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  • 5 Sterne

    69 von 79 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 09.03.2018

    Als Buch bewertet

    Ein gelungenes Debüt
    Mit seinem Debüt „Wenn Martha tanzt“ ist Tom Saller ein sehr bewegender und mitreissender Roman gelungen, der zugleich ein geschichtlich sehr lehrreicher „Jahrhundertroman“ ist. Der Autor erzählt in seiner grossartigen, fiktiven Geschichte die bewegte Biographie einer aussergewöhnlichen jungen Frau. Einfühlsam und dennoch mit einer angenehmen Leichtigkeit zeichnet er verschiedene Lebensstationen im letzten Jahrhundert nach – ihre Suche nach künstlerischer Selbstverwirklichung, ihr Leben geprägt durch die Zwänge der damaligen gesellschaftlichen Realität und ein tragisches Schicksal bestimmt durch die historischen Umstände im Zweiten Weltkrieg.
    Die zwei sich abwechselnden, auf unterschiedlichen Zeitebenen angesiedelten Erzählstränge haben mich rasch in ihren Bann gezogen. In der fesselnden Rahmenhandlung lernen wir den sympathischen Ich-Erzähler Thomas in der Gegenwart kennen und erfahren mehr über die genaueren Hintergründe zum Fund des Tagebuchs seiner Urgrossmutter und seine Erlebnisse anlässlich der Versteigerung dieses Sensationsfundes bei Sotheby’s. In der Haupterzählebene erfahren wir aus Marthas Sicht verschiedene wichtige Episoden aus ihrem einzigartigen Leben, beginnend mit ihrer glücklichen Kindheit und Jugend, ihre Studienzeit am Bauhaus in Weimar bis hin zu ihrer überhasteten Flucht aus Pommern im Jahr 1945. Geschickt lässt der Autor seine beiden Erzählstränge zu einer fesselnden Familiengeschichte zusammenlaufen, die mit vielen unvorhersehbaren Wendungen und überraschenden Enthüllungen gespickt ist.
    Mit den Tagebuchaufzeichnungen nimmt uns der Autor mit auf eine faszinierende Zeitreise. Nach Marthas sehr persönlichen Erinnerungen an ihre unbeschwerte Kindheit und Jugend im ländlichen Pommern, im Land am Meer, bricht sie auf ins turbulente Weimar der 1920ger Jahre, einem Ort in Aufbruchstimmung, voller Kreativität und neuen Lebenskonzepten. Zwei Schauplätze im Wandel der Zeiten, wie sie nicht unterschiedlicher und kontrastreicher sein könnten – von Saller atmosphärisch dicht eingefangen und anschaulich beschrieben, so dass man mühelos in die vergangenen Zeiten eintauchen kann. Für mich persönlich war vor allem Marthas Zeit am Bauhaus Weimar mit den vielen sorgsam recherchierten Informationen ein besonderes Highlight. Die interessanten Ausführungen des Autors haben mich parallel zur Lektüre des Romans dazu angeregt, weitere Hintergründe und Details über das Bauhaus, seine Konzeption und die damaligen Künstler herauszufinden. Saller ist es hervorragend gelungen, uns seine vielschichtige und lebensnah wirkende Protagonistin Martha mit ihrer schillernden Persönlichkeit, ihrer aussergewöhnlichen synästhetischen Veranlagung und ihrer charakterlichen Entwicklung im Laufe der Zeitgeschichte näher zu bringen. Sehr fesselnd und aufschlussreich ist ihre Suche nach ihrer künstlerischen Bestimmung gestaltet, ihre Auseinandersetzung mit dem Kunstverständnis am Bauhaus und ihren Begegnungen mit teilweise sehr ungewöhnlichen Menschen unter den Lehrern und Studenten, aber auch ihre ganz persönlichen Enttäuschungen.
    Die sprachliche Umsetzung von Marthas Geschichte, die oft ohne grosse Worte auskommt, vieles nur szenisch anreisst und der eigenen Fantasie freien Lauf lässt, hat mich schnell gefangen genommen. Sehr passend zum Bauhaus-Stil hat der Autor für Marthas innere Stimme eine prägnante, eher nüchterne und schnörkellose Sprache verwendet. Auch der Erzählstrang mit Thomas in der Gegenwart ist sehr ansprechend ausgearbeitet und gibt uns einen nachvollziehbaren Einblick in das Gefühlsleben des jungen Ich-Erzählers, seinen Intentionen und seinem Bezug zur Vergangenheit seiner Familie. Die unvorhersehbare Wendung in seiner Erzählung zum Ende hin gab der Geschichte noch einmal eine besondere Note. Interessant und sehr schlüssig, wie er schliesslich mit seinem ganz eigenen Geheimnis umgeht.
    FAZIT
    Ein wunderbarer, gelungener Debütroman! Eine beeindruckende, berührende und mitreissende Geschichte über eine aussergewöhnliche Frauenfigur im vorigen Jahrhundert!

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  • 5 Sterne

    25 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    ele, 07.03.2018

    Als Buch bewertet

    Wenn Martha tanzt, Romandebüt von Tom Saller, 288 Seiten, erschienen im List Verlag.
    Die Lebensgeschichte einer jungen Frau, die Anfang des 20. Jhd. in Pommern aufgewachsen ist und für ihre Zeit sehr unkonventionell und modern war.
    Thomas Wetzlaff reist nach New York, dort wird ein Tagebuch versteigert, das Tagebuch seiner Urgrossmutter Martha, welches er im Nachlass seiner Oma entdeckt hat. Es enthält die Lebensgeschichte Marthas, welche um 1900 in Pommern geboren wurde. Dass sie etwas Besonderes ist, zeigt sich schon sehr früh. Sie hat einen zusätzlichen Kanal der Wahrnehmung, Martha kann Musik „sehen“. Eines Tages verlässt sie ihre Familie und geht nach Weimar an das dort neugegründete Bauhaus. Walter Gropius wird auf sie aufmerksam. Dort macht sie Bekanntschaft mit vielen berühmten Bauhaus-Künstlern die sich in diesem Tagebuch verewigt haben. Eines Tages kommt Martha mit einer kleinen Tochter zurück nach Türnow. Die Eintragungen datieren bis gegen Ende des zweiten Weltkrieges, dann verliert sich Marthas Spur. Was geschah an Bord der Wilhelm Gustloff?
    Tom Saller schreibt in kurzen knappen Sätzen, eine Geschichte mit 2 Erzählsträngen. Zum Einen in der Gegenwart, verfasst im personalen Stil. Zum Anderen der historische Teil mit Marthas Lebensgeschichte. Die jeweiligen Kapitel sind mit dem Ort der Handlung und Jahreszahlen überschrieben, dadurch konnte ich mich zu jeder Zeit und eindeutig im Geschehen zurechtfinden. Die Kapitel die Marthas Erlebnisse beschreiben, sind umfangreicher und ich fand sie auch viel interessanter. Fremdsprachliche Begriffe, Briefe und Tagebucheintragungen erscheinen kursiv und heben sich dadurch deutlich hervor. Das Buch wird mit einem Aufkleber „Kopfkino“ beworben und das finde ich absolut passend. Saller schafft es hervorragend mit bildhafter Sprache und malerischen Worten auch in meinem Kopf, Kino entstehen zu lassen. Z.B. auf S.27 „Wie Kuchenteig, der beim Plätzchen backen durch die Mühle gedreht wird, dringt Musik aus dem grossen Haus.“ Oder auf S.49 „Äpfel und Birnen ruhen friedlich nebeneinander in flachen Schalen“. Alle Personen handelten zu jeder Zeit logisch und nachvollziehbar. Besonders Martha ist ein faszinierender Charakter, ihre Fähigkeit Musik in Formen und Farben zu sehen und sie im Tanz auszudrücken haben mir besonders gut gefallen. Saller hat damit die Empfindungen eines Synästhetiker toll beschrieben… Der ganze Roman ist glaubhaft, weil viele reale Personen Teil der Handlung sind. Kandinsky, Klee, Gropius und Schlemmer dazu der gesamte Bauhaus Abschnitt waren für mich ein interessantes Thema, mit dem ich mich bis dahin noch nie richtig befasst habe. Ich konnte aus diesem Buch vieles mitnehmen. Die Figur Wolfgang ist mir auch sehr lieb geworden, obwohl über seine Vergangenheit vieles im Dunkeln blieb, weil er nie darüber gesprochen hat. Der Satz … die Beteiligten sprechen nicht darüber, seine Herkunft und Quellen drohen auszusterben….. sind sehr persönlich für mich, denn auch ich habe erst kürzlich von meinem Vater, Dinge aus der Kriegs- und Nachkriegszeit erfahren, die ich vorher nicht gewusst habe. Dass es am Ende noch überraschende Wendungen gab, hat die Geschichte nur noch unterhaltsamer und spannender gemacht. Unglaublich was ich auf 288 Seiten alles erlebt habe.
    Ein toller Roman, ein gelungenes Debüt, Tom Saller – diesen Autor sollte man sich merken. Zweifellos 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    16 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 12.03.2018

    Als Buch bewertet

    Martha Wetzlaff wird 1900 in Pommern geboren und lebt mit ihren Eltern Elfriede und Kapellenmeister Otto, ihrem toten Bruder Heinzchen, Dienstmädchen, Knecht und zahlreichen Musikern in Türnow im „grossen Haus“. Einer der Musiker ist Wolfgang, ein ganz besonderer Freund der Familie. Er ist es auch, der Marthas - etwas merkwürdig anmutendes - Talent wahrnimmt und sie nach Weimar ans Bauhaus schickt, damit Martha es dort herausarbeiten kann. Obwohl sie von namenhaften Künstlern umgeben ist und von ihnen unterrichtet wird, gelingt es ihr zunächst nicht. Nach kurzer Studienpause versucht sie es erneut. Ihre Begabung ist Ausdruckstanz. Sie tanzt, was sie hört. Sie tanzt, was sie fühlt. Immer dabei hat sie ein Notenheft, das sie als Notizheft und Tagebuch „missbraucht“. Als Tänzerin ist Martha auch Muse für die Künstlerschaft, wie Paul Klee und Wassily Kandinski. Sie hinterlassen Zeichnungen, Entwürfe und Studien von der tanzenden Martha in ebendiesem Notizheft. Am Bauhaus lernt Martha, wenn auch nur kurz, die Liebe kennen. Als das Bauhaus geschlossen werden soll und sie nach Pommern zurückkehrt, hat sie ein Kind im Arm.

    Viele Jahre später findet Thomas Wetzlaff das Notizheft im Nachlass seiner Grossmutter Hedi, eine Sensation für die Kunstszene. Im September 2001 wird das Notizheft in New York bei Sotheby‘s versteigert. Die neue Besitzerin will Thomas kennen lernen, lädt ihn zum Abendessen ein. Genau wie ihn hat mich ihre Identität sehr überrascht.

    Der zunächst etwas eigenartige, abgehakt wirkende Schreibstil führt zwei Handlungsstränge, einen beginnend mit Marthas Geburt und einen beginnend mit der Versteigerung, gekonnt aufeinander zu, vereint sie und rundet schliesslich den Roman ab. Die anfänglich ständig wechselnden Perspektiven sind wie das sprachliche Pendant zu Marthas Suche nach ihrer Bestimmung. So entsteht ein stimmiges Gesamtbild.

    Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung der bedingungslosen Liebe, die hier bei mehreren Charakteren zu Tage tritt. Sie verzeiht, gibt alles für die Geliebte. Sie hilft, über Schicksalsschläge hinweg zu kommen oder schwierige Phasen im Leben zu meistern. Was in unserer heutigen, schnelllebigen Welt so unendlich schwer zu finden ist, wirkt in Sallers Roman selbstverständlich. Eine Liebe, die stärker ist als einzelne Enttäuschungen, seien sie auch noch so gross.

    Der einzige Kritikpunkt für mich an Sallers Roman ist das extreme Ende, das Martha findet. Nachdem Martha all die Jahre trotz der vielen Herausforderungen am Bauhaus, während und nach dem Zweiten Weltkrieg ein unauffälliges und unaufgeregtes Leben geführt hat, wäre ein weniger spektakuläres Ende für mich glaubwürdiger gewesen.

    Mein Fazit: Trotzdem klare Leseempfehlung.

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  • 3 Sterne

    13 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Linatost, 13.01.2019

    Als Buch bewertet

    Das Buch hatte mich sehr neugierig gemacht und wurde mir von meiner Buchhändlerin mit den Worten „Das Buch enthält einer meiner Lieblingsszenen“ empfohlen. Leider weiss ich nicht welche Szene sie meinte.

    Das Buch springt zwischen zwei Zeitebenen. Die in der die junge Marthe ihre besondere Gabe für Musik entdeckt und nach Weimar aufbricht und die Zeitebene in der ihr Enkel das Buch in New York für einen unglaublichen Preis versteigern lässt. Das Buch wird gekauft und der anonyme Käufer bittet um ein treffen. Ich habe das Buch sehr, sehr gern gelesen. Der Erzählstil ist toll und nie langweilig. Auch wenn ich es immer kritisch finde, reale Personen und Geschehnisse in eine fiktive Handlung einzubinden, fand ich es hier (bis auf eine Ausnahme) sehr gelungen. Diese Ausnahme wird auch hinten im Buch erläutert. So trifft Martha zwar alle wichtigen Persönlichkeiten aus den Anfängen des Bauhauses. Aber diese Personen werden nicht so verborgen, dass der Leser sich um die wahren Geschehnisse betrogen fühlt. Ich fand es auch sehr interessant zu erfahren, welche Schwierigkeiten das Bauhaus hatte. Es war mir so gar nicht bewusst. Auch wie viele unterschiedliche Richtungen es hat.

    Ein grosser Minuspunkt, der mir letztendlich auch das Buch vermiest hat, ist das Ende. Die Aufklärung des anonymen Käufers und sein Verhalten waren für mich billigste Seifenopfer. Das hat das Buch eigentlich nicht verdient. Es hätte grossartig sein können.

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  • 5 Sterne

    11 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philo, 09.03.2018

    Als Buch bewertet

    Was für ein wunderbares und bewegendes Buch mit einem unglaublichen Ende. Es umfasst die Zeitspanne eines ganzen Jahrhunderts und erzählt das Leben von Martha Wetzlaff, einer selbstbewussten jungen Frau. Sie ist in Türnow nahe der polnischen Grenze aufgewachsen. Ihr Vater war Kapellmeister, und so kam sie schon früh mit Musik in Berührung, die sie auf ihre ganz eigene Art interpretierte und die sie zum Tanzen brachte. Mit 19 Jahren geht sie nach Weimar, um am Bauhaus ihre künstlerischen Talente zu ergründen. Hier begegnen dem Leser viele bekannte Namen, wie Kandinsky, Klee oder Paul Schlemmer. Die Erzählungen aus dieser Zeit sind hochinteressant und haben mich veranlasst, mich intensiv mit der Geschichte des Bauhauses zu befassen. Viele der dort tätigen Künstler haben sich in Marthas Notizbuch, das sie immer mit sich führt, in Zeichnungen und Worten verewigt. Es ist eine stürmische Zeit, die NSDAP wird gegründet und das Bauhaus geschlossen. Martha kehrt mit einem Kind im Arm nach Hause zurück. Sie heiratet ihren Jugendfreund Johann und gründet mit ihm eine Tanzschule. Doch der Zwiete Weltkrieg zerstört alle ihre Träume. Sie flieht und unter schwierigsten Bedingungen erreicht sie die Gustloff, um mit Hedi nach Amerika zu gelangen. Doch sie wird auf der Flucht von Hedi getrennt und lebt im Glauben, dass ihre Tochter mit der Gustloff untergegangen sei. Hedi überlebt aber und viele Jahre später, im Jahre 2001, findet ihr Enkel in ihrem Nachlass das Notizheft von Martha mit all den berühmten Namen. Er bietet das Heft zur Versteigerung an und fährt deshalb nach New York, wo es bei Sothebys für 45 Millionen Dollar versteigert wird.

    Dieses Buch bietet so viel Spannung mit zeitgeschichtlichem Hintergrund, dass ich es nicht aus der Hand legen wollte. Marthas Schicksal hat mich ungemein gefangen genommen. Und schliesslich hält das Buch nach der Versteigerung von Marthas Notizheft noch eine Überraschung bereit.

    Dem Autor kann man zu seinem Debütroman nur gratulieren. Ich wünsche dem Buch ganz viele Leser und werde es gerne weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita R., 03.03.2018

    Als Buch bewertet

    toll geschrieben

    " Wenn Martha tanzt " ist ein Buch, das auf zwei Zeitsträngen geschrieben ist. Der Gegenwartstrang erzäklt über ein Tagebuch, das für fast 50 Millionen Dollar bei Sotheby versteigert wird, da es Aufzeichnungen von z.B. Kandinsky und Paul Klee enthält, Künstler die in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts im Bauhaus im Weimar angestellt waren und deren Bilder später sehr berühmt wurden. Diese Bilder bzw. Aufzeichnungen und Skizzen sind in einem Tagebuch verewigt, das eine junge Tänzerin in ihrer Zeit am Bauhaus ge-führt hat.

    Der Vergangenheitsstrang erzählt die Geschichte von Martha, einer jungen Frau, die in Pommern in einer Musikerfamilie gross wurde. Sie hat die Besonderheit Musik nicht so wahr zu nehmen wie andere, sondern sie sieht die Noten als Formen.Auf ihren Wunsch hin geht sie in den zwanziger Jahren ins Bauhaus und findet dort ihre Bestimmung. Sie drückt die Musik in Tanz aus.

    Das Bauhaus, eine bekannte Künstlereinrichtung für viele Kunstrichtungen, die später auch diesen Namen tragen, wird nach der Machtergreifung der Nationalsoziallisten sehr angefeindet und muss später auch schliessen, weil sie alles verkörpert, was die "braune Brut " als entartet ansieht.

    Die beiden Stränge werden verbunden zu einer Familiengeschichte, die im Laufe der Zeit viele Wendungen im Geschehen aufzeigt und manche Überraschung parat hält.

    Der Debütroman von Tom Saller hat mir gut gefallen, vor allem auch wegen seinem sehr schönen Schreibstil. Aber auch die vielen interessanten Informationen über das Bauhaus fand ich sehr gut. Das Buch lässt sich flüssig lesen und hält auch einiges an Zeitgeschichte parat, was ich immer gut finde bei einem Buch.

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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Calendula13, 07.05.2018

    aktualisiert am 07.05.2018

    Als Buch bewertet

    Äussert gelungener Debütroman
    _______________________________________-
    Inhalt
    Der Debütroman "Wenn Martha tanzt" von Tom Saller spielt in zwei Zeitebenen. Einmal geht es um das Leben der jungen Martha, die 1900 in Pommern geboren wurde und dann geht es noch um ihren Urenkel der in der Gegenwart ihr altes Notizbuch mit vielen wertvollen Zeichnungen bekannter Künstler findet.
    Man begleitet Martha in ihrer Kindheit und Jugend im schönen Pommern bis hin zu ihrer wunderbaren Zeit am Bauhaus in Weimar, wo sie lernt dass sie ihr Talent am besten mit Tanzen ausdrücken kann.
    Parallel dazu setzt sich ihr Urenkel Thomas mithilfe ihres alten Notizbuches mit seiner eigenen und natürlich mit Martha Familiengeschichte auseinander.
    Das Ende war für mich unerwartet und nicht wirklich vorhersehbar und hat mich begeistert.


    Tom Saller überrascht mich in seinem Debütroman mit einem herrlichen und auch etwas aussergewöhnlichen Schreibstil, der das Buch geradezu dahinfliegen lässt.

    Cover
    Das Cover versprüht altmodischen Charme und ist trotzdem irgendwie modern. Mir persönlich gefällt es wirklich sehr gut und ich hätte es auch in einer Buchhandlung in die Hand genommen.

    Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, da mich das Buch begeistert hat und auch einen Einblick in eine andere Art von Kunst gegeben hat.

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  • 3 Sterne

    4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schafswolke, 07.05.2018

    Als eBook bewertet

    Irgendwie habe ich etwas anderes erwartet bzw. mir vorgestellt

    Wer hat Interesse an einem alten Tagebuch und zahlt dafür Millionen Dollar?
    Das fragt sich auch Thomas. Das Tagebuch ist ein Teil aus dem Nachlass seiner Grossmutter. Geschrieben hat es Martha, seine Urgrossmutter. Doch irgendwann hat sich ihre Spur verloren und keiner weiss, was aus ihr geworden ist.

    Manchmal ist das ja so ein Ding mit Erwartungen, Vorstellungen oder Wünsche an ein Buch. War es jetzt gut oder schlecht? Oder war es einfach nicht so ganz passend für einen selbst? Ich kann es hier eigentlich gar nicht so genau festmachen, denn immerhin hat jedes Buch so eine Eigenarten. Wo fang ich also an?

    Der Schreibstil am Anfang war für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Ich kannte zwar die Leseprobe, aber da ist mir das nicht so sehr bewusst geworden.
    Die Geschichte spielt in verschiedenen Zeitebenen. In der Vergangenheit sind die Sätze sehr abgehackt und sprunghaft. Ich habe da schon etwas gebraucht, um in das Buch hereinzukommen und habe mich dabei erwischt, die Sätze langsam zu überfliegen. Ebenso ist der ganze Erzählstil sehr gestrafft, für mich war es zu sehr, denn dadurch habe ich mich nie den Figuren nahe gefühlt.
    Doch ab der Hälfte wurde es besser, leider ein wenig spät.

    Mit den Erzählsträngen in der Gegenwart kam ich insgesamt besser zu recht, als mit denen aus der Vergangenheit.
    Martha ist eine interessante Frau, die mir aber unnahbar und auch nicht sonderlich sympathisch war. Sie lebte in einer Zeit, in der sie nicht so recht reinzupassen scheint.

    Die Geschichte an sich hat mir dann doch gut gefallen, sie konnte mich halt nicht richtig packen und mitnehmen.

    Am Ende vergebe ich 3 Sterne.

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  • 4 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 26.02.2018

    Als Buch bewertet

    Form, Farbe und Bewegung
    New York, 2001. Bei Sotheby’s kommt ein unscheinbares Objekt unter den Hammer. Ein schwarzes Notenheft, das keine Musik enthält. Dafür die Tagebucheinträge einer jungen Frau, die von 1919 an in Weimar das Bauhaus besucht hat. Martha Wetzlaff, aus Pommern, auf der Suche nach der Moderne, sich selbst und einer Erklärung für das was sie sieht, hört und empfindet und wie sie sieht, hört und empfindet. Denn für Martha ist ein Ton nicht nur ein Laut in einer bestimmten Höhe, er besitzt andere Dimensionen, die mit den Erwartungen und dem Verständnis anderer von Musik oder Kunst nicht übereinander zu bringen sind. Ein Freund der Familie spürt ihre andere Wahrnehmung und hat eine Idee für sie. So wie das Bauhaus Kunst neu definiert, könnte auch Martha dort herausfinden, wie ihre Begabung zu verstehen, zu definieren ist. Und so bricht Martha auf, in ein neues Leben, lernt, und erlebt in Weimar eine ganz andere Gesellschaft als die im Land am Meer, in ländlichen Pommern zu Hause. Und nach einiger Zeit geschieht es tatsächlich, dass sie eine Möglichkeit findet, Menschen findet, die verstehen, was in ihr vorgeht, wenn sie Musik hört und was sie hört, wenn sie Farben und Formen sieht, sich auszudrücken – im Tanz. Nicht dem Gesellschaftstanz oder dem klassischen Ballet, sondern einer rein empfindungsgesteuerten Ausdrucksform. Sie ist etwas Besonderes am Bauhaus und wird registriert von den anderen Besonderen in Weimar. Und weil Martha und ihre schwarze Kladde untrennbar sind, beginnen sich andere darin zu verewigen, Meister des Bauhaus, Künstler von globaler Bedeutung. Sie schaffen ein Werk, dass bei seinem Auftauchen erst Unglauben und Erstaunen hervorruft und dann zu einer Versteigerung bei Sotheby’s führt. Jahrzehnte verschollen entdeckt Thomas das Heft verborgen im Boden des Rucksacks, den seine Grossmutter auf der Flucht aus Pommern mit sich führte. Martha war ihre Mutter und Thomas hält einen Schatz in den Händen…

    „Wenn Martha tanzt“ ist ein Roman, der auf zwei verschiedenen Ebenen spielt: zum Einen wird Marthas Geschichte von ihrer Kindheit bis zu ihrer Flucht 1945 aus Pommern aus ihrer Sicht erzählt, zum anderen agiert Thomas im Jahr 2001 als Ich-Erzähler und berichtet um die Umstände des Tagebuchfundes und der Versteigerung in New York im Jahr 2001. Seine Teile der Handlung lesen sich wie ein Bericht, eine Schilderung von Ereignissen, sehr unmittelbar, oft in kurzen Sätzen, nüchtern. Sehr gut werden trotzdem seine Gefühle, von Verwirrung, Unglauben bis hin zu Neugier, Unsicherheit und Angst geschildert und transportiert. Er fühlt sich nicht wohl damit, zuständig zu sein für diese Aufgabe, betont mehrfach, sein Vater sei der Erbe, er fühlt sich weder der Grossstadt noch dem Vorgang an sich, noch der erzielten Summe gewachsen. Trotz allem hat er eine starke Verbindung zu dieser unbekannten Urgrossmutter aufgebaut, über die die Grossmutter genau so wenig berichtet hat wie über ihr gesamtes Leben an sich vor und während des Krieges.
    Davon heben sich Marthas Passagen der Geschichte stark ab, da sie sich schon rein thematisch einfach unterscheiden: hier wird ihre persönliche Geschichte geschildert, ihr Kunstempfinden, ihr Kunstverständnis, ihre Gefühle für Menschen, ihr Leben in Weimar, die Begegnungen, die sie macht. Der Leser wird mitgenommen auf ihre Suche und gleichzeitig in eine unglaublich fesselnde Atmosphäre in Weimar Anfang der 1920er Jahre, die von Aufbruch, Kreativität und Leben sprudelt, doch leider nur von kurzer Dauer war.
    Insgesamt hat mir „Wenn Martha tanzt“ gut gefallen. Vor allem ihre Zeit in Weimar ist für mich der stärkste Part des Romans, aber auch einfach deshalb, weil er für mich persönlich am spannendsten war, zum Weiterlesen über das Bauhaus und die Künstler und Kunstformen animiert hat.
    Es gibt eine Sache, die mir überhaupt nicht gefallen hat, und das ist nicht das Ende des Romans, dass finde ich in Ordnung und schlüssig, aber das Ende der New York-Episode nenne ich es einfach mal, fand ich – ja was? Unnötig? Zu dick aufgetragen? Da der Autor betont, dass es sich um einen Roman handelt, sprich eine fiktionale Geschichte, gehe ich davon aus, dass es zwar Parallelen zu seiner Familiengeschichte gibt, z.B. die Herkunft aus Pommern, eine Vorfahrin, die in Weimar studierte, aber eben kein Tagebuch, dass versteigert wurde und einen Urenkel, der an einem bestimmten Tag seine Rückreise wieder angetreten hat. Also hätte man sich diese Verquickung doch besser gespart. FALLS es doch tatsächlich so war, hätte ich mir gewünscht, der Autor hätte das im Nachwort erwähnt, so hat er bei mir leider dieses „ach herrje, nicht auch noch das“-Gefühl hervorgerufen, dass die Sache an sich und das Buch! Nicht verdient haben.
    Hingegen ganz besonders gut hat mir der Stil gefallen, der für mich eine grosse Leichtigkeit transportiert hat und ich habe dieses Buch tatsächlich in äusserst kurzer Zeit gelesen, da mich die Geschichte wirklich sehr gefesselt hat.

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bavaria123, 17.03.2018

    Als Buch bewertet

    Als erstes hat mich das Cover angesprochen. Ich mag Bücher, die in die Vergangenheit führen. Egal ob sich direkt an die geschichtlichen Begebenheiten gehalten wird oder sie eben in autorischer Freiheit dann mit fiktiven Personen gefüllt werden. Und dieses Cover weist schon in diese Richtung. Eine junge Frau, sicher nicht aus der heutigen Zeit, aber auf jeden Fall charmant wirkend.

    Der gewählte Schreibstil gefällt mir. Sicher, es ist nicht neu, in zwei Erzählsträngen eine Geschichte aufzubauen, aber hier passt sie ganz besonders gut. Zum einen der Ich-Erzähler, der 2001 in New York mit einer ganz bestimmten Aufgabe unterwegs ist.
    Zum anderen dann das Leben von Martha, ab 1900 in Türnow.
    Das spricht mich besonders an, denn in der Gegend war ich ab und an im Urlaub und zum anderen wurde meine Oma 1900 geboren.

    Man ist sofort in der Erzählung...und zwar mittendrin. Die Beschreibung der Umgebung und der handelnden Personen spricht mich an und der Aufkleber vorn auf dem Buch mit dem Titel "Kopfkino" hat seine Berechtigung. Ich sehe wirklich alles bildlich vor mir. Es passiert zwar im Prinzip nichts überaus aufregendes und doch finde ich es spannend. Es ist emotional und bewegend, es ist aber auch erschreckend und erschütternd.

    Über das Bauhaus habe ich bis dato nicht so arg viel gewusst. Tom Saller versteht es aber, einiges gut darzulegen. Und damit macht er mir wirklich Appetit darauf, sehr viel mehr darüber zu erfahren.

    Die Geschichte ist durchaus nachvollziehbar und auch logisch aufgebaut. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Empfehlen kann ich es auf jeden Fall mit allen 5 Sternen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sirimaus, 16.04.2018

    Als Buch bewertet

    Familiengeschichte im 20. Jahrhundert
    Das Buch über Martha, ihre Lebensgeschichte und der Reise ihres Tagebuches bin ich sehr gern gefolgt - ein angenehmer, gut lesbarer Schreibstil, der einen mitnimmt. In der Geschichte wird regelmässig gewechselt in dem Geschehen heute (2001), erzählt von Marthas Urenkel, sowie dem Geschehen in Marthas Vergangenheit, das zum Teil aus ihren Tagebuchaufzeichnungen resultiert, aber zum grossen Teil wohl auf Vermutungen. Durch die eindeutigen Kapitelüberschriften kommt es hierdurch aber nie zu Verwirrungen.
    Da Martha 1900 geboren wurde, erfährt man mit ihrer Geschichte viel über das 20. Jahrhundert; welche Auswirkungen die beiden Kriege auf ihre Heimat Pommern hatten und auch die Bauhausepoche in Weimar wird, als Nebenhandlung, beschrieben. Einige früh im Buchverlauf aufgeworfenen Fragen (zB sie kehrt mit einer Tochter aus Weimar zurück; wer ist der Vater?) werden erst sehr spät im Buch beantwortet. Meinem Empfinden nach ist das Ende zu abrupt und passt nicht zur sonstigen Geschichte; der Rest des Buches hat mir jedoch gut gefallen!

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Judith K., 25.02.2020

    Als eBook bewertet

    Ein etwas holpriger Einstieg in die Geschichte von Martha. Ihr Urenkel findet eib Tagebuch mit Skizzen von mittlerweile berühmten Bauhaus Künstlern. Er versteigert dieses und trifft sich später mit ...

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anyways, 09.04.2018

    Als Buch bewertet

    2001 ist Thomas Wetzlaff nicht ganz freiwillig in New York. Nach dem Tod seiner Grossmutter hat er in deren Nachlass einen Schatz von immensem Wert gefunden. In einem schlichten Notenheft versteckt, fand er die Tagebuchaufzeichnungen seiner Urgrossmutter Martha. Das wirklich brisante darin ist, das Martha in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wohl mit zu den Studentinnen des legendären Bauhaus in Weimar zählte und sich viele ihrer Mitstudenten in ihrem Buch verewigt haben. Skizzen von Paul Klee, Oskar Schlemmer und Lyonel Feininger machen diesen Fund spektakulär und könnten Thomas Familie auf den Schlag unfassbar reich machen. Doch wie kommt ein Mädchen aus eher einfachen Verhältnissen lebend, von Pommern nach Weimar?

    Das 20. Jahrhundert ist geprägt durch zwei Weltkriege, Vertreibung, bittere Armut, Zerstörung, Zerfall von Staaten und Staatsformen aber auch von einem Lebenshunger, einer Aufbruchstimmung und einer ersten gewaltigen Emanzipationswelle. Seit 1919 dürfen Frauen wählen und haben Lehrfreiheit. Tom Saller lässt seine Protagonistin genau in dieser Atmosphäre heranwachsen und lässt durch sie die neue Lehranstalt für Industrie, Gewerbe und Handwerk in Weimar, besser bekannt als „Bauhaus“ wieder auferstehen. Er skizziert eine Familiengeschichte die nicht ganz unrealistisch ist. Sehr gut gefallen haben mir die fast wie nebenbei erwähnten später dann zu einigem Ruhm gekommene Persönlichkeiten und das Leben in Pommern zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Dabei erhebt er nie den Zeigefinger, hier meine ich insbesondere die Nazizeit. Er schildert die Ereignisse aus Sicht der Dorfbewohner, weit abgeschieden vom politischen Geschehen in Berlin, die sich der neuen Zeit wohl oder über anpassen. Die Mehrzahl erst nicht mitschwimmend mit dem braunen Sumpf, sich aber nur bedingt wehren können und viele sich ganz langsam anpassen um zu überleben . Genauso hat meine Oma diese Zeit immer beschrieben.
    Eine ganz wunderbare Familiengeschichte, geprägt von vielen Tragödien und Schicksalsschlägen durch das politische Zeitgeschehen und der trotzdem der Zauber einer grandiosen Vergangenheit anhaftet. Ein wenig musste ich mich allerdings an den Schreibstil des Autors gewöhnen. Ich könnte jetzt jedoch nicht sagen, was mich störte, vielleicht war es wirklich nur etwas ungewohnt, die recht kurzen Kapitel, der Wechsel zwischen zwei grossen Erzählsträngen und der Voranstellung von winzigen Fragmenten des Zeitgeschehens zwischen 1900 bis 1940. Nur einen winzigen Minuspunkt habe ich anzumerken. Die Verknüpfung mit einem weltverändernden Ereignis kurz nach der Jahrtausendwende in Amerika fand ich dann doch etwas übertrieben, obwohl es für die Geschichte schlüssig ist.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    büchernarr, 10.04.2018

    Als Buch bewertet

    Thomas findet das Tagebuch seiner Urgrossmutter Martha im Dachboden seiner verstorbenen Grossmutter. Dieses ist voll mit Zeichnungen von Klee, Kandinsky, Schlemmer und anderen bekannten Künstlern und Thomas beginnt herauszufinden welche die Beziehung seiner Urgrossmutter zu den wichtigen Persönlichkeiten der 20er und 30er Jahre war. 
    Das Tagebuch wird versteigert, der Urenkel von Martha verkauft es zu einem nicht unbedeutenden Preis. Er beginnt ein Buch über das Tagebuch zu schreiben und hält somit das Leben von Martha fest. Somit gibt es viele Sprünge von der Gegenwart in die Vergangenheit, was am anfang etwas gewöhnungsbedürftigt scheint, im Laufe des Buches jedoch fliessend zu lesen ist. 
    Dieses teils historische, teils fiktive Buch über das Leben von Martha und ihren Begegnungen mit den grossen Künstlern ihrer Zeit, lässt nicht nur Künstlerherzen höher schlagen. Eine tolle Story, die man in einem Zug durchliest.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    inya, 25.02.2018

    Als Buch bewertet

    Einfach toll

    Martha ist eine lebenslustige Frau, welche in Pommern aufwächst und eine besondere Begabung hat, sie kann Töne sehen. Töne bilden bei ihr im Kopf Formen wie Dreiecke, Kreise und Vierecke. Jedoch weiss sie nicht so recht, was sie mit dieser Begabung anstellen soll. Der beste Freund der Familie Wolfgang empfiehlt ihr an das Bauhaus nach Weimar zu gehen. Dies tut sie dann auch. Dort angekommen trifft sie Ella, welche sie sofort begeistert und verzaubert. Im Bauhaus selbst weiss sie immer noch nicht so recht was sie mit ihrem Talent anstellen soll, bis sie auf die Professorin für Tanz trifft. Bei ihr geht sie in Lehre und wird eine begnadete Tänzerin. Auch die Nebenstränge sind ergreifend geschrieben und es macht einfach nur Spass dieses Buch zu lesen. Es ist super interessant für alle, die sich ein wenig für das Bauhaus interessieren und birgt eine sehr spannende Familiengeschichte.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone L., 09.03.2018

    Als eBook bewertet

    Das Buch beinhaltet die Lebensgeschichte von Martha, die 1900 geboren wurde. Der Autor wechselt kapitelweise zwischen dem Jahr 2001 und damals hin und her. Mir war die Beschreibung von Marthas Leben zu langweilig und langwierig, sie konnte mich nicht so richtig packen. Vieles war mir einfach zu belanglos. Mein Interesse galt eher dem heutigen Handlungsstrang, da ich wissen wollte, was der Urenkel herausfindet. Vor allem die letzten Kapitel fand ich sehr spannend zu lesen und leider hätten diese auch ausgereicht, um die ganze Geschichte zu erfassen. Der mittlere Teil hat sich sehr in die Länge gezogen. Es werden hier grosse Künstlernamen in den Raum geworfen, bei denen ich dachte, sie wären von Bedeutung. Einen Bezug zur Geschichte konnte ich nicht entdecken. Leider konnte mich das Buch nicht ganz überzeugen, da es in diesem Genre wesentlich bessere Familiengeschichten gibt, die spannender und unterhaltsamer zu lesen sind als diese hier.

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  • 4 Sterne

    Claudia R., 06.03.2018

    Als Buch bewertet

    Zeitreise
    Auf eine spannende Zeitreise nimmt der Autor seine Leser in die erste Hälfte des 20.Jahrhunderts mit, als sich Martha, die Urgrossmutter des Erzählers, aus einem kleinen Dorf in Pommern in die Welt der Kunst wagt. In Weimar begegnet sie Bauhauskünstlern und selbst dem berühmten Walter Gropius und entdeckt den Tanz für sich. Jedoch nachdem das Bauhaus Mitte der 1920er Jahre schliessen muss, kehrt Martha in ihre Heimat zurück und richtet ihr Leben dort ein, führt eine Tanzschule bis sie durch die Kriegsereignisse gezwungen ist, zu fliehen.
    Darüber erfährt ihr Urenkel nach dem Tod seiner Grossmutter, nachdem er im Nachlass eine Art Tagebuch findet, das Martha während ihre Zeit in Weimar führte und in das all die berühmten Künstler wie Klee, Feininger oder Kandinsky sich durch Einträge und Zeichnungen verewigt hatten. Das macht es unsagbar wertvoll und die Familie versteigert es in New York.
    Die Reise dorthin bringt für den Ich-Erzähler unerwartete und schicksalhafte Begegnungen.
    Es gelingt dem Autor den Leser spannend zu unterhalten, was vor allem am Aufbau des Buches liegt, denn er erzählt die Ereignisse auf zwei Zeitebenen, die einander abwechseln. Jedoch fehlt es dem Roman mit seinen knapp 280 Seiten meiner Meinung nach an inhaltlicher Tiefe. Vieles wird angerissen, mehr hätte ich von den Jahren in Weimar erwartet, als Martha Studentin im weltberühmten Bauhaus war. Grosse Künstler werden im Klappentext angekündigt, hier wäre mehr möglich gewesen. Auch wären es die Figuren wert gewesen, sie stärker zu zeichnen.
    Gut beraten ist der Leser, wenn er geschichtlich interessiert ist, sich die historischen Ereignisse in Marthas Leben „quer“ zu erlesen.

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  • 4 Sterne

    Gelinde R., 10.03.2018

    Als Buch bewertet

    Wenn Martha tanzt, von Tom Saller

    Cover:
    Macht neugierig, für mich eine unbeschwerte Frau.

    Inhalt:
    Ein junger Mann reist nach New York, um das Notizbuch seiner Urgrossmutter bei Sotheby´s versteigern zu lassen. Es enthält bislang unbekannte Skizzen und Zeichnungen von berühmten Bauhaus-Künstlern.

    Der Inhalt dieses Notizbuches gibt die Zeit von 1900 bis 1945 wider.
    Von den Anfängen in einem kleinen Dorf in Pommern und über die Entstehung des Bauhauses in Weimar und ein Teil dessen Alltag.

    Mein Meinung:
    Das Buch ist in zwei Handlungen eingeteilt, einmal die Notizbucheintragungen (Vergangenheit) und dann die Gegenwart wie Thomas nach New York reist und was er dort erlebt.
    Die Notizbucheintragungen sind interessant, zeigen sie doch eine ganz private Seite des Kriegs (gefühlt weit ab, wo der Krieg anscheinend, wenigstens zu Beginn, wenig Raum einnimmt), aber dieser Teil zieht sich für mich etwas zu lange. Ausserdem sollte man sich in der Geschichte des „Bauhaus“ ein wenig auskennen.

    Am Schluss gibt es eine unerwartete Wendung die das ganze Buch für mich in ein anders Licht rückt.

    Autor:
    Tom Saller, geb. 1967, hat Medizin studiert und arbeitet als Psychotherapeut in der nähr von Köln. Dies ist sein Debütroman.

    Mein Fazit:
    Ein Buch in das ich mich erst mal einlesen musste und das erst am Ende seinen ganzen Sinn, Charakter und Charme preisgibt.
    Von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Lilofee, 24.02.2018

    Als Buch bewertet

    Martha, 1900 geboren, wächst als Tochter des
    Kapellmeisters in einem kleinen Dorf in Pommern auf.
    Von dort aus geht sie ans Bauhaus in Weimar.
    Ein grosser Schritt für die damalige Zeit.
    2001 reist ein junger Mann nach New York.
    Im Gepäck hat er ein schwarzes Notizbuch seiner Urgrossmutter
    Martha. Es enthält unbekannte Zeichnungen von Feininger,
    Kandinky, Klee und anderen Bauhaus-Künstlern.

    Wenn Martha tanzt ist ein ganz besonderer Roman.
    Ohne Pathos, fast nüchtern wird hier die Lebensgeschichte
    der Martha erzählt.
    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und springt immer
    wieder zurück in das Jahr 2001.
    Die Schreibweise ist sehr klar und reduziert, die Sätze
    schnörkellos. Man kann sagen, wie der Bauhausstil, der ja
    in diesem Buch eine grosse Rolle spielt.
    Der Autor schafft es den Leser geschickt in die Geschichte zu
    entführen. Die Charaktere sind sehr lebensecht gezeichnet.
    Ich war schlicht begeistert, ja beeindruckt.
    Komplett! Die Story, die Charaktere, die Ausdruckskraft.
    Ein wunderbarer Roman. Ein tolles Debüt.
    Eine unbedingte Leseempfehlung

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  • 4 Sterne

    hoonili, 29.03.2018

    Als Buch bewertet

    Thomas Wetzlaff reist nach New York um das Tagebuch seiner Grossmutter Martha zu versteigern. Nach der Versteigerung wird er ein reicher Mann sein. Er selbst hat sich leider viel zu wenig mit seiner Vergangenheit beschäftigt als er jünger war und erst durch das Tagebuch hat er die Geschichte seiner Familie entdeckt.
    Das Buch macht nach der Einleitung einen Zeitsprung, nämlich in die Zeit als Martha geboren wurde. Nach und nach bekommt der Leser in kurzen Absätzen Teile aus Marthas Leben erläutern, lernt sie kennen und vielleicht auch lieben.
    Durch den abwechslungsreichen Schreibstil und die verschiedenen Zeiten hat mich das Buch sehr gefesselt. Dieses Thema hat mich bislang nie beschäftigt, jedoch hat mir das Buch einen umfassenden Einblick in die damalige Zeit gegeben. Zu keiner Zeit wurde mir langweilig, ganz im Gegenteil. Ich konnte das Buch selten aus der Hand legen. Das schöne Cover rundet diese Geschichte ab.

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