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  • 5 Sterne

    12 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 24.04.2021

    Als Buch bewertet

    Fesselnder historischer Schmöker mit Kopfkinogarantie
    1908 Metz. Die aus einfachen Verhältnissen stammende Emma Bergmann hofft darauf, an der Strassburger Universität Jura studieren zu können, da diese endlich auch Frauen zulässt. Ihre Eltern dagegen wünschen sich, dass sie eine gute Ehefrau und Mutter abgibt und lassen nichts unversucht, für sie eine Ehe mit Carl Seidel, den Erben eines gutsituierten Fuhrunternehmers, zu arrangieren, damit auch die Familie zukünftig abgesichert ist. Carl und Emma fühlen sich schon beim Kennenlernen zueinander hingezogen und verlieben sich bald. Carl hat den Traum einer eigenen Senffabrik, liebt er doch die Welt der Düfte und Aromen, die er auch Emma schnell näher bringt. Emma ist von seinem Mut und Ideenreichtum begeistert und steht ihm unterstützend zur Seite, denn die beiden müssen so manchen Kampf gegen die eigenen Familien aufnehmen, die ihren Kindern deren Zukunft aufzwingen wollen. Und dann ist da noch Carls bester Freund Antoine, der Emmas Herz ebenfalls höher schlagen lässt…
    Clara Langenbach hat mit „Zeit für Träume“ den Auftaktband ihrer historischen Senfblüten-Trilogie vorgelegt, der den Leser mit einer spannenden und sehr unterhaltsamen Geschichte von Beginn an zu faszinieren weiss und Hoffnung weckt auf die Anschlussromane. Der flüssige, farbenprächtige und gefühlvolle Erzählstil den Leser durch die Zeit reisen, um sich im Elsass-Lothringen zu Beginn des 20. Jahrhunderts niederzulassen und Emma Lebensweg kennenzulernen. Die Autorin hat ihre Handlung mit gut recherchiertem geschichtlichem Hintergrund verknüpft, die dem Leser neben einer interessanten und fesselnden (Liebes-)Geschichte auch die damalige Stimmung gut zu vermitteln wissen. Es ist die Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg, die Rolle der Frau ist immer noch in einem Korsett der gesellschaftlichen Normen und gerade erst gewähren Universitäten den ersten Frauen Zutritt zum Studium. Ihre Möglichkeiten sind begrenzt, denn die verkrusteten alten Strukturen lösen sich nur mühsam und sehr langsam auf. Emma, die sich ein Studium wünscht, bekommt von Seiten ihrer Eltern Unverständnis und Gegenwind. Aber auch Carl ist in einer Zwickmühle: auserkoren, den Familienbetrieb zu übernehmen, will er doch etwas ganz anderes eigenes aufbauen und stemmt sich gegen die Wünsche seiner Familie. Die Autorin hat nicht nur diese Kämpfe gegen die Vorstellungen anderer sehr gut herausgestellt, sondern auch die zwischenmenschlichen Beziehungen ihrer Protagonisten, so dass der Spannungsbogen durchgehend erhalten bleibt.
    Die Charaktere sind liebevoll und detailreich mit realistischen Ecken und Kanten ausgestaltet. Sie wirken glaubwürdig und authentisch, was es dem Leser leicht macht, sich ihnen anzunähern, ihren Unternehmungen zu folgen und mit ihnen zu fiebern. Emma ist eine recht selbstbewusste, impulsive und kämpferische junge Frau. Sie wirkt allerdings oftmals noch sehr naiv und unbedarft, eher wie eine Träumerin, die mit aller Macht mit dem Kopf durch die Wand will. Carl ist ein sympathischer Mann mit Prinzipien, der seinen Traum wahrmachen will. Dafür nimmt er so manches Hindernis in Kauf, denen er sich mutig entgegenstellt. Antoine hat etwas Geheimnisvolles, aber auch Irritierendes an sich, was den Leser immer wieder zwischen Sympathie und Antipathie schwanken lässt. Aber auch die Eltern von Emma und Carl spielen wichtige Rollen in dieser Geschichte und treiben dadurch die Spannung in die Höhe.
    „Zeit für Träume“ ist ein fesselnder Roman, der den Leser durchgängig mit gut recherchiertem historischem Hintergrund, Familiengeschichten, Liebe, Spannung und farbenfrohem Kopfkino zu unterhalten weiss. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    10 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LacunaFairy, 05.05.2021

    Als Buch bewertet

    Das schöne Cover mit den Senfblüten und der jungen spazierenden Frau hat mich gleich angezogen. Die Farben harmonieren miteinander und die Frau ist passend zur Zeit gekleidet.

    Ich lese gerne historische Romane und so hat es mir der Klappentext auch gleich angetan. In der Geschichte handelt es sich um wahre Begebenheiten (zB die einer Senfdynastie) und die Autorin wurde auch von real existierenden Personen inspiriert. Näheres erfährt man im Nachwort des Buches.

    Die Geschichte startet im Jahr 1905 und spielt in verschiedenen Städten (Strassburg/Metz und Düsseldorf). Die Kapitel werden aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen, so hat man alles aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten können.

    Die Autorin schreibt flüssig und fesselnd, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte!

    Es gab meiner Meinung nach mehrere Protagonisten. Hauptsächlich ging es um Emma, die unbedingt studieren wollte. Doch das war in der damaligen, männerdominierten Welt kaum vorstellbar. Sie lebt bei ihren Eltern und fühlt sich sehr eingeengt. Die Mutter ist total herrisch und der Vater kaltherzig. Dazu macht es die unsympathische Nachbarin unserer Emma auch nicht gerade einfacher. Sie ist der totale Drachen...

    Dann gibt es Carl. Er ist ein leidenschaftlicher Senffan, er liebt mit den Aromen und Düften zu arbeiten und neue Kreationen zu erschaffen. Carl's Traum ist es eine eigene Senffabrik zu gründen.

    Antoine ist der Freund von Carl und seiner Schwester Louise. Ein Familienfreund sozusagen. Er hat eine bewegende Familiengeschichte. Und ist ein starker, aufregender Charakter.

    Es werden einige ernste Themen angesprochen, vieles galt zu der Zeit als Skandal oder wurde verschwiegen. Bei einigen Situationen kann man nur mit dem Kopf schütteln. Gleichberechtigung der Frau? gab es zu der Zeit kaum, Homosexualität? muss "geheilt" werden, widerspenstige Frauen? müssen bestraft werden...

    Mir hat der Auftakt sehr gut gefallen! Es kam nichts zu kurz: Spannung, Emotionen, Drama, Intrigen, Liebe alles dabei! Es gab auch so einige Wendungen, womit ich nun nicht gerechnet habe.

    Noch zu erwähnen ist, dass sich der alte Buchhändler mit seiner Katze in mein Herz geschlichen hat 🙂 Ein toller herzlicher Charakter!

    Ich kann das Buch nur weiterempfehlen und bin gespannt wie es weitergeht!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mandel61118, 18.04.2021

    Als Buch bewertet

    Der Zauber der Senfblüten

    Metz im Jahre 1908: Die junge Emma Bergmann hat ehrgeizige Pläne. Ihr Lebensziel besteht nicht nur darin zu heiraten, wie damals üblich. Nein, sie möchte studieren. Sie lernt den jungen Carl Seidel kennen, dessen Familie ein Fuhrunternehmen besitzt. Doch auch er hat andere Träume, als das Unternehmen zu übernehmen: Er möchte die erste lothringische Senffabrik gründen. Die beiden sind sich sofort sympathisch, doch es werden ihnen viele Steine in den Weg gelegt....

    Zeit für Träume ist der erste Band der dreiteiligen Senfblütensaga. Das Buch ist wunderschön geschrieben, die Sprache sehr gehoben und mitreissend. Die Autorin liefert ein sehr schönes Portrait der damaligen Zeit, vor allem der Stadt Metz, über die man allerhand erfährt.

    Emma ist eine sehr selbstbewusste Protagonistin, die weiss was sie will und bereit ist, dafür zu kämpfen. Vielleicht ist sie manchmal etwas zu übergriffig und mischt sich zu sehr ein, aber das macht ihren Charme aus. Sie lässt sich nie unterkriegen, so sehr sie vom Schicksal auch gebeutelt wird. Gleiches gilt auch für Carl Seidel, der einen schönen Gegenpart zu ihr darstellt.

    Auch die anderen Personen des Buches sind sehr gut getroffen und authentisch dargestellt. Mein absoluter Lieblingscharakter ist Émile Perrin, der liebenswürdige Inhaber einer kleinen Buchhandlung, der Emma mit Rat und Tat zur Seite steht und ihr ein zweites Zuhause bietet, das ihr die Eltern verwehren.
    Antoine, Carls Freund, ist ein etwas zwielichtiger Charakter, von dem man nicht so recht weiss, was man von ihm halten soll. Ich finde, die Autorin hat ihn toll dargestellt – manchmal wusste ich nicht, wen ich interessanter finden sollte, Carl oder Antoine. :-)

    Die Autorin hat sehr detailliert recherchiert, was die Senfherstellung angeht und dem Leser viel Wissenswertes vermittelt. Die Geschichte an sich ist abwechslungsreich und vielseitig; vor allem zum Schluss wird es richtig spannend und eine wichtige Frage bleibt offen. Das macht sehr neugierig auf den zweiten Teil!

    Fazit: ein wunderbar geschriebenes und mitreissendes Epos, das mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gartenfee Berlin, 13.05.2021

    Als Buch bewertet

    Dieser Auftakt einer Trilogie ist in Metz in Elsass-Lothringen um 1908 angesiedelt, als dies zu Deutschland gehörte. Die junge Emma, erst seit kurzem mit ihren Eltern in Metz lebt, hat so ganz andere Vorstellungen von ihrem Leben, als es für Frauen damals üblich war. Sie möchte studieren, wird aber bei ihrem ersten Besuch der Universität Strassburg vom Professor hochkant hinausgeworfen. Von Strassenkindern wird sie dann am Bahnhof auch noch um das wenige Geld gebracht, was sie hat, was zeigt, wie naiv das junge Mädchen noch ist. Im Laufe der Geschichte lernt sie Carl kennen, den sie auf Wunsch ihrer Eltern heiraten soll. Der wiederum wird durch sie ermutigt, auf eigenen Beinen zu stehen und nicht das Fuhrunternehmen des Vaters zu übernehmen, was zu einem grossen Familienskandal führt. Nebenbei drängt sich auch noch Antoine, Carls bester Freund in Emmas Gefühlswelt und so bedarf es etlicher Irrungen und Wirrungen, bis am Ende alles geklärt wird.

    Zwischendurch habe ich immer wieder mal gedacht, Mensch Emma, halt doch mal deine Klappe und lass ihn reden, aber dann wäre das Buch ja viel zu schnell vorbei gewesen. So aber musste sie ihre Gewitztheit einsetzen, um ihren Weg zu gehen und nicht vorschnell an einen Mann verheiratet zu werden, den sie nicht liebt. Die Begegnungen mit diesem Mann Henry fand ich sehr schön, da das der Beginn einer aufrichtigen und dauerhaften Freundschaft werden könnte. Bin also mal gespannt auf die Fortsetzung und wer uns da alles so wiederbegegnet.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    lissycat., 18.04.2021

    aktualisiert am 18.04.2021

    Als Buch bewertet

    Metz im Jahre 1908. Emma ist nicht gerade das was man ein folgsames Mädchen nennt. Liebend gern würde sie studieren, doch das kommt für ihre Eltern absolut nicht in Frage. Sie soll eine gute Partie heiraten, um den Eltern auch weiterhin ein Leben in höheren Kreisen zu sichern. Ein geeigneter Kandidat ist auch schnell gefunden. Carl, dessen Vater ein gutgehendes Fuhrunternehmen besitzt, soll der Auserwählte sein. Für Emma kommt diese Verkuppelung nicht in Frage, aber sie macht gute Miene zum bösen Spiel. Doch zur Überraschung aller verstehen sich die Beiden auf Anhieb. Aber auch Carl hat für sein Leben ganz andere Pläne. Sein grösster Wunsch ist eine eigene Senffabrik, die er gegen den Willen seines Vater gründen will. Auch Emma ist Feuer und Flamme und würde gerne bei der Gründung mithelfen. Was bleibt ist ein ausdauernder Kampf gegen die Eltern, die sich das Leben der jungen Leute so nicht vorgestellt haben. Die Träume der Beiden scheinen ganz schnell Rauch aufzugehen



    Mir hat der erste Teil Der Senfblütensaga Zeit für Träume sehr gut gefallen. Die Autorin Clara Langenbach, die mir bis dahin nicht bekannt war, konnte mit ihrem flüssigen Schreibstil ein tolles Kopfkino entstehen lassen. Die Charaktere sind, mal mehr mal weniger, sehr sympathisch dargestellt und man wird dazu verleitet Partei zu ergreifen. Was früher jungen Menschen befohlen wurde ist heute zum Glück undenkbar. Auch wenn es sich um einen Roman handelt, so gibt es in dem Buch doch einige historisch belegte Personen. Auch die Senffabrik, die in dem Buch beschrieben wurde, gab und gibt es noch heute. Schon jetzt freue ich mich auf ein Wiederlesen mit den sympathischen Protagonisten

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 29.04.2021

    Als eBook bewertet

    Träume muss man leben

    »Was ist, wenn sie ihren Kopf mit all dem unnützen Zeug vollstopft und niemand mehr auch nur einen Blick auf sie werfen mag? Es ist ja ohnehin nicht so, dass sie sich kaum noch vor Verehrern retten kann. Neunzehn ist sie, und weit und breit kein Mann in Sicht!« macht sich ihre Mutter grosse Sorgen. Denn während Emma heimlich fleissig lernt und von einem Jura-Studium träumt, wünschen sich ihre Eltern nichts mehr, als dass sie bald eine gute Ehefrau und Mutter abgibt. Die Lösung scheint gefunden, da sie eine Ehe mit Carl Seidel, dem Erben eines gutsituierten Fuhrunternehmers arrangieren können, damit wäre auch die Familie zukünftig abgesichert. Die Überraschung bei der wenig von dieser Idee begeisterten Emma ist gross, als sie beim ersten geplanten Aufeinandertreffen feststellt, dass es sich bei Carl um den Mann handelt, der sie bei einer zufälligen Begegnung wenige Tage zuvor zum Lachen gebracht und der sogar erkannt hat, »Glauben Sie mir, einen grossen, starken Mann brauchen Sie nicht.« Die beiden fühlen sich schnell zueinander hingezogen, doch statt das Familienerbe anzutreten, träumt Carl von seiner eigenen Senffabrik. Emma, die erkennt, wofür sein Herz schlägt, bekräftigt ihn, auch gegen den Willen der Familie für seine Pläne zu kämpfen.

    Als Leser lernt man Emma, ihre Träume vom Studium und ihren Kampf, den sie damit mit ihren Eltern ausfechten muss, kennen, ist dabei, wie sich Carl und sie kennenlernen, einander annähern und der Plan für die Senffabrik immer mehr zu ihrer beiden wird. Ebenfalls ist man an Emmas Seite, wenn gilt, dass er sich in Djon das nötige Wissen aneignen muss und erlebt mit ihr eine schwere Zeit, denn „Er musste gehen, das war ihr klar, und sie musste ihn gehen lassen. Nur hatte sie nicht gewusst, wie schwer es war, auf jemanden zu warten. Wie weh es tat, allein zu sein.“, ist dabei nur eines der Probleme, die sie hat. Was die Zukunft für die beiden noch im ersten Teil bereit hält, will ich aber gar nicht mehr verraten. Nur so viel vielleicht noch, auch Carls bester Freund Antoine, der bei Emma seltsames Kribbeln verursacht, macht alles komplizierter und auch ihre Eltern suchen weiter nach einem anderen passenden Mann für sie.

    Die Autorin nimmt einen mit vor Ort, lässt einen ins Elsass-Lothringen zu Beginn des 20. Jahrhunderts reisen und einen die Atmosphäre in Metz zu dieser Zeit miterleben. Geschichtliches Backgroundwissen wie, „Ähnlich wie sie kamen unzählige altdeutsche Bürger, wie sie sich voller Stolz bezeichneten, ins Reichsland und hatten einheimische Beamte in der Verwaltung, Justiz, bei der Eisenbahn und Post ersetzt – natürlich blieben auch Schullehrer nicht davon verschont. Und nun schämte sich Emma dafür, dass ihr nie wirklich bewusst gewesen war, wie viele Lothringer den neu Zugezogenen Platz machten mussten,..“ und auch detailreiche Beschreibungen der Stadt „Der schöne Sommerabend, der das Stadtzentrum von Metz mit Wärme, Sonnenschein und Vogelsang beschenkte, bewirkte in den engen Gassen eine stickige Schwüle. Mülleimer quollen über und erfüllten die Luft mit dem Dunst des Unrates. Noch nie war Emma so bewusst gewesen, wie viel Elend es in Metz gab, das sie nie zu Gesicht bekam.“, versetzen einen dabei direkt vor Ort. Richtig gelungen herausgearbeitet ist auch die Rolle der Frau zu der Zeit, denn Emma steht in ihrem Kampf darum, nicht nur als Ehefrau von ihren Eltern verschachert zu werden, sondern zu studieren, mitreden zu dürfen und ihren Hoffnungen bei Zeitungszeilen, wie „Das Reichsland Elsass-Lothringen und Preussen lassen als letzte Länder Frauen zum Studium zu. Emma musste sich zügeln, um beim Gehen nicht zu sehr vor Freude zu wippen.“ noch sehr alleine auf breiter Front, finden sich doch noch viel zu viele Gegenstimmen wie »Studieren macht hässlich.« »Unweiblich mit Sicherheit.«

    Die Autorin hatte mich mit ihrem einnehmend, empathisch und lockeren Erzählstil sofort in ihren Fängen. Sympathische Hauptprotagonisten, lebendige, farbenprächtige Szenen, eine komplizierte Liebesgeschichte und eine spannende Story rund um die Gründung der Senffabrik, die zum Mitfiebern einladen, hier stimmt die Mischung einfach. Ich habe diesen Roman so richtig mitgelebt, war gerührt über die zart zu spürende Zuneigung, war entsetzt darüber, was in den Familien geschieht, wenn der Wille der Kinder nicht dem der Eltern entspricht, oft tief betroffen, wenn Emma und Carl immer wieder Rückschläge einstecken müssen und habe mir immer mehr gewünscht, dass die Senffabrik bald Wahrheit wird. Ganz oft hat mich die Autorin auch zum Schmunzeln gebracht. Formulierungen wie, „Vielleicht sollte sie Theologie studieren. Um den Glauben zu stärken, dass kleine Sünden vergeben und vergessen werden konnten. Nur garantiert nicht von ihrer Mutter.“., oder „Einen Wink mit dem Zaunpfahl verstand der Kerl nicht. Antoine Dupont brauchte wohl den ganzen Zaun,“ oder auch Szenen, wie wenn sie sich mit Carl die Besorgungen auf der Einkaufsliste der Mutter aufteilt, um gemeinsame Zeit zu schinden, diese unbesehen einfach in zwei Teile zerreisst und Carl dann erst noch einmal nachfragen muss, ob er wirklich »weisse Damenpumphosen – Klammer auf – mit Spitze an den Beinenden und lila Bändern – Klammer zu – bei Frau Rode abholen sollte?«- Auch solch pointierte Dialoge, wie »Auf der Eisbahn, da hätte ich schwören können, bestimmte Schwingungen zwischen Ihnen und Carl wahrgenommen zu haben.« »Ihre Wahrnehmung scheint etwas eingerostet zu sein. Eine Wartung wäre angebracht, sonst bilden Sie sich noch ein, ich würde Sie sympathisch finden.«, für die Emma mit ihrer erfrischend, schlagfertigen Art immer wieder sorgt, bereiten grosses Vergnügen beim Lesen.

    Sofort hatte mich die Autorin auch mit ihren einnehmenden Charakteren, die alle liebevoll und individuell erdacht, authentisch gezeichnet und mit glaubwürdigen Ecken und Kanten ausgestattet sind. Besonders die selbstbewusste Emma, die sich hier ihren Weg hart erkämpfen muss und dabei hin und wieder kein Blatt vor den Mund nimmt und auch nicht um eine schlagfertige Antwort verlegen ist, konnte mich sofort für sich einnehmen und Carl, der bodenständige, grundanständige Mann stand dem nicht viel nach. Ich habe schnell mit beiden um die Verwirklichung ihrer Träume gefiebert und auch darum, dass ihnen eine gemeinsame Zukunft möglich sein wird. Antoine, der sehr geheimnisvoll gezeichnet ist, hat es mir schwer gemacht, ihn sympathisch zu finden, vielleicht auch, weil er so zwischen die beiden grätscht. Er hat wie die beiden aber auch ein Päckchen zu tragen, das nicht zu verachten ist. Aber auch alle anderen Nebendarsteller sind einfach richtig gelungen gezeichnet, bei Buchhändler Émile Perrin mit seiner Katze, den ich sofort ins Herz geschlossen habe und der so oft den richtigen Rat weiss, über die naseweise Nachbarin Rosenberger, an der kein Tratsch und keine Neuigkeit vorbeigeht, bis hin zu Henri Wolff, dem von ihren Eltern neu arrangierten Heiratskandidaten mit dem Geheimnis, das ihn zu einer Art Verbündeten Emmas macht.

    Alles in allem ein super vielversprechender Auftakt zur Senfblütensaga, der mich jetzt schon auf die nächsten Teile der Trilogie hinfiebern lässt. Dafür vergebe ich gerne fünf Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fae, 07.05.2021

    Als Buch bewertet

    Metz, Elsass-Lothringen, 1908: Emma möchte mehr im Leben erreichen, als Ehefrau und Mutter zu sein. Am liebsten würde sie in Strassburg studieren. Stattdessen soll sie mit dem Sohn des Fuhrunternehmers Seidel verkuppelt werden. Emma und Carl sind einander - zu ihrer eigenen Überraschung - sofort sympathisch. Emma ist von Carls Leidenschaft für Aromen und Düfte begeistert und ermutigt ihn, seine eigene Senffabrik zu gründen. Und auch Emmas Unternehmerinnengeist ist geweckt. Während er die Vorbereitungen trifft, lässt Carl Emma an allen Entscheidungen teilhaben, fragt sie um Rat. Aber liebt sie Carl wirklich? Und warum ist sie so fasziniert von Carls Freund Antoine? Mit seinem Charme droht er einen Keil zwischen Emma und Carl zu treiben.
    [Klapptext von Amazon übernommen]


    Das Cover gefällt mir wirklich gut, es passt super zu der Geschichte, es ist dezent, aber trotzdem mega schön! Der Schreibstil ist wirklich fesselnd und der Zeit nachempfunden, ich konnte mich super in der Geschichte zurechtfinden.

    Emma ist toll! Sie ist klug, stark, wortgewandt, taff und frech, auch wenn das zu der Zeit nicht so angesehen war. Es tut mir so unglaublich leid und tut mir im Herzen weh, wie sie von ihren Eltern behandelt wird... Ich war und bin immer noch unglaublich beeindruckt von Emmas Wissen und dass sie so schlagfertig ist und sich nicht einschüchtern lässt. Sie ist einfach für die Zeit schon total selbstständig und den anderen Frauen weit voraus.

    Carl mag ich gerne, er ist nett und man bemerkt seine Leidenschaft für Senf, sobald er darüber spricht. Obwohl ich Senf nicht mag, haben mich seine Beschreibungen echt gefesselt und vielelicht gebe ich dem Senf nochmal eine Chance.
    Er ist ein lieber Mann, auch wenn er manchmal einen Stups in die richtige Richtung braucht, aber man merkt, dass wenn er etwas macht was er mag, es mit seiner ganzen Leidenschaft zum Leben erweckt und das hat mich echt beeindruckt!

    Antoine nervt mich, ich hab ihn von Anfang an nicht gemocht. Er erinnert mich an einen aufgeblasenen & aufdringlichen Gockel, auch er hat mit Dämonen zu kämpfen und ist nicht so oberflächlich und arrogant wie es auf den ersten Blick seine, aber das hat ihn nicht sympathischer gemacht. Ich kann mit seiner Art eindcah nicht umgehen und ich hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei ihm, das sich einfach nicht legen wollte.

    Und jetzt zu meinen Lieblingen in der ganzen Geschichte: Monsieur Perrin und seine Katze Gusti. Die beiden habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Sie sind so unglaublich toll, sympathisch und nett, man muss sie einfach mögen! Von Beginn an hat Émile mich mit seiner Herzlichkeit in seinen Bann gezogen und einfach nicht losgelassen. Er hat so eine freundliche Art, und wie er mit Gusti umgeht oder generell wie Gusti sich verhält, ist einfach zum Niederknien.


    Insgesamt hat mir die Geschichte echt gut gefallen. Sie ist spannend, lustig, emotional, leidenschaftlich und entführt den Leser in das frühe 20. Jahrhundert. Es gab so viele geniale Wortgefechte und die Geschichte ist sehr rührend und liebevoll, gleichzeitig aber auch einfach nur fesselnd. Und obwohl der Schreibstil der Zeit angepasst ist, hatte nicht nicht ein einziges Mal das Problem, dass mein Lesefluss gestoppt wurde.

    Es fühlt sich einfach an wie eine Zeitreise, mit einer tollen & weit entwickelten Hauptprotagonistin, super ausgearbeiteten Nebencharakteren und einem spannenden Hauptthema, dem Senf, der auf den ersten Blick gar nicht so interessant zu sein scheint, aber so facettenreich und detailliert ist wie diese Geschichte.
    Es ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle, die historische Romane gerne lesen oder einfach mal etwas Neues wagen möchten!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fae, 07.05.2021

    Als eBook bewertet

    Metz, Elsass-Lothringen, 1908: Emma möchte mehr im Leben erreichen, als Ehefrau und Mutter zu sein. Am liebsten würde sie in Strassburg studieren. Stattdessen soll sie mit dem Sohn des Fuhrunternehmers Seidel verkuppelt werden. Emma und Carl sind einander - zu ihrer eigenen Überraschung - sofort sympathisch. Emma ist von Carls Leidenschaft für Aromen und Düfte begeistert und ermutigt ihn, seine eigene Senffabrik zu gründen. Und auch Emmas Unternehmerinnengeist ist geweckt. Während er die Vorbereitungen trifft, lässt Carl Emma an allen Entscheidungen teilhaben, fragt sie um Rat. Aber liebt sie Carl wirklich? Und warum ist sie so fasziniert von Carls Freund Antoine? Mit seinem Charme droht er einen Keil zwischen Emma und Carl zu treiben.
    [Klapptext von Amazon übernommen]


    Das Cover gefällt mir wirklich gut, es passt super zu der Geschichte, es ist dezent, aber trotzdem mega schön! Der Schreibstil ist wirklich fesselnd und der Zeit nachempfunden, ich konnte mich super in der Geschichte zurechtfinden.

    Emma ist toll! Sie ist klug, stark, wortgewandt, taff und frech, auch wenn das zu der Zeit nicht so angesehen war. Es tut mir so unglaublich leid und tut mir im Herzen weh, wie sie von ihren Eltern behandelt wird... Ich war und bin immer noch unglaublich beeindruckt von Emmas Wissen und dass sie so schlagfertig ist und sich nicht einschüchtern lässt. Sie ist einfach für die Zeit schon total selbstständig und den anderen Frauen weit voraus.

    Carl mag ich gerne, er ist nett und man bemerkt seine Leidenschaft für Senf, sobald er darüber spricht. Obwohl ich Senf nicht mag, haben mich seine Beschreibungen echt gefesselt und vielelicht gebe ich dem Senf nochmal eine Chance.
    Er ist ein lieber Mann, auch wenn er manchmal einen Stups in die richtige Richtung braucht, aber man merkt, dass wenn er etwas macht was er mag, es mit seiner ganzen Leidenschaft zum Leben erweckt und das hat mich echt beeindruckt!

    Antoine nervt mich, ich hab ihn von Anfang an nicht gemocht. Er erinnert mich an einen aufgeblasenen & aufdringlichen Gockel, auch er hat mit Dämonen zu kämpfen und ist nicht so oberflächlich und arrogant wie es auf den ersten Blick seine, aber das hat ihn nicht sympathischer gemacht. Ich kann mit seiner Art eindcah nicht umgehen und ich hatte von Anfang an ein schlechtes Gefühl bei ihm, das sich einfach nicht legen wollte.

    Und jetzt zu meinen Lieblingen in der ganzen Geschichte: Monsieur Perrin und seine Katze Gusti. Die beiden habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen. Sie sind so unglaublich toll, sympathisch und nett, man muss sie einfach mögen! Von Beginn an hat Émile mich mit seiner Herzlichkeit in seinen Bann gezogen und einfach nicht losgelassen. Er hat so eine freundliche Art, und wie er mit Gusti umgeht oder generell wie Gusti sich verhält, ist einfach zum Niederknien.


    Insgesamt hat mir die Geschichte echt gut gefallen. Sie ist spannend, lustig, emotional, leidenschaftlich und entführt den Leser in das frühe 20. Jahrhundert. Es gab so viele geniale Wortgefechte und die Geschichte ist sehr rührend und liebevoll, gleichzeitig aber auch einfach nur fesselnd. Und obwohl der Schreibstil der Zeit angepasst ist, hatte nicht nicht ein einziges Mal das Problem, dass mein Lesefluss gestoppt wurde.

    Es fühlt sich einfach an wie eine Zeitreise, mit einer tollen & weit entwickelten Hauptprotagonistin, super ausgearbeiteten Nebencharakteren und einem spannenden Hauptthema, dem Senf, der auf den ersten Blick gar nicht so interessant zu sein scheint, aber so facettenreich und detailliert ist wie diese Geschichte.
    Es ist auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle, die historische Romane gerne lesen oder einfach mal etwas Neues wagen möchten!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 16.05.2021

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    In der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg träumt die junge Emma aus bürgerlichem Haus von mehr Selbstbestimmung und einem eigenen Studium. Doch Emmas Eltern wollen eine Heirat mit dem gutsituierten Fuhrunternehmer-Sohn Carl für ihre Tochter. Unerwarteter Weise sind sich Emma und Carl auf Anhieb sympathisch, da sich Emma auch für Carls Traum, eine Senffabrik zu gründen, interessiert und die beiden sich letztendlich in einer ähnlichen Situation befinden. Werden die Beiden ihre Träume jemals verwirklichen und sich gegenüber ihren schier übermächtigen Elternhäusern behaupten können?


    Persönlicher Eindruck:

    Mit „Zeit für Träume“ legt Autorin Langenbach den Grundstock ihrer dreiteiligen Senfblütensaga, die ihren Schauplatz im lothringischen Metz hat. Mit überzeugenden Figuren und authentischem Flair der Belle Époque nimmt die Geschichte den Leser mit in die Zeit kurz nach der Jahrhundertwende.

    Das Leben in der damaligen Zeit ist gerade für Töchter schwierig, denn Selbstbestimmung und mal nach der eigenen Meinung gefragt zu werden, ist vollkommen verpönt und nicht üblich. Aber auch die Söhne haben es nicht leicht – arrangierte Ehen und der Druck der scheinbar übermächtigen Eltern, die in Erziehungs- und Lebensfragen am längeren Hebel sitzen, bestimmen auch bei den jungen Männern die Zukunft.

    Der Roman hat drei Protagonisten, die zwar alle sehr unterschiedlich sind, dennoch eine grosse Gemeinsamkeit haben. Uneingeschränkte Hauptfigur der Erzählung ist Emma, die einer bürgerlichen Familie ohne grössere finanzielle Mittel entstammt. Ihr grosser Traum: ein Studium an der Universität von Strassburg sowie mehr Selbstbestimmung über ihre Zukunft. Ihr gegenüber steht Carl, aus wohlhabenden Verhältnissen und zukünftiger Erbe eines Fuhrunternehmens. Auch er hat eine genaue Vorstellung seiner Zukunft. Sein Traum ist eine Senffabrik, seine Leidenschaft sind Düfte und Aromen.

    Emma und Carl empfinden schnell eine starke Verbundenheit, doch die Liebe steht unter keinem guten Stern: nach Carls Ausstieg aus dem elterlichen Betrieb versuchen beide Familien einen Keil zwischen die jungen Leute zu treiben. Schon bald sieht sich Emma in einem Liebesdreieck zwischen ihrer grossen Liebe Carl und Antoine, Spross eines französischen Weinguts – der ebenfalls Interesse an Emma zeigt.

    Für mich waren alle drei Hauptfiguren plastisch und tiefgängig, ihr Denken und Fühlen war nachvollziehbar geschildert. Während Carl bodenständig und vernünftig daherkommt, ist Antoine leidenschaftlich und oft unüberlegt, gegen Ende sogar mit Borderline-Tendenz. Auch wenn Emma sich Carl absolut zugehörig fühlt, kann sie sich mehrmals dem ungezügelten Wesen Antoines nicht entziehen.

    Die gesellschaftlichen Umstände der damaligen Zeit, das Leben der Menschen und die Denkweise der Epoche waren für meinen Geschmack absolut glaubwürdig und authentisch. Die Schauplätze – seien es nun einfach die Umgebung, die Bälle oder die kleine Buchhandlung von Monsieur Perrin – gaben dem Roman ein ganz eigenes Flair, das den Leser absolut mitnimmt.

    Mein Fazit: eine uneingeschränkte Leseempfehlung für die Freunde stimmiger Historienromane des beginnenden 20. Jahrhunderts – ich bin schon heute sehr gespannt auf den 2. Teil!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isa, 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    Auftakt der Trilogie
    Dies ist der erste Band der Trilogie „Die Senfblütensaga“, die in Metz überwiegend im Jahr 1908/1909 spielt. Im Mittelpunkt stehen Emma und Carl. Emma möchte gerne studieren und mehr als nur Ehefrau und Hausfrau sein. Ihre Eltern dagegen möchten sie verheiratet sehen und ihre Mutter versucht diesen Plan umzusetzen. Carl kehrt nach einer Ausbildung bei einem Senfproduzenten in seine Heimatstadt zurück, wo er im elterlichen Fuhrunternehmen tätig ist. Allerdings versucht er seinen Traum einer Senffabrik umzusetzen. Zufällig lernen Emma und Carl sich kennen …
    Aufgrund des Klappentextes erwartete ich mehr eine Handlung bezüglich Senfdynastie, aber das Hauptthema dieses Bandes ist Emmas Wunsch nach einem Studium und das Thema Senf befindet sich eher im Hintergrund. Die Protagonisten werden facettenreich, jedoch klischeehaft, mit ihren Ecken und Kanten, dargestellt. Emma erschien mir einerseits stark, andererseits jedoch recht stur und nicht immer konnte ich ihre Handlungen nachvollziehen. Carl erschien mir recht blass. Gut gefallen hat mir Monsieur Perrin. Eher einen unsympathischen Eindruck hinterliessen bei mir Louise, Antoine und die Eltern Emmas. Die Orte und Situationen werden bildhaft beschrieben. Zwar gibt es aufgrund etlicher Intrigen und Wirrungen spannende Wendungen, aber ebenso gibt es immer wieder langatmige Ausführungen von Nebensächlichkeiten. Des Weiteren empfand ich einige Handlungen als unrealistisch. Der lockere Schreibstil liest sich angenehm.
    Dies ist ein unterhaltsames Buch, allerdings mit Längen und wird mir nicht besonders im Gedächtnis bleiben. Allerdings werde ich wahrscheinlich aufgrund der Ereignisse zum Ende hin, den Folgeband lesen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    Mich hat das Thema Senf an diesem historischen Roman sehr gereizt, da ich darüber bisher noch nie was gelesen habe. Im Mittelpunkt stehen Emma und Carl. Emma soll verheiratet werden, will aber lieber studieren und Carl soll das Unternehmen seines Vaters übernehmen, will aber lieber eine Senffabrik aufbauen. Beide würden sich sehr gut ergänzen und sind sich auch noch sehr sympathisch. Doch finden sie auch zueinander? Dazwischen stehen noch Louise, Carls Schwester und Antoine, die man beide als Gegenspieler von Emma und Carl sehen kann. Es geht mit viel Irrungen und Wirrungen, Neid und Intrigen durch den ersten Band. Leider verzettelt sich die Autorin oftmals in detaillierten Ausführungen von Nebensächlichkeiten, während wirklich wichtige Details nur am Rande erwähnt werden. Ausserdem ist Emma als Protagonistin im Verlauf der Geschichte nicht mehr so eine grosse Sympathieträgerin, wie zu Beginn des Buches. Ich fand einige Handlungen unrealistisch, würde es aber unter künstlerischer Freiheit der Autorin einordnen. Das Buch ist unterhaltsam geschrieben und obwohl es so opulent wirkt, ist die Handlung nicht so gross, wie man denkt. Vieles wird künstlich in die Länge gezogen. Zum Ende hin spitzen sich die Ereignisse zu und man weiss noch nicht genau, wie es im weiteren Band weitergehen wird. Ich habe das Buch mit gemischten Gefühlen beendet, glaube aber schon, dass ich den nächsten Band auch lesen werde.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 26.04.2021

    Als Buch bewertet

    Eigentlich liebe ich Geschichten wie diese. Familie Dynastien, Firmen, die Zeit um 1900, starke Frauen, die sich nicht in die von der Männerwelt vorgesehene Rolle stecken lassen wollen. All das bietet dieses Buch. Es beginnt 1908 in Metz. Es geht um Emma,die von ihrer Mutter in eine Ehe gedrängt wird, um Carl den sie heiraten soll. Dieser ist Sohn eines Führunternehmers, träumt aber davon eine Senffabrik zu gründen. Es sind also eigentlich alle Zutaten vorhanden, die für mich einen perfekten Roman ausmachen. Leider hat mich das Buch aber nicht überzeugt.

    Zwar hat mir der Schreibstil der Autorin durchaus gefallen und es lässt sich flüssig lesen, aber irgendwie konnte mich die Geschichte nicht packen. Das wichtigste für mich ist immer das ich mich auf die Charaktere einlassen kann, egal ob sie nun sympathisch sind oder nicht, aber die müssen vor meinem inneren Auge zu leben erwachen und mich durch die Geschichte tragen. Das war hier leider nicht so. Emma und Carl sind für mich farblos geblieben und auch die Geschichte konnte mich nicht wirklich packen, war teilweise etwas langatmig.

    Sicher wird das Buch seine Liebhaber finden, mich hat es leider nicht ganz überzeugt.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gisela E., 28.07.2021

    Als Buch bewertet

    Zu wenig Tiefe

    Emma möchte unabhängig sein, sie möchte studieren. Es ist 1908, in Metz ist die Rolle der Frau noch sehr beschränkt darauf, Ehefrau und Mutter zu sein. Carl, Sohn eines Fuhrunternehmers, findet sie dennoch sympathisch, und auch er ist fasziniert von ihr. Vor allem finden die beiden sich wieder darin, Carl in seiner Leidenschaft für den Senf und dessen Aromen zu ermutigen. Doch da ist auch noch Carls Freund Antoine, dessen Charme sie nicht ganz widerstehen kann.

    Das Buch ist der Auftakt der Senfblütensaga. Die Geschichte ist vom Schreibstil her angenehm zu lesen. Allerdings habe ich mich vor allem mit Emma sehr schwer getan. Sie kommt mir sehr naiv und trotzig vor, und so hatte ich Schwierigkeiten, sie mir in der damaligen Zeit als Kind ihrer Familie vorzustellen. Diese Problematik erscheint mir etwas abgeschwächt auch für Carl. Insgesamt fehlt mir etwas Tiefe in dieser Geschichte, es bleibt mir zuviel an der Oberfläche.

    Deshalb kann ich das Buch nur bedingt empfehlen und vergebe 3 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina K., 28.04.2021

    Als Buch bewertet

    Zauberhaft und mitreissend – die Geschichte einer starken Frau

    Soeben habe ich das Buch „Die Senfblütensage – Zeit für Träume“ von Clara Langenbach fertiggelesen. Es ist der 1. Teil einer Trilogie um die Senfdynastie in Metz und eins vorweg: Ich bin begeistert. Schon das Cover lädt ein zum Träumen und ist sehr harmonisch. Der Schreibstil der Autorin hat mich von Anfang an gefangen und mitgenommen. Einfühlsame Worte, starke Persönlichkeiten und eine Geschichte mit Höhen und Tiefen. Da fällt es einem echt schwer das Buch auch nur kurz zur Seite zu legen, da man so sehr in der Story gefesselt ist und mitfiebert. Zum Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, damit die Spannung erhalten bleibt. Nur so viel: Emma, die Hauptfigur ist eine starke junge Frau, die in einer Zeit aufwächst, in der Frauen noch kaum Rechte haben. Trotzdem sehnt sie sich nach Bildung und möchte nicht nur das „Beiwerk“ zu einem Mann sein, sondern diesen Stärken. Ihre Sehnsucht nach Liebe und Zuwendung, die sie von ihren Eltern nicht erhält, findet sie in einen jungen Mann – Carl. Doch ist Carl wirklich der für den ihr Herz schlägt oder eher der charmante Antoine? Eine Geschichte geprägt von Pflichtgefühlen gegenüber den Eltern und dem Wunsch nach Erfüllung der eigenen Träum. Der Suche nach dem richtigen Partner fürs Leben und dem Wunsch nach Freiheit und Anerkennung. Am Ende bleiben viele Fragen offen, so dass man sich sehr auf die nächsten Bände freut, um zu erfahren wie es mit den Geschwistern Seidel, Emma, Antonie, dem Fuhrunternehmen, dem Weingut und der Senffabrik weitergeht. Sehr sympathisch finde ich den Buchhändler Perrin, der mit seiner ruhigen Art, viele gute Ratschläge gibt und vor allem für Emma immer da ist. Wie schon am Anfang geschrieben, das Buch ist einfach zauberhaft geschrieben, und ich lasse mich gerne bald wieder in die Welt Anfang des 20. Jahrhunderts entführen und freue mich auf ein Wiedersehen mit den alten Bekannten und vielleicht auch ein paar Neuen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jana S., 25.04.2021

    Als Buch bewertet

    Clara Langenbach hat mit "Zeit für Träume" einen wunderbaren Auftakt zu einer mitreissenden Familiensaga geschaffen, die Anfang des 20. Jahrhunderts in Metz spielt.
    Familiensagas über grosse Kaffee - und Hoteldynastien überschwemmen gerade den Markt, so dass ich mich sehr darauf gefreut habe, dass mit der Senfblütensaga mal ein neuer Themenzweig in diesem Genre bespielt wird. Und ich hätte nicht gedacht, dass Senf so ein spannendes Thema sein kann.
    Aber Senf allein ist auch nicht das Thema dieses Buches, im Mittelpunkt steht vor allem die junge Emma, die mehr in ihrem Leben erreichen möchte als Hausfrau und Mutter zu werden, doch das ist 1908 noch nicht so einfach. Ihre Eltern erwarten, dass sie heiratet und das möglichst bald und im besten Fall auch noch gut betucht.
    Emmas Mutter hat gleich mehrere Pläne, um das in die Tat umzusetzen, doch so einfach spielt Emma nicht mit.
    Sie möchte studieren und arbeiten - sie interessiert sich für Bücher und Mathematik und wenig für schöne Kleider und Hauswirtschaft.
    Als sie aber dem jungen Carl über den Weg stolpert, kommt auch die Liebe ins Spiel...

    Dieses Buch ist trotz der über 500 Seiten kurzweilig, interessant und spannend und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterlesen.
    Schade, dass es noch eine Weile bis zum Erscheinen des 2. Teil dauert.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas R., 21.07.2021

    Als Buch bewertet

    nette Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger

    " Zeit der Träume" ist der Auftakt zu einer dreiteiligen Sagen, die in Metz Anfang des 20. Jahrhundert spielt.

    Die Handlung ist einfach erklärt. Emma eine junge Frau um die zwanzig , möchte ihren Traum vom Studium verwirklichen, ihren Eltern möchten sie aber gern " gewinnbringend" verheiratet, so wie es zu dieser Zeit oft der Fall war.
    Carl ein junger Mann , dessen Eltern ein gut floriendes Fuhrunternehmen führen, möchte seinen Traum von einer eigenen Senffabrik verwirklichen, soll aber eigentlich in das Fuhrunternehmen seiner Eltern einsteigen und dies später übernehmen.
    Die jungen Leute lernen sich per Zufall kennen und Emma unterstützt Carl bei seinen Träumen (warum weiss keiner so genau, weil sie sich kaum kennen). Das ganze wird ihnen durch verschieden widrige Umstände erschwert und es kommt auch noch der beste Freund von Carl , Antoine, ins Spiel, der genauso wie Karl Interesse an Emma zeigt.

    Die Handlung fand ich sehr banal und das Handeln von Emma nicht immer der Zeit entsprechend. Der Erzählstil war flüssig, es gab aber nicht viele Überraschungen, im Gegenteil, ich fand vieles sehr vorhersehbar.

    Alles in allem ein Buch, das man zur Entspannung lesen kann, das aber kein Muss ist.

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  • 5 Sterne

    tansmariechen, 13.04.2021

    Als Buch bewertet

    Emma Bergmann ist Feuer und Flamme. Sie möchte unbedingt studieren. Es ist das Jahr 1908. Endlich werden Frauen an den Universitäten zugelassen. Mit ihren Eltern lebt sie in Metz. Diese möchten für sie nur das Beste. Emma soll eine gute Ehefrau werden und in eine angesehene Familie einheiraten. Sie stellen ihr Carl Seidel vor. Emma und Carl verlieben sich auf den ersten Blick in einander. Carl soll das Fuhrunternehmen seines Vaters übernehmen. Doch Carl träumt von der ersten Senffabrik in Elsass-Lothringen. Emma unterstützt ihn, wo sie nur kann. Die Schwierigkeiten scheinen unüberwindlich zu sein. Dann ist da noch Antoine, der beste Freund von Carl. Antoine droht einen Keil zwischen Emma und Carl zu schlagen. Wird Emma diese Hürden meistern können?

    Mit dem 528 Seiten starken, historischen Roman “Die Senfblütensaga – Zeit für Träume” hat Clara Langenbach den 1. Teil ihrer 3-teiligen Senfblütensaga am 28.04.2021 gemeinsam mit dem Fischer Taschenbuch Verlag veröffentlicht.

    Das Cover ist einfach wunderschön. Die dominierenden Farben sind in gelb und lila gehalten. Emma schaut nach rechts oben und ist passend für eine Frau um 1900 gekleidet. Ich lese sehr gerne historische Romane, die sich mit einer inhaltlichen Thematik befassen. Bei Senf hatte ich bereits Grundkenntnisse, denn ich habe mich vor einigen Jahren intensiver mit der Faszination “Senf” beschäftigt. Senf ist für mich keine Würzpaste.

    Clara Langenbach versteht es mit ihrem flüssigen Schreibstil geschickt einen Spannungsbogen zu gestalten, der mich bereits mit den ersten Sätzen gefesselt und dann nicht mehr losgelassen hat. Ich konnte ihn einfach nicht mehr aus der Hand legen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Die starke Persönlichkeit von Emma ist mit einem Freigeist, einem gewissen Stolz, Temperament und Energie ausgestattet. Eine Mischung, die sie mir sympathisch macht. Mit einer Energie die unermüdlich zu sein scheint nimmt sie jedes Hindernis, sei es auch noch so schwierig, in Angriff. Wenige sind das nicht. Sie hat sich meinen Respekt verdient. Carl liebt die Herstellung von Senf, vor allem den Geruch. Für Carl steht die Qualität an erster Stelle. Das ist sehr spannend, so gibt es z. B. Menschen, die 7 verschiedene Stufen von süss schmecken können. Antoine hat mir manchmal Angst gemacht. Alle Haupt- und Nebenfiguren sind von der Autorin sorgfältig aufgebaut und ihre Handlungen sind zu jeder Zeit nachvollziehbar, wenn auch nicht immer nett und freundlich.

    Clara Langenbach unterhält mit einer gelungenen Mischung aus Liebe, Spannung, Wissen und Geschichte in einer ausgezeichneten Art und Weise. Sie thematisiert die Rolle der Frau um 1900. Mit Emma hat sie eine starke Protagonistin geschaffen, die mit einem Unternehmergeist geboren ist und für ihre Träume kämpft. Mit diesem historischen Roman habe ich viele unterhaltsame und interessante Lesestunden verbracht. Ich freue mich auf den 2. Teil der Senfblütensaga.

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  • 5 Sterne

    Gänseblümchen, 05.05.2021

    Als Buch bewertet

    Grossartiger Einblick in das Leben einer mutigen jungen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts

    Wir befinden uns in Metz, im deutschfranzösischen Grenzgebiet, im Jahr 1908. Die junge Frau Emma aus der gehobenen Bürgerschicht verfolgt einen damals ungewöhnlichen Traum: sie will an der Universität Jura studieren und lernt fleissig für einen Schulabschluss. Hierbei wird sie heimlich von dem liebenswerten Buchhändler Monsieur Perrin unterstützt. Dies wird jedoch von ihren Eltern nicht gerne gesehen, welche sie lieber schnell in höhere Kreise verheiraten möchten. Hierfür wäre der Fuhrunternehmersohn Carl geeignet. Die Beiden lernen sich kennen, entwickeln Gefühle füreinander und haben vor allem Verständnis für ihre Lebensträume. Carls grosser Traum ist die Gründung einer eigenen Senffabrik und er erhält hierfür Unterstützung von Emma. Doch es kommt durch manche Entscheidungen zu Schwierigkeiten und Hindernissen. Und dann gibt es noch Carls Freund Antoine, welcher sich für Emma interessiert und ihre Gefühle durcheinander bringt.

    Das Cover ist bereits ein Blickfang und in sehr schönen Farben gestaltet.
    Dieser erste Roman und Triologieauftakt der Autorin Clara Langenbach versetzt einen um ca 100 Jahre in der Zeit zurück und ist in flüssigem, bildhaftem Schreibstil angenehm zu lesen. Sie schafft es mit ihren Beschreibungen ein Gefühl für das damalige Leben zu vermitteln. Ich konnte mir die Szenerie vor meinem inneren Auge bildlich vorstellen. Die liebevoll und vielschichtig gestalteten Charaktere zeigen unterschiedliche Träume, Sorgen und Lebenswege und versprühen ein Gefühl von Sympathie, oder auch gelegentlich Antipathie. Als Leser erlebt man die Geschichte wechselnd aus der Sicht von Emma, Carl und Antoine, welche versuchen ihre Herausforderungen im Leben zu meistern. Es werden die unterschiedlichen hierarchischen Strukturen der damaligen Gesellschaft und die Rolle der Frau dargestellt. Ich kann nachvollziehen, wie schwer es Frauen zu dieser Zeit gehabt haben mussten, wenn sie mehr als Hausfrau und Mutter sein wollten, Spass am Lernen und einen Geschäftssinn hatten und versuchten aus den bekannten Konventionen auszubrechen.

    Insgesamt der wunderschöne Auftakt einer historischen Familiensaga, der eine unterhaltsame Lektüre und Einblick in das Leben der damaligen Zeit bietet. Es geht um verschiedene Lebensträume starker Protagonisten und darum den Mut zu entwickeln, diese Träume zu verwirklichen. Wundervoll ist, dass sich die Triologie an die wahre Geschichte der Firma Löwensenf und an den Unternehmersinn von dessen Mitgründerin anlehnt.
    Klare Leseempfehlung für alle, die einen angenehmen historischen Roman über das Leben und den Mut einer jungen Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts lesen möchten.
    Da es der erste Band der Triologie ist, freue ich mich schon auf die Fortsetzung der Geschichte von Emma und Carl im Herbst.

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  • 5 Sterne

    Wetterfrosch, 02.05.2021

    Als Buch bewertet

    Die Beflügelung von Träumen zu Beginn des 20. Jahrhunderts

    „Zeit für Träume“ spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts und zeigt die Wege der Verwirklichung verschiedener Lebensträume junger Menschen.

    Die Autorin Clara Langenbach entführt den Leser in ihrem ersten Roman nach Metz ins Jahr 1908. Gemeinsam mit der jungen Frau Emma fühlt sich der Leser durch den wunderschönen, anschaulichen Schreibstil in diese Zeit zurückversetzt und kann sich schnell in sie einfühlen.
    Emma stammt aus der Mittelschicht, wohnt in einer bürgerlichen Stadtwohnung und wird von ihrer Mutter in den Alltagspflichten einer Hausfrau ausgebildet. Das wichtigste Ziel von Frau Bergmann, Emmas Mutter, ist es Emma mit einer guten Partie zu verheiraten. Doch Emma hat eigentlich eigene Ziele und träumt davon an einer Universität zu studieren. Um diesem Traum ein Stück näher zu kommen, lernt sie heimlich mit dem freundlichen Buchhändler Monsieur Perrin für einen höheren Schulabschluss. Doch Frauen sind in diesen Zeiten noch nicht gerne an der Universität gesehen und die ersten Frauen werden erst nach und nach zum Studium zugelassen. Für Emmas Eltern ist dies nicht denkbar.
    Durch die Bemühungen von Emmas Mutter lernt sie den Fuhrwerk-Unternehmersohn Carl kennen und wird in deren vornehme Villa zu Besuchen eingeladen, wo sie auch Carls Schwester Louise kennenlernt und sich mit ihr anfreundet.
    Emma und Carl empfinden beide rasch eine tiefe Zuneigung zueinander. Durch Carl lernt Emma auch den Weinguterben Antoine Dupont kennen, welcher sich ebenso mit Emma anfreundet und Gefühle ihr gegenüber entwickelt.
    Carls Leidenschaft für die Herstellung von Senf und den Traum von der Gründung einer Senffabrik, sowie Emmas Sinn für Unternehmensführung wären eine harmonische Komposition, käme es da nicht zu einigen Turbulenzen und Hindernissen, die die Geschichte und das Leben der Beiden aufwirbeln.

    Die Szenerie auf dem wunderschönen Cover lässt bereits erahnen, dass es sich um einen historischen Roman handelt. Die Farbkomposition aus Violett und gelb passt sehr gut zu den Themen Träume und Senf und die abgebildete Frau ist ein schönes Bild von Emma. Mit angenehm anschaulichem Schreibstil lädt das Buch zum schmökern ein und man fühlt sich in der Zeit zurück versetzt. Die Geschichte erlebt man wechselnd aus der Sicht von Emma, Carl und Antoine und lernt deren unterschiedliche Lebensträume kennen.

    Die Lektüre des Buches hat mir sehr gut gefallen und mir ein Gefühl für das Leben und die Vor-und Nachteile der verschiedenen Gesellschaftsschichten, sowie das damalige Rollenbild der Frau vermittelt. Emma ist eine starke Persönlichkeit, die versucht ihren Weg zu finden und zu gehen.
    Es ist eine Geschichte voller Träume, Mut, Überwindung von Hindernissen und Leidenschaft.
    Ein gelungener Auftakt der neuen Senfblütensaga!

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  • 5 Sterne

    Kristall, 19.04.2021

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    „Metz, Elsass-Lothringen, 1908: Emma möchte mehr im Leben erreichen, als Ehefrau und Mutter zu sein. Am liebsten würde sie in Strassburg studieren. Stattdessen soll sie mit dem Sohn des Fuhrunternehmers Seidel verkuppelt werden. Emma und Carl sind einander - zu ihrer eigenen Überraschung - sofort sympathisch. Emma ist von Carls Leidenschaft für Aromen und Düfte begeistert und ermutigt ihn, seine eigene Senffabrik zu gründen. Und auch Emmas Unternehmerinnengeist ist geweckt. Während er die Vorbereitungen trifft, lässt Carl Emma an allen Entscheidungen teilhaben, fragt sie um Rat. Aber liebt sie Carl wirklich? Und warum ist sie so fasziniert von Carls Freund Antoine? Mit seinem Charme droht er einen Keil zwischen Emma und Carl zu treiben.“

    Neben vielen anderen Themen für Trilogien war Senf bisher noch nicht dabei und somit gibt Autorin Clara Langenbach eben hier ihren Senf dazu. Ihre Geschichte um Emma und Carl ist sehr gut aufgemacht. Die Anfänge rund um Emma sind für den Leser wunderbar bildhaft und detailliert beschrieben ohne langweilig zu sein. Auch die Zeit war eine andere als im Hier und Jetzt - die Welt schlummert seelenruhig vor dem Ersten Weltkrieg und andere Dinge sind Zankapfel oder Streitobjekt. Bei Emma ist es eindeutig die Selbstbestimmung ihrer Person. Man spürt regelrecht ihren Drang nach Wissen und nach mehr, aber wie gesagt, die Zeit war eine andere und hat die Damenwelt damals nicht gerade wohl bedacht. Die Verbandelung mit Carl ist dagegen schon ein echter Knaller. Eigentlich liebt sie ihn gar nicht so wie es von ihr erwartet wird, aber sie finden sich dennoch sympathisch und geben sich den nötigen Rat und die Hilfe die ein Paar eben zusammen braucht. Man könnte meinen, das beide sich diese Situation sehr gut zurecht legen, aber....nun kommt das ABER... Ist da nicht doch vielleicht Liebe im Spiel? Genau dieser Part lässt natürlich einen Lesesog entstehen und die Protagonisten machen es einem auch sehr leicht sie zu mögen. Langenbach hat mit ihrem flüssigen und bildhaften Schreibstil einen richtig starken und von der ersten bis zur letzten Seite sehr respektablen Start für ihre Trilogie geschaffen. Es wird sehr schwer, bis fast unmöglich dies noch zu toppen. Der Verlauf der Geschichte ist rund, flüssig, es gibt Darsteller die man mag und welche die man gleich wieder loswerden möchte, es gibt einen sehr feinstimmigen Spannungsbogen und eben mal ein anderes Thema als immer nur Düfte, Bücher, Kekse, Blumen - hier geht es um Senf! Die historischen Aspekte sind zudem auch noch erwähnenswert, denn Langenbach beweist gekonnt, wie gut man Geschichte und Fiktion sehr geschmackvoll zusammen verbindet ohne dabei abzuschweifen.
    Ich freue mich jetzt schon auf Teil 2 und vergebe für Teil 1 5 von 5 Sterne!

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