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    19 von 23 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 02.11.2020

    Als Buch bewertet

    Schmöker zum Ab- und Eintauchen
    1912. Mit dem „Palais Heiligendamm“ in Doberan an der Ostseeküste will der Berliner Hotelier Heinrich Kuhlmann nebst Familie dem bereits etablierten und allseits bekannten „Grand Hotel“ die Gäste abspenstig machen. Allerdings muss er sich erst einmal einen Namen machen, bevor sich die Haute Volée bei ihm die Klinke in die Hand gibt, zu sehr setzen sie noch auf Altbewährtes. Während sich Heinrichs Sohn Paul lieber der Musik widmet und mit dem Hotel wenig am Hut hat, ist es ausgerechnet Tochter Elisabeth, die mit innovativen Ideen und Sachverstand das Hotel auf Kurs bringen möchte. Allerdings stehen ihr dabei nicht nur ihre Eltern mit ihren engen Traditionskorsett im Weg, ihr Vater überträgt mit Julius Falkenhayn auch noch einem Fremden eine Teilverantwortung für die weitere Entwicklung des Hotels…
    Mit „Palais Heiligendamm“ hat Michaela Grünig einen sehr gelungenen Auftakt ihrer Heiligendamm-Dilogie vorgelegt, der dem Leser nicht nur mit zauberhaften Bildern des Ostseestreifens einen sepiafarbenen Film vor Augen führt, sondern auch mit gut recherchiertem historischen Hintergrund sowie einer unterhaltsamen Familiengeschichte zu punkten weiss. Der locker-flüssige, farbenprächtige und gefühlvolle Erzählstil lädt den Leser zu einer Reise in die Vergangenheit ein, wo dieser sich im Kuhlmannschen „Palais Heiligendamm“ häuslich einrichtet und nicht nur das Hotel unter die Lupe nimmt, sondern beim Blick durchs Schlüsselloch auch die Akteure genau kennenlernt. Wer Heiligendamm kennt, weiss um die alten Prachtbauten, die einem vermitteln, die Zeit wäre in der Vergangenheit stehengeblieben. Die Strandpromenade, das wiegende Dünengras und die unendlich weite Blick auf die See laden dazu ein, die Seele baumeln zu lassen. Die Schilderungen der Autorin vermitteln genau diese Auszeit-Atmosphäre, gleichzeitig lassen wechselnde Perspektiven geschäftiges Treiben im Hotel und innerhalb der Familie stattfinden. Während sich die politische Lage wandelt, die dunklen Wolken des Ersten Weltkrieges bedrohlich näher kommen und auch vor dieser Idylle nicht Halt machen, wird anhand von Elisabeth die Rolle der Frau zur damaligen Zeit sehr schön wiedergespiegelt. Alte Traditionen und verstaubte Denkweisen machen es ihr schwer, zukunftsweisende Ideen für das Hotel umzusetzen. Der Spannungsbogen wird gemächlich aufgebaut und schraubt sich bis zum Ende immer weiter in die Höhe, um den Leser mit einem Knall zu entlassen, der nun gespannt auf die Fortsetzung warten muss.
    Liebevoll ausgestaltete Charaktere versprühen mit ihren facettenreichen Ecken und Kanten Lebendigkeit und Authentizität. Der Leser bewegt sich gern in ihrer Mitte und nimmt Anteil an ihren Schicksalen. Elisabeth ist eine intelligente, fleissige junge Frau mit innovativen Ideen, die innerhalb der eigenen Familie gegen Windmühlen kämpft. Ihre Eltern Ottilie und Heinrich halten an alten Zöpfen fest, bilden eine unterkühlte und harte Einheit, deren Wünschen man sich zu unterwerfen hat. Paul ist ein feinsinniger, sensibler junger Mann, der ganz in seiner Musik aufgeht und dann an der Front die grausamsten Erfahrungen machen muss, die Narben auf seine Seele brennen. Zimmermädchen hat schon einige Schicksalsschläge hinter sich, die ihre Persönlichkeit geprägt und gestärkt haben. Julius Falkenhayn ist ein sympathischer, freundlicher Kerl, der sich nicht in Schubladen stecken lässt. Er ist hilfsbereit und voller Elan.
    „Palais Heiligendamm“ überzeugt mit farbenprächtigem Erzählstil, gut recherchiertem historischem Hintergrund sowie einem gelungenen Mix aus Familiengeschichte, Liebe, Intrigen, Tragödie, Krieg unterlegt mit einer Achterbahn der Gefühle. Ein wunderbarer Schmöker zum Abtauchen, bei dem man die Zeit vergisst. Absolute Leseempfehlung – Chapeau!

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  • 5 Sterne

    6 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 01.01.2021

    Als Buch bewertet

    Ich bin begeistert! Bereits auf den ersten Seiten entspinnt sich eine opulente, bildgewaltige Familiensaga mit sympathischen Figuren, die einen als Leser sofort gefangen nimmt. Selten konnte mich ein Buch dermassen überzeugen, von der ersten bis zur letzten Seite.

    „Ein neuer Anfang“ ist der erste Teil der zweibändigen Reihe rund um das Palais Heiligendamm. Die Autorin beschreibt Familiengeschichte, Arbeit im Hotel und die einzelnen Schicksale so bildhaft und packend, dass man am liebsten gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören würde.

    Im Mittelpunkt des Geschehens stehen natürlich die Kuhlmanns, eine aus Berlin stammende Hoteliersfamilie. Hauptfigur des Ganzen: die 19jährige Tochter Elisabeth, die mit Herzblut für das Hotel lebt, sich aber den konservativen Konventionen ihrer Zeit ausgesetzt sieht, die an der Schwelle zu einer neuen Ära steht. Elisabeth ist tough und hat Ahnung, aber nicht, weil sie das Hotelfach gelernt hat, sondern weil sie gesunden Menschenverstand und ein Händchen für die Geschicke des Hotelgewerbes besitzt. Immer mehr mausert sie sich bis hin zur Geschäftsführerin, der die Zeit, in der die Geschichte spielt, alles abverlangt.

    Auch die anderen Figuren haben Tiefe und Profil – ich wüsste keine, die der Autorin nicht gelungen wäre. Seien es nun Johanna, die einen jüdischen Arzt liebt, Paul, der seine homosexuelle Beziehung zu Oberkellner Robert im Verborgenen auslebt oder auch Minna, das Stubenmädchen, das sich im Lauf der Zeit zur Chefköchin des Hotels hocharbeitet – alle sind mir auf den fast 600 Seiten ans Herz gewachsen.

    Ein grosser Einschnitt in der Hintergrundhandlung ist ganz sicher der Ausbruch und Verlauf des Ersten Weltkrieges, der das Leben der damaligen Zeit nachhaltig beeinflusst. Auch das Palais bleibt davon nicht verschont und Elisabeth und ihre Familie müssen sich immer neuen Herausforderungen stellen.

    Die Gräuel des Krieges, der keine Gewinner, sondern nur Verlierer schafft, werden dabei zu keiner Zeit ausgeklammert. Detailreich und gut recherchiert verwebt die Autorin Fiktion und historische Fakten zu einem spannenden, gehaltvollen Ganzen mit durchgehendem Spannungsbogen.

    Die Geschichte ist eine bildgewaltige Mischung aus Familiensaga und historischen Roman und vereint sowohl Spannung und Drama, als auch Liebe, Familie und grossartige Charaktere. Für mich ein absolutes Lesehighlight, das ich voll und ganz weiter empfehlen kann und bei dem ich den zweiten Band auf keinen Fall verpassen möchte!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gina1627, 04.12.2020

    Als Buch bewertet

    Fesselnder Auftakt einer überaus spannenden Familiensaga!

    Was für ein ausgesprochen schöner Auftaktroman einer neuen Saga! Ich habe die Hoteliersfamilie Kuhlmann sofort in mein Herz geschlossen und es war aufregend, emotionsvoll und spannend bei ihnen Gast sein zu dürfen. Nach diesem grossen Lesevergnügen und dem Cliffhanger am Ende der Geschichte, fiebere ich schon unheimlich dem zweiten Band entgegen!

    Heiligendamm 1912. Für die Kuhlmanns beginnt nach ihrem Umzug von Berlin nach Bad Doberan wieder ein neuer und herausfordernder Lebensabschnitt. Mit ihrem Luxushotel Palais Heiligendamm wollen Sie dem renommierten Grand Hotel Konkurrenz machen, in dem die betuchte und prominente Stammkundschaft das feudale Ambiente und die Nähe zum Strand liebt. Mit viel Leidenschaft und Idealismus nehmen sie sich der Aufgabe an, doch ein alter Bekannter legt ihnen plötzlich auf jede erdenkliche und hinterhältige Weise Steine in den Weg. Heinrich Kuhlmann ist auf die Unterstützung seiner selbstbewussten und engagierten Tochter Elisabeth angewiesen, die ihm mit viel Liebe und Enthusiasmus zur Seite steht. Doch auch sie kann eine Schieflage nicht verhindern und in ihrer höchsten Bedrängnis wenden sie sich an den Grafen von Seitz, der ihnen mit dem dynamischen und geheimnisvollen Julius Falkenhayn einen Berater an die Seite stellt. Er soll zusammen mit Elisabeth neuen Schwung in den Hotelbetrieb bringen und für beide wird es auch eine persönliche und emotionale Achterbahn der Gefühle.

    Mit „Palais Heiligendamm-Ein neuer Anfang“ habe ich eine neue Autorin für mich entdeckt, die mich mit ihrem unglaublich warmherzigen, bildlichen und fesselnden Schreibstil begeistert hat. Michaela Grünig versteht es ausgezeichnet dem Leser die faszinierende, glamouröse, aber auch mit Schwierigkeiten behaftete Atmosphäre eines Hotelbetriebes rüberzubringen. Durch ihre sehr feinfühlig und vielfältig erschaffenen Charaktere, mit denen man sich sofort verbunden fühlt, spricht sie Themen wie Liebe, Homosexualität, Egoismus und Gewissenskonflikte an. Dies alleine hat schon ein Wechselbad der Gefühle bei mir ausgelöst und ich habe hier besonders mit Paul und Elisabeth mitgefiebert und mitgelitten. Doch eine besondere und bedrückende Dynamik bekam die Geschichte auch noch durch die sehr gekonnte Einflechtung der verheerenden Auswirkungen, die der Erste Weltkrieg und die spanische Grippe für die Protagonisten und das Hotel mit sich bringt. Für alle bedeutet es ein Überlebenskampf und den Erhalt ihrer Existenz, der sie bis zum Rand der Erschöpfung treibt. Die ganze Zeit steht man so unter innerlicher Anspannung und hofft darauf, dass die Lebensbahnen der Charaktere wieder in eine glückliche Zukunft geleitet werden.

    Jeder von ihnen hat einen besonderen Reiz in der Geschichte ausgemacht, da die Menschen so lebendig und authentisch dargestellt wurden. Ottilie und Heinrich Kuhlmann könnten unterschiedlicher nicht sein. Er ist ein Träumer, Charmeur und liebevoller Vater für die Familie und sie polarisiert einen sehr durch ihre egoistische Einstellung und das Festhalten an alten Ansichten und Gebräuchen. Sehr von sich eingenommen haben mich Ihre Kinder Paul und Elisabeth. Er ist so ein Feingeist, der unglaublich unter seinen Gefühlen und Gewissenkonflikten leidet und daraus resultierend falsche Entscheidungen für sein Leben trifft. Elisabeth hingegen ist die geborene Hotelierin, die voller Lebensfreude, Neugierde und Energie steckt. Unsicherheit verschafft ihr nur ihr Äusseres, dass aber für andere sehr anziehend ist. Das Hotel ist für sie eine Lebensaufgabe, für die sie leider auch ihr persönliches Glück zurückstellt. Für ihr Zögern und ihre Verschwiegenheit hätte ich sie zwischendurch echt schütteln können. Unglaublich gut gefallen hat mir auch Julius Falkenhayn, ein Mann mit Charisma und Stärke, dem auch Elisabeth nicht widerstehen kann. In ihrer Beziehung steckt so viel Vorsicht, Liebe, Leidenschaft und Unausgesprochenes. Auch Johanna, die älteste Tochter der Kuhlmanns hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine zurückhaltende und ruhige Frau, die sich für Bedürftige einsetzt und deren Liebe auf eine harte Probe gestellt wird. Etwas im Schatten der Geschwister blieben noch Friedrich und Luise, auf deren weitere Lebenswege ich im Band 2 schon sehr gespannt bin.

    Mein Fazit:

    Mit „Palais Heiligendamm-Ein neuer Anfang“ habe ich mich allerbestens unterhalten gefühlt und ich kann für diesen Roman nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vampir989, 10.04.2021

    Als Buch bewertet

    Klapptext:

    Heiligendamm, 1912: Die Berliner Hotelierfamilie Kuhlmann hat grosse Pläne, man will dem berühmten Grand Hotel Konkurrenz machen. Doch die High Society steigt lieber weiter bei dem etablierten Rivalen ab. In dieser schweren Zeit zeigt ausgerechnet die junge Tochter Elisabeth kaufmännisches Geschick, während sich der sensible Sohn Paul für Musik begeistert. Vater Kuhlmann sieht sich gezwungen, den Emporkömmling Julius Falkenhayn um Hilfe zu bitten. Und der hegt recht unkonventionelle Ansichten ..

    Meine Meinung:

    Dies ist der Auftakt der Familiensaga von Hoteliersfamilie Kuhlmann.Und dieser ist der Autorin hervorragend gelungen.Ich bin einfach nur begeistert.

    Der Schreibstil ist leicht,locker und flüssig.Die Seiten flogen nur so dahin.Einmal angefangen mit lesen wollte ich das Buch kaum noch aus den Händen legen.

    Ich wurde in das Jahr 1912 nach Heiligendamm entführt.Dort lernte ich die Familie Kuhlmann kennen.Natürlich begleitete ich sie eine Weile und erlebte dabei viele interessante Momente.

    Die Protagonisten wurden sehr gut beschrieben.Ich konnte sie mir klar und deutlich vorstellen.Es gab viele unterschiedliche Charaktere welche bestens ausgearbeitet wurden.Besonders sympatisch fand ich Elisabeth Kuhlmann und habe sie gleich in mein Herz geschlossen.Aber auch alle anderen Personen waren interessant.

    Die Autorin hat hier wirklich einen sensationellen Roman erschaffen.In mir war Kopfkino.Vor meinen Augen sah ich das " Palais Heiligendamm", die Gäste,Elisabeth,ihre Eltern,die Angestellten ,das Meer und den Strand.Viele Szenen wurden sehr detailiert dargestellt und so war ich teilweise direkt im Geschehen dabei.Durch die fesselnde und mitreissende Erzählweise wurde ich förmlich in die Geschichte hinein gezogen.Diese wurde abwechselnd aus Sichtweise von Elisabeth Kuhlmann,Paul Kuhlmann und der Angestellten Minna erzählt.Das hat mir sehr gut gefallen.so konnte ich mich immer in die jeweilige Person hinein versetzen und sie verstehen.Es gab viele Höhen und Tiefen bei die Famile Kuhlmann und ich durfte hautnah dabei sein.Besonders Elisabeth hat mich begeistert.Sie war eine starke,selbstbewusste,kluge und selbstdenkende Frau.Es war zu der damaligen Zeit nicht einfach als Frau.Sie kämpfte für die Gleichberechtigung und Durchsetzung der eigenen Träume der Frauen.Der 1.Weltkrieg brachte dann viel Not und Elend nach Heiligendamm.Auch diese Zeit beschreibt die Autorin so bildhaft und einzigartig.Ich habe mitgelitten,mitgefühlt und mitgebangt.Emotionen,Ängste,Sorgen und Gefühle hat die Autorin bestens zum Ausdruck gebracht.Es war einfach so spannend und aufregend.Zu keiner Zeit wurde mir langweilig.Auch habe ich viel über die Arbeit in einem Hotel erfahren.Fasziniert haben mich zudem auch die sehr bildhaften und ansprechenden Beschreibungen der einzelnen Schauplätze.So hatte ich das Gefühl selbst an diesen Orten zu sein und alles mit zuerleben.Auch der Abschluss dieses Teils hat mir sehr gut gefallen.Nun freue ich mich aber schon auf die Fortsetzung.

    Das Cover ist auch sehr gut gewählt.Es passt perfekt zu dieser Geschichte.Für mich rundet es das brillante Werk ab.

    Ich viele lesenswerte und unterhaltsame Stunden mit dieser Lektüre.Natürlich vergebe ich glatte 5 Sterne und danke der Autorin für diesen grandiosen Roman.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    „...Es war ein Kommen und Gehen, ein sorgfältig orchestriertes Schauspiel wie auf einer Bühne, an dem sich Elisabeth niemals sattsehen würde...“

    Mit diesen Worten beschreibt Elisabeth ihre Eindrücke von Palais Heiligendamm. Vor kurzen ist ihre Familie aus Berlin nach Bad Doberan gezogen, weil der Vater das Hotel übernommen hat.
    Wir schreiben das Jahr 1912. Es war die Idee von Ottilie Kuhlmann, die ihren Mann gedrängt hat, sich um ein eigenes Hotel zu bemühen.
    Die Autorin hat einen fesselnden und abwechslungsreichen historischen Roman geschrieben. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt.
    Elisabeth ist die zweitälteste Tochter des Hauses. Sie würde gern im Hotel mitarbeiten. Aber dafür hat ihre Mutter gar kein Verständnis. Dabei hat Elisabeth einen sehr guten Blick für Details und bringt gut umsetzbare Vorschläge, wenn es darauf ankommt.
    Paul, der Sohn des Hauses, ist als Nachfolger gesetzt. Doch er selbst hat diese Ambitionen nicht. Er tut sich schwer, seinen Pflichten nachzukommen. Im Herzen ist er Künstler. Mit seinem Klavierspiel berührt er die Zuhörer.
    Minna ist Hausmädchen bei Familie Kuhlmann. Sie hat das Angebot angenommen, sie nach Bad Doberan zu begleiten. In ihr aber brennt das Heimweh nach ihrer Familie.
    Der Schriftstil ist ausgefeilt. Die Autorin arbeitet häufig mit passenden Metaphern und beschreibt die Örtlichkeiten detailgenau. So hatte ich schnell ein Bild des Hotels im Kopf.
    Durch die unterschiedlichen Perspektiven ergibt sich ein vielschichtiges Bild der Verhältnisse. Ottilie ist die Tochter eines Offiziers. Das zeigt sich in den Äusserungen gegenüber Paul:

    „...Auf dem Parkett werden bleibende Verbindungen geknüpft, und die Schwellen der Ballsäle führen in den sicheren Hafen der Ehe. Wenn du Walzer, Menuett und Polka nicht beherrschst, wirst du dich schwertun, eine standesmässige Ehefrau zu finden...“

    Ich darf die Familie bis in den Winter 1918/19 begleiten. Als das Hotel vor dem Krieg finanziell ins Schlingern gerät, wird Julius Falkenhayn im Auftrag von Graf Seitz Geschäftspartner. Er erkennt Elisabeths Potential und fördert sie. Privat allerdings sind sie anfangs wie Hund und Katz. Elisabeths Mutter ist das gerade recht, denn sie misstraut den jungen Mann mit mysteriöser Vergangenheit. Julius hat einige Jahre in Afrika verbracht. Ottilie hat zwar keine Ahnung von dem Leben dort, erlaubt sich aber eine Meinung:

    „...Ich verstehe sowieso nicht, warum die Eingeborenen gegenüber den deutschen Missionaren und Siedlern nicht mehr Dankbarkeit an den Tag legen. Schliesslich bringen die ihnen doch erst Disziplin, Hygiene, Gehorsam, Sitte und Anstand bei...“

    Julius kontert und verliert weitere Sympathie bei Ottilie.
    In den Kriegsjahren ist Elisabeth zum grossen Teil auf sich allein gestellt, um das Hotel am Laufen zu halten. Paul hat sich freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet – und das schon nach wenigen Tagen bereut. Gerade an ihm wird deutlich, wie der Krieg aus einen schöngeistigen jungen Mann eine abgestumpftes Wesen macht.
    Julius wird,wie wir heute sagen würden, Kriegsberichterstatter. Er, der konsequent gegen den Krieg ist, formuliert seine Ambition so:

    „...Andererseits will ich die Katastrophe dokumentieren, die da gerade geschieht, damit zukünftige Generationen niemals wieder in einen derart sinnlosen Krieg ziehen...“

    Der Roman spielt die gesamte Palette der menschlichen Gefühle wider: Freude, Trauer, Eifersucht und Wut. Das Leben kennt Höhen und Tiefen. Und die Jahre verändern die Protagonisten – nicht immer zum Guten. Der Judenhass von Ottlilie ist mir mehr als suspekt. Julius`Einstellung zum Krieg dagegen hebt sich wohltuend von der herrschenden Euphorie ab. Johanna, die älteste Tochter, zeigt sehr viel Empathie und Einsatzbereitschaft.
    Natürlich kommen in ein bekanntes Hotel auch historische Persönlichkeiten, so der Dichter Rainer Maria Rülke. Er begibt sich selbst in die Küche, um sich für ein Soufflè zu bedanken.

    „...Ein Pariser Sternekoch hat mir einmal gesagt, Soufflés seien wie Katzen. Wenn man ihnen nicht seine ganze Aufmerksamkeit schenkt, werden sie zickig und machen, was sie wollen….“

    Es sind solche Sprachspiele, die das Lesen immer wieder zum Vergnügen machen.
    Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 02.11.2020

    Als Buch bewertet

    Mich hat das Cover neugierig auf das Buch gemacht und ich muss sagen, es hat mich nicht enttäuscht. Im Gegenteil! Die Autorin versetzt den Leser in die Zeit vor dem ersten Weltkrieg nach Mecklenburg-Vorpommern. Genauer gesagt nach Doberan. Hier versucht die Familie Kuhlmann in Konkurrenz zum Grand Hotel ein florierendes Hotel für Gutbetuchte zu etablieren. Denkt man anfangs noch, dass die Geschichte so vor sich hinplätschert, so überschlagen sich bald die Ereignisse. Denn die Familie und ihr Zusammenleben ist alles andere als harmonisch. Da sind die Eltern, Ottilie und Heinrich, denen sehr an Tradition und Erhalt des guten Rufes liegen. Sie sind darin so verbohrt, dass sie dies auch schon mal über das Glück und Wohlergehen der eigenen Kinder stellen. Die sind auch bereits erwachsen, leben aber bis auf den Ältesten noch alle mit im Haushalt. Jeder der Kinder hat so seine eigenen Vorstellungen zur eigenen Zukunft und zu seinem Lebensglück, die nicht unbedingt mir denen der Eltern übereinstimmt. So hängt Pauls Herz mehr an der Musik als am Hotel, welches er später einmal übernehmen soll. Und das ist nicht seine einzige Leidenschaft….
    Wichtigste Figur ist allerdings Tochter Elisabeth, die nur zu gern im Hotel aktiv mitwirken würde, die jedoch in den Augen der Mutter sich einen standesgemässen Mann suchen und sich den dann hoffentlich kommenden Kindern widmen sollte. Aber dann ergibt sich für Elisabeth doch noch die Chance im Hotel Verantwortung zu übernehmen. Einer Aufgabe, der sie sich mit Haut und Haaren widmet. Oftmals wirkt sie dabei hart und unnahbar, dabei steckt in ihr ein sehr weicher Kern, den sie gut zu verstecken weiss. Mich hat dieser Familienroman wunderbar unterhalten, denn die Ereignisse um die Familie Kuhlmann und ihr renommiertes Hotel Palais Heiligendamm wirkt beim Lesen so lebendig. Oft überschlagen sich die Ereignisse und Elisabeth kann nur noch reagieren, statt zu agieren. Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die Beschreibungen zu Pauls Fronterfahrungen. Er, der Künstler, der Gefühlsmensch, kommt dort massiv an seine Grenzen. Das ist so eindringlich wie glaubhaft geschildert, dass es mich stark bewegt hat. Alles in allem gibt’s von mir daher 5 wohlverdiente Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jeanette Lube, 30.01.2021

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch erschien 2020 in der Bastei Lübbe AG und beinhaltet 574 Seiten.
    „Ein neuer Anfang und grosse Träume in der weissen Stadt am Meer“
    Im Jahr 1912 hat die Berliner Hoteliersfamilie Kuhlmann grosse Pläne mit dem „Palais Heiligendamm“ in Doberan. Sie will dem berühmten Grand Hotel Konkurrenz machen. Die High Society steigt jedoch lieber weiter bei dem etablierten Rivalen ab. Ausgerechnet die junge Tochter Elisabeth zeigt in dieser schwierigen Zeit kaufmännisches Geschick, während sich der sensible Paul für Musik begeistert. Die Lage spitzt sich gefährlich zu und Vater Kuhlmann sieht sich gezwungen, den Emporkömmling Julius Falkenhayn um Hilfe zu bitten. Dieser hegt recht unkonventionelle Ansichten, was der ehrgeizigen Elisabeth zunächst alles andere als recht ist…
    Dies ist der Auftakt der Saga um eine Hoteliersfamilie in Doberan. Warum das Hotel „Palais Heiligendamm heisst, werdet ihr erfahren, wenn ihr das Buch selbst lest. Ich bin vom Schreibstil der Autorin Michaela Grünig total begeistert. Durch ihre Ausdrucksweise und die tollen Beschreibungen habe ich das Gefühl gehabt, mich direkt im Jahre 1912 zu befinden und gemeinsam mit Elisabeth und ihrer Familie die Geschichte erleben zu können. Man darf nicht vergessen, dass dies eine Zeit war, in der es sich für „höhere“ Töchter nicht schickte, zu arbeiten. Sie hatten die Aufgabe, auf den Mann, der bereit ist, sie zu heiraten, zu warten. Die Eltern bestimmten darüber. Doch auf den richtigen Mann, den die Eltern aussuchen, zu warten, das ist nichts für Elisabeth. Sie ist eine fortschrittliche, junge Frau, die sagt, was sie denkt und daher auch in jede Menge Fettnäpfchen tritt. Mir ist sie im Laufe der Geschichte sehr ans Herz gewachsen. Ob sie es schafft, sich gegen ihre Eltern durchzusetzen? Aber auch der sensible Paul hat es wirklich nicht leicht. Ich muss sagen, dass ich von der ersten Seite an direkt in der Handlung des Geschehens war und gemeinsam mit Familie Kuhlmann mitfieberte. Die Geschichte hat mich in ihren Bann gezogen und ich erlebte gemeinsam mit Familie Kuhlmann die Höhen und Tiefen, denn nicht alles verläuft glatt. Und dann kam auch der erste Weltkrieg, der echt schlimm war und die Schicksale der Menschen mir sehr zu Herzen gingen. Einfach wunderbar geschrieben und ich hatte auch das Gefühl, direkt an der Ostsee zu sein in einer Zeit, die damals wirklich nicht einfach war. Da jammern wir heute herum, wo es damals oftmals ums pure Überleben ging. Danke, dass ich mit Elisabeth und ihrer Familie diese Reise machen durfte! Ich bin schon jetzt gespannt auf den zweiten Teil. Ich hatte wunderbare Lesestunden, die mich in eine andere Zeit und Gegend gebracht haben und kann dieses Buch sehr gern weiterempfehlen. Einfach toll! Diese Geschichte hat mich zutiefst berührt, mich zum Lachen und zum Weinen gebracht, mir ein Wechselbad der Gefühle bereitet. Das Buch hat alles, was ein gutes Buch haben muss. Dafür danke ich der Autorin Michaela Grünig von ganzem Herzen. Ich bin begeistert!

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    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elisabeth U., 01.07.2021

    Als Buch bewertet

    Vorab muss ich einmal sagen, dass ich solche Familienepose liebe und von Anfang an war ich von diesem Buch gefangen und konnte nicht mehr aufhören und fand mich mehr und mehr in das Leben der Familie Kuhlmann (mein Name ist Ullmann) ein. Heinrich Kuhlmann eröffnet auf Drängen seiner Frau Ottilie ein eigenes Grandhotel in Bad Doberan. Man schreibt das Jahr 1912 und die grösste Konkurrenz für das Palais Heiligendamm ist des Grandhotel. Sohn Paul führt mit seinem Vater das Hotel mehr aus Pflicht, seine Liebe gehört der Musik und der Kunst. Der älteste Sohn Friedrich ist in Berlin in der Charite als Arzt. Die drei Töcher Johanna, Elisabeth und Luise werden so erzogen, um alsbald einen geeigneten Ehekandidaten ans Land zu ziehen. Alsbald wird Johanna mit einem Mann verlobt, der sie total abstösst. Elisabeth widmet sich mehr und mehr den Aufagen im Hotel, was ihre Mutter jedoch nicht akzeptieren wil. Wir lernen auch einige Angestellten kennen, wie den Koch Braunmüller, den Kellner Robert oder das Zimmerfräulein Minna. Aber auch diese Menschen haben Probleme, was wir im Buch erfahren. Doch dann bei einer Charityveranstaltung lernt Elisabeth den charismatsichen Julius Falkenhayn kennen und verliebt sich total in diesen weltgewandten Mann. Doch für das Hotel wurden hohe Kredite aufgenommen und bald geraten die Kuhlmanns in finanzielle Schwieirgkeiten und das Grandhotel arbeitet mit allen Mitteln gegen Palais Heiligendamm und dann kommt er zum ersten Weltkrieg, Hunger und Not beschleicht die Bevölkerung und aus dem Luxushotel wird eine Krankenstation für schwer Verwundete. Aber auch die Kinder Kuhlmann haben so ihre Schwierigkeiten und tanzen völlig aus der Reihe. Das Buch endet mit einem Cliffhanger und der Leser ist derart enttäuscht, auf den zweiten Band warten zu müssen, wo es vielleicht Auflösungen und Erklärungen für die verschiedenen Situationen gibt. Am Anfang des Buches befindet sich ein Namensverzeichnis und so kann sich der Leser ein Bild der beteiligten Personen machen. Ein Buch, das einem wirklich in Atem hält.

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  • 5 Sterne

    Eva R., 21.01.2021

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Ich habe dieses sehr interessante Buch binnen 3 Tagen ausgelesen. Diese Familiengeschichte gibt auch einen Einblick in das Geschehen des 1. Weltkrieges. Da ich in den Medien bereits gesehen habe, dass es eine Fortsetzung gibt, freue ich mich schon darauf, dieses Buch im Weltbild-Katalog zu sehen.

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    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gina1627, 04.12.2020

    Als Buch bewertet

    Fesselnder Auftakt einer überaus spannenden Familiensaga!

    Was für ein ausgesprochen schöner Auftaktroman einer neuen Saga! Ich habe die Hoteliersfamilie Kuhlmann sofort in mein Herz geschlossen und es war aufregend, emotionsvoll und spannend bei ihnen Gast sein zu dürfen. Nach diesem grossen Lesevergnügen und dem Cliffhanger am Ende der Geschichte, fiebere ich schon unheimlich dem zweiten Band entgegen!

    Heiligendamm 1912. Für die Kuhlmanns beginnt nach ihrem Umzug von Berlin nach Bad Doberan wieder ein neuer und herausfordernder Lebensabschnitt. Mit ihrem Luxushotel Palais Heiligendamm wollen Sie dem renommierten Grand Hotel Konkurrenz machen, in dem die betuchte und prominente Stammkundschaft das feudale Ambiente und die Nähe zum Strand liebt. Mit viel Leidenschaft und Idealismus nehmen sie sich der Aufgabe an, doch ein alter Bekannter legt ihnen plötzlich auf jede erdenkliche und hinterhältige Weise Steine in den Weg. Heinrich Kuhlmann ist auf die Unterstützung seiner selbstbewussten und engagierten Tochter Elisabeth angewiesen, die ihm mit viel Liebe und Enthusiasmus zur Seite steht. Doch auch sie kann eine Schieflage nicht verhindern und in ihrer höchsten Bedrängnis wenden sie sich an den Grafen von Seitz, der ihnen mit dem dynamischen und geheimnisvollen Julius Falkenhayn einen Berater an die Seite stellt. Er soll zusammen mit Elisabeth neuen Schwung in den Hotelbetrieb bringen und für beide wird es auch eine persönliche und emotionale Achterbahn der Gefühle.

    Mit „Palais Heiligendamm-Ein neuer Anfang“ habe ich eine neue Autorin für mich entdeckt, die mich mit ihrem unglaublich warmherzigen, bildlichen und fesselnden Schreibstil begeistert hat. Michaela Grünig versteht es ausgezeichnet dem Leser die faszinierende, glamouröse, aber auch mit Schwierigkeiten behaftete Atmosphäre eines Hotelbetriebes rüberzubringen. Durch ihre sehr feinfühlig und vielfältig erschaffenen Charaktere, mit denen man sich sofort verbunden fühlt, spricht sie Themen wie Liebe, Homosexualität, Egoismus und Gewissenskonflikte an. Dies alleine hat schon ein Wechselbad der Gefühle bei mir ausgelöst und ich habe hier besonders mit Paul und Elisabeth mitgefiebert und mitgelitten. Doch eine besondere und bedrückende Dynamik bekam die Geschichte auch noch durch die sehr gekonnte Einflechtung der verheerenden Auswirkungen, die der Erste Weltkrieg und die spanische Grippe für die Protagonisten und das Hotel mit sich bringt. Für alle bedeutet es ein Überlebenskampf und den Erhalt ihrer Existenz, der sie bis zum Rand der Erschöpfung treibt. Die ganze Zeit steht man so unter innerlicher Anspannung und hofft darauf, dass die Lebensbahnen der Charaktere wieder in eine glückliche Zukunft geleitet werden.

    Jeder von ihnen hat einen besonderen Reiz in der Geschichte ausgemacht, da die Menschen so lebendig und authentisch dargestellt wurden. Ottilie und Heinrich Kuhlmann könnten unterschiedlicher nicht sein. Er ist ein Träumer, Charmeur und liebevoller Vater für die Familie und sie polarisiert einen sehr durch ihre egoistische Einstellung und das Festhalten an alten Ansichten und Gebräuchen. Sehr von sich eingenommen haben mich Ihre Kinder Paul und Elisabeth. Er ist so ein Feingeist, der unglaublich unter seinen Gefühlen und Gewissenkonflikten leidet und daraus resultierend falsche Entscheidungen für sein Leben trifft. Elisabeth hingegen ist die geborene Hotelierin, die voller Lebensfreude, Neugierde und Energie steckt. Unsicherheit verschafft ihr nur ihr Äusseres, dass aber für andere sehr anziehend ist. Das Hotel ist für sie eine Lebensaufgabe, für die sie leider auch ihr persönliches Glück zurückstellt. Für ihr Zögern und ihre Verschwiegenheit hätte ich sie zwischendurch echt schütteln können. Unglaublich gut gefallen hat mir auch Julius Falkenhayn, ein Mann mit Charisma und Stärke, dem auch Elisabeth nicht widerstehen kann. In ihrer Beziehung steckt so viel Vorsicht, Liebe, Leidenschaft und Unausgesprochenes. Auch Johanna, die älteste Tochter der Kuhlmanns hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine zurückhaltende und ruhige Frau, die sich für Bedürftige einsetzt und deren Liebe auf eine harte Probe gestellt wird. Etwas im Schatten der Geschwister blieben noch Friedrich und Luise, auf deren weitere Lebenswege ich im Band 2 schon sehr gespannt bin.

    Mein Fazit:

    Mit „Palais Heiligendamm-Ein neuer Anfang“ habe ich mich allerbestens unterhalten gefühlt und ich kann für diesen Roman nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen!

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  • 5 Sterne

    Tanja N., 13.04.2021

    Als Buch bewertet

    Dies war mein erstes Buch von der Autorin und ganz bestimmt nicht das Letzte. Ich kann nur sagen: Wow...was ein tolles Buch und was ein grossartiger Auftakt zur Familiensaga!

    Schon die Gestaltung des Buchs hat mir sehr gut gefallen und fiel mir sofort ins Auge. Das Cover ist wunderschön, sowohl die Schriftgrösse als auch die Buchgrösse sind perfekt gewählt und was mich besonders gefreut hat: es hat nach dem Lesen keine hässlichen Falten im Buchrücken.
    Schlägt man das Buch auf, fällt einem sofort das Personenverzeichnis ins Auge, was ich immer sehr hilfreich finde. Allerdings muss ich an der Stelle zugeben, dass ich es nicht gebraucht habe, da mir die Personen in diesem Buch ganz schnell vertraut waren.

    Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr gut gelungen. Michaela Grünig nimmt einen sofort mit in die wunderbare Erzählung rund um die Familie Kuhlmann und ihr Hotel - das Palais Heiligendamm. Dieses hat die Familie neu erworben, muss aber schnell feststellen, dass es sie ganz schön viel Mühe kostet gegenüber dem Grand Hotel konkurrenzfähig zu bleiben. Aber nicht nur im Hotel gibt es Probleme. So erlebt der Leser Höhen und Tiefen mit Familie Kuhlmann und auch ihren Angestellten.
    Auf eine geschickte Art und Weise gelingt es der Autorin, den Leser mit den Personen, dem Hotel und den Gegebenheiten schnell und ohne lange und umschweifende Beschreibungen vertraut zu machen.
    Der Schreibstil hat mir von der ersten Seite an unglaublich gut gefallen. Er ist flüssig, der damaligen Zeit entsprechend und sehr angenehm zu lesen, so dass sich das Buch zügig lesen lässt. Das Erzähltempo ist vor allem anfangs eher etwas langsamer und ruhiger gewählt, wodurch ich richtig gut in die Geschichte abtauchen konnte und oftmals das Gefühl hatte, mich selbst im Hotel aufzuhalten, mit der lieb gewonnenen Familie Kuhlmann am Tisch zu sitzen und den Gesprächen zu lauschen. Sowohl das Hotel als auch die Örtlichkeiten rund um Heiligendamm werden schön und ausreichend beschrieben, so dass man sich einfach nur wohl fühlt.
    Erzählt wird das Buch aus drei Perspektiven, wodurch der Leser wunderbar in die Gefühlswelt unterschiedlicher Personen gelangt, deren Geschichten allesamt interessant und spannend sind. Durch die beschriebenen Emotionen fühlt man sich den drei Protagonisten nah und sie wachsen einem schnell ans Herz. Auch die Wahl der Personen, aus dessen Sicht geschrieben wird, finde ich sehr vorteilhaft gewählt.
    Durch Elisabeth Kuhlmann, eine der vier Töchter, die gerne das Hotel leiten möchte, und Minna, die als Stubenmädchen im Hotel arbeitet, verfolgt man den Alltag zweier Frauen, die unter ganz unterschiedlichen Umständen aufgewachsen sind und mit ganz verschiedenen Problemen zu kämpfen haben. Beide Frauen sind mir sehr ans Herz gewachsen und entwickeln sich im Laufe des Romans zu immer stärkeren Persönlichkeiten. Elisabeths Bruder Paul, die dritte Perspektive, hat nochmal mit ganz andren Dingen zu kämpfen. Ein sensibler Mann, in dessen Gefühlswelt der Leser an vielen Stellen einen berührenden Einblick erhält. Auch das Kriegsgeschehen - das Buch spielt zwischen den Jahren 1912-1919 - lernt man durch ihn hautnah kennen, während die Daheimgebliebenen, um den Erhalt des Hotels und ihre Existenz kämpfen.

    Die Charaktere wirken authentisch und werden von der Autorin bildhaft und sehr detailreich gezeichnet, so dass der Leser schnell das Gefühl hat, die einzelnen Personen zu kennen und Teil der Familie zu sein. Auch wenn nicht jeder Charakter ein Sympathieträger ist, ist doch jede Figur ihrer Rolle entsprechend in ihren Handlungen nachvollziehbar und Gedankengänge und Handlungsweise dem Charakter entsprechend passend.

    Die Geschichte ist berührend erzählt, beinhaltet bewegende Wendungen und versorgt den Leser mit gut recherchierten und interessanten historischen Details.
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Spannende, interessante und vergnügliche Lesestunden sind garantiert. Ich freue mich schon wahnsinnig auf den zweiten Teil, der im Mai erscheint!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Markus W., 05.11.2020

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch ist der Auftakt rund um das Palais Heiligendamm und seine Personen. Im Jahr 1912 hat die Familie Kuhlmann grosse Pläne, sie erwerben das Hotel und wollen es gross herausbringen, neben der Konkurrenz, dem "Grand Hotel". Natürlich geht es um Intrigen und Konkurrenzkämpfe im Buch, aber vorallem geht es um die unterschiedlichen Personen.
    Einmal ist hier Elisabeth, die zweitälteste Tochter des Chefs und zugleich die Protagonistin der Geschichte. Mit kaufmännischen Geschick versucht sie alles um ihren Vater und Bruder mit dem Palais zu unterstützen, aber als Frau ist das nicht so einfach, und dann taucht auch noch der Emporkömmling Julius Falkenhayn auf und weiss alles besser...
    Des Weiteren lernen wir Elisabeths Bruder Paul kennen. Schnell stellt sich heraus dass er homosexuell ist und Gefühle für den Oberkellner hegt...gefährlich in diesen Zeiten!
    Elisabeths Schwester Johanna ist die "Gute Seele" ist aufmerksam und hilft, wo sie nur kann!
    Und schliesslich die junge Bedienstete Minna, die Heimweh nach ihrer Familie in Berlin hat und sich im grossen Hotel erst zurecht finden muss, dabei hilft ihr der Chefkoch des Hotels.

    Ich bin gut und Buch reingekommen, was an dem angenehmen, einfachen Schreibstil gelegen hat! Die ersten 100 Seiten fand ich noch etwas zäh zu lesen, aber dann schaffte die Autorin es mich über die restlichen 500 Seiten so dermassen in ihren Bann zu ziehen, dass ich dem Buch schlussendlich gern auch die volle Punktzahl gebe! Die einzelnen Personen sind so liebevoll und wunderbar gezeichnet mit ihren Stärken und Schwächen, da macht es grossen Spass sie auf ihrem Weg zu verfolgen.

    Vorallem Paul hatte es mir von Beginn des Buches angetan und ich habe ihn sehr in mein Herz geschlossen! Er hadert sehr mit sich und seiner sexuellen Veranlagung, ist dabei so liebenswert und süss. Man fiebert so mit ihm mit, gerade weil man als Leser weiss, welche Strafen diese Leute damals bekommen haben und wie geächtet sie waren, wenn etwas davon bekannt wurde!
    Ebenso klasse fand ich auch Johanna. Auch wenn sie eher eine Nebenfigur im Buch einnimmt, ist sie ganz toll beschrieben und erinnerte mich sehr an Sibyl aus Downton Abbey. Auch ihre Geschichte habe ich mit Spannung verfolgt und hoffe, dass sie in den Folgebänden noch mehr ins Rampenlicht tritt!
    Minna ist die Angestelle des Hotels und es ist so spannend und fesselnd was sie als solche im Hotel erlebt!

    Die zweite Hälfte des Buches spielt auch zur Zeit des ersten Weltkriegs und die Autorin hat es unglaublich gut geschafft erst die Ephorie der Soldaten und später die Schrecken und Nöte des Krieges in dieser Zeit im Buch einzufangen und auch ins Palais einzuweben, so kommt einem das Gefühl und die Schrecken ganz nah und jede schlechte Nachricht nimmt auch mich als Leser sehr mit!
    Dieser Auftakt ist in sich sehr rund und man könnte das Buch auch allein für sich lesen,ich persönlich bin aber so gefesselt von der Geschichte und habe die Charaktere so in mein Herz geschlossen, dass ich sie unbedingt weiter begleiten möchte!

    Fazit: Ein ganz besonderes Buch, mitreissend, fesselnd, spannend und mit wunderbaren Personen die gekonnt in die Zeit des ersten Weltkriegs eingewebt wurden. Trotz der 600 Seiten kam bei mir nie Langeweile auf oder auch nur Durststrecken. Uneingeschränkt zu empfehlen und von mir begeisterte, volle Punktzahl!

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  • 5 Sterne

    peedee, 14.11.2020

    Als Buch bewertet

    Sehr guter Auftakt

    Heiligendamm-Saga, Band 1: 1912, Doberan bei Heiligendamm. Hotelier Heinrich Kuhlmann hat grosse Pläne mit dem „Palais Heiligendamm“, da er dem berühmten „Grand Hotel“ Konkurrenz machen will. Sein jüngerer Sohn Paul steht dem Hotel und seinen damit verbundenen Aufgaben nur mässig aufgeschlossen gegenüber – er begeistert sich mehr für die Musik. Stattdessen ist seine zweitälteste Tochter Elisabeth sehr am Hotelgeschehen interessiert. Als es mit dem Hotel immer mehr bergab geht, muss Heinrich widerwillig Hilfe von Julius Falkenhayn annehmen…

    Erster Eindruck: Das Cover passt ausgezeichnet zu diesem historischen Roman. Mir gefällt die Prägung des Schriftzuges „Palais Heiligendamm“, der leicht glänzend ist. Sehr gut gelungen.

    Einleitend gibt es ein Personenverzeichnis, was ich immer sehr gerne mag. Der Leser wird mitten ins Geschehen geworfen und lernt nacheinander die verschiedenen Protagonisten kennen, so z.B. Vater Heinrich, ein Hotelier mit Leib und Seele, der versucht, jedem Gast im „Palais Heiligendamm“ unvergessliche Momente zu bescheren und sie zu verwöhnen. Dass die Zeiten nicht einfach sind und Kosten eingespart werden sollen, kann er nicht akzeptieren. Sein jüngerer Sohn Paul ist der Juniorchef – der ältere ist Arzt an der Charité in Berlin – und arbeitet wohl oder übel im Betrieb mit. Seine Schwestern Johanna, Elisabeth und Luise tun das, was höhere Töchter zu jenen Zeiten eben taten: sie pflegten sich, sie verrichteten Handarbeiten und langweilten sich. Elisabeth hätte zu gern die Hotelfachschule besucht, da ihr das Palais sehr am Herzen lag, aber aus Sicht der Eltern kam so etwas gar nicht in Frage.
    Julius Falkenhayn arbeitet für Graf von Seitz und lebt fünf Monate im Jahr in Berlin, fünf Monate in Deutsch-Südwestafrika. Den Rest des Jahres war er auf Überfahrten. Für den Grafen organisiert er einen Kolonialball, damit v.a. Frauen nach Deutsch-Südwest zu den deutschen Siedlern auswandern würden. Bei der Organisation des Balls lernen er und Elisabeth sich kennen. Sie ist jung, aufgeweckt, interessiert und hat ein freches Mundwerk (ihre Mutter Ottilie wäre nicht erfreut, sie so sprechen zu hören). Er mag diesen Wildfang sehr und es gefällt ihm, wenn jemand nicht nach seinem Mund spricht.
    Es sind aufregende Zeiten und es passiert viel in den Jahren 1912 – 1919. Liebe, Familie, Konventionen, Krieg, Homosexualität, Konkurrenz, Verlust, Standesunterschiede – dies sind nur einige der behandelten Themen.

    Für mich war dies zwar das vierte Buch der Autorin, jedoch der erste historische Roman nach drei Krimis (die ich alle ausgezeichnet fand). Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und ich fühlte mich um über hundert Jahre in der Zeit zurückversetzt. Die Örtlichkeiten und Situationen waren sehr gut beschrieben, so dass ich ein gutes Bild vor dem inneren Auge erhielt. Es gab mehrere Geschichten parallel, die von verschiedenen Protagonisten erzählt wurden, so z.B. Elisabeth, Paul oder das Stubenmädchen Minna. Je länger ich an einem Stück an diesem Buch lesen konnte, desto besser gefiel es mir, zudem gab es ein paar überraschende Wendungen. Von mir gibt es 5 Sterne und ich freue mich auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    Sabine K., 23.06.2021

    Als Buch bewertet

    1912: Die Familie Kuhlmann betreibt ein Hotel in Heiligendamm und sie haben damit noch Grosses vor. Sie möchten dem berühmten Grand Hotel Konkurrenz machen. Sohn Paul ist zwar schon in die Geschäftsführung eingearbeitet, doch sein Herz schlägt heimlich für die Musik. Stattdessen brennt seine Schwester Elisabeth darauf im Hotel arbeiten zu dürfen und zeigt durchaus kaufmännisches Geschick. Doch es stehen schwere Zeiten bevor. Und um das Hotel zu retten, sieht sich Vater Kuhlmann gezwungen Julius Falkenhayn einzustellen, der so ganz eigene Ansichten vom Hotelbetrieb hat...

    Das Buch wird aus drei Perspektiven erzählt, die ich alle gleichermassen spannend und mitreissend fand. Zum einen lernen wir die starke Elisabeth kennen, die weiss was sie will und grosse Leidenschaft für ihr Familienhotel empfindet. Und sie lässt sich von ihrem Interesse für das Hotelgeschäft von nichts abhalten, auch wenn ihre Eltern sie lieber mit einem vermögenden Mann verheiratet sehen würden. Als dann Julis Falkenhayn im Hotel auftaucht, sieht sie in ihm erstmal eine Gefahr für "ihr" Hotel. Dennoch muss sie sich mit der Zeit eingestehen, dass ihr Julius nicht gänzlich egal ist. Das Zusammenspiel zwischen Elisabeth und Julius fand ich unterhaltsam und emotional beschrieben. Ich habe mit beiden bis zum Schluss mitgefühlt.

    Doch richtig mitgelitten habe ich mit Paul und dem Kellner Robert. Paul ist zwar für die Geschäftsleitung des Hotels vorgesehen, doch wirkliche Leidenschaft kann er dafür nicht empfinden. Es ist eher eine Pflicht für ihn. Sein Herz schlägt für die Musik und dadurch kommen sich auch Paul und Robert langsam näher. Aus guten Freunden wird irgendwann mehr und die beiden stecken zwischen Glücksgefühl, Liebe und schlechten Gewissen fest. Denn für die damalige Zeit stand das Ausleben ihrer Liebe unter Strafe. Vor allem Pauls Gedankengänge und Qualen zu lesen hat mich tief berührt und getroffen. Ich habe mit beiden total mitgelitten, gefühlt und fand ihre Beziehung toll und mitreissend erzählt.

    Aber auch Minna ist mir total ans Herz gewachsen. Sie bietet als Dienstmädchen im Palais den genauen Kontrast zum Leben der Familie Kuhlmann. Minna hat das Herz am rechten Fleck und muss im Laufe der Geschichte so einige schwierige und gefährliche Dinge erleben. Dennoch verliert sie nie ihren Mut und hat mich mit ihrer herzlichen und loyalen Art tief beeindruckt,

    Ich finde die drei Erzählperspektiven sehr gut gewählt, da sie alle auf ihre Art spannend sind und das Geschehen im Hotel gut widerspiegeln. Aber auch das aktuelle Weltgeschehen der damaligen Zeit wird in dieser Geschichte gut eingebunden, so dass einem als Leser genau die richtige Mischung zwischen Fiktion und historischen Fakten geboten wird.

    Der erste Band endet mit einer starken (fast filmischen) Szene, so dass ich schon jetzt sehr gespannt bin wie es mit Familie Kuhlmann im zweiten Band weiter geht. Wer gern spannende Familiensagen liest, sollte unbedingt einen Abstecher im Palais Heiligendamm machen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martina K., 09.04.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Roman, der einen in den Bann zieht
    Ich habe den 1. Teil zu der Buchreihe „Palais Heiligendamm“ von der Autorin Michaela Grünig gelesen mit dem Titel „Ein neuer Anfang“ und bin richtig in den Bann gezogen. Meine Gefühle zu diesem Roman bewegen sich gerade zwischen traurig, weil das Buch schon zu Ende ist, und glücklich, weil ich die letzten Tage und Stunden mit einem tollen Buch verbringen durfte. Über den Inhalt möchte ich hier nicht zu viel verraten, da es sonst ja nicht mehr spannend ist, wenn man liest, aber ein paar kleine Andeutungen werden in meiner Rezension dabei sein.
    Palais Heiligendamm ist ein Hotel, welches der Hauptschauplatz des Romans ist. Die Familie Kuhlmann hat es vor kurzem eröffnet und sind von Berlin in das beschauliche Doberan an die Ostsee gezogen. Vater, Heinrich Kuhlmann leitet das Hotel zusammen mit seinem Sohn Paul, dessen Leidenschaft der Künste statt dem Hotelgewerbe gehören. Seine Schwester Elisabeth, möchte gerne im Hotel mitarbeiten, darf aber als Frau nicht. Ihre beiden Schwestern und die Mutter leben noch nach den „alten“ Konventionen, und denken ebenfalls das es sich für eine Frau nicht gehört, in dies Geschäftswelt der Männer mit einzutauchen. Doch Elisabeth trotz allen und findet bald in Julius einen Verbündeten, der ihr mehr zutraut als allen anderen und gewinnt er dabei auch ihr Herz? Während das Hotel sich etabliert in der Gesellschaft bricht der 1. Weltkrieg aus. Kann sich das Hotel über diese Zeit retten?
    Das Buch wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Elisabeth die als Frau versucht in der Männerwelt anerkannt zu werden und die Führung des Hotels mit übernimmt. Paul, der unglücklich ist in der ihm von Geburt an zugedachten Rolle und seine Liebe nicht offen ausleben kann und Minna, einer Hausangestellten, die aus ärmlichsten Verhältnissen stammt und sich vom Stubenmädchen zur Köchen hocharbeitet und dabei wie Elisabeth in eine zur damaligen Zeit von Männern dominierten Welt eintaucht. Nebenbei werden noch Themen wie „Liebe zwischen unterschiedlichen Religionen“, die Suche nach den eigenen Wurzeln, Armut und Alkoholismus thematisiert.
    Für mich ist die Mischung des Romans wunderbar gelungen. Man kann träumen, mitfühlen und dennoch ist es kein „Kitsch“ sondern auch ein Buch mit Zeitbezug, politischen Hintergründen, welches viel Einblick in die damalige Zeit gibt und aufzeigt, den Wandel zwischen dem Kaiserreich und der Nation nach dem 1. Weltkrieg.
    Ich freue mich jedenfalls schon auf den 2. Band der Ende Mai 2021 erscheinen wird. Ich möchte baldmöglichst wieder einchecken im Hotel Palais Heiligendamm, in Gedanken mit in der Ostsee baden oder am Strand spazieren gehen und dabei Elisabeth, Julius, Julia, Paul, Minna und alle anderen Familienmitglieder und Hotelangestellten bald wieder treffen und mit ihnen mitleiden, mitfühlen und mich mit ihnen freuen, wenn es vielleicht ein grosses Happy End zum Finale gibt.

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  • 5 Sterne

    Lisa-Marie B., 04.11.2020

    Als Buch bewertet

    Der Roman „Palais Heiligendamm – Ein neuer Anfang“, von Michaela Grünig, hat mich regelrecht verzaubert. Ein wunderschönes Buch, mit so viel Liebe zum Detail und zum Inhalt. Es handelt sich dabei um die Geschichte des Hotels und auch um die ganzen Charaktere drum herum. Aber erstmal von Anfang an.
    Zuerst möchte ich auf das Cover eingehen. Es ist sehr schön gestaltet. Eher schlicht, aber es sticht trotzdem ins Auge, mit der Frau im Fokus und im Hintergrund das Palais am Wasser. Die Atmosphäre des Titelbildes lässt bereits erahnen, dass sich die Geschichte Anfang des 20. Jahrhunderts abspielen wird. Und so ist es auch.
    Man wird eingeladen in die Welt von 1912 in Heiligendamm bzw. Doberan. Es handelt sich um die Familie Kuhlmann, bestehend aus Heinrich Kuhlmann (Vater, Besitzer des Palais), Ottilie Kuhlmann (Mutter), Friedrich K. (erster Sohn und Arzt in Berlin), Johanna K. (erste Tochter), Paul K. (zweiter Sohn), Elisabeth K. (zweite Tochter) und Luise K. (dritte Tochter). Ausserdem spielen folgende Charaktere auch sehr wichtige Rollen: Julius Falkenhayn (Sekretär des Grafen von Seitz) und Minna (Stubenmädchen).
    Auch wenn es auf den ersten Blick sehr viele Charaktere sind, ist es überhaupt nicht schwer sich zurechtzufinden, da aus den Perspektiven verschiedener Personen erzählt wird und man so die einzelnen Protagonisten besser kennenlernen kann. Ich finde es toll, dass die Protagonisten alle so unterschiedlich und vielseitig sind. Keiner gleicht dem anderen und jeder hat seine Ecken und Kanten, aber auch sehr liebe Eigenschaften. Besonders bemerkenswert sind die Entwicklungen der Charaktere. Fast jeder einzelne entwickelt sich im Laufe des Romans weiter und es ist sehr spannend die Geschichte weiter zu verfolgen. Am Anfang beschreibt die Autorin ganz genau die Umgebung, die Atmosphäre und eben auch die Charaktere, sodass man sich ein eigenes Bild der Erzählung machen kann. Auch wenn sich der Beginn für den ein oder anderen vielleicht etwas in die Länge ziehen könnte, am Ende verspreche ich, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Es werden auch Einblicke in den ersten Weltkrieg gegeben, da sich der Roman in einem Zeitraum von 1912 bis 1918 bewegt. Es ist wirklich herzzerreissend, in welch einer Zeit sich die Charaktere rumschlagen haben müssen und welche Schicksale sie erleben mussten. Der Roman endet kurz nach der Niederlage des ersten Weltkriegs und hinterlässt einen mit sehr vielen Fragen und der grossen Lust zum Weiterlesen.
    Sehr, sehr grosses Lob an die Autorin! Mir hat das Buch sehr gut gefallen und habe es förmlich verschlungen! Ich kann es kaum erwarten, mir den zweiten Teil zu besorgen, um zu erfahren, wie die Geschichte der Personen, die mir alle übrigens sehr ans Herz gewachsen sind, weitergeht.

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  • 5 Sterne

    cybergirl, 10.11.2020

    Als Buch bewertet

    Tolle Familiensaga

    Die Hoteliersfamilie Kuhlmann eröffnet 1912 in Doberan das Luxushotel Palais Heiligendamm und möchte damit dem Grand Hotel Heiligendamm Konkurrenz machen.
    Heinrich Kuhlmann führt das Haus mit seinem Sohn Paul.
    Paul arbeitet lieber im Hintergrund, ihm fällt es schwer auf die Gäste zuzugehen. Er liebt die Musik und das Klavierspiel, weniger die Konversation mit den Menschen.
    Elisabeth, die mittlere der drei Kuhlmann Töchter schleicht sich gerne heimlich aus den Privatzimmern in das Hotel. Sie liebt die Atmosphäre, sie liebt das Hotel und würde sich hier gerne verwirklichen. Doch ihre Mutter ist streng dagegen so etwas ziemt sich nicht für eine Tochter aus gutem Hause.
    Da die berühmten und adligen Gäste weiterhin lieber im Grand Hotel residieren gerät das Palais Heiligendamm in finanzielle Schieflage.
    Gerade jetzt in dieser schweren Zeit ist es Elisabeth die versucht das Hotel mit allen Mitteln zu retten.
    „Palais Heiligendamm-Ein neuer Anfang“ ist der erste Band einer zweiteiligen Familiensaga.
    Die Autorin Michaela Grünig beschreibt das kleine Städtchen Doberan mit seinem Ortsteil Heiligendamm an der Ostsee sehr anschaulich.
    Am liebsten wäre ich selbst hingereist und im Palais Heiligendamm abgestiegen.
    Das Hotel, die ganze Atmosphäre ist unheimlich lebendig in diesem Buch.
    Die Protagonisten sind mit viel Liebe ins Leben gerufen worden.
    Am meisten ist mir Elisabeth ans Herz gewachsen. Sie ist eine sehr kluge und starke Frau und genau das wird ihr in dieser Zeit manchmal zum Verhängnis.
    Ihr Bruder Paul ist ganz anders als Elisabeth.
    Wenn bei Elisabeth der Mund manchmal schneller ist als ihr Kopf ist Paul eher zurückhaltend. Ihm fällt der Umgang mit den Gästen schwer. Er träumt von einer Karriere als Pianist doch hat er sich damit abgefunden einmal das Hotel zu leiten.
    Auch die anderen Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen.
    Julius Falkenhayn, Minna das 2. Stubenmädchen und Robert der Oberkellner der gerne Pauls Klavierspiel lauscht.
    Die Autorin lässt die Protagonisten manchen Umweg gehen, immer wieder wirft sie ihnen Steine in den Weg und mal leidet beim Lesen mit den einzelnen Charakteren.
    Man ahnt es schon, wenn die Geschichte 1912 beginnt ist der 1. Weltkrieg nur ein paar Jahre entfernt.
    Und als es so aussieht, als wird langsam alles gut bricht dann der Krieg aus. Paul und die meisten männlichen Angestellten des Hotels werden eingezogen und das Leiden geht weiter.
    Michaela Grünig hat viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfliessen lassen, was das Buch noch interessanter macht.
    Sie vermittelt ein Stück deutsche Geschichte auf sehr unterhaltsame Art.
    Das Ende lässt vieles offen und ich kann es kaum erwarten bis ich den 2. Band in Händen halten darf.

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  • 5 Sterne

    Carmen V., 30.12.2020

    Als Buch bewertet

    Heiligendamm 1912: Die junge Elisabeth zieht mit ihrer Familie von Berlin in den beschaulichen Ort Heiligendamm. Hier hat sich der Vater ein Hotel gebaut, welches er gemeinsam mit seinem zweiten Sohn Paul führen und zum ersten Hotel am Platz machen will. Doch die Zeiten sind schwer und nicht zuletzt ist die Konkurrenz hart und spielt mit vielen unfairen Mitteln.

    In dieser schweren Zeit tut sich ausgerechnet Elisabeth mit ihrem kaufmännischen Gespür hervor, sehr zum Verdruss der Mutter, die Elisabeth lieber wohlsituiert unter der Haube sehen würde. Als die Situation immer schlimmer wird, müssen die Kuhlmanns ausgerechnet den Emporkömmling Julius Falkenhayn um Hilfe bitten. Doch kann das gut gehen? Ist Falkenhayn ein rechtschaffener Mann und ehrlich gegenüber der Familie Kuhlmann?

    Der erste Band der Heiligendamm-Saga entführte mich ins schöne Heiligendamm zum Hotel der Familie Kuhlmann. Vater Kuhlmann hat sich hier einen Traum erfüllt und ein eigenes Hotel gebaut, welches er zusammen mit seinem zweiten Sohn führen möchte. Doch Paul ist eher sensibel und möchte sich mehr der Musik verschreiben als dem Hotelgewerbe.

    Die Autorin Michael Grünig beschreibt nicht nur das Familienleben und das Leben im Hotel sehr bildhaft und plastisch, auch die Protagonisten kommen bei ihr zu Wort, egal ob es sich um ein Mitglied der Familie Kuhlmann handelt oder um ein Einfaches Stubenmädchen. Nach und nach wuchsen mir alle ans Herz und ich fing schnell an, mich im Hotel wohlzufühlen.

    Als die ersten Probleme auftauchten, war ich selbst irgendwie betroffen und wollte um das Hotel kämpfen. In einem Lesesog gefangen, hoffte, bangte, liebte, kämpfte und litt mit Elisabeth und der Familie Kuhlmann mit.
    Das Ende ist offen und voller Bangen, der Cliffhanger ist enorm und man sehnt sich den zweiten Teil herbei.
    Ich konnte mich nur schwer von Familie Kuhlmann lösen, noch immer bin ich gedanklich im Palais Heiligendamm verankert und warte nun, dass die Geschichte bald weiter geh und offene Fragen geklärt werden.

    Fazit:
    Ein wundervolles Buch, das mich nach Heiligendamm und mitten ins Hotelgewerbe zu Beginn des 20. Jahrhunderts entführte. Ich hoffe auf eine baldige Fortsetzung und freue mich schon sehr auf das Wiedersehen mit der Familie Kuhlmann im Palais Heiligendamm.

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  • 5 Sterne

    Ingrid S., 11.04.2021

    Als Buch bewertet

    Das wunderschöne Cover dieses Buches hat mich sofort angesprochen. Mittelpunkt des Buches ist die Familie Kuhlmann, die das Palais Heiligendamm in Doberan gekauft hat und nun alle Kräfte einsetzen muss, um das Hotel zu etablieren und halten zu können. Die Charaktere der einzelnen Familienmitglieder sind sehr gut beschrieben: Die konservative, auf äussere Etikette bedachte Mutter, Vater Kuhlmann, der mit der Konkurrenz von aussen zu kämpfen hat, drei verschieden geartete Töchter, allen voran Elisabeth, die Älteste, die grosses Interesse am Hotelgeschäft zeigt, aber als Frau in damaliger Zeit ausgebremst wird. Paul, der sensible Sohn soll sich im Hotel einbringen, würde sich aber lieber ganz der Musik widmen, der andere Sohn Friedrich ist Arzt in Berlin. Auch einige Hotelangestellte werden in das Geschehen miteinbezogen und dann ist da noch Julius Falkenhayn, der schon am Anfang des Buches auftaucht und später Mitgeschäftsführer des Hotels wird und im Leben von Elisabeth eine grosse Rolle spielt.
    Die Geschichte spielt von 1912 bis 1919, einer Zeit, in der bei den Protagonisten und in der Weltgeschichte vieles passiert. Natürlich ist die Liebe ein Hauptthema, die sowohl bei Elisabeth wie auch bei Paul kompliziert und problembeladen ist. Der 1. Weltkrieg und ein Schicksalsschlag verändern alles. Das Familiengefüge verschiebt sich. Männer müssen in den Krieg und kommen teils nicht wieder. Der Hotelbetrieb ist eingestellt.
    Das Buch ist sehr spannend geschrieben und leicht zu lesen. Die historischen Ereignisse sind gut recherchiert und in die Geschichte eingeflochten. Schön sind das Hotel und seine Umgebung beschrieben, so dass die Atmosphäre jener Zeit und das Flair des Ostseebades Heiligendamm gut rüberkommt. Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und viele Themen und Ereignisse jener Zeit werden angeschnitten. Meiner Meinung nach wurde fast zu viel reingepackt. Aber die Spannung, die bis zum Schluss aufrechterhalten wird und der anschauliche Schreibstil gleichen dies aus, so dass das Buch trotzdem 5 Sterne verdient. Ich freue mich auf die Fortsetzung.

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  • 5 Sterne

    Johann B., 22.01.2021

    Als Buch bewertet

    Der Roman „Palais Heiligendamm – Ein neuer Anfang“ beginnt im Jahr 1912. Die Familie Kuhlmann folgte dem Vater und Ehemann nach Heiligendamm und hier möchte er seinen lang gehegten Traum erfüllen. Er will das beste Hotel am Platze besitzen und den grossen Konkurrenten hinter sich lassen. Die Reichen und Schönen der Umgebung interessiert das aber nicht. Sie steigen weiter im Grandhotel ab. Neben dem Ärger mit der Konkurrenz ist Vater Kuhlmann auch mit den Tätigkeiten seiner Kinder nicht einverstanden. Der Sohn Paul sieht sich so gar nicht als künftiger Hotelier und die Tochter Elisabeth ist für den Geschmack des Vaters zu eifrig bei der Sache. Als dann auch noch der Erste Weltkrieg ausbricht, wird die Zeit für das Palais alles andere als einfach.

    Welch ein bezauberndes Buch. Die Autorin schreibt so angenehm und bildhaft, dass ich beim Lesen stets abtauchen konnte. Die Charaktere entwickeln sich im Laufe der Geschichte und die Ereignisse im Buch sind frei von konstruierten Erlebnissen, die unrealistisch erscheinen. Die Sorge um das tägliche Brot während des Krieges und das Sehen nach den Soldaten, die an der Front ihren Dienst versehen, ist so realistisch geschildert, dass ich völlig gefangen war.

    Neben den Schwierigkeiten beim Aufbau eines florierenden Hotelbetriebes gibt es noch einige Nebenschauplätze. Auch die sind passend zur Zeit dargestellt. Der Kampf um Gleichberechtigung oder der Wunsch nach Verwirklichung eigener Ziele gehören unter anderem dazu. Es sind noch einige Fragen offen und ich freue mich sehr auf die Folgebände. Ein spannendes und mit historischen Fakten gut bestücktes Buch, welchem ich gerne fünf Sterne gebe.

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