NUR BIS 12.05: 15%¹ Rabatt

 
 
Merken
Merken
 
 
sofort als Download lieferbar

Bestellnummer: 151376996

Printausgabe Fr. 19.90
eBook (ePub) Fr. 15.00
inkl. MwSt.
Download bestellen
Verschenken
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MrsAmy, 29.03.2024

    Als Buch bewertet

    Jeden Sommer treffen sich die Familienmitglieder der Starlings am Lake Christopher in North Carolina. Lisa und Richard, die ihr Leben der Wissenschaft gewidmet und viel erreicht haben, hatten sich hier in ihren jungen Jahren einen Trailer gekauft und diesen zu einem Häuschen umbauen lassen. Der Ort ist voller Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse. Doch Lisa möchte das Haus verkaufen und in ihrem Alter nochmal einen gewissen Neuanfang wagen. Statt am Lake Christopher ihren Lebensabend zu verbringen, will sie gemeinsam mit Richard nach Florida. Als ihre erwachsenen Kinder, Michael und Thad davon erfahren, sind sie geschockt. Sie können nicht verstehen, dass die Eltern, diesen wunderschönen Platz aufgeben möchten. Und so verbringen die Starlings und ihre Partner, Diane – die Ehefrau von Michael, und Jake – Thads Freund ein letztes Wochenende am See. Doch schon am ersten Tag passiert ein Unglück. Vor ihrer aller Augen ertrinkt ein Kind. Sie wollen helfen, doch es gelingt ihnen nicht. Und wie dieses Unglück über die Familie hereinbricht, kommen an diesem Wochenende auch immer mehr Geheimnisse zutage. Es ist ein Wochenende, dass alle für immer verändern wird.

    Ich war mir ein bisschen unsicher mit diesem Roman. Familienromane, bei denen Geheimnisse zutage treten, haben oft den Hang, übertrieben zu sein und am Ende alles zu zerstören. Doch so ist dieser Roman von David James Poissant überhaupt nicht. Das Buch bietet auf 380 Seiten eine richtig gute Geschichte, von der man sich nur schwer lösen kann. Die Kapitel nehmen uns immer abwechselnd in die Innensicht eines anderen Protagonisten mit. Dabei fand ich es sehr schön, dass wir als Leser auch Jake und Diana so besser kennenlernen durften. Jeder der beteiligten Personen hat sein Päckchen zu tragen, hat seine Probleme und Schwierigkeiten in der Beziehung, auf Arbeit und mit sich selbst. Es sind keine übertriebenen Probleme, auf mich hat es einen echten, authentischen Eindruck gemacht. Auch die Entwicklung der Handlung war absolut nachvollziehbar. Eltern und Kinder sind sich über die Jahre fremd geworden, aber das Element, dass alle Handlungsstränge verbindet ist die Liebe. Die Liebe zwischen Ehepartnern, die schon ihr ganzes Leben gemeinsam verbracht haben, die Widrigkeiten getrotzt und Verletzung erlebt haben. Die Liebe von Eltern zu ihren Kindern. Diese bedingungsloste Form der Liebe, auch wenn uns die eigenen Kinder oft enttäuschen und wir uns für sie ein anderes, besseres Leben vorgestellt haben. Die Liebe zwischen Ehepartnern, die ihre ersten grossen Herausforderungen meistern müssen und die Liebe zwischen zwei Partnern, bei denen beide eine andere Vorstellung von der Beziehung haben und natürlich die Liebe zwischen Geschwistern. „Sommerhaus am See“ ist ein fantastischer Roman über Familie, Liebe und Verzeihen. Ja, das sind die grossen Themen, aber sie werden hier so gut umgesetzt, dass dieser Roman noch lange nach dem Lesen in einem nachhallt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria B., 24.03.2024

    Als Buch bewertet

    Hervorragendes Debut

    „Sommerhaus am See“, das Romandebut von David James Poissant, hat mir sehr gefallen. Eigentlich gleich schon von der ersten Seite an. Ich wollte das Buch bereits lesen, als ich vom Inhalt noch gar nichts gewusst und erst das Cover gesehen hatte. Mit einem zufriedenen Aufatmen habe ich es soeben zugeklappt.
    Zwar klingt der Titel nach leichter Sommerlektüre, aber das ist die Geschichte keineswegs. Wie mit einem Sprung ins Wasser beginnt es mit einem Todesfall: Ein fremdes Kind ertrinkt hinter dem Rücken seiner Eltern, aber vor den Augen einer anderen Familie, welche ihre letzten Tage in einem anliegenden Ferienhaus verbringt. Und als einer der Söhne dieser Starlings das kleine Kind zu retten versucht, verletzt er sich schwer. Doch nicht nur diese körperliche Wunde klafft auf, sondern nach und nach viele sorgsam verdeckten Geheimnisse jedes einzelnen Familienmitglieds.
    Marode wie die morsche Holztreppe zum See ist vieles bei Vater, Mutter, den Söhnen, ihrer Partnerin, ihrem Partner. Der Wassertod des kleinen Kindes spült viel Schmerz ans Ufer, bleibt stets gegenwärtig, befeuert und beschleunigt die Momente noch, an denen die Probleme sich offenbaren und in ihrem ganzen Umfang öffnen, Eifersucht mit sich bringen, Zorn, Hass, Süchte und Sehnsüchte. Auch wenn dieses Sommerhaus nicht, wie von den Eltern beabsichtigt, verkauft würde, ist doch die Zeit der Ferienharmonie unwiderruflich zu Ende.
    Aus der Sichtweise jedes einzelnen Familienmitglieds der Starlings wird jede Person näher beleuchtet. Der Leser lernt die Fehler und Schwierigkeiten von jedem kennen und verstehen. Es gibt kein Happy End, doch sind die letzten Seiten von einer wohltuenden Hoffnung durchströmt. Und deshalb habe ich es, wie anfangs erwähnt, mit einem zufriedenen Aufatmen zugeklappt.
    Der Sog dieses Romans beginnt mit den ersten Sätzen, und es fiel mir schwer, das Buch zwischendurch wegzulegen. Die Spannung steigt augenblicklich und hat mich mit sich gezogen. Der Sprachstil ist sehr farbig, lebhaft fliessend, manchmal sprühend. Ich war richtig mit dabei, habe mitgebangt, mitgehofft, war miterschrocken. Nach diesem Debut wünsche ich mir vom Autor weitere Romane.
    Das Cover ist keineswegs reisserisch, fällt aber in einem Schaufenster oder auf einem Büchertisch sofort auf und zieht die Blicke auf sich. Es vermittelt erstaunlich genau, was den Leser erwartet.
    Ich empfehle den Roman allen, die mehr als nur leicht-seichte Sommerlektüre suchen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Readaholic, 27.03.2024

    Als Buch bewertet

    Jede unglückliche Familie ist anders
    Ein letztes Mal will sich Familie Starling in ihrem zum Sommerhaus umgebauten Trailer am Lake Christopher treffen, danach wird das Häuschen verkauft und die Eltern Lisa und Richard werden ihren Lebensabend in Florida verbringen.
    Die beiden erwachsenen Söhne Michael und Thad werden von der Nachricht kalt erwischt, sie verstehen die Entscheidung der Eltern nicht. Allerdings haben beide ganz andere Probleme. Michael und seine Frau Diana erwarten ein ungeplantes Kind. Sie leben über ihre Verhältnisse und sind hoch verschuldet, darüber hinaus hat Michael ein massives Alkoholproblem, das er geschickt vor seiner Umwelt zu verbergen weiss. Thad und sein Partner Jake lieben sich, haben aber grundverschiedene Vorstellungen von Zusammenleben. Auch Lisa und Richard werden an diesem letzten Wochenende am See in die Vergangenheit katapultiert, als sie mit einem schlimmen Verlust fertigwerden mussten, der vor fünfunddreissig Jahren beinahe ihre Ehe auseinandergebracht hätte.
    Das Buch ist keine leichte Sommerlektüre, wie die Titelillustration vielleicht vermuten liesse. Es geht um Probleme mit Alkohol, Drogen und Sexsucht, Promiskuität und Tod, um nur ein paar zu nennen. In besonders drastischen Szenen war mir das fast zuviel, doch schafft es der Autor auf diese Weise, einen tiefen Einblick in das Leben der einzelnen Protagonisten zu geben und Empathie für sie zu wecken. Ein spannender und mitreissender Roman für Leser, die mehr als seichte Wohlfühllektüre erwarten.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Nadja S., 31.03.2024

    Als Buch bewertet

    Tiefgründiger Familienroman – ein sehr gelungenes Debüt

    Sommerhaus am See

    Das Sommerhaus am Lake Christopher in North Carolina diente Lisa und Richard Starling und ihren Söhnen Jahrzehntelang als Sommerquartier. Nun heisst es Abschied nehmen. Das Haus soll verkauft werden. Ein letztes Mal kommt die Familie dort zusammen. Doch dann passiert eine Katastrophe und zerrt mehr als ein Familiengeheimnis ans Tageslicht.

    Geschrieben wurde das Buch von der amerikanischen Nachwuchshoffnung David James Poissant. Dies ist sein Debütroman.

    Eingeteilt ist das Buch in vierzig überschaubar lange Kapitel. Die Geschichte wird fortlaufend erzählt und abwechselnd werden die einzelnen Geschichten der einzelnen Familienmitglieder eingeflochten.

    Mir gefällt das Cover sehr gut. Die gerillte Oberfläche macht das Buch griffig und hochwertig. Allerdings hätte ich rein vom Cover her nie gedacht, dass es sich um solch einen tiefgründigen Familienroman handelt. So manch ein Schicksal wird beschrieben, auch Politisches fliesst mit ein.

    Fazit: Das Buch übertrumpft bei weitem, was es rein optisch verspricht. Der Erzählstil hat mir unheimlich gut gefallen. Bitte sehr gerne mehr von David James Poissant.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Hornita, 28.03.2024

    Als Buch bewertet

    Ende eines Lebensabschnitts;
    Mir hat dieses Buch über den Abschied der Familie Starling vom geliebten Sommerhaus sehr gut gefallen. Dieses Ende eines Lebensabschnitts und die Tragödie des ertrunkenen Kindes sind als Auslöser für so manch schwelenden Konflikt zwischen den Charakteren und das Aufdecken von Geheimnissen sehr gut beschrieben. Mir hat der Aufbau der Geschichte sehr gut gefallen und auch die Perspektivwechsel auf die ganz unterschiedlichen Charaktere und Lebenswelten. Diese hat der Autor alle gut getroffen, wobei einige Figuren für mich erst am Ende greifbarer wurden und auch streckenweise etwas klischeehaft waren. Trotzdem hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen und vor allem das Lebensgefühl familiärer Sommerurlaube und der nostalgische Unterton, weil alles ein Ende hat, aber auch die Hoffnung, weil etwas Neues anfängt, fand ich sehr gelungen und gut getroffen. Das Buch hat mich gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen. Daher vergebe ich 4,5 Sterne, was gerundet 5 Sterne ergibt.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Literaturentochter T., 01.05.2024

    Als Buch bewertet

    »Wenn Schicksale durch Gedanken gelenkt werden, durch Worte, dann solle sie [Diane] das Thema an diesem Tag nicht zur Sprache bringen. Deshalb hält sie die Hand ihres Mannes und lächelt. Und vieles, so unendlich vieles, bleibt ungesagt« (S. 36).

    Eher aus Verzweiflung, als an den Glauben an eine gute Zukunft, kauften Lisa und Richard Starling in jungen Jahren ein Sommerhaus am See in North Carolina. Inzwischen stehen die Eheleute Sterling, die sich an ihrer Arbeitsstelle, der Cornell University kennenlernten, vor der Pensionierung. Zusammen mit ihren Söhnen und deren Parter:innen möchten Lisa und Richard nochmals gemeinsam Abschied nehmen von dem Haus, da sich die alten Sterlings dazu entschlossen haben, das Haus zu verkaufen und sich zukünftig in Florida niederzulassen.

    Bereits am ersten Tag am See ereignet sich eine Tragödie. Ein Kind muss durch einen Unfall sein Leben lassen. Ein Sohn der Sterlings, Michael, versucht vergeblich den Jungen vor dem Ertrinken zu retten. Bei sich selbst hat Michael bezüglich des (Er-)Trinkens einen blinden Fleck – er ist alkoholabhängig und sieht keine Motivation sein Suchtverhalten unter Kontrolle zu bringen. Seine Frau Diane ahnt nichts von der Sucht ihres Mannes, zu sehr ist sie mit sich beschäftigt. Ungeplant schwanger, in einer Ehe, die keine Kinder vorsieht! Auch die Beziehung des anderen Sohnes Thad zu seinem Partner Jake ist nicht von Harmonie geprägt. Er und Jake leben in einer offenen Beziehung, doch nur einer von beiden ist von diesem Beziehungsmodell begeistert.


    Sechs Menschen, die mit sich und ihren Liebsten alles andere als im Reinen sind. Jede:r scheint mit seinem eigenen Leben beschäftigt zu sein, aber nicht auf die Art, die seelische Gesundheit mit sich bringt. Es wird weggeschaut, anstatt in sich hineinzuhorchen, Konflikten wird aus dem Weg gegangen, Kommunikation Fehlanzeige! Diese Situationen beschreibt der Autor David James Poissant sehr eindrücklich. Das Setting verspricht Harmonie, doch die Figuren bringen alles andere als einen harmonischen Vibe in das Haus.

    Ich kann mich kaum von dem Buch trennen, möchte immer noch weiter in die Abgründe der einzelnen Figuren eintauchen. Warte auf einen grossen Knall, eine Aussprache, ein Happy End. Doch so einfach macht es mir der Autor nicht. Am Ende wachsen die Figuren zwar über sich hinaus, aber mir fehlen für diese Entwicklung 200 Seiten zwischen drin.

    Auch wenn die letzten 80 Seiten meine Euphorie für das Buch bremsen, liefert David James Poissant mit »Sommerhaus am See« ein kluges Romandebüt, in der es auf spannende Art ›menschelt‹. Das Buch eignet sich ideal für den bevorstehenden Sommer.

    CN: Homofeindlichkeit, Untreue, Alkohol-, Medikamenten- und Drogenmissbrauch, Unfalltod, SIDS.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Barbara N., 14.04.2024

    Als Buch bewertet

    Sommerhaus am See ist eine faszinierende und fesselnde Familiegeschichte, grossartig erzählt und beschriebene David James Poissant schafft es die einzelnen Charaktere gut herauszuarbeiten und die einzelnen Lebensgeschichte miteinander zu verweben. Mit jeder Seite taucht der Leser immer tiefer ein in diese Familienhistorie, erkennt Zusammenhänge, erfährt von Wunden und Verlettzungen, lange verschwiegenen Geheimnissen.
    Mich hat die Geschichte berührt und hat viel zum Nachdenken angeregt.
    Das Buch ist im Präsens geschrieben, das mag ich nicht so gerne. Es fällt mir dadurch immer schwerer in ein Buch zu kommen, daher gebe ich einen Stern Abzug.
    Ansonsten fand ich das Buch überzeugend und hoffe auf noch viele interessante, spannende Erzählungen des Autors. Man darf gespannt sein, was noch aus dieser jungen Feder kommen wird.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Simone K., 05.04.2024

    Als Buch bewertet

    Eigentlich bin ich kein Freund amerikanischer Literatur. Die meisten Romane sind mir zu oberflächlich und berühren mich nicht. Bei „Sommerhaus am See“ hat mich zuerst das Cover angezogen. Es zeigt eine Frau im Badeanzug vor einem See, eingewickelt in ein grünes Handtuch, das Kinn nachdenklich auf ihre Hand gestützt. Auch die Inhaltsangabe und die Leseprobe haben mich neugierig gemacht. Meinen Entschluss, dieses Romandebüt zu lesen, habe ich nicht bereut.

    Die Familie Starling trifft sich jeden Sommer in ihrem Häuschen an einem See in North Carolina. Doch dieses Jahr soll es das letzte Treffen in diesem Haus sein, da die Eltern Richard und Lisa sich entschlossen haben, das Haus zu verkaufen und ihren Lebensabend in Florida zu verbringen. Ihre Söhne Michael, der mit seiner Ehefrau Diane angereist ist, und Thad, der seinen Partner Jake mitgebracht hat, sind wenig begeistert davon, dass dieses Relikt ihrer Kindheit bald nicht mehr der Familie gehört. Gleich am Anfang des Romans geschieht ein schreckliches Unglück: Ein Junge einer anderen Familie ertrinkt im See. Michael versucht, ihn zu retten, scheitert aber. Nach und nach erfährt der Leser immer mehr über die einzelnen Familienmitglieder. Was zunächst nach einer ganz normalen glücklichen Familie aussah, entpuppt sich im Laufe der Geschichte immer mehr als eine Gruppe von Menschen mit Geheimnissen und Sehnsüchten.

    Die Tatsache, dass dieser Roman im Präsens geschrieben ist, hat mich zunächst etwas gestört. Aber ich hatte mich schnell an den Schreibstil gewöhnt. Die Perspektive wechselt kapitelweise zwischen den einzelnen Familienmitgliedern und deren Partnern. Jeder hat seine Geschichte und sein eigenes Schicksal. Die Handlung spielt im Jahr 2018, Trump ist amerikanischer Präsident, was einiges an Diskussionsstoff bei der Familie Starling bietet. Die zum Teil tragischen Geschichten der Protagonisten haben mich bewegt. Einiges mag mehr oder weniger typisch amerikanisch sein, wie das Leben von Michael und Diane, die beide schuften, um sich ein Leben über ihren Verhältnissen doch nicht leisten zu können. Andere Dinge wie Alkoholismus und Untreue geschehen überall auf der Welt.

    Alles in allem konnte der Autor mich mit seinem Debut überzeugen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anna625, 13.04.2024

    Als Buch bewertet

    Ach ja, lockerleichte Sommerlektüre! ...Oder? Nein, eher weniger.
    Nicht nur, dass Familientreffen selten Entspannung bedeuten und Lisa und Richard bei ihren Söhnen für Unmut sorgen, weil sie vorhaben, das alte Sommerhaus zu verkaufen und sich stattdessen am Meer zur Ruhe zu setzen; direkt am ersten Tag ertrinkt auch noch ein kleiner Junge im See und trübt damit die Aussicht auf ein paar schöne Tage endgültig. Und als würde das alles noch nicht reichen, offenbart sich nach und nach, wie wacklig dieses ganze Gebilde eines heilen Familienlebens ist, das Lisa und Richard, Thad und Michael und deren Partner*innen Jake und Diane hier für ein paar Tage aufrechterhalten wollen. Denn jede*r einzelne von ihnen hat irgendetwas vor irgendwem zu verbergen, aber das wird mit jeder Minute schwieriger, die sie gemeinsam im Sommerhaus und in der näheren Umgebung verbringen - die Luft knistert vor Anspannung, die Nerven aller liegen blank.

    Poissant gelingt es meisterhaft, unter der glänzenden Oberfläche wie beiläufig immer wieder dunkle Schatten auftauchen zu lassen. Erst noch als Macken und Eigenheiten getarnt offenbaren sich so nach und nach die Abgründe der einzelnen Figuren, während die Risse in ihrem Heile-Welt-am-See-Konstrukt immer tiefer werden. Alkoholprobleme, Drogen, heimliche und nicht ganz so heimliche Affären, tote Kinder und solche, die noch unterwegs sind - hier kommt so einiges ans Licht, das bisher gut verborgen geglaubt war. Keine der sechs Figuren kommt ohne ihr eigenes, persönliches Drama daher. Ob ihr soziales Gefüge gerade deshalb realistisch ist oder ob das nicht schon fast ein bisschen zu viel des Guten ist, lässt sich schwer sagen; es sorgt auf jeden Fall für einiges Tempo und viel mehr Tiefgang als erwartet. Die mit jedem Kapitel wechselnden Perspektiven, die alle Figuren zu Wort kommen lassen, sind erfrischend, verhindern jedoch zugleich, dass man einer bestimmten der Figuren näher kommt als den anderen. Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung gehen hier eng miteinander einher, der Fokus liegt trotz Innensicht nicht auf einer bestimmten Person, sondern ihrem Umgang und Leben miteinander - und das gelingt wirklich gut.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Annika S., 22.03.2024

    Als Buch bewertet

    Gut gehütete Geheimnisse

    Ihre Sommer am See zu verbringen, ist seit Jahrzehnten Tradition der Familie Starling.
    Bis die Eltern Lisa und Richard beschliessen, ihr Sommerhaus zu verkaufen. Um einen letzten gemeinsamen Urlaub hier zu verbringen, reisen auch die Söhne Michael und Thad mit ihren Partner*innen an.
    Doch direkt am ersten Tag geschieht das Unaussprechliche: ein Junge ertrinkt im See und jedes Mitglied der Familie Starling muss seinen Weg finden, damit zurechtzukommen.

    David James Poissant hat mit "Sommerhaus am See" einen einfühlsamen Roman geschrieben, der tief in die Gefühlswelten der sechs Protagonist*innen blicken lässt. Die Kapitel sind abwechselnd aus ihren Perspektiven geschrieben und so lernen wir jeden intensiv kennen. Schnell wird deutlich, dass jeder von ihnen sein eigenes Päckchen zu tragen hat, jeder seine eigenen Probleme, jeder seinen eigenen Fokus.
    Es ist faszinierend, in die Gedanken so vieler verschiedener Charaktere einzutauchen. Dabei fällt es einem leicht, jede Sichtweise nachzuvollziehen und mit Empathie zu reagieren.
    Ich mochte auch die verschiedenen Zwiegesprächssituationen, die der Autor so zustandekommen lässt. Es hatte für mich fast etwas von einem Bühnenspiel.
    Es ist überragend, wie Poissant es geschafft hat, sechs so lebendige Figuren mit ihren eigenen Geschichten zu zeichnen, ohne dabei zu urteilen oder seine Leser*innen in eine Richtung zu drängen.
    Es werden ganz automatisch viele verschiedene Themen wie Alkohl- und Drogensucht, ungewollte Schwangerschaft, Ehebruch, Trauer etc. behandelt, dabei wirkt es jedoch nie überladen.

    "Sommerhaus am See" ist ein Roman, der durch seine genaue Beobachtungsgabe besticht und einen anregt, ab und zu einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Ich konnte ihn kaum aus der Hand legen, weil mich die Figuren so in ihren Bann gezogen haben. Einen Stern ziehe ich ab, weil mir das Hollywood-mässige Happy End so gar nicht gefallen hat und meiner Meinung nach nicht zur restlichen Geschichte passt. ⭐️4/5⭐️

    *Übersetzt von Sibylle Schmidt

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Angelika T., 06.04.2024

    Als Buch bewertet

    Liebe und Glück, Trauer und Leid, das Schicksal hält alles bereit

    Der amerikanische Traum: Ein Sommerhaus am See. Über viele Jahre hat sich hier die Familie Starling in den Ferien versammelt, es war ein Fixpunkt in ihrem Leben, aber nun soll das Haus verkauft werden. Noch einmal treffen sich die Eltern und ihre Söhne samt Lebenspartnern am See. Der Abschied wird unerwartet zu einer Achterbahn der Gefühle.

    Das farbenfrohe Cover zeugt eher von Wohlbehagen, eine Frau eingekuschelt in ein Handtuch nach einem Bad im See. Der Inhalt fühlt sich da zeitweise eher unbehaglich an.
    David James Poissant erzählt von einer ganz normalen Familie, von fürsorglichen Eltern und wilden Jungs, die ihre Sommer am See verbringen. Als ein entsetzlich trauriger Vorfall die Gefühle der Protagonisten freisetzt, kommen auch lange vergrabene Geheimnisse ans Licht.
    Der Autor erzählt sehr eindringlich von der seelischen Zerrissenheit der Familienmitglieder, den hohen Erwartungen, ihren Sorgen und Ängsten und davon, dass ein jeder an einem Scheidepunkt angekommen ist, hervorgerufen durch die Entscheidung der Eltern, das geliebte, aber verwahrloste Haus zu veräussern.
    Viele Probleme, viel Ungesagtes und ein Wust an Gefühlen offenbaren sich langsam, und auf Einsicht folgt langsam neuer Mut und leise Zuversicht. Es ist ein einfühlsames, aber auch sehr direktes Buch, intensiv und beeindruckend. Und spiegelt in meinen Augen auch sehr stark den American Way of Life wider.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    yellowdog, 31.03.2024

    Als Buch bewertet

    Abbild der US-Amerikanischen Mittelschicht

    Sommerhaus am See ist ein nicht untypischer US-Amerikanischer Familienroman.
    Die Familie Starling besteht aus den erwachsenen Brüdern Michael und Thad, ihren jeweiligen Partnern Diane und Jack sowie ihren Eltern Lisa und Richard.
    Jeder von ihnen hat an irgendetwas zu tragen, Probleme, die verheimlicht werden.
    Lisa leidet noch immer an dem Tod ihres ein Monat alten Babys, obwohl das Jahrzehnte her ist. Richard hat Lisa betrogen und fürchtet entdeckt zu werden.
    Michael ist Trinker und konservativ, während sein Bruder Thad homosexuell ist und in einer offenen Beziehung mit dem jüngeren Jack lebt.
    Michaels Frau Diane ist schwanger, aber Michael glaubt, dass sie sich kein Baby leisten können.
    Das ist schon viel Stoff, wird vom Autor David James Poissant aber gut unter einen Hut gebracht.

    Das erste Kapitel ist aussergewöhnlich. Es ist ganz und gar aus der Perspektive des verkaterten Michaels geschildert ist. Er beobachtet, wie ein kleiner Junge von einem Boot fällt und er kann ihn nicht retten. Dieses Kapitel ist sehr intensiv. Später wird der Stil entspannter. Aber immer wieder brechen die familiären Konflikte auf.

    In der Summe ist das ein Abbild der US-Amerikanischen Mittelschicht mit vielen ihrer relevanten Problemen. Das so zu zeigen, ist eine nicht zu unterschätzende Leistung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Christine R., 13.04.2024

    Als Buch bewertet

    Familie Starling trifft sich wie jedes Jahr im Sommerhaus am See, Richard und Lisa sowie die erwachsenen Söhne mit Partner. Diesmal soll es das letzte Mal sein, denn die Eltern wollen das Haus verkaufen und ihren Lebensabend in Florida verbringen. Und die Geschichte beginnt mit einem Paukenschlag - ein kleiner Junge fällt von einem Boot ins Wasser, Michael, einer der Starling Söhne versucht das Kind zu retten, es ertrinkt.
    Dieser Tod lässt vorhandene Risse aufklaffen. Man wird konfrontiert mit Suizidversuch, Alkoholsucht, Drogensucht, Sexsucht, Fremdgehen, ungewollter Schwangerschaft und plötzlichem Kindstod. In nur drei Tagen erfährt man die Ängste, Hoffnungen, Ziele, Versäumnisse, Träume der einzelnen Familienmitglieder. "Und wie geht´s deinen Jungs?" wird Richard gefragt."Gut".
    Aber es geht ihnen nicht gut.
    Diese vielen Themen, die angesprochen werden, überfordern zunächst. "Wir sind alle depressiv, die ganze Familie", erwidert Thad, der andere Sohn.
    Fazit: Familie ist schwierig. Diese Familie hat gelernt, mit ihren offenen Geheimnissen zu leben und Geheimnisse gelangen auch an die Oberfläche, es wird hinter die Fassade geblickt. Und im Mittelpunkt für mich, Lisa, die Mutter, eine starke Frau, voll mit Liebe für ihre Familie.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Angelina B., 24.03.2024

    Als Buch bewertet

    Als die Starling-Familie für ihr alljährliches Wochenende im Sommerhaus am See zusammenkommen, ahnen sie nicht, dass dies ihr letztes gemeinsames Treffen sein wird. Richard und Lisa, die Eltern, haben beschlossen, das Anwesen zu verkaufen und nach Florida zu ziehen. Doch ein tragisches Ereignis, als ein Kind im See ertrinkt und Michaels Rettungsversuch scheitert, erschüttert ihr Wochenende zutiefst. Innerhalb kürzester Zeit werden sie mit einer Vielzahl von persönlichen Dramen konfrontiert - Suizidversuche, Suchterkrankungen, ungewollte Schwangerschaften und mehr. Trotz aller Tragödien und Geheimnisse wird die Stärke und Liebe der Mutter, als stärkstes Bindeglied deutlich spürbar. Der Schreibstil des Autors ist facettenreich, mal einfühlsam, mal schonungslos ehrlich, und bietet einen tiefen Einblick in die Psyche der Charaktere. Das Buch mag regt zum Nachdenken an und hinterlässt in seinen letzten Zeilen dann doch noch einen Funken Hoffnung, auch wenn das Ende meiner Meinung nach zu unrealistisch wirkt.

    Insgesamt ist Poissant ein meisterhafter Autor, der die Komplexität menschlicher Beziehungen auf eindrucksvolle Weise darstellt und die Familiendynamik sehr gut herausarbeitet.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Christine S., 15.04.2024

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches ist so farbenfroh und ansprechend, der Inhalt aber nicht. Die Geschichte beginnt unmittelbar dramatisch mit dem Ertrinken eines Kindes im See und einem völlig misslungenen Rettungsversuch. Wer denkt, damit ist das Drama der Geschichte bereits ausgereizt, wird schnell eines besseren belehrt.
    Die vierköpfige Familie plus 2 Partner möchten den letzten Urlaub vor Verkauf des Hauses am See nochmals geniessen und alte Kindheitserinnerungen durchleben. Stattdessen werden sämtliche Probleme jeder einzelnen Person und auch der Region am See sichtbar. Beziehungskrise, Ehebruch, Alkohol- und Drogenabhängigkeiten, Sexbesessenheit, Kindstod, Arbeitsblockaden, Geldprobleme, Veränderungen der Infrastruktur, Grundstücksvermarktungen, ... Mir fällt gar nicht mehr alles ein. Beim Lesen hatte ich zwischenzeitlich den Gedanken "Jetzt nicht auch noch das Thema". Meines Erachtens etwas zu viele Probleme für eine Familie und ein Wochenende.
    Trotzdem hat mich das Buch nicht mehr losgelassen. Es ist nie langweilig. Ständig passiert etwas Neues. Es ist aber keine leichte Sommerlektüre.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    Anne W., 21.04.2024

    Als Buch bewertet

    (K)eine heile Familie

    "Sommerhaus am See" beginnt mit dem plötzlichen Ertrinken eines Kindes ziemlich heftig - und so geht es auch das ganze Buch über weiter.
    Aber von vorn - die Familie Starling trifft sich allsommerlich am See, zwei pensionierte Eltern und ihre Söhne plus der jeweiligen Partner. Doch dieses Treffen wird das letzte in diesem Ferienhäuschen sein, denn die Eltern wollen verkaufen.

    In den drei Tagen, in denen wir die Familie begleiten, lernen wir die Figuren nach und nach kennen und wirklich jeder trägt Geheimnisse mit sich herum. Der Autor versteht es dabei unglaublich gut die charakterlichen Schichten der Personen nach und nach freizulegen und gar beiläufig grosse Aha-Momente zu erzählen. Literarisch wirklich fantastisch geschrieben.

    Einen Punkt Abzug gibt es von mir, da es für meinen Geschmack auch etwas weniger Drama sein konnte. Mit soviel Problemen wirkt das ganze etwas überladen.

    Fazit: Alles in allem ist "Sommerhaus am See" ein wirklich tolles Familiendrama mit Tiefe und typisch amerikanischen Flair.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 4 Sterne

    hoonili, 11.04.2024

    Als Buch bewertet

    Die Familie Starling findet sich ein letztes Mal im gemeinsamen Sommerhaus an einem See in North Carolina ein. Danach soll das Haus verkauft werden. Alle sechs Personen haben ein unterschiedliches Leben, ihr Schicksal ist genauso verschieden. Dann ertrinkt ein kleiner Junge im See. Michael will ihn retten, doch er schafft es nicht. Er verletzt sich dabei und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Wir lernen alle sechs Personen mit ihren Problemen kennen und es gibt so einige Geheimnisse.
    Der Schreibstil hat mich von Anfang an begeistert. Der Autor nahm mich mit in diese Familie und ich habe eine Weile ganz oft an sie gedacht. Ich habe mitgelitten und ihre Probleme erfahren. Die Seiten flogen nur so dahin. Die flüssige und bildhafte Schreibweise macht das Buch zu einem tollen Leseerlebnis, was ich so schnell nicht vergessen werde.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Vanessa W., 29.03.2024

    Als Buch bewertet

    Das Sommerhaus der Familie Starling soll verkauft werden. So kommt die Familie ein letztes Mal zusammen, um ein paar Tage dort zusammen zu geniessen: die Eltern Lisa und Richard, Sohn Michael und dessen Frau sowie Sohn Thad und dessen Freund.
    Doch das Wochenende nimmt schnell eine ganz andere Wendung als erwartet, denn im See ertrinkt vor Michaels Augen ein Kind. Dieses tragische Ereignis sorgt dafür, dass auch innerhalb der Familie all die Dinge, die schon lange unter der Oberfläche lagen, ja brodelten, aufgewühlt werden und unaufhaltsam nach oben dringen: Untreue, Alkoholprobleme, Homosexualität, Monogamie vs offene Beziehung, Eifersucht und viele, viele Dinge mehr ...
    ******
    Poissant ist tatsächlich ein hervorragender Erzähler; in dieser Hinsicht hat mir der Roman gut gefallen. Lesen lässt sich das Ganze wirklich gut.
    Es brodelt so viel unter der Oberfläche, es bricht sich so viel Bahn ... das sorgt für viel Potenzial und das sorgt dafür, dass diese Geschichte -leider aber nur stellenweise- wirklich fesselt. Stellenweise konnte mich "Sommerhaus am See" also überzeugen, stellenweise hatte ich aber leider auch das Gefühl, dass die Geschichte etwas vor sich hinplätschert, sich gewisse Längen einstellen.
    Selbes bei Poissants Figuren: manche Figuren fand ich sehr spannend, zu manchen konnte ich einen guten Zugang finden, Dinge nachvollziehen, mich in sie hineinversetzen, mit ihnen empfinden - zu anderen konnte ich leider bis zum Schluss keinen wirklichen Zugang finden; sie blieben leider oberflächlich, distanziert, fremd.
    Es ist keine leichte Sommerlektüre und kein Buch für zwischendurch.
    Potenzial und gute bis sehr gute Ansätze sind da, aber mir persönlich schwankten sowohl die Qualität der Handlung als auch die der Figuren zu sehr; mich konnte dieses Werk nicht ganz überzeugen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Vanessa W., 29.03.2024

    Als Buch bewertet

    Das Sommerhaus der Familie Starling soll verkauft werden. So kommt die Familie ein letztes Mal zusammen, um ein paar Tage dort zusammen zu geniessen: die Eltern Lisa und Richard, Sohn Michael und dessen Frau sowie Sohn Thad und dessen Freund.
    Doch das Wochenende nimmt schnell eine ganz andere Wendung als erwartet, denn im See ertrinkt vor Michaels Augen ein Kind. Dieses tragische Ereignis sorgt dafür, dass auch innerhalb der Familie all die Dinge, die schon lange unter der Oberfläche lagen, ja brodelten, aufgewühlt werden und unaufhaltsam nach oben dringen: Untreue, Alkoholprobleme, Homosexualität, Monogamie vs offene Beziehung, Eifersucht und viele, viele Dinge mehr ...
    ******
    Poissant ist tatsächlich ein hervorragender Erzähler; in dieser Hinsicht hat mir der Roman gut gefallen. Lesen lässt sich das Ganze wirklich gut.
    Es brodelt so viel unter der Oberfläche, es bricht sich so viel Bahn ... das sorgt für viel Potenzial und das sorgt dafür, dass diese Geschichte -leider aber nur stellenweise- wirklich fesselt. Stellenweise konnte mich "Sommerhaus am See" also überzeugen, stellenweise hatte ich aber leider auch das Gefühl, dass die Geschichte etwas vor sich hinplätschert, sich gewisse Längen einstellen.
    Selbes bei Poissants Figuren: manche Figuren fand ich sehr spannend, zu manchen konnte ich einen guten Zugang finden, Dinge nachvollziehen, mich in sie hineinversetzen, mit ihnen empfinden - zu anderen konnte ich leider bis zum Schluss keinen wirklichen Zugang finden; sie blieben leider oberflächlich, distanziert, fremd.
    Es ist keine leichte Sommerlektüre und kein Buch für zwischendurch.
    Potenzial und gute bis sehr gute Ansätze sind da, aber mir persönlich schwankten sowohl die Qualität der Handlung als auch die der Figuren zu sehr; mich konnte dieses Werk nicht ganz überzeugen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 3 Sterne

    Elke H., 11.04.2024

    Als Buch bewertet

    Es ist Sommer, die Zeit im Jahr, in der sich Familie Starling (Eltern und die beiden erwachsenen Söhne samt Partner), in ihrem Sommerhaus in North Carolina versammelt. Zum letzten Mal, denn Lisa und Richard haben beschlossen, nach Ende ihres Berufslebens nach Florida umzusiedeln und das Haus zu verkaufen. Die Bezeichnung Haus für den umgebauten und in die Jahre gekommenen Trailer klingt für aussenstehende Beobachter doch recht optimistisch und scheint mir eher den Zustand der brüchigen Beziehungen innerhalb dieser Familie zu symbolisieren, in der weitestgehend der äussere Schein dominiert und die Leichen im Keller gut verborgen bleiben.

    Was als entspannte Sommerferien beginnt, nimmt allerdings eine unvorhersehbare Wendung. Ein Kind ertrinkt im See, die Starlings werden Zeuge, können die Tragödie aber nicht verhindern. Es ist dieser tragische Unfall, der lang Verdrängtes aus Vergangenheit und Gegenwart an die Oberfläche spült und die damit verbundenen Auseinandersetzungen befeuert, was Sichtweisen und Beziehungen innerhalb der Familie verändert.

    Es ist jede Menge Drama, die der Autor der Familie auflädt. Kaum ein Thema, das ausgelassen wird: Kindstod, Alkoholismus, Depression, Homosexualität, Medikamentenabhängigkeit, Arbeitslosigkeit, Verschuldung, Schwangerschaft, Suizid, Untreue. Etwas zu viel für meinen Geschmack. Aber vielleicht sind das ja die Probleme, mit denen die typisch amerikanische Mittelschichtsfamilie zu kämpfen hat. Who knows?

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein