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  • 5 Sterne

    16 von 20 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 14.03.2021

    Als Buch bewertet

    "Ich habe mein Schicksal selbst geschmiedet und ich bereue nichts." (Romy Schneider)
    Schon im Alter von 15 Jahren spielte die aus einem berühmten Elternhaus stammende Romy Schneider neben ihrer Mutter in Filmen mit, doch ihren internationalen Durchbruch erlebte sie als 17-jährige mit den Verfilmungen über die österreichische Kaiserin Sissi. 1958 trifft die nun 20-jährige Schauspielerin bei Dreharbeiten zu dem Film „Christine“ auf den damals noch unbekannten französischen Schauspieler Alain Delon, die beiden verleiben sich ineinander, so dass Romy noch im gleichen Jahr nach Paris zieht, um dort nicht nur mit Alain zusammen sein zu können, sondern endlich auch den Stempel ihrer berühmten Paraderolle loszuwerden und anspruchsvollere Filmengagements als Charakterdarstellerin zu ergattern. Mit ihrem Umzug nach Paris verlor Romy Schneider einiges an Sympathien ihrer deutschen und österreichischen Anhänger, doch war es für sie auch ein Befreiungsversuch, der Fuchtel ihrer ehrgeizigen, bevormundenden Eltern zu entkommen und sich mehr auf sich selbst zu konzentrieren. Während Alain Delon langsam zum Weltstart mutierte, bekam Romy selbst kaum Filmanagebote, was sich erst mit der Begegnung von Luchino Cisconti änderte, der sie gemeinsam mit Delon auf eine Bühne in Paris brachte und ihren grossen Durchbruch besiegelte. Nach vier Jahren Verlobungszeit bricht 1963 die Beziehung zwischen Romy und Alain entzwei, weil Delon seine Freiheit nicht aufgeben wollte und aufgrund dessen Untreue, wie es Romys Vertraute Coco Chanel ihr im Vorfeld schon prophezeit hatte…
    Michelle Marly hat mit „Romy und der Weg nach Paris“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman mit autobiografischen Zügen vorgelegt, der nicht nur Anfänge der berühmten Schauspielerin Romy Schneider nachzeichnet, sondern vor allem ihre Pariser Zeit und ihre Beziehung zu Alain Delon in den Fokus rückt, wobei auch ihre eigenen Entwicklung sehr gut herausgearbeitet wird. Der flüssige und empathische Erzählstil lässt den Leser in der Zeit zurückreisen, um die Entwicklung von Romy Schneiders leben miterleben zu können. Aufgewachsen bei der Grossmutter und dann in einem Internat geparkt, weil ihre berühmten Eltern ständig ihren Verpflichtungen als bekannte Schauspieler nachgingen, stand Romy mit dem Einfluss ihrer Mutter schon früh vor der Kamera und wurde bald selbst zum Star. Doch immer mehr fühlte Romy sich eingeengt und bedrängt, Rollen zu spielen, die sie nicht mehr erfüllten. Die Begegnung von Alain Delon gab ihr die Möglichkeit, dem Druck ihrer Mutter und ihres Stiefvaters zu entkommen, um nicht nur der Liebe eine Chance zu geben, sondern auch ihre Weichen für ihre schauspielerische Karriere zu stellen. Marly lässt den Leser ganz nah an die an sich zweifelnde Romy Schneider heran, die gegen Vorurteile zu kämpfen und mit viel Disziplin und harter Arbeit eine längere Durststrecke zu überwinden hat, bis sich der langersehnte Erfolg als Charakterdarstellerin einstellt, die dann auch endlich in Frankreich als Ikone verehrt wurde. Auch die Entwicklung vom süssen Mädchen zur charismatischen eleganten Frau mit Hilfe von Coco Chanel ist in Marlys Darstellung gut gelungen.
    Charakterlich war Romy Schneider eine ewig Suchende, eine Frau mit grosser Sehnsucht, verletzlich, sensibel und voller Selbstzweifel. Doch sie war auch eine Persönlichkeit mit viel Hingabe für ihren facettenreichen Beruf, der sie viel Kraft und Energie kostete.
    „Romy und der Weg nach Paris“ lässt den Leser an einer sehr interessanten Phase im Leben des Weltstars Romy Schneider teilhaben, der nicht nur ein Auf und Ab in ihrer beruflichen Entwicklung aufzeigt, sondern auch feinfühlig mit der Persönlichkeit der äusserst begabten Schauspielerin umgeht. Grosses Kino mit absoluter Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Katjuschka, 15.03.2021

    Als Buch bewertet

    1958: Die junge Romy fühlt sich in einer Sackgasse gefangen. Als Sissi ist sie zum Weltstar geworden, doch sie ist es leid, immer nur das süsse Mädel zu geben. Sie träumt von einer Laufbahn als Charakterdarstellerin.
    Dann lernt die wohlbehütete Romy bei Dreharbeiten den noch unbekannten Alain Delon kennen - und verliebt sich in den rebellischen jungen Mann. Gegen den Willen ihrer Familie folgt sie ihm nach Paris.
    Doch Romys Karriere gerät ins Stocken, und schon bald erlebt auch ihre Liebe zu Alain eine Krise…

    Romy Schneider ist eine Ikone der deutschen, österreichischen und vor allem französischen Filmwelt.
    Sie wurde, und wird noch immer, von Millionen Fans geliebt, verehrt und ob ihres frühen Todes betrauert.
    Im deutschsprachigen Raum ist Romy die ewige Sissi und die unglückliche Frau, die anscheinend nie glücklich war.
    Michelle Marly schafft es hier aber, die junge Rosemary Albach auf wunderbare Weise hinter dem Bild des Stars Romy Schneider hervortreten zu lassen.
    In einem Zeitraum von nur 4 Jahren (1958-1962) kommt man Romy so nah wie nie zuvor.
    Romy Schneider ist ein Familienmensch. Ihre enge Bindung zur Mutter ist legendär.
    Sich vom Image des "Wiener Madls" zu emanzipieren und zu einer Schauspielerin zu werden, die endlich auch andere Rollen spielt, bedeutet aber, sich von Mutter Magda und "Daddy" Blatzheim zu distanzieren.
    Als sie auf Alain Delon trifft, kann sie ihn zuerst nicht leiden. Er ist ein Aussenseiter, arrogant, unprofessionell. Aber er ist auch ein Charmeur und die beiden verlieben sich ineinander.
    Als Delon sie bittet mit ihm nach Paris zu gehen, ist es Romys Weg raus aus der liebevollen Umklammerung ihrer Familie.
    In Frankreich ist sie plötzlich kein Star mehr, sondern einfach eine junge Schauspielerin am Beginn einer neuen Karriere.
    Aber dieser neue Weg ist zuerst nicht leicht für sie.
    Die deutschsprachige Presse nimmt ihr die "Flucht" nach Frankreich übel, spricht von Verrat!
    Dies ist aber, auch wenn es schmerzt, eine weitere Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Auf ihrem Weg!
    Romy, die später von sich behauptet, sie sei im Herzen Französin, deutsch sei nur ihr Pass, muss aber genau das erst lernen: Eine Französin zu werden. Alles an ihr ist "teutonisch" wie Coco Chanel über sie sagt.
    Sie nimmt Sprachunterricht, beobachtet viel - und versucht das französische Leben zu erlernen.
    Luchino Visconti, den Romy ihren Mentor nennen wird, bringt sie in Paris zuerst auf eine Theaterbühne, danach zum Film.
    Ihre Erfolge dort zeigen ihr eine Zukunft, genau wie sie es sich erträumt hatte!
    Romy Schneider scheint nicht nur endlich erwachsen, sondern auch angekommen zu sein!
    Das Leben an der Seite von Alain Delon ist aber nicht immer rosarot. Er ist ein Freigeist, seine schwierige Vergangenheit hat ihn geprägt und alles allzu bürgerliche fällt ihm schwer.
    Aber er liebt Romy und die beiden sind, trotz aller Unterschiede und Differenzen, glücklich! Eine gemeinsame Zukunft und berufliche Erfolge liegen vor ihnen...

    Mich hat es unglaublich gefesselt die sehr junge Romy Schneider quasi ganz neu kennenzulernen.
    Ihre Gedanken und Gefühle sind zu Beginn die eines Teenagers, der nie einer sein durfte oder konnte.
    Ihre Kämpfe sich von der Familie, von der allgegenwärtigen "Mammi" zu lösen, werden sehr intensiv beschrieben.
    Aber Romy will endlich frei sein, eigene Entscheidungen treffen, nicht mehr "Männchen machen".
    Und nie mehr Sissi sein!
    Nie mehr das süsse Madl mit dem Babyspeck!
    Bei einem Friseurbesuch lässt sie sich nicht nur ihre langen Haare abschneiden - es sind die sprichwörtlichen "alten Zöpfe" von denen sie sich verabschiedet!
    Erste Besuche in Bars und Nachtclubs zeigen auf, was Romy verpasst hat. Und zwar nicht im - sondern am Leben!
    Aber sie ist trotzdem immer diszipliniert und professionell - sie muss ihre Freiheit erst richtig erlernen.
    Diese ersten Jahre in Paris sind sicher mit die prägensten im Leben von Romy Schneider!
    Mich hat die Disziplin und die Geduld beeindruckt, mit der sie sich z.B. ihren Wiener Akzent abtrainiert.
    Wie sie von anderen lernt - ohne sich belehrt zu fühlen.
    Sie nimmt Kritik klaglos an - ohne sich gemassregelt zu fühlen.
    Romy geht in dieser Zeit an ihre Grenzen und darüber hinaus, denn sie hat kein Ziel, sondern Visionen!
    Das schönste an diesem Buch war für mich: Teilzuhaben an einer Zeit, an der diese wunderbare Frau und grandiose Schauspielerin tatsächlich glücklich zu sein scheint!
    Als Leserin, die den weiteren Lebensweg von Romy Schneider kennt, war das Buch eine bittersüsse Lektüre.
    Nicht nur die Beziehung zu Delon wird zerbrechen, auch ihre beiden späteren Ehen werden geschieden.
    Auf der Suche nach einer Familie war sie wohl immer nur auf kurze Zeit erfolgreich.
    Romy Schneider hat Herz und Seele in ihre Arbeit gesteckt, wollte immer eine Charakterdarstellerin sein und hat alles dafür gegeben.
    Sie wurde eine der grössten Darstellerinnen ihrer Zeit!
    Der Tod ihres Sohnes David hat womöglich wirklich ihr Herz gebrochen.
    Aber durch ihre Arbeit, ihre Filme, ist und bleibt sie unvergessen!

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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    HanneK., 12.04.2021

    Als Buch bewertet

    "Ich bin die Tochter meiner Mammi, ..., das zuallererst. (Romy Schneider)
    Wenn die Familie zur Prüfung wird
    Es gibt nur wenige Schauspielerinnen, bei deren Namensnennung sich sofort das Kopfkino einschaltet. Romy Schneider gehört dazu. Und das liegt nicht nur an der sich jährlich wiederholenden TV-Ausstrahlung der Sissi-Trilogie. Auch das tragische Unglück ihres Sohnes und letztendlich ihr plötzlicher Tod gehören dazu. Jedenfalls geht es mir so. Wa habe ich diese Schauspielerin geliebt! Selbst jetzt wo ich die Rezension schreibe, sehe und höre ich sie u.a. mit den Worten "Ach Mammilein" als Kaiserin Elisabeth, genannt Sissi.
    "Ich bin die Tochter meiner Mammi, dachte sie, das zuallererst. Zitat S. 216
    Die junge Romy lernt zu einem Dreh in Paris Alain Delon kennen - und lieben. Sie bricht aus der Schützhülle der Familie, dem Stiefvater, der ihr Vermögen verwaltet, der "Gluckenmutter" Magda aus und geht nach Paris zu Alain.
    "Romy und der Weg nach Paris, hier hat die Autorin einen für mich interessanten und wichtigen Zeitraum gewählt und einen anderen Blick auf die Romy zu werfen, was ich so noch nicht kannte.
    "Ich bin doch nur eine junge frau, die ihr eigenes Leben führen will, dachte sie verzweifelt. Zitat S. 209
    Romy Schneider war nicht nur eine wunderschöne Frau, sondern auch eine talentierte Schauspielerin. Dass sie auch die Theaterbühne beherrscht, beschreibt die Autorin sehr beeindruckend, als auch emotional. Romy war die Tochter des österreichisch-deutschen Schauspielerehepaares Wolf Albach-Retty und Magda Schneider.
    Durch Alain lernt sie den Regisseur Luchino Visconti kennen, und wird zu einer der erfolgreichsten Schauspielerinnen. Diese Verbindung bringt sie zu Coco Chanel. Diese Passagen zu lesen, war sehr interessant.

    Aber das Leben verlangt ihr einiges ab. Ihre privaten Träume, eine Zukunft mit Alain, erfüllen sich nicht. Doch sie bleiben enge Freunde bis zu ihrem Tod.
    Romy Schneider, eine Schauspielerin, gewiss von Millionen Menschen geliebt, ein Star, ein Mensch mit Gefühlen, und doch immer wieder hin- und her gerissen.

    "Romy und der Weg nach Paris", erneut eine Geschichte aus der Feder der Autorin Michelle Marly, das ich mit sehr grossem Interesse gelesen habe. Für mich ein Lesehighlight, ein Lesegenuss.

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  • 4 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Cindy R., 19.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ich bin durch das Buch förmlich geflogen. Na gut, ich musste auch ziemlich oft unterbrechen weil ich nach Bildern googeln musste von Personen oder Ereignissen, die im Buch erwähnt wurden. Aber ansonsten war ich begierig, mehr über Romy und ihre Liebe zu Alain Delon zu erfahren.

    Das Buch trägt ja den Titel "Romy und der Weg nach Paris", und am Ende ist es auch genau das was der/die LeserIn bekommt. Wie kam es, dass Romy Schneider Ende der 50er nach Paris ging, und was tat sie in den ersten 2 Jahren dort. Ich hatte den Titel nicht ganz so wörtlich genommen und mir deutlich mehr erhofft muss ich sagen. Dafür hätte ich auch sofort Abstriche in der Detailliertheit der Beschreibungen einzelner Tage, Essen mit Freunden, Bummeln durch Paris, oder sonstwas in Kauf genommen (diese Dinge entspringen sowieso rein der Fantasie der Autorin und sind ein "so könnte es vielleicht gewesen sein"-Kontrukt), wenn ich im Gegenzug mehr Zeit noch mit Romy hätte verbringen können.

    Aber dieses Buch ist eben keine Biografie, sondern nur eine - sich an tatsächlichen Ereignissen orientierende - fiktive Erzählung einer wichtigen Lebensphase von Romy Schneider. Nämlich der Abnabelung von ihrer Mutter und gleichzeitig ihrem Image als "junges Wiener Madl" hin zur Verlobten eines französischen Players (wie man heute sagen würde), die endlich auch erwachsene Rollen spielen möchte. Und die Romy in diesen Jahren wird auch sehr ausführlich dargestellt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tanja P., 13.04.2021

    Als Buch bewertet

    Die Verwandlung

    „Ich bin doch nur eine junge Frau, die ihr eigenes Leben führen will.“ (S. 209)
    Romy Schneider war mir zwar vor allem durch die Sissi-Filme ein Begriff, aber von ihrem Privatleben wusste ich nichts. Michelle Marly lässt mit „Romy und der Weg nach Paris“ die junge Romy wieder lebendig werden. Ein Mädchen, das vor der Kamera erwachsen geworden ist und dabei ihre Jugend versäumt hat, das wohlbehütet aufgewachsen ist und sich nur schwer aus dem Kokon befreien kann, den ihre Eltern um sie gewoben haben. Mammi und Daddy (ihr Stiefvater) wollen immer nur das Beste für sie – eine (Heimat-)Filmkarriere, Ruhm und das grosse Geld. Darum drängen sie auch so auf den 4. Sissi-Film, doch Romy möchte endlich selber über ihre Engagements entscheiden, eine ernsthafte und vor allem ernst genommene Schauspielerin werden und vom Film zum Theater wechseln. Schliesslich entstammt sie einer Schauspielerdynastie und ihre Grossmutter steht noch mit 84 auf den Brettern des Wiener Burgtheaters.
    Wie sehr ihre Eltern sie einschränken und beeinflussen merkt sie erst, als sie Alain Delon kennen- und lieben lernt. Der unangepasste Rowdy passt nicht zu ihr, er ist nicht treu und nur auf ihr Geld aus, will von ihrem Ruhm profitieren, meinen sie. Und Alain scheint diese Vorurteile zu bestätigen: „Ich bin wohl kein Mann nur für eine Frau, aber ich bin der beste Freund, wenn ein Mensch, den ich liebe, in Not gerät.“ (S. 347)

    Michelle Marly hat es wieder geschafft, mich mitzureissen und mir eine berühmte Frau näher zu bringen, sie „menschlich“ werden zu lassen.
    Zu Beginn schwebt man noch durch das Buch, wie Romy durch ihr Leben, den Filmdreh mit Alain, durch Paris und Wien, mondäne Hotels, tolle Filmsets, teure Garderobe und Abendveranstaltungen. Dabei ist sie immer von Menschen umgeben, die sie hoffieren und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen – sie ist der Liebling der deutschsprachigen Presse. Nur Alain ist so gar nicht beeindruckt von ihr, weiss nichts von ihrer berühmten Familie …
    Und bald schon gesellt sich Gänsehaut dazu. Romy tat mir leid. Sie ist bereits 20, aber Mammi ist immer dabei und teilt sich sogar eine Suite mit ihr. Sie bestimmt Romys Kleidung, Frisur und Ernährung. Ihr Stiefvater verhandelt ihre Filmverträge, verwaltet ihre Einnahmen und teilt ihr nur ein Taschengeld zu – kein Wunder, dass sie auch später nie mit Geld umgehen konnte.
    Und dann wird Alain immer berühmter und Romy ist nicht mehr gefragt. Sie nimmt eine Rolle in einem französischen Theaterstück an, ohne die Sprache perfekt zu beherrschen oder je auf einer grossen Bühne gestanden zu haben. Die Proben fordern alles von ihr. Nur mit strenger Disziplin bis hin zur völligen Selbstaufgabe kann sie den Forderungen des Regisseurs und auch ihren eigenen gerecht werden – darin ähnelt sie dann doch wieder Kaiserin Elisabeth.

    Michelle Marly gewährt tiefe Einblicke in Romys Gefühlsleben, ihre Ängste und Selbstzweifel. Sie zeigt eine Frau, die selbständig und erwachsen werden will und dafür hart an sich arbeitet, eine beeindruckende Persönlichkeit. Sie gestaltet ihre Protagonisten extrem lebendig, auch Alain als Romys Gegenspieler, ein junger Wilder der alles viel leichter nimmt, hat mir sehr gut gefallen.
    Besonders gefreut habe ich mich über das Widerlesen mit Coco Chanel, die Romy noch einmal formt und eine echte Französin aus ihr macht.

    Michelle Marly beschreibt Romys Verwandlung von Sissi zur Charakterschauspielerin. Das Buch ist eine beeindruckende Romanbiografie und die Geschichte einer grossen Liebe – fesselnd und farbenprächtig erzählt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 15.03.2021

    Als eBook bewertet

    Romy und Alain Delon

    1958. Romy nervt das Image der Sissi, auch wenn dieses sie zum Weltstar gemacht hat. Sie will nicht immer das süsse Wiener Mädel sein. Gerne würde sie Charakterdarstellerin werden. Dann lernt sie Alain Delon bei Dreharbeiten kennen und sie verliebt sich in ihn. Ihre Familie ist wenig begeistert von dieser Tatsache, doch folgt sie ihm gegen den Willen dieser nach Paris. Doch dann kommt ihre Karriere ins Stocken und schon erlebt sie eine Krise in ihrer Liebe zu Delon. Das Buch beschreibt den Weg ihrer Suche nach Liebe und der Kunst, sowie nach sich selbst.

    Meine Meinung
    Von dieser Autorin ist dies das erste Buch, wenn man davon absieht, dass es unter einem Pseudonym geschrieben ist. Denn Bücher von Micaela Jary, dem wahren Namen der Autorin habe ich schon gelesen und sie gefielen mir recht gut. Auch dieses liess sich – dank des angenehm unkomplizierten Schreibstils (keine Unklarheiten im Text) – leicht und flüssig lesen. Es gab keine Unterbrechung im Lesefluss. Das Buch beginnt 1958 als sie nach Paris flog um einen Film zu drehen. Ihren ersten Film mit Alain Delon, den sie anfangs überhaupt nicht ausstehen konnte. Es wird in diesem Buch erzählt, wie es zum Gegenteil kam und wie es mit ihrer grossen Liebe dann weiterging. Es ist ein sehr schönes Buch über eine Lebensspanne einer Schauspielerin die ihre grosse Liebe gefunden hatte. Erst im Nachwort erfährt man, wie es zum Ende dieser grossen Liebe kam und zum Ende von Romy Schneider. Ich bin auch eine Bewunderin ihrer Kunst und freute mich daher, dieses Buch lesen zu dürfen, habe es auch nicht bereut. Es hat mir gefallen, mich gefesselt, teilweise amüsiert, manchmal erschreckt, aber auf jeden Fall gut unterhalten. Ich habe auf diese Weise die Schauspielerin näher kennen gelernt. Eine kurze Zeitspanne ihres Lebens wird hier beleuchtet. Es ist lesenswert weshalb ich es gerne weiterempfehle und die volle Bewertungszahl vergebe.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra K., 13.04.2021

    Als eBook bewertet

    Romy Schneider ist schon in jungen Jahren berühmt und geniesst die Verehrung, die ihr entgegen gebracht wird. Gleichzeitig fehlt ihr etwas und sie macht sich auf die Suche nach Eigenständigkeit und Selbstbestimmung. Auch möchte sie dem strengen Elternhaus entfliehen. Bei Dreharbeiten lernt sie den jungen und noch unbekannten Alain Delon kennen und lieben. Sie folgt ihm nach Paris und geht dort den harten Weg in ihr neues Leben.

    In diesem bibliographischen Roman wird das Leben von Romy Schneider in der Zeit nach den sehr erfolgreichen Sissi-Filmen in Richtung ernsthafter Schauspielerin begleitet. Das schwierige Verhältnis zu den Eltern, ihr neues Leben in Paris und die entstehende Beziehung zu Alain Delon werden in allen Facetten in die Geschichte mit einbezogen. Soweit ich das beurteilen kann, hat die Autorin sich sehr nahe und schonungslos an der Wirklichkeit orientiert. Es werden drei ihrer wichtigsten Weggefährten in dieser Lebensphase und deren Einfluss auf die Entwicklung von Romy Schneider hervorgehoben. Diese Auswahl hat mir gut gefallen, denn ich finde, dass hier auf ausschlaggebende Episoden ihres Lebens eingegangen wird. Insbesondere hat mir das Nachwort gefallen, in dem in wenigen Worten das weitere Leben der Protagonistin und ihrer in dem Buch erwähnten Wegbegleiter aufgezeigt wird.

    Der Schreibstil ist sehr angenehm, passt hervorragend zum Genre und der Protagonistin. Mit viel Empathie folgt die Autorin den Spuren ihrer Hauptdarstellerin und lässt sie auch in schwierigen Situationen sympathisch erscheinen. Auf unterhaltsame Weise folgt der Leser der späteren Schauspiellegende Romy Schneider auf ihrem Weg zu einer aufstrebenden Karriere. Das Buch hat mir sehr gut gefallen, daher empfehle ich es gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi, 08.04.2021

    Als Buch bewertet

    Romy Schneider ist durch ihre Sissi- Filme zum grossen Star geworden. Doch sie möchte nicht mehr das brave liebe Wiener Mädel sein sondern als erwachsene junge Frau geliebt und wahrgenommen werden.

    Romy lernt während der Dreharbeiten den unbekannten Alain Delon kennen und verliebt sich in ihn. Sie folgt ihm nach Paris. Sie kämpft für ihr Glück und will sich von ihren Eltern und deren Bevormundungen distanzieren und sich aus dem goldenen Käfig befreien. Die Eltern sind von ihrem Vorhaben nach Paris zu gehen wenig begeistert.

    Michelle Marly beschreibt in ihrem Buch die junge Romy mit ihrer Liebe zu Alain Delon.
    Die Autorin hat es geschafft, mich in die Welt von Romy Schneider zu entführen. Sie hat ihr Buch sehr flüssig und spannend geschrieben, als ob man selbst dabei gewesen wäre.

    Romy wünscht sich mehr Unabhängigkeit auch von ihren Eltern. Daddy war ihr Finanzverwalter und sie selbst hatte wenig Ahnung von den Finanzen.

    Romy war sehr diszipliniert, lernte die französische Sprache und kämpft für ihren Erfolg auf der Bühne. Die deutsche Presse hat oft gegen Romy gehetzt und sie nur als „Sissi“ wahrgenommen.
    Sie entwickelte sich dank Coco Chanel innerlich und äusserlich vom braven Wiener Mädel zur „ Mademoiselle“ Schneider und fand in Coco eine weise und kluge Gesprächspartnerin.

    Fazit:
    Ein grossartiges und spannendes Buch über den grossen Star Romy Schneider. Ein kleiner Einblick in ihr Leben und ihren Weg nach Paris.
    Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen und vergebe daher fünf Lesesterne plus.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Tiara, 06.06.2021

    Als Buch bewertet

    Auf dieses Buch aus der mutige Frauen Reihe habe ich mich ganz besonders gefreut. Ich bin ein grosser Fan von Romy Schneider und habe mich gefreut, sie vier Jahre (1958-1962) ihres Lebens begleiten zu dürfen.
    Auf den Inhalt möchte ich gar nicht näher eingehen, der Klappentext beschreibt das wesentliche sehr gut.
    Alles andere schildert die Autorin sehr intensiv, eindrucksvoll und berührend und sollte jeder für sich selbst entdecken dürfen.
    Voller Emotionen konnte ich Romy Schneider begleiten, die endlich aus dem Sissi Image entfliehen will und nicht mehr das brave, von den Eltern behütete Mädchen sein wollte. Dies gelang ihr schliesslich, als sie ihre grosse Liebe Alain Delon getroffen hat.
    Ich durfte eine ganz neue Romy kennenlernen, die bis an ihre körperlichen Grenzen ging und mich dadurch noch mehr erreichen konnte. Man leidet und freut sich einfach mit ihr mit.
    Fazit: Romy auf ihren Weg nach Paris begleiten zu dürfen, war für mich ein echtes Meisterwerk, was ich unbedingt weiterempfehlen möchte. Die Autorin hat die Familie Schneider persönlich gekannt und das merkt man auch.
    Ich hatte wirklich das Gefühl, hier die wahre Romy Schneider kennengelernt zu haben.

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 16.03.2021

    Als Buch bewertet

    Wer an Romy Schneider denkt, denkt wohl meistens an ihre Rolle als Sissi. Vielleicht noch an ihren tragischen viel zu frühen Tod. Leider wissen wenige das sie dazwischen ein Star in Frankreich war.
    Dieses Buch erzählt Romys Geschichte in dem relativ kurzen Zeitraum von 1958 bis 1962. Aber das ist vielleicht die wichtigste Zeit in ihrem Leben. In diesen Jahren befreit sie sich von Sissi, sie will nicht mehr das Wiener Mädel sein und endlich andere Rollen spielen. Sie versucht sich von ihren Eltern zu lösen und erlebt ihre erste grosse Liebe mit Alan Delon.
    Mit hat dieser intensive Einblick in die Jahre des Erwachsen werden der Romy Schneider sehr gut gefallen. Besonders lebhaft sind mir die Gespräche zwischen Mutter und Tochter im Kopf geblieben. Ja da habe ich sogar die Stimmen der beiden gehört. Aber auch die Zweifel die sie immer wieder an sich selbst gehabt hat, die Angst zu versagen und der unbezwingbare Wille eine grosse Schauspielerin zu werden sind sehr intensiv beschrieben gewesen.
    Ja Romy ist mir ein wenig näher gekommen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina W., 25.03.2021

    Als eBook bewertet

    Michelle Marly hat mich schon mit ihren anderen Büchern begeistert, so auch hier: ich habe eine Menge über Romy Schneider und die Filmwelt zu der Zeit erfahren – und ich wurde bestens unterhalten.
    Leider war Romys Leben überwiegend traurig – so empfand ich es, so dass ich während des Lesens auch immer ein wenig melancholisch war.
    Marlys Stil ist wunderbar, empathisch und mitreissend, ohne indiskret zu sein, das hat mir sehr gefallen.
    Das Nachwort fand ich hilfreich, weil es noch einige Fakten geklärt und einiges ergänzt hat.
    Ich kann dieses Buch von Herzen empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    https://lieslos.blog/, 22.03.2021

    Als eBook bewertet

    Wer kennt sie nicht?
    Romy Schneider, die als süsse und betörende Sissi, die den österreichischen Kaiser Franz Josef heiratete, berühmt wurde?

    Schon kurze Zeit nach diesem grossen Erfolg hatte Romy Schneider das Gefühl, festzustecken.
    Sie wollte ihr mädchenhaftes und braves Image loswerden und als eine seriöse und eigenständige Schauspielerin sowie talentierte und ernst zu nehmende Künstlerin wahrgenommen werden.

    1958 bekam die gerade mal 20-Jährige in Paris die Chance an der Seite von Alain Delon in „Christine“ die Hauptrolle zu spielen.
    Beide standen damals noch am Anfang ihrer Karrieren.
    Ihren Eltern wäre es lieber gewesen, sie hätte noch einen vierten Sissi-Film gedreht. Das wäre eine sichere Einnahmequelle gewesen.

    Aber Romy wollte ihre eigenen Wege gehen, erwachsen werden und selbstbestimmt leben.
    Sie verliebte sich in Alain, ergriff ihre berufliche Chance, lernte den bedeutenden Regisseur Luchino Visconti und kurze Zeit später auch die 78-jährige Modeschöpferin Coco Chanel kennen und wurde schliesslich auch in Frankreich ein Star.

    Michelle Marly beleuchtet eine interessante und mir bis dato nicht bekannte Phase im Leben dieser faszinierenden Frau.
    In dieser bewegten Phase ging es v. a. um ihre Liebe zu Alain Delon, die 1963 nach vier Jahren Verlobungszeit zerbrach, um die Beziehung zu ihren Eltern und ihre Ablösung vom ehrgeizigen und bevormundenden Elternhaus und um das Finden ihrer beruflichen Identität trotz Widerstand.

    Mir gefielen Schreibstil, Sprache und Erzählweise der Autorin.
    Ich fühlte mich gut unterhalten, fand auch das informative und ausführliche Nachwort bereichernd und möchte den biographischen Roman gerne weiter empfehlen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 28.07.2021

    Als eBook bewertet

    Wer kennt Romy Schneider nicht? Zu Weihnachten flimmern jedes Jahr die "Sissi"-Filme über die Leinwand, die Romy berühmt gemacht haben, die aber auch Fluch und Segen zugleich für die junge Frau dargestellt haben.

    Die Romanbiografie beschäftigt sich mit der ersten Lebenshäfte der berühmten Schauspielerin. Nach ihrer Rolle als Sissi fühlte sich Romy in eine Art Korsett gedrängt. Gern wollte sie tiefgründige Charakterrollen spielen, ihr haftete jedoch immer noch die Rolle des schönen, süssen Mädchens an. Bei Dreharbeiten lernt sie schliesslich den rebellischen, noch unbekannten Alain Delon kennen und lieben. Gegen den Willen der Eltern folgt sie Alain nach Paris. Doch auch hier hat sie es mit ihrer Karriere nicht einfach und es krieselt dann auch noch in ihrer Liebesbeziehung.

    Ich lese sehr gern Romanbiografien, um auf diesem Weg bekannte Frauen besser kennen zu lernen. Auch in diesem Buch habe ich wieder einige neue Informationen zu Romy erhalten. Der Roman ist gut recherchiert worden und lebendig geschrieben, der Schreibstil sehr gut zu lesen und bildhaft. Ich konnte mich gut in die Charaktere hineinversetzen, war nah bei der Person Romy. Sehr authentisch wird beschrieben wie Romy sich in die Rolle der Sissi gedrängt fühlte und immer wieder versucht hat dieser zu entfliehen. Auch das schwierige Verhältnis und die Bevormundung ihrer Eltern wird intensiv beschrieben.

    Fazit: Wer die (private) Person Romy besser kennen lernen möchte, der sollte hier zugreifen!

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hortensia13, 18.06.2021

    Als Buch bewertet

    Die 19-jährige Rosemarie Albach fühlt sich in ihrem Leben als Weltstar gefangen. Sie wurde als Romy Schneider durch die Rolle der Sissi bekannt. Doch dieser Ruhm ist Fluch und Segen zugleich. In Paris trifft sie auf ihren unbekannten Filmpartner Alain Delon und verliebt sich in den rebellischen Haudegen. Romy muss sich entscheiden: will sie Sicherheit ihr wohlbehüteten Familie oder das Risiko der Freiheit in Paris?

    Die Geschichte umfasst die Anfangsjahre der Romy Schneider in Paris, in denen sie von einem Niemand zur französischen Fimmikone wurde. Es wird sehr gut dargestellt, wie sie sich in jungen Jahren dem Korsett der legendären Sissi entledigen wollte und immer wieder nicht konnte. Den Unabhängigkeitskonflikt mit ihren Eltern fand ich einerseits tragisch und realistisch dargestellt, anderseits strengte er während des Lesens an.

    Ich habe mich Drama oder Wendungen gewünscht, die leider nicht eingetroffen sind. So konnte mich das Buch nicht richtig erreichen. Ich bekam nur eine Ahnung von Romy Schneider.

    Mein Fazit: Wer eine Sequenz aus einem Schauspielerleben lesen möchte, wird mit diesem Buch glücklich. Ich habe mir etwas mehr erhofft. 3 Sterne.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Furbaby_Mom, 10.05.2021

    Als Buch bewertet

    *** Die ewige Sissi und ihr Kampf um Selbstbestimmung ***

    Michelle Marly beleuchtet mit ihrer mitreissenden Romanbiografie über den unvergessenen Weltstar Romy Schneider einen besonders interessanten Lebensabschnitt des 'Wiener Mädels', das für die Öffentlichkeit wohl ewig die jugendliche Kaiserin Elisabeth bleiben wird, nämlich jene Zeitspanne, in der Romy verzweifelt versucht, dem Image der Schnulzenkaiserin zu entfliehen und sich einen eigenen Namen am Theater zu machen. Das Werk umspannt die Jahre 1958 bis 1962 und lässt uns einen Blick hinter die Fassade der berühmten Persönlichkeit werfen.

    Bereits mit 14 Jahren steht die gebürtige Rosemarie Albach im Rampenlicht und beeindruckt Co-Stars und Regisseure mit ihrer selbstverständlichen, scheinbar mühelosen Professionalität und Disziplin. Eine normale Jugend mit harmlosen Vergnügungen und ersten, zaghaften Flirts bleibt ihr verwehrt, stattdessen schult man sie auf Perfektion und die wachsame Frau Mama ist rund um die Uhr an ihrer Seite.

    „»Lächle! Vergiss nicht zu lächeln, egal, was passiert.«“

    Lange Zeit nimmt sie den Drill von Mammi und Daddy als liebgemeinte Ratschläge zum Erfolg wahr, ehe ihr ausgerechnet die Bekanntschaft mit dem rüpelhaften Filmpartner Alain Delon, der trotz seines anfangs unausstehlichen Verhaltens ihre grosse Liebe werden wird, die Augen öffnet und sie dazu beflügelt, sich erstmals gegen die Pläne der Eltern zu wenden. Einen vierten Sissi-Teil lehnt sie kategorisch ab, da helfen auch keine 1 Million Mark in bar, die ihr unter die Nase gehalten werden.

    Ihr Neustart in Frankreich, wo sie sich am Theater etablieren möchte, ist alles andere als einfach. Abgesehen von der Sprachbarriere, die ihren beruflichen Ambitionen zunächst im Weg steht, geniesst Alain zwar die gemeinsame Zeit mit seinem "Puppelé" und sonnt sich in Romys Ruhm, sperrt sich allerdings gegen eine Hochzeit, die er als furchtbar bürgerlich empfindet. Lieber propagiert er freie Liebe. Auch hinsichtlich ihrer Karrierepläne befindet sich das junge Paar auf unterschiedlichen Pfaden: Alain sieht seine Zukunft im Kino, Romy möchte auf der Theaterbühne stehen. Ausnahmsweise hat ihre Mutter in Bezug auf Alain, dessen selbstverliebte, oftmals egoistische, rücksichtslose Art mich beim Lesen in den Wahnsinn trieb, recht: Er wird Romy nicht glücklich machen. Für ihn scheint das ganze Leben nur ein Spiel zu sein.

    „»Romylein, er ist kein Mann für dich. Alain ist viel zu schön. Den wirst du niemals für dich allein haben. Die Frauen machen es einem Mann wie diesem viel zu leicht.«“

    Das Zerwürfnis mit ihren Eltern nagt sehr an der familienorientierten Romy. Zwar ist sie ein Schauspielprofi, doch um Bestleistungen abzuliefern zu können, benötigt sie zwingend das Gefühl von Sicherheit und Harmonie in ihrem nahen Umfeld. Die Tatsache, dass Magda und deren Mann immer wieder Entscheidungen über Romys Kopf hinweg treffen, ohne auf ihre Wünsche einzugehen, ärgert sie zunehmend. Ihren leiblichen Pappi hingegen, Wolf Albach-Retty, verehrt sie über die Massen, obgleich sie sich jahrelang nicht sehen und er hauptsächlich durch Abwesenheit glänzt.

    Neben Alain Delon werden zwei weitere Personen Romys Weg zur Selbstverwirklichung prägen: Coco Chanel, die ihre enge Freundin und Ratgeberin wird, und der egozentrische Regisseur Luchino Visconti. Letzterer bringt Romy mental wie körperlich an ihre Grenzen und zu gerne hätte ich diesem Choleriker gehörig die Meinung gegeigt!

    Der Schreibstil der Autorin, die einst als Kind Magda Schneider kennengelernt hatte, ist ein Traum – eindringlich und warmherzig, bildreich und emotional. Bei vielen Formulieren kann man sich durchaus vorstellen, dass Romy diese tatsächlich gedacht bzw. ausgesprochen haben könnte. Häufig musste ich über die für Romy typisch unschuldige Wortwahl schmunzeln, etwa als sie sich im Vergleich mit den eleganten Französinnen "so klein und dick wie ein Wurm" fühlte.

    Viel zu früh verstarb diese beeindruckende Persönlichkeit, deren Mut zum Neuanfang - insbesondere zu Zeiten heftigen Gegenwindes seitens der erbarmungslosen Presse und der moralunterwandernden Druckausübung ihrer Familie - mich enorm beeindruckt hat. Trotz frühen Erfolges hatte es die Kaiserin der Herzen nicht leicht, haderte mit Selbstzweifeln und den hohen Ansprüchen, die sie sich selbst auferlegte. "»Im Theater und im Kino scheint mir alles zu gelingen, aber im Leben bin ich ratlos.«" Romy musste hart für ihr Glück kämpfen, blieb sich aber stets treu.

    Nicht nur für Fans der grandiosen Schauspielerin ist dieser wundervolle Roman absolut empfehlenswert, auch Liebhaber von historischen Frauenromanen sowie von Geschichten mit einer starken Protagonistin werden gewiss ihre Freude daran haben.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Booklooker, 27.02.2021

    Als eBook bewertet

    «Ich muss immer bis zum Äussersten gehen, selbst wenn es nicht gut ist. Ich liebe es, bis an die Grenzen des Möglichen zu gehen, im Beruf wie im Gefühlsleben.» (Romy Schneider)

    "Romy und der Weg nach Paris" ist bereits der 16. Band aus der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe", die im Aufbau Taschenbuch Verlag erscheinen. Nach ihren brillanten Büchern über Coco Chanel, Edith Piaf und Maria Callas konzentriert sich die Bestseller-Autorin Michelle Marly alias Micaela Jary auf Romy Schneider, eine viel zu früh verstorbene Schauspielerin, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich unvergessen ist. Sie erzählt von der Suche einer einmalig faszinierenden Frau nach ihrem Weg als Künstlerin, als Liebende – und nach sich selbst


    1958: Die junge Romy fühlt sich in einer Sackgasse gefangen. Als Sissi ist sie zum Weltstar geworden, doch sie ist es leid, immer nur das süsse Mädel zu geben. Sie träumt von einer Laufbahn als Charakterdarstellerin. Dann lernt die wohlbehütete Romy bei Dreharbeiten den noch unbekannten Alain Delon kennen – und verliebt sich in den rebellischen jungen Mann. Gegen den Willen ihrer Familie folgt sie ihm nach Paris. Doch Romys Karriere gerät ins Stocken, und schon bald erlebt auch ihre Liebe zu Alain eine Krise …

    Wie es sich für historische Romane gehört, ist dieses Buch in Sepia-Tönen gehalten. Es zeigt eine dunkelhaarige Frau in einem eleganten Kostüm, die versonnen auf den Eiffelturm blickt, ein klassisches Wahrzeichen der französischen Metropole, die das Leben von Romy Schneider auf eine nachhaltige Weise geprägt hat.

    Einfühlsam zeichnet Michelle Marly den Weg von Romy Schneider nach Paris nach. Paris bedeutete einen klaren Wendepunkt in dem Leben der wohlbehütet aufgewachsenen jungen Schauspielerin. Hier sollte sie sich von dem Image des "süssen Mädels", das durch den Historien-Schinken "Sissi" begründet worden war, lösen und zu einer ernstzunehmenden, viel beachteten Charakterdarstellerin heranreifen. Hier sollte sie Alain Delon, einen aufstrebenden, chronisch untreuen französischen Nachwuchs-Schauspieler, kennenlernen, der trotz seiner zahllosen Affairen die Liebe ihres Lebens gewesen ist. Hier sollte sie den exzentrischen Star-Regisseur Lucchino Visconti treffen, der sie bewusst gegen ihr biederes Image besetzte und ihr wichtige Rollen in seinem Theater-Stück "Schade, dass du eine Dirne bist" und weiteren Film-Produktionen anvertraute. Hier sollte sie die Bekanntschaft der desillusionierten, gealterten Modeschöpferin Coco Chanel machen, welche sie zu einer eleganten Frau von Welt formte und mit ihr vertrauliche Gespräche über die Liebe und das Leben führte.

    Das viel zu kurze Leben von Romy Schneider war kein Märchen, genausowenig wie das Leben der österreichischen Kaiserin. Berufliche Triumphe und private Niederlagen wechselten einander ab. Auf die (von ihren Eltern erzwungene) Verlobung mit Alain Delon folgte nicht die ersehnte Traum-Hochzeit, die von der Klatsch-Presse erwartet wurde. Zweifellos hegte Alain Delon tiefe Gefühle für sie, gab ihr ein Zuhause und lebte mit ihr unter einem Dach. Dennoch verweigerte er sich den bürgerlichen Konventionen, beharrte auf seiner persönlichen Freiheit und wollte sich nicht dauerhaft an sie binden. Letzten Endes sollte er sie für eine andere Frau verlassen, wie es die weise Modeschöpferin Coco Chanel ihr bereits vorausgesagt hatte.

    Michelle Marly versteht es wie keine andere Autorin, nüchterne Fakten mit echtem Leben zu füllen. Sie bringt uns eine gefühlsbetonte, sensible junge Frau näher, die sich von der ständigen Bevormundung durch die wohlmeinende Mutter und den geschäftstüchtigen Stiefvater freistrampeln, an ihre körperlichen und seelischen Grenzen gehen und ihre persönliche Unabhängigkeit teuer erkaufen musste. "Romy und der Weg nach Paris" ist ein literarisches Kunstwerk, das ich jedem Leser ausdrücklich ans Herz legen möchte.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M. H., 20.04.2021

    Als eBook bewertet

    „Romy und der Weg nach Paris“ ist ein weiterer Band aus der Reihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“, von denen ich schon ein paar gehört oder gelesen habe. Der Leser begleitet Rosemarie Albach von ihrer Jugend als „Sissi“-Darstellerin (die Filme habe ich nie gesehen und dieses Image wurde sie nie richtig los), über ihre Anfänge in Paris - immer unter Aufsicht von „der Mammi“ und „Daddy“. Klingt nach einem kleinen Mädchen, zu Beginn der Geschichte ist sie ein Teenager, ein „Wiener Mädel“, aber auch als Romy bereits volljährig und vermögend ist, behandeln die Eltern sie so. Romy darf praktisch keine Entscheidung selbst treffen, die Filme und Engagements wählen die Eltern aus, planen alles durch, verwalten die Gagen. Bürgerlichkeit und Spiessigkeit ist an der Tagesordnung, es läuft einfach alles so weiter, wie es immer war, ziemlich unspektakulär, trotz vieler Auftritte und Diners. Die Wahl der Freunde, besonders Romys Liebhaber, Alain Delon, ist den Eltern selbstverständlich nicht recht. Dank der (männlichen) Freunde in Paris, besonders Georges, in dessen Anwesenheit Romy auftaut, fängt die junge Frau endlich an, Dinge zu hinterfragen und sich ein wenig für ihr Vermögen zu interessieren. Dennoch hält „Daddy“ überall seine Hand drüber, als hätte er etwas zu verbergen. Mir ist er nicht ganz geheuer...Alain Delon ist widerspenstig, aufmüpfig, zu modern für die „bürgerliche“ Magda Schneider und Stiefvater Blatzheim. Nur eine „Verlobung“ für die Presse soll den Ruf der Tochter wieder geradebiegen...das „infant terrible“ und das dressierte Hündchen machen Männchen für die Öffentlichkeit - welch eine Farce - aber es funktioniert.Alain Delon bekommt auf einmal mehr Aufmerksamkeit als „Romylein“ - diesen Kosenamen würde ich mir als erwachsene Frau verbitten - und es stehen nicht mehr nur Filmangebote ins Haus, sondern auch das Theater lockt. Hier muss Romy erstmal Fuss fassen, im wahrsten Sinne des Wortes- eine Theaterbühne ist eben kein Filmset. Luchino Visconti lässt sie zunächst links liegen, dann treibt er sie an den Rand des Wahnsinns und schliesslich brilliert Romy, wie sie es sich gewünscht hatte. Dieser Abschnitt im Buch wird relativ kurz gehalten, ich fand Viscontis Benehmen gegenüber den Schauspielern unmöglich, sie mussten sich wirklich viel gefallen lassen. Den Abschluss der 3 grossen Kapitel bildet Coco Chanel, die eine Verwandlung an Romy vollführt. Die Bekanntschaft, oder kann man sagen, Freundschaft, der beiden unterschiedlichen Frauen liest sich sehr angenehm, deutlich menschlicher, liebenswürdiger und „echter“, als das Zusammentreffen mit Visconti (und manchmal auch mit Delon).Nachdem Romy Paris für sich auf Leinwand und Bühne gewonnen hat und eine bemerkenswerte Veränderung durchgemacht hat, werden im Nachwort die Jahre bis zu ihrem frühen Tod in Kurzform zusammengefasst. Die Mädchen-Darstellerin wollte man gerne sehen, Abweichungen von der Norm wurden belächelt und kritisiert - wann und wie war Romy wirklich glücklich? Meiner Meinung nach war sie immer auf der Suche nach Erfolg, Liebe, Ansehen, es gab Streit, Demütigungen, ... Dennoch interessant zu lesen, viel Neues für mich, das Buch mit dem angenehmen Schreibstil bekommt von mir 3,5-4 Sterne. Manche Passagen zogen sich, der Ablauf wiederholte sich, aber alles in allem eine, aus meiner Sicht, gelungene Präsentation der "Jungen Kaiserin"-Darstellerin.

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  • 4 Sterne

    Jürg K., 19.03.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext: Romy Schneider die grösste Schauspielerin ihrer Zeit. Es ist die Liebe zu Alain Delon, die sie nach Frankreich führt. Es ist Coco Chanel, die sie bleiben lässt. Die junge Romy Schneider begehrt auf. Statt sich auf das süsse Sissi-Image festlegen zu lassen, zieht Romy nach Frankreich zu ihrem Geliebten Alain Delon. Die deutsche Öffentlichkeit schäumt vor Wut, doch Romy geniesst Paris in vollen Zügen. Bald spricht sie fast akzentfrei Französisch, doch die Rollenangebote bleiben aus.
    Fazit: Auch mit diesem Buch hat die Autorin erneut einen Hit gelandet. Es ist eine Biografie von Romy und doch nicht. Mit dem Cover wird bereits der Genuss dieses Buches eingeläutet. Man erfährt, dass Romy mit Coco Chanel bekannt war. Sie hat auch den Kleiderstyl von Romy geprägt. Beim Lesen erfährt man auch, dass Romy eine andere Seite hatte. Man merkt bald, weshalb Romy den Schritt aus dem Leben gemacht hat. Ich habe mir meine Meinung so gebildet, dass ich sie verstehen konnte. Ich empfehle das Lesen dieses Buches ganz besonders. Man lernt eine andere Romy kennen.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 22.03.2021

    Als Buch bewertet

    Ein grosser Roman über die Suche einer einmalig faszinierenden Frau nach ihrem Weg als Künstlerin, als Liebende – und nach sich selbst...

    Meine Meinung zur Autorin und Buch:
    Michelle Marly, hat mich mit ihrem neusten Werk mal wieder sehr begeistert. Man spürt beim Lesen das hier ein Insider am Werk war, erstens stammt sie aus einer Künstlerfamilie und dazu kannte sie noch die Familie von Romy Schneider, da sie mit ihren Eltern dort oft zu Gast war, was es aber auch nicht einfach macht über Romy und ihre Familie zu schreiben, da kamen bestimmt viele persönliche Emotionen hoch. Durch diese Geschichte lernen wir sie endlich als den Menschen kennen, der sie wirklich war, und nicht was uns die Klatschpresse gerne weiss machen würden. Ehrlich gesagt ich habe Romy und ihre Mutter immer bewundert, sie strahlten immer so viel Wärme aus. Romy war eine sehr sensible Frau und zerrissene Frau, viel persönliches Glück hatte sie mit ihren Männern nicht, und der Tod ihres Sohnes brach ihr das Herz, so sehe ich es. Es war mehr als interessant diesen biografischen Roman zu lesen, er rief viele Erinnerungen wach, an Sissi, die Deutschmeister, Katja die ungekrönte Kaiserin, Die Spaziergängerin von Sanssouci, und viele mehr. Ich Danke der Autorin, das sie uns so viele Einblicke in das Seelenleben gab.

    Wer kann Romy Schneider schon vergessen, beim Lesen sah ich sie und ihre Mutter bildlich vor mir und hörte deren bezaubernde Stimmen und ihr Lachen. Aber ich bedaure sie auch , und bewundere ihre Disziplin als Schauspielerin. Eine richtige Kindheit und Jugend hatte sie eigentlich nicht. Wenn ich bedenke das sie mit 15 Jahren schon vor der Kamera stand. Immer stand sie im Rampenlicht, und an jeder Ecke lauerte die Presse. Die Verbindung zu ihrer Mutter war sehr innig und stark, da war ein Band das nicht zu trennen war. Aber für meinen Geschmack begluckte sie ihre Tochter zu sehr, der Stiefvater war mir sehr unsympathisch, raffgierig ihm ging es immer ums Geld. Ich konnte Romy verstehen, das sie es leid war immer das süsses naive Mädchen zu spielen, das sie die best bezahlte Deutsche Schauspielerin war, und eine Million DM ,1958 ausschlug, was damals eine ungewöhnliche hohe Summe war, da gehörte schon Mut zu. Schön fand ich es Horst Buchholz nochmals zu begegnen, kein Wunder das sie sich in ihn verliebte, er war schon ein verwegener Mann, vielleicht wäre sie mit ihm glücklich geworden. Alain Delon, verabscheute sie ja geradezu am Anfang, und wenn man es nicht gewusst hätte, hätte man nie gedacht das aus den beiden mal ein Liebespaar würde, auch wenn der Weg dorthin sehr steinig war. Romys Entscheidung an Alain Delon Seite und in Paris zu bleiben , war für sie bitter, man wandte sich von ihr ab, die Rollen blieben aus. Ich konnte sie sehr verstehen endlich mal anspruchsvolle Rollen zu spielen, kreativ zu sein, ihr wahres Ich hervortreten zu lassen. Ihre Begegnung mit Luchino Visconti , brachten ihr doch noch den grossen Erfolg, auf der Bühne wie im Film, auch Coco Chanel, machte aus ihr eine Pariserin, sie steilte sie zu einer mondänen Frau. Romy war die Grand Dame der 70er Jahre. Es war schön Romy für 4 Jahre zu begleiten und mit ihr Höhen und Tiefen zu erleben, mit ihr zu lachen und zu weinen.

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  • 4 Sterne

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    Bücher in meiner Hand, 15.03.2021

    Als Buch bewertet

    Dass Michelle Marly Biographie-Romane schreiben kann, wissen wir spätestens seit "Mademoiselle Coco und der Duft der Liebe". Nun nimmt sie sich einer weiteren Schauspielerin an, Romy Schneider, deren Eltern die Autorin persönlich kannte. Aus meiner Sicht war das keine leichte Aufgabe.

    Ich habe sie geliebt, die Sissi-Filme, die wir uns als Kinder immer an Weihnachten anschauten. Jedes Jahr, es war Tradition, zusammen mit den Nachbarskindern. Erst nach ihrem Tod 1982 nahm ich die Schauspielerin Romy Schneider dahinter war und erfuhr, dass Romys Mutter in den Filmen mitspielte. Nochmals einige Jahre später las man in den Zeitungen, dass die reale Romy wie die Sissi, die sie so grandios verkörperte, im realen Leben selten richtig glücklich war und dass sie oft geliebt haben soll.

    Alain Delon zum Beispiel. Um diese Liebe geht es in "Romy und der Weg nach Paris", der im April 1958 beginnt.

    Auf ihrem Weg nach Paris und kurz vor dem ersten Zusammentreffen mit Alain Delon ist und steht die junge Romy am Anfang dieses Romans. Sie findet den Typen furchtbar - wie wir alle wissen, änderte sich dies rasch. Wie dies vonstatten ging, erzählt uns die Autorin in ihrem neuen Buch.

    Die Beziehung zu Alain Delon brachte Romy karrieremässig anfangs nichts, dafür startete Alain durch, und Romy wurde eifersüchtig. Bis sie mit einem gemeinsam Theaterstück Erfolg hatten.

    Michelle Marly wusste, wie sie die Leserinnen rumkriegt - Romys "Ja, Mammi" hatte ich jedesmal, wenn ich es las, hörbar in den Ohren. Da brachen sich auf jeden Fall die Sissi-Filme durch. Doch nicht nur diese Erinnerungen rief Michelle Marly bei mir wach, auch jene an verschiedene Bücher und Filme wie "Montpi".

    Der Roman beleuchtet zeitgleich zur Beziehung mit Alain Delon tatsächlich viel mehr Romys Entwicklung vom braven bürgerlichen angepassten und unselbständigen Wiener Mädchen zu einer eigenständigen Schauspielerin.

    Michelle Marly deutete, manchmal sehr leise, dann wieder lauter, Dinge an, die viel später in Romys Leben tragischerweise einen Höhepunkt fanden. Dass Romy sehr lange keine Ahnung von ihren Finanzen hatte zum Beispiel. Denn immer hat die Filmproduktion oder Romys Mutter, im finanziellen Bereich vor allem ihr Stiefvater alles für Romy arrangiert. In diesem Punkt blieb Romy leider abhängig, auch wenn es ihr sonst gelang autonomer zu werden und sich von der engen Bevormundung ihrer Familie zu lösen.

    Es war interessant zu lesen, wie sich Romy von ihrer Paraderolle Sissi abwendete und sich gegen einen vierten Sissi-Film wehrte. Von den Deutschen und Österreichern deswegen nicht mehr geliebt, von den Franzosen noch nicht, arbeitet Romy extrem hart an sich, um auf Bühnen dieser Welt zu brillieren.

    1962, endlich richtig angekommen in Paris, zu einer ernst zu nehmenden Schauspielerin und erwachsen geworden, endet dann auch dieser Roman - sehr abrupt. Ich kann mir vorstellen, dass der richtige Zeitpunkt für das Ende des Romans schwierig zu wählen war, und wahrscheinlich war dies auch das einzige perfekte Momentum, dennoch war das Ende viel zu plötzlich da.

    Nichtsdestotrotz hat Michelle Marly die Aufgabe, uns Leserinnen einen sehr wichtigen Teil von Romy Schneider näher zu bringen, gut bewältigt.

    Fazit: Interessanter Einblick in das Leben von Romy Schneider, die mit viel Disziplin aus dem Schatten der Sissi-Rolle herausfand.
    4 Punkte.

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