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  • 2 Sterne

    Tanja B., 12.05.2017

    Irgendwie hab ich etwas ganz anderes erwartet, als ich dann zu lesen bekam... Das Buch hat mir leider nicht gefallen, aber vorab will ich sagen, dass das vermutlich eher an meinem Lesegeschmack und meinen Erwartungen lag und nicht unbedingt an dem buch selber...

    Ich persönlich finde es immer schwierig, wenn ein Buch so sehr gehypt wird, die Erwartungen dann auch zu erfüllen... Leider war das hier auch der Fall...
    Überall Werbung und Leseempfehlungen zu dem Buch...

    Der Einstieg in das Buch fiel mir eigentlich leicht... dann das Weiterlesen gestaltete sich dann irgendwann doch sehr schleppend, da sich irgendwie nicht genug Spannung aufgebaut hat. Diese kam bei mir auch leider wieder fast am Ende des Buches zurück. Somit muss ich leider sagen, ist das Buch nichts für mich... aber das ist ja zum Glück Geschmackssache!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    miah, 15.02.2017

    Inhalt:
    Literaturagent Peter Katz erhält ein faszinierendes Manuskript von Richard Flynn. Er schreibt über den Mord an Professor Wieder, der vor knapp 30 Jahren geschah und bis heute nicht aufgeklärt wurde. Der Auszug verät jedoch nicht die ganze Wahrheit und als Peter Richard kontaktieren will, um den Rest des Manuskripts zu erhalten, erfährt er, dass dieser in der Zwischenzeit gestorben ist. Sein Manuskript scheint nicht auffindbar, also macht sich Peter auf die Suche nach der Wahrheit.

    Meine Meinung:
    Zu Beginn schlüpft man in die Rolle von Peter Katz, einem Literaturagenten, der unaufgefordert das Manuskript von Richard Flynn erhält. Die Gesichte dreht sich um einen realen Mordfall Ende der 1980er. Professor Wieder wurde in seinem Haus ermordet. Richard Flynn ist damals Student der Anglistik in Princeton, an der Professor Wieder Psycholgie lehrte.
    Das Manuskript endet an einer sehr spannenden Stelle und genau wie Peter will man unbedingt wissen, wie es weitergeht. Doch Richard ist inszwischen gestorben, sein Manuskript scheint verschollen.

    Die Suche nach dem Manuskript entwickelt sich nach und nach zu eigenen Ermittlungen, um den mysteriösen Mordfall aufzuklären.
    Der Roman wechselt in den verschiedenen Teilen die Perspektive. Ein neuer Ich-Erzähler macht sich jeweils auf ganz eigene Weise an die Arbeit, um die Sache aufzuklären. Dabei lernt man die Figuren aus Richards Manuskript und ihre eigene Meinung und Erinnerungen an die damalige Zeit kennen. Schnell finden sich Widersprüche und man fragt sich, was nun die Wahrheit ist.

    Der Autor spielt sehr schön mit der Frage, wie verlässlich das Gedächtnis ist und ob man seinen eigenen Erinnerungen trauen kann. Die Geschehnisse werden von verschiedenen Personen unterschiedlich wahrgenommen und interpretiert. Mit der Zeit können sich Erinnerungen verändern, weil uns unser Gedächtnis einen Streich spielt. Die Thematik ist sehr interessant und in Verbindung mit dem Mordfall spannend umgesetzt.

    Der Schreibstil hat mir gut gefallen, obwohl er zum Teil recht nüchtern war und die Emotionen fehlten. Dennoch liest sich die Geschichte sehr flüssig, weil es neugierig macht und man sich fragt, wer tatsächlich die Wahrheit sagt. Davon lebt die Geschichte.

    Nichts ist wie es scheint und als Leser weiss man irgendwann nicht mehr, wem man glauben kann. An jeder Erinnerung zweifelt man. Jedes Detail habe ich überanalysiert, nur um festzustellen, dass es vielleicht doch gar keine Rolle spielt. Leider verliert sich der Autor manchmal in gänzlich unwichtigen Hinweisen, die später nicht mehr verfolgt werden, obwohl sie durchaus interessant gewesen wären, oder er erzählt uns die Lebensgeschichte von Nebenfiguren, die später gar nicht mehr auftauchen und damit keine Rolle mehr spielen. Aber genau das macht die Geschichte irgendwie auch so spannend, weil man nie weiss, ob etwas wichtig ist. Bis zum Schluss kann man als Leser mitermitteln, was damals wirklich geschehen ist. Und auch wenn einige Fragen offen bleiben, ist die Auflösung dennoch passend.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 27.02.2017

    Die Geschichte erscheint einem als Leser unglaublich. Dem Literaturagenten Peter Katz wird von einem relativ unbekanntem Schriftsteller; Richard Flynn; der Beginn eines Manuskripts zugesendet. Schon das Anschreiben des Autors weckt das Interesse des Agenten. Er beginnt gemeinsam mit dem Leser das Manuskript zu lesen. Alles dreht sich um den ungeklärten Mordfall an dem Psychologieprofessor Joseph Wieder. Der Autor - Richard Flynn - weiss jetzt, was damals geschah. Mittendrin im Geschehen endet das Manuskript.

    Was ist geschehen, wie geht es weiter?

    Nicht nur ich, auch der Agent will wissen, wie es weitergeht. Seine Kontaktversuche mit dem Autor verlaufen jedoch ins Leere. Dieser, schwer erkrankt, stirbt und der Rest des Manuskripts ist nicht auffindbar. Jetzt nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung. Katz beauftragt den Journalisten John Keller mit weiteren Ermittlungen auf der Suche nach dem Manuskript und stellt die Fortsetzung des Romans in Aussicht. Letztendlich folgt noch ein weiterer Abschnitt mit dem ehemaligen Polizisten Roy Freeman, der als ermittelnder Beamter damals auch in den Fall involviert war.

    Diese Art der Erzählung macht die Story undurchsichtig aber umso interessanter. Denn je mehr wir in den einzelnen Teilen vom damaligen Geschehen erfahren, umso merkwürdiger wird das Ganze. Jeder der Beteiligten erzählt über seine Ermittlungen mit zum Teil völlig veränderten Fakten. Interessant ist in dem Zusammenhang auch, dass der ermordete Psychologe sich u.a. genau mit diesem Thema im Geschehen beschäftigt. Es geht um Erinnerungen und Wahrnehmungen der Menschen, die sich bei jedem durch eigene Erfahrungen, Erzählungen und Einflüsse anders darstellen. Im Laufe der Story erfahren wir so die verschiedenen Wahrheiten der alten Geschichte und sind versucht uns ein eigenes Bild über die damaligen Ereignisse und das Geschehen zu machen. Man kommt sich wie in einem grossen Puzzle vor, wo am Anfang nicht ein Teil zum anderen passt. Nicht zuletzt bleibt die Spannung bis zum Schluss bestehen in der Hoffnung, dass dieser dreissig Jahre alter Mordfall doch noch aufgeklärt werden kann.
    Die Art, wie dieses Buch geschrieben ist, gefällt mir sehr gut. Aus drei verschiedenen Perspektiven und mit verschiedenen Wahrnehmungen und Empfindungen konnten wir einen Blick auf das damalige Geschehen werfen und selbst während des Lesens darüber nachdenken, was wirklich passiert ist.

    Ich fand dieses Buch wirklich beeindruckend und kann es uneingeschränkt empfehlen. Von mir gibt es verdiente fünf Lesesterne.

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  • 5 Sterne

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    Nil_liest, 23.02.2017

    Spannend bis zur letzten Seite!

    Auch wenn ich mit Schlagwörtern wie „Pageturner“ und „spannungsgeladen bis zur letzten Seite“ nicht sonderlich gerne benutzte hier trifft es zu! Ein Buch das nicht in das klassische Genre Kriminalliteratur passt, aber auch kein einfacher Roman. Eine Schublade gibt es für dieses Werk nicht und das ist schon mal der erste gute Grund es zu lesen.

    E.O. Chirovici hat in „Das Buch Der Spiegel“ eine Geschichte erzählt, die eigentlich recht kurz ist, wenn man sie chronologisch hört und die Wahrheit kennt. Aber der Clou ist die Erzählweise der Geschichte, was der zweite Grund ist, dieses Buch zu lesen. Das Ereignis um das sich dieser Roman dreht passiert in den 1980er Jahren und wird nun in drei Teilen ans Licht gebracht von drei verschiedenen Erzählern, die sich die Geschichte gegenseitig übergeben. Es beginnt mit Peter Katz, einem Literaturagenten, der ein Manuskript sichtet, es gut findet und sich mit dem Autor in Verbindung setzen möchte…schon an der Stelle sollte nicht mehr verraten werden.
    Jeder der drei Teile ist zudem aus einer anderen sehr persönlichen Sicht geschrieben. Jeder Teil hat die Geschichte als roten Faden, aber man lernt auch diese drei Menschen sehr gut kennen. Somit wird es nie langweilig, weil man zu Beginn jedes neuen Abschnitts wie neu beginnt und einen andere Perspektive einnimmt. Aber der Vorteil ist, dass jede neue „Runde“ mit mehr Informationen beginnt. Die Verwirrung wird aber wirklich fast auf der letzten Seite erst aufgelöst.

    Der dritte gute Grund diesen Roman zu lesen ist die flüssige Sprache. Natürlich auch auf Grund der guten Übersetzung von Silvia Morawetz und Werner Schmitz. Sprachlich gibt es einige Stellen, die höchst interessant sind und auch das Zitatpotential ist hoch wie beispielsweise: „Zuweilen sind die Toten stärker als die Lebenden“ (Seite 25).

    Fazit: Inhalt gut – Schreibstil gut – Plot gut – wenig Blut mit viel Spannung = Was will man mehr? Ich empfehle diesen Roman allen die gerne eine Kombination aus Whodunits und guter Literatur lesen möchten.

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  • 5 Sterne

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    Lyca, 20.02.2017

    aktualisiert am 26.02.2017

    Wenn man denkt es kann kaum noch besser werden als ein Buch in einem Buch zu lesen fängt der Lesespass gerade dann erst richtig an.
    Der Autor weiss ganz genau wie man einen Leser für sich einnimmt, dafür bedarf es nicht mal grosser Emotionen, es ist die Erzählung und die Neugier die einen von der ersten Seite an packt. Die Sprache ist sehr sachlich und nüchtern, was besonders gut zu dem Buch passt. Überragend ist auch das Erzähltempo, man bekommt Zeit die Personen kennenzulernen, sich selber Gedanken um den weiteren Verlauf zu machen ohne die Geschichte aus den Augen zu verlieren. Alles läuft problemlos ineinander über, sodass man den Roman flüssig lesen kann.
    Der Roman, der auch als Krimi durchgehen könnte, wird überaus realistisch, nachvollziehbar und im Bezug auf die Charaktere detailliert erzählt. Manchmal habe ich mich gefragt ob der Autor mich mit den Details in die Irre führen will damit ich bloss nicht weiss was für die Auflösung wichtig sein könnte. Und genau das ist ein Nebeneffekt dieses Buches, denn bei der ganzen Recherche stösst man auf so viel Widersprüchliches, dass ich als Leser sehr schnell nicht mehr wusste wem man Glauben schenken darf. Jeder der noch lebenden Beteiligten zeigt eine neue Sichtweise auf, keine Aussage stimmt mit der eines anderen überein, es ist überaus schwer zu sagen wer überhaupt die Wahrheit sagt oder etwas zu verbergen hat.
    Man kommt nicht umhin selber Theorien aufzustellen und diese sofort wieder zu verwerfen wenn man neue Erkenntnisse gewinnt.
    Ich hatte ein dringendes Bedürfnis zu erfahren wer denn nun der Mörder von Joseph Wieder war. Wer hatte überhaupt ein Motiv diesen Mann, eine Berühmtheit in der Psychologie, zu ermorden. So viele Fragen die mich angetrieben haben das Buch in einem Rutsch zu lesen.
    Es ist eine tolle Umsetzung einer interessanten, mir neuen Idee und so war es auch eine gute Überlegung, dass man vier Ich-Erzählern folgen darf und dadurch an den journalistischen Recherchen sowie auch den polizeilichen Anteil hatte, denn als letzten Erzähler bekommen wir einen pensionierten Polizisten, der durch Kontakte an wichtige Informationen kommt und selber mit dem Fall vertraut ist.
    Auch wenn an den Charakteren ehrlich gesagt nichts besonderes ist, bleibt mir diese originelle Geschichte auf jeden Fall in Erinnerung. Denn auch wenn meine Erwartungen nicht sehr hoch waren wurden sie mehr als erfüllt.
    Obwohl ich mir ein paar Erklärungen mehr zu den Arbeiten des Professors Wieder gewünscht hätte, mir die Details zu teils unwichtigen Charakteren manchmal zu viel waren und es ein paar Sachen gibt die mir selbst im Nachhinein noch unerklärlich bleiben, war es ein Buch, das wirklich Spass gemacht hat.

    Fazit:
    Bin froh diesen Roman gelesen zu haben.
    Das Besondere ist, dass man nie weiss was als nächstes geschieht, es folgt eine Überraschung der anderen nur um am Ende ein stimmiges und nachvollziehbares Bild zu erschaffen.
    Man fällt auf die Charaktere herein, man rätselt, stellt selber Theorien auf und kann die Lösung kaum abwarten. Eine Leseempfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 15.02.2017

    Das Buch der Spiegel, von E. O. Chirovici

    Cover:
    Ein schönes Cover.
    Aber am Ende des Buches weiss ich nicht was es mit der Geschichte zu tun hat.

    Inhalt:
    Literaturagent Peter Katz, erhält ein Manuskript von Richard Flynn. Dieser Schreibt über die Ermordung des bekannten Professors Joseph Wieder in Princeton vor 20 Jahren. Der Fall damals wurde nie geschlossen und Flynn behauptet neue Erkenntnisse zu haben und die Wahrheit berichten zu müssen.
    Doch das Manuskript endet plötzlich und als Katz das ganze Manuskript kaufen will ist Flynn leider kurz vorher verstorben.
    Besessen davon, das Ende der Geschichte zu erfahren, lässt Katz weitere Recherchen durchführen. Doch je tiefer der Fall beleuchtet wird, desto bizarrer und Widersprüchlich wird das Ganze.
    Wer lügt, wer sagt die Wahrheit?
    Und: gibt es überhaupt eine Wahrheit?

    Meine Meinung:
    Ein unglaubliches Buch.
    Ich kann es gar nicht in Worte fassen, dieses Buch, diese Faszination muss man selber erleben und sich selber Seite für Seite erlesen.
    Die Recherchen bringen viele Geschichten und viele Facetten um ein und dieselbe Handlung zutage. Und jede ist in sich logisch und nachvollziehbar. Doch wenn man sie mit den anderen vergleicht bemerkt man, dass sie sich unterscheiden und irgendjemand nicht die Wahrheit sagen kann.
    Immer wieder werden wir mit neuen Personen und Charakteren und dann mit einer neuen Sicht der Dinge konfrontiert. Und der Autor versteht es gut uns recht schnell in dieser neuen Sicht der Dinge „heimisch“ zu fühlen, wir sehen das Gesagte als Wirklichkeit.

    Ich kann es nicht besser erklären. Hier noch drei Zitate, die den Geist des Buches deutlich machen.

    „Erinnerungen an Vergangenes sind nicht unbedingt Erinnerungen an wirklich Geschehenes“.

    „Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten, und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen“.

    "Die Lebenden begehen ständig Fehler, die Toten hingegen werden von ihren Hinterbliebenen schnell in eine Aura der Unfehlbarkeit gehüllt."

    Ich sage jetzt nur noch: Die Wahrheit liegt immer im Auge des Betrachters.

    Autor:
    E. O. Chirovici stammt aus einer Familie rumänischer, ungarischer und deutscher Herkunft und ist in einer rumänischen Kleinstadt im Süden Transsylvaniens aufgewachsen. Seit seinem zehnten Lebensjahr schreibt er Geschichten, seit 2014 ist er nun hauptberuflich Schriftsteller.

    Mein Fazit:
    Ein sagenhaftes, unglaublich spannendes Verwirr-, Verdreh-, und Verzerrspiel um Wahrheit, Erinnerungen und Wirklichkeit. Das Buch hat mich mit jeder Seite mehr fasziniert. Wusste ich ganz am Anfang nicht ganz was ich damit anfangen soll, hat es mich schon bald in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Soviel unterschiedliche Geschichten und Blickwinkel im Umfeld von einem Mord – unglaublich!
    Ganz klar, von mir eine Lese- und Kaufempfehlung und volle 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sonja K., 06.03.2017

    Der Literaturagent Peter Katz wird beim Lesen eines unaufgefordert eingesandten Teil-Manuskriptes neugierig. Es ist nur der Anfang einer autobiografischen Geschichte, sie bricht an einer spannenden Stelle ab und Katz ist nicht nur neugierig auf den Rest, er wittert auch ein gute Vermarktungsmöglichkeit für das Buch. Doch bevor es zu einem Treffen mit dem Autor kommt, verstirbt Flynn. Katz setzt einen bekannten arbeitslosen Drehbuchautor auf die Story an, denn Flynns Manuskript erzählt von einem bekannten Mordfall vor 28 Jahren, der bisher nicht aufgeklärt werden konnte.

    Der Aufhänger der ganzen Geschichte ist der Mordfall an Prof. Wieder vor 28 Jahren. Einer, bei dem nie ein Täter oder eine Täterin oder ein eindeutiges Motiv gefunden werden konnte. Nun verstirbt einer, der vielleicht mehr davon wusste und hinterlässt Andeutungen, verarbeitet in einem Buch. Ein spätes Geständnis? Eine Aufdeckung von geheimen Wissen?
    Im Buch geht es aber nicht nur um das verschwundene Buch, sondern vor allem um die spannende Frage, was geschah damals in der Mordnacht wirklich.

    "Das Buch der Spiegel" lässt auch den Leser ahnungslos. In der Geschichte gibt es mehrere Teile, in dem erst der Lektor Peter Katz, dann der Autor Richard Flynn, dann der Dekektiv spielende Drehbuchautor und anschliessend einer der damals ermittelnden Polizisten erzählen.
    E.O. Chirovici hat die Geschichte wie eine Zwiebel verpackt, erst nach und nach lösen sich die Schichten. Langsam und genau beschreibt er die einzelnen Schritte, geht in die Tiefe, arbeitet seine Protagonisten aus, zeichnet hervorragend die Handvoll an Menschen, die als Täter in Frage kommen, lässt uns als Leser falles mitverfolgen, mitraetseln und mit in die Irre gehen. Eine Wahrheit ist nicht immer die Wahrheit. Jeder Blickwinkel scheint Neues oder andere Wahrheiten hervorzubringen. Aussagen stehen gegen Aussagen. Wirklichkeit und Vergangenheit, Erlebtes und das retroperspektivische Erlebte, das der Einzelne sich unbewusst anpasst, werden vermischt. Ein reizvolles Szenario bei einer Mordermittlung nach so vielen Jahren.

    Es ist kein Krimi, der Action braucht. Es hat psychologische Tiefe, der Autor spielt mit den Erinnerungen, den Aussagen, den Protagonisten. Er lässt zwar auch dem Zufall eine grosse Rolle spielen, aber das ist bei einem Roman auch legitim. Was mich mehr überraschte, mehr nachdenklich machte, ist der nach und nach vollzogene Wechsel zwischen gut und böse, zwischen Schuld und Unschuld. Alles scheint am Anfang einfach - doch nichts ich einfach einfach.

    Der Schreibstil ist flüssig, die Wechsel der Erzähler halten die Spannung, genau wie die Nachforschungen, die peu a peu versuchen eine Wahrheit ans Licht bringen. Eine Wahrheit ? Gibt es die ? Verzwickt, verworren, verdreht - ein Gespinst an Erinnerungen muss entknotet werden. Alles scheint einfach ? - Fehlanzeige. Trotz aller scheinbar leichten Nachforschungen und verwickelten Erkenntnissen schafft es der Autor mich gegen Ende noch positiv zu überraschen !

    Ein Buch, über das man noch länger nachdenkt, über das was Wahrheit oder nur Reflexion, nur Spiegelbild einer Wahrheit, verdrehte Wahrheit ist.
    Nicht nur die Blickwinkel der Betrachter wechseln im Buch, auch die Sichtweisen der Leser auf Verdächtige werden immer wieder kräftig durchgerüttelt.

    Fazit:
    Ein faszinierendes Buch mit spannenden Perspektivwechseln und der Suche nach der einen Wahrheit - wenn es die denn geben sollte.
    Eine tiefgründiger, psychologischer Roman.Raffiniert, fesselnd, interessant und mal was ganz anderes !!!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tany B., 09.02.2017

    Peter Katz ist Literaturagent. Eines Tages erhält er ein Anschreiben, das sein Interesse weckt. Er liest den beigefügten Auszug aus dem Manuskript und ist fasziniert: der Autor Richard Flynn beschreibt wahre Begebenheiten rund um einen Mord, der schon viele Jahre vergangen ist. Neue Erkenntnisse hätten ihn dazu bewogen, alles aufzuschreiben. Als er Richard Flynn kontaktieren will, erfährt er, dass dieser im Sterben liegt. Das Manuskript ist nicht aufzufinden. Die Sache lässt Peter Katz keine Ruhe und er stellt Nachforschungen an.

    „Das Buch der Spiegel“ treibt ein böses Spiel mit dem Leser. Es macht ihn nämlich ständig unglaublich neugierig, wie es weiter geht, so dass man kaum aufhören kann zu lesen. Den Manuskript-Auszug, den Peter Katz liest, bekommt auch der Leser zu lesen. Und gerade, wenn man vergessen hat, dass es nur ein Teil des Manuskripts ist und an der spannendsten Stelle natürlich, bricht der Auszug ab.

    Es gibt drei verschiedene Erzähler: Peter Katz bestreitet den ersten Teil. Später ermitteln noch der Journalist John Keller und der pensionierte Polizeibeamte Roy Freeman in dem Fall. Diese drei unterschiedlichen Perspektiven machen die Geschichte sehr reizvoll und ermöglichen verschiedene Sichten auf die Ereignisse. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich: ich finde, die drei unterschiedlichen Protagonisten haben keine „eigene Stimme“, ihre Erzählweise ähnelt sich zu sehr. Aber da das Buch mich so unglaublich gefesselt hat, kann ich darüber hinwegsehen.

    Ich konnte es wirklich nicht aus der Hand legen und habe es in zwei Tagen durchgelesen. Alle, die mit dem Mord irgendwie in Verbindung stehen machen komplett unterschiedliche und widersprüchliche Aussagen. Als Leser weiss man gar nicht mehr, wem man Glauben schenken kann. Der ermordete Professor hat zum Thema Erinnerungen geforscht und das macht die Sache noch verwirrender und spannender. Lügen die Beteiligten oder können Sie sich nicht erinnern? Wie gut kann man sich überhaupt auf seine Erinnerungen verlassen? Sind diese nicht immer persönlich gefärbt?

    Es gibt viele unerwartete Wendungen und zeitweise hatte ich Angst, dass das Buch ins esoterische oder übernatürliche abdriften könnte, denn ein schlechtes Ende kann bei dieser Art von Roman das ganze Leseerlebnis trüben. Das ist aber nicht der Fall, so wohl die Wendungen als auch das Ende sind in meinen Augen sehr plausibel umgesetzt.

    Eigentlich ist dieser Roman fast schon ein Krimi, eine klassische Whodunit-Geschichte. Sie ist aber sehr ungewöhnlich und klug aufgebaut.

    Da das Buch mich so sehr gefesselt hat muss ich ihm auf jeden Fall 5 Sterne geben! Leseempfehlung an alle, die es mysteriös und spannend mögen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Krimine, 22.02.2017

    Das Buch der Täuschungen

    Als der Literaturagent Peter Katz ein ungewöhnliches Schreiben des Autors Richard Flynn erhält, ist seine Neugierde geweckt. Zwar dauert es noch einige Zeit, bis er das eingesandte Manuskript endlich liest, ist sich dann aber sicher, dass er hier einen besonders spannenden Roman in den Händen hält. Denn der Autor selbst berichtet von einem unaufgeklärten Mord, der im Winter 1987 in Princeton begangen wurde und dessen Opfer der bekannte Professor Joseph Wieder war. Doch leider enden seine Erzählungen in der Nacht, in dem das Verbrechen geschah, ohne auf die näheren Umstände und die Identität des Täters einzugehen. Mit dem Ziel, auch den Rest der Geschichte zu erfahren, nimmt Peter Katz Kontakt zu Richard Flynn auf, muss aber erfahren, dass dieser verstorben ist. Von nun an setzt er alle Räder in Bewegung, um an das verschollene Manuskript zu gelangen und damit hinter die Lösung des merkwürdigen Falls. Ein Unterfangen, das sich als äusserst schwierig erweist, wenn nicht sogar unmöglich ist.

    „Das Buch der Spiegel“ macht genau das, was sein Titel offenbart. Es hält seinen Figuren einen Spiegel vor, in welchem sie nur sehen, was ihren ihre Vorstellungen entspricht. Dadurch dauert die Suche nach einem perfiden Mörder sehr lange, da die einzig feststehende Tatsache in dem mit vagen Andeutungen und Vermutungen gespickten Geschehen der Mord an dem Psychologieprofessor Joseph Wiener ist. Aus der Sicht verschiedener Figuren heraus, die allesamt an der Aufklärung des schweren Verbrechens beteiligt sind, wird die Geschichte mit immer wieder neuen Ansätzen eher unspektakulär erzählt. So wechseln sich die Aussagen der befragten Personen und ihre ganz persönlichen Erinnerungen mit gewährten Einblicken in vorliegende Ermittlungsakten und angestellte Vermutungen ab und ergeben ein Bild, das sich anstelle zu klären, immer verschwommener wird. Ein gelungenes Verwirrspiel, das im Kopf des Lesers entsteht und das ihn zum Opfer einer gelungenen Täuschung werden lässt.

    Fazit:
    „Das Buch der Spiegel“ ist ein Roman, in dem es vor allem um die eigene Wahrnehmung, um die Spiegelung der Erlebnisse im Gehirn und um die Vermischung mit nicht realen Dingen geht. Kombiniert mit einer undurchsichtigen Kriminalgeschichte, wechselnden Figuren und unabsehbaren Ereignissen zieht er den Leser schnell in seinen Bann.

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sanne, 15.02.2017

    Die Wahrheit des einen ist die Lüge des anderen.

    Literaturagent Peter Katz erhält ein unverlangt eingesandtes Manuskript. Autor ist Richard Flynn. Vor siebenundzwanzig Jahren hatte er in Princeton Anglistik studiert und träumte davon, Schriftsteller zu werden.
    Das Manuskript handelt von der brutalen Ermordung Joseph Wieders. Wieder war Professor für Psychologie. Doch Richards Text endet abrupt. Der Fall wurde nie aufgeklärt. Erst nach 28 Jahren gelingt es einem ehemaligen Detective den Cold Case zu lösen.
    Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive, unter anderem aus Sicht von Richard. Es geht um ein Dreiecksverhältnis zwischen ihm, seiner Freundin Laura Baines und Professor Wieder. Was ist wahr und was ist nur das Ergebnis unserer Fantasie?
    War Laura Wieders Geliebte? Hat sie Richard die ganze Zeit angelogen? Stimmt das überhaupt, was Richard erzählt? Hatte er tatsächlich eine Beziehung mit Laura? Und was hat Derek, „der Mann für alle Fälle“, mit alldem zu tun? Nichts ist wie es scheint, keiner so unschuldig, wie er tut.
    E.O. Chirovici erzählt seine Geschichte aus wechselnden Perspektiven. Er beginnt und endet mit Literaturagent Peter Katz. Zur Abrundung des Bildes lässt der Autor auch andere Akteure - neben Richard - den Reporter John und Ex-Detective Roy zu Wort kommen.
    Doch leider stirbt Richard, bevor er befragt werden kann. Ein Verdächtiger leidet unter retrograder Amnesie und Roy befindet sich im Frühstadium von Alzheimer. Die Spuren sind alles andere als eindeutig.
    E.O. Chirovici ist ein grossartiger Erzähler. Was für eine schöne Sprache. Der Autor erzählt die hochkomplexe Geschichte in perfektem Tempo und mit stetig steigender Spannung bis zum überraschenden Ende. Die Dialoge sind authentisch.
    Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Richard ist mir sofort ans Herz gewachsen. Seine Freundin Laura war mir dagegen suspekt. Und der Professor ist ein Manipulator. Er führt geheime Experimente durch. Insassen der Psychiatrie werden als Versuchskaninchen missbraucht.
    Mein Lieblingszitat: „Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten, und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen“.

    Fazit: Ein klug komponiertes, anspruchsvolles Buch. Ein kleines Meisterwerk. Für mich das bisherige Highlight des Jahres 2017!

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Orest, 14.02.2017

    Raffinierte Suche nach der wahren Erinnerung
    Chirovici konstruiert hier sehr geschickt einen ausgezeichneten Roman. Was ist wahr, was ist falsch und was ist gelogen? Das sind die Fragen mit denen sich die Protagonisten auseinandersetzten müssen.
    Ein Literaturagent erhält einen spannenden Auszug aus einem autobiographischen Manuskript und möchte das Buch verlegen. Es gestaltet sich jedoch als schwierig an das ganze Manuskript heranzukommen, also löst er eine Lawine von Suchaktionen aus. Dabei geht es nicht mehr nur noch um das vollständige Manuskript, sondern vor allem um seinen Wahrheitsgehalt.
    In mehreren Abschnitten wird die Suche aus der Sicht verschiedener Figuren dargestellt. Sie alle versuchen an die Protagonisten aus dem Manuskript und deren Erinnerungen heranzukommen. Doch im Verlauf der Geschichte stellt sich immer wieder die Frage wessen Erinnerungen man trauen kann. Wer lässt sich von seinen eigenen Erinnerungen täuschen und wer täuscht bewusst falsche Erinnerungen vor?
    Das klingt alles etwas vage und ungenau, aber ich möchte nicht weiter auf den Inhalt eingehen, um der Geschichte ihre Spannung nicht zu rauben. Denn nicht nur die Aussage des Buches zur Natur unserer Erinnerungen ist gelungen, sondern auch die Geschichte, die Chirovici entwirft. Nach dem Lesen des Auszuges aus dem Manuskript, möchte der Leser selbst natürlich auch unbedingt seinen Ausgang erfahren. Daher fesselt einen die Suche nach der Wahrheit mindestens genauso wie Chirovicis Protagonisten.
    Ich muss allerdings warnen: Der Roman ist eindeutig keine Strandlektüre, man muss sich auf die verworrene Handlung konzentrieren und bekommt keinen gewöhnlichen Kriminalroman zu lesen. Die Konstruktion der Geschichte und ihre Aussage stehen für den Autor im Mittelpunkt, aber die Unterhaltung des Lesers kommt in meinen Augen auch nicht zu kurz.
    Allen die etwas für anspruchsvollere, gut geschriebene Bücher übrig haben kann ich den Roman unbedingt empfehlen.

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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. J., 24.03.2017

    1987 wird der renommierte Professor Wieder ermordet aufgefunden. Er beschäftigte sich mit dem Phänomen Erinnerung, insbesondere der Analyse verdrängter Erinnerungen. Demnach wären Erinnerungen „eine Art Gelatine, die sich in jede beliebige Form bringen lässt“ (Zitat). Und genau darum geht es in dem Buch, die Aufklärung des Mordes ist dabei eher zweitrangig. Hauptsächlich drei Personen begeben sich auf Spurensuche und berichten jeweils aus ihrer Sicht: der Literaturagent mit dem Fragment eines Manuskriptes, ein engagierter Journalist und der damals zuständige Polizist. Jeder bietet nicht nur persönlich Einblicke, sondern auch neue Blickwinkel auf das mögliche Motiv und den möglichen Täter. „Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen.“ (Zitat). Dem Autor gelingt es gekonnt die Puzzlestücke zu verteilen, das Interesse durchweg aufrecht zu erhalten und brilliert mit seinem Schreibstil. Fazit: „Ein gutes Buch kann man nur lesen, nicht darüber sprechen.“ (Zitat)

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    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isaopera, 15.02.2017

    Die Erinnerung des Menschen ist ein faszinierendes Gebilde, das sehr individuell geprägt und von aussen kaum erschliessbar ist. E.O. Chirovici nähert sich der Frage, wie verlässlich unser Gedächtnis ist, in diesem Buch auf eine sehr spannende und originelle Weise. Natürlich ist die Frage für viele nicht ganz neu, die sich mit dem Thema ein wenig beschäftigt haben. Die Handlung, in die der Autor diese Frage eingebettet hat, hat mich allerdings sehr gepackt und immer wieder hinter's Licht geführt. Super!
    Aufhänger der ganzen Sache ist ein realer Mordfall, der in den 1980er Jahren an der Universität Princeton geschehen ist. In der Geschichte scheint es zunächst um ein verschwundenes Manuskript zu gehen, allerdings wendet sich die Handlung schnell den offenen Fragen um das eigentliche Verbrechen zu. Hierbei handelt es sich meiner Meinung nach dennoch nicht um einen Krimi, denn das Buch ist zwar spannend geschrieben, aber enthält auch viele psychologische Fakten und wirkte auf mich eher wie ein Roman mit dunkler Seite ;)
    Die Figuren sind gut beschrieben, entfalten aber erst nach und nach ihre Persönlichkeit. Nichts ist, wie es scheint und bis zum Schluss hat der Autor es immer wieder geschafft, mich zu überraschen!
    Diese zahlreichen Wendungen, die trotzdem niemals langweilig oder abstrus waren, haben mir besonders gut gefallen.

    Ich bin keine Krimi-Leserin, dennoch konnte mich dieses Buch absolut in seinen Bann schlagen. Meiner Meinung nach wäre es der perfekte Stoff für einen Film! Also, liebe Produzenten, bitte verfilmt diese spannende Geschichte; und ihr, liebe Leser, solltet das Buch ganz bald in den Händen halten :)

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  • 5 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fredhel, 12.03.2017

    "Das Buch der Spiegel" beleuchtet einen dreissig Jahre zurückliegenden Mordfall an dem prominenten Psychologie Professor Wieder von verschiedenen Seiten. Zu Beginn erhält der Lektor Peter Katz von einem gewissen Richard Flynn ein Romanfragment zur Ansicht, das sich mit den Ereignissen von damals aus der Sicht des Autors beschäftigt, der selbst unter den Verdächtigen zählte. Leider verstirbt der Autor bevor Peter Katz mit ihm in Verbindung treten kann, denn diese ersten Kapitel versprechen ein Knüller zu werden. Katz beauftragt den Detektiv John Keller mit weiteren Nachforschungen, und um Licht in diesen ungeklärten Mord zu bringen. Als neuer Erzähler trägt Keller weitere Bausteine zusammen, aber muss letztendlich die Suche einstellen. Erst der dritte Erzähler, der pensionierte Polizist Roy Freeman, löst die Rätsel und findet den wahren Mörder.
    Der Titel des Buches ist meisterhaft gewählt. Die Wahrheit wird von den beteiligten Personen bewusst oder unbewusst verzerrt dargestellt oder auch wahrgenommen. So wird das Geschehen von damals immer wieder anders dargestellt. Für den Leser steigert das die Spannung immens, denn jede eigene Vermutung wird schnell wieder zerlegt. Auch die beteiligten Personen sind durch die verschiedenen Aussagen nur schwer einzuschätzen. Ich bin richtig froh, dass es gegen Ende dann doch eine einzige Wahrheit gibt, nicht nur über den Mord an sich, sondern auch über den Verbleib des Manuskripts.

    "Das Buch der Spiegel" ist ein anspruchsvolles Buch, wunderbar geschrieben und von Anfang an so voller Spannung, dass man es nicht aus der Hand legen kann. Absolut empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

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    Bärbel K., 24.02.2017

    Dieser Krimi ist einfach unbeschreiblich: fesselnd, spannend, aber auch widersprüchlich.
    Drei Menschen (ein Literaturagent, ein Journalist und ein Ex-Polizist) versuchen herauszubekommen was vor mehr als 20 Jahren im Haus von Dr. Joseph Wieder geschehen ist. Immer wenn einer seine Ermittlungen frustvoll aufgibt, macht sich der nächste an die Recherche. Jeder der Drei erfährt immer nur Teilwissen und wird bei der Suche nach der Wahrheit mit individuell verzerrten Wahrnehmungen, Vermutungen aber auch mit Lügen konfrontiert. Daher stammt auch der Titel des Buches: angelehnt an die Zerrspiegel auf Jahrmärkten, die die Bilder auch verzerren. Das Ganze wird vom Autor wunderbar in Worte gefasst. Stilistisch brillant fand ich, dass zum Ende der Kapitel immer düstere Entwicklungen und vage Andeutungen zu einer völlig konträren Entwicklung der Handlung angeführt waren. Als Leser hat man da automatisch seine Phantasie einsetzten müssen und die Spannung hielt sich dabei immer auf hohem Level.
    Zum Teil benutzt E.O. Chirovici sehr blumige Umschreibungen, die mir ausgesprochen gut gefallen haben. So umschreibt er beispielsweise den regenverhangenen, trüben Himmel farblich mit Kohlsuppe. Da hat man doch gleich ein Bild vor Augen.
    Auch am Ende des Buches bleiben noch viele Fragen offen. Finde ich nicht schlecht. So kann jeder Leser seine eigenen Schlüsse und Vermutungen ziehen.
    Ein in der Art geschriebenen Krimi >und das waren schon sehr viele< habe ich bisher noch nicht gelesen. Ich bin voll begeistert und kann dieses Buch nur wärmstens als Geheimtipp weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    StefanieFreigericht, 20.03.2017

    Von der Kunst der Vivisektion des menschlichen Geistes

    Richard Flynns Manuskript-Anfang weckt das Interesse von Literaturagent Peter Katz – Stil und Inhalt sind gut, anders. Er und wir lesen über ein Ereignis, das sich während Flynns Zeit in Princeton zutrug, über Flynns Mitbewohnerin Laura Baines und über den charismatischen Psychologie-Professor Joseph Wieder. Flynn schreibt über seine Beziehung mit Baines und deren und seine Arbeit für Wieder.

    Warum sollte das jemanden interessieren? Nun, Wieder wurde ermordet, kurz vor Weihnachten. Und an genau dem Abend, als Wieder ermordet werden wird, endet der Ausschnitt aus dem Manuskript - als sich Flynn auf den Weg zu Wieders Haus macht. Und die Verdächtigen? Zuhauf. Da wird gesagt „Für jemanden wie Richard Flynn…existieren die Grenzen zwischen Fiktion und Realität nicht oder sind sehr durchlässig.“ S. 151f Und zu Laura heisst es „Stand ihr aber jemand im Weg, war der ein Hindernis und musste weggeräumt werden.“ Und das Opfer selbst soll die „Kunst der Vivisektion des menschlichen Geistes“ S. 217 beherrscht haben – und obendrein geheime Experimente für das US-Militär durchgeführt haben.

    Warum ist das ein fesselndes Buch? Autor E.O. Chirovici (gesprochen „Kirowitsch“ laut Verlag, danke) schreibt dieses Buch aus mehreren Perspektiven. Er leitet ein mit dem Literaturagenten Katz, wechselt zum Manuskript-Flynn, zwei weitere Personen kommen noch zu Wort. Und mit jeder neuen Perspektive wechselt auch der Schreibstil, weshalb der Roman zum einen literarischer ist als der Durchschnittskrimi, und, was noch mehr ist: die Informationen rücken von Seite zu Seite in ein jeweils neues Licht, nicht nur durch die Erzähler, mehr noch durch die verschiedenen Personen, die diesen Erzählern Auskunft geben zu den damaligen Ereignissen.

    Aber - warum „Das Buch der Spiegel“ lesen und nicht einen x-beliebigen Krimi? In den meisten spannenden Büchern gibt es ein einfacheres Weltbild. Da ist der Ermittler(-trupp), dem gegenüber die Verdächtigen, deren Aussagen von den „Guten“ sozusagen durch diese objektiviert aufgenommen werden. Menschliche Fehler durch subjektive Wahrnehmung sind quasi ausgeschlossen. Das widerspricht natürlich der Realität – lässt sich aber gut (und auch meistens von mir gerne) lesen – ist jedoch gelegentlich doch eher schlicht. Entsprechend lege ich an die Bewertung von spannender Literatur durchaus geringere Massstäbe an als an anspruchsvolle Bücher. Chirovici durchbricht diese Begrenzungen – und dennoch bleibt sein Roman genauso spannend und locker-fix lesbar wie das Genre.

    „One man’s truth is another man’s lie“ wird der englische Originaltitel „The Book of Mirrors“ beworben – im Buch selbst heisst es am Ende „Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigenen Obsessionen gesehen.“ S. 307 Was Agatha Christies Poirot zum Ende meist vor einem Kamin vornimmt, wenn er über die diversen Lügen und Verschleierungsmotive zum Mörder gelangt, davon gelingt Chirovici mit seinem Ende gewissermassen die Potenzierung.



    Diesmal Empfehlung für einen Folge-Film: Rashomon von Akira Kurosawa (bitte nicht das Hollywood-Remake, auch wenn sonst Paul Newman ein toller Schauspieler ist)

    und ein Folge-Buch von Agatha Christie "The Murder of Roger Ackroyd" / deutsch "Alibi"

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 27.02.2017

    Was, wenn jemand gar nicht lügt, sondern sein Geist ein bestimmtes Ereignis lediglich umformuliert hat - wie ein Drehbuchautor, der an seinem Text feilt? Genau davon handelt "Das Buch der Spiegel", nur dass wir es mit einem Mord zu tun haben, der Ende der 1980er in Princeton begangen wurde. Als der Literaturagent Peter Katz ein Manuskript des Autors Richard Flynn erhält, ist er sofort fasziniert. Er bekam das Schreiben im Januar, als alle in der Agentur sich noch von ihrem Festtagskater zu erholen versuchten. Die Nachricht war nicht in seinem Junk-Ordner, sondern im Posteingang gelandet, wo sie sich mit ein paar Dutzend anderen in die Schlange einreihte. Er warf einen Blick darauf, fand sie interessant, druckte sie zusammen mit den angehängten Seiten des Teilmanuskripts aus und legte alles in seine Schreibtischschublade. Mit anderem beschäftigt, vergass er es dort. Erst am Ende des Monats, an einem verlängerten Wochenende, entdeckte er die Papiere wieder in einem Stapel anderer Einsendungen. Flynn schreibt über die Ermordung des berühmten Professors Joseph Wieder in Princeton – vor einem Vierteljahrhundert. Der Fall wurde nie aufgeklärt, und Katz vermutet, dass der mittlerweile unheilbar kranke Flynn den Mord gestehen oder den Täter enthüllen wird. Doch Flynns Text endet abrupt. Katz will den Autor kontaktieren, aber Flynn ist zwischenzeitlich verstorben. Besessen davon, das Ende der Geschichte zu erfahren, versucht Katz, Laura Baines ausfindig zu machen, die als Studentin auf undurchsichtige Weise mit Wieder verbunden war. Doch je tiefer Katz in den Fall eindringt, desto mehr scheint er sich von der Lösung zu entfernen, er wird von jetzt an selbst ermitteln und auf eine Wahrheit stossen, die zerstörerisch ist - eine Wahrheit, die Leben vernichten oder aber retten kann. Denn es scheint niemand die Wahrheit sehen zu wollen - doch was ist wirklich passiert? Der Autor E.O. Chirovici, stellt in seinem atemberaubenden Roman die Gesetze des Kriminalgenres auf den Kopf. Er stellt nur da, er wertet, scheinbar nicht, all das überlässt er dem Leser. Und nimmt diesen damit in die Verantwortung aber der Autor tut dies auf eine höchst sachliche Art und Weise. Er benutzt dazu eine sehr schöne, ausgewählte Sprache. Er bildet das menschliche Verhalten in all seinen Facetten ab und erreicht damit eine Erkenntnis, was Menschsein ausmacht, die ich so selten nachvollziehbar gelesen habe. Diese Geschichte verstört, bedient keine vorgefertigten Meinungen und entlässt den Leser, nicht, ohne sich mit ihm auseinandersetzen zu müssen. In drei Akten erzählt der Autor die Geschichte einer tragischen Täuschung - und treibt dabei das raffinierteste Spiel mit der Leichtgläubigkeit der Leser. Wir erleben die Geschichte allerdings gleichzeitig auch aus der Rolle der Hauptverdächtigen. Denn nichts ist so wie es scheint und Jahrzehnte nach der Tat, beginnt die wahre Aufklärungsarbeit, an der jedoch keiner der damals Beteiligten ein Interesse hat. Ein atmosphärisch packender Thriller, der durch seine leisen Töne viel mehr wirkt als so manch bluttriefender Shocker. Ein Glanzstück, beste Krimikunst, atmosphärisch dicht und voller Wendungen kommt diese Geschichte daher. Unglaublich raffiniert! Ein Landhauskrimi von seiner besten Seite brilliant konstruiert, sprachlich wunderbar formuliert und spannend wie nur wenige Krimis. Kein Buch für Thillerliebhaber, bei denen sich die Leichen stapeln, eher ein beschaulicher Krimi bei dem das Ambiente stimmt. Es wird viel Zeit auf die richtige Stimmung verwendet, in der ein solches Verbrechen stattfinden konnte, und bei dem sich am Ende herausstellt, dass das eigentliche Verbrechen gar keins ist, vielmehr auf ein verborgenes hinweisen soll. Denn höchstwahrscheinlich hatte Richard Flynn sich bis zum Schluss geirrt. Wie es aussah, hatte Laura Baines, nun Dr. Laura Westlake, das Manuscript des Professors gestohlen und ihn am Boden liegen und sterben lassen, aber seine Geliebte war sie nicht gewesen. Derek Simmons hatte sich getäuscht, als er dachte, Richard Flynn sei durch die Schiebetür geflohen, nachdem er Wieder niedergeschlagen hatte. Joseph Wieder hatte zu Unrecht vermutet, dass Laura Baines und Richard Flynn eine Beziehung hatten. Alle hatten sich geirrt und durch die Fenster, in die sie zu spähen versuchten und die sich am Ende alle als Spiegel herausstellten, nur immer sich selbst und ihre eigene Obsessionen gesehen. Erinnerung an Vergangenes ist nicht unbedingt Erinnerung an wirklich Geschehenes, es geschieht nichts an der Oberfläche, alles ist längst geschehen, und entzieht sich doch nicht der Gerechtigkeit. "Das Buch der Spiegel" ist ein herausragender Krimi der lange nachhallt und wenn man ihn zu Ende gelesen hat, möchte man, mit dem jetzigen Wissen, das Buch noch einmal lesen! Dank vieler überraschender Wendungen spannend bis zum furiosen Finale. Erstklassig, vom Feinsten!!!

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  • 5 Sterne

    4 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Glücksklee, 16.02.2017

    aktualisiert am 16.02.2017

    Packende Suche nach der Wahrheit

    „Das Buch der Spiegel“ von E. O. Chirovici hat mich von Anfang an fasziniert und gefesselt. Es erzählt die Geschichte rund um den Studenten Richard Flynn, Laura Baines und einen anerkannten Professor der Psychologie, der in den 80er Jahren ermordet wurde. Dabei bedient sich Chirovici zuerst einmal verschiedener Ansätze, um dem Leser diese Geschichte zu erzählen – angefangen, mit einem Manuskriptauszug aus der Feder von Richard Flynn, der die Ereignisse aus der gegenwärtigen Perspektive rückblickend betrachtet und für sich einordnet.
    Dass die Handlung quasi durch ein „Buch“ (Manuskript) in einem Buch beginnt, war für mich dabei besonders spannend.
    Weitere Akteure sind unter anderem der Literaturagent, dem dieses Manuskript zugegangen ist, ein ehemaliger Reporter und ein Detective im Ruhestand, der an der damaligen Mordermittlung beteiligt war. Stück für Stück werden die Ereignisse von damals offen gelegt, wobei es dem Autor durch spannende Wendungen und neue Informationen gelingt, den Spannungsbogen durchgängig aufrecht zu erhalten.
    Die einzelnen Bruchstücke setzen sich erst zum Ende hin zu einem Gesamtbild zusammen – in der Zwischenzeit beleuchtet der Autor authentisch aus verschiedenen Blickwinkeln und den Ansätzen, die die „ermittelnden“ Personen verfolgen, die Geschichte und das Beziehungsgeflecht rund um den Mordfall des Professors.
    Chirovici schafft es in „Das Buch der Spiegel“ auch durch seinen Schreibstil, der durchgängig flüssig ist und durch die spannende Erzählweise zum Weiterlesen verleitet, dass die Lektüre ein spannendes Erlebnis ist. Der Leser geht zusammen mit den oben erwähnten Akteuren auf Spurensuche, wobei nicht alle aufgedeckten Informationen sofort ein stimmiges Bild ergeben und durchaus Raum für eigene Bewertungen der in Erfahrung gebrachten Informationen verbleibt.
    In der Gesamtbewertung vergebe ich daher für diesen Roman 5 von 5 Sternen. Die Lektüre war spannend, kurzweilig und ich mochte den Schreibstil des Autors sehr gerne.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Larissa D., 05.04.2017

    Story:
    Der New Yorker Literaturagent Peter Katz erhält per Email das Manuskript mit dem Titel "Das Buch der Spiegel" des Autors Richard Flynn.
    Es handelt sich dabei um eine verzwickte Liebesbeziehung der intelligenten attraktiven Studentin, die hin- und hergerissen zwischen dem Erzähler des Manuskripts und einem Psychologieprofessor, der inzwischen in Princeton ermordet wurde, ist. Richard Flynn ist nun selber unheilbar krank und kann sein Buch über den Mord an dem Psychologen, der nie aufgeklärt wurde, nicht beenden. Der Literaturagent beginnt dann, auf eigene Faust zu ermitteln. Katz beauftragt einen Freund, den Journalisten John Keller, um mehr über die Hintergründe des Mordes herauszufinden. Als Keller nicht weiter kommt und den Fall aufgeben will, kommt eine plötzliche Wendung. Polizist Roy Freeman nimmt sich der Sache nochmal an.
    Bewertung:
    Der Schreibstil des Autors ist ziemlich nüchtern und nahezu emotionslos. Besonders gut gefällt mir sein trockener Humor. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Ich-Perspektiven der Protagonisten Flynn, Katz, Keller und Freeman dargestellt. Es scheint dennoch, dass nichts zusammen passt, egal was herausgefunden wird. Widersprüchliche Erinnerungen, Halb- und Unwahrheiten reihen sich aufeinander. Wie verlässlich sind denn die Erinnerungen eines Menschen? Was ist davon wahr und was hat das Gehirn konstruiert?
    "Das Buch der Spiegel", ein Debüt Roman des rumänischen Autors E. O. Chirovici, hatte mich wunderbar unterhaltet und zugleich zum Nachdenken bewegt. Es ist ein herausragender spannender Thriller.

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  • 5 Sterne

    2 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tamaru, 13.03.2017

    Blick hinter die Spiegel
    Das "Buch der Spiegel" ist eine leise Geschichte, die uns Leser mitnimmt auf eine spannende Reise hinter die Spiegel.
    Zur Story:
    Der Literaturagent Peter Katz erhält einen Teil eines Manuskripts, in dem der Autor Richard Flynn verspricht, die Hintergründe des Todes von Joseph Wieder zu enthüllen, dessen Mord nie aufgeklärt werden konnte. Katz ist begeistert und möchte den Rest der Story erfahren, doch Flynn ist mittlerweile verstorben und das Manuskript unauffindbar. Da ihm die Geschichte nicht mehr aus dem Kopf geht beauftragt er den Journalisten John Keller mit Nachforschungen, damit dieser das Buch dann zu Ende schreiben kann. Und tatsächlich gelingt es John Keller die Hauptbeteiligten der Story ausfindig zu machen. Doch jeder erzählt ihm eine andere Wahrheit, oder doch eher deren Wunschdenken? Überzeugt davon, dass dieses Buch für keinen ein Segen ist, beschliesst er die Sache ruhen zu lassen. Doch die Steine, die er mit seinen Nachforschungen ins Rollen gebracht hat, sind nicht mehr aufzuhalten.
    Viele Geheimnisse tauchen auf und enden doch alle am gleichen Punkt, dem Tod von Joseph Wieder.
    Durch die sehr gut dargestellten Protagonisten ist man sehr schnell gefangen von der Story und weiss manchmal selbst nicht mehr, was ist Wahrheit und was Fiktion. Geht es den Beteiligten nach all der Zeit darum die Wahrheit ans Licht zu bringen, oder die Anderen von ihrer Version zu überzeugen, die sie nach all den Jahren als ihre eigene verinnerlicht haben, teilweise geschickt gesteuert durch Manipulation.

    Das Buch endet mit folgendem Zitat:
    "Erinnerung an Vergangenes sei nicht unbedingt Erinnerung an wirklich Geschehenes."
    Und spätestens nach diesem Satz stellt sich einem als Leser doch die Frage:
    Was sehen wir selbst, wenn wir in den Spiegel schauen. Die Wahrheit? Oder doch eher Wunschdenken, welches wir zu unserer Wahrheit gemacht haben?

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