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  • 5 Sterne

    12 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfee, 31.05.2021

    Als eBook bewertet

    Selten habe ich einer Fortsetzung so entgegengefiebert wie dem zweiten Band der Reihe "Palais Heiligendamm". Nach den dramatischen Ereignissen im Deutschen Kaiserreich entführt Michaela Grünig ihre LeserInnen in die von vielen Krisen geschüttelte Weimarer Republik, der ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland.

    Palais Heiligendamm, 1922: Während der Währungskrise kämpft Elisabeth erneut um das Überleben des frisch renovierten Palais. Erst als ein berühmter Regisseur in der schönen Kulisse des Hotels einen Film dreht, gibt es neue Hoffnung. Während der berufliche Erfolg zum Greifen nah ist, steht Elisabeths Liebe zu Julius unter keinem guten Stern. Auch ihr Bruder Paul muss Abschied von seinen Träumen nehmen. Er ist zutiefst unglücklich. Als er in den Dunstkreis der NSDAP gerät, trifft er eine Entscheidung, die die ganze Familie in Gefahr bringt ...

    Das hübsche Cover zeigt eine schmale Frauengestalt, die - tief in ihre Gedanken versunken - den wolkenverhangenen Himmel betrachtet. Für die wilden Zwanziger Jahre ist sie sehr konservativ gekleidet, sie erfüllt alle Erwartungen, die an eine junge Frau aus einer guten Familie gestellt werden. Man darf mutmassen, dass hier Elisabeth portraitiert werden sollte, eine kluge, starke Frauengestalt, die im Zentrum dieser Reihe steht.

    Der historische Roman "Palais Heiligendamm" pendelt zwischen zwei zentralen Schauplätzen, nämlich Berlin und Bad Doberan, an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns. Hier ist der Sitz des Palais Heiligendamm, des Luxushotels, das von der Familie betrieben wird.

    Das Wiedersehen mit den vertrauten Protagonisten macht grossen Spass. Im Laufe der Zeit haben alle Charaktere eine bemerkenswerte Entwicklung hinter sich gebracht, die man ihnen im ersten Band der Familiensaga gar nicht zugetraut hätte. Wer hätte gedacht, dass Elisabeth sich zu einer selbstbewussten Geschäftsfrau und liebevollen Mutter mausern würde? Sie passt sich den modernen Zeiten an und trennt sich von alten Zöpfen (im wahrsten Sinne des Wortes). Sie pflegt eine freundschaftliche Beziehung zu Julius, dem Vater ihrer einzigen Tochter, dem sie sich nach wie vor eng verbunden fühlt, und hat ihr Leben im Griff, ganz im Gegensatz zu ihrem homosexuell veranlagten Bruder Paul. Nach der "Vernunftehe" mit seiner konservativen Ehefrau Helene stürzt er sich in eine verhängnisvolle Affäre mit einem rechtsradikalen Politiker, der um jeden Preis Karriere bei der NSDAP machen will. Sein Freund ist auf ein "makelloses" Privatleben angewiesen; eine Schein-Ehe mit Luise, der jüngsten Schwester von Paul, die nach einer gescheiterten ersten Ehe als geschiedene Frau gesellschaftlich "unten durch" ist und eine künstlerische Laufbahn als Schauspielerin anstrebt, ist für ihn die perfekte Lösung. Paul ist kein schlechter Mensch, er ringt mit seinem Gewissen, doch er lässt sich ausnutzen - von Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen gehen.
    Was die politische Gesinnung angeht, hält sein Bruder, ein renommierter Arzt an der Charité in Berlin, sich weitgehend bedeckt, während seine Frau Margot sich auf dem Gebiet der Rassenhygiene engagiert, was ihre gefährliche Nähe zur NSDAP andeutet.
    Von diesen folgenschweren antidemokratischen Entwicklungen betroffen ist Johanna, die älteste Schwester von Paul, die nicht nur mit Samuel, einem tüchtigen Kinderarzt, verheiratet ist, sondern auch seinen jüdischen Glauben angenommen hat. Aufgrund der rechtsradikalen Strömungen in Berlin schwebt ihre Familie in Lebensgefahr - ihr bleibt nur die Flucht ins rettende Ausland.

    Michaela Grünig erzählt nicht nur von den Reichen und Schönen, sondern gewährt auch einen klaren Einblick in das Leben von Menschen, die am unteren Ende der sozialen Hierarchie stehen. Die tüchtige Köchin Minna, welche nach ihrem Einsatz als Kindermädchen wieder das Zepter in der Küche des Palais Heiligendamm schwingen darf, träumt von einer gemeinsamen Zukunft mit Albert, einem überzeugten Kommunisten. Doch ihre Wünsche werden sich kaum erfüllen. Für ein ruhiges bürgerliches Leben kann Albert sich nicht erwärmen, der politische Klassenkampf steht für ihn an erster Stelle. Eine klare Entscheidung, für die er einen hohen Preis zahlen wird.

    Was für eine packende Lektüre! Michaela Grünig hat eine brillant geschriebene, faszinierende Fortsetzung vorgelegt, die mich (fast) noch mehr mitgerissen hat als der erste Band. Ihr neues Buch hat mich tief beeindruckt; ich mochte gar nicht mehr mit der Lektüre aufhören. Michaela Grünig hat die politischen Strömungen der Zeit anschaulich vermittelt; man erlebt die ständigen Wirtschaftskrisen, die hohe Arbeitslosigkeit, den politischen Terror und das mangelnde Vertrauen in die junge Demokratie hautnah mit. Während meiner Lektüre sind Fiktion und Realität miteinander verschwommen; ich habe mit allen Protagonisten gehofft, gelacht, gelitten und geweint - und fiebere dem letzten dritten Band entgegen. Kann man sich mehr von einem historischen Roman wünschen?

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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 28.05.2021

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Erneut muss Elisabeth um ihr Hotel kämpfen, denn die Währungskrise setzt allen enorm zu Als im Palais ein Film gedreht werden soll geht es langsam wieder aufwärts. Aber der aufziehende Nationalsozialismus lässt schon bald wieder erahnen, dass es auch ganz schnell wieder bergab gehen kann. Paul, der in Bannkreis der NSDAP gerät weil er sich verliebt hat, bringt mit seinen Entscheidungen die ganze Familie in Gefahr.
    Meine Meinung:
    Das Buch war so gut. Ich habe so was von mitgefiebert. Ich fand auch die Stimmung in dem Buch so richtig gut, irgendwie spürte man schon frühzeitig so latent eine Gefahr aufziehen. Für den ein oder anderen Protagonisten kann man sich freuen, manche werden eher ein schweres Schicksal erleiden. Aber eben genau dieses unterschiedliche Erleben macht das Buch auch so spannend. Mir wurde auch hier nochmal sehr deutlich bewusst, wie früh vor Kriegsbeginn eigentlich die Weichen schon gestellt wurden.
    Fazit:
    Ich fand das Buch toll

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brit B., 23.04.2022

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Ich habe dieses Buch "Palais Heiligendamm, Stürmische Zeiten vor zwei Tagen angefangen und habe es fast durch. Es verbindet die Geschichte einer Familie und die deutsche Geschichte miteinander. Mega spannend.

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  • 5 Sterne

    12 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 05.06.2021

    Als Buch bewertet

    "Schwierige Zeiten lassen uns Entschlossenheit und innere Stärke entwickeln." (Dalai Lama)
    1922. Die NSDAP ist auf dem Vormasch, während die Währungskrise Deutschland fest im Griff und auch das Palais Heiligendamm erfasst hat. Gerade erst hat das Hotel mit der Renovierung ein neues Gewand bekommen, da muss Elisabeth erneut die Ärmel hochkrempeln, um das schleppende Geschäft zum Laufen zu bringen. Als das Hotel als Hintergrundkulisse für einen Film dient, sieht es fast so aus, als würden die dunklen Wolken am geschäftlichen Horizont verschwinden und der Kampf ums Überleben Geschichte. Elisabeth ist Julius Falkenhayn schon allein durch die gemeinsame Tochter eng verbunden, aber zwischen den beiden kriselt es. Und Elisabeths Bruder Paul, der sich als Musiker einen Namen machen wollte, gerät durch eine verhängnisvolle Affäre mit einem ambitionierten Politiker in den Dunstkreis der NSDAP…
    Michaela Grünig hat mit „Palais Heiligendamm-Stürmische Zeiten“ den zweiten Teil ihrer historischen „Palais Heiligendamm“-Reihe vorgelegt, der dem Auftakt an Spannung und Dramatik in Nichts nachsteht. Der flüssige, bildgewaltige und einnehmende Schreibstil lässt den Leser durch eine Zeitreise im Jahr 1922 landen, wo er im „Palais Heiligendamm“ eincheckt, sich häuslich einnistet und sodann an die Fersen von Elisabeth heftet, um ihr Treiben hautnah mitverfolgen zu können. Durch die akribische Recherche der Autorin wird dem Leser gleichzeitig die politische und gesellschaftliche Lage in Deutschland sehr nahe gebracht. Über den Zeitraum von 11 Jahren erfährt der Leser nicht nur von den horrenden Reparationskosten des Ersten Weltkrieges, unter denen das Land ächzt, sondern darf die Golden Zwenties ebenso miterleben wie die Geldentwertung oder die immer mächtiger werdende NSDAP mimt ihrem menschenverachtenden Judenhass. Während der Leser durch Zeit und Raum gleitet, erlebt er Elisabeths berufliche Sorgen und ihren Kampf gegen den Untergang, Pauls Scheinehe und seine Gefühle für einen NSDAP-Anhänger, die ihn Kopf und Kragen kosten können. Grünig lässt den Leser tief eintauchen in das Leben ihrer Protagonisten und vermittelt nicht nur das Bild der Privilegierten, sondern gibt auch einen spannenden Einblick in die unteren sozialen Schichten. Gerade diese gelungene Mixtur lässt den Leser an den Seiten kleben und während der Lektüre ein wahres Kopfkino vor dem inneren Auge abläuft. Die zwischenmenschlichen Beziehungen und die unterschiedlich geknüpften Bande verheissen nicht nur einige Dramen, sondern türmen durch die sich immer mehr verändernde politische Lage dunkle Wolken am Horizont auf, die nicht nur den Leser, sondern auch die Protagonisten durch ein Wechselbad der Gefühle laufen lassen.
    Die Charaktere wurden glaubhaft und facettenreich weiterentwickelt, so dass sie den Leser sofort wieder in ihre Mitte nehmen, der regen Anteil an ihren Aktivitäten nimmt. Elisabeth ist zu einer starken, klugen und verantwortungsvollen Geschäftsfrau herangereift, die dazu noch einiges an Empathie und Fürsorge mit in die Waagschale wirft. Nur mit dem persönlichen Glück will es noch nicht so ganz klappen. Julius ist ein Mann mit Prinzipien und Anstand, der Elisabeth in ihrem Tun unterstützt. Paul ist neben seiner Neigung, die er zu verbergen sucht, viel zu gutmütig und will es jedem recht machen, dabei geht er selbst fast unter. Minna kommt zurück ins Palais und hofft auf ein Leben mit Albert. Aber auch Protagonisten wie Johanna, Samuel, Margot, Helene oder Luise haben ihre Auftritte in dieser abwechslungsreich gestalteten Geschichte.
    „Palais Heiligendamm-Stürmische Zeiten“ schlägt den Leser mit einer tollen Mischung aus bildhaftem Erzählstil, unterhaltsamer Familiengeschichte, Liebe, Dramatik sowie einem akribisch recherchiertem historischen Hintergrund sofort in seinen Bann. Die Seiten rinnen dem Leser regelrecht durch die Finger. Eine Geschichte, die süchtig macht. Absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    10 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    cybergirl, 31.05.2021

    Als Buch bewertet

    Es geht aufregend weiter
    Das Luxushotel Palais Heiligendamm ist frisch renoviert und erstrahlt in neuem Glanz.
    Doch aufgrund der Nachwirkungen des Krieges und der Wirtschaftskriese lässt der erhoffte Erfolg auf sich warten.
    Als ein berühmter Regisseur die schöne Kulisse des Palais für einen Film nutzen will keimt Hoffnung auf.
    Das Privatleben der Familie Kuhlmann ist weiter schwierig. Elisabeth kämpft immer noch um ihre Liebe zu Julius Falkenhayn.
    Paul befürchtet seine Träume von der Liebe begraben zu müssen, doch dann begegnet er einem Mann dessen politische Einstellung sich nicht mit der seiner Familie vereinbaren lassen.
    „Palais Heiligendamm-Stürmische Zeiten“ ist der zweite Band der Heiligendamm Saga von Michaela Grünig.
    Lange habe ich gewartet und jetzt ist es endlich soweit.
    Ich darf Elisabeth, Paul, Julius, Minna und all die Lieben wieder treffen.
    Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1922. Der Krieg ist vorbei aber die Lebensmittel sind immer noch knapp und durch die Inflation ist oft kaum etwas zu bekommen.
    Die Schwierigkeiten mit denen die junge Republik zu kämpfen hat beschreibt die Autorin sehr gut.
    Der ständige Wechsle der Regierenden, die Inflation und die politischen Veränderungen werden sehr authentisch erzählt.
    Die Protagonisten sind mir ja schon im ersten Band ans Herz gewachsen.
    Elisabeth ist eine sehr kluge und starke Frau.
    Ich finde sie hat in diesem Band noch einmal eine grosse Entwicklung durchlebt.
    Ich bewundere sie für ihre Ideen die sie für den Erfolg des Hotels immer wieder spinnt und versucht sie durchzusetzen.
    Auch die anderen Charaktere waren mir im ersten Band schon ans Herz gewachsen.
    Julius Falkenhayn, Julia die Tochter von Elisabeth und Julius, Paul und Minna die mittlerweile Köchin ist.
    Sie entwickeln sich alle weiter, nicht alle zu ihrem Vorteil.
    Die Zeit und der politische Hintergrund im Land habe daran einen grossen Anteil.
    Anhand der Charaktere wird die Stimmung im Land und der politische Zwiespalt gut widergespiegelt.
    Auch in diesem Band lässt die Autorin ihre Protagonisten manchen Umweg gehen, immer wieder wirft sie ihnen Steine in den Weg und mal leidet beim Lesen mit den einzelnen Charakteren.
    Michaela Grünig lässt viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfliessen und vermittelt somit ein Stück deutsche Geschichte auf sehr unterhaltsame Art.
    Der zweite Band endet 1933 und man ahnt schon, dass auch der 3. Band wieder sehr aufregend wird.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 20.06.2021

    Als eBook bewertet

    Dieser zweite Teil der Trilogie rund um das Hotel Palais Heiligendamm beschäftigt sich mit der Zeit zwischen 1922 und 1933, also der Weimarer Republik bis zur Machtübernahme durch die Nationalsozialisten. Nach einem langsamen Aufschwung bremst die Weltwirtschaftskrise den Höhenflug des Hotels erneut.

    Hoteldirektorin Elisabeth Kuhlmann muss abermals um die Existenz des Hotels fürchten. Doch dann scheint ein Lichtschimmer am Horizont auf: das Hotel wird zur Filmkulisse. Während sich zahlreiche Schauspiellegenden aufhalten, braut sich in der Weltgeschichte neues Unheil zusammen: der Aufstieg der Nationalsozialisten. Paul, in der unglücklichen Ehe mit Helene gefangen, verliebt sich in den SA-Mann Carl, tritt der Partei bei und bringt damit seine Schwester Johanna und ihren Mann, der Jude ist, in höchste Gefahr. Als er erkennt, dass er
    von Carl ausgenützt und betrogen wird, ist es fast zu spät.

    Dass die SA nicht unbedingt die elitäre Gruppe ist, für die sie sich hält, sieht man daran, wen sie als Mitglied aufnimmt. So gibt es ein Wiedersehen mit Konrad, dem ehemaligen Bediensteten des Hotels, der seinerzeit Minna beinahe vergewaltigt hat und deswegen entlassen wurde. Endlich kann er, als SA-Mitglied, Rache an Minna und den Kuhlmanns üben.

    Meine Meinung:

    Auch mit diesem zweiten Teil ist Michaela Grünig ein wundervoller historischer Roman gelungen, der dem ersten in nichts nachsteht! Sie schafft es, den Leser voll und ganz in die Goldenen Zwanziger Jahre mitzunehmen, die so golden gar nicht waren. Geschickt flicht die Autorin die politischen Verhältnisse in den Roman ein. Der Kampf der Sozialisten und Kommunisten gegen Monarchisten und Nationalsozialisten wird glaubwürdig dargestellt. Der Antisemitismus, bisher nur verhalten gelebt, kriecht aus allen Löchern. Kaum glaubt man als Leser, endlich ginge es wieder aufwärts, kommt der nächste Dämpfer.

    Die Charaktere dürfen sich entwickeln. Nachdem Elisabeth mit den Nazis nichts zu tun haben will, wird Paul Hoteldirektor und macht seine Sache nicht ganz so schlecht wie befürchtet.

    Gut gefällt mir, dass der Fokus nicht nur auf Elisabeth und Julius, also auf die Chefetage, liegt, sondern auch die Angestellten wie Minna genügend Platz bekommen.

    Fazit:

    Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe. Gespannt warte ich auf den dritten und letzten Teil, der ein endgültiges Ende des Hotels befürchten lässt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gina1627, 03.06.2021

    Als Buch bewertet

    Absolute Leseempfehlung! Wow, was für ein Fortsetzungsroman!

    Bad Doberan, 1922
    Elisabeth Kuhlmann ist es gelungen dem Palais Heiligendamm wieder den alten Glanz zu verleihen. Doch der Hotelbetrieb leidet momentan unter der anhaltenden Wirtschaftskrise und die rasante Geldentwertung, die Lebensmittelknappheit und die fehlenden Gäste machen ihr grosse Sorgen. Da kommt es einer Fügung des Schicksals gleich, dass ihr Hotel als Kulisse für einen Spielfilm gebucht wird und sie einen Nutzen aus der Werbekampagne ziehen kann. Es geht aufwärts, doch ihr privates Glück steht auf der Stelle. Zwischen ihr und Julius Falkenhayn liegt so viel Unausgesprochenes und die Angst verletzt zu werden. Auch ihr Bruder Paul ist unglücklich und trauert immer noch seiner verflossenen Liebe hinterher. Doch durch Zufall lernt er Carl von Herrhausen kennen, der ihn in seinen Bann zieht und ihn dazu bewegt sich in der NSDAP einzubringen. Carls Einfluss auf Paul wird immer grösser und mit seiner rechten Gesinnung treibt er einen Keil zwischen sich und seine Familie. In seiner Besessenheit ignoriert er, dass er einige von ihnen in Gefahr bringt und Schuld auf sich lädt.

    Nach dem ersten Band „Palais Heiligendamm-Ein neuer Anfang“ habe ich schon der Fortsetzung entgegengefiebert und ich muss sagen, dass ich diesen Teil, der die Familiengeschichte der Kuhlmanns von 1922-1933 erzählt, noch stärker und fesselnder fand. Vor lauter Lesesucht konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Eine Geschichte, die voller Dramatik steckt, einem ans Herz geht, Beklemmung, Verachtung und Mitleid erzeugt und bei der man die ganze Zeit unter einer ahnungsvollen Nervenanspannung steckt. Sehr authentisch transportiert die Autorin mit ihren Charakteren diese Emotionen zum Leser hinüber. Hervorragend wurde in diesem Roman die politische Entwicklung in Deutschland, der stetig wachsende Antisemitismus und Nationalsozialismus, das fanatische, rücksichtslose und engstirnige Verhalten der rechten Anhänger und ihre Machtbesessenheit mit eingebunden. Hier spürt man wieviel Zeit Michaela Grünig in die Recherche gesteckt hat. Doch auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Elisabeth und Julius überwinden Hürden, halten zusammen, sind füreinander da und meistern schwierige Zeiten. Ich habe so mit den beiden mitgefiebert, gezittert und mich unheimlich mit ihnen gefreut. Ich bin sehr gespannt darauf, wie ihre Zukunft im dritten Band der Reihe aussehen wird. Am meisten fasziniert und polarisiert haben mich die Charaktere von Paul und Carl. Paul entwickelt sich zum Mitläufer, der von seinem berechnenden, skrupellosen, triebgesteuerten und von Ehrgeiz besessenen Freund benutzt wird. Da kocht man innerlich vor Wut und ist schockiert über ihren bedingungslosen Einsatz für die nationalsozialistische Bewegung. Schade, dass Paul so im Bann von ihm steht und alle, die er sonst noch liebt verletzt, vor den Kopf stösst, manipuliert und sogar noch für etwas schlimmeres verantwortlich ist. Auch hier bin ich unheimlich neugierig darauf, wie sein Leben sich weiterentwickelt, genauso wie das von seiner Schwester Johanna, die mit ihrem Mann nach Paris geflüchtet ist. Auch Luise, die Jüngste der Kuhlmanns, hat mir als schillernde Figur in diesem Roman sehr gut gefallen. Sie entwickelt sich zu einem gefragten Filmstar. Doch ihre Karriere wird von einem Mann beeinflusst, der nicht gut für sie ist. Etwas zu kurz gekommen in diesem Buch sind dieses Mal Friedrich Kuhlmann und seine Frau Margot und ich frage mich, welche Rolle ihnen als Ärzte im nächsten Roman zugedacht wird.

    Nach diesem Lesehighlight bin ich schon so gespannt auf die Fortsetzung „Palais Heiligendamm-Tage der Entscheidung“, die im Januar 2022 erscheinen wird! Politisch steuert Deutschland auf eine schwere, kriegerische und belastende Zeit zu und ich bin begierig darauf zu erfahren, wie die Kuhlmanns das alles bewältigen werden.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina K., 18.06.2021

    Als Buch bewertet

    Gefesselt in einer mitreissenden Geschichte

    Vor einiger Zeit habe ich den 1. Teil der Reihe Palais Heiligendamm gelesen und war damals schon hin und weg. Umso mehr konnte ich kaum die Erscheinung des 2. Bandes „Stürmische Zeiten“ erwarten. Meine Vorfreude wurde belohnt. Auch in diesem Teil hat es die Autorin Michaela Grünig wieder geschafft mich von den ersten Seiten an das Buch zu fesseln. Die Geschichte um das Hotel Palais Heiligendamm und dessen Hoteldirektoren, Elisabeth hat mich mitgerissen. Der Schreibstil ist sehr angenehm. So fällt es einem leicht den Roman flüssig zu lesen. Die einzelnen Geschehnisse, Ort und Personen werden so gut beschrieben, dass man sich immer ein Bild davon machen kann und das Gefühl hat, man ist mitten im Geschehen dabei und doch schafft es Michaela Grünig dies ohne, dass das Buch ausschweifend wird oder gar zu langatmig. Für mich genau die richtige Mischung aus Unterhaltung gespickt mit realen historischen Geschehnissen. Über den Inhalt möchte ich nicht zu viel verraten, die Spannung soll ja erhalten bleiben, aber der 2. Teil schliesst gut an den 1. Band an. Elisabeth hat mit der Hilfe von Julius geschafft das Hotel von den Kriegsschäden des 1. Weltkriegs wieder auf Hochglanz zu bringen. Jetzt fehlen nur noch die Gäste. Auch diese kommen mit der Zeit wieder zurück. Doch dann muss das Hotel die Inflation, Wirtschaftskrise und das Ende der Weimarer Republik überstehen. Die NSDAP mit Adolf Hitler als Reichskanzler übernimmt die Macht. Keine leichte Zeit für Elisabeth deren Schwester einen jüdischen Arzt geheiratet hat und selbst den jüdischen Glauben angenommen hat. Neben der Hauptstory, die sich für mich um das Hotel dreht, werden auch in diesem Band wieder viele „heikle“ Themen behandelt, die das Buch für mich so rund machen. Neben Paul, der versuchte durch eine Ehe von seiner Homosexualität loszukommen bekommt in diesem Band die kleine Schwester Luise eine grosse Rolle zugedacht. Als geschiedene Frau wird diese von der Gesellschaft nicht anerkannt und sucht ihre Bestätigung als Schauspielerin. Die uneheliche Tochter von Elisabeth und Julius wird älter und so sucht Minna nach einer neuen Aufgabe für sich und hofft auf eine eigene Familie. Die Geschichte spielt sich zwischen Bad Doberan und Berlin ab und man trifft auf viele alte Bekannte aus dem 1. Band aber auch neue Gesichter bekommen ihren Platz zugedacht. Und so viel sei verraten, neben Schicksalsschlägen, Wut und Trauer kommt auch das Herz nicht zu kurz. Und es gibt einige Hochzeiten, die gefeiert werden. Schade, dass ich schon fertig bin mit dem Lesen. Aber mir bleibt jetzt wieder die Vorfreude auf den nächsten Band. Ich bin schon sehr gespannt wie es dem Palais Heiligendamm während des 2. Weltkriegs ergeht. Zusammengefasst kann ich die Reihe "Palais Heiligendamm" mit einem Wort beschreiben: Suchtgefahr!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 23.05.2021

    Als Buch bewertet

    Elisabeth steht vor neuen Herausforderungen. Die Inflation erschwert das Betreiben des Hotels. Dabei ist sie wie immer auf sich gestellt, ihr Bruder Paul ist keine Hilfe. Dabei hat Elisabeth noch andere Sorgen. Ihr Verhältnis zu Julius steht auch nicht zum Besten. Doch diese Sorgen sollen nicht die Einzigen bleiben, denn mit dem wachsenden Einfluss der Nazis steht das Hotel vor weitreichenden Entscheidungen….
    Wieder ist es Elisabeth, die die Geschichte des Palais fest in Händen hält, sogar über die Inflationszeit rettet. Für alles übernimmt sie Verantwortung, bezieht Stellung und behält dabei das Menschliche, Soziale stets im Auge. Eine starke Frau, die dabei für sich selbst und ihre Liebe zu Julius anfangs keinen glücklichen Weg findet. Trotzdem bewundere und mag ich sie. Kam mir Julius bisher immer vor wie der Goldesel der Familie Kuhlmann, so wird er in diesem Teil zum Felsen in der Brandung. Ein Mann der vorbehaltlos hinter Elisabeth steht, der Schwierigkeiten als Herausforderung sieht und angeht, mit anderen Worten: ein Macher. Ganz im Gegenteil zu Paul, Elisabeths Bruder, der immer nur mit sich seiner Veranlagung hadert, von seinen Gefühlen getrieben wird. Es sind die kleinen und grossen Sorgen der Familie Kuhlmann und ihres luxuriösen Hotels, die das Lesen so abwechslungsreich und unterhaltsam machen. Es wird nie langweilig in und mit dieser Familie. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Natürlich freue ich mich auch schon auf die Fortsetzung (Jan. 2022).

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi, 31.05.2021

    Als Buch bewertet

    Endlich ist der zweite Teil „ stürmische Zeiten“ von Palais Heiligendamm erschienen und es war ein Wiedersehen mit vielen bekannten Figuren aus der Hoteliersfamilie in Heiligendamm.

    Die Zeiten haben sich geändert. Der erste Weltkrieg ist vorbei – der viele Spuren hinterlassen hat. Das Hotel wurde mittlerweile frisch renoviert und die Handlung spielt in den zwanziger und dreissiger Jahren in der weissen Stadt an der Ostsee und in Berlin. Zeiten, die nicht leicht sind. Von der Währungskrise, Gründung der NSDAP und deren Brutalität die Angst und Schrecken verbreiten bis hin zum Judenhass. Darunter ist auch Elisabeths Schwester Johanna mit Familie betroffen. Paul gerät durch seine Liebe zu Carl in die Hände der NSDAP und bringt dadurch unruhige Zeiten und eine grosse Gefahr in seine gesamte Familie rein. Die Familie Kuhlmann droht zu entspalten.

    Das Lebenswerk von Elisabeth ist das geliebte Hotel, sie übernimmt dadurch eine grosse Verantwortung. Sie heiratet endlich Julius- doch dann tritt ein trauriges Schicksal ein und sie muss überlegen, ob ihr ihre eigene kleine Familie oder ihre Karriere wichtiger ist. Auch Köchin Minna geht ihren Weg und begegnet ihrer Liebe.

    Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Bereits auf den ersten Seiten traf ich auf viele liebevolle Protagonisten wieder, die ich in mein Herz geschlossen habe. Auf den ersten Seiten findet der Leser eine Übersicht von dem Personenverzeichnis, die in dem Buch mit spielen.

    Michaela Grünig hat mich mit ihrem flüssigen und bildhaften Schreibstil sehr überzeugen können. Es wurde nie langweilig und die Handlungen im Buch selbst waren nachvollziehbar und spannend.

    Die Seiten flogen nur so dahin und ich konnte so tief in das Buch eintauchen und wurde auf 524 Seiten bestens unterhalten.
    Das Cover ist sehr passend zur Story und historisch mit Blick auf die Ostsee.


    Fazit:
    Der Autorin ist mit Palais Heiligendamm stürmische Zeiten ein grosses Meisterwerk gelungen. Michaela Grünig hat Leidenschaft, Liebe, Spannung pur und dramatische Szenen super mit eingebaut. Ich empfehle das Buch vom ganzen Herzen weiter und vergebe fünf Sterne plus.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bblubber, 31.05.2021

    Als Buch bewertet

    Auch der zweite Band der Reihe um das Hotel Palais Heiligendamm verquickt eine spannende Zeit deutscher Geschichte mit dem wechselvollen Leben einer deutschen Familie. Die Jahre nach dem ersten Weltkrieg bis zu Machtergreifung Hitlers sind der Rahmen. Die Geschwister Kuhlmann haben geschäftlich und privat einige Hürden zu nehmen. Das Hotel muss nach dem Krieg renoviert werden und anfangs fällt es schwer, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen. Ein Film, der im Hotel gedreht wird, wird schliesslich zur besten Werbung für einen Neuanfang.

    Elisabeth und Julius kämpfen immer noch um eine Annäherung und ihre Liebe ist schwierig und ein Wechselbad der Gefühle. Die jüngste Schwester lässt sich, wie bereits zu erwarten scheiden und bleibt auch weiterhin glücklos mit der Wahl ihrer Ehemänner denn der zweite unterhält eine Liebesbeziehung zu Bruder Paul Kuhlmann und heiratet nur, um den äusseren Schein zu wahren. Schwester Johanna Kuhlmann ist eigentlich die Einzige, die Glück zu haben scheint mit ihrem jüdischen Mann aber die Repressalien werden immer schlimmer und es scheint nur eine Flucht ins Ausland zu geben.

    Wie schon im ersten Band habe ich das Buch total gerne gelesen. Es passiert wahnsinnig viel und man möchte immer wissen, wie es weitergeht mit der Familie. Paul Kuhlmann bleibt für mich ein eher ungeliebter Charakter, der sehr auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und dem seine Gefühle einfach immer im Weg stehen. Dafür konnte ich mich freuen, wie Elisabeth sich entwickelt und vom etwas launischen Mädchen zu einer gestandenen Geschäftsfrau und Mutter reift und dabei auch eine neue Basis für eine Beziehung möglich scheint.
    Und wie schon in Band 1 hoffe ich, dass die liebenswerte schlaue Minna endlich glücklich wird.

    Denn die ist meine stille Heldin in dieser Rei

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jeanette Lube, 29.06.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch erschien 2021 in der Bastei Lübbe AG und beinhaltet 524 Seiten.
    „Das Palais Heiligendamm in Gefahr“
    Die Geschichte beginnt im Jahr 1922 im Palais Heiligendamm. Elisabeth kämpft während der Währungskrise erneut um das Überleben des frisch renovierten Palais´. Ein berühmter Regisseur dreht in der schönen Kulisse des Hotels einen Film und erst da gibt es neue Hoffnung. Der berufliche Erfolg ist zum Greifen nah, doch Elisabeths Liebe steht unter keinem guten Stern. Auch Paul, ihr Bruder, muss Abschied von seinen Träumen nehmen. Und er ist zutiefst unglücklich. Er gerät in den Dunstkreis der NSDAP und trifft eine Entscheidung, die die ganze Familie in Gefahr bringt…
    Ich hatte bereits den ersten Teil „Palais Heiligendamm - ein neuer Anfang“ regelrecht verschlungen und so war ich sehr gespannt auf diesen zweiten Teil. Zu Beginn des Buches findet der Leser ein Personenverzeichnis. Das finde ich echt gut, denn so kann man immer wieder nachsehen, wie die verwandtschaftlichen Verhältnisse zwischen den einzelnen Personen sind. Ich denke, dass man diesen Band auch ohne Vorkenntnisse lesen kann, denn die Autorin geht immer mal wieder auf die Vergangenheit ein, sodass man die Zusammenhänge ganz gut verstehen kann. Der Schreibstil der Autorin Michaela Grünig gefällt mir ausserordentlich gut. Ich habe dieses Buch an zwei Tagen regelrecht verschlungen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es endet. Und war am Ende echt traurig, weil es schon zu Ende war. Aber es kommt ja noch ein dritter Teil!!! Die Geschichte spielt unter anderem in Doberan, in dem Ort, der später Bad Doberan wurde und in Berlin in den Jahren von 1922 bis 1933. Was für eine wunderbare, herzzerreissende, spannende und aufregende Familiensaga. Elisabeth ist mir ja schon im ersten Band sehr sympathisch gewesen. Sie ist eine wirklich starke Frau, die genau weiss, was sie will, nämlich das Palais Heiligendamm so gut wie es nur geht, führen. Leider ist das Verhältnis zu Julius, dem Vater ihrer Tochter Julia weiterhin angespannt. Vielleicht finden die beiden ja in diesem Band eine Möglichkeit, ihr Leben miteinander zu verbringen?! Ich finde die Entwicklung der Protagonisten sehr interessant. Ich möchte aber gar nicht so viel verraten. Wenn ihr mehr über Elisabeth, Johanna, Luise und Paul erfahren wollt, dann solltet ihr dieses Buch unbedingt lesen. Die Autorin hat die damalige Zeit sehr authentisch beschrieben, zumindest, was ich selbst so über diese Zeit weiss. Für mich war dieses Buch wie ein Film, der vor meinen Augen ablief. Ich habe gelacht, geweint, geliebt und gelitten. Genau so muss ein guter Roman sein. Ich habe alle Höhen und Tiefen der Familie Kuhlmann miterlebt und meine absoluten Lieblinge sind dabei Elisabeth, die immer so stark nach aussen ist und doch hat sie auch Gefühle, und Luise, die ihren Traum leben möchte, Schauspielerin zu sein und dabei oftmals an ihre Grenzen gebracht wird. Damals war die Filmwelt von Männern geprägt und die Frauen mussten ganz schön was aushalten. Es war überhaupt kaum üblich, dass Frauen in Männerberufen arbeiteten. Was für eine Zeit! Kaum auszuhalten war für mich, als ich erfuhr, wie gross der Hass der Anhänger Hitlers auf die Juden war. Und obwohl ich schon so viel darüber erfahren habe, ist es immer wieder schlimm, anhand von Einzelschicksalen darüber zu lesen. Ja, die Autorin hat Michaela Grünig hat eine tolle Art zu schreiben. Dieses Buch hat mich echt begeistert, fasziniert und die Autorin hat mich absolut überzeugt. Nun dauert es noch eine Weile, bis der dritte Teil erscheint und ich freue mich schon jetzt darauf! Hier erlebt ihr einen spannenden, fesselnden, packenden und aufregenden Roman über die Familie Kuhlmann und besonders über Elisabeth und Julius, die wirklich Rückgrat besitzen und sich nicht alles gefallen lassen, einfach mutig! Ich kann euch das Buch nur wärmstens empfehlen. Ich hatte ganz besondere Lesemomente, die mir zu Herzen gingen und mich sehr bewegten. Ich erlebte eine Achterbahn der Gefühle.

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  • 4 Sterne

    Alexa-Tim, 11.09.2022

    Als Buch bewertet

    Ich liebe diese Reihe. Band 2 ist für mich ein wenig schwächer als 1, dennoch sehr schön. Die Geschichte von Elisabeth, Paul, Minna und viele andere geht hier weiter. Was erwartet ihnen diesmal?

    Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zulesen. Ich fliege so durch die Seiten. Sehr harmonisch.

    Die Protagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen, besonders Paul. Aber der dreht in Band 2 ganz schön ab. Wurde eher einer Gehirnwäsche unterzogen. Es ist schon krass wie manipulativ Menschen sein können und wie schne man jemanden glaubt, auch als Erwachsener.

    Das einzige, was mir manchmal zu viel ist. Sind die politischen Aspekte. Die hätte man vielleicht etwas kürzen können. Gleichzeitig fand ich es aber auch interessant, da man so nochmal Hintergrundinformationen über die deutsche Geschichte bekommt.

    Von mir gibt es 4 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Eva R., 24.06.2021

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    Als Buch bewertet

    Sehr interessantes Buch,bei dem man nicht nur die Familiengeschichte erfährt, sondern einem auch die Zeit vor dem 2. Weltkrieg vor Augen
    geführt wird.

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  • 5 Sterne

    Helene Z., 21.06.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    Absolut lesenswert, freue mich schon auf den nächsten Teil!!!!

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  • 5 Sterne

    Helene Z., 19.06.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als eBook bewertet

    SUPER

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Svanvithe, 13.06.2021

    Als Buch bewertet

    Es ist das Jahr 1922, und Doberan darf sich seit 1921 Bad nennen. Das Hotel Palais Heiligendamm erstrahlt im neuen Glanz, auch wenn der Ansturm der Gäste wenige Jahre nach dem ersten Weltkrieg ausbleibt, weil die Menschen sich wegen der anhaltenden Lebensmittelknappheit, der blitzartigen Geldentwertung und der Wirtschaftskrise noch nicht für die luxuriöse Sommerfrische am Meer begeistern können.

    Elisabeth Kuhlmann ist als Hoteldirektorin ganz in ihrem Element, jedoch sind die Konflikte zwischen ihr und Julius Falkenhayn, ihrer grossen Liebe, nicht gelöst, ihr Verhältnis nach wie vor angespannt. Dazu trägt ebenfalls bei, dass Elisabeth dem Missverständnis unterliegt, Julius würde ihr die gemeinsame Tochter entziehen. Tatsächlich ist Julius darauf bedacht, dass der Kontakt zu Elisabeth nicht abreisst, aber Julia hängt einfach sehr an ihrer Ziehmutter Minna. Das einstige Stubenmädchen, das Julia zwei Jahre aufgezogen hat, arbeitet inzwischen als Köchin im Hotel und scheint mit Albert, den sie bei einem Besuch der Familie in München kennengelernt hat, den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Allein dessen politische Einstellung geht ihr gegen den Strich. Albert ist nämlich überzeugter Kommunist und schreckt ohne Rücksichtnahme auf sich selbst auch vor der Gewaltanwendung gegenüber Andersdenkenden nicht zurück.

    Von ähnlichem Kaliber, obwohl aus einem anderen politischen Lager, sind die erstarkenden Nationalsozialisten, denen sich Elisabeths Bruder Paul zuwendet, als er sich in den charismatischen Carl von Herrhausen verliebt, der eine Karriere in der NSDAP anstrebt. Gefangen in der reizlosen, mehr und mehr belastenden Ehe mit Helene, in der diese drei Kinder geboren hat, machen ihm seine Gefühlen für das männliche Geschlecht nach wie vor zu schaffen. Denn Homosexualität ist unter Strafe gestellt. An Carls Seite findet er endlich Erfüllung, und so ist die gemeinsam verbrachte Zeit in Berlin wegen der Anonymität der Grossstadt im Vergleich zum biederen Mecklenburg eine unbeschwerte, und Carls Gesinnung spielt zunächst keine wesentliche Rolle. Selbst den aufkommende Judenhass ignoriert Paul.

    Ausserdem verschweigt er seinem Geliebten, dass seine Schwester Johanna nicht nur mit dem jüdischen Arzt Samuel verheiratet ist, sondern ausserdem den Glauben ihres Ehemannes angenommen hat. Er kann (und will) sich dem Einfluss des ehrgeizigen, kühl berechnenden und rücksichtslosem Carl nicht entziehen, so dass seine Ansicht und Besessenheit folgerichtig zum Bruch zwischen den Geschwistern führt.

    Luise hingegen, Pauls jüngste Schwester, sieht in einer Scheinehe mit Carl, die von dessen Homosexualität ablenken soll, die Chance, ihrem Aufstieg als Filmschauspielerin neuen Schub zu verleihen. Doch Carl erweist sich nicht als der Gönner, als der er sich suggeriert hat, und Luise wird erneut mit einer Enttäuschung konfrontiert.

    Als die Nationalsozialisten endgültig ihre Führungsposition erlangen, müssen nicht nur Elisabeth, Paul, Luise und Minna sowie ihre Familien vor Farbe bekennen ...


    „Palais Heiligendamm. Stürmische Zeiten“ besticht durch die prägnante Erzählkunst seiner Autorin. Einmal mit der Lektüre begonnen, ist es fast unmöglich, damit aufzuhören, so sehr fesselt dieser Zeitraum deutscher Geschichte von 1922 bis 1933 im Verbund mit dem Schicksal der Charaktere, die einem aus dem ersten Band vertraut sind und die erstmals auftreten. Michaela Grünig schildert in ihrem historischen Roman die von ihr exzellent recherchierten Ereignisse mit nuancierter Dramatik und ausdrucksstarker Lebendigkeit. Im Verlauf nehmen die verhängnisvolle Düsternis und teilweise Hilflosigkeit zu wie sich Machtbesessenheit und Rücksichtslosigkeit erhöhen.

    Die Autorin vermittelt ein überzeugendes Bild der handelnden Personen. Sie weiss deren Höhen und Tiefen mit viel Empathie auszuloten und fördert nicht ausschliesslich die guten Seiten zutage. Daneben vermag es Michaela Grünig meisterhaft, Emotionen wie Unbehagen, Abscheu, Besorgnis, Unverständnis und Bedauern einerseits, Freude, Mitgefühl, Hoffnung, Vertrauen und Zuneigung andererseits hervorzurufen.

    Michaela Grünig überlässt uns als Leser eine Wertung, wenn sie Umstände und Entwicklungen dank ihrer intensiven Beschreibung offenkundig macht. Da gibt es diejenigen Menschen, die die politische Entwicklung begrüssen und Anhänger von Nationalsozialismus mit der ansteigenden Verachtung und dem fanatischen Antisemitismus werden. Jene, die das Gedankengut kohärent ablehnen. Wiederum solche, die drohende Gefahr und deren Auswirkungen falsch einschätzen oder die Augen davor verschliessen. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich. Aber Michaela Grünig demonstriert glaubhaft, dass das Herrschaftsgehabe zur Einschüchterung führt und oft wirtschaftliche Aspekte ursächlich für ein Arrangement mit der nationalsozialistischen Partei sein können.

    Das „Palais Heiligendamm“ hat „Stürmische Zeiten“ erlebt, und wir verlassen das Hotel in der Gewissheit, dass vor den Figuren „Tage der Entscheidung“ stehen werden.

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  • 5 Sterne

    Lisa-Marie B., 02.06.2021

    Als Buch bewertet

    „Palais Heiligendamm – Stürmische Zeiten“ ist der zweite Band der gleichnamigen Reihe. Er knüpft an das bereits Geschehene aus dem ersten Teil an. Die Familie Kuhlmann steht wieder im Mittelpunkt, während sie versuchen die aufregenden Nachkriegsjahre des ersten Weltkrieges zu meistern.
    Kurzzusammenfassung:
    Die Handlung spielt sich im Zeitraum zwischen 1922 und 1933 ab. Der erste Weltkrieg liegt bereits 4 Jahre zurück und das Leben im Hotel der Familie Kuhlmann nimmt wieder an Fahrt auf. Auch wenn die nächsten Probleme bereits nicht lange auf sich warten lassen. Elisabeth und ihre Geschwister müssen wieder viel zurückstecken und auf ihre Kreativität zurückgreifen, um ihr aller Überleben zu sichern: Die Hoteldirektorin und Julius kämpfen um ihre Beziehung und um das Hotel, Paul hadert mit sich selbst und seinen sexuellen Neigungen, Luise ist noch immer von der Gesellschaft ausgestossen und die NSDAP erlangt von Jahr zu Jahr mehr Macht und bringt vor allem für die zum Judentum konvertierte Johanna und ihre Familie grosse Gefahren mit sich.
    Wie sehr habe ich die Familie Kuhlmann nach dem ersten Band vermisst. Um so glücklicher war ich, als ich im zweiten Band wieder in die Geschichte eintauchen durfte. Durch den einfachen und ausschmückenden Schreibstil der Autorin, kann man sich richtig in dem Roman verlieren. Ich habe das Buch gerade zu verschlungen, weil ich unbedingt wissen musste, wie sich Handlung weiterentwickeln wird! Suchtgefahr garantiert!
    Besonders gefallen haben mir die Persönlichkeitsentwicklungen, die manche Charaktere im Vergleich zum ersten Band gemacht haben. Elisabeth ist zwar nach wie vor die geschäftstüchtige junge Frau, die nichts unversucht lässt um ihr Hotel und das Personal zu beschützen und retten, aber ihre kleine Familie mit Julius und ihrer Tochter Julia wird in „Stürmische Zeiten“ nochmal wichtiger für sie. Die Probleme der Vergangenheit sind zwar nach wie vor noch nicht aus der Welt geschaffen, aber es lodert noch Liebe in den beiden. Zumindest erscheint es so auf den ersten Blick, bis Elisabeth vermutet, dass Julius sich mehr zu einer anderen Dame hingezogen fühlt…
    Paul hingegen hängt immer noch in der Luft, nachdem ihn seine grosse Liebe Robert in der Vergangenheit verlassen hat und er aus Sicherheitsgründen Helen geheiratet hat und mit ihr drei Kinder bekommen hat. Das widerstrebt aber seinen eigenen Bedürfnissen. Seine Homosexualität ist nach wie vor ein Problem. Als er Robert aufsucht und erfährt, dass dieser wieder einen neuen Partner hat, verletzt ihn das zutiefst. Er sieht in seinem Leben keinen Sinn mehr, bis er eine Therapie beginnt und Carl kennenlernt. Dieser ist allerdings Mitglied in der NSDAP und zieht ihn dadurch mit in seine Kreise. Bei ihm hat mich die Auseinandersetzung mit sich selbst fasziniert, da er seine wahren Bedürfnisse in der Vergangenheit immer vor der Öffentlichkeit verborgen hat. Nun beginnt für ihn aber ein Prozess, in dem versucht sich selbst so zu akzeptieren wie er ist, und auch aussenstehende Personen daran Teil haben lässt. Allerdings wird er hier von seinem Liebhaber mitgerissen und bekommt falsche Werte aufgedrängt. Da er sich unbedingt danach sehnt einen Partner zu haben, der an seiner Seite ist, verliert er die Realität aus den Augen und hintergeht dadurch auch teilweise seine Familie. Dennoch profitieren seine Geschwister im späteren Verlauf auch noch von seiner Stellung in der Partei…
    Bei Julius gefällt mir am besten sein wirtschaftliches Wissen und Einschätzungsvermögen. Als Leser der Zukunft, der auf das Vergangene zurückblickt ist es wirklich spannend zu lesen, wie er die Situationen einschätzt und wie er sich dazu eine Meinung bildet. Man merkt, dass er einen guten Standpunkt im Leben hat und auch keine Tomaten auf den Augen hat, was den politischen Wandel der damaligen Zeit betrifft. Er ist stets realistisch und blickt den Tatsachen ins Auge, auch wenn diese schreckliches voraussagen.
    Mir hat der zweite „Palais Heiligendamm“-Band wieder sehr gut gefallen und ich freue mich bereits jetzt, auch den dritten Teil, hoffentlich bald verschlingen zu dürfen!

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  • 5 Sterne

    mabuerele, 16.06.2021

    Als Buch bewertet

    „...Der kleine Bankettsaal erstrahlte in all seinen frisch renovierten Herrlichkeit und bot einen denkbar schönen Rahmen für die Hochzeitsgesellschaft ihrer Schwester Johanna...“

    Mit diesem Satz beginnt der zweite Teil der Saga. Er schliesst ziemlich zeitnah an den ersten an. Wir schreiben das Jahr 1922, als Johanna den jüdischen Kinderarzt Dr. Samuel Hirsch heiratet. Dunkle Zeiten werfen schon ihre Schatten voraus.
    Die Autorin hat erneut einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Im Palais Heilgendamm gibt es ein Auf und Ab, je nach wirtschaftlicher Grosswetterlage. Eingebunden werden die historischen Ereignisse.
    Der Schriftstil ist ausgereift. Er passt sich geschickt der entsprechenden Situation an. Gleich am Anfang wird ein kurzer Rückblick auf die bisherigen Geschehnisse eingebunden.
    Die Zeitverhältnisse werden insbesondere in gut ausgearbeiteten Gesprächen analysiert. So ist der Direktor, den Julius Falkenhayn für seine Werke eingesetzt hat, folgender Meinung:

    „...Wir sollten ehrlich zueinander sein. Sie wissen genauso gut wie ich, dass wir uns irgendwann die im Osten und im Westen verlorengegangenen Gebiete zurückerobern werden...“

    Das sieht Julius völlig anders. Ihm ist klar, dass er bezüglich seines Erbes in den nächsten Jahren eine Entscheidung fällen muss. Und Martha, die das Gespräch mit gehört hat, gehen diese Gedanken durch den Kopf:

    „...Sie konnte nicht glauben, dass es vier Jahre nach dem schrecklichen Krieg schon wieder machthungrige Menschen gab, die mit dem Feuer spielten...“

    Zwischen Julius und Elisabeth wird erneut zu wenig geredet. Sie können nicht miteinander und nicht ohne einander, scheuen sich aber, endlich klare Fronten zu schaffen.
    Dafür lernt es Paul, zu seiner Veranlagung zu stehen. Doch der Bruch mit Robert hat Spuren hinterlassen. Als er Carl kennenlernt, ordnet er sich ihm völlig unter, um ihn nicht zu verlieren. Damit aber gelangt er immer weiter in den Dunstkreis der NSDAP.
    Sehr differenziert wird herausgearbeitet, welche Meinung es zum Aufstieg der neuen Partei gibt. In einem Gespräch zwischen Julius und Elisabeth spricht Julius Klartext.

    „... Man darf diese Propaganda nicht unterschätzen. Selbst der Volksmund sagt, steter Tropfen höhlt den Stein...“

    Elisabeth glaubt noch, dass sich alles wieder einrenkt. Je mehr Paul allerdings erkennt, dass er seine Einstellung und seinen moralischen Kompass verrät, desto mehr wächst seine innere Zerrissenheit. Es sind kleine Szenen, die das deutlich machen. Die erhoffte Freiheit wird zu neuer, wenn auch völlig anderer, Unfreiheit.
    Elisabeth hat in der Wirtschaftskrise eine weitreichende Entscheidung gefällt. Aus den Erfahrungen früherer Hungerjahre entschliesst sie sich, ein Bauerngut zu kaufen. Das ermöglicht auch in schwieriger Zeit die Versorgung im Hotel.
    Natürlich erscheinen in den guten Jahren im Hotel Gäste, die bekannt sind, sei es Claire Waldoff oder Joachim Ringelnatz.
    Wegen der politischen Verhältnisse geht der Riss mitten durch die Familien. Gehen oder bleiben? Diese Entscheidung kann Johanna und ihrem Mann niemand abnehmen.
    Ein Personenverzeichnis ergänzt das Buch.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es vermittelt ein Stück Geschichte mit all ihren Facetten und zeigt, wie persönliche Entscheidungen gefordert sind.

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  • 5 Sterne

    katikatharinenhof, 16.06.2021

    Als Buch bewertet

    Das frisch renovierte Palais erstrahlt in wunderbarem Glanz und trotzdem muss Elisabeth um alles kämpfen, was ihr wichtig ist. Das Geld verliert immer mehr an Wert und es scheint fast so, als als würde es wie Sand zwischen den Finger zerrinnen. Und dann scheint es einen Hoffnungsschimmer zu geben, denn das Hotel wird zur Filmkulisse und damit scheint alles wieder gerade gerückt. Womit aber keiner so richtig gerechnet hat ist, dass sich der politische Wind dreht und somit der Einfluss der NSDAP immer grösser wird....



    Kann der zweite Teil eines Fortsetzungsromans noch besser werden als der Erste ? Ja, er kann... und wie !! Michaela Grünig lässt ihre Leser mit "Palais Heiligendamm -Stürmische Zeiten" eben jene hautnah miterleben und bietet nicht nur nostalgische Bilder der Extraklasse, sondern auch absolute Spannung, Gefühlschaos und blankes Entsetzen.

    Der schmucke Prachtbau an der Küste ist wieder Dreh- & Angelpunkt ihrer Erzählung und schnell ist man wieder mittendrin im Geschehen, fast so, als habe es die Lesepause zwischen den beiden Veröffentlichungen gar nicht gegeben. Das Treiben im Hotel sorgt für rege Geschäftigkeit und irgendwie ist man ein Teil der Familie geworden und kämpft gemeinsam mit Elisabeth gegen die Inflation und den braunen Gegenwind, der immer stärker wird.

    Michaela Grünig stellt hier die Anfänge des dunkelsten Kapitels der deutschen Vergangenheit dar und zieht den Leser an die Schauplätze. Dabei gelingt ihr hervorragend der Spagat zwischen Familiensaga und lebendig erzählten historischen Ereignissen und vermittelt dem Leser immer das Gefühl, die dargestellten Szenen genau jetzt in diesem Augenblick zu erleben. Paul wird zur tragischen Schachfigur in einem Spiel, bei dem es fast nur Verlierer gibt und er merkt nicht, dass Carl ihn ausnutzt und vor seinen Karren spannt. Manchmal möchte man einfach nur in die Handlung eingreifen, um das drohende Unheil abzuwenden, aber das geht leider nicht...die dramatischen Folgen sind leider nur allzu gut bekannt.

    Helene und Minna bekommen von der Schreibenden ebenfalls tragende Rollen zugedacht und das Rad des Schicksals dreht sich unbarmherzig und schlägt zu. Mir haben wirklich manchmal die Tränen in den Augen gestanden, da hier verhängnisvolle Szenen in ergreifende Momente übergehen und so ihre Spuren hinterlassen.

    Manchmal vergesse ich, dass ich "nur" ein Buch lese, denn Michaela Grünig katapultiert mich mit ihrem aufwühlenden und bildhaften Schreibstil direkt in die Kulisse hinein und somit verschwindet die Grenze zwischen dem Hier und Jetzt und ihrer fiktiven Handlung. Auch darf ich mit dabei sein, wenn die nächste Generation der Hoteliersfamilie geboren wird. Ein kleiner Lichtblick in den dunklen Zeiten und die Zukunft liegt in den Händen des neuen Erdenbürgers.

    Auch wenn hier der Fokus ganz deutlich auf den politischen Ereignissen und ihren Auswirkungen auf die Hoteliersfamilie liegt, ist hier alles fein aufeinander abgestimmt und zeigt, dass sich die Charaktere weiterentwickelt haben. Ihre Sorgen und Ängste, Hoffnungen und Pläne sind wie ein offenes Buch, in dem der Leser versinken darf.

    Ein absoluter Pageturner, der die Latte für den sehnsüchtig erwarteten dritten Band unglaublich hochlegt...Wenn der Wind sich dreht...

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