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  • 5 Sterne

    1 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 24.04.2021

    Als eBook bewertet

    Nach dem Kunststudium in Paris kehrt eine Malerin zurück in ihre rumänische Heimat, wo sie wie in jedem Jahr den Sommer in der Villa der Familie in einem kleinen Ort der Walachei südlich Transsilvaniens zu verbringen. Die Stimmung ist wie immer ausgelassen, trotz der Klagen darüber, was die kommunistische Diktatur mit dem Land und den Menschen gemacht hatte, doch ein tragischer Unfall, bei dem eine der Besucherinnen tödlich verunglückt, bringt ungeahnte Ereignisse ins Rollen. In der Familiengruft wird eine grausame zugerichtete Leiche gefunden just auf jenem Grab, das die Insignia des berühmtesten Bewohners des Landstriches trägt: Vlad der Pfähler, der berühmte Fürsten Dracula. Nicht nur die Weltpresse ist aufgeschreckt, sondern vor allem die Familie, die nicht ahnte, welches Blut in ihren Adern fliesst.

    „Der Vampirbiss ist keine Strafe, wie etwa der Pfahl eine ist. Er ist die Erlösung dessen, der geknechtet, verraten und erniedrigt wurde. Her mit eurem schwachen Blut! Und dann nehmt und trinkt alle vom Blut des Fürsten. Ihr Ohnmächtigen, die ihr mächtig werden wollt. Die ist der Blutsbund derer, die für das Recht kämpfen!“

    Die rumänisch stämmige Journalistin und Autorin Dana Grigorcea wurde für ihre Werke bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. In ihrem Roman „Die nicht sterben“ greift sie die berühmte Sage um den blutrünstigen Vampir auf und verbindet diese sowohl mit den Erinnerungen an die Diktatur Ceaușescus wie auch mit der modernen sensationsgierigen und kapitalistischen Gesellschaft. Der Roman wie auch die Protagonistin erscheinen im Stil eines klassischen Schauerromans, der jedoch viel mehr als nur schaurigen Grusel zu bieten hat.

    Immer wieder kollidieren im Roman Gegensätze. Zunächst kommt die gebildete, kunst- und kulturaffine Oberschicht aus der Hauptstadt aufs Land, wo die naturverbundene Bevölkerung mit deutlicher Geringschätzung betrachtet wird. Im Verlauf der Handlung tritt dann mehr und mehr der
    sagenumwobene Fürst ins Zentrum, wobei dieser mit seinen Gräueltaten kaum schrecklicher daherkommt als der kommunistische Diktator. Die Reaktion der Öffentlichkeit auf die Entdeckung ist jedoch der mit Abstand herrlichste Part der Geschichte: es wird unmittelbar ein Dracula Park geplant, in Scharen pilgern die Touristen zur Grabesstätte und lassen sich auch gerne als Dracula-Verschnitt von der Künstlerin porträtieren während sie ihren Geschichten über die Vorfahren lauschen.

    Ein Vampirroman der etwas anderen Sorte, der Gesellschafts- und Politikkritik mit Schauerelementen und einer gehörigen Portion Witz kombiniert.

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  • 4 Sterne

    1 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Natascha B., 05.12.2021

    Als eBook bewertet

    Extrem neugierig war ich auf einen Vampirroman auf der longlist des deutschen Buchpreises. Ich war erstaunt darüber, wie schauerlich der Roman für mich mitunter war, trotz der ästhetisierten Sprache und des oft komplexen Aufbaus.
    Vlad Dracula und die Geschichte Rumäniens sind Dreh- und Angelpunkt des Romans. Erzählt wird er von einer jungen Künstlerin, die im kommunistischen Rumänien aufwächst und immer wieder den alten Sitz ihrer Familie besucht. Nachdem sie in der Familiengruft einen übel zugerichteten Leichnam findet, stellt sich heraus, dass sie selbst eine Nachfahrin Draculas ist. Schlummern auch einige seiner Kräfte in ihr?
    Sehr spannend fand ich das Spiel mit dem Mythos Dracula, eine Figur mit der ich mich auch selbst schon des Öfteren beschäftigt habe und der seine Faszination noch immer ausübt.
    Auf der einen Seite hat der Roman eine starke politische Ebene, beschäftigt sich mit aktuellen Problemen des Landes, greift aber auch immer wieder auf die Landesgeschichte zurück.
    Ausserdem gibt es Verweise auf die modernen Adaptionen des Mythos, zum Beispiel auf "Twilight". Auch der historische Vlad Dracula wird immer wieder in den Blick genommen, inklusive der detaillierten Beschreibung seiner Angewohnheit, Feinde zu pfählen. ( Achtung: sehr explizit)
    Eine weitere wichtige Figur im Roman ist der geldgierige Bürgermeister Sabin, der plant, in B., dem Ort in dem der Roman spielt, einen Draculapark zu errichten. Auch die Frage, wer Traian, einen alten Schwarm der Erzählerin getötet und in die Familiengruft gelegt hat, ist Element der Erzählung.
    Ich habe den Roman gern gelesen, fand einige Passagen sehr stark und habe das Gefühl,dem Land näher gekommen zu sein. Auf der anderen Seite lässt er mich nicht ganz zufrieden zurück, einiges wirkte fragmentarisch, gute Ideen wurden nicht bis zum Ende durchgespielt. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Klarheit und Struktur gewünscht.
    Dennoch ein lohnenswertes Leseerlebnis.

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  • 3 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nil_liest, 05.04.2021

    Als Buch bewertet

    Für wen ist dieses Buch gedacht?

    Reizen tut uns die Lektüre, hat man schon oft die vielen Schlagwörter gehört die sich in diesem Roman niederschlagen wie Walachei, dass wir alle ab und an in den Mund nehmen und auf einen verlassenen Landstrich referenzieren oder auch der berühmte Dracula, den wir dank Bram Stoker sogleich als Vampir vor dem eigenen inneren Auge sehen.
    Dana Grigorcea, die selbst in Burakest geboren wurde (1979) und nun in der Schweiz ihre Heimat gefunden hat schrieb mit ‚Die nicht sterben‘ einen Roman der sich in keine bekannte Schublade pferchen lässt. Der Roman mag nirgends so recht hineinpassen. Hochliterarisch durch gute Prosa und viele Metareferenzen wird es zur guten Literatur. Die Vampirin gibt dem ganzen einen grotesk abgefahrenen Trashtouch á la Tarantino. Und dann noch die historischen Abrisse Rumäniens in die ferne und die nahe kommunistische Vergangenheit geben dem ganzen ein historischen Anklang.
    Die preisgekrönte Autorin schickt ihre Protagonistin, eine junge Malerin aus Bukarest zurück in ihre Kindheitserinnerungen der Sommerfrische in ein kleines Dorf am Rande Transsilvaniens. Dort verbringt sie mit ihrer Tante erneut einen Sommer in dem sich vieles ereignet. Nicht nur findet man in der Familiengruft die Leiche eines Jugendfreundes sondern das auch gleich auf dem Grab von Vlad dem Pfähler. Der lokale Bürgermeister, der wie ein Fähnlein im Winde sich schon unter kommunistischer Führung bereichert hat, auch nun grosse Pläne schmiedet um einen Dracula-Park zu errichten.
    Und in diese Geschichte gebettet, wird die Protagonistin zur Vampirin und fliegt über die Wälder und das Blut fliesst. Es hört sich schräger an als es ist, kann man doch nachvollziehen, wie sie sich den Ereignissen hingibt.
    Genauso lernt der Leser aber auch was es mit Vlad, dem Pfähler auf sich hatte im 15. Jahrhundert. Diese Passagen haben mir persönlich am allerbesten gefallen und mich ungemein historisch bereichert.
    Was mich eher ratlos zurück lies, waren einige Stellen, an denen ich ohne Drittwissen nicht weitergekommen wäre. Denn, dass Jonny ein bekannter Fleischschmuggler im Ostblock war konnte ich nicht ahnen. Oder gar drei Seiten Tischgespräch auf Latein ohne Übersetzungshilfe, da muss ich passen.
    Nun ihr seht, meine Frage zu Beginn: Für wen ist dieses Buch geschrieben? Diese Frage ist und bleibt unbeantwortet, da es einerseits vielfältig, andererseits absurd und abgehoben ist und zugleich faszinierend gutgeschrieben.
    Ja, dass muss man der Autorin definitiv zugutehalte, sie schreibt grossartig und es liest sich gut. Dana Grigorcea hat ein Händchen für die Wörter. Selbst bei harten Themen ist ein ironischer Unterton zu hören wie auf Seite 177: „"Ja, mutig sind die Menschen nur mit den Schwachen, den Mächtigen aber setzen sie nichts entgegen. Ist das gerecht?"
    Ich hätte es nicht missen wollen. Machen sie alle ihre Genre-Schubladen zu und lesen sie mal rein. Ich wäre gespannt was Sie dazu meinen! Und wenn es tröstet, es sind keine 300 Seiten.

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