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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Beate V., 07.10.2017

    Als Buch bewertet

    Istanbul: Stadt der tausend Seelen, der tausend Geschichten, der tausend Sprachen.....

    Das Original heisst übersetzt - Erinnerungen an Istanbul, ich finde den Titel viel passender. Denn Erinnerungen werden hier ausgegraben. Wer allerdings einen spannenden Krimi erwartet, wo der Täter von den Ermittlern durch immer einen Schritt voraus ist, sollte nicht weiter lesen. Dieser türkische Krimi, der ausschliesslich in Istanbul spielt ist eher etwas für Geschichtsliebhaber, der viel und ausführlich über die interessanten Bauten und deren vergangenen Herrscher erzählt. Tote gibt es dennoch reichlich.

    Die erste Leiche lässt den Leser auch schon mal einiges über die Gründung der Stadt am Bosporus erfahren, sie hiess Byzantion. Gegründet von den Griechen. Kadiköy ist da wohl der älteste Stadtteil. Konstantinopel kam erst mit dem Tod vom römischen Kaiser Konstantin. Gefunden wurde der Professor für Kunstgeschichte an der Atatürksäule. Merkwürdigerweise konnte man keinen einzigen Blutstropfen feststellen und in der Hand des Leichnams fand sich eine historische Münze, die auf die Gründung der Stadt hinweist. Schnell stellt sich heraus, es handelt sich um den Ex-Ehemann der Museumsdirektorin des legendären Topkapi Palastes, Leyla Barkin.

    Nachdem der Täter auch ein zweites Mal zugeschlagen hat und eine weitere Leiche mit historischer Münze gefunden wurde, stellt sich schnell heraus, die Opfer waren keine unbescholtenen Bürger. Sie waren in einen Bau-Skandal um ein grosses Wohn- und Geschäftscenter verwickelt.

    Die Figuren um Oberinspektor Nevzat herum sind einfach toll dargestellt. Ali, der draufgängerische Polizist, der sich gerne mal mit einem verdächtigen anlegt und am Liebsten ein Geständnis aus ihm rausprügeln möchte. Oder die fleissige Zeynep, auf die sich Nevzat verlassen kann. Nevzat erzählt in der Ich-Form und schnell ist man auch in seinem privaten Drama involviert. Es wird von Liebe und Verrat und Verlust erzählt und auch Geschichte und Gegenwart wechseln sich immer wieder ab. Man verliert nie den Faden.

    Hier spürt man auch die Melancholie der Menschen (sehr typisch für das türkische Volk), die oft vergangenem nachhängen, dazu in der lauen Sommernacht in einem Weinlokal sitzen und ein Glas Raki trinken, im Hintergrund spielt leise melancholische Musik bekannter Musiker. Man muss sich ganz einlassen in die jahrtausendealte Geschichte Istanbuls und es als historischen Kriminalroman sehen. Dann ist es äusserst lesenswert. Vorteil ist auch, wenn man die Stadt schon besucht hat, dann hat man diese tollen Paläste und Moscheen vor Augen. Denn gelangweilt hat es mich in keinster Weise. Auch ist die türkische Literatur hier nicht so publik gemacht worden bisher, deshalb umso mehr möchte ich diesen Schmöker den Lesern ans Herz legen.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 29.09.2017

    Als Buch bewertet

    Alles eitel Sonnenschein in der Türkei? Ahmet Ümit blickt hinter die Kulissen. Die Morde am Bosporus. An der Atatürk-Statue wird eine Leiche gefunden, kurz darauf eine zweite. Wieder an einem von Istanbuls Wahrzeichen. Die Serie reisst nicht ab, in dieser Stadt nehmen die Morde kein Ende. Und die Wunden am Hals der Mordopfer stammen nicht von einem Skalpell, der Mörder hatte seine Opfer regelrecht enthaupted mit einem scharfen Messer. Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats, der Icherzähler des in der Gegenwart verfassten Romans, ist der Meinung Mordfallermittlungen gleichen der Geschichtswissenschaft. Mit der ihm eigenen Bedächtigkeit irrt Nevzat durch das Labyrinth des modernen Istanbul, unter der prallen Sonne - und dem Schatten der Vergangenheit. Kein einfaches Unterfangen in der Millionenstadt Istanbul. Sieben Tote an sieben historischen Stätten - und nur ein einziger Faden scheint die Fälle miteinander zu verbinden: die jahrtausendealte Geschichte einer der geheimnisvollsten und faszinierendsten Städte der Welt - Byzantion, König Byzas' legendäre Stadt; Istanbul Stadt der geraubten Hoffnungen - das Kaleidoskop einer zerrissenen Gesellschaft. Ahmet Ümits packender Krimi erzählt von Liebe und Verrat, von Licht und Schatten der menschlichen Seele - in Geschichte und Gegenwart. Es geht um Brennpunkte der heutigen Türkei. Der spannende Thriller führt durch ein kosmopolitisches Istanbul und in die jüngste Geschichte des türkischen Staates. Dabei verknüpft Ümit geschickt die Charakterstudie eines Polizisten mit der Kritik an der Polizei. Darüber vergisst der Erzähler jedoch keineswegs die kleinen Dinge des Alltags und die grossen Geschichten des Lebens. Die Charaktere und insbesondere der Protagonist, sind sehr gut gezeichnet und absolut nicht klischeehaft dargestellt. Das Ende verblüfft selbst hartgesottene Krimileser. Mit Charme und Ironie erzählt der Autor eine reizvolle, geschickt verwobene Kriminalgeschichte mit überaus lebensnahen Figuren. "Die Gärten von Istanbul" ist ein Krimi, ein Geschichtsbuch, und ein Reiseführer durch Istanbul. Sprachlich und stilistisch hat Ümit eine sehr gute Leistung abgegeben; auch die Übersetzung ist sehr gut gelungen. Unbedingt lesenswert und man kann so schön gedanklich durch Istanbuls Strassen streifen! Neben der Erzählung wird dem Leser ein Einblick in die türkische Metropole Istanbul gewährt, mit allen seinen Schönen und gräulichen Seiten. Nach der Lektüre versteht man den anderen Kulturkreis etwas besser und hat ein Paar vegnügliche Stunden verbracht. Es ist ein wirklich grossartiger Roman den man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Auch, oder gerade weil, türkische Literatur im deutschsprachigen Raum nicht sehr bekannt ist, es macht einfach Lust auf mehr. Man greift nicht zu hoch, wenn man Ahmet Ümit als türkischen Georges Simeon bezeichnet. Er ist der Grandseigneur des türkischen Krimis.

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  • 5 Sterne

    Lesetante, 29.09.2017

    Als Buch bewertet

    Istanbul, die Stadt schon mehr als zweieinhalbtausend Jahre am Marmarameer zwischen Schwarzen und Mittelmeer gelegen, ist eigentlich die Hauptprotagonistin des Kriminalromanes von Ahmed Ümit.
    Oberinspektor der Polizei Nevzat muss den oder die Mörder von schliesslich sieben Toten finden. Eine Aufgabe die mehr Wissen und Fingerspitzengefühl erfordert als so mancher schlichter Mord. Denn bei der Recherche über die Opfer stossen Nevzet und seine Assistenten Ali und Zeynap auf Verbindungen der Toten untereinander, die in den Immobiliengeschäften der neueren Zeit liegen. Es scheint als sollten die Leichen auf die unsauberen Praktiken derer aufmerksam machen, die mit der Zerstörung der Altstadt Instanbuls grosse Profite einfahren, jedoch keine Rücksicht auf die historischen Relikte und die Geschichte der Schönen am Bosporus nehmen.
    Der Autor nimmt den Leser auf eine Kulturreise durch die Jahrhunderte Istanbuls, einst Byzantion und Konstantinopel geheissen. Wunderbar in einer teils blumigen Sprache, die durch die Übersetzung von Sabine Adatepe niemals ins Kitschige abgleitet, lernt der Leser diese Stadt in allen ihren Facetten kennen. Menschen aller Ethnien und Religionen prägen sie bis heute, und schenken ihr einen architektonischen wie kulturellen Reichtum, wie es wohl keine Stadt in ganz Europa und Vorderasien in dieser Fülle aufweisen kann.
    Am Ende der Geschichte wird Nevzat zwar den Fall aufklären, doch dies wird ihn zutiefst erschüttern, denn er wird dabei sehr gute Freunde verlieren. Er, der durch den Verlust seiner Frau und seiner Tochter durch einen Anschlag, vor ein paar Jahren, keinen tieferen Sinn des Lebens mehr erkennen kann ist weiterhin innerlich gespalten, wie und ob Unrecht durch Selbstjustiz geahndet werden darf, wenn die Behörden nicht helfen wollen oder können.
    Ahmet Ümit gelingt bravurös die Zusammenhänge eines Verbrechens und die Umstände die dazu geführt haben, auf einer Ebene darzustellen, die nicht nur auf den Plot zusteuert, sondern auch gekonnt aufzeichnet wie es dazu kommen kann, dass Menschen zum letzten Mittel der Gegenwehr greifen, wenn Gentrifizierung nur noch in Zerstörung alter gewachsener Strukturen mündet. Kultur gegen Profitgier.
    Mein erster Krimi dieses Autors, und sicher nicht mein letzter.

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  • 5 Sterne

    Lesetante, 01.10.2017

    Als Buch bewertet

    Istanbul, die Stadt schon mehr als zweieinhalbtausend Jahre am Marmarameer zwischen Schwarzen und Mittelmeer gelegen, ist eigentlich die Hauptprotagonistin des Kriminalromanes von Ahmed Ümit.
    Oberinspektor der Polizei Nevzat muss den oder die Mörder von schliesslich sieben Toten finden. Eine Aufgabe die mehr Wissen und Fingerspitzengefühl erfordert als so mancher schlichter Mord. Denn bei der Recherche über die Opfer stossen Nevzet und seine Assistenten Ali und Zeynap auf Verbindungen der Toten untereinander, die in den Immobiliengeschäften der neueren Zeit liegen. Es scheint als sollten die Leichen auf die unsauberen Praktiken derer aufmerksam machen, die mit der Zerstörung der Altstadt Instanbuls grosse Profite einfahren, jedoch keine Rücksicht auf die historischen Relikte und die Geschichte der Schönen am Bosporus nehmen.
    Der Autor nimmt den Leser auf eine Kulturreise durch die Jahrhunderte Istanbuls, einst Byzantion und Konstantinopel geheissen. Wunderbar in einer teils blumigen Sprache, die durch die Übersetzung von Sabine Adatepe niemals ins Kitschige abgleitet, lernt der Leser diese Stadt in allen ihren Facetten kennen. Menschen aller Ethnien und Religionen prägen sie bis heute, und schenken ihr einen architektonischen wie kulturellen Reichtum, wie es wohl keine Stadt in ganz Europa und Vorderasien in dieser Fülle aufweisen kann.
    Am Ende der Geschichte wird Nevzat zwar den Fall aufklären, doch dies wird ihn zutiefst erschüttern, denn er wird dabei sehr gute Freunde verlieren. Er, der durch den Verlust seiner Frau und seiner Tochter durch einen Anschlag, vor ein paar Jahren, keinen tieferen Sinn des Lebens mehr erkennen kann ist weiterhin innerlich gespalten, wie und ob Unrecht durch Selbstjustiz geahndet werden darf, wenn die Behörden nicht helfen wollen oder können.
    Ahmet Ümit gelingt bravurös die Zusammenhänge eines Verbrechens und die Umstände die dazu geführt haben, auf einer Ebene darzustellen, die nicht nur auf den Plot zusteuert, sondern auch gekonnt aufzeichnet wie es dazu kommen kann, dass Menschen zum letzten Mittel der Gegenwehr greifen, wenn Gentrifizierung nur noch in Zerstörung alter gewachsener Strukturen mündet. Kultur gegen Profitgier.
    Mein erster Krimi dieses Autors, und sicher nicht mein letzter.

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  • 5 Sterne

    Siglinde H., 17.09.2017

    Als Buch bewertet

    Morde an historischen Schauplätzen
    Von 282k
    Der Istanbuler Kriminalbeamte Nevzat wird zusammen mit seinen Kollegen Zeynep und Ali zu einem Mordschauplatz gerufen. Das Opfer, Professor für Kunstgeschichte, liegt vor dem Atatürk-Denkmal, in seiner Hand eine antike byzantinische Münze. Nevzat steht vor einem Rätsel. War das Opfer im illegalen Kunsthandel tätig ? Doch es tauchen kurz hintereinander weitere Leichen an historischen Stätten auf, jeweils mit einer Münze aus historisch bedeutsamer Zeit in der Hand. Zwei Theorien scheinen ein Motiv für die Morde zu erklären. Alle Opfer hatten mit der Bebauung Istanbuls zu tun. Dabei wurden und werden historische Denkmäler zerstört. Ein Verein versucht, dies zu verhindern und prangert die Verantwortlichen an. Kommt der Mörder aus diesen Reihen ? Oder hat der Bauunternehmer unliebsame Mitwisser seiner Machenschaften beseitigt und versucht es, seinen Gegnern in die Schuhe zu schieben ? Denkbar wäre auch, dass die Täter aus religiösen Kreisen kommen. Als Nevzat die Zusammenhänge erkennt, gerät seine Welt aus den Fugen.
    Ich gebe zu, ich habe mich in dieses Buch verliebt. Es ist ein spannender Krimi. Man fiebert mit den Ermittlern mit, auch wenn manche Ermittlungsmethoden in unseren Augen ungewöhnlich sind. Man hat Teil an den Überlegungen, entwickelt Theorien und verwirft sie wieder. Aber dieses Buch ist mehr als ein Krimi. Es nimmt einem mit auf eine Reise durch die Geschichte Istanbuls. Ich habe ganz nebenbei viel Hintergrundwissen zu wichtigen historischen Istanbuler Bauwerken bekommen, ohne dass es langweilig war oder aufgesetzt wirkte.
    Und nicht zuletzt erfährt man etwas über die türkische Seele, wenn sich Nevzat mit seinen beiden Freunden trifft. Man isst, singt, rezitiert Gedichte und hängt seinen Erinnerungen nach. Das Zusammenspiel der verschiedenen Aspekte ergibt ein harmonisches Ganzes, das spannend ist und in der Seele berührt.

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  • 5 Sterne

    XYZ, 15.09.2017

    Als Buch bewertet

    Klasse Krimi in einer spannenden Stadt


    Klasse Krimi in einer spannenden Stadt.

    Ich bin nur auf Grund von Cover und Titel auf das Buch aufmerksam geworden - das Cover ist einfach nur wunderschön gestaltet.
    Als grosser Liebhaber dieser Stadt und Krimi Fan war dieses Buch ein MUSS für mich. Die Handlungsorte sind toll gewählt und für Leser, die sich mit dieser Stadt mehr beschäftigt haben, auch ein Begriff. Man erfährt als Leser auch sehr viel über die Geschichte der Stadt - für mich ein besonders interessanter Zusatz zu diesem Krimi.

    Irgendwie hat mich dieses Buch etwas an Illuminati erinnert.

    Zu dem Buch:
    Das Buch hat über 700 Seiten und ist aus der ICH-Perspektive erzählt - manchmal kommt es etwas langatmig rüber.
    Besonders gewöhnungsbedürftig waren für mich die türkischen Namen - Anfangs sorgten diese für grosse Verwirrung und Verwechslung bei mir.

    Würde ich das Buch nur anhand der Krimi Merkmale bewerten, würde ich nur 3-4 Sterne vergeben (wohl eher 3). Ich bewerte dieses Buch aber aus Sicht eines Liebhaber dieser Stadt und Krimifan - und für diese Kombination kann ich 5 Sterne vergeben - ich habe mich wie auf einem Besuch in dieser Stadt gefühlt und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    Hiltrud G., 08.10.2017

    Als Buch bewertet

    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen. Das fängt bereits beim Cover an, das ich sehr passend finde und das auch neugierig auf den Inhalt macht. Die Leseprobe allein hat mich schon neugierig gemacht und ich wurde beim Rest des Buches auch nicht enttäuscht. Die Handlung spielt in Istanbul und wird dem Leser als Metropole auch sehr nah gebracht, was ich unheimlich spannend fand. Auch die Figur des Oberinspektors Nevzat ist sehr interessant angelegt und hat einen eigenen Hintergrund. Die Mordfälle verknüpfen Vergangenheit und Gegenwart auf eine höchst fesselnde Weise und man möchte als Leser eigentlich immer nur wissen, wie es weiter geht. Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gut gefallen. Das Buch sehr empfehlenswert und absolut unterhaltsam.

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  • 4 Sterne

    Jazz, 02.01.2018

    Als Buch bewertet

    "Die Gärten von Istanbul" von Ahmet Ümit ist ein Kriminalroman aus der Sicht des Hauptkommissars beschrieben, der in einen mehrfachen Mordfall aufdecken muss, in dem die Täter die Leichen immer auf dieselbe Art und Weise töten und an historischen Denkmälern ablegen.

    Insgesamt: Sehr viel Historisches über die Stadt - kann einem vielleicht zu viel werden - wenn man nicht wirklich in der Stadtgeschichte interessiert ist.
    Trotz allem, obwohl es ein Kriminalroman ist, habe ich mir an den Rand der Seiten sehr oft Smileys gezeichnet - für die Stellen, die mir besonders lustig gelungen zu sein - neben meinen Notizen, in denen ich während des Buchs wohl sicher jeden Charakter mindestens einmal verdächtigt habe.

    Zur Auflösung: Ich habe es zwar vermutet, aber das eigentlich nicht wirklich ernst gemeint, sondern nur, weil na ja...ich einfach aus kompletter Ahnungslosigkeit jeden verdächtigt habe. Also für mich kam die Auflösung wirklich überraschend.

    Kritikpunkt: Der Titel passt nicht wirklich zum Roman.

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  • 4 Sterne

    Elisabeth U., 14.09.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Krimi, der in Istanbul spielt. Hier werden nacheinander innerhalb von 7 Tagen 7 Menschen ermordet und an hinstorischen Orten niedergelegt mit jeweils einer alten Münze in den Händen. Inspektor Nevzat ist mit seinem Team bei der Aufklärung der Morde befasst. Die Ermittler tappen im Dunklen, denn die Mörder verhalten sich sehr raffiniert.  In dem Buch wird sehr viel auf die geschichtliche Vergangenheit von Istanbul Bezug genommen, auf die Herrscher, die vielen Sehenswürdigkeiten und die historischen Hintergründe. Man meint zeitweise, einen Reiseführer in Händen zu halten. Anfangs kommt man auch mit den vielen türkischen Namen, die in unseren Ohren fremd klingen, etwas durcheinander. Meiner Meinung nach kommt die Spannung etwas zu kurz. Zwar ist die Gegend sehr eindruckSvoll beschrieben, doch an manchen Stellen wird es etwas langatmig. Für einen Krimi hätte ich mir Pep erwartet. Wer natürlich den Orient liebt, hat in diesem Buch eine wunderbare Beschreibung gefunden.

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  • 4 Sterne

    Iris H., 09.10.2017

    Als Buch bewertet

    Das Cover von "Die Gärten von Istanbul" von Ahmet Ümit zeigt einen Blick vom Bosporus aus auf Istanbul und die Blaue Moschee. Es ist in blau und gelb Tönen gehalten und wirkt sehr stimmungsvoll. Die Story die erzählt wird, verknüpft Gegenwart mit Geschichte, indem mehrere Mordopfer an historisch bedeutsamen Stellen gefunden werden. Der Icherzähler ist der Kommissar, der diese Fälle aufzuklären hat. Bei den Ermittlungen wird dann der jeweilige Fundort erklärt und historisch eingeordnet und natürlich geht es um die Suche nach dem Täter. Allerdings steht nicht das Tempo und die Action im Mittelpunkt, sondern psychologische und politische Hintergründe. Neben der Mordserie geht es viel um die persönliche Geschichte des Kommissars und immer wieder um die Stadt Istanbul. Mir hat "Die Gärten von Istanbul" gut gefallen der Autor kann sehr schön traurige Geschichten erzählen und nebenbei erfährt man viel über eine faszinierende Stadt und ihre lange wechselvolle Geschichte.

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  • 3 Sterne

    Aglaya, 12.09.2017

    Als Buch bewertet

    In Istanbul werden mehrere Tote aufgefunden. Der Täter hinterlässt bei jedem der Opfer Hinweise auf historische Kaiser oder Regenten der Stadt. Wer steckt hinter den Taten, und was bezweckt er damit? Kommissar Nevzat ermittelt.

    Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive des Kommissars Nevzat in der Vergangenheit erzählt. Beim Lesen musste ich mich zunächst daran gewöhnen, dass in der Türkei offenbar alle mit Vornamen anstelle des Familiennamens angesprochen werden. Da ich zudem nur wenig Erfahrung mit türkischen Namen habe, hatte ich öfters Schwierigkeiten, die Personen auseinanderzuhalten, sie mir zu merken und teilweise auch, Frauen von Männern zu unterscheiden.

    Die Handlung dreht sich nur teilweise um die Kriminalfälle, das Privatleben Nevzats nimmt auch einen grossen Teil ein. So kann der Leser den Protagonisten näher kennenlernen, allerdings hatte ich nach der Lektüre nicht das Gefühl, Nevzat nun besonders gut zu kennen, auch wenn ich immer wusste, was genau in ihm vorging.

    Die Erzählung ist in mehrere Teile aufgeteilt, wobei zwischen zwei Abschnitten immer ein historischer Einschub kommt, bei dem aus der Sicht einer historischen Person ein für die Stadt Istanbul wichtiges Ereignis geschildert wird. Die Kriminalfälle selber traten vor lauter Privatleben und Geschichtslektionen ziemlich in den Hintergrund, was das Buch für mich zu einem eher zähen Lesestoff werden liess.

    Zum Miträtseln eignet sich der Krimi leider nicht. Vielleicht könnte jemand mit sehr guten Kenntnissen von Istanbuls Geschichte immerhin die nächsten Tatorte vorausberechnen, aber die Opfer werden grösstenteils mit ihrem Auffinden zum ersten Mal erwähnt, und der Täter ohne wirkliche vorherige Hinweise überraschend aus dem Hut gezaubert.

    Da die Morde beinahe zur Nebensache wurden und ich nicht wirklich miträtseln konnte, konnte mich "Die Gärten von Istanbul" leider nicht begeistern. Ich fand die Informationen über die Stadt durchaus interessant, aber es fehlte mir an Spannung. Hier hätte ich mir von dem Buch mehr erhofft.

    Mein Fazit
    Es fehlt an Spannung

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  • 3 Sterne

    H. N., 01.10.2017

    Als Buch bewertet

    Ein Toter wird gefunden an einem historischen Denkmal in Istanbul. Aufgebahrt wie ein Opfer gibt er dem melancholischen Oberkommissar Nevzat und seinem Team, bestehend aus den Kommissaren Ali und Zeynep, Rätsel auf. Der Tote war ein anerkannter Historiker, und es bleibt nicht bei dem einen Toten. Sieben Morde geschehen, sieben Opfer, platziert an historischen Plätzen einer Stadt, die so reich an Geschichte ist. Doch nicht nur die Opfer, auch der Kommissar hat eine Vergangenheit, sind doch seine Frau und seine Tochter bei einem Verbrechen gestorben, das er nicht aufklären konnte.

    Man sollte meinen, bei so einem exotischen Schauplatz wie Istanbul, das vor fast drei Jahrtausenden einmal Byzantion hiess, ginge es zur Sache. Und natürlich ist es auch nicht unspannend, wenn es um die geschichtlichen Hintergründe der Stadt und ihrer Bewohner geht - doch sollte es sich hier nicht eigentlich um einen Krimi handeln? Doch der Fall kommt genauso betulich in die Gänge wie der Kommissar, und so interessant wie ich die Exkurse in die Geschichte auch finden mag, so sehr nervt es mich, wenn man in einem Krimi damit Seiten um Seiten füllt, ohne dass es wirklich voran geht. Dazu kommt, dass mir zum Beispiel Ali ziemlich auf die Nerven ging; gut fand ich hingegen, dass mit Zeynep eine weibliche Ermittlerin eingeführt wurde. Wobei ich mich frage, ob das jetzt auch noch möglich wäre - das Buch wurde schliesslich 2010 rausgebracht, als die Türkei noch offener und aufgeschlossener war als heute und der angebliche Putsch noch in weiter Ferne lag. So betulich wie Fall und Kommissar war meistens auch die Schreibweise, manchmal sogar irgendwie kindlich; es ist schwer, so etwas zu erklären, zumal man nicht weiss, wie gut deutsche Wörter und Übersetzungen etwas aus dem Türkischen rüberbringen. Als Fazit sage ich: Ja, war ganz nett, aber ich bräuchte keine Nachfolger dieses Buches.

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  • 3 Sterne

    Jeanette H., 22.09.2017

    Als eBook bewertet

    "Die Gärten von Istanbul" ist ein verzwickter Kriminalfall mit überzeugender Auflösung. Die Türkei als eher ungewöhnlicher Schauplatz hat mir gut gefallen und ich habe einiges Interessantes über Land und Leute erfahren. Die Protagonisten waren mir überwiegend sympathisch. Besonders der hitzköpfige Kommissar Ali hat einiges an Würze in das Buch gebracht. Insgesamt hat mir die Krimialgeschichte gut gefallen, aber: Das Buch ist einfach zu langatig. Meine E-Book-Ausgabe hat knapp 600 Seiten und ich bin der Meinung, dass der Krimi auf 400 Seiten gut erzählt wäre. Die restlichen Seiten nehmen ausschweifende Ausführungen über die Geschichte Istanbuls ein, die zum grössten Teil gar nicht mit dem Fall zu tun haben. Dadurch war das Buch stellenweise sehr zäh und mühsam zu lesen.

    Fazit: Verzwickter und schlüssiger Kriminalfall aus Istanbul, der leider von massenhaft historischen Ausführungen erschlagen wird. Vielleicht für Leser mit einem besonderen Interesse an der Geschichte Istanbuls interessant, für mich jedoch nur 3 von 5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    Jonas1704, 03.12.2017

    Als Buch bewertet

    Historische Krimis sind eigentlich etwas seltenes und deshalb bei mir auch so beliebt. Die Gärten von Istanbul versprachen einen spannenden Plot mit vielen Leichen, eine atemberaubende Kulisse und eine hoffentlich überzeugende Lösung des Falles. Dies wurde leider nicht in allen Punkten verwirklicht. der Plot war nicht immer spannend genug um den Leser, oder aber nur mich, konzentiert und interessiert zu halten und das Ende war ab einem gewissen Punkt voraussehbar. Nur die Beschreibungen der Stadt Istanbul, der Denkmäler, Musseen und Schauplätzen fand ich toll, zumal ich die Stadt einige Male schon besucht habe.
    Was mir hier auch weniger gefallen hat, war das traurige aber dennoch mittlerweile schon klischeehafte Schicksal des Kommissars, der seine Familie verloren hat und dadurch zu einem introventierten, komplizierten Polizisten wird (irgendwie kommt mir das bekannt vor...).
    Alles in allem ein durchschnittlicher Krimi, der nicht lange in meinem Gedächnis bleiben wird.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Christina P., 12.10.2017

    Als eBook bewertet

    Ein Krimi mit sehr viel Atmosphäre
    Nevzat, Hauptkommissar der Mordkommission Istanbuls und Ich-Erzähler des Romans, staunt nicht schlecht, als er mitten in Istanbul einen wie zu einen Pfeil drapierten Leichnam findet, in den gefesselten Händen eine antike Münze des alten Byzas haltend, dem einstigen Gründer der Stadt. Und dies ist erst der erste einer Serie von Toten, jeweils drapiert an historisch wichtigen Plätzen der Stadt. Nevzat macht sich mit seinem jungen Team auf die Suche nach Gemeinsamkeiten der Opfer, welche scheinbar alle etwas mit der Geschichte Istanbuls zu tun haben.
    Gleich vorweg: Dieser Roman ist nicht mit den schnelllebigen, unterkühlten westlichen Krimis vergleichbar. In Ahmet Ümits Roman spielen Geschichte und Kultur eine mindestens ebenso grosse Rolle wie der Kriminalfall an sich, ist die Handlung auf wunderschöne Weise verziert mit Atmosphäre und Emotionen. So erfährt der Leser während der Jagd nach dem Mörder erstaunlich vieles über Entstehung und Werdegang der Stadt, über das Leben und die unterschiedlichen Kulturen, welche in der Metropole anzutreffen sind und natürlich auch über die Protagonisten selbst. Hierbei muss man in Kauf nehmen, dass zwischendurch auch mal private Momente und Probleme des Kommissars über mehrere, kurz ausfallende Kapitel ihre Daseinsberechtigung einfordern, welches zwar ungewohnt scheint, jedoch Einblicke in das uns manchmal fremd vorkommende Leben bietet und den Protagonisten auf diese Art eine angenehme Tiefe verleiht. Ebenso findet ungewohnt viel über die Historie der Metropole Erwähnung, was zum Einen einer gewissen Relevanz des Falles zuzuschreiben ist, zum anderen den Krimi manchmal wie einen kleinen Reiseführer erscheinen lässt. Wer sich nicht daran stört, hat die Möglichkeit, in die Welt einer atemberaubenden Metropole einzutauchen und dem bedächtigem Kommissar Nevzat und seinem hitzköpfigen Mitarbeiter Ali bei der Spurensuche über die Schulter zu blicken. Ein spannendes Leseerlebnis, so wunderschön wie ein Kurzurlaub.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sanne, 18.09.2017

    Als Buch bewertet

    Sieben Leichen. Sieben historische Stätten. Siebenhundert Seiten.

    Byzantion war der erste Name Istanbuls. Eine Stadt, in der Geschichte geschrieben wurde, die dem Römischen, dem Byzantinischen und dem Osmanischen Reich als Hauptstadt diente.
    Kaum einer kennt sie so gut wie Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats. Das erste Opfer ist ein Professor für Kunstgeschichte. Weitere Leichen werden aufgefunden. Alle an historischen Stätten mit einer antiken Münze in den Händen. Wo liegt das Motiv?
    „Die Gärten von Istanbul“ ist nicht einfach nur Krimi, sondern vor allem psychologisches Drama. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus Sicht von Nevzat. Ab und zu werden aber auch Abschnitte in Kursivschrift eingestreut, die über die Geschichte der Stadt berichten.
    Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Nevzat kommt sympathisch rüber. Frau und Tochter wurden ebenfalls Opfer eines Verbrechens. Und so leidet der Leser mit ihm mit.
    Ahmet Ümit besitzt eine ruhige, unaufgeregte Sprache. Die Spannung ist nicht immer hoch. 200 Seiten weniger hätten dem Buch gut getan. Die Geschichte nimmt viele überraschende, dramatische und auch brutale Wendungen, bis zum tragischen Ende.

    Fazit: Ein guter Krimi, ein grosses Drama. Lesenswert!

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marion M., 24.09.2017

    Als eBook bewertet

    Hauptkommissar Nevzat von der Mordkommission Istanbul ist nach dem Tod von Frau und Tochter noch immer in Trauer, nur mühsam findet er zurück ins Leben. Er lenkt sich mit viel Arbeit ab. Da wird er mit einem grausamen Mord konfrontiert: Vor dem Atatürk-Denkmal wird ein Mann mit durchgeschnittener Kehle gefunden, mit einer historischen Münze in der Hand. Was hat das zu bedeuten? Nevzat und seine zwei Assistenten, der impulsive Ali und die analytische Zeynep, machen sich an die Arbeit. Als am Tag darauf erneut eine ebenso zur Schau gestellte Leiche gefunden wird, ist klar: Man hat es mit einem Serienmörder zu tun. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

    Klassischer Krimi, Reiseführer, Geschichtsunterricht - in diesem atmosphärisch dichten Roman hat man gleich drei Genres in Einem. Der Autor versteht es, einen komplexen Fall zu konstruieren und diesen mit der reichhaltigen Geschichte einer faszinierenden Stadt in Einklang zu bringen. Auch seine Charaktere sind einzigartig, vielschichtig und bieten reichlich Facetten. Besonders Hauptfigur Nevzat, aus deren Sicht die Ereignisse in der Ich-Form erzählt werden, gewährt, bedingt durch die Erzählperspektive, tiefe Einblicke in sein Seelenleben, in seine Gedankengänge zum Fall, aber auch in seine zwiespältige Gefühlswelt.

    Formal ist das Buch in sieben Teile aufgeteilt, ein jedes - bis auf das letzte - wiederum in mehrere Kapitel. Diese haben als Überschrift sehr passende Zitate aus dem jeweiligen Kapitel. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, mal flapsig, mal gehobener in den Geschichtspassagen, aber durchaus flüssig und gut zu lesen. Ich musste mich zunächst erst einmal an die fremdartigen Namen gewöhnen und die Anrede - in der Türkei wird geduzt, allerdings im geschäftlichen Umgang mit dem respektvollen Bey oder Hanim hinter dem Vornamen, was Herr oder Frau bedeudet.

    Von den Charakteren fand ich Hauptkommissar Nevzet am Interessantesten, was natürlich auch der Erzähl-Perspektive geschuldet ist. Alles ist auf ihn ausgerichtet, er ist der führende Kopf im Team, dem zugearbeitet wird, und auch von seinem Privatleben erfährt man mit Abstand am meisten. Berührend wird seine Trauer um Frau und Kind beschrieben, seine vorsichtige Annäherung an eine neue Liebe, seine Verbundenheit mit seinen Freunden Yekta und Demir. Er ist ein Kind des türkischen Bildungsbürgertums, hochintelligent und sehr geschichtsinteressiert, ausserdem liebt er seine Stadt Istanbul, obwohl diese ihm jeden Tag aufs Neue Schreckliches offenbart. Im Beruf ist er ein analytischer und sachlicher Denker, der loyal zu seinem Team steht, und ein absoluter Gerechtigkeitsfanatiker, im Privaten ein treuer und sensibler Gefühlsmensch. Neben ihm besteht als Charakter eigentlich nur noch die Museumsdirektorin Leyla in ihrer Vielschichtigleit und Hingebung zum Beruf. Sehr sympathisch waren mir aber auch der impulsive Ali und seine Kabbeleien mit Zeynep, er brachte immer ein bisschen Bodenständigkeit und Humor in die manchmal trockenen Exkurse, und Nevzets Freunde Demir und Yekta.

    Inhaltlich ist der Roman sehr komplex. Er beginnt als klassischer Krimi: Mord und die Frage nach dem Wer und Warum. Schnell wird die geschichtliche Verbindung deutlich, seine Ermittlungen führen Nevzat durch das historische Istanbul, er bekommt es mit Museumsdirektoren, aber auch mit Baulöwen und Untnehmern, mit religiösen Eiferern und linken Vereinigungen zu tun. Ein Grossteil nehmen in der Darstellung die geschichtlichen Exkurse ein, besonders in der Mitte des Buches tritt hierfür die Krimihandlung stark zurück. Diese Exkurse sind in gehobener Sprache verfasst und kommen mitunter sehr oberlehrerhaft herüber - was sogar auch explizit erwähnt wird. Ich muss gestehen, dass es selbst mir, als wirklich geschichtsinteressiertem Leser, manchmal zuviel wurde und dass ich lieber mehr über die Ermittlungsarbeit gelesen hätte. Auch fand ich die eine oder andere dargebrachte Lektion unnötig und den Erzähler derselben unglaubwürdig. Dass eine Museumsdirektorin sich auskennt, ist vollkommen legtim, auch wenn sie wirklich sehr oft ungebremst ihre Monologe ausführen durfte. Dass aber zwei Obdachlose ebenfalls das Wissen eines Geschichtslehrers besitzen, fand ich eher merkwürdig. Die extrem häufigen und ausufernden geschichtlichen Monologe gingen dann leider auf Kosten der Spannung. Sehr interessant fand ich hingegen durchweg die Beschreibung der historischen Stätten Istanbuls und wohltuend der Verzicht auf allzu blutige Details. Im letzten Drittel nimmt die Geschichte dann wieder gehörig Fahrt auf, die Krimihandlung gewinnt die Oberhand bis zum sehr packenden und auch überraschenden Finale.

    Fazit: Interessante und durchaus gelungene Mischung aus Krimi und Geschichtslektion. Der Autor verfügt über ungeheures Wissen und liebt seine Stadt. Meines Erachtens eher nichts für den klassischen Krimileser, Interesse an der Geschichte der Stadt Istanbul ist unbedingt vonnöten, sonst wird es eine Quälerei. Wenn man sich hierauf einlässt, erfährt man viel über das Leben, die Menschen und natürlich die Vergangenheit dieser faszinierenden Metropole am Bosporus.

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    Marion M., 28.09.2017

    Als eBook bewertet

    Hauptkommissar Nevzat von der Mordkommission Istanbul ist nach dem Tod von Frau und Tochter noch immer in Trauer, nur mühsam findet er zurück ins Leben. Er lenkt sich mit viel Arbeit ab. Da wird er mit einem grausamen Mord konfrontiert: Vor dem Atatürk-Denkmal wird ein Mann mit durchgeschnittener Kehle gefunden, mit einer historischen Münze in der Hand. Was hat das zu bedeuten? Nevzat und seine zwei Assistenten, der impulsive Ali und die analytische Zeynep, machen sich an die Arbeit. Als am Tag darauf erneut eine ebenso zur Schau gestellte Leiche gefunden wird, ist klar: Man hat es mit einem Serienmörder zu tun. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

    Klassischer Krimi, Reiseführer, Geschichtsunterricht - in diesem atmosphärisch dichten Roman hat man gleich drei Genres in Einem. Der Autor versteht es, einen komplexen Fall zu konstruieren und diesen mit der reichhaltigen Geschichte einer faszinierenden Stadt in Einklang zu bringen. Auch seine Charaktere sind einzigartig, vielschichtig und bieten reichlich Facetten. Besonders Hauptfigur Nevzat, aus deren Sicht die Ereignisse in der Ich-Form erzählt werden, gewährt, bedingt durch die Erzählperspektive, tiefe Einblicke in sein Seelenleben, in seine Gedankengänge zum Fall, aber auch in seine zwiespältige Gefühlswelt.

    Formal ist das Buch in sieben Teile aufgeteilt, ein jedes - bis auf das letzte - wiederum in mehrere Kapitel. Diese haben als Überschrift sehr passende Zitate aus dem jeweiligen Kapitel. Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, mal flapsig, mal gehobener in den Geschichtspassagen, aber durchaus flüssig und gut zu lesen. Ich musste mich zunächst erst einmal an die fremdartigen Namen gewöhnen und die Anrede - in der Türkei wird geduzt, allerdings im geschäftlichen Umgang mit dem respektvollen Bey oder Hanim hinter dem Vornamen, was Herr oder Frau bedeudet.

    Von den Charakteren fand ich Hauptkommissar Nevzet am Interessantesten, was natürlich auch der Erzähl-Perspektive geschuldet ist. Alles ist auf ihn ausgerichtet, er ist der führende Kopf im Team, dem zugearbeitet wird, und auch von seinem Privatleben erfährt man mit Abstand am meisten. Berührend wird seine Trauer um Frau und Kind beschrieben, seine vorsichtige Annäherung an eine neue Liebe, seine Verbundenheit mit seinen Freunden Yekta und Demir. Er ist ein Kind des türkischen Bildungsbürgertums, hochintelligent und sehr geschichtsinteressiert, ausserdem liebt er seine Stadt Istanbul, obwohl diese ihm jeden Tag aufs Neue Schreckliches offenbart. Im Beruf ist er ein analytischer und sachlicher Denker, der loyal zu seinem Team steht, und ein absoluter Gerechtigkeitsfanatiker, im Privaten ein treuer und sensibler Gefühlsmensch. Neben ihm besteht als Charakter eigentlich nur noch die Museumsdirektorin Leyla in ihrer Vielschichtigleit und Hingebung zum Beruf. Sehr sympathisch waren mir aber auch der impulsive Ali und seine Kabbeleien mit Zeynep, er brachte immer ein bisschen Bodenständigkeit und Humor in die manchmal trockenen Exkurse, und Nevzets Freunde Demir und Yekta.

    Inhaltlich ist der Roman sehr komplex. Er beginnt als klassischer Krimi: Mord und die Frage nach dem Wer und Warum. Schnell wird die geschichtliche Verbindung deutlich, seine Ermittlungen führen Nevzat durch das historische Istanbul, er bekommt es mit Museumsdirektoren, aber auch mit Baulöwen und Untnehmern, mit religiösen Eiferern und linken Vereinigungen zu tun. Ein Grossteil nehmen in der Darstellung die geschichtlichen Exkurse ein, besonders in der Mitte des Buches tritt hierfür die Krimihandlung stark zurück. Diese Exkurse sind in gehobener Sprache verfasst und kommen mitunter sehr oberlehrerhaft herüber - was sogar auch explizit erwähnt wird. Ich muss gestehen, dass es selbst mir, als wirklich geschichtsinteressiertem Leser, manchmal zuviel wurde und dass ich lieber mehr über die Ermittlungsarbeit gelesen hätte. Auch fand ich die eine oder andere dargebrachte Lektion unnötig und den Erzähler derselben unglaubwürdig. Dass eine Museumsdirektorin sich auskennt, ist vollkommen legtim, auch wenn sie wirklich sehr oft ungebremst ihre Monologe ausführen durfte. Dass aber zwei Obdachlose ebenfalls das Wissen eines Geschichtslehrers besitzen, fand ich eher merkwürdig. Die extrem häufigen und ausufernden geschichtlichen Monologe gingen dann leider auf Kosten der Spannung. Sehr interessant fand ich hingegen durchweg die Beschreibung der historischen Stätten Istanbuls und wohltuend der Verzicht auf allzu blutige Details. Im letzten Drittel nimmt die Geschichte dann wieder gehörig Fahrt auf, die Krimihandlung gewinnt die Oberhand bis zum sehr packenden und auch überraschenden Finale.

    Fazit: Interessante und durchaus gelungene Mischung aus Krimi und Geschichtslektion. Der Autor verfügt über ungeheures Wissen und liebt seine Stadt. Meines Erachtens eher nichts für den klassischen Krimileser, Interesse an der Geschichte der Stadt Istanbul ist unbedingt vonnöten, sonst wird es eine Quälerei. Wenn man sich hierauf einlässt, erfährt man viel über das Leben, die Menschen und natürlich die Vergangenheit dieser faszinierenden Metropole am Bosporus.

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    ruf der bücher, 21.09.2017

    Als Buch bewertet

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    Klappentext:
    Istanbul, die unbezähmbare Stadt zwischen zwei Kontinenten. Ein magischer Ort, wo Geschichte geschrieben wurde und sich noch heute unzählige Geschichten ineinander verweben. Kaum einer kennt ihn so gut wie Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats. Und kaum einer leidet an ihm wie er, dessen Frau und Tochter dort Opfer eines Verbrechens wurden. Und doch wird er hinzugezogen, als an der Atatürk-Statue eine Leiche gefunden wird. Das Opfer, Professor für Kunstgeschichte, war anerkannt in Istanbuls intellektuellen Kreisen. Ebenso wie seine Exfrau Leyla, Museumsdirektorin im legendären Topkap1 Palast. Kurz darauf wird eine zweite Leiche gefunden. Wieder an einem von Istanbuls Wahrzeichen. Und die Serie reisst nicht ab. Sieben Leichen an sieben historischen Stätten und nur ein einziger Faden scheint die Fälle miteinander zu verbinden: die jahrtausendealte Geschichte einer der
    geheimnisvollsten und faszinierendsten Städte der Welt …


    Nach diesem Klappentext war ich - als totaler Dan Brown-Fan - sehr neugierig auf das Buch und war gespannt darauf, ob Ahmet Ümit mich genauso mitreissen würde. Im Grossen und Ganzen kann ich sagen: Ja, konnte er!


    Wir begleiten den Protagonisten Hauptkommissar Nevzat auf der Suche nach den Mördern der sieben Leichen. Nevzat war mir direkt sympathisch. Als Leser bekommt man einen genauen Einblick in seine Vorlieben, Hobbys und vor allem in seine , nicht ganz einfache, Vergangenheit. Auch die anderen Charaktere wurden sehr gut dargestellt und herausgearbeitet: Die beiden Kommissare, die für Nevzat arbeiten, sind sehr individuell und nicht immer ganz einfach und doch habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen.


    Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls sehr gut, da sich das Buch flüssig und angenehm lesen liess. So hatte ich das seitenstarke Buch relativ schnell durch. Anfangs haben mich die langen Überschriften noch genervt, aber irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt, wobei mir kurze, prägnante Schlüsselwörter als Kapitelüberschriften generell besser gefallen und oft meine Neugierde mehr wecken können. Besonders gut hingegen haben mir die Einleitungen über den jeweiligen Kaiser vor jedem Mord gefallen und konnten mein geschichtliches Interesse wecken, sodass ich oft etwas genauer recherchiert habe. Generell ist dieses Buch wahnsinnig gut recherchiert und ich habe unglaublich viel Neues über die Geschichte Istanbuls, die Bevölkerung, Speisen, Kaiser und vor allem Gebäude gelernt. Falls ich mal nach Istanbul reisen sollte, würde ich die sieben genannten Orte also auf jeden Fall besuchen.


    Kritik: Ich hatte wirklich Spass beim Lesen und fand es sehr schön, dass wir so viel über die Charaktere erfahren haben, aber zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass die Morde, also das eigentliche Hauptthema, untergehen. Der erste Mord war noch etwas Besonderes und dann kam es mir so vor, als ob man sich damit abgefunden hätte, dass der nächste Mord eh kommt und nur drauf wartet und dann, joa, dann war halt eine weitere Leiche da. Das hat leider auch teilweise die Spannung abgemildert. Die Ausführung der Morde ist ja sehr speziell und das hätte meiner Meinung nach spektakulärer dargestellt werden können. Interessiert hätte mich auch, wie die Bevölkerung die Morde aufgenommen hat und wie die Medien damit umgegangen sind. Schwer zu sagen, was gefehlt hat, aber das gewisse Etwas, was die Spannung kontinuierlich


    aufrecht erhält, hat mir einfach manchmal gefehlt.
    Absolut grandios fand ich wiederum das Ende! Die letzten 50 Seiten habe ich verschlungen und hätte am liebsten Passagen übersprungen, um zu wissen wie es ausgeht. Damit hätte ich niemals gerechnet, nie im Leben wäre ich auf diese Auflösung gekommen, das Ende hat mich einfach total überrascht und das ist es, was ein gutes Buch für mich ausmacht: Es muss mich umhauen und es schaffen mich auf einen Holzweg zu führen, ohne, dass ich es merke.


    Insgesamt gebe ich dem Buch gute 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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    tinaliestvor, 08.10.2017

    Als Buch bewertet

    Kommissar Nevzat steht vor einem grossen Rätsel. Sein Team findet an der Atatürk-Statue eine Leiche mit aufgeschlitzter Kehle. Nichts weisst weiter auf den Tatort hin bis man in der Hand des Toten, der pfeilartig vor dem Denkmal ausgebreitet daliegt, eine historische Münze auftaucht.

    Zeynep, die junge Assistentin Nevzats und heimliche Freundin von Ali, Nevzats brummeligen und etwas ungestümen Kollegen beginnt mit ihrer Recherche über den Toten.

    Erst als ein weiteres Opfer an einer weiteren historischen Städte samt antiker Münze auftaucht, scheint es vor Verdächtigen nur so zu wimmeln.

    Beide Mordopfer waren unbeliebt, waren in dunkle Bau- und Immobilienmachenschaften verwickelt und hinterlassen nicht wirklich trauernde Familien.

    Hilfe erhält Nevzat von der Exfrau des ersten Toten, einer Museumsdirektorin, die sich besonders gut mit der Historik und den Herrschern von Istanbul auskennt, aber für den Kommissar und besonders für Ali extrem verdächtig bleibt.

    Die Morde gehen weiter und von den Tätern bleibt weiterhin keine Spur.

    Nevzat selbst, der gerade schwer mit seiner eigenen Vergangenheit und seinen familiären Verlusten zu kämpfen hat, stolpert völlig blauäugig über die entscheidende Spur.


    Die Gärten von Istanbul ist für mich kein klassischer Krimi. Die 728 Seiten der Geschichte sind mit detaillierten Beschreibungen des gegenwärtigen Istanbuls bepackt, sodass man für einen Besuch definitiv keinen Reiseführer mehr benötigt.

    Auch die historischen Ausflüge in die diversen Herrscherzeiten, Numismatik und hier insbesondere in die Bauzeiten, Planungen und Zerstörungen des alten Istanbuls lassen bei Historik-Fans bei diesem Krimi die Herzen höher schlagen.

    Teilweise geraten die Morde in den Hintergrund, sei es durch die detaillierten Beschreibungen der Denkmäler, Gärten und Menschen sowie den wirklich schwierigen Problemen aus der Vergangenheit Nevzats sowie dessen engstem Freundeskreis.

    Für mich war der Ausflug nach Istanbul weniger spannend, was aber durch die historischen Einlagen und die Bemühungen des Autors, Verständnis für eines solch durch Krisen und Machtwechsel überforderte kleine Stück Land zu erwecken, wieder in ein ganz anderes Licht gerückt wurde.

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