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  • 5 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 06.03.2019

    Als Buch bewertet

    Spannende Reise in die Nachkriegszeit

    Die Einwohner Kölns leiden im Jahre 1947 unter der starken Hitzewelle und den immer vorherrschenden Hunger. Friederike Matthee hat sich mittlerweile mit ihrer Anstellung bei der Weiblichen Polizei angefreundet und untersucht den brutalen Mord an einer ehemaligen Kollegin. Der Fall scheint relativ schnell geklärt zu sein, da die Tatverdächtige bei der Leiche mit der Mordwaffe entdeckt wurde. Friederike stösst aber auf Ungereimtheiten und will das schnelle Schliessen der Akten nicht akzeptieren. Ihr Gerechtigkeits-sinn lässt sie auf eigene Faust ermitteln, was sie schnell auch selber in Gefahr bringt...

    "Der Hunger der Lebenden" ist der zweite Band um die engagierte und sympathische Ermittlerin Friederike Matthee. Ich bin mit diesem Band in die Reihe gestartet und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Die Autorin Beate Sauer versteht es aus meiner Sicht hervorragend, mit ihrer bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise den Leser die damalige Zeit lebendig vor Augen zu führen. Schnell war ich in der clever konzipierten Geschichte gefangen und es fiel mir zunehmend schwerer das Buch aus der Hand zu legen. Den Spannungsbogen baut Beate Sauer mit der grausamen Tat und der Verhaftung der vermeintlichen Täterin gut auf und hält sie mit immer neuen und überraschenden Wendungen auf hohem Niveau. Sehr gut gefallen hat mir die Schilderung des besonderen historischen Hintergrunds der Nachkriegszeit. Die niedergeschlagene und verzweifelte Stimmung dieser Zeit wird deutlich und sorgt für den besonderen Charme in diesem Buch.

    "Der Hunger der Lebenden" war für mich eine spannende und packende Reise in die Vergangenheit. Die gut und interessant charakterisierten Hauptprotagonisten machen Lust auf mehr und lassen auf weitere Fälle für die sympathische Ermittlerin hoffen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    bookloving, 15.04.2019

    Als Buch bewertet

    *Gelungene Fortsetzung der Reihe um Friederike Matthée*
    Der fesselnde, historische Kriminalroman »Der Hunger der Lebenden« von der deutschen Autorin Beate Sauer ist bereits der zweite Band der Reihe rund um die junge Friederike Matthée bei der Kölner Weiblichen Polizei, kann aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem Vorgängerband "Echo der Toten" problemlos gelesen werden. Dank des sehr angenehmen und flüssigen Schreibstils habe ich sehr schnell in die Geschichte hineingefunden.
    Mit ihrem zweiten Fall versetzt die Autorin den Leser gekonnt ins Köln der Nachkriegszeit und vermittelt ein sehr stimmiges, authentisches Bild der damaligen Zustände. Sehr anschaulich und facettenreich portraitiert die Autorin die ausgebombte Stadt unter britischer Besatzung, in der Hunger, Armut, knapper Wohnraum und Kriminalität den Alltag bestimmen, der Schwarzmarkt floriert und die notleidende Bevölkerung durch die unglaubliche Hitze eines Jahrhundertsommers in Atem gehalten wird. Für ein interessantes Lokalkolorit sorgen auch die sehr lebendig geschilderten Schauplätze im ländlich geprägten Bergischen Land. Die vielfältigen Einblicke in die Arbeit der Weiblichen Polizei in Köln und ihre Akzeptanz bei der Bevölkerung sind äusserst aufschlussreich und haben mir gut gefallen.
    Geschickt lässt Sauer uns auch an der Stimmungslage der Menschen im besetzten Nachkriegsdeutschland teilhaben, die dem Wiederaufbau mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen und mit der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit noch längst nicht abgeschlossen haben.
    Die spannende, geschickt in den historischen Kontext eingebettete Krimihandlung zieht den Leser rasch in ihren Bann und ist äusserst vielschichtig gestaltet. Die Ermittlungen zum grausamen Mord an der Hofbesitzerin und zudem der Leichenfund von drei britischen Soldaten, der auf ein Kriegsverbrechen hindeutet, bieten viele Ansatzpunkte zum Miträtseln. Zudem hält die Autorin zahlreiche überraschende Wendungen für uns bereit. Geschickt verwebt die Autorin die unterschiedlichen Handlungsstränge, verdichtet die beiden Fälle zu einer komplexen Geschichte und lässt schliesslich alle Fäden zusammenlaufen. Die Auflösung ist zwar für meinen Geschmack etwas arg konstruiert, aber rundum schlüssig und nachvollziehbar.
    Beate Sauer versteht es, die meisten ihrer Figuren, vielschichtig und lebensnah zu zeichnen. Hervorragend hat mir ihre sympathische weibliche Hauptfigur - die clevere, sympathische Friederike gefallen, die wir bei ihrer engagierten, nicht immer einfachen Ermittlungsarbeit begleiten. Der Mordfall stellt eine neue Herausforderung für sie dar und ihrer Intuition vertrauend überschreitet sie bald schon ihre Kompetenzen. Doch auch im privaten Bereich muss sie sich der Vergangenheit stellen und einige schwierige Entscheidungen treffen. Ebenfalls Richards Charakter mit seiner inneren Zerrissenheit hat mir gut gefallen, auch wenn er deutlich hinter Friederikes Part zurücktritt und mit seiner zurückhaltenden Art sehr unnahbar wirkt. Insgesamt hat die Autorin alle ihre Charaktere entsprechend ihrer Rollen ausreichend glaubwürdig und lebendig gezeichnet, so dass ihre Handlungen nachvollziehbar waren.
    Ich würde mich sehr freuen, wenn es bald einen neuen Fall für Friederike Matthée – vielleicht sogar wieder in Zusammenarbeit mit Richard Davies gäbe.
    Wie man dem ausführlichen Nachwort der Autorin entnehmen kann, ist der historische Hintergrund zu diesem Fall mit vielen interessanten Fakten von ihr hervorragend recherchiert worden und sehr gelungen und fesselnd in der fiktiven Geschichte umgesetzt worden. Am Ende des Krimis findet sich zum besseren Überblick auch noch ein Personenverzeichnis mit entsprechender Kurzbeschreibung.
    FAZIT
    Ein spannender und unterhaltsamer historischer Kriminalroman mit einer sympathischen Ermittlerin im Kölner Nachkriegsdeutschland und einem stimmig eingefangenen Zeitkolorit!

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Büchermaulwurf, 23.02.2019

    Als Buch bewertet

    Bewegender Nachkriegskrimi
    Beate Sauer ist es wunderbar gelungen, einen spannenden Kriminalfall mit der sehr schwierigen und entbehrungsreichen Nachkriegszeit zu verbinden.
    Es ist bereits der zweite Fall für Friederike Matthée, die Polizeiassistentin bei der Weiblichen Polizei in Köln ist. Diesmal wird sie zum Mord an einer wohlhabenden Gutsbesitzerin, die früher ebenfalls bei der Weiblichen Polizei war, hinzugezogen. Sie soll die junge Frau, die als Täterin verdächtigt wird, verhören. Da sie nicht an deren Schuld glauben kann, beginnt sie eigenmächtig zu ermitteln. Gleichzeitig werden die verscharrten Leichen von drei im Krieg verschollenen britischen Soldaten gefunden. Richard Davies von der Royal Military Police kehrt deswegen zurück nach Köln und fordert wieder Friederike für seine Ermittlungen an. Schon bald stellen sie fest, dass es einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen gibt.

    Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, gelang mir der Einstieg ins Buch mühelos, denn es gab im Verlauf genügend eingestreute Hinweise auf die Vergangenheit der Protagonisten und die Steckbriefe in der Umschlagklappe waren auch sehr hilfreich.
    Schauplatz der Geschichte ist das zerbombte Köln und das Bergische Land, das im Sommer 1947 von einer Hitzewelle geplagt wird. Der Autorin ist es durch ihren bildreichen Erzählstil sehr gut gelungen, die damalige Zeit lebendig werden zu lassen. Man fühlt förmlich die Hitze, spürt den Staub und riecht den Brandgeruch. Die Stadt ist vom Krieg noch schwer gezeichnet, der Hunger allgegenwärtig und Lebensmittel rationiert. Schlange stehen nach Lebensmitteln und Schwarzmarktgeschäfte gehören zum Alltag, ebenso wie Mangel an Wohnraum. Beate Sauer hat den historischen Hintergrund sehr anschaulich und atmosphärisch in die Handlung einfliessen lassen.

    In Friederike konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Sie ist sensibel und mitfühlend, aber auch sehr hartnäckig bei ihren Ermittlungen. Sie überschreitet ihre Kompetenzen, um die Wahrheit herauszufinden und Franziska, die sie für unschuldig hält, zu entlasten. Ausserdem fühlt sie sich sehr zu Richard hingezogen. Die Beziehung zwischen den beiden trug auch zur Spannung bei.
    Der Charakter von Richard ist auch sehr tiefgründig angelegt und ich konnte seine innere Zerrissenheit gut nachvollziehen. Er fühlt sich hin und hergerissen zwischen seiner Herkunft und seiner Liebe zu Friederike, einer Deutschen.
    Sehr berührt haben mich auch die Nebenfiguren Franziska, die junge Frau, die während der Naziherrschaft als „Asoziale“ in ein polizeiliches Jugendschutzlager gesteckt wurde, in dem furchtbare Zustände herrschten. Ebenso ihr kleiner Schützling Elli, eine Waise, die auf der Flucht furchtbares erlebt hat. Die geschilderten Zustände in dem Lager sowie in einem Waisenhaus zur Nachkriegszeit haben mich sehr erschüttert.

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen, insbesondere die Einbettung des Kriminalfalls in den historischen Hintergrund. Der Fall war spannend und lies Platz für eigene Spekulationen. Erst gegen Ende des Buches wurde klar, wer der wahre Täter ist. Abgerundet wurde das Ganze durch ein Nachwort der Autorin, in dem es noch einige Hintergrundinformationen gibt und in dem sie beschreibt, welche Ereignissse real sind und welche fiktiv. Das überaus passende Cover mit den Kindern, die auf Trümmern spielen, rundet das Lesevergnügen ab. Ich kann das Buch jedem Krimifan nur ans Herz legen und vergebe die volle Punktzahl.
    Den ersten Band werde ich auf jeden Fall noch nachholen!

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 17.02.2019

    Als Buch bewertet

    Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln ermittelt in dem Mordfall an einer ehemaligen Kollegin. Die Frau wurde im Bergischen Land auf ihrem Hof erschossen. Im Krieg war sie für die Einweisung von jungen Mädchen in ein Schutzlager verantwortlich, wo die Kinder misshandelt wurden. Als eine junge Frau festgenommen wird, die eins der eingewiesenen Mädchen war, glaubt Friederike nicht an deren Schuld. Sie ermittelt weiter. Gleichzeitig ist Lieutenant Davies von der englischen Militärpolizei mit dem Fall der Ermordung von drei englischen Soldaten befasst, der ebenfalls im Bergischen Land stattgefunden hat. Hängen die Fälle irgendwie zusammen?

    Schon den ersten Teil der Reihe (Echo der Toten) fand ich toll, weil er das Leben im ausgebombten Köln der Nachkriegszeit in lebendigen Bildern erzählte. Auch die Probleme der Überlebenden in den Ruinen konnte ich nachvollziehen und verstehen. Da ich in der Nähe von Köln lebe, sind mir auch die Handlungsorte bekannt, was die Romane für mich noch mal lebendiger macht.

    Auch der neue Fall ist interessant. Er führt Davies und Friederike ins Bergische Land und beschreibt auch Friederikes Leben in Köln. Ein bisschen gestört hat mich, dass Davies und Friederike nicht von Anfang an zusammenarbeiten, sondern nur Friederike in dem Mordfall ermittelte. Für mich nahm das Buch Fahrt auf, als Friederike und Davies endlich wieder zusammenarbeiten konnten. Ich mag die Gefühle zwischen den beiden und hoffte darauf, dass sie endlich zusammenkommen könnten. Auch Friederikes persönliche Verbindung zu dem Fall hat mir gefallen, auch wenn ich nicht wollte, dass der Fall sich so lösen würde.

    Wieder ein guter Fall für Friederike und Richard Davies. Gerne möchte ich mehr von den beiden lesen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    H. N., 25.01.2019

    Als Buch bewertet

    Sommer 1947. Es ist heiss im Nachkriegsdeutschland, als eine wunderschöne Gutsherrin grausam ermordet wird. Die Täterin ist schnell gefunden - eine junge Frau, die sich für etwas Vergangenes rächen wollte. Friederike Matthee, die Polizeiassistentin wird eigentlich nur der Form halber zum Tatort geschickt, um das Mädchen zu verhören. Doch tatsächlich kommt ihr einiges merkwürdig vor und sie beginnt sich umzuhören. Zur gleichen Zeit werden die sterblichen Überreste einer englischen Bomberbesatzung gefunden und Richard Davis lässt sich ein zweites Mal überreden, nach Deutschland zu gehen und dort zu ermitteln. Unvermutet scheint es, als ob aus zwei Fällen einer wird und Friederike und Richard treffen wieder aufeinander.

    Die Pluspunkte bei diesem, mittlerweile zweiten Band des Ermittlerpaares, sind eindeutig die Fähigkeit der Autorin, uns in die Nachkriegsjahre zurückzunehmen. Man konnte sich den ewigen Hunger, die ständigen Entbehrungen gut vorstellen, genauso wie das Grossbürgertum und den Faschismus, den man einfach nicht so leicht aus den Köpfen der Menschen herausbekommt. Der Fall selbst hat mich zumindest teilweise stark an den ersten erinnert; auch hier wieder spielt ein kindlicher Zeuge eine starke Rolle und die Szenen in den Gutshäusern kamen mir bekannt vor. Davon abgesehen hätte ich keine Liebe zwischen dem "Engländer" und der Deutschen gebraucht, denn wirklich Chemie rüber kam eigentlich nicht. Mir hat das Buch trotzdem gefallen, es war wie eine Rückkehr in altvertraute Gefilde, man fühlt sich mit den Personen mittlerweile wohl.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    anyways, 23.04.2019

    Als Buch bewertet

    Sommer 1947 in und in der unmittelbaren Umgebung von Köln


    In Odenthal wird die Leiche der Gutsbesitzerin Ilse Röder gefunden. Der Tat war mit vier Schüssen ins Gesicht äusserst brutal, neben der Leiche wird eine junge Herumtreiberin mit der Mordwaffe aufgefunden. Friederike Matthée von der weiblichen Polizei wird von ihrer Vorgesetzten mit der Vernehmung der Mordverdächtigen betraut. Da sie selbst keine Fahrerlaubnis besitzt bringt sie ein Streifenwagen ins Bergische. Hauptkommissar Heimerzheim ist nicht sonderlich begeistert von der jungen Frau, erst recht nicht, als sie bei der Tatortbegehung schwächelt. Doch wider Erwarten findet Friederike Zugang zu der jungen Tatverdächtigen, die auch sofort ihre Unschuld beteuert, doch kann Friederike beweisen, dass sie ihr Baugefühl nicht trügt?
    Ungefähr zur selben Zeit werden drei Leichen einer englischen Jagdbomberbesatzung aufgefunden. Richard Davies von der Royal Military Police, der als Kind noch rechtzeitig nach England emigrieren konnte, wird wieder in sein verhasstes Heimatland geschickt, um die Vorfälle zu untersuchen. Er fordert Friederike wieder als Unterstützung an, obwohl er seine ehemaligen Landsleute hasst, hat es ihm die junge Frau angetan.

    „Der Hunger der Lebenden“ - eine ausgezeichnete Wahl für diesen Krimi. Beate Sauer zeigt nicht nur die (fast) verzweifelte Suche der Überlebenden des 2. Weltkrieges nach Nahrungsmitteln und Wohnraum, sondern auch den Hunger nach Normalität und Leben. Die Situation im Nachkriegsdeutschland beschreibt die Autorin in all ihren unterschiedlichen Fascetten. Das Zurechtfinden in einer „neuen“ Welt, obwohl man doch fast zwei Jahrzehnte die Ideologie der Nazis indoktriniert bekommen hat, der Hass der wenigen Überlebenden dieser Schreckensherrschaft, unzähligen Waisen für die kein Platz ist in einer Pflegfamilie ist und die deshalb zwischen den Trümmern einer Grossstadt zu überleben versuchen. Diese wirklich realistische Darstellung hat mir sehr gefallen. Der eigentliche Kriminalfall ist ebenso vielschichtig und wartet mit vielen Wendungen auf. Spannung ist bis zum Ende garantiert.


    Ich habe die Serie um Friederike Matthée und Richard Davies mit diesem Buch begonnen, der Einstieg war jedoch problemlos. Die beiden Protagonisten sind sympathisch, obwohl die Figur der Friederike wesentlich nahbarer ist, als die des Richard.


    Fazit: Ein packender Krimi der in der Nachkriegszeit spielt und eine Fülle an historischen Details aufweist.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nil_liest, 05.04.2019

    Als Buch bewertet

    Es geschieht ein grausamer Mord an einer Frau im Bergischen Land ausserhalb von Köln im Sommer 1947. Da es eine Tatverdächtige gibt, schickt man Friederike Matthée von der Weiblichen Kriminalpolizei zur Vernehmung dorthin. Die junge Friederike hat ein besonderes Gespür und traut ihrem Gefühl einigen Spuren nachzugehen und stösst auf Unglaubliches.
    Dieser Nachkriegs-Krimi ist spannend und liest sich locker weg. Ich fand mich schnell in die Geschichte ein und auch in die äusseren Umstände der Zeit. Beate Sauer hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Das historische Setting wird passend beschrieben und hier im Sommer 1947 herrscht noch immer grosse Not und vor allem Hunger. Daher der Titel der das immer wiederkehrende Motiv des Hungers im Namen trägt: „Der Hunger der Lebenden“. Mir gefiel vor allem das ausgewogene Verhältnis von historischen Elementen und dem Kriminalfall. So erkundet man Köln im britischen Sektor der Nachkriegszeit auf eine spannende Weise.
    Wer Fan ist von Frank Goldammer mit seiner Reihe um den Kommissar Max Heller im Nachkriegs-Dresden ist (Der Angstmann bis Roter Rabe), wird auch die Reihe um Friederike Mattée in Köln mögen! Eine weitere Nachkriegs-Krimireihe, die aber einen anderen Blickwinkel auf diese Zeit hat durch die weibliche Perspektive und den britischen Sektor.
    Ich kannte den ersten Fall „Echo der Toten“ nicht und ich konnte der Handlung trotzdem folgen was beispielweise die Beziehung zu einem britischen Royal Military Police Officer Richard Davies angeht. Aber natürlich werde ich Band 1 auch noch lesen, da mich „Der Hunger der Lebenden“ überzeugt hat.
    Beate Sauer hat es auf meine Liste der Autor*innen geschafft, die ich gerne im Auge behalte und gerne weiteres von ihr lesen werde. Lucky me, dass „Der Hunger der Lebenden“ nicht ihr erstes Buch war!
    Fazit: Spannender Nachkriegs-Krimi aus Köln im Sommer 1947 im britischen Sektor. Nicht nur ein unterhaltsamer Krimi sondern auch erhellend über die Nachkriegszeit zu lesen.

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  • 4 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 25.01.2019

    Als eBook bewertet

    Ich kenne leider den ersten Band der Serie nicht, daher war für mich die Protagonistin neu. Man kann diesen Teil aber gut ohne Vorkenntnisse lesen, da die Handlung in sich abgeschlossen ist. Mir hat sehr gut gefallen, wie Friederike agiert hat. Oft setzt sie sich über Befehle hinweg und ermittelt auf eigene Faust. Wie wenig Frauen, selbst im Berufsleben, zählten, wird hier sehr deutlich gezeigt. Die Zusammenarbeit mit Richard verläuft reibungslos und gemeinsam sind sie ein gutes Team. Sehr anschaulich flechtet die Autorin die damaligen Nachkriegsumstände und den erbarmungslosen Jahrhundertsommer in die Handlung mit ein. Ich konnte mich gut in die Handlungsorte hinein versetzen. Durch die kurzen Kapitel blieb man gut im Lesefluss. Für mich hätte es noch ein bisschen spannender sein können, aber sonst ist es ein guter Kriminalroman, bei dem der Fokus auf die Ermittlungsarbeit gelegt wird.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nellsche, 10.03.2019

    Als Buch bewertet

    "Spannend und interessant"

    1947: Eine Hitzewelle und die Hungersnot plagen die Bewohner von Köln, als ein Mord geschieht. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei ist an der Aufklärung des Mordes an einer ehemaligen Kollegin beteiligt. Die vermeintliche Mörderin ist schnell gefunden, denn eine junge Frau wurde mit einer Pistole in der Hand bei der Leiche gestellt. Doch Friederike entdeckt Ungereimtheiten und ermittelt auf eigene Faust. Unterstützung bekommt sie dabei von Richard Davies von der Royal Military Police, der sich beruflich in der Gegend aufhält.

    Dieser zweite Fall für Friederike Matthée hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich den ersten Teil noch nicht gelesen habe, kam ich bestens in die Geschichte rein. Wichtige Aspekte, sowohl beruflich als auch privat, wurden passend eingeflochten.
    Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und konnte mich sofort fesseln und in die Geschichte ziehen.
    Die Charaktere wirkten authentisch auf mich und entsprechend der Zeit, in der der Roman spielt, gezeichnet. Friederike fand ich sofort sympathisch, weil sie mutig war und die Dinge hinterfragte. Ihre Handlungen endeten nicht an ihrer Kompetenzgrenze, sondern gingen darüber hinaus. Ich habe sie bei ihren Ermittlungen sehr gerne begleitet und konnte ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. 
    Der Plot, den ich als klassischen Kriminalfall wahrnahm, gefiel mir gut. Es gab interessante Entwicklungen und überraschende Wendungen, die die Spannung auf einem guten Niveau hielten. Sehr gelungen fand ich die Darstellung der Nachkriegszeit samt Nöte und Ängste der Menschen. Das wirkte sehr authentisch und liess mich die Zeit hautnah erleben.

    Ein spannender historischer Krimi mit tollen Charakteren, der mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Siglinde H., 20.02.2019

    Als Buch bewertet

    Schuld verjährt nicht
    Friederike Mathe hat sich an ihre Arbeit bei der weiblichen Kriminalpolizei gewöhnt und sie macht ihr sogar Freude. Sie vermisst aber Richard Davies von der Royal Military Police, der ihr versprochen hatte nach seiner Rückkehr nach England zu schreiben, jetzt aber schweigt.
    Als die junge Franziska Wagner des Mordes an der angesehenen und beliebten Gutsbesitzerin Ilse Röder beschuldigt wird, wird Friederike zu dem Fall hinzugezogen. Alle Hinweise scheinen die Schuld des Mädchens zu beweisen. Nur Friederike will es nicht so recht glauben und stellt eigene Nachforschungen an. Die Ermordete scheint nicht ganz so tugendhaft gewesen zu sein, wie es auf den ersten Blick scheint. Sie ist verantwortlich für Franziskas Einlieferung in ein polizeiliches Jugendschutzlager, das wie ein KZ geführt wurde. Ein ernstzunehmendes Motiv für Franziska.
    In der Zwischenzeit sind die Leichen von drei englischen Soldaten in der Nähe des ersten Tatorts gefunden worden, die im Herbst 44 mit einem Flugzeug abgestürzt waren. Sie wurden brutal ermordet. Davies wird gebeten, in dem Fall zu ermitteln und kommt deshalb unwillig nach Deutschland zurück. Wieder soll Friederike Davies unterstützen. Bei den Zeugenvernehmungen zeichnet sich eine mögliche Verbindung zwischen den Fällen ab. Das könnte die gesuchte Entlastung für Franziska sein. Und wer ist dann das Ungeheuer, das verschiedene Zeugen in der Nähe des Gutshauses gesehen haben wollen ?
    Ich war auch vom zweiten Fall für Friederike Mathe begeistert. Für mich ist die einfühlsame Schilderung der Zustände im zerstörten Nachkriegsköln das ganz grosse Plus des Buches. Man erfährt etwas über die Lebensumstände der Überlebenden, die Nachwirkungen des Krieges und die Versuche, sich ein neues Leben aufzubauen. Dabei ist die Autorin nur Chronistin, wertet aber nicht. Friederike finde ich sehr sympathisch und mutig. Sie steht für ihre Überzeugungen ein, auch wenn sie mit persönlichen Nachteilen rechnen muss. Entgegen der allgemeinen Meinung, dass Franziska, die bereits im Dritten Reich aktenkundig wurde, die Täterin ist, sucht sie gegen dem Willen ihrer Vorgesetzten nach der Wahrheit. Sie entscheidet sich für die Seite der Gerechtigkeit, auch wenn sie persönlich dadurch leidet. Nebenbei sei noch erwähnt, dass die gefühlsmässige Annäherung zwischen Friederike und Davies sich gut in die Handlung einfügt und einen starken Kontrast zu den Zerstörungen ringsum bietet und Hoffnung macht.
    Die Krimihandlung ist spannend und wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf. Nach und nach ergeben die gefunden Puzzleteile ein Ganzes und führen zum Mörder, den ich von Herzen verabscheuen konnte.
    Fünf Sterne plus für diesen spannenden und überzeugenden Krimi !

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 28.01.2019

    Als Buch bewertet

    Die Geschichte spielt in der Zeit 1947 und die Ortswechsel, wie Köln, Düsseldorf, Bergischen Land und Co, sind sehr gut ausgearbeitet und man verliert den Faden der Handlungen nicht. Auch die Perspektivenwechsel sind perfekt gelungen, dass man dem Geschehen immer folgen kann.

    Ilse Röder wird brutal ermordet und Friederike muss zum Tatort. Ein junges Mädchen wurde festgenommen, weil es laut einem Zeugen die Tatwaffe in der Hand hatte, aber ist sie tatsächlich die Mörderin? Wer ist der Mann mit dem geteilten Gesicht und ist er auch der Mann, der einige Personen beobachtet?
    Nachdem auch noch 3 britische Soldaten ausgegraben werden, kommt Richard D. zurück nach Deutschland und ermittelt zusammen mit Friederike.

    Die Protagonisten Friederike, Richard, Elli, Franziska und viele weitere mehr, passen hervorragend in das Geschehen des Buches. Friederike und Richard waren mir von Anfang an sympathisch und irgendwie vertraut, obwohl ich den ersten Fall nicht gelesen habe. Meine Heldin im Buch ist aber die kleine Elli. Die Charaktere sind sehr starke Persönlichkeiten mit Schwächen und Stärken. Einige Charaktere sind aber auch sehr unsympathisch, die aber zu den Handlungen passend sind.

    Das Setting konnte mir die Autorin durch ihren wunderbaren, leichten, flüssigen und flotten Schreibstil sehr verständlich rüber bringen und das Lesen verging wie im Fluge. Vieles konnte ich mir bildlich vorstellen, aber manchmal war ich auch sprachlos und schockiert. Besonders mit den Tränen musste ich bei Ellis Erzählung kämpfen.

    Der Spannungsbogen wurde sehr gut ausgearbeitet und von Anfang bis zum Ende bestens gesteigert. Ich konnte das Buch nur sehr schwer aus den Händen legen.

    Das Cover gefällt mir ebenfalls gut und ist auch passend zum Inhalt.

    Ein Pluspunkt extra gibt es dafür, dass im Anhang die Personen aufgelistet sind und im Nachwort noch beschrieben wird, was fiktiv und was aus der Wahrheit in das Buch eingearbeitet wurde.

    Mein Fazit: Ein faszinierende, interessante, spannende, teils schockierende Handlungen mit ausdrucksstarken Charakteren, die man entweder sofort mag und nicht mag. Ein locker, flotter und flüssiger Schreibstil mit sehr gut ausgearbeiteten Perspektiven- und Ortswechsel, sowie einen tollen Spannungsbogen. Absolut lesenswert.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Wencke M., 09.02.2019

    Als Buch bewertet

    Auch der zweite Fall von Friederike Matthée hat mir gut gefallen

    Dieser Kriminalroman erzählt im heissen Nachkriegssommer 1947. Der Autorin ist es wunderbar gelungen, diese so schwere Zeit in Deutschland in einen Kriminalroman einzubinden. Eigentlich ist es eher so, dass der Kriminalroman in die sehr authentischen Erzählungen der schweren Zeit, in der der Hunger nach dem Krieg immer noch eine so grosse Rolle spielt, eingebunden ist. Das ist auch das einzige Manko, dass der Kriminalroman für mich eher an zweiter Stelle steht. Die Ermittlungen und der eigentliche Krimi haben mich über weite Teile des Buches nicht so gepackt. Erst zum Ende des Buches hat mich der eigentliche Krimi gefesselt. Der Schreibstil ist sehr verständlich.

    Zum Inhalt:
    Friederike unterstützt die polizeilichen Ermittlung in ihrer Funktion in der Weiblichen Polizei. Sie hat sich mit ihrer Arbeit arrangiert. Friederike, deren Welt in den letzten Kriegsmonaten zerbrochen ist, kann es verstehen wie es dazu kommt, dass ein junges Mädchen beschuldigt wird, eine Waffe gestohlen zu haben um damit einen Menschen zu töten. Sie kann sich aber nicht vorstellen, dass das Mädchen einen Mord begangen hat. Es ist nicht nur ihrer Aufgabe, die Ermittlungen zu unterstützen, es liegt auch in Friederikes Natur herauszufinden, was tatsächlich geschehen ist. Die Begegnungen mit dem britischen Lieutenant Richard Davies und Friederike machen diesen Roman zusätzlich sehr interessant zu lesen.

    Insgesamt ist es ein grossartiger Roman. Ich finde es sehr gut, einen Krimi in dieser so schweren Zeit erzählen zu lassen. Auch ohne Kenntnisse des ersten Bandes, ist dieses Buch sehr gut zu lesen.

    Ich freue mich auf eine weitere Fortsetzung!

    Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Beate V., 29.01.2019

    Als Buch bewertet

    Viel verändert hat sich in den 3 Monaten, die inzwischen vergangen sind nicht für Friederike Matthée. Ausser, das sie mit ihrer Mutter jetzt in einer kleinen Nissenhütte, eine Art Parzelle wohnt und einen kleinen Garten dabei hat. Einen Zeichenkurs belegt sie aber noch.

    Richard Davies von der Royal Military Police ist nach England zurück gekehrt und Friederike hat seitdem keine Nachricht mehr von ihm erhalten. Die Lebensumstände der Menschen in Köln sind alles andere als gut. Es gibt weiterhin Lebensmittelmarken, die für die Einteilung der Essen- Rationen zuständig sind. Der Schwarzmarkt blüht.

    Auf einem Gut im Badischen Nahe Köln ist eine ehemalige Kollegin aus dem Polizeirevier brutal ermordet worden. Eine mögliche Täterin ist schnell ausfindig gemacht. Da diese noch sehr jung ist wurde Friederike Matthée zur Befragung geschickt. Sehr zum Missfallen der männlichen Polizei-Vorgesetzten. Das Opfer war nicht so unbefleckt, wie manche es gern gesehen hätten. Eine schwere und mühselige Aufgabe für Friederike Matthée, der dieser Fall nicht mehr aus dem Kopf gehen will.

    Mich hat der 2. Teil dieser interessanten Serie wieder sehr gefesselt.
    Das lag an den authentischen Schilderungen dieser Zeit, die Kleinigkeiten, die die Autorin so bildlich beschreibt, als wäre man direkt dabei und schaut zu. Auch hat Beate Sauer gerade die Empfindungen der Menschen dem Leser so gut erläutert, wie Schuld oder Ängste durch Verlust oder begangene Verbrechen, Hoffnung noch jemanden Verschollenen lebend zu finden oder auch der Hunger, der die Menschen umtreibt.

    Meine Familie stammt ebenfalls aus Ostpreussen, meine Grossmutter auch aus Königsberg. Durch Erzählung meiner Mutter wusste ich, mein Grossvater hat am Theater als Schauspieler gespielt. Nie habe ich was finden können. Aber durch dieses Buch ist es mir gelungen endlich seinen Namen in Tilsit zu finden. Auf Seite 104 erzählt die Autorin von Theateraufführungen im Neuen Schauspielhaus in Königsberg. Durch die Zusammenschlüsse der Theater vor dem Krieg hiess das Theater in Tilsit dann Grenzlandtheater. Und siehe da. Er war im Ensemble 1940/1941 aufgeführt. 1942 ist er dann leider in Russland gefallen. Wie auch der Vater der Protagonistin Matthée.

    Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ich fand beim 2 Fall der
    Protagonistin Friederike Matthèe hat die Autorin noch mehr Herzblut
    reingelegt.

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  • 5 Sterne

    Milena H., 20.02.2019

    Als Buch bewertet

    Das Cover des Buches erscheint in seinen Farben sehr schlicht und doch lässt es einen direkt an die Zeiten nach oder auch während des zweiten Weltkrieges in Deutschland denken.
    Das Buch ist der zweite Teil (Vorgänger: Echo der Toten) rund um die Ermittlerin Friederike Matthée. Ich persönlich habe den ersten Teil nicht gekannt, was meiner Meinung nach jedoch kein Problem ist, da dieser losgelöst von seinem Vorgänger ist. Einzig, dass man die Verbindung zwischen Lieutenant Davies und ihr noch nicht kennt, ist ein Nachteil- wobei auch diese nicht schwer zu erkennen ist.
    Der Inhalt:
    Eine ehemalige Kollegin von Friederikes Vorgesetzten wird auf ihrem Gutshof im Bergischen Land erschossen. Hintergrund der Tat scheint die Aufgabe der Frau im Krieg gewesen zu sein: Sie war dafür verantwortlich, junge Mädchen an ein Schutzlager zu überbringen, wo diese misshandelt und grösstenteils ermordet wurden. Verdächtigt für den Mord wird Franziska, eine überlebende des damaligen Schutzlagers und seiner Zeit die Magd der Gutsherrin. Als diese jedoch- trotz all der Anschuldigungen und scheinbar erdrückenden Beweislage- weiterhin ihre Unschuld beteuert, verlässt Friederike sich auf ihre Instinkte und ermittelt auf eigene Faust weiter. Im Zuge dieser Ermittlungen trifft sie, wiedermals, auf Lieutenant Davies, welcher für die britische Militärpolizei in einem anderen Fall ermittelt. Doch hängen diese beiden Fälle enger miteinander zusammen, als Davies und Friederike es sich wünschen würden?
    Meine Meinung:
    Erstaunlich, und zum Grossteil für meine Begeisterung verantwortlich, finde ich, dass die Autorin es schafft, das Leben in Köln, als auch auf dem Land in den Nachkriegsjahren so anschaulich darzustellen. Man fühlt sich beinahe mitgenommen in diesem Strudel der Historie, kann sich die Schauplätze bildlich vorstellen und auch die Ansichten der verschiedenen Charaktere verstehen.
    Auch den Konflikt zwischen “ich weiss von nichts” und “vielleicht steckt mein Umfeld doch mehr mit in all dem” von Friederike finde ich stilistisch, sowie sprachlich wunderbar greifbar und wird zu einer weiteren grossen Stärke des Buches. Schlussendlich finde ich alle Charaktere so ausgearbeitet und charakterstark, dass es mich nicht wundern würde, wenn die Geschichte von einem Zeitzeugen erzählt und von der Autorin aufgeschrieben wurde.
    Von mir eine definitive Leseempfehlung und alle Daumen nach oben!

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  • 5 Sterne

    Dana G., 07.02.2019

    Als Buch bewertet

    Der zweite Fall für Friederike Matthée und Richard Davies.

    Köln, Juni 1947. Als eine ehemalige Polizistin ermordet aufgefunden wird, wird Friederike Mathée von der Weiblichen Polizei auf den Fall angesetzt. Ihre Kollegen haben das Mädchen, das neben der Leiche sass, in Verdacht, doch Friederike zweifelt nach einer Weile an diese Theorie und macht sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Dabei bekommt sie unerwartet Hilfe von Richard Davies von der Royal Military Police, der in der Nähe einen Dreifach-Mord an Kameraden untersucht.

    Dieses Buch hat mir sehr gefallen und war von der ersten Seite an packend. Die Mischung aus den damals üblichen Ermittlungen und dem Privatleben damals in der Nachkriegszeit hat mir sehr gefallen und war sehr interessant geschildert. Man bekommt einen tiefen Einblick in die damalige Zeit, den damit verbundenen Überlebenskampf, den jeder anders bestreitet, den Hunger und auch die Unterdrückung der Frauen. Friederike und Richard, beide mit unterschiedlicher Vergangenheit und Leidensgeschichte, sind sehr sympathisch und kommen authentisch herüber. Man kann ihr Handeln sehr gut nachvollziehen, auch wenn man sich in die damalige Zeit nicht hineinversetzen kann, wenn man sie nicht persönlich erlebt hat. Friederike fällt aus der Reihe. Sie ist sehr klug, geht ihren eigenen Weg, folgt ihren Instinkten, widersetzt sich Befehlen, was sie sehr sympathisch macht. Fassungslos hat mich der Fokus auf nur eine Verdächtige gemacht, Franziska, die einfach ihrem Schicksal überlassen wurde. Umso mehr hat es mich dann beeindruckt, wie Friederike und Richard sich für sie eingesetzt haben, auch wenn sie einige Vorbehalte hatten. Allein ihnen ist es zu verdanken, dass Franziska kein schweres Schicksal erdulden musste. Allein die Vorstellung, wenn Friederike und Richard nicht für sie da gewesen wären und was dann passieren hätte können... Da wird einem ganz anders.

    Das war mein erstes Buch von Beate Sauer und ich bin total begeistert von der Schriftstellerin. Ich werde jetzt den ersten Fall noch nachholen und freue mich auf weitere Bücher.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Xanaka, 07.03.2019

    Als Buch bewertet

    Gelungene Fortsetzung

    Eigentlich geht die Geschichte nahtlos an den ersten Fall "Echo der Toten" weiter. Friedericke Matheé ist in dem heissen Sommer 1947 immer noch bei der weiblichen Polizei in Köln beschäftigt. Sie wird zu einem brutalen Mordfall an einer jungen Frau gerufen. Tatverdächtig ist Franziska Wagner, die mit einer Waffe in der Hand bei der Toten angetroffen wurde. Franziska weigert sich zu sprechen und schnell ist allen Ermittlern klar, sie muss die Täterin sein. Verstärkt wird der Verdacht als sich herausstellt, dass das Opfer auch bei der weiblichen Polizei beschäftigt war und dafür gesorgt hatte, dass Franziska in ein polizeiliches Jugendschutzlager eingewiesen wurde. Friedericke gelingt es das Vertrauen von Franziska zu erlangen und glaubt an ihre Unschuld. Jedoch steht sie mit ihrer Meinung allein da. Erst als Lieutenant Richard Davies von der Royal Military Police wieder auftaucht und ihre Hilfe in einem anderen Fall benötigt, sieht sie eine Chance doch noch Ermittlungen zu dem brutalen Mordfall durchzuführen und Franziskas Unschuld so zu beweisen.

    Friederike gefällt mir als Protagonistin ausgesprochen gut. Sie wirkt verschüchtert, auch die Vorgesetzten behandeln sie eher von oben herab. Und doch hat sie diese Stärke, lässt sich nicht von anderen beeinflussen. Im Gegenteil, sie nutzt jede Gelegenheit um doch in den Ermittlungen vorwärts zu kommen.

    Auch die Handlung des Geschehens, so kurz nach dem Krieg in Deutschland, unterscheidet sich von anderen Krimis. Die Menschen haben viel mit sich selbst zu tun, das Überleben ist immer noch schwer. Die permanente Beschaffung von Lebensmitteln ist neben der Arbeit mit das Wichtigste. Da sind dann Ermittlungen in einem Mordfall auch besonders schwer.

    Schon allein die Handlung zu dieser Zeit macht das Buch so lesenswert. Das Schicksal der Protagonisten und der ungewöhnliche Kriminalfall in dieser Zeit geben diesem Buch das besondere Etwas. Für das spannende Buch vergebe ich gerne fünf Lesesterne und eine unbedingte Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Martin S., 06.03.2019

    Als Buch bewertet

    Spannende Reise in die Nachkriegszeit

    Die Einwohner Kölns leiden im Jahre 1947 unter der starken Hitzewelle und den immer vorherrschenden Hunger. Friederike Matthee hat sich mittlerweile mit ihrer Anstellung bei der Weiblichen Polizei angefreundet und untersucht den brutalen Mord an einer ehemaligen Kollegin. Der Fall scheint relativ schnell geklärt zu sein, da die Tatverdächtige bei der Leiche mit der Mordwaffe entdeckt wurde. Friederike stösst aber auf Ungereimtheiten und will das schnelle Schliessen der Akten nicht akzeptieren. Ihr Gerechtigkeits-sinn lässt sie auf eigene Faust ermitteln, was sie schnell auch selber in Gefahr bringt...

    "Der Hunger der Lebenden" ist der zweite Band um die engagierte und sympathische Ermittlerin Friederike Matthee. Ich bin mit diesem Band in die Reihe gestartet und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Die Autorin Beate Sauer versteht es aus meiner Sicht hervorragend, mit ihrer bildreichen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise den Leser die damalige Zeit lebendig vor Augen zu führen. Schnell war ich in der clever konzipierten Geschichte gefangen und es fiel mir zunehmend schwerer das Buch aus der Hand zu legen. Den Spannungsbogen baut Beate Sauer mit der grausamen Tat und der Verhaftung der vermeintlichen Täterin gut auf und hält sie mit immer neuen und überraschenden Wendungen auf hohem Niveau. Sehr gut gefallen hat mir die Schilderung des besonderen historischen Hintergrunds der Nachkriegszeit. Die niedergeschlagene und verzweifelte Stimmung dieser Zeit wird deutlich und sorgt für den besonderen Charme in diesem Buch.

    "Der Hunger der Lebenden" war für mich eine spannende und packende Reise in die Vergangenheit. Die gut und interessant charakterisierten Hauptprotagonisten machen Lust auf mehr und lassen auf weitere Fälle für die sympathische Ermittlerin hoffen. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

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  • 5 Sterne

    yellowdog, 20.01.2019

    Als Buch bewertet

    Heisser Sommer 1947

    Der Hunger der Lebenden von Beate Sauer ist in der Nachkriegszeit angesiedelt. Es ist ein heisser Sommer 1947. Schnell wechseln die Schauplätze: Köln, Düsseldorf, Bergisches Land, London
    Dadurch bekommt der Plot etwas markantes. Erfreulich auch, im Krimigenre einen Roman anzutreffen, der sprachlich so gut gearbeitet ist. Die Beschreibungen wirken treffend und glaubwürdig und so wird in erster Linie ein Portrait des Zustandes des Landes in dieser schwierigen Zeit gezeigt. Die zerstörten Städte und die Not der Menschen bilden eine beklemmende Kulisse.
    Es war eine harte Zeit, in der die Lebensmittelkarten nie ausreichten und der Schwarzmarkthandel oft eine Notwendigkeit war. Die Erinnerungen an den Krieg und Flucht ist noch allgegenwärtig.
    Viele Details sind spürbar gut recherchiert!

    Die Mischung stimmt. Der Kriminalfall und die Beschreibungen der Lebensumstände sind passend miteinander verknüpft.

    Hauptfigur ist eine Kriminalassistentin, Friederike Matthée. Sie ist sensibel und manchmal eingeschüchtert, aber sie hat einen scharfen Verstand und bleibt immer hartnäckig. Ein schätzenswerter, sympathischer Hauptcharakter, der man gerne durch das Buch folgt. Sie hat Mitgefühl und versucht der jungen Mordangeklagten zu helfen, insbesondere auch einem alleinstehenden Flüchtlingskind.

    Als Beamtin der Weiblichen Kriminalpolizei (WKP) sind Friederikes Möglichkeiten begrenzt. Sie muss persönlichen Einsatz auch ohne Beauftragung durch ihre Vorgesetzten einbringen. Als untergeordneter weiblicher Polizist ist sie wenig akzeptiert. Immerhin hat sie mir Richard Davis, Lieutnant bei der Royal Military Police, einen Verbündeten. Der Plot entwickelt sich dramatisch weiter.

    Als gelungenes Zeitportrait mit spannender Handlung ist das Buch ein wertvolles Stück Literatur.

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  • 5 Sterne

    Angela H., 14.02.2019

    Als Buch bewertet

    Im extrem trockenen Hitzesommer 1947 wird die Gutsbesitzerin Ilse Röder brutal ermordet. Franziska, eine junge Frau, welche schon öfters straffällig geworden ist, steht mit der Waffe bei der getöteten Frau, als sie beobachtet wird. Schnell wird klar, dass sie die Mörderin sein muss. Friederike Matthée, die Polizeiassistentin bei der Weiblichen Polizei, erfährt, dass Franziska einen schlechten Ruf hat, doch für eine Person ist Franziska sehr wichtig, nämlich für Elli, ein Waisenmädchen, das mit Franziska aufwachsen darf. Friederike versucht nun zu beweisen, dass nicht Franziska den Mord begangen hat. Zur gleichen Zeit soll Richard Davies, Lieutnant bei der Royal Military Police, wieder in Deutschland ermitteln, und zwar an einem Mord an drei englischen Soldaten, deren Flugzeug abgestürzt ist, und dessen Leichen man in der Erde verscharrt gefunden hat. Und so kommt es wieder, dass Friederike Matthée und Richard Davies zusammen ermitteln.
    Dieses Buch ist, wie das erste von Beate Sauer, wunderbar zu lesen. Es erzählt eindrücklich vom harten Leben in einem zerstörten Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Was mir erneut positiv ins Auge gestochen ist: Hinten findet sich ein Personenverzeichnis und ein Nachwort. Genau in diesem erfährt man, was so statt gefunden hat und was fiktiv ist, und wie die Autorin auf ihre Ideen kam. Vieles ist ja erfunden, aber das Wetter war an jedem beschriebenen Tag genau so in der Wirklichkeit.
    Natürlich passieren wieder sehr, wenn nicht zu viele, Zufälle und das wirkt neben den traurigen Szenen fast ein bisschen kitschig, aber das machen die Bücher um Friederike und Richard auch so liebenswert. Ich bin begeistert und hoffe, dass Friederikes schwierige Chefin, Gesine Langen, sie noch in mehreren Fällen ermitteln lassen wird.

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  • 5 Sterne

    Jojo, 18.02.2019

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Der Hunger der Lebenden" von Beate Sauer, erschienen im Ullstein Verlag am 25.01.19 verbindet in ergreifender Art und Weise eine Kriminalgeschichte mit einem Sittengemälde und einer zeitgeschichtlichen Darstellung der Nachkriegszeit in Köln und dem Bergischen Land.
    Die Verwicklung von Polizeibediensteten und anderer staatlicher Stellen in die Errichtung und Durchführung von Lagern für Kinder wird thematisiert, die nicht zu der nationalsozialistischen Idee einer Volksgemeinschaft passten und dort gedemütigt und gebrochen wurden. Ihr Schicksal weckt das Mitgefühl der Hauptperson des Kriminalromans. Spannend wird die Suche nach den Verantwortlichen für einen Mord an einer früheren Polizistin und für das Nachkriegsverbrechen an britischen Soldaten erzählt. Immer wieder schimmert dabei die wirtschaftliche und soziale Situation der Menschen in Nachkriegsdeutschland durch, wie auch die von aussen vorgegebene gesellschaftliche Rolle von Friederike als Beamtin bei der Weiblichen Polizei in Köln. Die Lektüre dieses Romans kann deshalb sehr empfohlen werden. Die Autorin Beate Sauer schildert sehr fesselnd die Ambivalenz der Gefühle eines deutschen Juden, der einerseits als britischer Offizier während der Besatzungszeit den Mord an britischen Militärangehörigen aufklären soll, und den andererseits die Rückkehr nach Deutschland sehr belastet, und seinen Gefühlen nicht traut. Der Titel ist sehr gut gewählt, da er den Kern der erzählten Kriminalgeschichte sehr gut beschreibt. Schonungslos wird einerseits von der Not der Stadtbevölkerung Kölns und deren Hunger nach einem Leben in Wohlstand und Würde erzählt, andererseits schimmern die Autoritätshörigkeit und Grundanschauungen in einem Teil der Bevölkerung in den Dialogen durch.

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