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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lulu2305, 28.10.2018

    Als Buch bewertet

    Ein Roman einer Art, die ich so eigentlich eher nicht lese.. Ich habe das Buch durch eine Rezension bei Weltbild gewonnen und bin ganz unvoreingenommen an die Geschichte herangegangen... Und was soll ich sagen? Sie hat mich begeistert.
    In "Kleine Feuer überall" zeichnet die Autorin Celeste Ng ein realistisches Bild von einem "perfekten" kleinen Ort. Niemand dort darf aus der Reihe tanzen. Jede Familie ist perfekt und "normal". Anders sein ist eigentlich keine Option und Wohltätigkeit wird grossgeschrieben.
    Als Mia und ihre Tochter Pearl nach Shaker Heights ziehen, nimmt die Geschichte ihren Lauf und zeigt sich, dass eben auch in einer "perfekten" Gemeinde jeder Mensch seine Sorgen und Probleme hat und das der nach Aussen gewahrte Eindruck nicht immer das widerspiegelt was innerhalb der Häuser und Menschen wirklich vorgeht.
    Ein wirklicher schöner und realitätsnaher Roman den ich sehr gerne gelesen habe!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    KiW, 19.04.2018

    Als Buch bewertet

    Richtig oder falsch!?

    Mir hatte bereits die Leseprobe zu "Kleine Feuer überall" gefallen, obwohl man dort nur von einem Feuer im Haus der Familie Richardson erfährt. Worum es in diesem Buch gehen sollte, war mir nicht klar und auch der Titel verwirrt mich etwas. Doch jetzt, nachdem ich das Buch aus den Händen gelegt habe, bin ich begeistert! Der Titel passt sooo gut!
    Ich möchte an dieser Stelle aber gar nichts zum Inhalt sagen, das würde meiner Meinung nach zu viel verraten. Mir fallen da spontan eher ein paar Sätze ein, die zu diesem Buch passen:
    - Gibt es richtig und falsch?
    - Jede Geschichte hat zwei Seiten.
    - Wie würde ich handeln?
    - Wie wichtig ist Reichtum?

    "Kleine Feuer überall" regt zum Nachdenken an und für mich ist es schon jetzt ein Highlight aus 2018! Klare Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    orfe1975, 05.03.2018

    Als Buch bewertet

    Endlich mal wieder ein spannender, interessanter Kleinstadtroman!

    Ich habe die Leseprobe verschlungen und war davon beeeindruckt, wie genial die Autorin die Bewohner dieses Städtchens beschreibt, wie skurril die Regeln der Stadt sind. Im Wahrsten Sinne des Wortes gibt es überall kleine Feuer: Kleine Brandherde, die zwischen den Bewohnern ausgetragen werden. Jede Menge Fragen tun sich auf: War Izzy wirklich die Brandstifterin? Was hat das Kennenlernen von Pearl mit Moodys Familie mit all dem zu tun? Die Sprache ist flüssig und die Autorin verfügt über eine gute Beobachtungsgabe. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich der Roman weiterentwickelt. Das Buch landet auf jeden Fall auf meiner WuLi!

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ladybella911, 07.03.2018

    Als Buch bewertet

    Wenn ein(e) Autor(in) mich schon mit den ersten Sätzen so packt, dass ich meine, mitten im Geschehen zu stehen, dann weiss ich sofort: Dieses Buch möchte ich lesen.
    Dazu noch das Flair eines noblen, amerikanischen Vorortes und gleich zu Anfang ein Ereignis, worüber sich die Leute die Mäuler zerreissen, und eine Familie, die eigentlich der „American Dream“ sein könnte – da möchte ich unbedingt wissen, wie es zu der Katastrophe kam, was dahintersteckt, und vor allen Dingen, wie es weitergeht. Dieses Buch möchte ich unbedingt lesen!!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buechereule89, 17.03.2018

    Als Buch bewertet

    Die ersten Seiten zu Celeste Ngs neuem Werk lesen sich recht vielversprechend. Gleich zu Beginn wird ein Bezug zum Titel des Buches hergestellt: Buchstäbliche kleine Feuer sind entfacht und wirbeln das Leben einer - wohl nur auf den ersten Blick - perfekten Vorzeigefamilie durcheinander. Aber auch im übertragenen Sinne scheinen kleine Feuer überall die Handlung voranzutragen. Denn es zeigt sich gleich zu Beginn, dass die Idylle in Shaker Heights mehr Schein als Sein ist. Die Autorin schafft es, den Leser durch detaillierte Beschreibung in die Scheinwelt des wohlhabenden Vorortes einzuführen. Man kann sich die gleich gestrichenen, prachtvollen Häuser mit ihren akkuraten Vorgärten und die Menschen, die dort leben und hinter den makellosen Gardinen nach dem nächsten örtlichen Skandal Ausschau halten, sehr gut vorstellen. Allerdings waren mir manche Beschreibungen auch etwas zu ausführlich; beispielsweise die Schilderung der künstlerischen Arbeiten von Mia. Dennoch hat der kurze Eindruck gereicht, mir Lust auf mehr zu machen. Ich bin neugierig, welche Geheimnisse unter der Asch noch zum Vorschein kommen.

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  • 3 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 01.07.2018

    Als Buch bewertet

    Shaker Heights ist als Vorort von Cleveland, Ohio, eine Reissbrett-Idylle für wohlhabende Leute. Das Leben dort unterliegt gesellschaftlichen Zwängen, es wirkt vorbestimmt, ist geprägt von einer gewissen Gleichmacherei, alles ist darauf ausgerichtet, dass die nächste Generation ebenfalls eine Karriere hat. Also, Highschool, Elite-College und Elite-Uni. Auf diesem Weg wird man maximal unterstützt. Aber wehe, man passt nicht ganz ins Schema. Als Blitzableiter erntet man dann sämtlichen Groll, den alle unterschwelligen Probleme verursachen.

    Mich hat die Konstellation der vielen Hauptcharaktere sehr stark die 90er Jahre Serie „Beverly Hills 90210“ erinnert. Es gab jeweils einen männlichen und einen weiblichen Schönling, einen Nerd und und eine Rebellin. Allesamt sind sie Kinder der Familie Richardson. Um das 90210-Bild zu vervollständigen gibt es noch Pearl, die in einer Mietwohnung lebt. Sie vervollständigt die Gruppe als finanziell gesehen „Arme“, aber intellektuelle Persönlichkeit. Lange Zeit schien es, als würde sich Celeste Ng in der Beschreibung dieser Charaktere und ihrer täglichen Handlungen verlieren. Deshalb habe ich mich auch eine ganze Weile mit der Geschichte schwer getan.

    Nach meinem Empfinden nimmt die eigentliche Handlung erst in der zweiten Hälfte des Buches Fahrt auf, die mir dann auch ziemlich gut gefallen hat. Celeste Ng spricht gesellschaftspolitische Probleme wie Rassismus und Ungleichverteilung von arm und reich an. Sie zeigt auf, wie Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten mit einer Notlage umgehen, was sie als Notlage empfinden und was sie zu tun bereit sind, um ihr Problem zu lösen. Sie beleuchtet dabei sehr intensiv die jeweiligen Gefühlslagen der Charaktere.

    Am nächsten bin ich Mia gekommen. Als Künstlerin ist sie ständig auf der Suche nach neuen Inspirationen. Mit ihrer Tochter Pearl zieht sie quer durchs Land von Ort zu Ort. Sie lebt so viel wie möglich ihren Traum, mit künstlerischer Fotografie Statements zu setzen. Dafür ist sie bereit, mehreren schlecht bezahlten Nebenjobs nachzugehen. Durch ihr Geheimnis ist sie allerdings auch immer ein bisschen auf der Flucht.

    Die Charaktere der Familie Richardson haben mich bis auf die rebellische Izzy überhaupt nicht berührt. Izzy mit ihren „Macken“ ist für mich das Ergebnis von zu viel Liebe und Zuneigung. Ihre Eltern sind kurz davor, ihr eigenes Kind damit zu erdrücken. Das alles nur aus Angst, Izzy könnte etwas zustossen.

    Insgesamt war „Kleine Feuer überall“ okay, aber auch nicht mehr. Die Charakterstudie war mir einfach zu umfangreich. Die Parallelen zu Beverly Hills 90210 waren mir persönlich zu stark.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Monika T., 23.03.2018

    Als Buch bewertet

    Die Leseprobe beginnt damit, dass Elena durch den Rauchmelder aus ihrem Schlaf geweckt wird. Überall in den Schlafzimmern des Hauses sind Feuer gelegt und nachdem sie festgestellt hat, dass keiner mehr im Haus ist, flüchtet sie nach draussen. Anscheinend ist ihre Tochter Izzy für den Brand verantwortlich. Der Roman lässt sich kurzweilig und angenehm lesen. Ich würde sehr gerne wissen, wie es weitergeht und das Buch zu Ende lesen.

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  • 3 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Herta P., 15.03.2018

    Als Buch bewertet

    Der Anfang fängt sehr ruhig an und doch macht er neugierig auf mehr .
    Ich würde schon gern mehr davon lesen.

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  • 2 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anke T., 26.03.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch ist an sich ganz gut geschrieben und interessant, aber irgendwie fehlen noch einige Zusammenhänge.
    Es wird kurz über die Familie berichtet, die Eltern und Kinder und deren Haus, das sie vermieten. Doch was genau mit dem einen Kind ist, dem sie unterstellen das eigene Haus abgebrannt zu haben, wird nicht gesagt.

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  • 5 Sterne

    Astrid, 09.04.2018

    Als Buch bewertet

    Auf einmal ist dort Feuer, überall – in jedem Schlafzimmer. Was würden wir tun, wenn all unsere Habseligkeiten den Flammen zum Frass vorgeworfen werden.
    Mrs. Richardson steht einfach fassungslos vor ihrem niederbrennenden Haus und resümiert die vergangenen Wochen. Was ist passiert? Wie konnte das geschehen?

    Es waren viele kleine Momente, viele kleine Puzzleteile, die die Situation zum eskalieren gebracht haben. Vielleicht begann es mit dem Einzug der allein erziehenden Künstlerin und deren Tochter, die schnell eine Freundin der Familie wurde. Vielleicht war es aber auch schon die Überfürsorge für die jüngste Tochter der Familie? Vielleicht aber auch die Geheimnisse eines jeden, die langsam – wie bei einem überquellendem Fass – ans Tageslicht kamen? Was es auch immer war, eins ist ganz gewiss, die kleinen Feuer, die brannten schon bevor die Schlafzimmer entzündet wurden.

    Auch in ihrem zweiten Roman gibt uns Celeste Ng einen detaillierten Einblick in das Leben ihrer Hauptfiguren. In Kleine Feuer Überall haben wir zwei Familien, deren Art zu Leben nicht unterschiedlicher sein könnte. Im Gegensatz zur strukturierten und fast zum Ideal stilisierten Familie Richardson, steht Künstlerin Mia mit ihrer Tochter Pearl für Chaos, Freiheit und dem Künstlerleben. Doch Mrs. Richardsons Sohn Moody und Pearl werden schnell Freunde. Während er in ihr das exotisches, schlaue Mädchen sieht, hat Moody alles, was Pearl nie hatte: Stabilität, ein Zimmer und Geschwister. Und so erzählt Celeste Ng von einer aufkeimenden Freunschaft, von Eifersucht, verpassten Chancen, Geheimnissen und Missverständnissen.

    Erzählt wird im Perspektivenwechsel, damit jeder Charakter seine eigene Geschichte und seinen eigenen Raum kriegt. Wie ein kleines Netz ziehen sich die einzelnen Handlungen durch die Erzählung, bis wir am Ende angekommen sind und vieles sich erklärt – oder auch in Flammen steht. Gekonnt und auf einem sprachlich wunderbaren Niveau führt uns Celeste Ng von einem Thema zum Nächsten: von dem Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern, um Identität, im Bezug auf die Rasse, aber auch im familiären Kontext, um Geheimnisse, um Tabuthemen, wie Abtreibungen und Adoption. Es ist viel für so ein kleines Buch, wirkt aber an keiner Stelle überladen, sondern genau richtig. Die Themen schmiegen sich an die Geschichte, sind ein Teil von ihr und wirken zu keinem Zeitpunkt gewollt. Auch die Charaktere sind stimmig, in dem grossen Ganzen geht keiner unter, auch nicht die Nebencharaktere und -geschichten.

    Wer also schon das Erstlingswerk Was ich euch nicht erzählte mochte, der wird auch Kleine Feuer überall zu schätzen wissen. Doch auch für die Celeste Ng noch ein neuer Name ist, sollte der Roman eine wahre Freude sein: tiefsinnig, hervorragend und bemerkenswert.

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  • 5 Sterne

    Maria B., 30.03.2018

    Als Buch bewertet

    Schwierige Verhältnisse hinter glatter Fassade
    Das Buch führt eine perfekte, voll durchgeplante, makellose Welt vor, in der sich die Zukunft stabil, geregelt und gesichert in Aussicht stellt. Eigentlich kann gar nichts mehr schiefgehen, wenn ihre Bewohner in den vorgezeichneten Bahnen bleiben, dem Ideal weiterhin entsprechen und nur ja nicht an Veränderungen und Durchmischung denken. Doch genau das trifft ein, als die Anwaltsfamilie Richardson aus der oberen Mittelschicht einen Teil ihres Hauses an eine alleinerziehende, nomadenhafte Künstlerin vermietet. Auch der Ortsteil selbst, in dem die Richardsons leben, ist durch einen Streit aus dem Gleichgewicht geraten, eine beginnende Unordnung droht die herrschende Idylle zu kippen. Überhaupt scheint Shaker Heights hinter der Zeit herzuhinken.
    Da können kleine, noch metaphorische, Feuerchen nicht ausbleiben, die sicher bald hätten gelöscht werden können. Doch nach und wachsen sie zu grösseren Flammen und werden zu einem realen Brand, der brüllend um sich greift.
    Beim Lesen habe ich mich manchmal gefragt, wieviel vom Geschehen Traum und wieviel Wirklichkeit ist. Was steckt eigentlich hinter allem? Wo hat dieses Feuer denn seine erste Nahrung finden können? Der Roman beginnt in der Gegenwart, als die Familie fassungslos vor ihrem brennenden Haus steht. In Rückblicken lernt der Leser das fortlaufende Geschehen immer wieder aus einer anderen Sicht kennen und verstehen. Celeste Ng greift dabei weit in die Tiefe und wirft wichtige und grundsätzliche Fragen auf.
    Der Erzählfluss ist ein stetes Auf und Ab, was oftmals auf Kosten der Spannung geht. Ich hätte mir vor allem für den Anfang mehr Drive gewünscht, weniger zäh und langatmig, denn am liebsten hätte ich das Buch wieder aus der Hand gelegt. Die Personen wirken zu Beginn noch etwas grau und schal, sie entwickeln ihre Farbe und Konsistenz erst relativ spät, was die Spannung dann jedoch stark steigen lässt. Ein wahrer Blumenstrauss an Charakteren breitet sich vor dem Leser aus.
    Ich war schon begeistert von Celeste Ngs erstem Buch, "Was ich euch nicht erzählte" und empfehle die "Kleinen Feuer" allen, die noch mit Genuss und Geduld zu lesen verstehen. Hoffentlich gibt es bald ein weiteres Werk der Autorin in deutscher Übersetzung!

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  • 5 Sterne

    Inge W., 27.07.2018

    Als Buch bewertet

    Dieser Roman ist die Perle der Saison. Die Künstlerin Mia die es nirgendwo lange aushielt und ihre 16 jährige Tochter Pearl sind weit gereist, sind moderne Nomaden in den USA und schlagen immer dort ihre Zelte auf, wo Mia gerade ein neues Projekt kreieren möchte. Das Fernweh der Mutter bestimmte weitgehend die Kindheit des Mädchens, nun soll sie ausgerechnet in einer spiessigen Plansiedlung Wurzeln schlagen. Doch Mia weiss, dass Pearl wachsende Sehnsucht nach Sesshaftigkeit verspürt. Deshalb, in der Plangemeinde "Shaker Heights" bei Cleveland - sehr geordnet mit frisch getünchten Villen und von Menschen bewohnt, die nach aussen hin perfekt wirken - mietet Mia kuzerhand eine Wohnung. Ihre Vermieter sind die Richardsons, ein erfolgreiches Paar - er Jurist, sie Journalistin - mit vier fast erwachsenen Kindern. Diese beiden absolut unterschiedlichen Welten prallen aufeinander, als sich Pearl mit den Kindern der Richardsons anfreundet. Neugier und wechselseitige Anziehung sind stark. Und so dauert es nicht lange, bis uneingestandene Gefühle hochkochen, lang gehütete Geheimnisse ans Licht kommen, tief verankerte Weltanschauungen ins Wanken geraten und überall viele kleine Feuer zu lodern beginnen. "Kleine Feuer überall" ist psychologisch fesselnd; der Roman kommt wohl stilistisch als auch inhaltlich zunächst leichtfüssig daher, um ganz still und heimlich eine intensive, bleibende Wirkung zu entfachen. Er lebt von den wunderbaren und vielfältigen Charakteren. Ein grossartiges Gesellschaftsbild, privilegierte und vermeintlich primitive Familie stossen aufeinander. Beide Seiten stürzen ins Unglück und was war der Auslöser? Dieser Roman ist ein absoluter Glücksgriff. Es geht um Vorurteile, Kleinstadtleben, um Beginnen und Aufhören, um Liebe, um Familie und um Träume. Eine sehr ungewöhnliche und berührende Geschichte, zu empfehlen für Leser, die gern zwischen den Zeilen lesen und mitdenken. Er lässt sich so einfach lesen und ist doch so tiefsinnig und regt die eigenen Gedanken an. Was hat Izzy wohl dazu bewogen, das elterliche Haus im idyllischen Vorort anzuzünden? Es erscheint dem Leser zunächst so unwirklich und wird doch im Laufe der Geschichte so deutlich. Ein wunderbares Werk, sanfte und eindringliche Lektüre grossartig erzählt.

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  • 5 Sterne

    J. M., 14.04.2018

    Als Buch bewertet

    Das Buch Kleine Feuer überall? Von Celeste Ng ist ihr zweites Roman nach ihrem gepreistem ersten Roman „Was ich euch nicht erzählte“. Das Buch handelt von der gutsituierten Familie Richardson, welche in Shaker Heights lebt, einem Vorort von Cleveland Ohio. Einem Ort wo nur reiche Familie leben und dazu zählen auch die Richardson. Bill ist Partner in einer Sozietät, Elena arbeitet als freie Journalistin für eine kleine lokale Zeitung. Sie haben vier Kinder. Alles scheint perfekt in dieser Siedlung, wo alles geregelt ist, sogar der Fassadenanstrich und wann und wie der Rasen gemäht wird. Alles verläuft nach festgelegten Regeln. Elena hat dieses Prinzip verinnerlicht und duldet auch nach aussen keine Abweichungen in ihrer scheinbar perfekten Familie. Eines Tages brennen in ihrem Haus kleine Feuer in allen Schlafzimmern der Familie Richardson gleichzeitig. Ganze Familie war zum Zeitpunkt des Ausbruchs abwesend. Nur Izzy ist und bleibt verschwunden. Alle verdächtigen die Izzy, die auch vor den Nachbarn für nicht so ganz „normal“ gehalten wird.Ist aber wirklich die 15 Jährige schuld? Warum hätte sie das tun sollen? wo ist sie eigentlich? Viele offene Fragen.
    Die Richardsons vermieten noch ein kleineres Haus, und in dieses zieht die Fotografin Mia mit ihrer Tochter Pearl, 15 Jahre alt. Sie sind das Gegenteil zu den Richardsons, nicht sesshaft, nicht reich und so gar nicht in die durchstrukturierte Gemeinde passend. Ab den Moment als sich Pearl freundet sich mit den Richardson-Kindern an und Izzy fühlt sich von Mia magisch angezogen und verstanden wird alles anders. Das leben den beiden Familien wird sich verändern.
    Aber das ist nicht der einzige Konflikt der in dem Buch vorgestellt wird. Es gibt’s andere Bewohner von Shaker Heights die für Aufregung sorgen.
    Sehr starkes, emotionales und spannendes Buch was über interessante Thematiken berichtet wie Freundschaft, Mutterschaft, Werte und andere. Was mir auch sehr gefiel war die Intensität mit der die Autorin die Protagonisten vorstellte, somit könnte man sich die Personen sehr gut vorstellen und manchmal auch darin versetzen können.
    Sehr empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    Glücksklee, 08.05.2018

    Als Buch bewertet

    Uneingeschränkte Leseempfehlung!

    Nach „Was ich euch nicht erzählte“ legt die Autorin Celeste Ng mit „Kleine Feuer überall“ ihren zweiten Roman vor. „Was ich euch nicht erzählte“ zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, daher war ich entsprechend neugierig auf den „Neuen“ aus der Feder von Celeste Ng und meine Erwartungen entsprechend hoch.
    Zur Handlung
    Worum geht es in „Kleine Feuer überall“ eigentlich? In einem malerischen Vorort, so scheint es, führt Celeste Ng ihren Lesern eine augenscheinliche Bilderbuchfamilie vor Augen: Die Richardsons. Vater, Mutter, vier Kinder. Nur die Jüngste rebelliert offensichtlich und sichtbar gegen die starren Regeln und Konventionen, die das Leben in Shaker Heights ausmachen. Und dann tritt eine ganz und gar unkonventionelle Familie in das Leben der Richardsons. Die neuen Mieter der Mutter (die Künstlerin Mia und ihre Tochter Pearl) sind für nahezu alle Familienmitglieder auf die eine oder andere Art faszinierend. Während diese beiden Familien sich erst näherkommen, entwickelt sich aus der Unterschiedlichkeit der beiden Lebensmodelle und vor dem Hintergrund wohlgehüteter Geheimnisse eine Anspannung, die sehr wohl zu Feuer und Rauch führen kann…
    Meine Meinung
    Auch wenn die Handlung relativ einfach klingt, fasziniert es mich, wie es der Autorin gelingt, dass man so unglaublich gefesselt ist von den Charakteren, den Situationen und Bildern, die einem vor Augen geführt werden. Es ist eine Kunst, wie die Autorin gezielt einzelne Puzzleteile Stück für Stück zusammenfügt und emotional fesselnd eine Geschichte von Familie, von Träumen und Hoffnungen, von Selbstbild und Fremdbild, von Schein und Sein und noch vielem mehr erzählt. Eindringlich werden einem die verschiedenen Charaktere und deren Beweggründe nähergebracht, sodass einen die Ereignisse wirklich erschüttern und mitnehmen. Von mir erhält „Kleine Feuer überall“ daher definitiv fünf von fünf Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Fornika, 04.04.2018

    Als Buch bewertet

    In Shaker Heights ist die Welt in Ordnung. In der ersten vollends geplanten Stadt sind nicht nur die Strassen wie sauber mit dem Lineal gezogen, sondern es herrscht überall Idylle, Freundlichkeit und Glück. Die Familien sind stabil, die Kinder allesamt schlau und ohne grössere Probleme. So scheint es zumindest. Als die Familie Richardson ihr Heim abgebrannt vorfindet, löst sich schnell der glänzende Lack, der die Probleme bisher kaschiert hat.

    Schon in „Was ich euch nicht erzählte“ hatte mich die Autorin mit ihrer Erzählkunst eingefangen, sodass ich mit entsprechend hohen Erwartungen ans neue Buch gegangen bin. Enttäuscht wurde ich nicht, wieder einmal hat mich Celeste Ng mit ihrem feinen, leisen Stil in ihren Bann gezogen. Sie versetzt den Leser in die idyllische Kleinstadt, die Dynamik der Gemeinde wird hervorragend aufgegriffen und schnell kann man sich als Leser in die verschiedenen Figuren einfühlen. Dass hier nicht alles Gold ist was glänzt, das hat man als Leser schnell begriffen, die Enthüllungen sind trotzdem bisweilen überraschend. Gerade das langsame Entwickeln der Handlung, gepaart mit intensiven Gefühlen und einer zunehmend Beklemmung, machten für mich den Reiz der Geschichte aus. Ng zeichnet ihre Figuren sehr menschlich, jeder wird sich in irgendeinem Protagonisten wiederfinden können. Man kann ihre Gedanken und Handlungen immer gut nachvollziehen, verstehen muss man ja nicht jeden. Die Autorin greift eine Vielzahl an gesellschaftlichen Themen auf, von Rassismus über kulturelle Unterschiede bis hin zu der Frage was eine gute Mutter/Familie ausmacht. Es werden oft beide Seiten beleuchtet, immer wird der Leser jedoch zum Nachdenken angeregt. An mancher Stelle hätte ich mir die Handlung etwas extremer gewünscht, dass die Protagonisten noch mehr wagen, noch mehr ihr wahres Ich zeigen. Doch unterm Strich hat mich „Kleine Feuer überall“ sehr angesprochen und ich habe es sehr gerne gelesen.

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  • 5 Sterne

    Gisela R., 25.03.2018

    Als Buch bewertet

    Ich sehe ein Siedlungshaus im Villenstil und ganz viel leicht bewölkten Himmel. Die Aussage dieses Covers trifft schon ziemlich gut den Inhalt der Geschichte.
    Eine gutbürgerliche Familie mit 4 Kindern, Mutti hält sich für etwas Besseres und was ihre Kinder so unternehmen, kümmert sie eher weniger. Hauptsache, der gute Ruf bleibt gewahrt.
    Dann tritt auf einmal die alleinerziehende und etwas unkonventionelle Künstlerin Mia mit ihrer Tochter Pearl in Frau Richardsons Leben, sie zieht in ein kleines, von den Richardsons nicht genutztes Haus in deren unmittelbarer Nähe und als Frau Richardson eine Putzfrau benötigt, stellt sie Mia ein, die das eher widerwillig annimmt, spürt sie doch das wohltätige Almosen dahinter. Aber durch diese neue Arbeit kann Mia ihre bisherigen kleinen Jobs aufgeben und sich mehr ihrer Kunst, der Fotografie, widmen.
    Pearl und die Kinder der Richardsons freunden sich an und auch Mia wird durch ihre liebevolle Art bald von den Kindern ins Herz geschlossen, ist sie doch so anders, als die eigene Mutter. Mia hat immer ein offenes Haus und ein offenes Herz für alle Kinder.
    Die fast vergessene eigene Geschichte von Mia und Pearl tritt dann durch ein aktuelles Ereignis wieder in den Vordergrund und nicht nur das, auch im Zusammenleben der Teenager gibt es das eine oder andere unerwartete Vorkommnis. Alles spitzt sich dramatisch zu und endet damit, dass Izzy, die Jüngste der Richardsons, eine Aussage von Mia wörtlich nimmt : manchmal muss man alles abbrennen und von vorn anfangen. Nach dem Brand ist die Erde fruchtbarer und Neues kann wachsen. Genauso ist es bei den Menschen. Sie finden einen Weg und fangen von vorne an...

    Dieses Buch hat mein Herz berührt und ich habe es in kürzester Zeit durchgelesen. Es ist erschreckend, wie viel Böses allein durch Missverständnisse entstehen kann. Ein absolut lesens- und empfehlenswerter Roman.

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  • 5 Sterne

    Readaholic, 10.05.2018

    Als Buch bewertet

    Wie Phoenix aus der Asche
    Die Geschichte handelt von zwei Familien: der gutsituierten Familie Richardson mit ihren vier Kindern und ihren Mietern, der alleinerziehenden Mia Warren und ihrer Tochter Pearl.
    Das Leben dieser beiden Parteien könnte unterschiedlicher nicht sein. Familie Richardson lebt seit jeher ein bürgerliches Leben in der Mustergemeinde Shaker Heights, in der alles und jedes geregelt ist, sogar die Farbe, in der die Häuser gestrichen sein dürfen, während die unkonventionelle Künstlerin Mia von Gelegenheitsjobs lebt und mit ihrer Tochter ein Nomadenleben führt. Sobald Mia eines ihrer Kunstprojekte zu Ende gebracht hat, ziehen sie weiter. Dieses Mal soll es anders werden, sie wollen sich in Shaker Heights niederlassen, doch die äusseren Umstände lassen dies nicht zu.

    Gleich zu Beginn brennt das Haus der Richardsons ab. Offensichtlich handelt es sich um Brandstiftung. Der Verdacht drängt sich auf, dass die jüngste Tochter der Richardsons, Izzy, dafür verantwortlich ist.
    Wie es dazu kam, wird dem Leser nach und nach klar. Während es Pearl sehr zu den Richardsons zieht, ist Izzy fasziniert von Mia und ihrer Kunst. Mia, die zunächst nicht viel mit dem Rest der Richardsons zu tun hat, beginnt auf Bitte von Mrs. Richardson, die glaubt, ihr damit einen Gefallen zu tun, als Haushaltshilfe stundenweise bei ihren Vermietern zu arbeiten und bekommt so einen guten Einblick in deren Leben. Gleichzeitig beginnt Caroline Richardson, die als Journalistin für eine Lokalzeitung arbeitet, in Mias Leben herumzuschnüffeln. Sie ahnt, dass Mia ein Geheimnis hat, das sie unbedingt aufdecken will...
    Die Leseprobe von „Kleine Feuer überall“ sprach mich nicht sonderlich an, aber ich muss sagen, der erste Eindruck hat getrogen, denn es ist ein wundervolles vielschichtiges und fesselndes Buch, das mich nicht losliess.

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  • 5 Sterne

    dreamer, 08.05.2018

    Als Buch bewertet

    Genauso grossartig wie der erste Roman

    Ihr mochtet den ersten Roman von Celeste Ng (Was ich euch nicht erzählte) aus dem Jahr 2016? Dann werdet ihr auch den neuen Roman (Kleine Feuer überall) lieben.
    Wiederum schafft es Celest Ng, eine Reihe von Charakteren vorzustellen, die ausgearbeitet und lebendig wirken. Hat man den Roman ausgelesen, fragt man sich, wie es mit ihnen allen weitergeht. Wie entwickelt sich der weitere Lebensweg von Izzy? Was hält das Leben noch für Mia und ihre Schwester Pearl bereit? Sie alle sind mir während ich „Kleine Feuer überall“ gelesen habe, ans Herz gewachsen. Es sind mehrdimensionale Charaktere, die sowohl gute als auch schlechte Seiten besitzen. Man kann ihre Handlungen von einem neutralen Standpunkt aus absolut nachvollziehen - anhand der von der Autorin bereitgestellten Informationen und Hintergründe.
    Das beschauliche Vorstadtleben, das man vielleicht aus amerikanischen TV-Serien kennt, wird einem vor Augen geführt mit all den Vorgaben, den kleinen und grossen, ausgesprochenen und nicht ausgesprochenen Regeln, die damit einhergehen, wenn man dazugehören will. Aber Celeste Ng hebt auch den Schleier und gewährt einen Blick hinter die Kulissen. Entsprechen die Handlungen von Mrs. Richardson wirklich den Idealen, die sie sich auf die Fahnen geschrieben hat? Ist Izzy wirklich so ein Unruhestifter, wie ihre Mutter immer annimmt?
    Sprachlich wunderschön und emotional berührend erzählt Celeste Ng eine Geschichte, die einem im Gedächtnis bleiben wird. Fünf Sterne von mir für diesen Roman!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 11.04.2018

    Als Buch bewertet

    „In diesem Sommer redeten alle in Shaker Heights darüber, wie Isabelle, das jüngste Kind der Richardsons, schliesslich durchdrehte und das Haus niederbrannte.“

    Während das ländliche Idyll der Familie Richardson in Flammen aufgeht, und sie gezwungen sind, zu verstehen, warum ihre jüngste Tochter in jedem Zimmer Benzin vergossen hat, entwirft die Autorin das Bild einer allzu perfekten Familie in einer vorbildlichen Wohngegend. Beide Eltern erfolgreich im Beruf, vier grössere Kinder, die anscheinend ebenso gut wie ihre Eltern geraten sind und nichts, was das eingegrenzte Lebensbild der Richardsons durcheinanderbringen könnte. Erst als sie ihr Zweithaus an eine Künstlerin mit jugendlicher Tochter vermieten, beginnt sich das Geflecht zu lösen, denn Mia, die bald auch die Putzhilfe der Richardsons wird, um ihre Miete überhaupt zahlen zu können, wirbelt eine Menge Staub auf. Nicht nur, dass sie die Kinder der Richardsons magisch in ihren Bann zieht und die junge Izzy direkt unter ihre Fittiche nimmt, auch deren Tochter Pearl verdreht den Söhnen Trip und Moody gehörig den Kopf. Was zunächst wie eine ganz normale Freundschaft unter Jugendlichen wirkt, wird zunehmend zur Gefahr, denn Elena Richardson merkt sehr wohl, dass ihre Kinder in der fremden Frau viel mehr sehen als nur eine x-beliebige Bekannte. Als sie beginnt in der Vergangenheit der Zugezogenen zu stochern, deckt sie einen Skandal auf und ist sich sicher: „Meine Kinder kann ich dieser Frau nicht überlassen.“ Doch bitter bekommt sie zu spüren, dass Zuwendung und Entgegenkommen manchmal viel tiefere Bande schafft als Geld und Ansehen …

    Nachdem ich den Debütroman der Autorin Celeste Ng „Was ich euch nicht erzählte“ regelrecht verschlungen habe und äussert begeistert war, wollte ich ihr zweites Buch ebenfalls lesen. Und auch hier, konnte mich die Autorin von ihrem schriftstellerischen Können überzeugen. Ich empfinde ihren Schreibstil und die Wortwahl, ebenso wie die Charakterisierung der handelnden Personen nahezu perfekt. Sie entwirft weniger ein erschreckendes Szenario, sondern konzentriert sich ganz klar auf Zwischenmenschliches, auf die Verfehlungen und Unterlassungen ihrer Protagonisten, sie bemüht sich deren Sorgen und Nöte darzulegen und stellt die dramatischen Folgen als eine ganz logische Handlung dar, die man als Leser durchaus erwartet, weil man anders als die Figuren selbst, ein viel tieferes, umfangreiches Bild ihrer Gefühlswelt erworben hat. Diese Fokussierung auf die Innerlichkeit des Menschen hat mir auch in diesem Buch ausgesprochen gut gefallen, zeigt sie doch, wie zerrüttet Manches ist, was nach aussen nahezu unproblematisch erscheint, bis es eines Tages zum Ausbruch kommt.

    Dennoch empfand ich die Handlung des Buches etwas ungeordnet, so dass ich mir einen strikteren Verlauf gewünscht hätte. Während man einmal der Mutter der 4 Kinder nahekommt und erkennt, warum sie so geworden ist, schweift der Text danach zu einem aktuellen Sorgerechtsstreit in der Gemeinde ab, nur um im Folgenden die Vergangenheit, der neuen Nachbarin zu durchleuchten. Dabei ist jeder Handlungsstrang für sich erzählt sehr genial, nur die Verbindung, die damit bezweckte Gesamtheit der Erzählung, bleibt etwas auf der Strecke. Dadurch fällt es mir schwer, eine Bedeutungsschwere, eine durchschlagende Aussagekraft herauszufiltern. Es sind eher die kleinen Spannungsherde, die wirken als die grosse Frage danach: „Was macht eine gute Mutter aus?“ Und so findet man auch keine abschliessende Wahrheit, dafür aber die Gewissheit, dass es nicht darauf ankommt, welche Fehler man begeht, sondern darauf, ob man bereit dazu ist, sich den Menschen zuzuwenden, sie anzunehmen und nicht zu verurteilen, selbst auf die Gefahr hin, dass sie ganz anders werden, als man es sich gerade als Mutter, für sie erhofft hat.

    Fazit: Ich vergebe 4 Lesesterne für diesen intensiven Roman, selbst wenn ich gerne 5 gegeben hätte, weil mich einfach der bruchstückenhafte Handlungsverlauf etwas geärgert hat. Ansonsten aber eine wunderbare, vielfältige Menschenstudie, mit vielen Protagonisten, die einem alle irgendwie ans Herz wachsen und bei denen man fast traurig ist, dass man sich nun von ihnen trennen muss. Ich empfehle das Buch all jenen Lesern, die gerne hinter die äussere Fassade blicken, die sich mit vielen Gefühlen auseinandersetzen möchten und denen es in den Fingern krabbelt, die wahren Beweggründe für menschliche Entscheidungen zu verstehen. Eines steht fest: Den nächsten Roman der Autorin muss ich unbedingt wieder lesen …

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  • 5 Sterne

    Ursula U., 21.04.2018

    Als Buch bewertet

    Mia Warren und ihre Teenagertochter Pearl sind mal wieder auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Immer, wenn Mia ein künstlerisches Projekt als Fotografin beendet hat, verlassen sie ihre kurzfristige Unterkunft und suchen sich etwas neues. Nun erreichen sie die idyllische Kleinstadt Shaker Heights, ein Ort, an dem alles genormt ist, die Häuser und die Gärten haben sich der gewünschten Ästhetik anzupassen, die Menschen, die dort leben, haben einen grossen Ordnungssinn, wissen, was richtig und falsch ist, pflegen Freundschaften und bilden Seilschaften, um sich beruflich zu unterstützen. Eine Wohnung der Familie Richardson wird nun an Mia und Pearl vermietet und zwei sehr unterschiedliche Welten treffen aufeinander. Pearl freundet sich mit den Kinder der Richardsons an, der gleichaltrige Moody ist in Pearl verliebt während Pearl erste sexuelle Erfahrungen mit dem älteren Bruder erlebt. In der so heilen Familie gilt die jüngste Tochter Izzy als das schwarze Schaf. Sie hat ihre eigenen Ansichten und Verhaltensweisen und erlebt bei der unkonventionellen Mia Zuneigung und Verständnis.
    Die Menschen des Ortes werden sehr detailliert mit ihren Stärken und Schwächen beschrieben. Die Gewissenskonflikte, was ist richtig, was falsch und das es jede Menge Grautöne gibt, wird auf literarisch sehr ansprechende Art näher gebracht. Man fühlt mit jeder einzelnen Person mit und jede ist in einer Art sympathisch oder von den Handlungen nachvollziehbar.

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