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  • 5 Sterne

    6 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 04.08.2023

    Als Buch bewertet

    Anna und der Skandalreporter ermitteln wieder
    Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Die Schwabinger Morde von Petra Aicher
    Wir haben inzwischen das Jahr 1914. Anna gelernte Krankenschwester, arbeitet nun schon einige Zeit als Assistentin in der Gerichtsmedizin und hat während dieser Zeit schon einiges zu Gesicht bekommen. In einem Münchner Hinterhof wird ein toter Säugling gefunden, die Polizei vermutet, Kindsmord. Daher wird die Gerichtsmedizin hinzugezogen. Aber lest selbst was sich sich alles Ereignet und was Anna und der Skandalreporter Fritz von Weynand herausfinden, weil sie sich mit der Annahme der Polizei nicht abfinden können. Flüssiger Schreibstil. Die Beschreibung der Protagonisten ist gut umgesetzt worden. Man kann sie sich gut vorstellen und ihre Handlungen, Beweggründe und Emotionen nach voll ziehen. Beschreibung der Orte ist gut gelungen, sodass man diese bildlich beim lesen vor den Augen hat. Eine tolle Geschichte die Fiktion und wahre Gegebenheiten gut verwoben wieder gibt.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Engel07, 05.08.2023

    Als Buch bewertet

    Für mich ist es der erste Fall von der gerichtsmedizinischen Assistentin Anna Zech und dem Skandalreporter Fritz von Weynand. Das Buch konnte ohne Vorkenntnisse des ersten Teiles aber ganz gut gelesen werden.
    München im Jahre 1914: Ein toter Säugling wird im Hinterhof eines verlassenen Hauses gefunden. Die Polizei vermutet Mord und deshalb kommt der Säugling in die Gerichtsmedizin. Anna , die Assistentin der Gerichtsmedizin ist entsetzt. Wer kann so einem kleinen unschuldigen Wesen so etwas antun und gemeinsam mit ihrem adligen Freund dem Skandalreporter Fritz von Weynand versucht sie in dem Fall auf eigenen Faust zu ermitteln.
    Doch die derzeitige Situation in München macht die Ermittlungen nicht ganz einfach. Es herrscht Krieg, die Zeiten sind schwierig und in den Künstlerkreisen in Schwabing und in den verarmten Familien wird alles sehr kritisch betrachtet.
    Mir hat der Roman gut gefallen. Anna ist eine sehr taffe und sympathische Person. Fritz von Weynand ist ein sehr charmanter junger Mann, der durch seine Berufswahl dennoch nicht sonderlich gut in der Umgebung ankommt.
    Der Fall war interessant, mit dem Ergebnis der Ermittlungen und der Entwicklung die sich im Buch ergeben hat, habe ich tatsächlich nicht gerechnet, aber genau so finde ich Romane spannend.
    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, man kann dem Geschehen gut folgen und die Geschichte ist schlüssig.
    Das Buchcover gefällt mir gut und es passt sehr gut in die Zeit und zur Geschichte.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    RK, 24.07.2023

    Als Buch bewertet

    Leider nicht so ganz meins..

    Leider habe ich einfach so gar nicht in diese Geschichte hineingefunden. Ich bin mir nicht ganz sicher weshalb das so war, allerdings waren mir die Charaktere der Geschichte nicht so richtig nahe und dann war es für mich sehr schwer in die Geschichte einzusteigen. Die Dialoge lassen sich teilweise etwas umständlich und schwer lesen, der unregelmässig verwendete Dialekt tut sein übriges und trägt nicht unbedingt dazu bei besser in die Geschichte eintauchen zu können.
    Der Plot um die gefundene Babyleiche ist recht spannend, allerdings hat zumindest bei mir dieser Spannungsbogen nicht Bestand gehabt. Die Story zieht sich danach ziemlich, es kommt zu zahlreichen Nebenschauplätzen, die das ganze etwas langatmig machen.
    Wirklich schade, da ich historische bzw. in der Vergangenheit spielende Romane ansonsten immer sehr schätze.

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  • 5 Sterne

    MissJaneMarple, 06.09.2023

    Als eBook bewertet

    Meine Meinung:
    In einem Schwabinger Hinterhof wird ein totes Neugeborenes gefunden. Anna assistiert bei dessen Obduktion und ist schwer erschüttert. Niemand scheint die Mutter zu kennen, niemand hat etwas gesehen und keinen scheint das Schicksal des Kindes zu interessieren. Somit sehen sich Anna und Fritz gezwungen selbst zu ermitteln. Dabei tauchen sie tief in die Schwabinger Abgründe ein und besonders Anna erlebt Dinge, von denen sie nie geträumt hätte.

    Ich war wieder von der ersten Seite an gefangen im München Anfang des 1. Weltkriegs. Es zeigen sich langsam die Auswirkungen der Mobilmachung, Männer und deren Arbeitskraft fehlt, die Armut wird grösser, die Zuversicht auf einen baldigen Sieg schrumpft, die Listen der Verletzten, Vermissten und getöteten Soldaten wird immer länger. Und in Schwabing gibt es immer mehr Spitzel, die das aufmüpfige Künstlergschwerl unter die Lupe nimmt und gegebenenfalls den Einberufungsbehörden meldet.

    Petra Aicher hat auch in diesem Band wieder wundervoll das München der damaligen Zeit eingefangen und anhand von Anna und Fritz die Probleme der jeweiligen Gesellschaftschichten geschildert. Die Ängste und Sorgen, aber auch die Widerstandskraft, das "Nichtaufgebenwollen" der Bevölkerung.

    Anna muss, neben der ereignisreichen Ermittlungen zum Kindstod, erkennen dass ihrer Schwester Franzi durch deren Gönnerin Christiane von Arnsberg ganz andere Möglichkeiten offen stehen, als ihr selber. Und sie muss erkennen, dass sie für Franzi, die jetzt ein Fräulein ist, ihr Wissen nicht mehr ausreicht.

    Fritz sieht sich mit der kriegswirtschaflichen Politik seines Schwiegervaters konfrontiert und versteht nicht, wie man sich am Elend der Anderen auch noch bereichern kann.

    In all diesen Wirren entwickeln sich die beiden Charaktere enorm weiter und ihre Freundschaft weicht grossem Vertrauen. Doch beide ahnen nicht, wie nah sie dadurch dem Mörder kommen.

    Ich mag die ruhige unaufgeregte Art, wie die Autorin die Geschichte erzählt und dennoch der Spannungsbogen zum Finale stetig ansteigt. Es ist einfach realistischer für diese Zeit, dass tage-, wochen- oder auch monatelang nichts gravierendes für die Ermittlungen geschieht. Doch dann kurz vor der Lösung haut es einem die einzelnen Puzzleteile nur so um die Ohren und ein ganz neues, anderes und unerwartetes Bild erscheint. Für mich eine hohe Kunst des Krimis.

    Der Schreibstil ist angenehm leicht und einfach zu lesen, wobei hier wert gelegt wird, dass man an der Sprache die einzelnen Schichten der Münchner Gesellschaft erkennt.

    Fazit:
    Dieser Teil von Fräulein Anna hat mir sogar noch besser gefallen, als der Erste, bei dem ich die einezelenen Charaktere erst kennenlernen musste!
    Hoffentlich wird die Reihe fortgesetzt! Eine absolute Leseempfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nordwind, 22.07.2023

    Als Buch bewertet

    Ein kongeniales Duo ermittelt

    Respekt! Dass eine Frau Anfang des 20. Jahrhunderts als Assistentin in der Gerichtsmedizin arbeiten darf, verdient meinen gehörigen Respekt. Gerade in diesen Zeiten, in denen nur Frauen aus „höheren Kreisen“ in der „Mädchenschule“ gerade einmal schreiben, lesen, und Handarbeiten lernten und die Naturwissenschaften lediglich dem „starken Geschlecht“ vorbehalten waren, schafft es Anna - aus einfachen Verhältnissen kommend - bis in die Gerichtsmedizin. Und dort trifft sie auf etwas, was - egal wann immer es passiert - unser Herz anrührt, den Tot eines Säuglings. Und hier verdient Anna sich erneut meinen Respekt, weil sie das nicht auf sich beruhen lassen will. Als kongeniales Duo zusammen mit dem aus höheren Kreisen stammenden Reporter Fritz von Weynand will sie dieses unerhörte Verbrechen aufklären. Als dann noch weitere Verbrechen geschehen, geraten sie in höchste Gefahr und es entwickelt sich ein Wettlauf gegen die Zeit. Können Anna und Fritz dieses Verbrechen lösen?
    Interessant an diesem Roman sind nicht nur die besonderen Lebensumstände der Protagonisten, sondern auch die „einfachen Methoden“ mit denen in dieser Zeit Verbrechen aufgeklärt wurden. Unterdessen wirft der erste Weltkrieg seine dunklen Schatten voraus. Sehr genau beschreibt Petra Aicher hier die Auswirkungen, die der Krieg auf die Bevölkerung hatte. Gleichzeitig beschreibt sie ausdrucksstark das Vergnügungsviertel in Schwabing und lässt den Leser auch hier durchs Schlüsselloch blicken.
    Anna und Fritz werden dem Leser schnell zu guten Freunden. Sie sind authentisch und sehr sympathisch. Trotzdem oder gerade weil ihre Hintergründe so verschieden sind, ergänzen sie sich sehr gut als Ermittlerduo und haben die richtige Spürnase, um genau dort ins Wespennest zu stossen, wo es notwendig ist. Ein klein wenig knistert es zwischen den beiden Ermittlern, was das Buch noch ein wenig sympathischer macht. Auch die übrigen Charaktere sind in ihrer Konstellation zueinander so gut entwickelt, dass allein dadurch eine ausserordentliche Spannung entsteht.
    Petra Aicher schreibt nicht nur humorvoll, sondern auch so lebendig, dass sich der Leser mitten im Geschehen fühlt, gleichzeitig sind historische Details sehr gut eingearbeitet. „Die Schwabinger Morde“ stecken von Anfang bis Ende voller unerwarteter Überraschungen, Entwicklungen und Emotionen und geben viel Raum für Spekulationen. Der Spannungsbogen wird immer weiter aufgebaut, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte.
    Fazit:
    In den „Schwabinger Morden“ „kommen nicht nur Krimifans voll auf ihre Kosten, da der Kriminalfall sehr spannend entwickelt wird, sondern auch Leser von historischen Romanen werden hier interessant unterhalten. Von mir gibt es hierfür eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 25.07.2023

    Als Buch bewertet

    „...Die Male stammen nicht von einer Hand, man kann keine Druckspuren einzelner Finger unterscheiden. Ich konnte mir heute Morgen im Hof schon ein Bild davon machen...“

    In der Gerichtsmedizin wird ein toter Säugling untersucht. Während sich Anna Gedanken darüber macht, warum eine Mutter ihr Kind tötet, klärt sie Dr. Gernhuber darüber auf, dass es kein Fall für die Polizei ist. Das Kind ist während der Geburt an der Nabelschnur erstickt.
    Die Autorin hat erneut einen spannenden historischen Krimi geschrieben. Anna Zech, Assistentin der Gerichtsmedizin, und Fritz von Weynand, Skandalreporter, wollen mehr wissen. Auch die Polizei gibt keine Ruhe, da bei ihnen ein anonymes Schreiben eingeht.
    Die Geschichte spielt zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Die historische Situation wird gut wiedergegeben. Selbst in Münchner Künstlerkreisen ist die Stimmung gedrückt. Die Leichtigkeit des Lebens scheint zu schwinden. Während sich manche mit Begeisterung für den Kriegseinsatz bewerben, hoffen andere, dass der Kelch an ihnen vorüber geht.
    Fritz` Sarkasmus ist durch nichts zu überbieten:

    „...Nur weil wir aus der besseren Gesellschaft unseren Dienstboten das Heiraten untersagen und ihnen einen Hungerlohn zahlen, bei dem manche Spülhilfe sich überlegt, am nächsten Hauseck auf Freier zu warten, um sich etwas dazu zu verdienen, heisst das doch nicht, dass diese Dienstboten sich ausserehelichen unsittlichen Gelüsten hingeben dürfen...“

    Als eine schwangere junge Frau gefunden wird, deren Tod als Selbstmord inszeniert wurde, aktivieren Anna und Fritz ihre Bemühungen, Licht ins Dunkel zu bringen. Wieder geht ein
    anonymes Schreiben bei der Polizei ein. Doch der Beschuldige bekommt von allen Seiten einen guten Leumund. Wer geht hier warum mit Falschinformationen hausieren?
    Die Geschichte gibt mir einen Einblick in verschiedenste Gesellschaftsschichten in Berlin. Fritz erlebt, wie sein Schwiegervater den Krieg begrüsst und daran arbeitet, fleissig am Tode der Soldaten zu verdienen. Anna hat Angst um ihre Bruder, der eingezogen wurde. Dr. Gernhuber möchte seinen Kollegen davon abhalten, sich freiwillig an die Front zu begeben.
    Ausserdem blüht gerade in dieser Zeit Verleumdung und Denunziation. Wer nicht ins Schema passt, muss damit rechnen, als nächster an die Front geschickt zu werden.
    Der Fall allerdings erweist sich als kompliziert. Es dauert seine Zeit, bis die Protagonisten ein Licht am Ende des Tunnels sehen und sich aus vielen Puzzlestücken ein Gesamtbild ergibt. Überraschungen bleiben dabei nicht aus.
    Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie hat einen hohen Spannungsbogen, ist durchzogen von feinem Humor und unerwarteten Wendungen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andrea K., 28.07.2023

    Als Buch bewertet

    Historisches Krimiabenteuer mit charmanten Ermittlerduo

    Mir hat der erste Band von ‚Fräulein Anna‘ bereits sehr gefallen und Teil zwei stand dem Reihenauftakt in nichts nach… im Gegenteil… mich hat das zweite Buch sogar noch ein bisschen mehr begeistert.

    Im Gegensatz zum ersten Teil, der sich über einen Zeitraum von rund zwei Jahren erstreckte, spielt sich die Handlung von Band zwei in einem Zeitrahmen von ca. 3 Monaten im Jahr 1914 ab.
    Bei dieser Reihe beeindruckt mich sehr, wie die Autorin eine grossartige Mischung schafft aus der Erzählung eines Kriminalfalls einerseits aber auch einer plastischen Beschreibung der Gesellschaftssituation andererseits. So werden nicht nur die Auswirkungen des Krieges immer wieder in die Handlung eingewoben, auch die Stellung der Frauen sowie die Unterschiede zwischen Bürgertum und Adel spielen wichtige Rollen in der Geschichte.

    Letzteres wird natürlich vor allem durch die beiden Protagonisten Anna Zech und Friedrich von Weynand widergespiegelt. Mir hat die Dynamik dieser beiden Figuren so gut gefallen! Die Besonderheit dieser Freundschaft, die eben (bislang) auch nur das ist… eine tiefe, von Respekt und Wertschätzung geprägte Freundschaft… ist das Herzstück dieser Reihe.
    Beide Figuren haben eine schöne und authentische Entwicklung durchgemacht. Anna ist durch ihre Arbeit aufgeblüht und weiss sich selbstbewusst zu behaupten. Der verbale Schlagabtausch zwischen ihr und Fritz hat mich jedes Mal zum Schmunzeln gebracht. Besonders berührt hat mich aber Fritz‘ Stroyarc, denn hinter seiner zynischen Fassade verbirgt sich eine durch und durch sanfte Seele, dem die Doppelmoral seiner Gesellschaftsschicht zutiefst zuwider ist.

    Unheimlich gut gefallen hat mir auch der Kriminalfall, der dichter und komplexer erzählt ist als im ersten Buch. In diesem Band arbeiten Anna und Fritz auch deutlich enger zusammen und es hat mir viel Spass gemacht, die beiden bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Es gibt einige überraschende Wendungen und einen spannenden Showdown. Auch hat mir gefallen, dass im Zuge der Ermittlungen u.a. die Themen Homo- und Transsexualität mit den entsprechenden gesellschaftlichen Vorbehalten der Zeit besprochen wurden. Insgesamt zieht sich die (Doppel-)Moral der Gesellschaft wie ein roter Faden durch die Geschichte.

    Fazit. ‚Fräulein Anna‘ gehört definitiv zu meinen Lesehighlights des Jahres. Beide Teile der Reihe punkten für mich durch ihre Mischung aus Krimi und historischem Gesellschaftsroman sowie den beiden charmanten Protagonisten - gewürzt mit genau der richtigen Portion Lokalkolorit, die auch einem Nordlicht wie mir das bayrische Leben dieser Zeit nahe bringt. Unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Buchkathi, 14.08.2023

    Als Buch bewertet

    Gut gemachter historischer Kriminalroman zum Durchschmökern

    Dies ist eine Mischung aus historischem Roman, Kriminalroman und interessanten Erzählungen aus der Gerichtsmedizin. Zugegebenermassen könnte diese Mischung auch etwas abschreckend wirken, doch in diesem Buch ist es die perfekte Kombination. Sie macht es spannend, undurchsichtig und sorgt dafür, dass man das Buch gar nicht mehr weglegen will. Selten habe ich einen Krimi gelesen, bei dem ich so wenig Ahnung hatte, wer der Täter sein könnte. Und in diesem Buch hat man zwischendurch noch nicht mal eine Ahnung, wer das unidentifizierte Opfer sein mag.
    Fräulein Anna und der Skandalreporter Fritz von Weynand stehen im Zentrum der Erzählung: Anna als junges Fräulein, das sich in einer von Männern dominierten Welt durchbeisst. Sie ist zurückhaltend, dezent und dennoch unheimlich kompetent und spielt an den entscheidenden Punkten ihr Selbstbewusstsein aus, indem sie zeigt, was sie will. Gänzlich indezent und überall laut und präsent tritt Fritz von Weynand auf, der eigentlich Schwiegersohn einer Adelsfamilie ist. Er treibt sich in den dunkelsten Ecken von Schwabing herum und bringt sich nicht selten durch seine Neugier und seinen Mut in Gefahr. Diese interessante Personenmischung sorgt für ansprechende Dialoge und gänzlich gegensätzliche Sichten auf die Dinge.
    Ganz besonders mochte ich an diesem historischen Kriminalroman das düstere Setting in den Anfängen des ersten Weltkriegs. Man spürt richtig, dass es der Gesellschaft nicht gut geht und wie die Menschen – ganz besonders die allein zurückgebliebenen Frauen und die Männer kurz vor der Einberufung – sich gefühlt haben müssen. Die Stimmung wird wirklich gut transportiert. Und an den Ermittlungen fand ich es extrem abwechslungsreich, dass hier nicht oder nicht nur die Polizei ermittelt, sondern, dass vor allem Fritz und Anna die entscheidenden Hinweise liefern und die Spuren richtig deuten. Natürlich bin auch begeistert von den nicht vorhersehbaren Wendungen: Ich hatte keine Idee zum Täter und zwischenzeitlich fehlte mir auch die Ahnung, wer das Opfer sein könnte. Das ist wirklich gut gelungen.
    Dieser zweite Teil der Fräulein Anna Gerichtsmedizin Reihe kann auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gelesen werden. Es rundet das Leseerlebnis aber ab, wenn man den ersten Teil kennt.

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  • 5 Sterne

    clematis, 15.08.2023

    Als eBook bewertet

    Im Hinterhof

    Die Babyleiche aus einem Münchener Hinterhof wird in der Gerichtsmedizin untersucht, die ehrgeizige Anna Zech, mittlerweile etwa zwei Jahre hier angestellt, assistiert. Wie könnte es anders sein, gibt es anonyme Hinweise auf ein Verbrechen, was nunmehr den Charmeur und Journalisten Friedrich von Weynand auf den Plan ruft. Schneller als Anna und Fritz denken können, stecken sie selbst mitten in unglaublichen Ermittlungen.
    Vor dem Hintergrund des beginnenden Ersten Weltkriegs spielt dieser zweite Band „Fräulein Anna, Gerichtsmedizin“. Am besten ist es wohl, wenn man Anna und Fritz bereits kennt und ihre höchst ungewöhnliche Freundschaft, obwohl dieser Fall in sich abgeschlossen ist und selbständig gelesen werden kann. Anna hat sich ganz schön entwickelt seit ihrer Anfangszeit in der Pathologie, ganz allein in München. Mittlerweile hat sie sich enormes Wissen angeeignet und ist auch privat kein graues Mäuschen mehr. Zudem hat sie ihre jüngere Schwester in die Stadt geholt, um ihr eine höhere Schule und damit das Medizinstudium zu ermöglichen. Wenige Fragen um das tote Neugeborene genügen, um in einen spannenden Fall zu schlittern, der Anna als Pathologieassistentin, Fritz als Skandaljournalisten und die hiesige Polizei gleichermassen beschäftigt.
    In einer gelungenen Mischung aus Politik, Gesellschaftsleben und Kriminalfall geht es munter zu, meiner Meinung nach sogar lebendiger als im Vorgängerband, wo man ja erst einmal mit allen Figuren vertraut werden musste. Diesmal schreitet die Handlung rascher voran und bald wird aus einem Verdachtsmoment mehr als nur ein einziger Todesfall, dem nachgegangen wird. Spannend ist dabei das so gegensätzliche Duo Anna und Friedrich, die beide unerschrocken Erkundigungen einholen, sowie die Arbeit der Polizei, zu der auch Annas Onkel und ein Bekannter gehören. Dass es da zu Reibereien kommt, liegt auf der Hand. So vermischt sich die aufregende Ermittlungsarbeit mit humorvoller Unterhaltung, ein eher angespannter Unterton bezüglich der Kämpfe an der Front und Angst unter den jungen Männern, bald selbst einberufen zu werden, betont die zuweilen beklemmende Atmosphäre im Land.
    Ich empfehle gerne beide Bände in zeitlich korrekter Abfolge und wünsche allen künftigen Lesern ebenfalls packende Stunden mit Anna und Fritz!

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  • 5 Sterne

    Eva G., 23.10.2023

    Als Buch bewertet

    Ein ganz besonderer historischer Krimi!

    München, 1914: Seit dem letzten grossen Fall von Anna Zech, der Assistentin der Gerichtsmedizin, und Friedrich von Weynand, dem adligen Skandalreporter, sind zwei Jahre vergangen. Nun, da die ersten Kriegsmonate bereits viele Männer an die Front geholt und so manche Frau unehelich schwanger und ohne Ehemann ist, steigt die Not. So ist der tote Säugling, der in einem Hinterhof aufgefunden wird, zwar schrecklich, aber zeigt auch die Not der Frauen. Deshalb ist auch nicht überraschend, als bei der Obduktion des Babys keine Spuren auf Fremdeinwirkung gefunden werden. Trotzdem verbeisst sich die Polizei in diesem Fall, tauchen doch zwei anonyme Hinweise auf, in denen immer von einem bestimmten Mann als Täter die Rede ist. Leider gerät dieser nach dem Fund einer schwangeren Frau, die wohl augenscheinlich so aussehen sollte, als habe sie sich erhängt, allerdings mehrere Spuren auf einen Mord hindeuten, aber weiter in den Fokus der Polizei. Weder Anna noch Friedrich glauben an eine Täterschaft und merken, dass sie wohl wieder einmal selbst tätig werden müssen...

    Petra Aichers historische Krimis wirken auf den ersten Blick immer wenig besonders, was sich aber beim Lesen immer schnell als vorzeitiger, falscher Eindruck herausstellt, denn sie thematisiert viele ungewöhnliche Dinge und auch ihre Fälle sind alles andere als gewöhnlich. So kommen in diesem zweiten Teil der Reihe ein Transvestit, ein schwules Paar und die Not der unverheirateten, schwangeren Frauen zur Sprache. Und gerade das macht die Bücher aus! Obwohl der Kriminalfall an sich eher weniger spannend ist, ist das niemals ein Grund, das Buch vorzeitig abzubrechen, unterhalten doch die aussergewöhnlichen Inhalte sehr gut. Auch die beiden Protagonisten Anna und Friedrich harmonieren perfekt, trotz ihrer grossen charakterlichen Unterschiede.

    Auf diesen zweiten Band der Reihe habe ich mich wieder ganz besonders gefreut und es nach Erhalt innerhalb weniger Tage begonnen zu lesen. Ich liebe es, wie die Autorin die Fälle aufbaut und dafür sorgt, dass lange Zeit vollkommen unklar ist, wer denn nun der Täter ist und welche Hintergründe dazu geführt haben. Ein rundum gelungener zweiter Teil, der hoffentlich noch lange nicht der letzte der Reihe ist...

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  • 5 Sterne

    RileyRoss, 12.02.2024

    Als Buch bewertet

    Der neue Roman von Petra Aicher setzt die Erlebnisse eines ungleichen Ermittler-Duos vor dem Hintergrund des frühen 20. Jahrhunderts fort. Anna Zech, mittlerweile gut etablierte Assistentin am gerichtsmedizinischen Institut in München und Freiherr Friedrich von Weynand, verarmter aber reich verheirateter bayrischer Adeliger bzw. sein Alter Ego, Klatschreporter Fritz Nachtwey, geraten erneut in einen spannenden Krimi.
    Als zu Beginn des 1. Weltkriegs im Münchner Künstlerviertel Schwabing erst ein totes Neugeborenes und etwas später eine schwangere junge Frau tot aufgefunden werden, machen sich Anna, inzwischen gut in ihrem Leben in der Grossstadt etabliert, und der immer noch unglücklich verheiratete, sein Doppelleben führende Friedrich daran, diese scheinbar zusammenhanglosen Fälle aufzudecken. Sie stossen dabei auf Geschehnisse, die nicht nur ein mehr als schlechtes Bild des Umgangs mit den damals als Verbrecher geltenden queeren Menschen werfen, sie enthüllen auch die tragischen und verblüffenden Hintergründe eines Selbstmordes.
    Auch das Privatleben der beiden Protagonisten kommt nicht zu kurz und bietet wieder wunderbare Einblicke in die damalige Klassengesellschaft, kommen Anna und Friedrich doch aus völlig verschiedenen Kreisen. Trotzdem vertieft sich die Freundschaft, die den gängigen Konventionen widerspricht. Und dann ist da auch noch Anna's jüngere, bei ihr lebende Schwester, deren Besuch einer höheren Mädchenschule von einer Freundin Friedrichs gesponsert wird, die dem „biedermeierlichen" Verhalten ihrer Schwester wenig abzugewinnen vermag…
    Dies alles schildert die Autorin sehr kenntnisreich, mit leisem Humor und bildhafter Sprache, so dass man wunderbar mitten in's Geschehen eintauchen kann. Solide Fakten und anschauliche Beschreibungen mit leichten Ausflügen in münchner Mundart lassen den Leser teilhaben an der Entwicklung einer unkonventionellen Freundschaft, die trotz aller Gegensätze Bestand hat. Dabei entsteht wie nebenbei ein faszinierendes Sittenbild des frühen 20. Jahrhunderts, mit allen menschlichem Höhen und Tiefen, verbunden mit einer sehr spannenden Kriminalgeschichte.
    Diese sehr gelungene Mischung aus Historie und Krimi ist uneingeschränkt empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    Petra S., 12.08.2023

    Als Buch bewertet

    gelungene Fortsetzung der historischen Krimi-Reihe um eine junge Obduktionsassistentin

    In Band zwei der "Fräulein Anna, Gerichtsmedizin"-Reihe werden im München des Jahres 1914 ein toter Säugling in einem Hinterhof im Stadtteil Schwabing gefunden. Doch wo ist die Mutter des Säuglings?

    Es war wundervoll, wieder in die Welt der jungen Obduktionsassistentin Anna Zech und ihres guten Bekannten, des Adeligen Friedrich von Weynand, der sich als Journalist Fritz Nachtwey nennt, einzutauchen.
    Ich mag den mitreissenden Schreibstil und die authentische Darstellung der damaligen Lebensweise dieser Reihe besonders gern!
    Und natürlich hat die Autorin mit Anna eine sympathische und taffe Protagonistin geschaffen. Auch mit Fritz bin ich diesmal wärmer geworden, denn er entwickelt sich charakterlich weiter und ist nicht nur damit einverstanden, ernsthaften Journalismus zu betreiben, sondern er ist auch mitfühlend und empathisch.
    Auch das Geplänkel zwischen den beiden wird intensiver, und wer weiss, was sich in folgenden Bänden noch ergibt.

    Die Geschichte reflektiert das Leben in früheren Zeiten; die grossen Probleme unverheirateter Frauen, schwanger zu werden und das Kind dann illegal abtreiben zu müssen, sowie die verpönte und mit Strafe belegte Homosexualität sind grosse Themen in dem Buch.
    Besonders gut haben mir die Darstellung der damaligen Lebensumstände, die sozialen Gefüge, das Leben in Künstlerkreisen, die Spitzelei zu Kriegszeiten, die technischen Fortschritte und natürlich auch die Verwebung von fiktiver Handlung und historischen Ereignissen gefallen.
    Die Geschichte spielt zu Beginn des Ersten Weltkriegs und man erfährt, wie grosse Euphorie oder Hass und Wut über den Krieg die Bevölkerung entzweit und wie einige Männer versuchen, sich (verständlicherweise) vor dem Kriegsdienst zu drücken.
    Selbstverständlich war auch die Darstellung und der Fortschritt der damaligen Gerichtsmedizin sowie Kriminalistik interessant und fesselnd und die Auflösung des Falls ist hervorragend gelungen!


    Fazit:
    Gelungene Fortsetzung um die sympathische und taffe Obduktionsassistentin Anna Zech und den Journalisten Fritz von Weynand im Jahr 1914 mit vielen historischen Details. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall!

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  • 5 Sterne

    JoanStef, 07.08.2023

    Als Buch bewertet

    Überzeugend recherchiert - mit Tiefe erzählt

    Fräulein Anna, Gerichtsmedizin: die Schwabinger Morde - (2. Band der Gerichtsärztin)
    wurde am 27. Juli 2023 durch den Ullstein Verlag veröffentlicht.

    Das Cover ist wirklich absolut stilecht für Genre sowie die damalige Zeitepoche. Dieses Cover geht konform mit dem ersten Band und ist somit sehr stimmig.

    Zum Inhalt:
    Wir sind in der Gerichtsmedizin, München 1914. Fräulein Anna ist die einzige weibliche Angestellte in der Gerichtsmedizin. Heute wird sie mit einem toten Säugling und seiner Leidensgeschichte konfrontiert. Gemeinsam mit Fritz von Weynand, einem Boulevard Reporter versucht sie die Geschehen rund um den Tod des Kindes aufzudecken. Als wäre das nicht schon schlimm genug, bricht auch noch der Krieg aus.

    Die Schriftstellerin Petra Aicher ist Münchnerin und liebt es Geschichten in ihrer Stadt zu erforschen um dann Geschichten erzählen zu können.

    Mein Leseerlebnis:

    Ich kannte die Reihe bisher nicht. Meine Erwartungen waren ehrlicherweise unspezifisch. Ich wollte aufgrund des Covers, unbedingt erfahren, wie diese Geschichte mir gefallen würde. Zumal ich selten Romane aus dieser Epoche lese. Auch hoffte ich, dass der Roman keine Klischees bedienen würde.
    Erzählstil:
    es ist mir super leicht gefallen in die Story einzusteigen. Schon nach wenigen Zeilen war ich wie gefesselt von der beschriebenen Situation, der Hauptprotagonistin und dem Ambiente.
    Personen & Research:
    Die Charaktere werden sorgfältig gezeichnet und durch die Wortwahl regelrecht lebendig.
    Die gesellschaftlichen Ein - & Ausgrenzungen, die Vorurteile und der Enthusiasmus, alles wurde mit grosser Sorgfalt recherchiert und gekonnt in die Geschichte integriert.
    Zusammenfassung:
    Ein super gut lesbarer Roman, der die Eigenheiten der Zeitepoche widerspiegelt und die menschlichen Vorurteile dem Leser/in realistisch nahebringt, ohne belehrend zu wirken.
    Fazit:
    Ich vergebe überzeugte sehr gute 5* Lesesterne für diesen spannenden Gesellschaftsroman.
    Meine Empfehlung gilt allen Lesebegeisterten, die gern in anderen Zeitepochen eintauchen möchten.

    ISDN: B0BJW6JPKT
    Verlag: Ullstein
    Veröffentlichung: 27. Juli 2023

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    AnnaMagareta, 14.07.2023

    Als Buch bewertet

    Spannender historischer Roman

    „Fräulein Anna, Gerichtsmedizin: Die Schwabinger Morde“ ist nach „Die Prinzregentenmorde“ der zweite Band mit den Protagonisten Anna und Fritz der in München lebenden Autorin Petra Aicher.

    Anna Zech ist Krankenschwester und arbeitet in der Gerichtsmedizin. Fritz von Weynand ist Journalist. Während Anna aus einfachen Verhältnissen stammt, ist Fritz adelig und gehört der gehobenen Gesellschaft Münchens an. Beide verbindet eine innige Freundschaft.

    Die Handlung beginnt 1914. In einem Münchener Hinterhof wird ein toter Säugling gefunden und Anna wird zum Fundort gerufen. Der Tod des unschuldigen Kindes berührt sie zutiefst und macht sie zugleich wütend. Gemeinsam mit Fritz versucht sie herauszufinden, was passiert ist.

    Der Schreibstil von Petra Aicher ist lebendig und schon nach wenigen Seiten habe ich mich zeitlich um mehr als 100 Jahre zurückversetzt gefühlt. Der Erste Weltkrieg hat gerade begonnen, seine Schrecken und die düstere Atmosphäre, die damit einhergeht wird spürbar. Dabei geht die Autorin auch auf die unterschiedlichen Ansichten der Bevölkerung bezüglich dieses Krieges ein, so dass alles erschreckend nah und greifbar wird. Durch historische Details merkt man, dass die Autorin ausgiebig recherchiert haben muss. Wer sich in München auskennt, wird auch merken, dass die Petra Aicher Ortskenntnisse besitzt. Sie benennt und beschreibt die Handlungsorte so genau, dass ich stets alles vor Augen hatte.

    Der Fall um den Säugling ist spannend und ich habe Anna und Fritz gerne bei ihren Ermittlungen begleitet, um auch selbst ein wenig mitzurätseln.

    Zum Verständnis des Kriminalfalls sind keine Vorkenntnisse aus dem vorherigen Band notwendig. Allerdings lohnt sich dieser nicht nur weil er ebenso spannend ist wie dieser, sondern auch, weil es interessant ist die Entwicklung der Protagonisten zu verfolgen.

    Ich kann diesen historischen Kriminalfall Liebhabern historischer Romane, Krimifans und Lesern, die München mögen nur empfehlen.

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  • 5 Sterne

    kunde, 08.08.2023

    Als Buch bewertet

    Anna Zech arbeitet als Assistentin der Gerichtsmedizin in München. Im Jahr 1914 geht ihr ein Fall besonders nahe. Ein Säugling wird im Hinterhof eines leerstehenden Hauses tot aufgefunden. Auch Annas guter Freund Friedrich von Weynand interessiert sich in seiner Eigenschaft als Skandalreporter Fritz Nachtwey sehr für diesen traurigen Fall. Gemeinsam ermitteln sie in der Gegend des Fundortes. Schon damals ist Schwabing bekannt als Wohnviertel für Künstler und Freidenker. Aber auch in den dunklen Mietshäusern der Arbeiter suchen sie die Mutter des toten Babys. Erst ein neuer Leichenfund und ein überraschendes Ergebnis der Untersuchung führen Anna und Fritz auf eine neue Spur. Um diesen Fall zu lösen müssen sie viel riskieren und Annas Vorsätze für Fritz nur Freundschaft zu empfinden geraten ins Wanken.

    Der zweite Roman "Fräulein Anna, Gerichtsmedizin" von Petra Aicher hat es in sich. Der Titel "Die Schwabinger Morde" zeigt auf, dass es dabei um Ermittlungen in dem Künstlerviertel geht. Man trifft beim Lesen auf Künstler und Lebenskünstler, erfährt von ihren Sorgen und ihren Bemühungen, so wenig wie möglich aufzufallen, um einer drohenden Einberufung zu entgehen. Während nämlich die begüterte Oberschicht im Jahr 1914 noch voller Kriegsbegeisterung steckt, ist es in den Armenvierteln längst angekommen, dass dieser Krieg viele Opfer fordern wird. Diese Stimmung beschreibt Petra Aicher gut und doch ist dieser Roman ein spannender Krimi. Die Handlung fesselt vom ersten Moment an. Die Entwicklung dieses Falles ist geheimnisvoll und steckt voller Überraschungen. Dazu kommen die Personen, die man schon aus dem ersten Band kennt und die die Handlung mit witzigen Dialogen auflockern. Genau so macht ein Buch Spass. Ich finde, Fräulein Anna hat ein Recht darauf, munter weiter zu ermitteln und die Leser zu begeistern!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ramona, 23.07.2023

    Als Buch bewertet

    Unterhaltsamer historischer Gesellschaftskrimi

    Mir hat es auch dieses Mal wieder viel Freude bereitet mit Anna und Fritz in München und dem Umland unterwegs zu sein. Annas Persönlichkeit ist gereift in den zwei Jahren, die sie nun schon in der Gerichtsmedizin zu Hause ist. Ihr Chef Dr. Gernhuber hält grosse Stücke auf sie und nicht nur er. Die Zeiten sind schwierig, denn seit wenigen Wochen ist der erste Weltkrieg ausgebrochen und hat die Männer euphorisch an die Front gezogen, so dass der Personalmangel allgegenwärtig ist. Die Anzahl der auf dem Obduktionstisch landenden Personen, verlangt allen viel ab. Ganz besonders die Babyleiche. Da haben selbst Hartgesottene zu schlucken. Auch wenn sich herausstellt, das es keine Kindsmörderin, wie bisher angenommen. Die Gefühle fahren Achterbahn. Die Ermittlungen nehmen Fahrt auf, Anna und Fritz sind inzwischen zu einem wunderbaren Team gewachsen. Die Dialoge der Beiden einfach köstlich zu lesen.

    Der Schreibstil ist so bildhaft, authentisch und hat mich wunderbar in die Zeit um 1914 versetzt. Alle Begebenheiten sind greifbar vor meinen Augen zum Leben erweckt worden. Die damalige Zeit wurde genial eingefangen und die Charaktere perfekt in Szene gesetzt. Viel zu schnell war ich am Ende der Geschichte angekommen. Einziger Trost, es wird bestimmt eine Fortsetzung dieser Reihe geben. Das gestaltete Klappcover passt perfekt zum Zeitgeschehen und runden diesen äusserst interessanten, historischen Gesellschaftskrimi ab. Ich wünsche mir definitiv mehr davon, ich wurde genial und sehr spannend unterhalten.

    Alle Liebhaber von historischen Kriminalromanen werden hier auf ihre Kosten kommen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriela, 25.07.2023

    Als Buch bewertet

    Der zweite Band um Fräulein Anna und Fritz von Weynand alias Fritz Nachtwey beginnt zwei Jahre nach dem ersten Band. Anna ist mittlerweile ein vollwertiges Mitglied in der Rechtsmedizin geworden. Sie ist bei den Obduktionen anwesend und erledigt auch den Schriftverkehr. Privat wohnt ihre Schwester Franziska bei ihr und besucht die höhere Schule, da sie Ärztin werden den möchte. Sie hat in Christiane von Arnsberg eine Gönnerin, die ihre Schulgebühren bezahlt. Allerdings erwartet die adlige Dame auch ein komplettes Mitspracherecht in Bezug auf Franziska. Wir schreiben das Jahr 1914 und der erste Weltkrieg hat begonnen. Die jungen Burschen sind euphorisch und wollen alle kämpfen. Doch während des Ganzen wird in einem verlottertem Hinterhof die Leiche eines Neugeborenen gefunden. Die Untersuchung hat ergeben, dass seine Totgeburt war. Doch wer und wo ist die Mutter? Fritz, seines Zeichens Skandalreporter fängt an zu recherchieren. Er versucht natürlich wieder seine freundschaftliche Beziehung zu Anna auszunutzen. Auch die Verwandtschaft zu Annas Onkel, der bei der Polizei ist, wird zu Rate gezogen. Doch die wollen ihn nicht unterstützen……bis die nächste Leiche gefunden wird: eine junge schwangere Frau. Sie wurde erhängt im Schuppen entdeckt. War es Selbstmord? Die Untersuchung in der Pathologie ergibt etwas anders.
    Auch der zweite Band von Petra Aicher ist wieder ein ein gelungener, historischer Krimi. Man kann dieses Buch unabhängig vom ersten Band lesen, aber es würden doch so einige Aspekte zur Vorgeschichte fehlen. Meine Hoffnung ist, dass es auch noch weitere Bände des Ermittler-Duos Anna und Fritz geben wird!

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  • 5 Sterne

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    Barbara G., 27.07.2023

    Als Buch bewertet

    Ich mochte schon den ersten Band von der Reihe sehr gerne und war gespannt auf Band 2. Fräulein Anna enttäuscht auch in diesem Band nicht. 2 Jahre sind nun vergangen, und Fräulein Anna arbeitet immer noch in der Gerichtsmedizin. Der erste Weltkrieg beginnt. Das hinterlässt viele Lücken in der Gesellschaft und in den Herzen vieler Menschen. Sowohl Anna und Fritz sind davon betroffen. Fritz wurde von seinem Schwiegervater für unabkömlich erklärt, doch sein Bruder wird eingezogen... Annas Bruder ebenso sowie einige Kollegen der Gerichtsmedizin, wodurch das Arbeitspensum steigt... Denn nun gilt es gleich, mehrere Leichen zu obduzieren, die innerhalb kürzester Zeit gefunden wurden. Ein 7 Monate alter Fötus, eine Hochschwangere und eine Frau, deren Identität zunächst höchst mysteriös ist...

    Ich fand die Geschichte wieder spannend erzählt. Es ist keine einfache Aneinanderreihung von Ermittlungsergebnissen, nein. Vielmehr taucht man voll und ganz in die damalige Zeit ab und lernt auch die Akteure alle gut kennen. Annas Umfeld rund um ihre Schwester und ihre Gönnerin etwa erhalten einen durchaus grösseren Raum in dem Buch. Auch die Zeitung von Fritz Nawalny steht immer wieder im Fokus. Toll fand ich auch, wie damalige Tabus immer wieder aufgebrochen werden und in die Geschichte verpackt werden. So wird das Buch auch ein Stück gesellschaftskritisch und zeigt durch einige Charaktere die Doppelmoral der damaligen Zeit auf. Der Schreibstil hat mich jedenfall sehr gefesselt und ganz eintauchen lassen in diesen historischen Krimi. Eine absolute Leseempfehlung meinerseits!

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  • 5 Sterne

    Cornelia, 13.08.2023

    Als Buch bewertet

    Spannung in Schwabing

    Anna Zech ist für ihre Zeit fortschrittlich und unabhängig, sie ist mutig und setzt sich für Schwächere ein. Daher gehen ihr ein toter Säugling und die dazugehörige Mutter, die anfangs noch unbekannt ist, nicht mehr aus dem Kopf. Anonyme Hinweise und weitere Tote halten die Spannung aufrecht. Die Handlung ist interessant, lang ist Vieles unklar, aber am Ende ist alles schlüssig. Ein paar falsche Fährten bereichern das Lesevergnügen.

    Dieser Kriminalroman ist in Kriegszeit eingebettet, dadurch müssen die Protagonisten mit Widrigkeiten fertig werden, die Stimmung ist kurzzeitig düster. Nichts desto trotz schaffen es die schlagfertigen Dialoge, eine überwiegend heitere Stimmung aufrechtzuerhalten. Die Schwabinger Morde ist der zweite Teil der Serie über Anna und kann problemlos ohne den ersten Teil gelesen werden.

    Anna ist mir sympathisch, Fritz manchmal, besonders in seinen Bemühungen um Anna. Ich bin schon auf die nächsten Teile gespannt, werden die beiden zueinander finden?

    Durch die gegenwärtigen Geschehnisse in Europa empfinde ich viele der historischen Probleme brandaktuell.

    Auf den ersten Blick konnte das Cover mein Interesse nicht wecken, aber als ich Gerichtsmedizin und Schwabinger Morde las war ich sofort neugierig. So wie mich die Leseprobe überzeugte, gefiel mir das Buch. Ein spannender Krimi mit Lokalkolorit des früheren Münchens. Da ich das heutige Schwabing kenne war das ein besonderer Reiz. Das Buch empfehle ich gern weiter.

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  • 5 Sterne

    Tschy, 31.07.2023

    Als Buch bewertet

    Anna Zech arbeitet als einige Frau in der Münchener Gerichtsmedizin als Assistentin. Ihr Onkel arbeitet bei der Polizei. Anna lebt zusammen mit ihrer Schwester Franz in der Wohnung von Friedrich von Weynand, einem Freund, der unglücklich verheiratet ist. Friedrich arbeitet unter dem Namen Fritz Nachtwey als Klatschreporter und klärt mit Anna spannende Fälle auf. Dieses Mal geht es zunächst um ein totes Baby welches laut der Gerichtsmedizin an einem natürlichen Tod gestorben ist. Schon bald folgen zwei weitere Morde in Schwabing und Anna und Fritz ermitteln in alle Richtungen. Bei der Polizei gehen anonyme Hinweise ein. Die Zusammenarbeit der Gerichtsmedizin, der Polizei und der Zeitung hat mir gut gefallen. Man traut sich nicht immer und auch ist die Zusammenarbeit zeitweise eine ganz schöne Herausforderung, aber sie führt zum Erfolg! Das Buch hat immer wieder spannende Wendungen und manches ist dann doch nicht so, wie es zunächst scheint. Auch die Rolle des Hausmeisterehepaars und die der Mäzenin Christiane von Arnsberg haben mich begeistert. Daher ist es eine sehr kurzweilige Lektüre und mir hat auch die Einbettung in die Geschichte sehr gut gefallen. Der Roman spielt in München zu Beginn des Ersten Weltkrieges und die Begeisterung vieler junger Männer für den Krieg wird gut beschrieben.

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