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  • 4 Sterne

    Barbara M., 19.04.2021

    Als Buch bewertet

    Eine kostbare und faszinierende Familiengeschichte

    Bei dem Buch „Das Flüstern der Bienen“ handelt es sich um einen Familienroman von Sofia Segovia, der in Deutschland im Jahr 2021 im List Verlag der Ullstein Buchverlage erschienen ist und in der gebundenen Ausgabe 480 Seiten umfasst. Übersetzt wurde der Roman aus dem mexikanischen Spanisch von Kirsten Brandt. Im Original ist er bereits im Jahr 2015 erschienen.

    Die Familiensaga spielt im Mexiko zu Beginn des 20. Jahrhunderts und startet mit dem Auffinden des von einem Bienenschwarm umgebenen Babys Simonopio unter einer Brücke. Zum Erstaunen des ganzen Dorfes überlebt der Findeljunge und wird von der Familie Morales aufgenommen. Umgeben von seinen Bienen wächst Simonopio heran, erlebt die Zeit der mexikanischen Revolution, die spanische Grippe und wacht über seine Familie. Simonopio ist allerdings nicht nur von Menschen umgeben, die es gut mit ihm meinen. Manchen ist er aufgrund seiner speziellen Gabe und auch seiner körperlichen Entstellung nicht ganz geheuer…

    Sofia Segovia gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren feinfühligen, poetischen und harmonischen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin konnte mich so ab der ersten Seite auf die wunderbar ausgearbeiteten Charaktere und die Familiengeschichte einlassen. Simonopio ist mir durch seine besonders feinfühlige Art schnell ans Herz gewachsen und der wilde, kleine Francesco sprudelt so herrlich voller Lebensfreude. Aus der Sicht dieses mittlerweile alt gewordenen Francescos wird auch die gesamte Geschichte erzählt. Einen sehr starken und faszinierenden Charakter stellt auch Beatriz Cortés de Morales, die Ziehmutter von Simonopio, dar. Ihr gelingt es, eine Balance zwischen Tradition und Moderne zu halten und so wichtige Entscheidungen für ihre Familie und die Zukunft zu treffen.

    Ein kleiner Kritikpunkt von mir ist es, dass der Leser letztendlich nicht erfährt, warum der Junge von den Bienen umgeben ist - aber vielleicht ist dies eben der unerklärliche, magische Pinselstrich.

    Fazit: Ein Roman, der es auf wunderbare Art und Weise schafft die Realität mit ein bisschen Magie zu würzen und so zu einem aussergewöhnlichen Leseerlebnis wird. Mich hat der Roman sehr gut unterhalten.

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  • 4 Sterne

    schokoflocke, 28.05.2021

    Als Buch bewertet

    Der Bienenbeschwörer

    " Simonopios Ankunft hat uns für immer verändert. Sie war ein Wenepunkt in unserer Familie und würde später einmal über Leben und Tod entscheiden, aber das wussten wir damals natürlich noch nicht. "

    Gleich nach der Geburt in die Kälte ausgesetzt und von einem Bienenschwarm umhüllt - es ist ein Wunder, dass der Junge überlebt hat. Als die alte Nana Reja das Baby findet ist das ganze Dorf in Auffuhr. Unter die Empörung über so eine schändliche Tat mischt sich aber auch Misstrauern - der Mund des Baby ist missgebildet, das Kind "vom Teufel geküsst" und wahrscheinlich Ünglück über das ganze Dorf bringen. Zum Glück sind Beatriz und Francisco Morales, die Gutsbesitzer, gläubige Katholiken und anständige Menschen. Sie nehmen das Baby auf und lieben es wie eigenes Kind. Simonopio kann nicht sprechen, versteht aber die Natur, wird immer von den Bienen begleitet und spürt, wenn jemandem die Gefahr droht, was für die Familie Morales mehrmals zum Segen und Rettung wird.
    Sehr typisch für lateinamerikanische Autoren würzt Sofia Segoviaa eine interessanteGeschichte einer wohlhabenden mexikanischen Famile anfangs des XX Jahrhunderts mit Prise Magie und Übernatürlichen. Ich fand diese Kombination sehr gelungen, besonders da im Hintergrund um reale Ereignisse geht, wie die mexikanische Revolution, politische Unruhen, Reformen und die Spanische Grippe ( in der aktuellen Situation sind diese Kapiteln natürlich besonders interessant) . Vordergründig geht es aber um die Familie selbst, um Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt, Vertauern und Tradition, aber auch um Neid, Missgunst und Aberglauben. Ich fand die Geschichte wirklich schön und emotional, leicht exotisch und bisschen märchenhaft. Anfangs ist das Buch nicht ganz leicht zum lesen, das sich die Erzählperspektive ständig wechselt und auch chronologisch durcheinander gerät. Es ist bisschen verwirrend, aber dadurch wirkt die Geschichte auch vollständiger und so kann man die vielen Charaktere besser verstehen. Irgendwann fügt sich alles zusammen und die Erzählung ist dann flüssig und fesselnd. Mich hat dieses Buch und vorallem der kleine Simonopio einfach bezaubert und eine schöne Lesezeit beschert.

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  • 4 Sterne

    Sago, 14.03.2021

    Als Buch bewertet

    In Linares, einem mexikanischen Dorf Anfang des 20. Jahrhunderts, nehmen die Grossgrundbesitzer Francisco und Beatriz Morales aus Barmherzigkeit ein Findlingskind auf. Den kleinen Simonopio, wie sie ihn taufen, macht nicht nur ein deformiertes Gesicht besonders. Er wird komplett bedeckt von einem Bienenschwarm gefunden. Die Bienen verletzen ihn jedoch nicht, sondern scheinen ihn zu beschützen. Auch später weichen sie nicht dauerhaft von seiner Seite. Dass Simonopio ausserdem über die Gabe der Voraussicht verfügt und mit seinen Bienen kommunizieren kann, ahnt niemand, denn aufgrund seiner Behinderung kann er nicht verständlich sprechen lernen.

    So gelingt es Simonopio seine Paten, wie er seine Pflegeeltern bei sich nennt, und deren Kinder vor manchem Unheil zu bewahren. Es sind harte Zeiten, und Don Francisco kämpft nicht nur gegen eine Enteignung durch die Landreform, sondern muss seine Familie auch vor der tödlichen Spanischen Grippe in Sicherheit bringen. Nicht jeder Mensch meint es gut mit Simonopio und seiner Pflegefamilie. So habe ich schon bald geahnt, woher hier ein Unheil heraufziehen könnte, denn die Autorin geizt diesbezüglich nicht mit Andeutungen.

    In streckenweise fast poetischen Worten knüpft Sofia Segovia einen farbenprächtigen Erzählteppich, indem die Natur fast beseelt zu sein scheint und die Grenzen der Realität gelegentlich unscharf werden. Die Geschichte hat mich dadurch in ihren Bann gezogen und dennoch nicht vollends zufrieden gestellt. So bleiben gerade Simonopio und sein Schicksal zu verschwommen, als existiere er nur in den Träumen anderer Menschen. Zudem scheinen Simonopio und die Morales fast märchenhaft gut zu sein, ihr Antagonist dagegen abgrundtief böse.

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  • 4 Sterne

    Sago, 14.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    In Linares, einem mexikanischen Dorf Anfang des 20. Jahrhunderts, nehmen die Grossgrundbesitzer Francisco und Beatriz Morales aus Barmherzigkeit ein Findlingskind auf. Den kleinen Simonopio, wie sie ihn taufen, macht nicht nur ein deformiertes Gesicht besonders. Er wird komplett bedeckt von einem Bienenschwarm gefunden. Die Bienen verletzen ihn jedoch nicht, sondern scheinen ihn zu beschützen. Auch später weichen sie nicht dauerhaft von seiner Seite. Dass Simonopio ausserdem über die Gabe der Voraussicht verfügt und mit seinen Bienen kommunizieren kann, ahnt niemand, denn aufgrund seiner Behinderung kann er nicht verständlich sprechen lernen.

    So gelingt es Simonopio seine Paten, wie er seine Pflegeeltern bei sich nennt, und deren Kinder vor manchem Unheil zu bewahren. Es sind harte Zeiten, und Don Francisco kämpft nicht nur gegen eine Enteignung durch die Landreform, sondern muss seine Familie auch vor der tödlichen Spanischen Grippe in Sicherheit bringen. Nicht jeder Mensch meint es gut mit Simonopio und seiner Pflegefamilie. So habe ich schon bald geahnt, woher hier ein Unheil heraufziehen könnte, denn die Autorin geizt diesbezüglich nicht mit Andeutungen.

    In streckenweise fast poetischen Worten knüpft Sofia Segovia einen farbenprächtigen Erzählteppich, indem die Natur fast beseelt zu sein scheint und die Grenzen der Realität gelegentlich unscharf werden. Die Geschichte hat mich dadurch in ihren Bann gezogen und dennoch nicht vollends zufrieden gestellt. So bleiben gerade Simonopio und sein Schicksal zu verschwommen, als existiere er nur in den Träumen anderer Menschen. Zudem scheinen Simonopio und die Morales fast märchenhaft gut zu sein, ihr Antagonist dagegen abgrundtief böse.

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  • 4 Sterne

    Isabel R. (engi), 06.04.2021

    Als Buch bewertet

    Gleich zu Anfang möchte ich sagen, dass ich schon lange kein Buch mehr mit einem solch ansprechenden und frischen Cover gesehen habe. Das allein hat schon Lust auf den Roman gemacht.

    Durch die Zeitsprünge und den manchmal etwas ausufernden Erzählstil war es anfangs nicht ganz einfach in die Geschichte reinzufinden, die in der kleinen Stadt Linares im Mexiko vor guten hundert Jahren ihren Anfang nahm. Aber einmal drin, will man nicht mehr aufhören. Der generationsübergreifende Roman liest sich fast wie ein modernes Märchen in dem Simonopio, der kleine Bienenjunge mit der Hasenscharte und der „kleine Francisco“ die Hauptrolle spielen. Francisco ist das Nesthäkchen der Familie Morales und bald schon verbindet ihn eine besondere Freundschaft mit Simonopio, der wie ein zweiter Sohn in der Familie aufgenommen wurde und dennoch bald ein Eigenleben entwickelt, in das er sich immer wieder zurückzieht.

    Der Roman der mexikanischen Autorin Sofía Segovia erzählt eine besondere Geschichte. Trotz kleinerer Schwächen hat mich „Das Flüstern der Bienen“ gut unterhalten und ich vergebe wohlverdiente vier von fünf Sternen.

    Eine kleine Anmerkung in eigener Regie … die Betonung der Spanischen Grippe im Klappentext, die in dem Roman tatsächlich vorkommt, aber nicht das Hauptthema ist, wurde in meinen Augen Corona bedingt und marketingtechnisch besonders hervorgehoben. Aber sei’s drum, wenn dadurch ein paar mehr Bücher verkauft werden, ist das ja nicht verkehrt …

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  • 3 Sterne

    Nathalie B., 16.03.2021

    Als Buch bewertet

    „Simonopio war ein Kind der Natur, ein Kind der Berge. Er musste im Leben lesen, nicht in Büchern.“
    Auf diesen Roman war ich sehr gespannt, da der Buchmarkt in Deutschland hauptsächlich durch europäische und US-amerikanische Autor:innen bestimmt wird, ich aber leider viel zu selten ein Buch aus anderen Ländern in den Händen halte. Daher habe ich mich sehr über meinen ersten Roman von einer mexikanischen Autorin gefreut. Denn dasselbe gilt auch für das Setting – Mexiko zu Beginn des 20. Jahrhunderts – über das ich vor dem Roman wenig wusste.

    Die Charaktere in diesem Roman sind eher stereotyp aufgebaut und stehen oft im Kontrast zueinander. So wird die Geschichte aus einer Vielzahl von Perspektiven erzählt. Zwei dieser Schilderungen erfolgen aus der Sicht der beiden Eheleute Beatriz Morales und Francisco Morales, die wohlhabende Grossgrundbesitzer sind und das Bild von gläubigen und gerechten Christenmenschen vertreten. Ihnen gegenüber steht die Erzählperspektive von Anselmo Espiricueta, einem armen Landarbeiter, der die Felder von Francisco Morales bestellt, und der durch seinen Hass und seine Wut auf die etablierten Strukturen von arm vs. reich/ Feldarbeiter vs. Feldbesitzer/ Diener vs. Herr charakterisiert wird und der zugleich aber selber danach giert, eigenes Land zu besitzen. So lernt man früh im Roman Vertreter dieser Klassengesellschaft kennen.

    Eine andere Perspektivart bieten hingegen die Schilderungen des Francisco Morales Júnior, dessen rückblickende Erzählung zuweilen einem allwissenden Erzähler gleicht. Besonders ist hierbei, dass durch die Andeutungen der zukünftigen Geschehnisse Spannung aufgebaut wird – als Leserin wusste ich, dass es zu einer Eskalation des Konfliktes kommen wird.

    Der wichtigste Charakter in diesem Roman ist jedoch Simonopio. Der Name kam mir gleich sehr ungewöhnlich vor. Nach einiger Recherche fand ich heraus, dass Simonopio aus dem Hebräischen kommt und so viel wie „der, der zuhört“ bedeutet und wirklich sehr gut zu seiner Figur passt. Denn Simonopio macht aus dieser Geschichte – die ohne ihn einfach nur ein historischer Roman wäre – ein Werk im Genre des realismo mágico, auch magischer Realismus genannt, einer in Lateinamerika häufig anzutreffenden Stilform. Diese literarische Strömung zeichnet sich insbesondere durch ihre Sinneseindrücke und Empfindungen von anderen Stilen ab. So verschmilzt in der Figur des Simonopio die greifbare Wirklichkeit mit der magischen Realität. Denn seine ständigen Begleiter sind die Bienen, die ihm den Weg zuflüstern, die ihm Zukunftsperspektiven eröffnen, die ihm ihre eigene Sprache lehren. Durch seine Gabe und seine Fähigkeit zuzuhören, kann Simonopio den Lauf der Geschichte beeinflussen. Denn genau wie die Bienen das Leben der Bäume und Pflanzen um sie herum bestimmen, vermag Simonopio das Leben der Familie Morales zu bereichern. Besonders berührend fand ich dabei die Sprache zwischen diesen zwei so ungleichen Brüdern, die niemand ausser ihnen spricht.

    Der Roman hat mich oft an Thomas Manns Werk „Mario und der Zauberer“ denken lassen, da beide einer ähnlichen Struktur folgen: Schon früh wird in beiden Romanen erwähnt, dass der unterschwellig brodelnde Konflikt aufbrechen und in einer womöglich tödlichen Situation enden wird. Der Tod muss die unausweichliche Folge sein, denn nur er kann den Konflikt lösen. Gleichzeitig ist der Tod ein ständiger Begleiter in diesem Roman, der zuerst durch die Spanische Grippe auftaucht und durch die Angst vor Entführungen, Mord und Krieg eine Konstante in der Geschichte bildet. Dies alles spielt sich vor einem gut recherchierten historischen Setting ab, in dem die Autorin gekonnt technische Errungenschaften der Zeit und Veränderungen im Bereich der Agrarwirtschaft widergibt.

    Obwohl mich die Sprache sehr verzaubert hat und trotz dieses interessanten Settings und dem Entgegenfiebern des Konflikts, konnte mich die Geschichte leider wie erhofft nicht mitreissen, da mir leider schon früh im Buch klar war, wer mit dem Tod bezahlen muss. Gelungen fand ich die natürlich empfundene Verwischung von Realität und Fantasie, allerdings finde ich, dass die Figur des Simonopio noch mehr ausgeschöpft hätte werden können.
    Zudem wurden sehr viele Themen behandelt, angefangen mit der Spanischen Grippe, über den mexikanischen Bürgerkrieg bis hin zu Agrarreformen. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn die Themen mehr in der Tiefe als in der Breite behandelt worden wären. Für die wunderschöne Sprache und als sanften Einstieg in die Welt des realismo mágico vergebe ich daher 3,5 Sterne.

    Simonopios Worte begleiten mich aber auch noch nach dem Lesen. Daher möchte ich gerne mit seinen weisen Worten abschliessen: „zuzuhören, was das Leben einem manchmal ins Ohr, ins Herz oder in den Bauch murmelt.“

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  • 4 Sterne

    Suzann K., 29.05.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Alle meine Bienen
    "Das Flüstern der Bienen" von Sofía Segovia ist eine ganz besondere Familiengeschichte. Im Mittelpunkt der Handlung steht hier Simonopio, den man als Baby fand, eingehüllt in einen Schwarm Bienen. Also ein sehr denkwürdiger Start ins Leben.
    Die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales nehmen den Jungen bei sich auf und lieben ihn wie ihr eigenes Kind. Der Junge hat eine Missbildung am Mund, kann nicht sprechen, hat aber ein tiefes Verständnis für die Natur, seine Bienen sind immer in seiner Nähe. Der Junge hat eine Art zusätzlichen Sinn für Gefahren, die jemandem drohen und schafft es auch mehr als einmal das Unglück von der Familie abzuwenden.
    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht, da sehr weitschweifig erzählt wird und sich der aktuelle Handlungsstrang erst allmählich herausbildet, aber es lohnt sich auf jeden Fall dranzubleiben. Man lernt hier auch sehr viel über die Geschichte Mexikos und sehr bewegend fand ich auch die Szenen, die sich zu Zeiten der Spanischen Grippe abspielten.
    Die Autorin hat auch eine grosse Begabung die Charaktere zu zeichnen und auferstehen zu lassen. Man konnte sich sehr gut in diese Menschen hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Besonders fasziniert hat mich hier aber die Naturverbundenheit, die fast schon poetischen Beschreibungen und der Hauch von Magie, der über dem Ganzen lag.

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  • 4 Sterne

    Suzann K., 29.05.2021

    Als eBook bewertet

    Alle meine Bienen
    "Das Flüstern der Bienen" von Sofía Segovia ist eine ganz besondere Familiengeschichte. Im Mittelpunkt der Handlung steht hier Simonopio, den man als Baby fand, eingehüllt in einen Schwarm Bienen. Also ein sehr denkwürdiger Start ins Leben.
    Die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales nehmen den Jungen bei sich auf und lieben ihn wie ihr eigenes Kind. Der Junge hat eine Missbildung am Mund, kann nicht sprechen, hat aber ein tiefes Verständnis für die Natur, seine Bienen sind immer in seiner Nähe. Der Junge hat eine Art zusätzlichen Sinn für Gefahren, die jemandem drohen und schafft es auch mehr als einmal das Unglück von der Familie abzuwenden.
    Der Einstieg in die Geschichte fiel mir nicht ganz leicht, da sehr weitschweifig erzählt wird und sich der aktuelle Handlungsstrang erst allmählich herausbildet, aber es lohnt sich auf jeden Fall dranzubleiben. Man lernt hier auch sehr viel über die Geschichte Mexikos und sehr bewegend fand ich auch die Szenen, die sich zu Zeiten der Spanischen Grippe abspielten.
    Die Autorin hat auch eine grosse Begabung die Charaktere zu zeichnen und auferstehen zu lassen. Man konnte sich sehr gut in diese Menschen hineinversetzen und mit ihnen fühlen. Besonders fasziniert hat mich hier aber die Naturverbundenheit, die fast schon poetischen Beschreibungen und der Hauch von Magie, der über dem Ganzen lag.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 01.06.2021

    Als Buch bewertet

    Besondere Geschichte, etwas übernatürlich angehaucht

    Als die alte Nana Reja den kleinen Simonopio fand, war das Baby unter einer Brücke verlassen worden. Er war von einem Bienenschwarm umhüllt. Die abergläubischen Bewohner lehnen ihn ab, doch die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales nehmen das Kind bei sich auf wie ihr eigenes. Simonopio kann wegen einer Missgestaltung nicht richtig sprechen, doch er lernt die Sprache der Natur zu deuten. So kann er seine Familie vor der Spanischen Grippe und vielen anderen Gefahren bewahren. Nur langsam lernt die Familie seiner Gabe zu vertrauen. Doch nicht alle Bewohner der Hacienda sind ihm wohl gesonnen…

    Die Geschichte beschwört eine längst vergangene Zeit herauf, Anfang des 20. Jahrhunderts in Mexiko. Anfangs wirkt es etwas verwirrend, wenn die Erzählung nicht immer chronologisch erzählt wird und ausserdem verschiedene Perspektiven schildert. Dennoch überzeugt das Buch mit einer übernatürlich angehauchten Geschichte, die sich in die historischen Gegebenheiten einpasst. Während eine ganze Dorfgemeinschaft im Verlauf der Erzählung Beachtung findet, ist es eindeutig Simonopio, der die Sympathie des Lesers von Anfang an errungen hat.

    Diese Geschichte entwickelt einen besonderen Charme, trotz einiger langatmiger Passagen. Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    Katrin E., 24.03.2021

    Als eBook bewertet

    Aussergewöhnlich

    "Das Flüstern der Bienen" stammt von der Autorin Sofia Segovia. Sofía Segovia wurde in Monterrey, Mexikogeboren. Sie studierte Kommunikationswissenschaften in Monterrey und wollte eigentlich Journalistin werden, doch dann entdeckte sie ihre Liebe für fiktives Schreiben. "Das Flüstern der Bienen" ist ihr zweiter Roman.

    Um was geht es in dem Buch? In einer kleinen mexikanischen Stadt wird ein Baby gefunden. Doch es scheint recht aussergewöhnlich zu sein, denn es wird von einem Bienenschwarm umhüllt. Nach einigem Misstrauen wird der Junge, Simonopios von einem Paar aufgenommen und wie das eigene Kind behandelt. Doch nicht alle finden das gut.

    Das Cover des Buches hat mich direkt angesprochen. Auch wenn es mich zuerst in eine falsche Richtung gelenkt hat. Ja, es sind die Bienen im Titel zu sehen, doch könnte hier auch ein Liebesroman oder ähnliches dahinter stecken. Dennoch finde ich die, in den Farben recht ruhige, Aufmachung sehr gelungen.

    Ich hatte zu Beginn etwas Probleme in die Geschichte zu finden. Es gibt verschiedene Personen, die ihre Geschichten erzählen, verschiedene Zeitsprünge und zudem geht der ganze Roman über einige Jahre. Wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, geht es und man bekommt eine sehr aussergewöhnliche Geschichte.

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  • 4 Sterne

    Leserin, 28.02.2021

    Als Buch bewertet

    In der kleinen mexikanischen Stadt Linares erzählt man sich noch immer von dem Tag, an dem die alte Nana Reja ein Baby unter einer Brücke gefunden hat. Von einem Bienenschwarm umhüllt, erweckt der kleine Simonopio zunächst Misstrauen bei den abergläubischen Dorfbewohnern. Doch die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales nehmen den wilden stummen Jungen bei sich auf und lieben ihn wie ihr eigenes Kind. Während die Spanische Grippe die Region trifft, und um sie herum die mexikanische Revolution wütet, lernen sie Simonopios Gabe zu vertrauen und können die Familie so vor dem grössten Unheil bewahren. Doch nicht alle Bewohner der Hacienda meinen es gut mit dem Jungen … (Klappentext)

    Dieser Roman hat mich sehr schnell in den Bann gezogen. Lag es besonders an dem Schreibstil, den Charakteren, der Handlung oder den Handlungsorten? Ich kann es nicht sagen. Auf jeden Fall es war ein Zusammenspiel von allem. Ich war sehr schnell mitten dabei und erlebte vieles hautnah mit. Die Emotionen sind gut gesetzt und kommen auch gut beim Leser an. Die Geschichte macht nachdenklich, verzaubert aber auch. Es ist spannend bis zum Schluss und garantiert vergnügliche Lesestunden.

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  • 4 Sterne

    Mariola P., 05.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Im Jahr 1910 in Linares in Mexiko findet Nana Reja das Baby, es ist ein Junge, mit offenen Nabelschnur ,entstellten Gesicht und bedeckt mit einen Bienen Schwarm, die Familie Morales nimmt der Babys zu sich auf die Hacienda Simonopios wird zwar nie sprechen, aber er wird die Familie vor den Unglück mehrmals retten......

    Die Geschichte ist sehr schön geschrieben, ruhig, warm und bildhaft, ein bisschen Magie und mysteriös zieht sich auch durch die Geschichte aber auf die erste Stelle ist das ein Familiengeschichte durch Jahrzehnte gezogen, wir lesen viel über die Geschichte von Mexico und erfahren einiges aus mexikanisches Kultur und alles ist eng mit Simomopio verbunden.

    Der Schreibstil ist einfach und liest sich flüssig, aber ab und zu kommen auch zähe Passage, die Atmosphäre ist von Anfang an mit den mysteriösen getränkt und die Personen sind ausführlich beschrieben, echt schönes warmes und lesenswertes Buch .

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  • 4 Sterne

    lectrice, 02.03.2021

    Als Buch bewertet

    Je mehr Bücher erschienen sind, desto schwieriger wird es, sich von der Menge abzuheben und etwas Besonderes zu erschaffen, doch meiner Meinung nach ist dies Sofia Segovia mit "Das Flüstern der Bienen" gelungen. Ich fand ja schon den Titel so interessant und auch das Cover erweckt Neugierde. Die Handlung spielt im Mexiko zu Beginn des vorhergehenden Jahrhunderts. Familie Morales entdeckt inmitten eines Bienenschwarms einen neugeborenen Jungen und nimmt ihn mit sich nach Hause. Der Junge ist durch eine tiefe Gaumenspalte entstellt. Francisco und Beatriz Morales nehmen sich des kleinen Simonopios an. Eine grosse Erzählkunst begegnet uns hier und die Geschichte mäandert immer mal wieder, ist anekdotenhaft. Die Spanische Grippe, die zu der Zeit grassierte, nimmt auch viel Raum ein. Ein Buch, das man nicht einfach so zusammenfassen kann, sondern auf das man sich einlassen sollte.

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  • 4 Sterne

    mars, 02.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Je mehr Bücher erschienen sind, desto schwieriger wird es, sich von der Menge abzuheben und etwas Besonderes zu erschaffen, doch meiner Meinung nach ist dies Sofia Segovia mit "Das Flüstern der Bienen" gelungen. Ich fand ja schon den Titel so interessant und auch das Cover erweckt Neugierde. Die Handlung spielt im Mexiko zu Beginn des vorhergehenden Jahrhunderts. Familie Morales entdeckt inmitten eines Bienenschwarms einen neugeborenen Jungen und nimmt ihn mit sich nach Hause. Der Junge ist durch eine tiefe Gaumenspalte entstellt. Francisco und Beatriz Morales nehmen sich des kleinen Simonopios an. Eine grosse Erzählkunst begegnet uns hier und die Geschichte mäandert immer mal wieder, ist anekdotenhaft. Die Spanische Grippe, die zu der Zeit grassierte, nimmt auch viel Raum ein. Ein Buch, das man nicht einfach so zusammenfassen kann, sondern auf das man sich einlassen sollte.

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  • 3 Sterne

    Meany, 10.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Ziegenmilch und Honig

    Verwirrt und erfüllt von Fragen lege ich nach vollendeter Lektüre dieses Buch zur Seite. Von der Leseprobe noch begeistert nahm ich es in Angriff als Vertreterin des magischen Realismus à la Garcia Marquez und Allende, aber da hätte man ein fruchtbares Sujet wie die Bienen mit ihrem Honig differenzierter und fantasiereicher ausschöpfen können. Auch das Leitmotiv „Nähen“ der Mutter steht nüchtern im Raum, was hätte ich sie alles schneidern lassen!

    Ein historischer Roman also. Immerhin bekennt sich die Autorin im Nachwort dazu, und es kommen zumindest andeutungsweise Orte, Jahre und Begebenheiten vor wie der mexikanische Bürgerkrieg, die Spanische Grippe und die Revolution, über die ich gerne mehr wüsste.

    Dass die Personenzahl überschaubar ist, erleichtert die Lektüre ungemein, genauso wie die Aufteilung in kurze bis kürzeste Kapitel – wie Appetithäppchen, macht das Ganze aber plakativ. Informiere ich mich nicht zusätzlich über die Zeitläufte, ziehe ich folgendes Resultat aus dem Buch: Anfang des 20. Jahrhunderts erging sich die Kaste der Grossgrundbesitzer in reiner Philanthropie, wirkte wohltätig für die Armen und wurde dann in ihrer Arglosigkeit von einem kriminellen Mob gnadenlos und heimtückisch um die Ecke gebracht, der das von Ersteren mit fleissigen Händen Aufgebaute tumb mit dem Hintern wieder einriss (den gerade initiierten Orangenhain). So kann ich das einfach nicht glauben. Entweder es spielt für die Autorin in diesem Zusammenhang keine Rolle, oder sie denkt schlicht reaktionär.

    Sieht man von dieser meiner Erwartungshaltung ab, kann man mit der Schreibtechnik schon zufrieden sein, wenn ich mir auch treffendere Geschichten mit signifikanteren Details zu den Charakteren wünschen würde, um mich einfühlen zu können: nicht durch Beschreibung der jeweiligen Gefühle, sondern sich entwickelnd aus dem Lebenslauf.

    Sehr anrührend erscheint mir Simonopio als Schutzengel mit Hasenscharte, umgeben von einem Bienenschwarm, der sowohl heilsam als auch als Waffe wirkt. Den finalen Showdown hat Segovia filmreif hingekriegt, auch die minutiöse Beschreibung der Trauer geht mir unter die Haut.
    Die Autorin zeigt deutlich erkennbares Potenzial, sollte aber ihren intuitiven Stil noch um sorgfältigeren Umgang mit den Fakten bereichern.

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  • 3 Sterne

    P.M., 27.04.2021

    Als Buch bewertet

    Leider nicht so gut wie erwartet
    Dieser Roman lässt mich ein bisschen ratlos zurück.

    Auf 480 Seiten erzählt die Autorin in einem ausschweifenden, angenehm lesbaren Schreibstil die Geschichte der mexikanischen Grossgrundbesitzerfamilie Morales und dem von ihr adoptierten Simonopio Anfang des 20. Jahrhunderts.

    Unter einem Busch wurde der mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte geborene Säugling neben einer Bienenwabe gefunden und trotz geringer Überlebenschancen von der alten Nana Reja hochgepäppelt. Die Bienen bleiben Simonopios ständiger Begleiter und werden ihn auch in der Zukunft auf seinen ausgedehnten Streifzügen durch die Natur leiten. Während die Familie Morales den Jungen in ihr Herz schliesst, lehnt ihn die Dorfbevölkerung ab. Insbesondere der Landarbeiter Espiricueta sieht ihn als Ausgeburt des Teufels, die vernichtet werden muss.

    Der Roman behandelt anhand dieser Familiengeschichte die Auswirkungen der mexikanischen Revolution und schildert durchaus anschaulich den grausamen Ausbruch der Spanischen Grippe in Linares. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf dem Leid der Privilegierten und beschreibt deren Handeln zu einseitig als wohltätig und auch der Erhalt des väterlichen Erbes zum grossen Teil zum Nutzen Aller. Insbesondere im späteren Verlauf bekommt für mich die Charakterisierung des Bösen in Gestalt Espiricuetas einen faden Beigeschmack. Er verkörpert alles Negative, was ein Mensch zu tun imstande ist. Demgegenüber wird kritiklos das Handeln des reichen Grossgrundbesitzers beschrieben und seine Strategien, sein Land vor der Enteignung zu retten. Hier hätte ich mir einen deutlich differenzierteren Blick auf die realen historischen Ereignisse gewünscht, ohne die damals begangenen Gräuel gegenüber den Besitzenden verharmlosen zu wollen.

    Insgesamt sind mir einige der Charaktere zu verschwommen und nicht wirklich greifbar, andere hingegen schon ein bisschen zu überzeichnet. Historisch hätte ich mir mehr Informationen und eine differenziertere Betrachtungsweise gewünscht.

    Trotz dieser Einschränkungen ist der Roman sehr unterhaltsam geschrieben und ich kann nachvollziehen, warum er so viele LeserInnen überzeugt hat. Für mich ist er aus den genannten Gründen leider nicht das erwartete Lesehighlight.

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  • 3 Sterne

    Michael B., 01.05.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Geschichte mit einem Schuss Magie...
    In der Tat erinnert die Autorin Sofia Segovia ein wenig an Isabel Allende, vom Schreibstil her und auch von der Art und Weise, wie sie Geschichten erzählt; und so enthält auch "Das Flüstern der Bienen" einen Schuss Magie. Der Klappentext gibt eigentlich sehr gut wieder, wie die Handlung der Geschichte verläuft. Man kann es sich mit dem Buch gemütlich machen und erfährt etwas über Land und Leute und auch die gesellschaftliche Situation in Mexiko mit ihren Klassengegensätzen zur Zeit der Spanischen Grippe bzw. der mexikanischen Revolution. Dieses Szenario stellt den Hintergrund für dir anrührige Geschichte um den stummen Jungen Simonopio, dem von Bienen umschwärmten Findelkind - gefunden von der alten Nana - das einen festen Platz in einer Grossgrundbesitzerfamilie findet und zum Beschützer des Nachzüglers der Patriarchin wird. Die Erzählperspektive wechselt; die zentrale Perspektive stellt der Nachzügler Francesco dar, der die Geschichte - in einer Zeit näher an der Gegenwart - 'endlich' erzählen muss. Die Welt soll es wissen!
    "... und erzähl diese Geschichte meinen Kindern. Es ist Zeit, dass sie davon erfahren. Sag ihnen, dass ich sie sehr geliebt habe, dass sich um ihretwillen all die Jahre gelohnt haben, in denen ich meinen Bruder nicht sehen konnte. Sag ihnen, sie sollen mit den Augen hören, mit der Haut sehen und mit den Ohren fühlen, denn das Leben spricht zu uns allen; wir müssen einfach nur lernen, zuzuhören, es zu sehen, es zu fühlen."

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    PeLi, 16.03.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Im mexikanischen Ort Linares Anfang des 20. Jahrhunderts : Die alte Amme Nana Reja hat schon viele Generationen von Kindern genährt, doch jetzt ist sie alt und müde und lebt auf der Hacienda der Familie Morales, zurückgezogen in einem kleinen fensterlosen Schuppen . Das heisst, sie lebt eigentlich hauptsächlich vor dem Schuppen, denn hier sitzt sie seit vielen Jahren jeden Tag von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf ihrem alten Schaukelstuhl. Alle Dorfbewohner kennen diesen Anblick, so dass sie ganz aus dem Häuschen sind, als eines Tages der Schaukelstuhl leer ist. Ein Suchtrupp wird losgeschickt und man rechnet bereits mit dem Schlimmsten. Doch Nana Reja wird wohlbehalten gefunden und sie ist nicht allein, denn bei ihr ist ein völlig unterkühltes, halb totes Baby. Der kleine Junge hat eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, was zur damaligen Zeit einem Todesurteil glich und er wird von Kopf bis Fuss bedeckt von einem Bienenschwarm. Keine der Bienen verletzte aber das Baby, im Gegenteil, es wirkt fast so, als beschützten sie das hilflose Neugeborene. Einigen abergläubischen Bewohnern des Ortes wäre es am liebsten, das Kind würde nicht überleben, denn sie glauben, es käme direkt vom Teufel.

    Doch Francisco Morales und seine Frau Beatriz nehmen das Baby auf und mit Hilfe von Nana Reja erholt sich das Kind und entwickelt sich zu einem ganz besonders feinfühligen Jungen. Man gibt ihm den Namen "Simonopio" und die Morales behandeln ihn wie eins ihrer eigenen Kinder. Der Bienenschwarm weicht allerdings auch in Zukunft nicht mehr von Simonopios Seite und der Junge , der durch seine Missbildung niemals normal sprechen wird, kann mit seinen Bienen kommunizieren und lernt sehr viel von Ihnen über die Natur . Und er hat noch eine andere, ganz besondere Gabe, durch die es ihm gelingt, seiner Familie durch den Bürgerkrieg und durch die schlimme Zeit der spanischen Grippe zu helfen und sie vor grösserem Unheil zu bewahren. Doch im Hintergrund droht eine Gefahr, die sogar Simonopio ängstigt. Wird er seine geliebte Familie auch davor beschützen können?

    Dieses Buch ist wunderschön, berührend, märchenhaft und traurig zugleich. Simonopio, dieser ganz besondere Junge, der alles tut, um die Menschen, die er liebt zu beschützen und der selbst so ein schweres Schicksal hat, aber trotzdem immer zufrieden und positiv durchs Leben geht. Das zu lesen, war richtig herzzrerreissend.

    Die Geschichte der Familie Morales umfasst mehrere Jahrzehnte und erzählt wird sie vom inzwischen selbst zum alten Mann gewordenen Fransisco Morales Junior, der als Nachzügler geboren wurde, als seine beiden Schwestern schon erwachsen waren. In Simonopio aber fand er von Geburt an einen treuen Beschützer und Bruder und die beiden fühlten sich von Anfang an eng verbunden. Die 100 Kapitel sind kurz , teilweise beinhalten sie sogar nur einen einzigen Satz und die vielen Perspektivwechsel liessen nie Langweile aufkommen. Der poetische Schreibstil gefiel mir ausgesprochen gut und es gab Passagen, die, obwohl sie von tragischen Ereignissen berichteten, eine ziemlich grosse Prise schwarzen Humor enthielten ( bei der spanischen Grippe hatte ich teilweise das Gefühl, gerade im Film "Das Leben des Brian" von Monty Python zu stecken ). Diese Mischung aus Trauer, Liebe, Märchen und etwas Humor, machen dieses Buch zu einem ganz besonderen Lesevergnügen. Ich bin restlos begeistert und kann es auf jeden Fall empfehlen.

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