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  • 1 Sterne

    113 von 145 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LAKOTA, 18.06.2023

    aktualisiert am 18.06.2023

    Als Buch bewertet

    Einerseits war ich glücklich, dieses Buch geschenkt bekommen zu haben, andererseits war ich skeptisch. Schon das Cover liess mich vermuten, dass dieser Band mit den Vorgängerbänden wenig zu tun hat. Und ich behielt Recht . Um Dora geht es hier nicht mehr, was ich sehr schade fand, erhielt sie doch nur eine Gastrolle am Anfang des Buches .
    Dieser Roman hat mit der Gutsherrin Saga aber überhaupt nichts mehr zu tun! Er steht für sich. Für alle, die die Vorgängerbände nicht gelesen haben, brauchen dies nicht nachzuholen.
    Wenn ich ehrlich bin, war ich sehr, sehr enttäuscht über dieses Buch. Einerseits weil es ohne Spannung geschrieben ist und einfach nicht in Fahrt kam, was ich von den anderen beiden Bänden her nicht gekannt habe. Da habe ich regelrecht an den Seiten geklebt und fand die Geschichte um Dora dramatisch und mitreissend.
    Diese Geschichte widerrum konnte mich überhaupt nicht abholen. So blieben mir die neuen Figuren fremd und erschienen mir blass . Teilweise konnte ich ihr Denken und Handeln, was mir oft naiv vorkam, nicht nachvollziehen. Auch die Entscheidung der Eltern sie einfach nach Hamburg gehen zu lassen, obwohl noch nicht volljährig, fand ich an den Haaren herbei gezogen. In Wirklichkeit hätte es so was vermutlich gar nicht gegeben, da die Jugend in der BRD erst mit 21 Jahren volljährig wurde. Der Unterschied und die Kluft von BRD und DDR wird hier sehr deutlich und ich war teilweise geschockt, wie es in der BRD zuging. Selbst in der DDR gross geworden, erkannte ich ersteinmal, wie gut wir es hatten, welche frapierenden Unterschiede es im Leben gab. Wahnsinn! Dabei wurde immer die DDR als rückständig und einengend, ja, als Diktatur Staat abgestempelt. Aber jetzt im Nachhinein sieht es danach aus, als wäre es umgekehrt gewesen. Wir sind mit 18 volljährig geworden und die Frauen waren gegenüber den Männern gleichberechtigt!
    Einmal davon abgesehen, konnte mich insgesamt der Roman nicht begeistern, berühren und abholen. Mir fehlte ein ganzes Stück Tiefgang, was bei den Vorgängerbänden vorhanden gewesen war. Schade. Ich bin sehr enttäuscht. Im Grunde hätte man sich als Leser den 3. Band sparen können. Er passt nicht zur Saga, und ich denke, T. Graw hat sich damit keinen Gefallen getan.
    Wenn wenigstens die Handlung spannend und fesselnd gewesen wäre, hätte ich gern 3 Sterne vergeben. So sind es leider nur 1,5 Lese-Sterne geworden. Cover gefällt mir nicht und ich finde, der Titel ist irreführend. Zwar gut recherchiert und flüssig geschrieben, dennoch mit einigen Längen hier und da, sowie Belanglosigkeiten . Hatte echt mehr erwartet.😕

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  • 3 Sterne

    64 von 97 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Märchens, 06.06.2023

    Als Buch bewertet

    Dies ist schon der 3.Teil der Gutsherrin-Saga, in dem wir im Vergleich zu den vorangegangenen mehr über Dora Twardys Stieftochter Clara erfahren. Der Krieg ist vorbei und die 60er Jahre sind angebrochen. Für viele Motivation, sich frei und unabhängig zu fühlen.

    Das spürt man auch bei den Entscheidungen, die sowohl Clara als auch ihre Freundinnen Sanni und Maria treffen.Angeheizt von Claras Freund Freddy zieht es sie nach Hamburg, in der Meinung, dort eher den Traum als Fotografin verwirklichen zu können.

    Während der Zeit von Marilyn Monroe, Westside Story, Twistdance, der Antibabypille, den Beatles, und dem Besuch von John F.Kennedy begleiten wir sie auf ihrem Weg zur erhofften Freiheit, die so ganz anders verläuft als sie es sich vorgestellt hat.

    Immer noch herrscht das Denken vor, dass Frauen heiraten, Kinder bekommen und sich um den Haushalt kümmern, deshalb ist es nicht so einfach, beruflich vorwärts zu kommen, was auch Clara ziemlich schnell feststellen muss.

    Die drei Frauen könnten gar nicht unterschiedlicher sein und jede hat mit den momentanen Umständen zu kämpfen. Die Entwicklung der drei ist interessant und überraschend, obwohl für mich die Geschwister Maria und Dino aus Italien die stärksten Rollen eingenommen haben. Beide haben das Restaurant ihres Onkels Bella Napoli in Hamburg übernommen und sind so charakterstark, so liebenswert und haben Clara und Sanni so viel Unterstützung gegeben, trotzdem es für sie auch alles andere als leicht ist, gerade auch mit der sprachlichen Barriere. Ihr Akzent hat die Geschichte richtig aufgelockert und unterhaltsam gemacht und besonders Marias steigendes Selbstbewusstsein hat mir so gefallen.

    Dagegen fand ich das teils sehr egoistische Verhalten von Clara und Sanni nicht immer nachvollziehbar, vieles hat mich verwundert, besonders die Naivität und auch, dass gerade Clara trotz ihrer jungen Jahre einfach so nach Hamburg gehen und dortbleiben durfte, obwohl sie noch gar nicht volljährig war und die Eltern das einfach so unterstützt haben. Einerseits wollen sie schon so erwachsen sein, doch ihr Handeln ist teilweise noch sehr kindisch, egoistisch und leichtgläubig. Dadurch fiel es mir ziemlich schwer, mit Clara richtig warm zu werden. Ebenso auch Freddy, ein Möchtegern und Überflieger, der denkt, er kann durchs Leben schweben, muss mit keinen Konsequenzen rechnen und keine Verantwortung übernehmen.

    Claras Stiefmutter Dora nimmt in diesem Teil leider nur eine Randfigur ein, was aber der Entwicklung und der vorangeschrittenen Jahre geschuldet ist. Dennoch fand ich es gut, dass zumindest durch den Auschwitz-Prozess der Krieg hier auch noch eine wesentliche Rolle gespielt hat und dieser auch durch Claras Kinderfreund Leo als Staatsanwalt als für mich spannendstes Element in diesem Buch interessant eingebaut wurde. Seine sanfte, liebevolle und zugleich auch emotionale Art waren etwas ganz Besonderes, ebenso sein Geschenk mit dem Kompass.

    Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, sie war gut recherchiert, es entstand eine gute Mischung aus wahren Begebenheiten und Fiktion, die gut miteinander verwoben wurden. Dennoch fehlte mir dieser bislang so gewohnte Spannungsbogen, es ist eine Ansammlung von Ereignissen, während den Charakteren allerdings die gewohnte Tiefe und Nähe ausblieb.

    Vom Schreibstil fand ich es flüssig, unterhaltsam, doch so richtig Fahrt aufgenommen hat es nicht und zog sich daher durch einige Passagen.

    Dennoch kann ich die Geschichte empfehlen, zeigt sie doch, dass Freiheit so verschieden sein kann, für die einen bedeutet es Unabhängigkeit, erwachsen werden, aus Fehlern lernen, niemals seine Träume aufgeben und eingestehen, dass nicht alles, was nach Freiheit aussieht, auch wirklich Freiheit ist.

    Andererseits empfand ich die Einbindung des Auschwitz-Prozesses gut gewählt, weil hier die andere Art von Freiheit einbezogen wird, wenn all die Verbrecher, die sich die Freiheit nahmen, über das Leben anderer zu entscheiden und ihnen auf die schlimmste Art Leid zufügten nun selber erfahren mussten, dass sie dafür zur Verantwortung gezogen werden und von ihrer selbstgerechten Art auf den Boden der Tatsachen geholt wurden.

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  • 3 Sterne

    15 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Internetmaus, 13.06.2023

    Als Buch bewertet

    Eine andere Welt

    Zwei Jahre nach Erscheinen des zweiten, gibt es den dritten Band der Gutsherrin Saga.
    Schon das Cover lässt vermuten, er könnte anders sein, als die Vorgänger. Es ist der Zeit angepasst und farbenfroh gestaltet.
    Theresia Graw`s Schreibstil ist gewohnt flüssig und gut lesbar. Die vorhergehenden Teile spielten in brisanten Zeiten. Deutschland hatte im Krieg viele Niederlagen erlitten. Im Zuge dessen wurden alle Deutschen aus Ostpreussen vertrieben. Die Menschen hatten alles verloren. Kamen sie unversehrt in Deutschland an, waren sie die unerwünschten Fremden.
    In dieser Zeit wuchs Clara auf. Die neue Protagonistin.
    Curt ist ihr leiblicher Vater, der sie Dora, seiner alten Freundin, anvertraute. Als Fotograf war er ständig auf Reisen.
    Für mich ist es ein eigenständiger Roman. Der Bezug zu den vorherigen Büchern wird lediglich auf den ersten Seiten hergestellt. Dann verliert er sich in Nebensächlichkeiten.
    Ich finde es schade, dass er als Gutsherrin Saga betitelt ist, die mich so sehr berührte. Die Geschehnisse in dieser Zeit haben nicht unbedingt etwas mit den Vertriebenen aus Ostpreussen zu tun.

    Clara geht ihren eigenen Weg. Meistens kann ich ihn nicht nachvollziehen. Sie wuchs in einem Elternhaus auf, das ihr nie Steine in den Weg legte. So konnte sie ihrem Traum folgen. Sie bekam einen Studienplatz für Photographie in München. Ihr Vater war ihr als Fotograf ein Vorbild. Früh entdeckte sie ihre Leidenschaft für Bilder sowie deren Wirkung auf die Menschen.
    Leider verliert Clara ihr Ziel aus den Augen. Überraschungen gibt es in diesem Buch nicht. Die Handlung ist für mich recht eintönig. Das ist wohl der damaligen Zeit in der BRD geschuldet. Ich kann nicht verstehen, wie sich die Frauen von den Männern wieder bevormunden liessen. Dora, Clara`s Stiefmutter war so stark und hat es der Tochter vorgelebt. Das kann doch nicht ausgelöscht sein.
    Die Frauen werden von Männern beherrscht und haben zu kuschen. Für mich in dieser Zeit unvorstellbar. In der damaligen DDR war ich mit 18 Jahren volljährig.
    Clara von Twardy und ihre Freundin Sanni haben mich mit ihren naiven und egoistischen Handlungen immer wieder befremdet. Gerade Clara hatte jede Unterstützung ihrer Eltern obwohl sie in der BRD noch nicht volljährig war. Leider nutzt sie die gebotenen Möglichkeiten nicht. Daran hat auch dieses Grossmaul Freddy einen erheblichen Anteil.

    Mich konnte dieses Buch nicht begeistern. Die Epoche in der es handelt zeigt mir deutlich die Kluft zwischen zwischen Ost und West.

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  • 3 Sterne

    13 von 17 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Philiene, 01.06.2023

    Als eBook bewertet

    Ich habe wirklich überlegt, ob ich dieses Buch lesen möchte. Eigentlich bin ich ein Fan von historischen Romanen die spätestens mit dem zweiten Weltkrieg enden. Doch da dieser Roman der Abschluss einer Trilogie ist und mir die Vorgänger sehr gut gefallen haben, habe ich mich dann doch dazu entschlossen. Leider kann Der Freiheit entgegen, nicht mit seinen Vorgängern mithalten. Dabei finde ich es eigentlich ganz gut, das hier die nächste Generation im Vordergrund steht. Nicht mehr Dora ist die Hauptfigur, sondern ihre Tochter Clara. Mit ihr und ihren Freundinnen erleben wir die Jahre 1962 bis 1964. Es ist eine Zeit im Aufbruch, und auf der anderen Seite ist da das Erbe der Vergangenheit. Eine spannende Zeit. Leider konnte Clara mich gar nicht überzeugen. Bin ich Dora noch gerne in ihrem Leben gefolgt, ging Clara mir manchmal etwas auf die Nerven. Ich könnte teilweise ihre Handlungen nicht nachvollziehen. Die ganze Geschichte hat mich nicht richtig gepackt. Vielleicht lag es wirklich an der Zeit in der der Roman spielte, es ist vielleicht einfach nicht meine Zeit.

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  • 3 Sterne

    13 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas W., 16.06.2023

    Als Buch bewertet

    Clara hat nur ein einziges Ziel vor Augen: Sie möchte eine richtige Journalistin werden. Nachdem sie ihren aussichtsreichen Studienplatz an der Münchner Photoakademie aufgrund dummer Gedankenlosigkeit verloren hat, folgt sie ihrer grossen Liebe nach Hamburg. Dort scheitern ihre Versuche, eine Anstellung als Journalistin zu bekommen. Vorerst bleibt ihr nur ein Platz als Schreibkraft in einer von Männern dominierten Redaktion.

    Erwartungsvoll bin ich in den 3.Teil der Gutsherrin-Saga gestartet. Nachdem mich Doras Lebens- und Leidensweg sehr berührt hatte, war ich sehr gespannt, wie es mit ihr und ihren Angehörigen und Freunden nun weitergeht. Doch Dora und ihr Mann bekommen nur einen kurzen Auftritt am Anfang des Buches, als Clara Hals über Kopf ihr (Stief)Elternhaus verlassen möchte, um Konsequenzen aus dem Weg zu gehen und neue Pläne fern der Heimat zu verfolgen. Obwohl sie liebevolle Eltern hat, die sie unterstützen und ihren Plänen nicht im Weg stehen, folgt sie lieber ihrem leichtfüssigen Freund und ihrer naiven Freundin. Bald schon übernimmt auch sie diese Lebensweise und bekommt zu spüren, wie schnell man als junge, unerfahrene Frau auf die Nase fällt, wenn Männer in jedem Bereich das Sagen haben.

    Nach Dora, die sehr mutig, kraftvoll und beharrlich im Leben unterwegs ist, nun so einer dümmlichen Protagonistin zu folgen, ist nicht leicht. Enttäuschend, dass Dora nur kurz auftaucht. Ihr Leben weiterzuverfolgen wäre sicher lohnenswerter gewesen. Diese Geschichte wirkt platt, vorhersehbar und hat mit den beiden vorangegangenen Büchern nichts zu tun. Da hilft es auch nicht, dass die Handlung mit herausragenden geschichtlichen Ereignissen der 60er verbunden wird. Manch ernster Hintergrund bekommt dadurch etwas Belangloses. Schade, hatte etwas mehr Tiefgang erwartet. Das Cover verrät eigentlich schon, dass es überhaupt nichts mit den Vorgängern zu tun hat.

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  • 3 Sterne

    13 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lesemone, 02.06.2023

    Als Buch bewertet

    Das Buch bildet den Abschluss zu einer Trilogie. Während in den Vorgängerbänden Dora mit ihrer spannenden Lebensgeschichte im Mittelpunkt stand, steht jetzt Clara, ihre Tochter im Vordergrund. Es wird so gut wie gar kein Bezug auf die anderen Bücher genommen. Mich konnte dieser Teil leider nicht so richtig überzeugen. Clara ist eigensinnig, handelt manchmal unverständlich und zeigt sich in einigen Situationen doch sehr naiv. Es war unterhaltsam, die beiden Freundinnen Clara und Sanni zu begleiten, wie sie die ersten Schritte in ihrem Leben ohne die Eltern gingen. Jedoch plätschert die Geschichte so vor sich hin. Es gibt kaum überraschende Momente oder Höhepunkte. Am meisten hat mich dann der Schluss gefesselt. Darüber hätte ich gerne noch viel mehr gelesen. Gut herausgestellt wurde die Zeit des Umbruchs, als die Frauen selbstständiger wurden und sich nicht mehr mit der Erziehung der Kinder und dem Daheim sein zufrieden gaben. Das Buch kann man unabhängig der anderen Bände lesen, da es zeitlich nicht an die Vorgängerbände anknüpft. Mich konnte es leider nicht so überzeugen, für mich war es der schwächste Band der Reihe.

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  • 4 Sterne

    11 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 11.06.2023

    Als Buch bewertet

    Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut. (Perikles)
    1962. Die 18-jährige Fotografin Clara Thorau hat nach einem Konflikt mit der Polizei während der Unruhen in Schwabing genug von München. Gemeinsam mit Freundin Sanni, die keine Lust auf die Arbeit in der Bäckerei ihrer Eltern hat und lieber Schauspielerin werden will, zieht Clara nach Hamburg, um dort einen Neuanfang zu wagen und ihrer Liebe Freddy nahe zu sein. Ein Job als Schreibkraft in einem Verlag bringt sie ihren Träumen, Journalistin zu werden, ein Stückchen näher, was Freddy gar nicht schmeckt. Clara muss schon bald feststellen, dass ihr nicht jeder den Erfolg gönnt und sie gegen Widerstände ankämpfen muss. Währenddessen erhält Sanni die Chance, als Fotomodell zum Star zu werden, während die italienische Zufallsbekanntschaft Maria auf ein eigenes Café hinarbeitet…
    Theresia Graw hat mit „Der Freiheit entgegen“ den dritten Band ihrer Gutsherrin-Saga vorgelegt, der sich diesmal ausschliesslich um Doras Tochter Clara und deren Freundinnen in den 60er Jahren dreht. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Schreibstil lässt den Leser sofort ins 20. Jahrhundert abdriften, um Clara bei ihrem Start ins Berufsleben mit allen Tücken und Vorurteilen zu beobachten. Kurzweilig lässt die Autorin den Zeitgeist der 60er wieder lebendig werden. Über einen Zeitrahmen von 2 Jahren von 1962 bis 1964 erlebt der Leser nicht nur mit Clara die Schwabinger Unruhen, den Kennedy Besuch, die erste grosse Liebe, den Umzug nach Hamburg und die ersten Schritte ins Berufsleben. Die gesellschaftlichen Konventionen der damaligen Zeit sind spiessig und lassen die jungen Leute ausbrechen, um auf eigenen Beinen zu stehen. Dabei wird es gerade Frauen immer noch sehr schwer gemacht, sich durchzusetzen, auch wenn sie die Leistung bringen. Ihnen werden immer wieder Steine in den Weg gelegt, um sie an ihrer Karriere zu hindern. Die Autorin verbindet historische Fakten und Ereignisse sehr gekonnt mit ihrer Handlung, so dass der Leser das Gefühl bekommt, hautnah dabei zu sein. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen unter den drei Frauen Clara, Sanni und Marie sind authentisch und gelungen. Allerdings ist der Spannungslevel in diesem Roman auf niedrigem Niveau und zeitweilig plätschert die Handlung vor sich hin. Ebenso fehlt es den Charakteren die Tiefgründigkeit, die die Elterngeneration in den Vorgängerbänden an den Tag legte. Trotzdem fliegen die Seiten nur so dahin und gönnen dem Leser entspannte Leestunden.
    Die Charaktere sind gut in Szene gesetzt und nehmen den Leser unter ihre Fittiche, der sie auf ihren Abenteuern begleitet. Clara ist eine Träumerin, naiv und eigensinnig, die sofort die Segel streicht, wenn etwas nicht so passt, wie sie es gern hätte. Erst das harte Arbeitsleben, das sich Durchbeissen und seine Frau stehen machen Clara mutiger und verleihen ihr Stärke. Freundin Sanni ist eine offene Frau, die genau weiss, was sie will und jede Chance ergreift, um ihre Ziele zu erreichen. Sie ist Clara eine gute Freundin, ebenso wie Marie, die eigentlich nur nach Deutschland gekommen ist, um ihren Bruder zu unterstützen, um dann festzustellen, dass sie ganz eigene Lebensvorstellungen hat.
    „Der Freiheit entgegen“ ist eine kurzweilige und unterhaltsame Zeitreise in die 60er Jahre, die historische Ereignisse wieder zum Leben erweckt und das damalige Gesellschaftsbild gut wiederspiegelt sowie das Schicksal von drei Freundinnen erzählt. Verdiente Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    N.N., 13.06.2023

    Als Buch bewertet

    Emanzipation und Freundschaft
    Der Roman "Der Freiheit entgegen" von Theresia Graw handelt von drei Frauen und ihrem Start in ihre private wie insbesondere ihre berufliche Entwicklung. In dem Roman wurden verschiedene historische Ereignisse eingearbeiten und ein zentraler Aspekt ist die Auseinandersetzung mit dem Rollenbild und Wertesystem. Einem Rollenbild bei dem Frauen eher an den Herd gehörten als das sie z.b. den waghalsigen Beruf eines Fotografen ausübten. Der Roman beginnt ca. 1962 . Clara erhält von ihren Eltern Unterstützung und es sieht so aus als dürfe sie ihren beruflichen Traum verwirklichen. Ihre Freundin Sanni hat hingegen Eltern die noch in einem sehr konservativen Wertesystem verhaftet sind. Bereits auf den ersten Seiten gelang es der Autorin mir die Stimmung dieser Zeit plastisch erfahrbar zu machen. So habe ich Clara, Sanni und Maria gern begeitet. Frau Graw hat einen mich fesselenden Schreibstil.
    Aus dem Einband entnahm ich, dass dies der dritte Teil einer Saga ist. Mir wäre dies nicht aufgefallen.

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  • 4 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 10.06.2023

    Als Buch bewertet

    Reise in die 60iger Jahre
    Der Freiheit entgegen von Theresia Graw
    Das Cover Gestaltung ist gut gelungen, eine junge Frau auf einem Rad die weiss wo sie hin möchte. Der Roman begingt Anfang der 60iger Jahre, wo die Gesellschaft eine junge Frau im Haus am heimischen Herd sehen und nicht in Berufen den den „Herren“ vorbehalten sind. Clara möchte dies nicht, sondern möchte ihren Traum leben. Sie möchte Fotografin werden. Ihre Eltern unterstützen sie, damit sie möglichst ihren beruflichen Traum verwirklichen kann. Nicht wie die Eltern ihrer Freundin Sanni, die an den alten Vorstellungen von Frau am heimischen Herd festhalten. Der Autorin hat es von Anfang an geschafft die Atmosphäre einzufangen,sodass man gut reingekommen ist. Aber lest selbst und erlebt mit was die Freundinnen erleben. Flüssiger Schreibstil. Die Beschreibung der Protagonisten ist gut gelungen, man kann ihre Handlungen, Beweggründe und Emotionen gut nach voll ziehen.

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  • 5 Sterne

    Nicole G., 03.08.2023

    Als Buch bewertet

    Die nächste Generation
    Die nächste Generation möchte den Weg der Freiheit und Selbstbestimmung gehen.
    Clara, die Tochter von Dora und Curt, möchte Fotografin werden und in Vaters Fussstapfen treten. Die Eltern sind stolz auf ihre Tochter.
    Claras Freundin Sanni träumt davon, Schauspielerin zu werden. Sanni hat ein Stipendium an der Schauspielschule erhalten. Leider verbieten die Eltern der jungen Frau das Studium. Sanni soll in der Familienbäckerei arbeiten, später heiraten und eine Familie gründen. Diesen Weg möchte sie nicht gehen. Auch Clara muss sich in der Männerdomäne Fotografie behaupten. Ungünstigerweise kommt ihr die Liebe dazwischen.
    Für Clara und Sanni läuft die berufliche Zukunft nicht wie geplant. Heimlich und kurzentschlossen brechen die jungen Frauen nach Hamburg auf, um der Freiheit entgegenzugehen. Sie wollen im Beruf vorankommen. Clara und Sanni sind stark und finden ihren Weg, der jedoch anders aussieht als geplant.
    Der Roman entführt die Leser und Leserinnen Anfang der 60er nach München-Schwäbinnen und ins aufregende Hamburg. Theresia Graw hat mich mit ihren Worten gefesselt und meine Vorstellungskraft aktiviert. Der Schreibstil bereitet ein angenehmes Lesen. Sehr aufwühlend sind die Schilderungen um den Auschwitz-Prozess in Frankfurt. Die Mischung von Fakten und Fiktion ist der Autorin wunderbar gelungen. Ich habe bereits mit grosser Begeisterung den ersten und zweiten Band der Reihe gelesen. Somit ist die Freude zur Erscheinung des dritten Bandes gross. Auch wenn es in Band drei um die nächste Generation geht, habe ich gehofft, am Rand etwas von Doras Eltern und Geschwistern zu erfahren. Leider wurde nur kurz erwähnt, dass Doras Bruder im Osten lebt.
    Der Feder von Theresia Graw ist eine wunderbare historische Romanreihe entsprungen, der es nicht an Gefühl, Spannung und Informationen fehlen.

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  • 5 Sterne

    Martina K., 24.08.2023

    Als eBook bewertet

    Das Cover und der Klappentext haben mein Interesse geweckt dieses Buch zu lesen und dann zu rezensieren.
    Ich wurde zu keiner Minute des Lesens enttäuscht. Die Geschichte der Protagonistinnen Clara, Sanni und Maria zeigt hier auf, wie es in den 1960er Jahren zuging. Zum Einen wird hier klar deutlich gemacht, was für einen Stand das weibliche Geschlecht in diesem Zeitraum hatte und wieviel Einfluss die Männer auf die Frauen nehmen konnten. Gott sei Dank ist dies heute nicht mehr so.
    Die Autorin hat einen sehr guten Schreibstil, so dass ich gut mit dem Buch vorankam. Das Buch ist sehr interessant, gespickt mit Spannung und auch Romantik.
    Es werden unter anderem der Besuch John F. Kennedy in Berlin, die Beatles in Hamburg und die Erfindung der Pille erwähnt. Es war für mich eine turbulente Zeitreise, die ganz richtig den Titel widerspiegelt "Der Freiheit entgegen".
    Dies war zwar der 3. Band der Saga, aber man kann die Bücher meines Erachtens unabhängig voneinander lesen. Auf alle Fälle werde ich die ersten zwei Teile der Saga auch noch lesen, denn mich interessiert sehr, wie die Geschichte denn angefangen hat.
    Ich empfehle dieses Buch jedem, der mehr von den 1960er Jahren erfahren möchte und in die damalige Welt von Clara und allen anderen eintauchen möchte.

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  • 4 Sterne

    Glüxklaus, 21.08.2023

    Als eBook bewertet

    Aufbruch und Emanzipation in den 60ern - ein unterhaltsamer Schmöker

    Clara von Thoraus grosser Traum erfüllt sich, als sie 1962 an der Photoakademie in München aufgenommen wird. Doch dann lernt sie während der Schwabinger Krawalle Freddy kennen, der ihr gewaltig den Kopf verdreht. Gemeinsam mit ihrer Freundin Sanni folgt sie ihm nach Hamburg. Dort möchte sie bei einer Zeitung als Reporterin arbeiten und über wichtige politische Ereignisse berichten. Doch der politische Journalismus ist noch eine Männerdomäne und Clara verfügt zudem über keine Erfahrung auf diesem Gebiet. Ob sie dennoch ihren Weg geht?

    Theresia Graws erzählt gut verständlich und flüssig in der dritten Person Vergangenheit. Ihr Schreibstil liest sich unkompliziert und mühelos. Es bereitete mir daher keinerlei Mühe in die Geschichte hineinzufinden.

    Hauptfigur Clara von Thorau ist noch sehr jung. Sie zeigt sich selbstbewusst und ehrgeizig, weiss sehr genau, was sie beruflich erreichen möchte. Doch das entspricht nicht unbedingt den allgemein geltenden Vorstellungen und so sieht sich Klara mit Widerständen und Vorurteilen konfrontiert. So leidenschaftlich sich Klara für ihre Ziele einsetzt, so naiv und unreflektiert agiert sie aber auch manchmal. Sie wird nicht ganz so couragiert und stark dargestellt wie ihre Stiefmutter Dora Twardy in den Vorgängerbüchern der Reihe. Auch Claras Freundin Sanni, die gerne so berühmt wie Marilyn Monroe wäre, ist eine Träumerin, die manchmal die Realität ausblendet.

    Autorin Theresia Graw verbindet geschickt Fiktion mit wahren Ereignissen. Clara gerät in die Schwabinger Krawalle, erlebt die Beatles im bekannten Hamburger „Star Club“ und ist live bei John F. Kennedys weltberühmte Berliner Rede vor Ort. Zeitgeschichte wird hier aus Claras Sicht erzählt, wird durch sie lebendig. Das hat mir sehr gut gefallen. So verpackt macht Geschichte Spass, erhält ein individuelles, persönliches Gesicht und kommt überhaupt nicht trocken daher. Im Verlauf erfährt Clara von den Schrecken des Krieges, den unvorstellbar grausamen Taten der Nazis, den Mord an Millionen von unschuldigen Menschen in Konzentrationslagern. Wie viele andere junge Leute zu der Zeit, treibt sie Frage um, wie die Generation ihrer Eltern angeblich nichts von den Verbrechen mitbekommen konnte, diese zulassen und dabei tatenlos zusehen konnte. Der Konflikt, den viele junge Menschen Erwachsene damals mit der Generation ihrer Eltern austrugen, wird im Roman deutlich beschrieben und nachvollziehbar dargestellt. Natürlich wird diese Thematik aber nicht ausgiebig, sondern nur nebenbei behandelt, bleibt daher freilich oft nur an der Oberfläche. Das Ende hat mich nicht vollends überzeugt, kommt mir ein wenig zu hastig.
    Der Roman schildert insgesamt kurzweilig und packend Claras Entwicklung, ihren persönlichen Aufbruch, erzählt somit auch die Geschichte der Familie Twardy weiter. „Der Freiheit entgegen“ kann aber auch unabhängig von den anderen Bänden der Reihe „So weit die Störche ziehen“ und „Die Heimkehr der Störche“ gelesen werden. Claras Geschichte ist nicht ganz so hochdramatisch, mitreissend, aufwühlend und emotional fesselnd wie die beiden Vorgängerbände, schliesslich sind die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe doch etwas friedlicher geworden. Aber die ruhigere Geschichte ist dennoch eine absolut würdige Fortsetzung der Serie. Ich habe den unterhaltsamen, gut recherchierten Schmöker mit dem interessanten geschichtlichen Hintergrund sehr gerne gelesen und kann ihn und die gesamte Reihe uneingeschränkt weiterempfehlen.

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  • 5 Sterne

    Jojo, 28.07.2023

    Als Buch bewertet

    Der Roman "Der Freiheit entgegen" von der Autorin "Theresia Graw" hat mir gut gefallen. Man begleitet die persönliche und berufliche Entwicklung von drei Frauen in den 60-er Jahren. Die drei Frauen emanzipieren sich und erleben aber auch immer wieder Rückschläge. Ich konnte mich gut mit den Hauptfiguren identifizieren und deren Beweggründe für ihr Handeln nachvollziehen. Emanzipation und Gleichstellung sind in dem Roman ein wichtiges Thema. Toll zu sehen, was sich bis heute positiv verändert hat. Aber der Roman führt einem auch vor Augen, wo in der heutigen Zeit noch Nachholbedarf in Sachen Emanzipation ist.
    Das Cover hat mir sehr gut gefallen und mich sofort angesprochen, es wirkt sehr erfrischend. Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön, angenehm und leicht zu lesen. Eine Lektüre, die ich durchaus empfehlen kann.

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  • 4 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Milli11, 29.06.2023

    Als Buch bewertet

    3 junge Frauen suchen ihren Weg

    Die beiden Freundinnen Clara und Sanni haben gerade die Schule beendet und beginnen einen neuen Lebensabschnitt, Clara will Fotografie studieren und Sanni ein Schauspielstudium beginnen. Doch bei Sanni legen sich die Eltern quer, sie soll in der elterlichen Bäckerei helfen und Clara verliert nach anfänglichen Erfolgen über ihre ganz frische Liebe zu Freddy wichtige Termine an der Hochschule aus den Augen und wird aus dem Studium ausgeschlossen.

    Überhaupt ist der unkonventionelle und lockere Freddy nun ihr Lebensmittelpunkt und dieser zieht eines Tages wieder zurück nach Hamburg. Und da den beiden Mädels München insgesamt verleidet ist, machen sie sich ganz einfach auch auf den Weg in den Norden. Glücklicherweise treffen sie auf der Reise auch noch auf 2 junge Italiener, Dino und Maria, die den beiden zu echten Freunden werden. Denn das Leben in Hamburg lässt sich bei weitem nicht so einfach an wie gedacht.

    Leider ist für eine Frau so etwas wie Karriere in den 60iger Jahren nicht vorgesehen, sie sollen zu Hause ordentlich den Haushalt führen und die Kinder brav erziehen. Aber weder Clara, noch Sanni und Maria geben sich damit zufrieden und kämpfen sich durch manche Schwierigkeiten. Die nicht zuletzt auch durch ihre Männer kommen und deshalb wird aus manch einer grossen Liebe eine grosse Enttäuschung mit bitteren Tränen. Manchmal möchte man vor allem Clara gerne die Augen öffnen, wenn sie wieder und wieder wegen Freddy Probleme bekommt.

    Zugleich werden auch historische Teile der westdeutschen Nachkriegsgeschichte mit in den Roman verwoben, zum Beispiel die ersten Beatles-Auftritte in Hamburg, der Besuch von Kennedy in West-Berlin und der grosse Auschwitz-Prozess in Frankfurt. Diese Teile geben dem Buch eine gewisse Tiefe und das gefällt mir sehr gut. Der Schreibstil ist locker und flüssig, das Buch liest sich sehr gut weg, wenn man erst einmal im Roman drinnen ist.

    Deshalb von mir sehr gute 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Rosenvik, 22.09.2023

    Als Buch bewertet

    Das Cover gefällt mir und passt vom Kleidungsstil gut zu diesem historischen Roman. In der Buchhandlung fällt es aber sicher nicht unter anderen historischen Büchern auf, ich hätte mir mehr Innovation gewünscht.

    1962: Clara und ihre Freundin Sanni machen sich auf den Weg nach Hamburg, um ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Sie kämpfen gegen frauenverachtende Vorurteile, gegen klischeemässig denkende Männer und setzen sich ein für Gerechtigkeit und ihre eigenen Träume.

    Es ist mein erstes Buch von Theresia Graw und ich konnte es trotze der knapp 600 Seiten flüssig durchlesen. Die Autorin führt den Leser schon nach wenigen Zeilen durch ihre feinen Charakterzeichnungen der Hauptfiguren, aber auch besonders durch die Schilderungen der Schauplätze, der Umstände und der Gerüche (Ich konnte das Brot riechen!) sofort an diesen historischen Roman heran.

    Ich habe schon viele andere Bücher starker und selbstbewusster junger Frauen aus den 60ger Jahren gelesen und daher war dieses Buch für mich kein neues Highlight, aber trotzdem ein detaillierter und emotional geschriebener, guter Roman!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nightingale, 30.06.2023

    Als Buch bewertet

    Ich habe die Vorgänger zwar nicht gelesen, kam aber dennoch ohne Probleme in die Geschichte rein; es scheint kein grosses Vorwissen nötig zu sein. In diesem 3. Band geht es um die junge Clara, die sich zusammen mit ihren Freundinnen ein selbstbestimmtes Leben aufbauen möchte.

    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, man konnte prima in die 60er Jahre eintauchen und auch historische Ereignisse, wie der Besuch Kennedys oder ein Konzert der Beatles, kamen nicht zu kurz. Auch die Umgebung wird detailreich beschrieben, sodass man sie bildlich vor Augen hat.
    Der Fokus liegt auf Clara, die mir zwar nicht immer sympathisch ist, aber eine interessante Entwicklung durchmacht. Die Emotionen der Charaktere werden toll transportiert, sodass man sich gut in die jeweiligen Personen hineinfühlen kann.

    Insgesamt ein schöner Roman mit starken Frauen, der Fans von historischen Romanen auf jeden Fall empfohlen werden kann.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    brauneye29, 12.06.2023

    Als eBook bewertet

    Zum Inhalt:
    Clara will in die grosse Welt. Und genau das macht sie auch. Gemeinsam mit ihrer Freundin Sanni macht sie sich von München auf nach Hamburg, wo auch ihr Freund her kommt. Ihr gelingt es schliesslich einen Job in einer angesehenen Zeitung zu ergattern, doch nach einem kritischen Artikel über eine angesehene Firma mit Nazivergangenheit gerät sie in die Kritik.
    Meine Meinung:
    Dieses Buch zeigt mal wieder, wie schwer es die Frauen in der Nachkriegszeit hatten, dass zu tun, was sie sich erträumt haben. Die Geschichte um Clara und Sanni hat mir gut gefallen. Gerne habe ich die beiden begleitet. Freddy hätte ich gerne am Kragen gepackt und geschüttelt. Clara hat mir besonders gut gefallen, denn sie ist eine Figur, die wirklich authentisch wirkte und sehr sympathisch rüber kommt. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und ich kann das Buch empfehlen.
    Fazit:
    Hat mir gut gefallen

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  • 4 Sterne

    Mia, 07.07.2023

    Als Buch bewertet

    Toller Schreibstil

    Die junge Clara Thorau will Anfang der 60er-Jahre ihren Weg gehen. Keine Selbstverständlichkeit für eine Frau in dieser Zeit. Nach Problemen in ihrer Heimatstadt München zeiht sie dann mit ihrem Freund nach Hamburg. Claras Leben ist gekennzeichnet von Höhen und Tiefen. Sie muss für ihre Träume kämpfen, steht sich dabei jedoch immer wieder selbst im Weg. Nur auf ihre Freundinnen Sanni und Maria kann sie sich jederzeit verlassen.

    Das Cover ist zeittypisch, aber irgendwie auch nichtssagend.
    Die Geschichte ist toll umgesetzt. Die Figuren, insbesondere Clara sind sehr gut umgesetzt. Man leidet mit ihr oder freut sich für sie.
    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch liest sich flüssig und man kann sich die Geschichte bildlich vorstellen.
    Nur die im Klappentext angekündigte Karriere von Clara kommt im Buch doch etwas zu kurz.
    Insgesamt ein sehr gelungener Roman.

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  • 5 Sterne

    4 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    clematis, 02.06.2023

    Als eBook bewertet

    Aufbruchstimmung

    Die Geschichte der Familie Twardy geht weiter: diesmal geht es um Tochter Clara in den Jahren 1962 bis 1964. Im Münchener Schwabing herrschen Unruhen und die jungen Menschen fragen sich, ob die Härte der Polizisten noch in irgendeinem Zusammenhang mit den Nazis von früher steht. Die Staatslehranstalt für Photographie ist das erklärte Ziel von Clara, aber bald schon zieht es sie nach Hamburg, in die Stadt der Freiheit und allerlei Möglichkeiten. Gemeinsam mit Freundin Sanni und der jungen Italienerin Maria erlebt Clara turbulente Zeiten.

    Auch diesmal wieder darf der Leser sofort mit den ersten Zeilen eintauchen in Theresia Graws bildhafte Schreibweise, darf Clara und ihre Lieben begleiten und mit ihr gemeinsam das Flair der 1960er-Jahre erleben. Die Beatles und Connie Francis klingen zwischen den Zeilen durch, Zigarettenqualm vernebelt zuweilen den Raum, in der Staubsaugerwerbung sieht man ganz selbstverständlich eine Frau, und danach lächelt Robert Lembke mit seinen Schweinderln aus dem Hauptabendprogramm. Die Stimmung der Gesellschaft ist so lebendig und authentisch eingefangen, einfach herrlich zu lesen. Daneben gibt es aber auch einiges Politisches, wie beispielsweise Kennedys Besuch in Berlin und die Auschwitzprozesse in Frankfurt. Beachtenswert, wie Graw all das gekonnt unter einen Hut bringt (mit Burda-Schnitt?), reale Geschehnisse mit Fiktivem verquickt, sodass beim Leser stimmige Unterhaltung ankommt.

    Auch in diesem dritten Teil der „Gutsherrin-Saga“ kann man sich gut in die Rollen der verschiedenen Figuren hineinversetzen und ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen. Insbesondere Maria aus dem süditalienischen Dorf ist sehr liebevoll gezeichnet mit ihrer klangvollen Sprachmelodie, die einem so schnell ins Ohr geht. Mutig und voller Visionen gehen die drei Frauen Carla, Sanni und Maria ihrer Zukunft entgegen, man kann gar nicht anders, als ihren Weg abwechselnd mit Freude, Entsetzen und Bewunderung zu beobachten. Ob man selber ebenso entschieden hätte, oder ganz anders? Jedenfalls schafft es Theresia Graw mit ihrem phantastischen Bild der Zeit zum bereits dritten Mal, ein Stück Geschichte lebendig werden zu lassen und Ernstes wie Erfrischendes so schön zu verknüpfen. Von mir auch diesmal eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne.

    Titel Der Freiheit entgegen
    Autor Theresia Graw
    ASIN B0BJW7LPZ4
    Sprache Deutsch
    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (608 Seiten) und Hörbuch
    Reihe Die Gutsherrin, Teil 3
    Erscheinungsdatum 1. Juni 2023
    Verlag Ullstein

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  • 4 Sterne

    0 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 11.06.2023

    Als Buch bewertet

    „Man muss um seine Träume kämpfen…“

    …und Clara, Sanni und auch Maria haben sie, ihre Träume. Nicht immer werden sie erfüllt, aber wenn man etwas wirklich will, sollte man sich nicht davon abhalten lassen. Zielstrebig, wenn auch mit so manchen Abweichungen und so etlichen Abzweigungen, daran festhalten.

    Es ist der dritte Band der Gutsherrin-Saga, für mich jedoch war es die erste Begegnung mit Clara und ihren Eltern. Auch wenn ich die Vorgängerbände nicht kenne, so habe ich doch nichts vermisst. „Der Freiheit entgegen“ ist in sich abgeschlossen.

    Die 1960er Jahre waren geprägt von Aufbruch, von Neubeginn. Die jungen Leute wollten ein Leben ohne Zwänge, sie hatten Ziele, eigene Ideen und doch mussten sie sich dem Diktat ihres Elternhauses unterwerfen. „Solange du deine Füsse unter meinen Tisch stellst, tust du, was ich dir sage, mein Kind.“ Wer kennt ihn nicht, diesen Satz.

    Auch für Sannis Eltern gibt es keine Diskussion, ihre Tochter wird in der familieneigenen Bäckerei arbeiten. Sie aber träumt von einer Schauspielkarriere, ihr grosses Vorbild ist Marilyn Monroe. Ihre Freundin Clara ist schon besser dran, ihre Eltern unterstützen sie auf ihrem Weg hin zur Fotografin. Und doch läuft auch bei ihr nicht alles rund, so mancher Stolperstein bringt sie immer wieder zum straucheln. Sie lernt den äusserst charismatischen Freddy kennen, gemeinsam geraten direkt hinein in die Schwabinger Krawalle, es ist in vielerlei Hinsicht „der Sommer der geplatzten Träume.“

    Sanni will weg, weg aus München, sie ist endlich 21 und somit volljährig und überredet Clara, mit ihr nach Hamburg zu trampen. Gesagt, getan. Dino und seine Schwester Maria nehmen die beiden in ihrem klapprigen Gefährt mit, der Freiheit entgegen.

    Mit der Italienerin Maria ist das Freundinnen-Trio komplett, sie will nur ein Jahr in Hamburg bleiben, ihrem Bruder Dino im Lokal helfen und dann zurück, heiraten, Kinder kriegen, alles ist geplant. Nachdem sie einige Bocken deutsch gelernt hat, wird auch sie mutiger, hat ihre eigenen Pläne, gerät mit Dino aneinander „…weil Maria hat verrückte Flusen im Kopf…“ Des Öfteren habe ich geschmunzelt über diese so authentischen „deutsch-italienischen“ Brocken, so kennen und lieben wir unsere italienischen Freunde und nicht immer haben sie Flausen im Kopf.

    Die 18jährige Clara nimmt mich mit auf ihren mitunter steinigen Weg. Sie ist jung, sie ist naiv und gutgläubig. Freddy ist ihre erste Liebe, von ihm lässt sie sich nur zu gerne ablenken. Er will Spass, sie vernachlässigt ihr Studium und nicht nur einmal gerät sie durch seinen Einfluss in Schwierigkeiten. Der selbstherrliche, selbstgerechte Freddy sagt ihr auf die ihm eigene charmante Weise, wo es lang geht. Hier spürt man sehr deutlich die noch immer vorherrschende, von Männern geprägte Domäne, sie setzen sich durch und Frau dackelt brav hinter ihnen her. Nicht nur einmal hätte ich Clara zurufen wollen, ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Theresia Graw zeigt die Diskrepanz der Geschlechter deutlich auf. Verpackt dies alles sehr geschickt, lässt sie stimmig in ihre Geschichte mit einfliessen.

    Claras erster Job in Hamburg bei einer Zeitung ist eher der einer Schreibkraft, erst nach einem Wechsel kann sie ihr journalistisches Talent unter Beweis stellen. Beim Kennedy-Besuch in Berlin ist sie dabei, ihre Reportage in Wort und Bild ist gelungen, wenngleich auch hier sich ein Mann in den Vordergrund drängt. Im Frankfurter Römer beginnen 1963 die Auschwitz-Prozesse, Claras Jugendfreud Leo ist als einer der Staatsanwälte dabei und sie berichtet als Journalistin davon. Die Autorin hat den Spagat zwischen ihrer fiktiven Story und den historisch belegten Tatsachen hervorragend gemeistert. Sie bindet ihre weit verzweigten Zeugen von damals bestens mit ein. Bei diesen Kapiteln sind nicht nur bei ihnen Tränen geflossen, ich habe hier tief durchatmen müssen, bevor ich weiterlesen konnte.

    „Wenn die Zeiten stürmisch sind, darfst du deinen inneren Kompass nicht verlieren!“ Einst hat Leo ihr dies mitgegeben und nun ist es Clara, die ihn daran erinnert.

    Immer mit dabei ist ihre Kamera, Claras wertvollster Besitz. Mit Sanni ist sie live dabei, als die Beatles in Hamburg auftreten, ihre launigen Bilder, auch mit den Pilzköpfen, sind der Beginn von Sannis Modelkarriere. In London läuft sie bald darauf in den legendären Miniröcken für Mary Quant.

    Theresia Graw lässt neben dem Kennedy-Besuch auch das Attentat wenig später auf ihn und auch den Mauerbau mit einfliessen. Die schon erwähnten Frankfurter Prozesse und die noch immerwährende braune Gesinnung in der Gesellschaft („Der Geist der Vergangenheit spukt noch immer in ihren Köpfen“) sind ebenso Thema wie auch die revolutionäre Erfindung der Antibabypille, die Musik mit all den Schlagern, allen voran John, Paul, George und Ringo. Sie hat den Zeitgeist gut eingefangen, die Röcke werden kürzer, der Alltag wird bunter, das Fernsehen hält Einzug in die Wohnzimmer. Die jungen Mädchen geben sich nicht mehr mit der traditionellen Rolle der Hausfrau zufrieden, sie drängen in einen Beruf, der ihnen Unabhängigkeit und neues Selbstvertrauen beschert. Diese fast 600 Seiten waren ein kurzweiliges Lesevergnügen, eine Zeitreise zurück in turbulente Jahre, die Aufbruchsstimmung ist gut eingefangen.

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