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  • 5 Sterne

    Lymon, 18.05.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Moritz Hegers Roman „Aus der Mitte des Sees“ ist die berührende Geschichte des Benediktinermönches Lukas, der nach dem Austritt eines etwa gleichaltrigen Mitbruders von widerstreitenden Gefühlen beherrscht wird. Gerade hat er die Geburtsanzeige zur Geburt eines Sohnes seines ehemaligen Mitbruders und Freundes erhalten; nun tut er sich schwer, ihm aus freiem Herzen zu gratulieren. Einerseits grollt er ihm und fühlt sich von ihm im Stich gelassen und verraten. Andererseits empfindet er aber auch einen Stich Eifersucht darauf, dass der andere den Mut aufgebracht hat, dem Mönchsein den Rücken zu kehren und ein ganz anderes Leben zu wagen.
    Immer wieder zieht es ihn zum See, in dem er eigentlich nicht nur schwimmt, sondern eigentlich meditiert und betet.
    Ihm stellt sich die Frage, wie tragfähig sein eigenes Glaubensfundament eigentlich ist. Und dann tritt unverhofft Sarah in sein Leben und wirbelt es ganz schön durcheinander.
    Ein glaubwürdiger Roman, der den Leser intensiv teilhaben lässt am Innenleben eines Benediktinermönches, der sich seinen Zweifeln, seinen Fragen, seinem Glauben und seinen Gefühlen stellt.

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  • 5 Sterne

    Michael B., 23.02.2021

    Als Buch bewertet

    Wunderbar!!!
    Mit 'Aus der Mitte des Sees' ist Moritz Heger ein wunderbares Buch gelungen. Wahrhaft poetisch und mit schlichtweg schönen Sätzen lässt er die Leser*innen in die kontemplative Welt einer Benediktinerabtei eintauchen, lässt lebensweltlich banale Ereignisse, bedeutsame Lebensentscheidungen und Konflikte sich ereignen und schickt diese anhand der Themen Geburt und Tod, Selbstversenkung und Liebe, bei sich sein und beim anderen sein, auf die Bühne der Literatur. Die bildhaften Beschreibungen der Aussenwelt, die komlexe Innenwelt des Protagonisten, des Benediktiners Lukas, und die Haut als Grenze zwischen Innenwelt und Aussenwelt tragen in faszinierender Weise die Geschichte. Lukas, als einer der wenigen verbliebenen jüngeren Mönche erlebt über das Schwimmen und das Wasser noch sein Sein in der Welt - im Kloster ganz Geist, im Wasser ganz Körper. Bis ihm an seinem Steg am See Sarah begegnet und das Körperlich in ihm neu belebt, Körper und Geist sich vereinen.
    Schon lange habe ich in der Literatur nicht mehr an einer derart introspektiven Hauptfigur teilhaben dürfen! Unbedingte Leseempfehlung!!

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  • 5 Sterne

    vöglein, 12.03.2021

    Als eBook bewertet

    Schwimmen mit Bruder Lukas

    Eigentlich so gar nicht mein Genre, hat mich zuerst das Cover, aber auch gleich die Kurzbeschreibung fast magisch angezogen.
    Ein Leben im Kloster bzw. ein Ausstieg aus dem Kloster. Einmal ganz was anderes, eine Geschichte fernab des „normalen“ Lebens.
    Lukas und Andreas, beide Mönche in einer Benediktinerabtei, seit langem befreundet.
    Doch Andreas steigt aus, entscheidet sich für ein weltliches Leben mit Familie.
    Und Lukas?
    Er stellt nicht nur sein Klosterleben und seine Freundschaft zu Andreas in Frage, neun, auch seine eigene Vergangenheit und Zukunft wird beleuchtet.
    In seinen „inneren“ Zwiegespräche gibt er uns Einblicke in sein Leben und Wirken.
    Und dann begegnet ihm Sarah.......
    Anfänglich brauchte ich etwas, um mich in die doch ungewöhnliche Schreibweise einzufinden.
    Insgesamt unspektakulär erfährt der Leser viel über das Innenleben eines Benediktinermönches und dessen inneren Kämpfen, Zweifeln und Glaubenskrisen.
    Ein schönes, stilles, leises Buch für ganz entspannte Lesestunden, definitiv keine Lektüre für mal kurz zwischendurch.

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  • 5 Sterne

    Gabriele S., 03.08.2021

    Als Buch bewertet

    Ein wunderbar berührendes Buch über die Gedankenwelt und Zerrissenheit eines Mönches.

    Bruder Lukas, mittlerweile jüngstes Mitglied eines Klosters, erhält die Geburtsanzeige eines ehemaligen Bruders Andreas. In poetischen Sätzen lässt uns der Autor teilhaben an den Zweifeln und Freuden von Bruder Lukas. Dieser ringt mit Gott und sich selbst. Er bewundert Andreas für dessen Entscheidung für die Frau und hasst ihn aber gleichzeitig für den Verlusst des Gefährten und Freundes. Er freut sich über das Kind, kann aber nicht aufrichtig gratulieren, da er zweifelt, dass zwischenmenschliche Gefühle ausreichen um das Klosterleben hinter sich zu lassen.

    Er fühlt sich verantwortlich für den Erhalt des Klosters und die älteren Mitbrüder. Er liebt die Einsamkeit am See und das Schwimmen darin, aber er vermisst gleichzeitig Andreas und dessen Chor, derem Mitglieder sich oft am See trafen.

    Und dann taucht Sarah in der Klausur auf, ... und am See ...

    Ich habe die poetischen, zarten Worte wirklich genossen und fand dies ein grandioses Buch. Vielen Dank

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  • 4 Sterne

    PeLi, 24.02.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    In einer Benediktinerabtei leben nur noch wenige Mönche und von den wenigen sind fast alle bereits hochbetagt. Lukas und Andreas sind die beiden einzigen jungen. Der Gastflügel des Klosters ist gut besucht und Andreas hat sich nun in eine Frau, die dort zu Gast war, verliebt und für sie das Leben als Mönch aufgegeben.
    Lukas ist über die Entscheidung seines besten Freundes sehr enttäuscht und er fühlt sich irgendwie auch von ihm verlassen. Als jetzt Fotos von Andreas kommen, Familienfotos mit Frau und Baby, da reagiert Lukas ziemlich ablehnend und ignoriert sie zunächst einfach. Doch seitdem Andreas weg ist denkt Lukas viel über sich nach, über das Leben im Kloster, seine Erlebnisse mit den Gästen, auch über sein leben vor dem Kloster. Und diese Gedanken lesen sich so, als wären es Briefe von Lukas oder Gespräche, die er im ersten Teil des Buches hauptsächlich mit Andreas führt und später auch mit Sarah, einer Frau, die er am nahegelegenen See kennenlernt.
    Dort verbringt er sehr viel Zeit . Beim Schwimmen im See fühlt er sich lebendig und kann seinen Gedanken ungestört freien Lauf lassen. Früher war er immer zusammen mit Andreas dort, inzwischen nur noch alleine.
    Und eines Tages bei seinen täglichen Schwimm-Ausflügen steht Sarah vor ihm, eine junge Frau, die sein Leben ganz schön durcheinanderwirbelt. Die beiden lernen sich immer besser kennen und Lukas kann sich plötzlich auch einen anderen Lebensweg, als seinen jetzigen vorstellen. Doch seine Mitbrüder haben natürlich andere Pläne mit ihm, er soll die Leitung des Klosters übernehmen. Für Lukas ist die Entscheidung nicht leicht, aber entscheiden muss er sich.

    Ich bin hin und hergerissen bei diesem Buch von Moritz Heger. Einerseits fand ich es wirklich interessant im Kopf von Lukas zu sein, seine Gedanken zum Austritt seines besten Freundes, seine Ansichten zu manchen Gästen oder zu seinen Mitbrüdern, die logischerweise auch ihre Fehler haben, wie jeder Mensch. Was er über Sarah denkt, wie er zum Zölibat steht, oder wenn er über sein Leben vor seinem Eintritt ins Kloster nachdenkt. Diese Stellen fand ich sehr lebendig und fesselnd.
    Die vielen langen Passagen im See, wenn Lukas einfach nur das Gleiten durchs Wasser beschreibt , sich über die Tiefe, die Temperatur, seine Gefühle beim Schwimmen, auslässt, diese Textstellen waren mir , ehrlich gesagt, einfach zu ausführlich und detailliert und ich habe mich immer öfter erwischt, dass ich über diese Kapitel ziemlich schnell drübergelesen habe.

    Aber alles in allem fand ich "Aus der Mitte des Sees" doch sehr gut, es hat die Zerrissenheit von Lukas gut rübergebracht , man konnte fühlen, wie enttäuscht er war, wie verletzt und wie unentschlossen über sein weiteres Leben.

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  • 4 Sterne

    Petra L., 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    In einer Benediktinerabtei leben nur noch wenige Mönche und von den wenigen sind fast alle bereits hochbetagt. Lukas und Andreas sind die beiden einzigen jungen. Der Gastflügel des Klosters ist gut besucht und Andreas hat sich nun in eine Frau, die dort zu Gast war, verliebt und für sie das Leben als Mönch aufgegeben.
    Lukas ist über die Entscheidung seines besten Freundes sehr enttäuscht und er fühlt sich irgendwie auch von ihm verlassen. Als jetzt Fotos von Andreas kommen, Familienfotos mit Frau und Baby, da reagiert Lukas ziemlich ablehnend und ignoriert sie zunächst einfach. Doch seitdem Andreas weg ist denkt Lukas viel über sich nach, über das Leben im Kloster, seine Erlebnisse mit den Gästen, auch über sein leben vor dem Kloster. Und diese Gedanken lesen sich so, als wären es Briefe von Lukas oder Gespräche, die er im ersten Teil des Buches hauptsächlich mit Andreas führt und später auch mit Sarah, einer Frau, die er am nahegelegenen See kennenlernt.
    Dort verbringt er sehr viel Zeit . Beim Schwimmen im See fühlt er sich lebendig und kann seinen Gedanken ungestört freien Lauf lassen. Früher war er immer zusammen mit Andreas dort, inzwischen nur noch alleine.
    Und eines Tages bei seinen täglichen Schwimm-Ausflügen steht Sarah vor ihm, eine junge Frau, die sein Leben ganz schön durcheinanderwirbelt. Die beiden lernen sich immer besser kennen und Lukas kann sich plötzlich auch einen anderen Lebensweg, als seinen jetzigen vorstellen. Doch seine Mitbrüder haben natürlich andere Pläne mit ihm, er soll die Leitung des Klosters übernehmen. Für Lukas ist die Entscheidung nicht leicht, aber entscheiden muss er sich.

    Ich bin hin und hergerissen bei diesem Buch von Moritz Heger. Einerseits fand ich es wirklich interessant im Kopf von Lukas zu sein, seine Gedanken zum Austritt seines besten Freundes, seine Ansichten zu manchen Gästen oder zu seinen Mitbrüdern, die logischerweise auch ihre Fehler haben, wie jeder Mensch. Was er über Sarah denkt, wie er zum Zölibat steht, oder wenn er über sein Leben vor seinem Eintritt ins Kloster nachdenkt. Diese Stellen fand ich sehr lebendig und fesselnd.
    Die vielen langen Passagen im See, wenn Lukas einfach nur das Gleiten durchs Wasser beschreibt , sich über die Tiefe, die Temperatur, seine Gefühle beim Schwimmen, auslässt, diese Textstellen waren mir , ehrlich gesagt, einfach zu ausführlich und detailliert und ich habe mich immer öfter erwischt, dass ich über diese Kapitel ziemlich schnell drübergelesen habe.

    Aber alles in allem fand ich "Aus der Mitte des Sees" doch sehr gut, es hat die Zerrissenheit von Lukas gut rübergebracht , man konnte fühlen, wie enttäuscht er war, wie verletzt und wie unentschlossen über sein weiteres Leben.

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  • 4 Sterne

    Miss.mesmerized, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Sein Weg in das Benediktinerkloster war klar für ihn, doch nun wird sein Glaube auf die Probe gestellt. Erst verabschiedete sich Andreas, der gemeinsam mit Lukas dem Orden beitrat und nun ein Foto seines Sohnes Xaver schickt. Fernab in Berlin lebt er nun mit Frau und Kind immer noch ein Leben in Glauben, aber nicht mehr innerhalb der klösterlichen Mauern. Als Sarah auftaucht, spürt auch Lukas, dass es mehr als den geordneten Tag mit den festen Strukturen gibt. Nicht, dass er vor dem Bekenntnis zum Glauben nie geliebt hätte, doch nun muss er seine Entscheidung hinterfragen, was zugleich durch die Veränderungen innerhalb der alternden Klostergemeinschaft weitere Brisanz erhält.

    „Ein Leben lang - das war schon vor dem Kloster so, schon als Kind - pflegte ich mir Gesprächspartner vorzustellen, wenn ich allein bin. Ich brauche immer ein Du. Ist das letztlich der Grund, warum ich an Gott glaube?“

    Moritz Hegers Roman ist wie ein langer innerer Monolog, wobei der Protagonist Lukas eher einen Dialog führt mit den anderen Figuren, die in ihm Fragen und Zweifel auslösen. Die Besucherin Sarah, sein ehemaliger Mitbruder Andreas, der im Sterben liegende alte Mönch Alban - die Gedanken drehen im Kreis, nur das Schwimmen im Maar lässt ihn frei werden, mit der Kleidung legt er seine Rolle ab und auch die Gedanken.

    Obwohl das begrenzte Leben des Klosters den Rahmen setzt, finden doch alle weltlichen Sorgen ihren Weg hinein und auch Lukas muss sich diesen stellen. Wie können Schicksalsschläge verarbeitet werden, wer trägt Schuld an den nicht begreifbaren Erlebnissen, wie kann man mit einem grossen Verlust weiterleben? Das Klosterleben findet zwar in einer Enklave statt und doch ist es mitten im Leben, denn dieses tritt in Form der Gäste hinein, die die festen Strukturen und klaren Bekenntnisse als Halt erleben und ihre Nöte bei den Mönchen abladen.

    Lukas sollte eine der Säulen sein, einer der wenigen jungen Mönche, die die Zukunft des Ordens darstellen. Doch sein Fundament wird plötzlich brüchig und zeigt Risse, denn letztlich steckt in dem Mönch Lukas auch der Mensch Lukas. Im Gegensatz zu seinen Glaubensbrüdern konnte er seinen weltlichen Namen nicht ablegen und durch einen Glaubensnamen ersetzen und so kommt auch der Mensch, der er einmal war, unter der Kutte hervor, mit all den Zweifeln, wie sie auch andere kennen.

    Ein leiser Roman mit Tiefen wie die dunklen Eifelmaare, die zwar Ruhe gefunden haben, aber deren Entstehung explosiv waren und in denen womöglich immer noch ein bedrohliches Feuer lodert.

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 24.02.2021 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Momente am See

    Aus der Mitte des Sees ist ein ruhiges, sehr reflektierendes Buch, auf das man sich einlassen muss, sonst wird es zum Geduldspiel.

    Der Mönch Lukas, ca. 39, ist der jüngste im Benedikterkloster.
    Es gab noch Andreas, der jünger war und ein Freund, aber er hat das Kloster verlassen und eine Familie gegründet.

    Es ist eine innere Zwiesprache, die Lukas hält. Zuerst mit Andreas, aber auch mit anderen, insbesondere mit Sarah, die zu Gast in der Umgebung ist.

    Es gibt viele Passagen am See oder beim Schwimmen, die etwas meditatives haben, aber es gibt auch Gedankengänge von Lukas, bei denen man seine Unruhe spürt.

    Moritz Heger besitzt eine bildreiche Sprache, die er entsprechend fein einzusetzen weiss. Für mich war das gerade in dieser Form sehr ansprechend.

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  • 5 Sterne

    Fredhel, 15.03.2021

    Als Buch bewertet

    Dem Titel nach handelt dieser Roman von einem See, tatsächlich taucht der Leser aber ab in einen Fluss, in den stetig strömenden Gedankenfluss des Bruder Lukas in einer Eifeler Benediktiner Abtei. Sein Tagesablauf mit den Stundengebeten gibt seinem Leben Struktur, aber abends geht er an den See mit dem Privatsteg und kann sich sowohl beim Betrachten der Wasserfläche als auch beim Schwimmen mit sich, seinem Leben und seinem Glauben auseinandersetzen. Der Autor hat eine wunderschöne poetische Ausdrucksweise. Er verwendet Metaphern, die zum Nachdenken anregen. Vor allem aber kommt man der Hauptperson sehr nahe mit ihren Gedanken. Dieser Roman von Moritz Heger lässt einen selbst zur Ruhe kommen und hallt noch lange in einem wider.

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  • 4 Sterne

    Bibliomarie, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Als ein Mitbruder das Kloster verlässt und eine Familie gründet, gerät Lukas nach 16 Jahren als Benediktiner in eine Sinnkrise.

    Benediktinermönch Bruder Lukas hat einen Freund und Mitbruder an die Welt verloren. Seit Andreas das Kloster verlassen hat und eine Familie gründete, ist Lukas im inneren Zwiespalt. Auf Nachrichten und Fotos von Andreas sucht er eine Antwort. Wie kann er unbeschwert schreiben, ihm Glück wünschen, wenn er sich doch alleingelassen, ja fast verraten fühlt?

    Diesen inneren Monolog beschreibt dieses Buch. Ich spüre die Kränkung, die Lukas fühlt, aber auch das Verstehen von Andreas‘ Entscheidung und damit auch einen Zweifel an der eigenen Existenz als Mönch. Rückzugsort für Lukas, der im Kloster als Gästebetreuer fungiert, ist der See mit seinem Steg, Dort schwimmt er nun täglich allein seit Andreas nicht mehr Teil der Gemeinschaft ist. Im Wasser, das ihn trägt, wie die Liebe Gottes, wie er erkennt, ringt er mit sich. War seine Entscheidung für das Klosterleben richtig, ist da nicht auch bei ihm ein Wunsch nach Familie, nach weltlicher Liebe, nach Zweisamkeit?

    Man taucht sehr intensiv in die Welt von Bruder Lukas ein, spürt sein Ringen mit Gott und das wirkt niemals aufgesetzt oder frömmlerisch. Es ist ein stilles Buch, das existenzielle Fragen zum Leben aufwirft, nie auf schnelle Erkenntnis setzt. Diesen Prozess, denn Lukas durchläuft, darf der Leser begleiten. Dazu kommen schöne, poetische Landschaftsbeschreibungen und Erinnerungen an Begegnungen mit Mitbrüdern und Weggefährten. Überhaupt hat mich die Sprache des Autors begeistert, da ist kein Wort, keine Beschreibung zu viel oder belanglos. In diese Geschichte kann man eintauchen.

    Was ist Klosterleben in unserer Zeit, wo Lukas mit knapp 40 der jüngste der Brüder ist und die Zahl der Mönche von Jahr zu Jahr sinkt. Ist es noch Hingabe und Kontemplation oder ist man ein Teil eines – wenn auch besonderen – Wirtschaftsbetriebs, mit Gästeflügel und Klosterladen?

    14 Tage lang begleitet der Roman Bruder Lukas und seine innere Kämpfe bis zu seiner Entscheidung. Eine stilles, lang nachwirkendes Buch, das viele Denkanstösse gibt.

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  • 4 Sterne

    dj79, 23.02.2021

    Als Buch bewertet

    Glaube und Liebe
    Lukas ist fast vierzig und lebt als Mönch in einem Kloster. Die meisten seiner Mitbrüder sind schon sehr alt. Der einzig junge neben ihm hat sich gerade für ein Familienleben entschieden somit gegen das Kloster. Lukas ist nun selbst am Zweifeln, erst recht als ihm eine attraktive Frau begegnet.

    Beim Lesen begleiten wir Lukas in seinen Gedanken, die hier immer dann eingefangen werden, wenn er im nahen See schwimmen geht. Dort ist er allein, kann sein Denken fliessen lassen. Zunächst nahm ich Lukas‘ Neid wahr, auf seinen Freund Andreas, der sich für Frau und Kind entschieden hat. Er blickt auf ihr Glück, kann es ihnen so recht nicht zugestehen. In meiner Wahrnehmung fühlt er sich betrogen. Erst als ihm Sarah begegnet, mischen sich andere Gefühle in seine Gedankenwelt.

    In diesem Roman mochte ich den Rückzugsort, den See mit dem Steg, der auch das Cover ziert. Eigentlich hatte ich Stille und Besinnlichkeit in Bezug auf das Klosterleben erwartet. Doch auch hier gab es Stresssituationen, dazu die Unruhe durch die Kurzzeitbewohner des Gastflügels. Was ich vom Kloster erwartet hatte, erfüllte der See. Innerliche Ruhe finden, während der Blick über die Wasseroberfläche schweift. Die innere Mitte finden in der Konzentration auf die Atmung beim Schwimmen. Das war schon sehr glaubwürdig beschrieben. Von einem Gastaufenthalt könnte ich mich sogar überzeugen lassen.

    Hegers Schreibstil, der durch seine ungewöhnliche Wortstellung auffällt, hielt mich trotzdem bis zum Schluss in gewisser Distanz zum Klosterleben. Er hatte etwas passend Sakrales an sich, dem ich recht ehrfurchtsvoll gegenüberstand, auch mit Bewunderung, den ich allerdings nicht im Ansatz in eigenen Sprachgebrauch überführen vermag. Gekonnt verschmolzen Sprache und Umgebung regelrecht miteinander.

    Die zeitliche Ausdehnung der Reflexionen des Protagonisten wie auch die Reflexionen an sich haben mir gut gefallen. Sie stellen für mich etwas dar, was in unserer schnelllebigen Welt vom Aussterben bedroht zu sein scheint. Gern empfehle ich „Aus der Mitte des Sees“ allen, die auch gern mal abseits des Mainstreams lesen.

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  • 4 Sterne

    SofieW, 25.02.2021

    Als Buch bewertet

    Der neue eigene Weg zum inneren Ich und zu dem Leben, das man leben will

    Bruder Lukas, der Protagonist dieser Geschichte, ist Teil einer Klostergemeinschaft des Benediktinerordens. Er gehört mit um die 40 zu den jüngsten im Kloster, lebt seit rund 16 Jahren schon weitgehend im Einklang mit seinem gewählten Leben hier und kann sich als durchaus mittragende Säule des Konvents betrachten. Doch dann, eines Tages,kommt es zu einer Veränderung im personellen Gefüge des Klosters. Sein Mitbruder und Freund Andreas hat sich entschlossen, sein Leben in der klerikalen Gemeinschaft aufzugeben und es gegen die weltliche Gemeinschaft in einer Ehe einzutauschen. Zudem ist er Vater geworden. Diese Wendung schockiert Lukas regelrecht und in ihm macht sich ein innerer Aufruhr breit, der dazu führt, das er sein ganzes bisheriges Dasein anzweifelt. Das, was da in ihm aufwallt, ist neben dem reinen Zweifel, auch die Angst, etwas verpasst zu haben, sich verschlossen zu haben, vor der Lebendigkeit der Gefühle, wie der Liebe und einfach all den Emotionen, die für die meisten Menschen einfach 'das Leben sind'. Dazu kommen äussere Begebenheiten, wie der Tod eines Mitbruders, der Lukas die Endlichkeit, die zeitliche Begrenzung eines jeden Lebens, intensiv nahebringt und dann ist da auch noch die junge Schauspielerin Sarah, die im Kloster einkehrt, um selbst nach den Sinn des Lebens zu suchen.
    Dieser Roman hat eine feine reflektierende Tiefe, bestimmt durch die inneren Nöte und Kämpfe eben dieses Bruder Lukas und das tägliche Schwimmen im See der Abtei stellt wieder ein bisschen so etwas wie die innere Mitte her und lässt es zu, dass aus Aufruhr und (Ver)-zweifeln ein Finden wird, zum eigenen Ich.
    Mir hat diese von den inneren Monologen des Protagonisten getragene Geschichte sehr gefallen. Man wurde so wunderbar mitgenommen auf diesen, seinenWeg und es bleibt nicht aus, unweigerlich auch selbst in sich hinein zu horchen und sich Fragen zu stellen. Vielleicht sind es nicht dieselben wie die von Bruder Lukas, aber der Funke ist durchaus übergesprungen, auf die ein oder andere Weise.

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  • 4 Sterne

    schokoflocke, 16.03.2021

    Als Buch bewertet

    Gehen oder bleiben ?

    " Wie oft im Leben hatte ich selbstverständlich angenommen, meine Anwesenheit würde Menschen stören. Daran hindern bei sich zu sein, weil sie die gar nicht vermeidbaren Schwingungen zwischen uns deuten und an den Saiten dieser Schwingungen zupfen mussten. Gedacht hatte ich das immer, weil es mir umgekehrt so ging. "

    Seit 16 Jahren schon lebt Lukas als Mönch in einer Benediktinerabtei. Vom ersten Tag an war der Vulkansee in der Nähe ein besonderer Ort für Lukas. Hier - egal ob am Ufer sitztend oder im Wasser schwimmend - kann Lukas am Besten nachdenken. Und in letzter Zeit hat er sehr viel, worüber er nachdenken muss, sein geordnetes Leben ist nämlich leicht aus den Fugen geraten. Es hat mit Andreas angefangen, sein Mitbruder und bester Freund hat die Abtei verlassen und gerade ist er Vater geworden. Dann stirbt ein älterer Bruder und unerwartet kommt ein Neuer ins Kloster... Alles verändert sich und Lukas kommt damit nicht klar, er fängt seine Entscheidungen zu überdenken. Besonders Sarah, die plötzlich da ist, lässt Lukas an seinem Weg zweifeln...
    Ein langes inneres Monolog, ruhig und unaufgeregt, aber keineswegs langweilig. Im Gegenteil, mit der schönen Sprache und leicht melancholischen Stimmung konnte mich das Buch beeindrucken und fesseln. Obwohl ein Mönch eine spezielle und doch aussergewöhnliche Hauptfigur ist, haben seine Gedanken etwas universelles. Zweifeln an sich selbst und eigenen Entscheidungen, Angst vor den Veränderungen oder Lust auf etwas Neues - das kennen wir doch alle und genau das macht die Geschichte so schön und lesenswert. Die Erzählung gerät leicht durcheinander und wirkt manchmal chaotisch - das passt eigentlich sehr gut, da Gedanken selten geordnet sind, ich mag so was aber gar nicht , deswegen hat es mich auch bisschen gestört. Auch das Ende hat mir nicht so gut gefallen, ich fand es zu gewollt...Aber ganz ehrlich, das ist tatsächlich meckern auf hohen Niveau, weil insgesamt fand ich die Geschichte wunderbar tiefgründig und stimmungsvoll.

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  • 4 Sterne

    Sabrina H., 18.03.2021

    Als Buch bewertet

    Lukas, der sich gemeinsam mit seinem Freund Andreas vor ein paar Jahren dazu entschlossen hat, als Mönch sein Leben zu verbringen, findet sich oft an dem See in der Nähe des Klosters wieder, um seine Gedanken zu sortieren. Dabei beschäftigt ihn nicht nur Andreas jüngster Austritt wegen einer Frau, sondern auch die Frage, was er sich denn eigentlich selber in seinem Leben wünscht, was richtig und was falsch ist und welchen Weg man denn am besten einschlagen soll, um glücklich zu sein. Doch nicht nur diese Fragen bereiten ihm Kopfzerbrechen während er seine Runden im See schwimmt, auch das Treffen mit Sarah bringt Lukas dazu, sich plötzlich mit ganz neuen Gefühlen auseinander zu setzen…
    Der Leser/die Leserin begleitet Lukas auf einer 14 -tägigen Reise zu sich selbst, die jedoch mit einigem Gefühlschaos verbunden ist. Schauplatz seiner Gedankengänge ist oft der See in der Nähe des Klosters, wo Lukas´ Gedanken den Leser/ die Leserin passend zum Schauplatz, wie Wasser umfliessen. Ich persönlich hatte zu Beginn ein bisschen meine Schwierigkeiten mich auf das Buch vollkommen einzulassen, da die Geschichte oft etwas unklar und sprunghaft und mir seine Gefühle nicht ganz klar waren. Nach den ersten Kapiteln hat sich diese anfängliche Hürde jedoch gelegt und man lässt sich mit Lukas Gedanken und der Erzählung einfach forttragen. Der Lesefluss wirkt dabei einerseits philosophisch andererseits meditativ. Lukas innerstes Gefühlschaos wird gut vermittelt, auch wenn ich mir teilweise nicht wirklich sicher war, wonach er sich denn nun wirklich in seinem Leben sehnt. Obwohl sich die Geschichte hauptsächlich am See abspielt und die Charaktere eher nur bruchstückhaft beschrieben werden, kann man sich dennoch gut ein Bild von Lukas, seinem Leben, seinen Sorgen und Gedanken machen. Eine ruhige Reise, die dennoch eine Story beinhaltet, meiner Meinung nach trotz ein paar verworrenen Gedankengängen gut umgesetzt. Meine Bewertung würde bei 3,5 Sternen liegen, werde sie aber gerne auf 4 aufrunden.

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  • 5 Sterne

    Martina W., 07.03.2021

    Als eBook bewertet

    Dieses ruhige, kleine Büchlein ist erstaunlich spannend, wenngleich sich die Spannung aus dem Innenleben von Lukas ergibt.
    Vermutlich ist es hilfreich, wenn man sich ein wenig mit den Geflogenheiten des Klosterlebens auskennt. Dann kann man als Leser die Zweifel des Mönches im Rahmen der Gemeinschaft besser nachvollziehen.
    Ich habe für mich festgestellt, dass das Buch nur lesen konnte, wenn ich eine gewisse innere Ruhe hatte, war ich gestresst, konnte ich den Text nicht richtig an mich heranlassen. Aber dann war es für mich besinnlich und ich habe mich nach der Lektüre erholt gefühlt.
    Ein Buch, das ich durchaus empfehle – nur nicht für jeden Leser.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 24.02.2021

    Als eBook bewertet

    Lukas ist fast 40 Jahre alt und lebt in einem Kloster. Nachdem sein Freund dieses verliess und eine Familie gründete, denkt auch er über den Sinn und Zweck seines Klosterlebens nach. Seine Gedanken gehen immer mal wieder in die Vergangenheit. Aber auch die Gegenwart bringt ihn zum Straucheln. Eine junge Frau, die Sarah, besucht das Kloster und Lukas empfindet für sie mehr als nur Freundschaft. Wie wird er sich entscheiden und welche Begründung gibt es dafür?

    „Aus der Mitte des Sees“ beschreibt eine Benediktinerabtei, die ich rasch erkannte. Es ist das Kloster Maria Laach, wo der Autor Moritz Heger schon einige Wochen der Erholung verleben durfte. Dass der See dem Mönch Lukas hilft, seine Gedanken zu ordnen, kann ich sehr gut verstehen. Er nimmt es nicht leicht, dass sein Freund das Kloster verliess und eine Familie gründete. Lukas wendet sich in dem Buch an Julia, die Frau des Freundes und später an ihn selbst. Er ist seit 16 Jahren im Kloster und immer mal wieder denkt er über sein beschütztes Leben nach. Und wenn dann auch noch junge Leute zur Erholung in die Gästezimmer einziehen, sucht er den Kontakt mit ihnen.

    In der heutigen Zeit haben Klöster wohl alle mit Nachwuchssorgen zu kämpfen. Wer hier als junger Mann eintritt, wird gute Gründe für seinen Entschluss haben. Das zeigt auch der Roman
    „Aus der Mitte des Sees“. Und nicht nur das macht das Buch so wertvoll. Es sind die Weisheiten des Autors, welche nicht nur positive Eindrücke des Klosterlebens zulassen. Hier kommt auch Kritik zum Ausdruck, es wird also nicht nur schwarz oder weiss geschildert. Obwohl mir
    „Aus der Mitte des Sees“ gut gefiel, kritisiere ich, dass es keinen roten Faden gibt. Es ist ein ständiges Hin und Her zwischen den Menschen und den Orten. Das Ende gefällt mir ebenfalls nicht so richtig, da es einige Fragen offen lässt. Aber vier Sterne gebe ich und eine Leseempfehlung dazu, weil doch viele Denkanstösse vermittelt werden.

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  • 4 Sterne

    CanYouSeeMe, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Ich habe in meinem Leben bisher keine persönlichen Berührungspunkte mit Klöstern, Mönchen und der katholischen Kirche gehabt. Umso gespannter war ich auf dieses Buch, von dem ich mir zum einen mehr Einblicke in das Leben in einem Kloster und zu anderen Zugang in die Gedankengänge eines Mönchs erhofft habe. Protagonist dieses Buches ist Mönch Lukas, dessen bester Freund, Mitbruder Andreas, dem Kloster den Rücken gekehrt hat und in einer anderen Stadt eine Familie gegründet hat.
    Als Leser:in verfolgt man Lukas Gedanken über einen längeren Zeitraum. Ausgangspunkt ist die Geburt des Kindes von Andreas, zunächst war die Freundschaft zu Andreas und seine Abwesenheit auch zentrales Thema von Lukas Gedankenwelt. Der Autor schafft es den inneren Zwiespalt von Lukas authentisch und nachvollziehbar darzustellen. Ich fand es sehr spannend die Handlung über den inneren Monolog von Lukas zu erfahren, so wirkte der Protagonist noch näher und facettenreicher. Die inneren Konflikte von Lukas wurden für mich so erfahrbarer.
    Zentrales Thema in diesem Buch ist der See neben dem Kloster, wie auch schon der Titel des Buches andeutet. Beim Schwimmen in diesem versucht Lukas seine Gedanken zu ordnen und zu neuen Schlüssen zu kommen. Der See ist mit der gesamten Handlung des Buches verwoben, so trifft er Sarah dort, einer seiner Mitbrüder malte diesen häufig. Ein tolles Stilmittel, das sich wie ein roter Faden durch die gesamte Handlung zieht.
    Die Sprache des Autors ist beinahe poetisch und sehr bildhaft, der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm. Dieses Buch hat nicht nur zum Nachdenken angeregt, sondern konnte mir auch eine bessere Vorstellung vom Leben in einem Kloster geben. Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen, es regt zum Nachdenken an und hallt noch einige Tage nach dem Lesen nach.

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  • 4 Sterne

    lisbethsalander, 12.04.2021

    Als Buch bewertet

    Auf das Buch aufmerksam geworden war ich zum einen durch seinen Titel als auch die Erwähnung im Klappentext, dass sich der Protagonist Entscheidungen beim Schwimmen stellt. Etwas, was mir in den letzten Jahren auch schon mal so ging.
    Wir lernen in diesem Roman von Moritz Heger den jungen Mönch Lukas kennen und begleiten ihn 14 Tage in seinem Leben in einem Kloster. Durch den sogenannten Gastflügel, der Externe für einen gewissen Zeitraum beherbergt, kommen die Klosterbrüder mit anderen Menschen, selbstverständlich auch Frauen, in Berührung. Alles, was in dieser Geschichte erzählt wird, erfahren wir ausschliesslich durch Lukas' Gedanken, es ist, als wären wir in seinem Kopf. Mich hat dies anfangs etwas verwirrt, weil es ein ungewohnter Stil war, und doch hat es eine gewisse Faszination ausgeübt. Es erinnerte mich an die eigenen Denkprozesse, bei denen man hin und her springt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Lukas und mit ihm auch der Leser nähert sich so existenziellen allgemeinen philosophischen Fragen, aber wir erleben auch alltägliche Details aus seinem Leben im Kloster. Wie geht er mit Versuchungen um, wie verarbeitet er den Verlust eines Freundes und Mitbruders, der zum weltlichen Leben zurück gekehrt ist.
    Aufgrund der Kürze des Buches werden leider für mich nicht alle auftauchenden Fragen zufriedenstellend beantwortet. Einiges wird nur gestreift, ich hätte über einige Charaktere und Lukas' Vorgeschichte gerne noch mehr erfahren. Deshalb nicht die volle Punktzahl. Aber alles in allem eine ruhige Geschichte, für die ich an diejenigen, die sich darauf einzulassen bereit sind, eine Leseempfehlung aussprechen möchte! Der ruhige Erzählstil und die wunderbaren philosophischen Denkanstösse waren einmal etwas ganz Anderes!

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  • 4 Sterne

    lisbethsalander, 12.04.2021

    Als Buch bewertet

    Auf das Buch aufmerksam geworden war ich zum einen durch seinen Titel als auch die Erwähnung im Klappentext, dass sich der Protagonist Entscheidungen beim Schwimmen stellt. Etwas, was mir in den letzten Jahren auch schon mal so ging.
    Wir lernen in diesem Roman von Moritz Heger den jungen Mönch Lukas kennen und begleiten ihn 14 Tage in seinem Leben in einem Kloster. Durch den sogenannten Gastflügel, der Externe für einen gewissen Zeitraum beherbergt, kommen die Klosterbrüder mit anderen Menschen, selbstverständlich auch Frauen, in Berührung. Alles, was in dieser Geschichte erzählt wird, erfahren wir ausschliesslich durch Lukas' Gedanken, es ist, als wären wir in seinem Kopf. Mich hat dies anfangs etwas verwirrt, weil es ein ungewohnter Stil war, und doch hat es eine gewisse Faszination ausgeübt. Es erinnerte mich an die eigenen Denkprozesse, bei denen man hin und her springt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Lukas und mit ihm auch der Leser nähert sich so existenziellen allgemeinen philosophischen Fragen, aber wir erleben auch alltägliche Details aus seinem Leben im Kloster. Wie geht er mit Versuchungen um, wie verarbeitet er den Verlust eines Freundes und Mitbruders, der zum weltlichen Leben zurück gekehrt ist.
    Aufgrund der Kürze des Buches werden leider für mich nicht alle auftauchenden Fragen zufriedenstellend beantwortet. Einiges wird nur gestreift, ich hätte über einige Charaktere und Lukas' Vorgeschichte gerne noch mehr erfahren. Deshalb nicht die volle Punktzahl. Aber alles in allem eine ruhige Geschichte, für die ich an diejenigen, die sich darauf einzulassen bereit sind, eine Leseempfehlung aussprechen möchte! Der ruhige Erzählstil und die wunderbaren philosophischen Denkanstösse waren einmal etwas ganz Anderes!

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  • 4 Sterne

    anonym, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Beschauliche und tiefsinnige Betrachtungen über das Leben
    Die Fülle des Lebens, wo ist sie zu finden im Kloster oder überall anders nur nicht dort, das fragt sich Bruder Lukas, der mit Abstand jüngste im Konvent ist.
    Der junge Bruder Lukas erfährt im Kloster davon, dass ein ehemaliger Mitbruder und Freund Andreas, der aus dem Kloster wegen der Liebe zu einer Frau aus dem Kloster ausgetreten ist, Vater geworden ist. Das löst viele Erinnerungen in ihm aus, an eigene Frauengeschichten, traurige und bewegende Erinnerungen, die er reflektiert.
    Die emotionale Beanspruchung und das Gefühlschaos des jungen Klosterbruders wird noch einmal vergrössert, als die junge Schauspielerin Sarah, die auf Sinnsuche im Kloster gelandet ist, in sein Leben tritt.
    Stilistisch baut der Autor das Buch als einen Briefwechsel mit dem aus dem Kloster ausgetretenen Freund auf. Hier bedenkt Bruder Lukas seinen eigenen Lebensweg in einem einzigen grossen Monolog.
    Schön arrangiert finde ich, wie der Autor meditative Bilder in die Erzählung einpflicht, in denen Betrachtungen der Natur mit dem inneren Erleben zusammenfliessen und immer wieder kommt der See vor. Beim Schwimmen im beschaulichen See des Klosters kann der junge Klosterbruder Lukas entspannen und seine Gedanken ordnen. Was hält ihn eigentlich im Kloster und wohin soll sein Leben weitergehen? Ruhig und besonnen erzählt Moritz Heger die Zweifel und Anfechtungen des klösterlichen Lebenswandels, ohne ins Klischeehafte und Kitschige abzugleiten.
    Das Betrachten der Reflexionen des Klosterbruder Lukas laden zum Bedenken des eigenen Lebens ein. Das Buch insgesamt ist wohl aber eher für Menschen geeignet, die Interesse an spirituellen Themen haben.

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