlich nachweisbar in einem sehr flüssigen und leicht lesbaren Stil darzustellen.
    Zugegebenermassen wusste ich, dass die Büste der Nofretete in Berlin ausgestellt ist, und auch dass es hier einige Ungereimtheiten gibt - aber wie dies alles zusammenhängt war mir bis dato unbekannt. Von einem James Simon hatte ich bis zum lesen des Buches auch noch nichts gehört. Diese Buch macht Geschichte hier leicht erlesbar und regt gleichzeitig dazu an, sich etwas intensiver geschichtlich mit dem Thema zu beschäftigen.

    Für mich ist dieses Buch weder ein typischer Roman noch ein Sachbuch - irgendwie etwas dazwischen. Ein toller Einstieg sich entweder mit dem Thema auseinanderzusetzen wenn man noch mehr wissen möchte, aber trotzdem bereits so wissensvermittelnd um sich eine guten und ausreichenden Überblick verschaffen zu können.

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  • 4 Sterne

    Karola D., 29.01.2024

    Als Buch bewertet

    Die Büste der Königin Nofretete
    In zwei Teilen wird nicht nur die jüdische Familie James Simon in Berlin ab 1912 beleuchtet, sondern auch das politische Zeitgeschehen in Deutschland und die archäologischen Aktivitäten in Tell el-Amarna, Ägypten. Über den bedeutenden Fund der Nofretete durch den jüdischen Archäologen und Freund Ludwig Borchardt leitet der Roman im zweiten Teil über zur Bürde durch diesen Fund. Denn durch die politischen Wirren des 1. Weltkriegs verliert der einstige sehr vermögende Berliner und Baumwollfabrikant James Simon nicht nur seinen Besitz, sondern auch seinen bisherigen grossen Einfluss als Kunstmäzen. Gezeichnet wird von ihm ein sehr sympathisches, mitmenschliches Charakterbild. Auch als kulturell sehr interessierter Mensch sticht er hervor. Die Beschreibungen des bürgerlichen Judentums in Berlin, der harschen Lebensbedingungen der Bevölkerung überzeugen ebenso wie die Einflechtung nationalistischer und antisemitischer Aktivitäten. Als ein Gründervater der Deutschen Orient-Gesellschaft (DOG) ist der Berliner Textilgrosshändler, Kunstliebhaber und Mäzen James Simon mit seinen Beziehungen zu Wirtschaft, Bankensektor und Industrie in die deutsche Geschichte eingegangen. Ein aufschlussreicher, sehr überzeugender Beitrag über die Büste der Königin Nofretete, die immer noch das bekannteste Exponat der Berliner Museumsinsel ist.

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  • 4 Sterne

    Alice, 22.03.2024

    Als Buch bewertet

    In diesem Roman gewährt uns die Autorin einen Einblick in die Irrungen und Wirrungen der Berliner Kunst- und Archäologieszene zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Einer Zeit, in der ebenjene Kunstwerke gefunden wurden, die wir heute in den Museen bewundern können.

    Im Mittelpunkt der Geschichte steht der jüdische Textilunternehmer und Mäzen James Simon und seine Familie. Er finanzierte die Ausgrabungen Ludwig Borchardts in Tell el-Amarna, die zum Fund der Nofretete führten. Am Beispiel der Simons zeichnet die Autorin die geschichtlich bedeutenden Ereignisse, aber auch die gesellschaftlichen Strömungen und Tendenzen dieser Zeit nach. So wird an Simons Beispiel auch deutlich, wie tief verwurzelt der Antisemitismus schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Gesellschaft war.
    Auch die archäologischen Ausgrabungen waren nicht frei von politischen und gesellschaftlichen Verwicklungen. Dort liegen auch die Gründe dafür, dass die Nofretete erst nach Jahren im Museumslager erstmalig öffentlich ausgestellt wurde.

    Durch den Fokus auf die Kunst- und Archäologieszene entsteht ein neuer Blickwinkel auf eine bereits vielfältig nacherzählte Periode deutscher Geschichte.
    Ein gut recherchierter Roman voller Details, das interessante Thema trägt auch über kleine Schwächen im Erzählfluss. Auf nach Berlin zur Nofretete!

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  • 4 Sterne

    leseratte1310, 05.05.2024

    Als eBook bewertet

    Seit 1913 befindet sich die Büste der Nofretete in Berlin und immer noch übt diese Büste eine besondere Strahlkraft aus. Doch es dauerte nicht allzu lange, bis es Rückforderungen gab.
    Der deutsche Architekt und Ägyptologe Ludwig Borchardt entdeckt diese Büste bei Ausgrabungen in Tell el-Amarna. Sie wird mit Genehmigung der ägyptischen Altertümerverwaltung nach Berlin gebracht und landet so beim Mäzen James Simon, welcher von der ägyptischen Kunst fasziniert ist. Simon ist ein erfolgreicher und angesehener Textilunternehmer, der viele soziale und kulturelle Projekte finanziell unterstützt, so auch die Grabungen von Borchardt. Er übergibt die Nofretete später der Berliner Kunstsammlung. Aber die politischen Verhältnisse nach dem Ersten Weltkrieg sind nicht einfach und setzen auch dem Juden James Simon zu.
    Mir hat dieser Roman über die Büste der Nofretete und die Personen, die es ermöglichten, dass sie ans Tageslicht kam, gut gefallen. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und sorgt dafür, dass die Geschichte trotz der tragischen Aspekte und vieler Details interessant und spannend ist.
    Mir hat dieser Roman über ein ganz besonderes Kunstwerk und ein Stück deutscher Geschichte gut gefallen. Lesenswert!

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 04.02.2024

    Als Buch bewertet

    Nach langem Warten ist die Büste der Nofretete endlich in Berlin angekommen. James Simon, der Mäzen, ist hocherfreut, dass der Fund Berlin zugesprochen wurde. Doch der verlorene Weltkrieg und die verschiedenen Krisen setzen James Simon sehr zu. 1924 bricht ein Streit betreffend der Büste zwischen Ägypten, Frankreich und Deutschland aus. Sein Einfluss in der Gesellschaft beginnt zu schwinden. Die Geschichte beginnt 1913 in Berlin. Im Mittelpunkt steht der jüdische Textilunternehmer James Simon. Er vertritt verschiedene kulturelle und soziale Projekte. Er ist der Mann, der die Ausgrabungen im ägyptischen Tell el-Amarna finanziert. Dabei findet der Ägyptologen und Bauforscher Ludwig Borchardt die Büste der Nofretete. Das Lesen dieses Romans kommt den tatsächlichen Vorkommnissen sehr nahe. Der Leser wird auf eine spannende Zeitgeschichte mitgenommen. Beeindruckt hat mich zum Schluss der Epilog, in dem die Ereignisse in chronologischer Folge nochmals verfolgt werden können. Das Buch ist eine Leseempfehlung wert.

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