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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    papaylinchen, 28.06.2019

    Als Buch bewertet

    -Franz im Osten, 9. Juni 1942: "Hier (an der Front) macht ein neuer Witz die Runde: Feigling ist, wer sich von Köln an die Ostfront versetzen lässt. Uns Kölnern bleibt der Witz im Halse stecken."
    Dies schreibt Franz an seine Schwester in Köln, nachdem er erfährt , dass Bomben die Stadt beinahe gänzlich zerstört haben und er um ein Lebenszeichen seiner Familie bittet.
    Nach diesem Satz bin ich kurz zu dem aus meiner Sicht sehr wichtigen Nachwort des Autors gewechselt.
    Auch er musste, wie er beschreibt, immer wieder Abstand zu seinen Protagonisten und der Zeit 1942 finden.
    Ich merke selbst, wie mir die Geschichte im doppelten Sinne beim Lesen an die Nieren geht. Der Autor hat akribisch recherchiert und auch Berichte von Zeitzeugen ausgewertet, auch aus der eigenen Familie.
    Obwohl alle Charaktere fiktiv sind, und sich all das nicht exakt so zugetragen hat, wie Frank Maria Reifenberg es in diesem Briefroman darstellt, hätte es sich genau so zutragen können.
    Geschichtlich fundiert (Quellenangaben hinten im Buch), gewährt uns "Wo die Freiheit wächst" einen kleinen Einblick in die schicksalhafte Zeit des 2. Weltkrieges.
    Auch lernen wir stellvertretend die Ängste und Träume der Hauptfiguren Lene, Rosi, Franz und Erich kennen.
    Lenchen macht in Köln eine Ausbildung in einem Friseursalon, Rosi arbeitet in Detmold, Franz kämpft an der Front und Erich scheint sich einer geheimen Gruppierung angeschlossen zu haben.
    Da gibt es ausserdem noch Karl, den kleinen Bruder von Lene und Franz. Er ist in einem Jugendlager untergebracht. Wie wird er sich dort entwickeln?

    Das Buch hat Substanz und durch die kölsche Mundart liest sich die Geschichte noch authentischer. Über den Inhalt der fingierten Briefe können aus meiner Sicht alle LeserInnen ab 16 Jahren ihren Horizont erweitern.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lese-katze92, 25.07.2019

    Als Buch bewertet

    Köln 1942: Eigentlich hätte die Lene Meister mit ihren sechzehn Jahren ihr ganzes Leben noch vor sich, wären da nicht die Bomben, die Angst und die stetigen Entbehrungen des Alltags. Gemeinsam mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter kämpft sie jeden Tag erneut um ihre Existenz. Während andere, so auch ihre Mutter, mit zunehmender Dauer des Krieges immer mutloser werden, wächst Lenes Widerwillen gegen die Regierung durch Hitler jeden Tag mehr, nicht zuletzt auch, weil der Krieg auch droht, ihren geliebten grossen Bruder Franz zu nehmen, der oft an vorderster Front seinen Dienst für den Führer leisten muss. Als Lene eines Tages auf Erich trifft, verliert sie nicht nur promt ihr Herz an ihn, sie gerät auch schon bald in ernstzunehmende Schwierigkeiten, denn Erich ist gegen das System. Statt treu Parade zu stehen und scheinbar schwachsinnigen Befehlen zu folgen, möchte er lieber sein eigenes Ding machen. Er möchte seine eigenen Sachen tragen und nicht die Uniform der HJ und auch die Lieder, die sie dort singen, sagen ihm nicht zu, denn Erich hat seinen eigenen Kopf. Angestachelt von der anfänglichen Geheimniskrämerei ihres Freundes, gerät Lene immer tiefer in die Sache hinein, denn Erich ist ein Edelweisspirat. Scheinbar harmlos für die einen, wird ihr Drang nach Freiheit schnell zum Problem, denn die Geheime Staatspolizei hat bereits ein Auge auf sie geworfen...


    Mit "Wo die Freiheit wächst" ist dem Autoren Frank Maria Reifenberg ein beklemmender und zugleich fesselnder Roman gelungen, welcher mich von Anfang bis Ende überzeugen konnte. In Briefform gehalten, wird die Handlung im stetigen Perspektivwechsel erzählt, was sie in ihrer Gesamtheit noch authentischer erscheinen lässt. Obwohl die Charaktere und ihre Geschichten fiktiv sind, gibt es dennoch Parallelen zu realen Personen und ihren Schicksalen, welche zu dieser doch sehr dunklen Zeit gelebt haben. Oft beklemmend und zugleich in gewisser Weise unvorstellbar taucht der Leser in die einzelnen Schicksale der Protagonisten ein, erfährt ihre Gefühle und auch die Gründe für deren Handeln. Während Lene anfänglich noch hin und hergerissen scheint zwischen Optimus und Skepsis dem Führer gegenüber, ist ihr jüngerer Bruder Kalli überzeugt von dessen Qualitäten als Staatsoberhaupt und folgt dessem System bedingungslos, was im Laufe der Zeit die familiäre Situation zunehmend belastet. Franz, der ältere Bruder der Beiden, leistet an der Front seinen Dienst fürs Vaterland, doch mit zunehmender Zeit stumpft auch er langsam ab, doch die Aktivitäten seiner Schwester in der fernen Heimat Köln bereiten ihm zunehmend Kopfzerbrechen. Sein Schicksal hat mich oft sehr berührt und auch stellenweise verzweifeln lassen, da ich bis zum Schluss mitgefiebert habe, ob er es wohl je wieder in seine Geliebte Heimat schaffen wird. Wie viele junge Männer hat er damals sinnlosen und menschenverachtenden Befehlen folgen müssen, um die eigene Haut nicht zu riskieren. Rosemarie, Lenes beste Freundin, erlebt fernab ihrer Heimat Köln den Krieg scheinbar wie in einer anderen Welt, von Bomben und dem damit einhergehenden Elend ist sie weitestgehend verschont geblieben, dennoch sind ihre Briefe an die Geschwister Lene und Franz für beide Trost und besonders für Lene, Mahnung zur Vernunft zugleich. Auch aus der Sicht von Erich erfährt der Leser einiges, was ihn als Protagonisten ebenfalls greifbarer und authentischer rüberkommen lässt. Da ich zugegebenermassen bislang recht wenig Kenntnis über die Edelweisspiraten und deren Schicksal hatte, wusste ich nicht genau, was mich erwarten würde. Jetzt jedoch kann ich sagen, dass es sich hierbei um mutige und mitunter auch tapfere junge Menschen handelte, die sich in ihrem Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung trotz grosser Gefahr durch das System nicht den Mund haben verbieten lassen, was dem Autoren Dank ausführlicher Recherche und seinem fesselnden Schreibstil perfekt gelungen ist, zu vermitteln. Da die Geschichte auch heute noch aktuell ist und das Wirken dieser tapferen, jungen Menschen nicht in Vergessenheit geraten darf, ist dieses Buch nicht nur für junge Leser geeignet, sondern ebenfalls für Erwachsene. Die äussere Gestaltung wirkt relativ schlicht, was dennoch gut die Ernsthaftigkeit des Inhaltes unterstreicht. Auch die Darlegung der Briefe sowie die Unterteilung in einzelne Abschnitte verleihen dem Buch Struktur, welche es dem Leser vereinfacht, der Handlung zu folgen. Auch die am Ende angefügten Informationen zur Thematik vermitteln abschliessend noch zusätzliches Wissen über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, was mir als Leserin zusätzlich entgegenkam. Insgesamt ist Frank Maria Reifenberg mit seinem Werk eine ergreifende und zugleich sehr beklemmende Geschichte gelungen, welche ich so schnell nicht mehr vergessen werde.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 29.06.2019

    Als Buch bewertet

    Mit offenen Augen durch das Leben gehen

    Frank Maria Reifenberg hat mich schon mit etlichen Kinder- und Jugendbüchern überzeugt, deshalb war ich sehr gespannt auf seinen Briefroman um die Widerstandsgruppe der Edelweisspiraten.

    „Wenn man den Leuten alles wegnimmt, was sie besassen, dann sollen sie nie mehr wiederkommen, das kapiert doch jeder. Und scheinbar juckt es keinen, dass diese Leute auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Verschwinden sollen sie und jeder, der auch nur einen Küchenschrank von ihnen genommen hat, WILL die Leute auch nicht wiedersehen.“

    Das sind die Worte der 16-jährigen Lene Meister, die in Köln das Jahr 1942 erlebt, das von zahlreichen Bombenangriffen gekennzeichnet ist. Der Autor lässt sie Briefe über ihrer Gefühle, ihre Erfahrungen und ihre Erlebnisse, verfassen, auf die sie natürlich auch Antworten erhält. Durch den Inhalt der Briefe zeigt der Autor den Schrecken der Nazizeit und stellt gekonnt auch die verschiedenen Charaktere vor, die in der damaligen Zeit unter den Jugendlichen und jungen Menschen vertreten waren. Bei diejenigen angefangen, die den Mund aufgemacht haben, wie ein Erich und seine Freunde, über jene, denen es nicht gefallen, die sich aber geduckt, angepasst haben und auf eine besser Zukunft gewartet haben, wie ihre Freundin Rosi, solche, die völlig im Regime aufgegangen sind, wie Lenes kleinen Bruder Kalli und, im Gegensatz dazu, solchen, die daran zerbrochen sind, bis hin zu und denen, die direkt an der Front täglich dem Tod vor Augen haben mussten, wie Lenes älteren Bruder Erich, ist ihm ein toller Querschnitt gelungen.

    Lene schreibt mit ihrer besten Freundin Rosemarie hin und her, die mit deren Mutter und dem kleinen Bruder nach Detmold aufs Land gezogen ist. Ihr vertraut sie so gut wie alle Geheimnisse an, ihre Gefühle für Erich, auch ihre Erlebnisse mit den Edelweisspiraten, wie sie nach und nach herausbekommt, was diese unternehmen und auch was die Gestapo, die sie im Auge hat, reagiert. In den Briefen zu Röschen finden sich auch die schockierendsten Informationen zur Lage in Köln nach den Bombenangriffen. Rosemarie, lebt auf dem Land, später in Schlesien, wo sie von Bombenangriffen verschont und auch die Versorgungslage noch besser ist.
    „Der Kalli ist doch ein schlauer Bursche. Deshalb wundert es mich, dass er nicht sein Köpfchen einschaltet, bevor er manche Sachen nachplappert.“ Auch zwischen ihm und Lene finden sich einige Briefe, oft aber beklagt sie sich in Briefen an andere über dessen Entwicklung. Besonders schockierend empfand ich z.B. die Worte über den gemeinsamen Cousin aus seinem Mund. „Der Willi wäre

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    EvelynM, 16.08.2019

    Als Buch bewertet

    Ein zutiefst bewegender Roman
    Es ist das Jahr 1942 und in Köln fallen Bomben. Mittendrin lebt Lene (Helene) Meister, ein junges Mädchen, das eine Friseurlehre begonnen hat. Sie hat eine beste Freundin, Rosemarie, Rosi genannt. Die beiden Mädchen schreiben sich Briefe, als Rosi aufgrund Lenes Leichtsinn in Bedrängnis gerät ist und aufs Land geschickt wird. Während immer wieder zig Bomben Köln zerstören und die Menschen in ständiger Angst leben, regt sich in Lene Widerstand. Sie mag nicht zum Bund deutscher Mädchen gehören und sich anpassen. Eines Tages trifft Lene auf Erich, der mit ein paar gleichgesinnten Jungs durch die Lande reist und „verbotene“ Lieder singt. Sie haben keine Lust, sich im Gleichmarsch mit der Hitlerjugend zu bewegen. Bald schon schliesst sich Lene den s.g. Edelweisspiraten an und begibt sich damit in Gefahr. Wie sehr die Ideologie des NS-Regime sogar Familien spaltet, wird auch in Lenes Familie deutlich. Ihr älterer Bruder liegt im Schützengraben an der Ostfront vor Stalingrad und versucht, die Familie nicht zu beunruhigen. Dagegen hält Kalli, Lenes jüngerer Bruder an der NS-Ideologie fest, glaubt an den Drill und will unbedingt selbst in den Krieg ziehen. Ob er dafür sogar seine Familie verrät? Lene ist eine intelligente und starke junge Frau. Das wird mit jeder ihrer Zeilen deutlicher. Sie erfasst die Grausamkeit der Nazi-Herrschaft und die Sinnlosigkeit und den Irrsinn des Krieges. Zudem sorgt sie sich um ihre Geschwister und ihre Mutter, die leider selbst nicht allzu fähig ist, ihre Kinder zu schützen und die Familie zusammenzuhalten.
    Die Ereignisse im Köln des Jahres 1942 aus sich der Jugendlichen zu „erleben“ hat eine ganz andere und noch viel schlimmere Dimension als die der Erwachsenen. Sie haben Träume, Wünsche und Hoffnungen auf ein Leben in Freiheit und müssen erkennen, dass sie jede Minute ihres Lebens und jedes noch so kleine Glück geniessen müssen, denn die Zukunft sieht düster aus. So sollte kein Kind, kein Mensch aufwachsen bzw. leben müssen.
    Selten passt ein Cover so hervorragend zum Inhalt eines Buches wie bei „Wo die Freiheit wächst“. Die Freiheit wächst zunächst im Kopf der Protagonisten und von da aus gelangt sie in die Briefe von Lene, Erich und Rosi. Aus Lenes alter Schreibmaschine wachsen die Edelweisse in den Himmel und streben gegen die Flieger der Tommys. Ein bisschen erinnert mich die Farb- und Covergestaltung an ein Schulbuch. Und genau das sollte es werden: Pflichtlektüre für Schülerinnen und Schüler, für die jene Zeit noch viel abstrakter ist als für uns Kriegsenkel. Denn dazu zähle ich (Jahrgang 1967) mich. Lesen gegen das Vergessen ist wichtiger denn je, wenn ich sehe, welche Wege die Politik teilweise einschlägt, wie viele Menschen auf der Flucht sind und wie Antisemitismus erneut erwächst und heftige Formen annimmt. Ich frage mich, warum über die Edelweisspiraten nicht mehr geschrieben wird.
    Mir hat der Roman in Briefform sehr gut gefallen. Auf diese Weise werden die unterschiedlichen Lebenssituationen der Jugendlichen geschildert und man bekommt einen ersten Eindruck, wie sich Deutschland aus ihrer Sicht verändert hat. Durch den Briefwechsel zwischen Lene, Rosi, Franz, Erich und Kalli taucht der Leser ganz tief in die Psyche der Jugendlichen ein und lernt ihre Wünsche, Hoffnungen und Gedanken genau kennen. Zudem wird ganz deutlich, wie der Krieg und die Naziherrschaft die Menschen, vor allem auch die Jugendlichen, einengt, unterdrückt, manipuliert und verängstigt. Freiheit wird zum seltenen Gut und findet fast nur noch in den Köpfen Raum. Umso erstaunlicher ist es, zu lesen, wie viele Jugendliche sich aufgelehnt haben. Ganz klar steht in diesem Buch Lene Meister im Mittelpunkt. Sie beginnt sich ihre eigenen Gedanken zu machen und lässt sich trotz Warnung von ihrer Freundin Rosi und ihrem grossen Bruder nicht davon abbringen, ihre Meinung in ihren Briefen zu offenbaren. Wie gefährlich das in jener Zeit war, muss wohl nicht erwähnt werden. Der Schreibstil passt sich der Zeit und den jungen Menschen an und geht unter die Haut. Stets habe ich mit Lene und ihren „Brieffreunden“ mitgelitten und gehofft, dass sie verschont bleiben. Es ist mir sehr nahe gegangen, dem Briefwechsel zu folgen und zu wissen, dass es zwar fiktive Personen sind, aber gut so hätte sein können. Die Fakten zur Zeit der Nazi-Herrschaft am Ende des Buches sind sehr hilfreich und interessant, liessen mich aber auch unglaublich traurig werden, wenn ich mir das Ausmass der Schachzüge Hitlers und seiner Gegenspieler oder „Verbündeter“ vor Augen führte.
    Ein zutiefst bewegender Roman, der lange nachwirkt, der mit seiner Briefform einen tiefen Einblick in das Leben von Jugendlichen während des Krieges und der Naziherrschaft gibt!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 22.07.2019

    Als Buch bewertet

    „...Hier bei uns lassen sich die Leute mit jedem Monat, den der Krieg dauert, neue Halunkenstreiche einfallen, um ordentlich was zwischen die Zähne zu bekommen. Den ganzen letzten Sommer haben Opi und die anderen in den Schrebergärten in Ossendorf Wache geschoben, damit die Gurken und Möhren keine Beine kriegen...“

    Wir schreiben den März 1942. Die 16jähige Lene lebt mit ihrer Mutter und den beiden kleinen Geschwistern in Köln. Ihr Vater gilt als gefallen. Ihr Bruder Kalli ist gerade in einem Ausbildungslager der HJ in Gleiwitz. Ihre beste Freundin Rosi hat mit der Familie Köln verlassen und arbeitet in Detmold in der Landwirtschaft. Lenes älterer Bruder Franz kämpft an der Ostfront.
    Das Buch ist ein Briefroman, das heisst, die Geschichte wird durch die Briefe der Protagonisten erzählt.
    Obiges Zitat stammt aus dem ersten Brief von Lene an Rosi. Sie bedankt sich für die Nahrungsmittel, die ihr die Freundin geschickt hat. Schon die wenigen Zeilen zeigen, dass Lene ihren jugendlichen Humor noch nicht verloren hat. Das ist keinesfalls selbstverständlich, denn aus den Briefen geht auch hervor, dass sie fast jede Nacht im Luftschutzkeller verbringen. Köln ist das wiederholte Ziel von Bombenangriffen. Doch noch hat Lene ihre Lehrstelle als Friseuse.
    Die nächsten Briefe erzählen davon, dass sie Erich kennenlernt. Mit ihm und seinen Freunden geht es am Wochenende in die Natur. Sie kleiden sich anders, als es der Zeitgeist oder das Regime vorschreibt und singen ihre eigenen Lieder. Sie werden als Edelsteinpiraten in die Geschichte eingehen. Von dem politischen Geschehen allerdings möchte Erich Lene aus Sicherheitsgründen fernhalten. Das aber gelingt ihm nicht. Das junge Mädchen geht mit offenen Augen durch die Welt. Die Verfolgung der Juden ist für sie unverständig. Auch dem Krieg kann sie nichts abgewinnen.

    „...Warum machen die Männer immer wieder Krieg? Sogar so Kerlchen wie Kalle, die noch keine richtigen Männer sind, führen sich auf – da bleibt einem doch die spucke weg...“

    Dadurch werden ihre Briefe ernster. Es verliert sich zunehmend die Leichtigkeit.
    Rosi trifft auf dem Gut auch Fremdarbeiter. Obwohl sie Lenes Haltung nicht nachvollziehen kann, was ab und an zu Verstimmungen zwischen den Freundinnen führt, muss sie erkennen:

    „...Wenn ich den armen Kerlen aus Russland und Polen in die Augen sehe, denke ich: Gnade uns Gott, wenn wir den Krieg verlieren! So viel Hass! So viel Wut!...“

    Franz redet Lene ebenfalls ins Gewissen, sich auf keine Risiken einzulassen. Er weiss, dass die Feldpost gelesen wird. Nur wenn er Vertrauten Briefe mitgeben kann, die Heimaturlaub erhalten, wird er deutlicher. Das klingt dann so:

    „...Gerade 19 ist der Junge. Hat sich freiwillig gemeldet und dann zu spät gemerkt, dass der Krieg nichts mit dem Soldatspielen im Wehrertüchtigungslager zu tun hat...“

    Franz hat dem Jungen das Leben gerettet, als der sich in den Oberschenkel schoss, um heimgeschickt zu werden.
    Lene, Rosi, Erich und Franz sind jung. Sie träumen von einer Zukunft nach dem Krieg, von beruflichen Wünschen und Familie. Auch das kommt in den Briefen zum Ausdruck. Dabei ahnen sie nicht, in wie weiter Ferne diese Zukunft noch liegt. Es sind Briefe voller Gefühl, sei es Zuneigung, Sorge, Angst, Hoffnung. Es sind aber auch Briefe einer zerstörten Jugend, die Dinge gesehen und erlebt hat, die ich tief ins Gedächtnis einbrennen werden.
    Ein inhaltsreiches Nachwort, ein würdigender Überblick über die Geschichte der Edelweisspiraten und eine Zeitleiste ergänzen das Buch.
    Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie setzt den Jugendlichen ein Denkmal, die ich nicht vom Naziregime vereinnahmen liessen. Ein Zitat von Lene möge meine Rezension beschliessen:

    „...Es mag dich erschrecken, aber eines ist für uns ganz gewiss: Wir laden schwere Schuld auf uns, wenn wir nicht mit offenem Auge durch die Welt gehen und auch verkünden, was wir sehen...“

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    C.P., 19.08.2019

    Als Buch bewertet

    Köln, 1942. Die sechzehnjährige Lene Meister versucht in ihrer Heimatstadt Köln trotz der fast wöchentlichen Bombenangriffe, ein so normales Leben zu führen, wie es ihr gerade so noch möglich ist. Doch ohne ihre beste Freundin Rosi, die aufs Land gegangen ist und ihren grossen Bruder Franz, der im Osten kämpft, fühlt sie sich alleine. Als sie jedoch Erich kennenlernt, ändert sich dies. Erich und seine Freunde sind anders als die vielen Menschen um sie herum. Doch das Anderssein ist der Gestapo ein Dorn im Auge und Lene begreift mehr und mehr, dass viele Dinge um sie herum nicht richtig sind.

    Im Geschichtsunterricht beschäftigten wir uns in der Oberstufe ausgiebig mit dem zweiten Weltkrieg und der Nachkriegszeit. In Berlin lassen sich immer wieder Spuren, Erinnerungen und Mahnungen an diese Zeit finden. Und trotzdem hatte ich von den Edelweisspiraten bisher immer nur den Namen gehört, wusste also fast gar nichts über diese Gruppierung von Jugendlichen. Ich erhoffte mir von dem Buch, diese Wissenslücke zu füllen.
    Wie bereits erwartet, waren Grauen, Abscheu und Unglauben meine stetigen Begleiter bei diesem Roman. Doch der Autor schaffte es, auch immer wieder Hoffnung und Freude in mir zu wecken.
    Durch die Authentizität, die durch Schreibstil und Stilform geschaffen wurde, hatte ich das Gefühl, wirklich mitten drin im Geschehen zu sein und Lene zu begleiten. Doch geschaffen wurde diese Authentizität auch durch die Atmosphäre des Buches. Auch wenn unglaublich schreckliche Dinge passieren, so gibt Lene selbst die Hoffnung niemals auf und erlebt durchaus auch schöne Stunden mit Freunden, in denen sie den Krieg zwar nicht vergessen kann, die es ihr aber ein stückweit ermöglichen, eine „normale“ Jugendzeit zu verbringen. Der Balanceakt zwischen Ernsthaftigkeit und dem gewünschten Leben einer sechzehnjährigen ist wirklich gut gelungen.
    Lene ist eine tolle Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte deutlich wandelt und eine enorme Charakterentwicklung durchmacht. Sie übernimmt nicht nur die Leitung der Familie zu Hause in Köln, sondern versorgt durch ihren Job auch noch die Familie, versucht nebenher eine schöne Zeit mit Freunden zu verbringen und merkt mehr und mehr, dass in der Gesellschaft etwas vollkommen falsch läuft. Sie beginnt, sich selber mit „unangenehmen Themen“ zu beschäftigen und bildet sich eine eigene Meinung fernab von der, die die Gesellschaft ihr aufzwingen möchte.
    Die bereits angesprochene Stilform ist in diesem Buch wirklich ganz besonders, handelt es sich doch nicht um einen herkömmlichen Roman, sondern um einen Briefroman. Die Handlung wird ausschliesslich in Form von Briefwechseln mit Lenes Brüder Franz und Kalli, als auch mit ihrer besten Freundin Rosi geführt.
    Anfangs war ich skeptisch, ob diese Form der Erzählung auch die notwendige Tiefe und Ernsthaftigkeit der Thematik vermitteln würde, doch der Autor konnte meine Bedenken innerhalb kürzester Zeit zerschlagen. Denn die persönliche Form der Briefe ermöglichte eine sehr tiefgreifende Bindung zu den Charakteren. Es schien fast, als wäre ich Teil der Briefe und würde mich an dem Briefwechsel beteiligen.
    Auch der Schreibstil ist toll, hat der Autor sich doch sehr der damaligen Zeit sprachlich angepasst.
    Das Nachwort von Dr. Martin Rüther, einem wissenschaftlichem Mitarbeiter des NS-Dokumentationszentrum in Köln über „Unangepasste Jugendliche im Dritten Reich“ berührte mich sehr. Es lieferte wirklich gute Einblicke in das Thema und fasste wichtige Informationen gebündelt zusammen.
    Dem Nachwort folgend, ist eine Zeittafel abgebildet, die die wichtigsten Daten ab 1933 bis 1945 widergibt.
    Die Geschichte ging mir ans Herz und an die Nieren, rief mir in Erinnerung, wie wichtig es ist, Dinge zu hinterfragen und führte mir erneut ein dunkles Kapitel unserer Gesellschaft vor Augen.
    Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Milli11, 13.08.2019

    Als Buch bewertet

    Eine Jugend mitten im 2. Weltkrieg
    Der Roman springt mitten hinein in das Leben im Köln in 1942. Lene Meister berichtet per Brief ihrer besten Freundin Rosie von allen Neuen, was es in Köln so gibt und das ist in der Regel nichts Gutes. Köln wird sehr schwer von den Engländern bombardiert, die Gefallenen-Meldungen verschlingen den grössten Platz in den Zeitungen, jüdische Nachbarn verschwinden spurlos und Lebensmittel gibt es auch nur noch mit grösster Mühe. Anhand der weiteren Briefe erfährt man, dass Lenes grosser Bruder Franz an der Ostfront kämpft und dort schreckliche Sachen erlebt, die Lage immer aussichtsloser wird und er der Front am liebsten den Rücken kehren würde. Lenes jüngerer Bruder Kalli wiederum ist ein glühender Hitler-Anhänger und begeisterter Pimpf, der sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich für den grossen Sieg kämpfen zu können. Lenes Mutter ist gesundheitlich schwer angeschlagen und hat mit der Sorge um ihre 5 Kinder genügend zu tun. Der Vater ist unter seltsamen Umständen vermisst und so hält Lene mit ihren 16 Jahren weitgehend die Familie am Laufen.

    Die schlaflosen Nächte im Keller wegen der Bombenangriffe, die grossen Zerstörungen in Köln und der Kampf um Lebensmittel lassen sich besser ertragen, da es einen Lichtblick gibt: Lene hat einen jungen Mann getroffen, Erich, und verliebt sich Hals über Kopf. Erich hat einen grossen Freundeskreis und der verhält sich ganz anders, als es die offizielle Propaganda vorgibt. Die Jungs und Mädchen mit dem Edelweissabzeichen ziehen singend durch die Wälder und Umgebung von Köln, lehnen den Drill von HJ und BDM ab und stellen sich zum Teil sogar aktiv gegen den Krieg. Das bleibt natürlich auch der Gestapo nicht verborgen und nimmt die Gruppe immer mehr ins Visier.
    Anhand der Briefe sieht man, wie sich die Stimmung unter den Schreibern verändert, wie sich bei manchen eher, bei anderen später die Erkenntnis durchsetzt, auf verlorenem Posten zu stehen und in diesem Krieg keinen Sinn zu sehen. Natürlich ist gerade das Schreiben dieser Briefe auch sehr gefährlich, nicht nur die Feldpost, auch die Briefe der normalen Bevölkerung werden mitgelesen und das kann tödlich enden. Deshalb ist z. B. auch Rosies Angst verständlich, wenn ihr Lene recht unbekümmert von ihren Aktionen mit ihren Edelweissfreunden berichtet.

    Ich mag Briefromane sehr gern, da ich so die Innenansichten und unterschiedlichen Auffassungen und Stile der einzelnen Beteiligten am besten nachvollziehen kann und das klappt hier wirklich wunderbar. Ich finde die Beschreibungen der Zustände im zerstörten Köln sehr anschaulich, leide mit Lene, als ihre Familie sich langsam auflöst und freue mich an der zarten jungen Liebe mit Erich. Die beiden wünschen sich lediglich eine gemeinsame Zukunft und diese ist sehr unwahrscheinlich unter diesen Umständen. Auch die Briefe von Lenes Bruder von der Ostfront sind sehr berührend, zumal man weiss, wie verheerend für die Wehrmacht die Schlacht um Stalingrad enden wird.

    Und es tut mir so schrecklich leid und macht mich so wütend, dass das Leben und die Zukunft so vieler Menschen so schrecklich verändert und zerstört wurde lediglich aus dem Machtstreben und dem Wahnsinn einiger weniger „Führer“ heraus, die leider zum richtigen Zeitpunkt an die Macht gekommen sind. Und ich bin sehr dankbar, dass es zumindest in weiten Bereichen in Europa in den vergangenen Jahrzehnten gelungen ist, derartige Gräuel zu vermeiden und wir in Frieden und Wohlstand leben können.

    Sehr gut gefällt mir auch das offene Ende des Buchs, so kann sich jeder eine für ihn passende realistische oder eher freundliche Variante vorstellen. Von mir ganze 5 Sterne.

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    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 28.06.2019

    Als Buch bewertet

    Die Kölner Edelweisspiraten, 1942 sie wollten frei von allen Zwängen sein. Jugendkultur und Opposition im Nationalsozialismus, ein Tatsachen-Thriller über die Edelweisspiraten. Der geschichtliche Hintergrund: Der Widerstand der Edelweisspiraten, Leben im Bombenkrieg, der Unterdrückungsapparat im NS-System. Sehr Einfühlsam und Facettenreich erzählt der Autor in einer klaren Sprache die Geschichte der Edelweisspiraten. Man kann Abtauchen in das damalige Zeitgeschehen, er nimmt uns mit auf die Reise in einer der dunkelsten Epochen in mitten des 20. Jahrhunderts. In dieser Zeit zwischen Furcht, Verzweiflung und Hoffnung lernt Lene Meister, Erich kennen und verliebt sich. Sie ist 16 Jahre alt und Auszubildende in einem Friseursalon. Doch der Zweite Weltkrieg raubt ihr viel von dem, was sich ein Mädchen in ihrem Alter erträumt. Ihre Heimatstadt wird seit einem Jahr regelmässig von Bombenangriffen erschüttert. Lene lässt sich aber nicht unterkriegen und versucht tapfer, die Familie zusammenzuhalten. Mit jeder neuen Todesnachricht von der Front und mit dem allmählichen Verschwinden ihrer jüdischen Freunde beginnt sie mehr am NS-Regime zu zweifeln. Bald entdeckt Lene, dass Erich ein gefährliches Spiel spielt. Er gehört zu den Jugendlichen, die nicht in Reih und Glied marschieren wollen, zu den Edelweisspiraten. Sie tragen keine Uniformen und singen ihre eigenen Lieder. Sie beschmieren die Wände mit Anti-Nazi-Parolen und teilen regimekritische Flugblätter aus. Mit eigenem Dresscode, eigenen Liedern und eigener Freizeitgestaltung, autonom und selbstbestimmt. Dafür scheute man auch nicht die direkte Konfrontation mit der Hitlerjugend. Und das alles ist der Gestapo ein grosser Dorn im Auge. Der Briefroman von Frank Reifenberg ist ein emotionsgeladenes und spannendes Jugendbuch über Freundschaft, Liebe und den Kampf um Freiheit im Köln des Zweiten Weltkrieges. Der Autor, erzählt eine bewegende und nachhaltig berührende Geschichte von Mut, Widerstand und dem Erwachsenwerden in Zeiten des Nationalsozialismus. Ausgezeichnet herausgearbeitet wurde, dass auch in den Arbeiterbezirken nach den ersten Luftangriffen der Ärger über das Regime zunahm. Zu den wichtigsten Szenen im Roman gehörten für mich die Gespräche der Jugendlichen. Sie zeigen, wie sie sich untereinander mit politischen Themen auseinandersetzen. Zweifel am eigenen Tun bleiben nicht aus. In der Gruppe erleben die Jugendlichen eine Freundschaft, die nicht ausgrenzt, die jeden einbezieht, der möchte. Die jungen Leute werden gut charakterisiert. Jeder von ihnen ist etwas Besonderes. Sie sind nicht bereit, die Augen vor den Ungerechtigkeiten zu schliessen. Eine ungewöhnliche Freundschaft, die einen zugleich lachen und weinen lässt und ein wie ich finde sehr wichtiges Thema, über das viel mehr gesprochen werden sollte. Ein grossartiges und bewegendes Buch, brillant und eindringlich erzählt der Autor von einer Generation, die für Gerechtigkeit und Freiheit kämpften. Von der ersten bis zur letzten Seite, einfach ein Geniestreich, ein Buch das noch lange nachklingt. Ich werde dieses Buch wohl noch einmal lesen, da bin ich mit sicher. Beeindruckend und gleichzeitig erschreckend. Ein spannendes Jugendbuch über den Widerstand im Nationalsozialismus.

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    tinaliestvor, 11.10.2019

    Als Buch bewertet

    „Funkenflug“ und der Sommer 1939 erzählt den Beginn des Kriegs. Nahtlos geht es mit den Edelweisspiraten weiter, die in einem Briefwechsel aus ihrem Leben während des Krieges erzählen.

    Leni und ihre Geschwister erleben mit der verwitweten Mutter den Krieg in Köln hautnah.

    Im Jahr 1942 wird Lenis Bruder Franz an die Front nach Osten geschickt. Stalin leistet bissigen Widerstand. Röschen, die beste Freundin von Leni wird mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder auf einen Bauernhof zur Unterstützung der Ernte verfrachtet.

    Beide halten untereinander Kontakt per Briefpost, Telegramm und mehr schlecht als Recht mit der Feldpost nach Russland.

    Anfänglich erlebt Leni den Krieg nicht als eine wirkliche Einbusse in ihrem Leben. Die Lebensmittel sind zwar rationiert, aber dank dem Schrebergarten von den Grosseltern kommt man gut zurecht.

    Während die Mutter sich mit ihrem neuen Freund, einem SA-treuen Angestellten bei der Stadt einlässt, gelingt es Leni über den doch schon frühen Tod ihres Vaters klar zu kommen.

    Röschen lernt einen hübschen ehemaligen Adligen kennen und Leni freundet sich mit Erich an.

    Erich, kein Freund der HJ und der BDM lebt sein ganz eigenes Leben und hinterfragt. Leni, die ebenfalls mit offenen Augen durch die Welt geht, hinterfragt ebenfalls. Aus Freundschaft wird Liebe.

    Doch dann hält der Krieg auch Einzug in Köln. Die nächtlichen Luftangriffe der Engländer bringen Leid, Not und den Tod.

    Um Leni herum sterben Freunde, Bekannte und Verwandte. Franz wird hart unter Beschuss genommen und zweifelt an seinem Tun, während Kalli, der jüngere Bruder eine steile Karriere in der HJ hinlegt.

    Leni ist entsetzt und rebelliert, auch dank Erich immer lauter.

    Frank Maria Reifenberg hat Lenis Geschichte in einen Briefroman gepackt. Man erhält einen beeindruckenden Einblick in die unterschiedlichen Leben, ob an der Front oder in der zerbombten Stadt Köln.

    Mit viel Frohsinn erträgt Leni das Leid der gesamten Familie und steht als junge Frau, gepackt von Zwiespälten trotzdem mitten im Leben.

    Mutig hinterfragt sie und schreibt offen über ihre Ängste, Erkenntnisse und Verdächtigungen.

    Während sich Röschen und Franz um Lenis Mut sorgen, hat Kalle hingegen seine ganz eigenen Entscheidungen getroffen.

    Reifenberg schildert das Leben der Jugendlichen während der Kriegszeit. Die ständige Angst, ob an der Front oder bei Luftangriffen in der heimischen Wohnung. Nur scheinbar gewöhnen sich die Kinder und Jugendliche an diese Situationen. Die Rebellion beginnt leise und still und weitet sich dann über Köln hinaus. Mit Flugblättern, Einbrüchen und Diebstählen wehren sich die Edelweisspiraten gegen die Diktatur Hitlers. Bewachung, Diskreditierung und Bespitzelung stehen an der Tagesordnung und alle Mitglieder wissen, was ihnen droht.

    Reifenbergs Briefroman hinterlässt einen Schatten. Dieser ist richtig und gut und soll uns jeden Tag vor Augen führen, wie einfach und friedlich unser Leben ist und wie schnell sich das auch ändern kann.

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  • 5 Sterne

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    Martina E., 25.06.2019

    Als Buch bewertet

    Das Jugendbuch „Wo die Freiheit wächst – Briefroman zum Widerstand der Edelweisspiraten“ von Autor und Sprecher Frank M. Reifenberg befasst sich mit Schicksalen, Liebe und Hoffnung und dem unbändigen Wunsch nach Freiheit in Zeiten der NS-Diktatur.

    Köln, 1942, die 16jährige Lene Meister ist Lehrling in einem Friseursalon. Ihr grosser Bruder Gefreite Franz kämpft an der Ostfront. Ihr kleiner Bruder Kalli wird in der Kinderlandverschickung auf seine Karriere als Soldat vorbereitet. Lene verliebt sich in den Edelweisspiraten Erich und bringt nicht nur sich in Gefahr.

    Die Geschichte wird in Briefwechseln erzählt, die Lene mit ihrer besten Freundin Rosemarie, ihren Brüdern Franz und Kalli und später auch mit Erich führt. Mit den Bomben-Angriffen, Todesnachrichten und dem Verschwinden jüdischer Freunde und ihren ungeklärten Schicksalen wachsen in Lene immer mehr Zweifel am NS-Regime. Lene ist eine starke Hauptfigur mit Gerechtigkeitssinn, die versucht, alle Krisen zu meistern und die Familie in grösster Not zusammenzuhalten. Mit den schlimmen Ereignissen verändert sie sich vom Teenie zur jungen Frau. Ihr fällt es schwer, zu schweigen, die Dinge nicht aussprechen und Kritik zu üben. Überall lauert die Gefahr von Denunzianten und Geheimpolizei. Mit Erich kommt Lenes Widerstand mehr und mehr zum Vorschein. Berührend sind die Briefe von Franz, der von der Front berichtet und sich um seine Familie sorgt. Nachrichten und Päckchen der Familie sind sein Halt. Bruder Kalli dagegen wünscht sich nichts sehnlicher als Soldat zu werden und in den Krieg zu ziehen. Er ist voller Verblendung und erkennt nicht, was vor sich geht. Die Briefwechsel, Charaktere und ihre Emotionen wirken sehr real. Schicksale bewegen und die Angst um alle Beteiligten wächst. Wer wird überleben? Die Sinnlosigkeit des Krieges wird mit jeder Zeile deutlicher. Erschütternde Wendungen, Leid, Trauer und Hoffnung. Das Stilmittel „Briefroman“ sorgt für viel Nähe zum Geschehen. Bis zum Schluss sehr berührend. Nicht ganz so zufriedenstellen kann der Epilog, der Fragen offen lässt. Informativ sind Nachwort und Zeitafel.

    Das Cover bringt den Inhalt gut auf den Punkt. Lenes Schreibmaschine spielt eine wichtige Rolle. Autor Frank Maria Reifenberg kann sich sehr gut in seine Charaktere hineinfühlen. Die Sprache passt zur damaligen Zeit. „Wo die Freiheit wächst“ erinnert an den Mut von Jugendlichen, die auf ihre Weise Widerstand leisteten. Sehr empfehlenswert für jung und alt ab 14 Jahren.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wanderer of words, 09.08.2019

    Als Buch bewertet

    " Wo die Freiheit wächst" spielt zur NS-Zeit, das Buch erzählt die Geschichte der 16-jährigen Lene Meister, ihrer Familie und ihren Freunden. Der Roman wird zwar als "Jugendbuch" bezeichnet, ich fand es aber auch für Erwachsene sehr gut zu lesen.

    Die komplette Geschichte wird durch Briefe erzählt. Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, dass das mit der Zeit eintönig und schleppend zu lesen sein könnte, dem Autor gelingt es aber eine sehr mitreissende Geschichte zu erzählen, die an keiner Stelle langweilig ist.

    Zum Inhalt
    Lene lebt mit ihrer Mutter und den jüngeren Geschwistern in Köln. Ihr ältester Bruder kämpft in Russland, der jüngere Bruder, erst 15 Jahre alt, träumt davon ebenfalls zu kämpfen, er hat die Propaganda zutiefst verinnerlicht und glaubt an die Parolen der Nazis. Lenes beste Freundin ist aufs Land geflohen, durch ihre Briefe erhält man Einblick ins dortige Leben. Und dann ist da noch Erich, den Lene aus ihrer Kindheit kennt und der Mitglied der Edelweisspiraten ist, das sind junge Leute die so gar nicht damit einverstanden sind was in ihrem Land passiert. Durch diese wechselnden Briefverfasser, und damit die wechselnden Perspektiven, schafft es der Autor einen umfassenden Einblick ins damalige Leben und die Nöte der Menschen zu geben

    Beginnt das Buch noch gemächlich, so wird es ab der Mitte sehr bedrückend, die Stimmung wird immer schlechter und die Not der Menschen steigt. Anfangs geht es in Lenes Briefen noch darum wer gerade den Job verloren hat, später liegt Köln in Trümmern, das Essen wird knapp und es geht ums nackte Überleben. Zwischendrin wird durch die Briefe ihres Bruder auch von der Front berichtet, die Wahrheit kann er aber nur schreiben wenn ein Kamerad auf Heimaturlaub seinen Brief mitnimmt.

    Meine Bewertung
    Ich fand das Buch sehr lesenswert. Die Charaktere sind glaubwürdig und sympathisch erschaffen, die Geschichte ist spannend zu lesen. Nach eigenen Worten stützt auch der Autor auf Zeitzeugenberichte, so ist ihm ein sehr authentisches Werk gelungen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    petra w., 12.06.2019

    Als Buch bewertet

    Köln, 1942. Lene Meister ist 16 Jahre alt und Auszubildende in einem Friseursalon. Doch der Zweite Weltkrieg raubt ihr viel von dem, was sich ein Mädchen in ihrem Alter erträumt. Ihre Heimatstadt wird seit einem Jahr regelmässig von Bombenangriffen erschüttert. Lene lässt sich aber nicht unterkriegen und versucht tapfer, die Familie zusammenzuhalten. Mit jeder neuen Todesnachricht von der Front und mit dem allmählichen Verschwinden ihrer jüdischen Freunde beginnt sie mehr am NS-Regime zu zweifeln.

    In dieser Zeit zwischen Furcht, Verzweiflung und Hoffnung lernt sie Erich kennen und verliebt sich. Bald entdeckt Lene, dass Erich ein gefährliches Spiel spielt. Er gehört zu den Jugendlichen, die nicht in Reih und Glied marschieren wollen: zu den Edelweisspiraten. Sie tragen keine Uniformen und singen ihre eigenen Lieder. Sie beschmieren die Wände mit Anti-Nazi-Parolen und teilen regimekritische Flugblätter aus. Und das alles ist der Gestapo ein grosser Dorn im Auge

    die Briefe und darin die Gedanken von Lene, Rosemarie und dem Bruder spiegeln einerseits den Zeitgeist und auf der anderen Seite den Widerstand wieder. Die Beschreibungen des unbedingten Gehorsams und dann der leise Spott für die HJ oder andere Braune.

    Die Entwicklung die Lene nimmt in einem Jahr geht von Skepsis zum Widerstand und wird sehr behutsam und detailliert vermittelt. Es zeigt vor allem das niemand das Geschehen übersehen konnte. z. B.: Einer Jüdin eine Perücke aus dem eigenen Haar anzufertigen das sie vorher durch all das Leid verloren hatte. Die Chefin von Lene beweist damit, das auch sie genau weiss was vor sich geht denn sie verlangt keinen Lohn für ihre Arbeit.
    Es ist ein Buch für junge Leser geschrieben aber jeder Erwachsene kann und sollte es lesen in der Absicht das der Satz "sowas wird nicht wieder geschehen" nicht nur ein blosser Ausdruck der Hoffnung ist.

    .Ein wichtiges Buch mit genügend Spannung um alle zu fesseln und beeindruckt zurück zu lassen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Isabell, 21.07.2019

    Als Buch bewertet

    Es ist 1942 und die 16jährige Lene lebt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in Köln. Der älteste Bruder ist schon Soldat, der Vater wird vermisst, der jüngere Bruder ist voller Eifer für das System und die jüngeren Schwestern werden mit Bombenangriffen gross. Lene selber macht eine Ausbildung zur Friseurin und verliebt sich in Erich., der zu den Edelweisspiraten gehört.

    Eigentlich sind Briefromane nicht unbedingt meine Sache, aber für diesen Roman gilt das Gegenteil, denn ich glaube ohne diese Form wäre er nicht zu eindringlich geworden. Diese Briefe sind von Lene an ihren Bruder Franz, ihren Liebsten Erich und ihre Freundin Röschen geschrieben worden bzw. umgekehrt. Jeder von ihnen schreibt ein Stück aus dem Alltag...... Bombenangriffe, Treffen mit Freunden, das Leben an der Front, über die Familie, Beobachtungen und Empfindungen. Oft muss man zwischen den Zeilen lesen bzw. kann es um das wirkliche Ausmass zu erfassen oder zu erahnen. Vieles durfte nicht geschrieben werden, denn die Briefe unterlagen einer strengen Kontrolle oder sie sind auf anderen Wege an die Empfänger gekommen.
    Dadurch bekomme ich einen teilweise beängstigend nahen Einblick in das damalige Leben und auch das Lebensgefühl. Lene ist jemand, die durch das Kennenlernen von Erich noch mehr mit geöffneten Augen durch die Gegend läuft und sich viele Fragen stellt und Gedanken macht. Trotzdem ist sie erst 16 Jahre alt, kann Gefahren nicht richtig einschätzen. Vor allen Dingen Ist mutig, wenn auch leichtsinnig und vor allen Dingen verliebt. Der Tonfall der Briefe ändert sich innerhalb eines Jahres, in dem der Roman spielt und mit Erschrecken habe ich gemerkt, wie schnell "gestorben" aber auch Hoffungen und Träume zerstört werden.
    Ein Roman für alle, die erfahren möchten, wie es war damals zu leben und insbesondere für Jugendliche, damit sie mit offenen Augen und kritisch die Welt betrachten. Jeder von uns kann etwas zur eigenen Geschichte beitragen!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 30.06.2019

    Als Buch bewertet

    Jugend in Zeiten der Unmenschlichkeit
    Die 16jährige Lene lebt 1942 mit ihrer Mutter und drei Geschwistern in Köln. Der 14jährige Bruder Kalli ist begeisterter Hitleranhänger. Lenes älterer Bruder Franz kämpft an der Ostfront. Lenes beste Freundin Rosi ist mit der Mutter und dem kleinem Bruder aus dem Kölner Bombenhagel aufs Land geflohen. Lene trifft zufällig Erich, einen ehemaligen Nachbarsjungen, wieder. Aus Freundschaft wird die erste grosse Liebe. Lene lernt durch Erich dessen Freunde, die sich Edelweisspiraten nennen und sich nicht der Gleichmacherei der Hitlerjugend unterordnen wollen, kennen. Das kann lebensgefährlich werden in einer Diktatur, die keine Abweichler duldet.
    Der Autor hat für seine Erzählung die Stilform des Briefromans gewählt und er hätte keine bessere nehmen können. Der Grossteil der Briefe stammen von Lene, die vor allem Rosi und Franz von den täglichen Begebenheiten ihres Lebens in Köln berichtet und damit auch von verbrachten Nächten im Schutzkeller, den Zerstörungen, Entbehrungen und dem Verschwinden jüdischer Mitbürgern. Franz schildert sein Leben an der Front und Rosi wie es ist als Flüchtling im eigenen Land. Durch die Briefe hatte ich immer das Gefühl , der Briefeschreiber schüttet mir persönlich sein Herz aus und gab mir das Gefühl nicht nur Zuschauer, sondern Beteiligte zu sein. Was habe ich mit Lene um ihren Bruder Franz gebangt und ihren Ärger über ihren hitlertreuen Bruder verstanden. Aber ich hätte ihr auch gerne gesagt, sie solle vorsichtig sein, mit dem, was sie schreibt und ihren Erich ganz fest halten.
    Das Buch hat mich sehr berührt und ich fand es zugleich spannend. Bis zu diesem Buch waren mir die Edelweisspiraten unbekannt und ich finde es wichtig, dass an sie erinnert wird. Auch wenn sie nicht so politisch waren wie andere Gruppierungen, haben sie Widerstand im kleinen geleistet und all zu oft einen hohen Preis dafür bezahlt.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 17.07.2019

    Als Buch bewertet

    Köln, 1942. Lene ist 16 und versucht, ihre Familie zusammenzuhalten, die durch die Kriegswirren und Bombenangriffe auf die Stadt in ständiger Gefahr ist. Sie macht eine Ausbildung zur Friseuse, während ihr älterer Bruder Franz an der Ostfront kämpft. Als sie Erich kennenlernt, stellt er ihr seine Freunde vor, die alle im Widerstand als Edelweisspiraten sind, denen sich Lene anschliesst. Eine gefährliche Zeit steht für das Mädchen an, das sich doch nur wünscht, wieder in normalen Umständen zu leben.

    Die Geschichte des Krieges und des Widerstandes wird allein durch Briefe erzählt, die Lene ihrem Bruder, ihrer besten Freundin und später auch Erich schreibt. Hierin schildert sie die Schwierigkeiten, die das Leben in Köln den Einwohnern bereitet, die ständigen Bombenangriffe, die ein normales Leben unmöglich machen. Auch den Widerstand der Edelweisspiraten, die sich einfach nur gegen das Regime auflehnen und anders sein wollen als die angepassten Einwohner, erzählt sie in kleinen Episoden von Treffen und Wanderungen.

    Durch Franz‘ Briefe von der Ostfront wird der alltägliche Wahnsinn, dem die Soldaten ausgesetzt sind, schonungslos aufgezeigt, während Rosi, die als Erntehelferin auf dem Land lebt, sich entsetzt über Lenes Aktivitäten im fernen Köln zeigt. Lenes Erzählungen über das Leben in Köln zeigen besser als alle Bilder und Filme, wie die Menschen leiden müssen. Von der Bombennacht im Mai 1942 aus Lenes Brief zu erfahren, hat mich wirklich berührt, weil sie aufzeigt, dass die Familie zwar nicht körperlich versehrt wurde, doch seelisch sehr zu leiden hat. Das hat mir sehr gefallen.

    Das Buch sollte als Schullektüre dienen, zeigt es doch schonungslos wie das Leben eines jungen Menschen in Kriegszeiten war. Wirklich anschauliche und gute Geschichte, die mir sehr nahe ging. Tolle Geschichtsstunde!

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 02.08.2019

    Als Buch bewertet

    Erstmals kam ich mit dem Thema Edelweisspiraten in Berührung, als die Kölner Band „Bläck Fööss“ 1983 ihren Song „Edelweisspirate“ herausbrachte. Jugendliche zeigten ihren Widerstand gegen die NS-Herrschaft durch eine Edelweissanstecknadel. Sie wollten sich nicht in die offiziellen Gruppierungen zwingen lassen, wo alle indoktriniert werden. Natürlich sind sie unerwünscht. Die Gestapo hat ein Auge auf sie und es ist gefährlich, falls man entdeckt wird.
    1942: Die 16-jährige Lene Meister lebt mir ihrer Familie in Köln. Der Krieg hat die Menschen mürbe gemacht und dann gibt es auch noch die ersten Bombardierungen. Da lernt Lene Erich kennen und sie verliebt sich. Schon bald erkennt sie, was für ein gefährliches Spiel ihr Freund da treibt, der auch zu den Edelweisspiraten gehört.
    Der Autor erzählt diese Geschichte in Briefform. Lene korrespondiert mit ihrem Freund Erich, mit ihrer Freundin Rosi und ihren Brüdern Franz und Kalli. Der Schreibstil ist passend für Jugendliche und wirkt sehr authentisch. Auch muss die Jugendlichen vorsichtig sein, was sie schreiben, den die Briefe werden zensiert. Aber die Not macht erfinderisch und auch Lene weiss, wie sie es angehen muss.
    Durch diese Darstellung in Briefform ist man an den Personen sehr nahe dran und kann gut mit ihnen fühlen. Man erfährt viel über das Leben in Kriegszeiten. Kinder und Jugendliche können in jener Zeit nicht unbeschwert aufwachsen, sie müssen schnell erwachsen werden. Es sind ja auch fast noch Kinder, die an die Front müssen, wie Lenes Bruder.
    Es wird sehr realistisch aufgezeigt, wie schwer das Leben zu jener Zeit war und wie die Menschen gelitten haben. Mich hat dieses Buch sehr berührt.
    Ich kann das Buch nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Nadine L., 31.07.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover ist wunderschön und zeigt schon eindeutig worum es in dem Buch geht. Es handelt sich um einen Briefroman mit wechselnden Charakteren.

    Der Schreibstil ist fesselnd und lässt den Leser das Buch kaum aus der Hand legen.
    Man lernt nach und nach die Charaktere genauer kennen und sie wachsen einem immer mehr ans Herz. Genau das ist auch der Punkt, warum ich das Buch nicht beenden wollte. Ich wollte nich wissen, was der Autor für ein Ende gefunden hat und wie dieses aussieht. So habe ich mir mit den letzten Seiten sehr viel Zeit gelassen und sie immer wieder hinaus gezögert.

    In der Geschichte geht es um Lene, die im Jahr 1942 lebt und dort in Briefform von den Erlebnissen und Grausamkeiten berichtet. Die Briefform wechselt immer, ist aber deutlich abgezeichnet. Am Anfang brauchte ich ein paar Seiten um mich im Buch zurecht zu finden, das war aber schnell geschehen.

    Man sollte sich darauf gefasst machen, dass einem dieses Buch auch durchaus zu Tränen rühren kann. Alles ist so authentisch beschrieben, dass man das Gefühl hat dabei zu sein. Mich hat es mehr als einmal tief gerührt.

    Das Ende ist mit Sicherheit nicht für jeden Leser passend. Ich finde es aber genau richtig. Ohne zu viel verraten zu möchten, hat der Autor es geschafft das Buch abszuschliessen, ohne das es zu schnell geht und Fragen offen bleiben. Natürlich habe ich mir auf der einen Seite ein anders Ende gewünscht, aber auf der anderen Seite hat der Autor mit diesem Ende dem Buch noch das i-Tüpfelchen aufgesetzt.

    Ein Buch, dass man einfach gelesen haben muss und mich noch lange Zeit zum nachdenken gebracht hat.

    Ich vergebe 5/5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika S., 17.10.2019

    Als eBook bewertet

    Lene ist 16 Jahre und lebt in Köln im Jahr 1942. Ihre Familie glaubt an die Nazi-Parolen und lebt danach, doch dann lernt Lene Erich kennen. Erich ist ganz anders , er gehört einer Gruppe an, die frei denken und handeln wollen. Die Edelweiss-Piraten haben dem Regime den Kampf angesagt und plötzlich befindet sich Lene mittendrin, sowie zwischen zwei Stühlen.

    Mich hat der Klappentext sofort angesprochen , da in diesem Buch die Sicht auf den 2. Weltkrieg von Jugendlichen ausgeht.
    Interessant fand ich, dass das gesamte Buch in Briefform gehalten ist, so kommen immer wieder neue Blickwinkel auf, die im Dialog vermutlich nicht darstellbar gewesen wären.

    Zu Beginn des Buches ist die Entwicklung der Brieffreundschaft, die nach und nach intensiver wird, sei es von den Themen, als auch vom Vertrauen und dem Blick über den Tellerrand.
    Ich fand es spannend gerade der Entwicklung Lenes zu folgen, die im Laufe des Buches immer deutlicher wird.

    Dank des flüssigen und ansprechenden Schreibstils des Autors , konnte ich dem Geschehen gut folgen und das Buch war in keinem Moment langatmig oder langweilig. Ebenso habe ich viele neue Facetten des Krieges, des Widerstandes oder der allgemeinen Situation kennen gelernt, die so im Geschichtsunterricht oder in einschlägigen Sachbüchern in der Form nicht dargestellt wurden.

    Alles in allem ein Buch, das den Leser aufrüttelt, ihm die Chance gibt, selbst zu denken und noch wichtiger zu verstehen.

    In meinen Augen sollte dieses Buch als Unterrichtsmaterial genutzt werden.

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  • 5 Sterne

    Nele33, 29.07.2019

    Als Buch bewertet

    "Wo die Freiheit wächst" von Frank Maria Reifenberg macht Geschichtsunterricht lebendig.

    1942 ist Lene Meister 16 Jahre at und lebt mit ihrer Mutter und den Geschwistern in Köln. Ihr grosser Bruder ist an der Ostfronst, ihr jüngerer Bruder in diversen Ausbildungslagern der Hitlejugend. Rosi ihre beste Freundin is mit Mutter und Bruder aufs Land geflüchtet und dort als Magd arbeitet.

    Der Autor hat für dieses Buch die Briefform gewählt. Lene die Protagonistin schreibt sich in der schwierigen Zeit mit ihren Brüdern und der Freundin. Durch die gewählte Briefform bekommt der Leser hautnah den Schrecken der Nazi-Zeit mit. Die Ängste und Entbehrungen der Jugendlichen wird sehr detailliert geschildert, abr auch der Lebensmut und Überlebenswillen wird thematisiert.
    Die Frage: Wer hat was gewusst, wer hat geholfen und wer hat weggeschaut wird zwischen den Zeilen angesprochen, da dass Briefgeheimnis zu dieser Zeit nicht viel zählte. Lene durchschaut auf traurige Weise nach und nach die perfiden Machenschaften der Regierung und weiss kaum damit zu Leben.

    Lene schliesst sich im Laufe der Briefe den Edelweisspiraten an, Jugendlichen die sich gegen das Regime auflehnen.

    Frank Maria Reifenberg ist mit "Wo die Freiheit wächst" ein bewegender Jugendroman über eine grausame Zeit gelungen, zeigt wie Jugendliche ihre Jugend verlieren und einen Weg suchen die Welt zu etwas Besseren zu verändern.
    Dieses Buch sollte Pflichtlektüre im Geschichtsunterricht werden.

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  • 5 Sterne

    Elaine L., 27.06.2019

    Als Buch bewertet

    Gegen den braunen Einheitsbrei

    Köln im Jahre 1942. Hier lebt die junge Lene Meister, die hautnah mitbekommt, wie der Krieg Freund_innen und Familien auseinanderreisst und wie schwer es ist trotzdem den Kontakt beizubehalten. Sie macht sich trotzdem daran ihrer Freundin Röschen, ihrem Bruder Fritz an der Ostfront und zu Beginn auch ihren jüngeren Bruder Kalli zu schreiben über das, was in Köln vor sich geht und wem sie begegnet. Sie schreibt über Bombenangriffe der Engländer, Versorgungsengpässe, eine erste Liebe und auch darüber, wie sie immer kritischer gegenüber dem NS Regime wird. So findet sie in der Jugendbewegung rund um die Edelweisspiraten eine lebendige Welt, die ihr der Bund deutscher Mädel nicht bieten kann, was dann aber auch die Aufmerksamkeit der Gestapo auf sie zieht.
    Der Autor Frank Maria Reifenberg geht mit diesem Roman einen neuen Weg, indem er diesen bis auf ein paar Erklärungen im Anhang nur aus Briefen bestehen lässt. Briefen die direkt beschreiben, wie es denn jeweiligen Menschen ging und damit eine tiefe Berührung bei den Leser_innen erreichen können, wie es reinen Sachtexten in der Form nicht möglich wäre.
    Das Buch "Wo die Freiheit wächst" ist ein lebendiger Roman, der einen Einblick in die damalige Zeit ermöglicht aber auch dazu aufruft sich den Ewiggestrigen entgegenzustellen, die mit ihren Hassparolen gegen alles "Fremde" meinen wieder Oberwasser bekommen zu können. Damit so etwas nie wieder geschehen mag. Nie wieder.

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