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  • 4 Sterne

    17 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 24.02.2020

    Als Buch bewertet

    Die Hauptfigur Josef Klein ist die Geschichte des Grossonkels von der Autorin Ulla Lenze. Sie erzählt wie er in die USA auswanderte , Kontakt zu falschen Freunden bekommt und dadurch in ein Spionagenetzwerk gerät . Er kann nicht mehr aussteigen und wird letztendlich verhaftet. Nachdem Krieg wird er aus den USA ausgewiesen und kommt in seine Heimat zurück. Er kommt bei seinem Bruder unter,aber auch hier fühlt er sich nicht wohl . Er versucht nochmals sein Glück im Ausland, er fährt nach Südamerika. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil,der sich gut lesen lässt. Die Kapitelüberschriften sagen einem wo die Geschichte gerade spielt ,dadurch kann man die Weitsprünge gut nachvollziehen. Es ist ein zeitgeschichtlich interessanter Roman .

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M.M., 07.04.2020

    Als Buch bewertet

    Das Buch "Der Empfänger" von Ulla Lenze ist in unterschiedlichen Zeitebenen angesiedelt, was dem Leser sehr viel Konzentation beim Lesen abverlangt. Immer wieder wechselt die Autorin von der Vorkriegszeit in den USA in die 50er Jahre Westdeutschlands.

    Wie fing es an? Ein Brüderpaar - von einem sehr strengen Vater erzogen, der seine Söhne regelmässig übelst verprügelte - wollte nach dem 1. Weltkrieg in die USA auswandern. Josef schaffte es, doch sein Buder verlor auf unglückliche Weise (hing es mit dem prügelnden Vater zusammen?) ein Auge und ihm wurde der Wunsch verwehrt.

    Der Roman beginnt mit dem Besuch Josefs Anfang der 50er Jahre im vom Kriege zerstörten Deutschland. Hatte man dort den wohlhabenden Amerikaner erwartet der regelmässig Care-Pakete schickte, so wird man bei seiner Ankunft enttäuscht. Vor der Tür steht ein armer Schlucker, dessen ganze Habe in einen einzigen Koffer passt. Josef gehörte zu den Einwanderern, für die das Geld nicht auf der Strasse lag. Er verdiente seinen Lebensunterhalt in einer Druckerei. Was dort produziert und unter die Leute gebracht wurde, war nicht ganz legal, aber auch nicht ganz gegen die Gesetze. Eine Grauzone. Doch die dtsch. Agenten in den USA wurden dadurch auf den Amateurfunker Josef aufmerksam und dieser erlag der Lockung des Geldes und wird Teil einer Agententätigkeit der Nazis in den USA.

    Natürlich musste ihm klar sein, auf was er sich einliess,. Aber er fragte nie konkret nach, was er in die alte Heimat funkte, wollte es auch nicht so genau wissen. Seine Tätigkeit würde er später damit rechtfertigten, dass er nicht eingeweiht war und seine (lahmen) Nachfragen nicht konkret beantwortet wurden. Doch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Als die USA in den 2. Weltkrieg eintraten, wurde Josef verhaftet und landete auf Long Island im Gefängnis.

    Ich würde Josef als den typischen Mitläufer bezeichnen. Alles bleibt schwammig - genau wie das Gesicht des Mannes auf dem Cover des Buches. Genau so war Josef, keine klare Struktur, weder im Lebenslauf noch im Charakter. Er fängt vieles an, doch nichts macht er mit vollem Einsatz oder Überzeugung. Er arbeitet ein wenig für den dtsch. Geheimdienst - jedoch nicht so, dass er sich schuldig fühlen müsste. Egal ob es sich ums Geldverdienen handelte, um seine Beziehungen über die Jahre zu verschiedenen Frauen oder als er glaubt, dass ihn endlich die Liebe erwischt hätte - war sich aber auch darin nicht richtig sicher - zu seiner Lebensgefährtin: Überall lässt er sich ein Hintertürchen offen, durch das er entwischen kann.

    Die einzig wirkliche Bindung, verbunden mit Verantwortungsgefühl, empfand er nur für seinen Hund um den er sich auch noch während seiner Haft sorgte. Man darf nicht vergessen, Josef war ein Kind seiner Zeit. Der erste Weltkrieg liess Europa in Trümmern zurück. Nicht nur die Städte waren zerstört, auch die alten Machtstrukturen und alte Ordnungen hatten keine Gültigkeit mehr.

    Wie die Autorin betont, ist dieses Buch keine reine Phantasie. Der Roman basiert auf den Erzählungen ihres Onkels. Obwohl ich sehr viel über Nazi-Deutschland las, bisher war mir nicht bewusst, wie weit dessen Arm reichte. Ja, dass man diesen schon so weit in die USA streckte um auch dort Fuss zu fassen - was aber letztlich und Gott sei Dank - vom FBI abgeblockt wurde und nicht gelang. Dies wird in dem Buch nur angerissen, nicht weiter vertieft, aber interessierte Leser werden es wohl nicht dabei bewenden lassen und mehr darüber erfahren wollen.

    Doch zurück zu Josef. In Deutschland hielt ihn auf Dauer nichts. Zu weit hatte er sich in den vergangenen Jahren davon entfernt und er liess wieder seine alten Verbindungen spielen, nach Südamerika ausreisen zu können, traf dort auf ehemalige Nazi-Weggefährten. Doch nun war er gewarnt, erteilte denen, die in Südamerika geheime Übernahmepläne schmiedeten und Deutschland wieder unter ihre Macht bekommen wollten eine Absage.

    Mich packte dieses Buch von der ersten Seite an. Nicht nur was den Inhalt anbelangte, sondern auch der klare Schreibstil von Ulla Lenze.

    Lesenswert!

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  • 5 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ruth L., 20.02.2020

    Als Buch bewertet

    Wenig bekanntes Kapitel deutscher Geschichte
    Die renommierte Autorin Ulla Lenze hat die Lebensgeschichte ihres Grossonkels in einem Roman verarbeitet.
    Der Protagonist Josef Klein wandert 1925 als 22- Jähriger in die USA aus. Eigentlich sollte sein jüngerer Bruder Carl mitkommen. Doch der verliert durch einen Unfall ein Auge und das bedeutet den Verlust der Einreisegenehmigung. Nun muss sich Josef allein in New York zurechtzufinden. Doch er findet Arbeit in einer Druckerei und eine kleine Wohnung in Harlem. Seine grosse Leidenschaft gehört der Amateurfunkerei. Das eröffnet dem Einzelgänger den Kontakt zur weiten Welt. Dabei lernt er auch Lauren kennen, eine junge Amerikanerin.
    Durch seine Arbeit in der Druckerei hat Josef Umgang mit verschiedenen politischen Gruppierungen, wie z.B. „America for white people “, die offen ihre Sympathien für Nazi- Deutschland zeigen. Auch unter den deutschen Einwanderern finden sich viele Anhänger Hitlers. Josef verteilt zwar die Flugblätter, die Parolen darauf gehen ihm aber zu weit. Und eigentlich interessiert er sich wenig für Politik, hat zu vielem keine eigene Meinung.
    Wegen seiner Funkertätigkeit wird er interessant für bestimmte Kreise , die für die deutsche Abwehr arbeiten. Anfangs glaubt Josef noch, es gehe um Informationen für deutsche Firmen, aber bald ist offensichtlich, wofür er in seiner Naivität missbraucht wird. Seine Freundin Lauren durchschaut die Situation früher als er. Doch ein Ausstieg stellt Josef vor grosse Herausforderungen.
    Neben der Handlung in den USA gibt es noch eine weitere Erzählebene, die 1949 in Deutschland spielt. Josef ist zu Besuch bei seinem Bruder und dessen Familie. Aber er fühlt sich fremd in der alten Heimat; erkennt sie kaum wieder nach den Zerstörungen im Krieg. Auch die Enge in Carls Familie bedrückt ihn. Das Verhältnis zwischen den beiden Brüdern ist angespannt. Zwar ist Carl dankbar für die Care- Pakete, die Josef nach dem Krieg geschickt hat. Doch weshalb war sein Bruder in Amerika inhaftiert? Nur nach und nach erzählt Josef von den Machenschaften, in die er verstrickt war. Die Beziehung zwischen den beiden Männern bleibt weiter angespannt. Zu viel Verschwiegenes, zu viel unausgesprochene Vorwürfe stehen zwischen ihnen. Josef verlässt Deutschland wieder. Mit Hilfe alter Nazi - Seilschaften gelingt ihm die Einwanderung nach Argentinien. Aber hier schafft Josef den Absprung. Nicht noch einmal lässt er sich von diesen Leuten missbrauchen. Er zieht weiter nach Costa Rica. Dort spielt dann auch die Rahmenhandlung im Jahr 1953.
    Ulla Lenze hat einen ungeheurer vielschichtigen Roman geschrieben über ein wenig bekanntes Kapitel deutscher Geschichte. Sie hat genau recherchiert und beschreibt eine Menge Details . Dabei erfährt der Leser sehr viel über die Lage und die Atmosphäre in den USA kurz vor und während des Zweiten Weltkriegs. „Der Empfänger“ ist nun aber kein spannender Spionagethriller, eher das Psychogramm eines kleinen Mannes ( nicht umsonst heisst der Protagonist Josef Klein ), der unversehens in die Machenschaften der grossen Politik verstrickt wird. Dabei weiss er selbst nicht genau, ob er Täter oder eher Opfer war. Der „ Held“ bleibt wie auf dem Cover eher eine schemenhafte Figur, voller innerer Zerrissenheit und Widersprüche. Die Sprache ist meist nüchtern und klar, dazwischen gibt es immer wieder Stellen voller Poesie.
    „Der Empfänger“ ist ein klug komponierter, zeitgeschichtlich interessanter Roman, dessen Figuren dem Leser aber nicht wirklich nahekommen.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria B., 16.02.2020

    Als Buch bewertet

    Nirgends mehr daheim

    Josef Klein wird 1949 aus amerikanischer Haft in seine Heimat Deutschland abgeschoben. Er kommt in ein notleidendes Land zu seinem Bruder Carl und dessen Frau Edith. Da er über den Grund seines Gefängnisaufenthaltes nicht offen sein kann, schwelt bald ein tiefes Misstrauen zwischen den Brüdern. Schliesslich standen sie in den vergangenen Jahren auf jeweils feindlichen Seiten.
    Vorurteile prägen den Alltag. Wie so oft, sieht sich jeder auf der Seite der moralisch Besseren. Auf der Seite derer, die das einzig Richtige getan haben. Und so ist Josef auch in seiner Heimat nicht willkommen. Er wandert Jahre später wiederum aus, wieder über den grossen Teich.
    Doch vor 25 Jahren träumten sie noch von einer Zukunft in den Vereinigten Staaten. Carl wurde durch einen Unfall am Auswandern gehindert und musste im Rheinland zurückbleiben. Josef schaffte es und fand Arbeit in einer New Yorker Druckerei. Er wurde zu Joe, zum Amateurfunker (der Buchtitel ist ein Hinweis), geriet in rassistische und Nazi-Gruppierungen. Doch ehe er so richtig in der Neuen Welt angekommen war, brach der 2. Weltkrieg aus, und alles änderte sich grundlegend. Denn ein Funker wird gerade in Kriegszeiten schnell der Spionage verdächtigt.
    Ulla Lenze hat die Handlung am Leben ihres Onkels ausgerichtet. Mit Spannung und Farbe schildert sie eine Menge Stories rund um die Leitgeschichte. Immer wieder legt sie das Innere und die Überlegungen der Personen offen. Hilfreich, wenn nicht notwendig sind die zeitlichen Hinweise zu Beginn der einzelnen Abschnitte. Denn die Rückblicke sind nicht leicht durchschaubar.
    Als Leser kann man sich dem Thema nicht entziehen. Es geht sehr nahe, gerade wenn man selbst zu den Emigranten gehört. Mich hat auch der Schreibstil sehr angesprochen. Lenze hat es verstanden, mit Leben und Drive ein interessantes Schicksal zu zeichnen. Sie hat auch den Familiennamen Klein gut gewählt, denn es ist die Geschichte des kleinen Mannes, der in turbulenten Zeiten ungewollt zwischen sämtliche Stühle gerät.
    Das heutige Geschehen in Amerika zeigt, wie aktuell der Roman ist. Denn nationalistisch gesinnte Politiker sind dort nach wie vor tätig, offener denn je. Die Unterteilung des Coverbildes samt den verschwommenen Stellen geht auf die Zerrissenheit des Heimkehrers Josef sehr deutlich ein. Ich empfehle das Buch allen geschichtlich Interessierten.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    celia k., 21.02.2020

    Als Buch bewertet

    Was für ein tolles Buch! Als ich die Leseprobe gelesen hatte, ging ich davon aus, dass es sich um eine Spionage-Geschichte im 2. Weltkrieg handeln würde. Zwar ist dies auch ein Thema das in diesem Buch vorkommt, aber es geht um etwas ganz anderes. Es geht eigentlich um eine Mann der zufällig, dadurch, dass er die falschen Menschen kennt, bzw. mit ihnen Umgang hat, sich plötzlich in der Situation wieder findet, dass Nazi Anhänger seine Dienste einfordern. Und jetzt kommt die eigentliche Thematik des Buches. Wie kommt man aus so einer Sache wieder raus. Wann ist der Punkt zum Aussteigen noch möglich, wann verpasst man ihn. Es geht darum wie eine kleine Entscheidung das ganze Leben hätte verändern können. Josef ist ein liebenswerter Kleinbürger der es nach New York geschafft hat, bevor der Krieg in Deutschland ausbrach. Er hat nichts für Hitler übrig, aber er findet wie die meisten Emigranten, Schutz und Gemeinschaft bei anderen deutschen Emigranten. Ihm kommt die ganze Geschichte von Anfang an spanisch vor, als man ihm ein Geschäft, eine neue Arbeit anbietet, dennoch sagt er nie wirklich nein. Er hat aber auch nie wirklich ja gesagt. Das Buch regt zum nachdenken an, dass man einfach Verantwortung übernehmen muss, für sich und seine Taten. Wer nichts tut, tut auf jeden Fall das falsche. Ausserdem ist das Buch sehr schön geschrieben und die Personen kommen einem auf einer menschlichen Ebene sehr nah. Wirklich gut.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gertie G., 16.02.2020

    Als Buch bewertet

    Josef „Joe“ Klein wandert, um der Armut im Deutschland der Zwischenkriegszeit zu entkommen, nach Amerika aus. Ursprünglich hätten sowohl Josef als auch sein jüngerer Bruder nach Amerika gehen sollen. Aufgrund eines Unfalls, über den nichts näheres bekannt ist, als dass Carl ein Auge verliert, muss der jüngeren in Deutschland bleiben. Doch auch in New York fliegen Joe keine gebratene Tauben in den Mund. Im Gegenteil, er fristet sein Leben mit Gelegenheitsjobs. Sein einzige Vergnügen ist das Amateurfunken, das ihn bald in das Visier der amerikanischen Nazis geraten lässt. Es dauert bis er begreift, dass er hier nur Mittel zum Zweck ist und als Ablenkungsmanöver für so manche echte oder vermeintliche Geheimdienstaktion fungiert..

    Es kommt wie es kommen muss, als Deutschland den Zweiten Weltkrieg entfesselt, wird er interniert und nach Ende des Krieges nach Deutschland abgeschoben. Auch dort kann er nicht mehr Fuss fassen und deshalb begibt er sich auf die Reise nach Südamerika, wo er wieder auf die alten Bekannten aus den USA trifft.

    Meine Meinung:

    Dieser Roman beruht auf wahren Begebenheiten. Er zeigt die Zerrissenheit des Josef Klein, der sich weder in der alten noch in der neuen Heimat zurecht findet. Wir begleiten Klein über rund 30 Jahre seines Lebens. Immer wieder springt die Autorin durch Zeit um Raum, was es dem Leser nicht ganz einfach macht, die jeweilige Lebenssituation von Josef Klein zu überblicken.
    Sein Wiedersehen im Jahr 1949 mit Bruder Carl und dessen Familie ist auch nicht friktionsfrei. Die Zerstörung Deutschlands und die vielen unausgesprochenen Fragen lassen das Zusammenleben schwer sein. Kurz werden einmal die Nazi-Gräuel angesprochen, aber nur ganz kurz. Man hätte ohnehin verbotenerweise BBC gehört, rechtfertigt sich Carl. Josef genügt das als Verteidigung nicht. Doch sein eigenes Verhalten, nämlich Flugzettel für die US-Nazis zu verteilen, ist ebenfalls fragwürdig.

    Zwischen Jo und der Schwägerin Edith liegt so etwas wie eine unterschwellige Erotik in der Luft, der natürlich nicht nachgegeben werden darf. Bruder Carl ist zutiefst verunsichert und schlägt scheinbar grundlos seinen Sohn. Sollte der aus einer ausserehelichen Beziehung von Edith stammen? Alles in allem ein sehr düsteres Familienidyll. Gleichzeitig ist dieser Roman eine Aneinanderreihung von Missverständnissen und Vorurteilen auf beiden Seiten.


    Der Roman beschreibt ein nicht allzu offen diskutiertes Thema, das vielen Lesern nicht bekannt sein dürfte: Dass es auch in den USA Nazis gab (und auch noch immer gibt). Sie verstecken sich häufig hinter Gruppierungen, die gegen Farbige auftreten und/oder „America First“ schreien.

    Das Stimmungsbild auf beiden Seiten des Atlantiks ist gut getroffen. In Summe wirft der Roman allerdings mehr Fragen auf, als er beantwortet.

    Fazit:

    Ein interessantes Thema, trotzdem hat mich dieser Roman nicht zur Gänze überzeugt. Daher bleibt es bei 3 Sternen.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Fornika, 22.03.2020

    Als Buch bewertet

    Josef Klein ist vor Jahren in New York gelandet, hielt sich eigentlich immer für einen unpolitischen Menschen. Doch mit einem erstarkenden Hitler an Deutschlands Spitze, kann kein Deutscher mehr unpolitisch sein. Josefs Hobby, das Amateurfunken, führt dann auch dazu, dass er sich schnell auf der Seite der Nazis wiederfindet, die in den USA Spionage betreiben. Ungewollt wird er immer tiefer in ihre Kreise gezogen.

    Lenze setzt den Schwerpunkt ihres Romans auf die Spionage der Nazis im Ausland. Das Netzwerk ist grossflächig, nicht sonderlich gut versteckt und funktioniert ausgezeichnet. Auch wegen Personen wie Josef Klein, die zwar politisch nicht hinter der Ideologie stehen, aber gleichzeitig auch nicht so recht aufbegehren oder Annäherungsversuche abwehren. Überhaupt wirkt Klein in seinem ganzen Tun sehr passiv, eigene Meinung hat er anscheinend auch keine. Seine Figur ist durch und durch blass, sei es in seiner New Yorker Zeit, sei es in den Erzählsträngen zu späterer Zeit. Dabei ist sein Leben sehr spannend, die Verwicklungen mit FBI und der deutschen Abwehr unter Canaris hätten einen packenden Roman erzeugen können. Aber alles bleibt distanziert, emotionslos und eher nüchtern. Selbst ein Sachbuch über dasselbe Thema hätte sich wahrscheinlich interessanter gelesen, denn die Autorin lässt zwar viele historische Aspekte einfliessen, reisst aber alles zu kurz an um ausgiebige Hintergründe zu liefern. Mir was das alles zu wenig; zu wenig Fiktion für einen schönen histor. Roman, zu wenig Hintergrundinfo für einen Erkenntnisgewinn, zu wenig Spannung für einen Krimi mit histor. Setting. „Der Empfänger“ ist nicht Fisch, nicht Fleisch, überzeugt zwar mit seinem Erzählstil, aber aus der Lebensgeschichte von Josef Klein hätte man sicherlich mehr machen können.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    raschke64, 30.03.2020

    Als Buch bewertet

    Josef Klein aus Deutschland will zusammen mit seinem Bruder in die USA auswandern. Doch ein Unfall seines Bruders zwingt ihn dazu, die Reise in den 1920er Jahren allein zu machen. In New York beginnt er ein neues Leben. Es soll besser wie in Deutschland werden, doch eigentlich ändert sich nicht wirklich viel. Sein Leben dümpelt so vor sich hin. Er ist kein Deutscher mehr, wird von den Amerikanern aber auch nicht wirklich anerkannt. So beschäftigt er sich mehr und mehr mit seinem Hobby, dem Amateurfunken. 1939, die Nazis herrschen in Deutschland, wird er von Nazis in Amerika angesprochen und soll für sie Spionagenachrichten funken. Anfangs begreift er gar nicht, was er da macht. Als er es endlich versteht, hat er nicht die Kraft und auch nicht den Willen, sich von den Nazis zu lösen.

    Die Geschichte an sich ist interessant, ich meine damit die Erlebnisse, die Deutsche in dieser Zeit in den USA hatten. Darüber war mir wenig bekannt. Doch leider wurde in dem Buch eine grosse Menge an Potenzial verschenkt. Die Geschichte spielt auf drei Zeitebenen, einmal die Zeit in den USA, einmal die Rückkehr nach Deutschland, am Ende die Flucht nach Südamerika. Immer ist Josef, oder Joe - wie er in den USA genannt wird -, eine eher tragische Figur. Schiebt man ihn nach links, geht er nach links. Schubst man ihn nach rechts, geht er nach rechts. Er hat relativ wenig eigenen Willen, keinen wirklichen Ehrgeiz und ist irgendwie immer und überall eine Art Mitläufer, wenn auch teilweise unfreiwillig. Die Hauptfigur bleibt dabei ziemlich blass. Auch die Nebenfiguren hinterlassen keinen wirklichen Eindruck. Das ist für mich das grosse Manko an diesem Buch.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne H., 19.02.2020

    Als Buch bewertet

    Welche Rolle hast du gespielt?
    Niemand stellt diese Frage eindringlicher als er selbst. Josef Klein, ein deutscher Immigrant aus dem Rheinland in New York. Eigentlich interessiert er sich nicht wirklich für Politik, ob die Druckerei in der er arbeitet, nun für der NS-Ideologie nahestehende Organisationen Flugblätter druckt, oder nicht, es ist ihm eigentlich egal. Nichts kommunistisches zumindest, aber darüber hinaus, egal. Es ist sein Job. Sein Hobby hingegen ist das Funken. Darüber lernt er nicht nur Lauren kennen, sondern wird auch interessant für manche Personen in der deutsch-amerikanischen Gemeinschaft. Er kann morsen, er kann sogar ein Funkgerät zusammenbauen oder reparieren und er ist hinreichend naiv, unambitioniert, gleichgültig, um nicht allzu viele Fragen zu stellen, Dinge mit sich machen zu lassen, zumindest eine Zeit lang. Alle um ihn herum scheinen zu verstehen, für wen er da eigentlich etwas tut, aber vor sich selbst kann Josef seine Rolle nicht definieren. Klammerst sich an die Vorstellung, möglicherweise kein echter, ein „Schein‘-Mitarbeiter gewesen zu sein, er wählt für sich selbst die Rolle des Bauernopfers. Nicht einmal nach dem Krieg, nach einer Inhaftierung, nach einer Internierung, als er seinen Bruder in Neuss besucht, kann er mit der Wahrheit herausrücken, und man weiss gar nicht so genau, warum. Auch da wirkt sein Verhalten passiv, in sich gekehrt, farblos. Er ist nicht einverstanden, wie sein Bruder sich verhält, wie er mit seinen Kindern umgeht, wie er aus seiner Sicht seine und die eigene Rolle im Krieg definiert. Er bleibt ein Schatten, als solcher ist er gekommen, als solcher zieht er weiter. Fast wie ein Automatismus, nächste Station Südamerika, wie so viele Deutsche, die Teil des Systems waren und sich ins Ausland retten wollten. Nur dass er sich ja eigentlich gar nicht als Teil des Systems empfindet.

    Letztlich gleicht Josef Kleins Geschichte einer Odyssee. Wird er jemals irgendwo wirklich ankommen, glücklich werden, sich etwas dauerhaftes aufbauen? Der Roman beantwortet diese Frage nicht. So wie Ulla Lenzes Buch ohnehin viel Raum für „das eigene Denken“ lässt. Der Empfänger ist kein Spionage-Thriller, er erzählt die Geschichte eines Mannes. Unaufgeregt, leise – so wie der Mann selbst ist. Er beleuchtet seine Herkunft, prägende Aspekte seiner Kindheit, wie den prügelnden Vater, der dann im Weltkrieg kämpft, den Plan, nach Amerika auszuwandern, alleine, nachdem ein Unfall dem Bruder die Immigration unmöglich macht. Das Leben in einer neuen Welt, in Armut, multi-ethnischen Stadtvierteln, die aber doch von den Gruppierungen der Herkunftsländer bestimmt werden, den Iren, den Deutschen, den Italienern, den Schwarzen, die ihre Strassenzüge prägen und so alte Heimat in der neuen Heimat bieten. Die gemeinsame Sprache, Tradition, vielleicht auch Werte binden aneinander und im Falle von Josef, stärker als er vermutlich je wollte.
    Ulla Lenzes Roman liest sich leicht, wieder dieses Attribut: leise, unaufgeregt, aber er ist keine leichte Lektüre. Vieles steckt hier unter der Oberfläche. Die Autorin schafft es Atmosphäre zu schaffen, Schwingungen zwischen Menschen in Worte zu fassen, den Leser in Situationen mit hinein zu ziehen, was man (ich) aber oft gar nicht unmittelbar während des Lesens so bewusst merkt, sondern erst in einer Lesepause vielleicht. Das hat mir sehr gut gefallen und macht mich sehr neugierig auf andere Werke der Autorin.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    buchgestapel, 24.03.2020

    Als Buch bewertet

    Worum geht’s? Kurz vor dem Eintritt der Amerikaner in den Zweiten Weltkrieg lebt der deutsche Auswanderer Josef Klein ziemlich unauffällig im New Yorker Stadtteil Harlem. Sein Leben spielt sich zwischen der Arbeit in einer Druckerei und seiner grossen Leidenschaft, dem Amateurfunken ab. Darüber lernt er auch die jungen Amerikanerin Lauren kennen, die genau wie er gerne funkt und irgendetwas an ihm faszinierend zu finden scheint. Doch nicht nur sie interessiert sich für Josef, auch der deutsche Geheimdienst hat Interesse daran, Josefs technisches Geschick am Funkgerät für seine Zwecke einzusetzen. Zunächst freut dieser sich über die zusätzliche Einnahmequelle, begreift jedoch nicht, in welche Machenschaften er da hineingeraten ist und ist schon bald Teil des deutschen Spionageapparats. Meine Meinung: Aufgrund der Thematik habe ich zunächst damit gerechnet, dass das Buch eher ein wenig trocken und der Schreibstil eher sperrig ausfallen würde. Das war hier aber absolut nicht der Fall, was mich wirklich positiv überrascht hat. Der Schreibstil ist fesselnd und sehr angenehm zu lesen, sodass man schnell durch die Geschichte kommt. Die Handlung springt zwischen drei Orten und Zeitebenen hin und her: New York in der Vorkriegszeit, Neuss in der Nachkriegszeit und Buenos Aires in den 50er Jahren. Zu Anfang war das leicht irritierend, aber man konnte sich relativ schnell daran gewöhnen. Aufmerksamkeit war beim Lesen jedoch trotzdem gefragt, denn die einzelnen kleinen Puzzleteile der an sich ziemlich reduzierten Handlung waren über die gesamte Geschichte verteilt. Die Figuren wirkten zumeist relativ distanziert auf mich, weshalb ich keine wirkliche Beziehung zu irgendeinem der auftretenden Charaktere aufbauen konnte. Das war aber eigentlich nicht weiter schlimm, denn die Faszination dieser Geschichte geht vor allem von der Atmosphäre und der Sprache aus, die ein so bedeutsames Thema so wunderbar leise erzählt, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Ich fand es ausserdem sehr beeindrucken, wie die Autorin das Hauptaugenmerk der Erzählung nicht auf die Frage nach Schuld oder Unschuld einzelner Personen gelegt hat, sonders eher beleuchtet, wie leicht ein Unwissender in Dinge hineingeraten kann, deren Dimensionen für den Betroffenen nicht oder nur bruchstückhaft zu erfassen sind. Der Protagonist wirkte dadurch sehr menschlich und nahbar, was der Geschichte einen sehr emotionalen Aspekt verliehen hat. Besonders schön fand ich darüber hinaus auch die Liste mit den weiteren Literaturtipps am Ende des Buchs, die es dem Leser ermöglichen, sich auch nach Beendigung der Geschichte noch weiter mit der Thematik zu befassen. Fazit: Mit "Der Empfänger" hat Ulla Lenze ein beeindruckendes und gut recherchiertes Porträt der deutschen Spionageaktivitäten in Amerika gezeichnet, welches durch das Einzelschicksal eines unwissenden Akteurs eine sehr persönliche Note bekommt. Wer sich für eine literarisch beeindruckend ausgearbeitete Betrachtung eines historisch relevanten Themas interessiert, der sollte diesem Buch auf jeden Fall seine Aufmerksamkeit schenken.
    Dafür gibt es von mir alle fünf Bücherstapel

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Vanny09, 21.02.2020

    Als Buch bewertet

    Bei dem Buch " Der Empfänger" von Ulla Lenze handelt es sich um einen Roman. Die Autorin hat hierbei die Lebensgeschichte ihres Grossonkels Josef Klein verarbeitet.

    Das Cover verursacht eine bedrückende Stimmung. Gehalten ist es in hellen und dunklen Tönen. Das Motiv ist ein Mann mit Gewehr auf dem Rücken. Nach Beendigung des Buches muss ich sagen, eine sehr passende Auswahl des Covers/Titels.

    Der Roman handelt von Josef Klein, einem in Amerika lebenden deutschen Auswanderer. Sein Hobby ist das Amateurfunken. Aufgrund dieser Fähigkeiten werden die Weltmächte auf ihn aufmerksam und er wird zu Spionagezwecken der Nazis missbraucht. Die Story beinhaltet sein Leben vor, während und nach dieser Zeit , samt die ihm dadurch entstehenden Konsequenzen.

    Es besteht aus mehreren Lebensabschnitten, z.B. 1939 in New York oder 1949 in Neuss. Die Jahre werden nicht chronologisch erzählt, sondern die Autorin switcht hier immer mal wieder zwischen den einzelnen Lebensabschnitten Josef's.

    Thematisch werden hier Spionagetätigkeiten des Naziregimes in den USA während des zweiten Weltkriegs beleuchtet, welche politische Verstrickungen es fernab der Heimat gab und wie Immigranten in anderen Ländern behandelt bzw. von den Einheimischen aufgenommen wurden.

    Meine Meinung: Ich war sehr positiv überrascht, da ich historische Romane nicht zu meinen Favoriten zähle. Die Geschichte war aufgrund der diversen Zeitsprünge sehr interessant und ich habe in keinster weise Langweile verspürt. Der Schreibstil der Autorin war sehr angenehm zu lesen und ich habe das Buch nach kurzer Zeit schon beendet gehabt. Das Buch war aufgrund der vielen Recherchen inhaltlich gut ausgearbeitet und die Handlungen/ die ganze Story sowas von realistisch. So kam es mir vor als wäre ich zeitweise live dabei gewesen.

    Fazit: Eine klare Empfehlung, auch für Personen die sonst Romane mit solchen Thematiken links liegen lassen würden!!!

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Michaela E., 04.03.2020

    Als Buch bewertet

    In den 20er Jahren wandert Josef Klein nach Amerika aus. Er schlägt sich durch, wird eingebürgert, hat Glück bei den Frauen und einen Job, der ihm nicht all zu viel abverlangt. Sein Hobby ist das Amateurfunken. Er liebt es, seine Stimme in die anonyme Nacht zu schicken und ebensolchen Stimmen zu lauschen.

    Dieses Hobby macht 1939 die Deutschen auf ihn aufmerksam. Er soll Geschäftsdaten in die Welt verschicken. In seiner Naivität glaubt er tatsächlich daran und schlittert so in die Welt der Spionage. Er möchte aussteigen, schafft es aber nur für eine kurze Zeit.

    Auch das FBI hat Pläne mit ihm, der sich eigentlich nur wünscht sein kleines beschauliches Leben zu leben. Er ist kein politischer Mensch. Er ist auch kein ambitionierter Mensch, verfolgt keine grossen Pläne. Er wünscht sich frei zu sein in seiner Wahlheimat. Doch die Geschichte macht ihm einen Strich durch die Rechnung.

    Die Autorin Ulla Lenze hat in diesem Roman die Geschichte ihres Grossonkels verarbeitet. Ob Josef Klein wirklich in alle Verwicklungen so unschuldig reingerutscht ist, kann rückblickend wohl kaum überprüft werden. Vielleicht ist es auch der Wunsch der Angehörigen nach Unschuld.

    Die Figur Josef, Joe, Klein hat mir allerdings gut gefallen. Er wirkt recht sympathisch in seiner Naivität und seinem Wunsch nach einem beschaulich gutem Leben. Kriegsentscheidend waren seine Taten sicher nicht und so sei ihm sein neues Leben in Südamerika gegönnt. Zumindest da schafft er es, sich aus der Gesellschaft der deutschen Altnazis rauszuhalten.

    Stilistisch ist der Roman recht einfach gehalten. Das Buch plätschert so dahin und liest sich recht flott. Erzählt wird wechselweise von der Zeit in New York und der Zeit in Deutschland nach der Haft und Abschiebung.

    Ich habe die Geschichte mit Interesse gelesen und den einfach gestrickten Protagonisten ein kleines bisschen ins Herz geschlossen, auch wenn er vielleicht mehr Täter als Opfer war.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kaffeeelse, 29.07.2020

    Als Buch bewertet

    Das ist ein Buch, mit dem ich nicht so richtig warm geworden bin. Einmal gibt es wieder diese kühle und empathiearme Art des Schreibens, die mir immer wieder missfällt. Und zum anderen gibt es einen etwas gewöhnungsbedürftigen Hauptcharakter, Josef Klein. Dieser Mensch kommt in den 1920ern in die USA, sucht sich eine Arbeit, kommt mehr schlecht als recht über die Runden, die einzigen Höhepunkte in seinem unbedeutenden Leben ist das Amateurfunken und die Treffen mit Lauren. Diese Frau teilt sein Interesse am Funken. Aber nicht nur mit Lauren kommt er in Kontakt durch seine Leidenschaft. In den 1940ern kommt Josef oder Joe Klein mit spionierenden, nationalsozialistischen Deutschen in Kontakt und arbeitet schliesslich für sie. Einerseits fragt er sich schon ob sein Handeln richtig ist, andererseits ist er recht wankelmütig in der Entscheidungsfindung, ist er ein Untertan. Man merkt ihm seine Sozialisation an, seine Schwierigkeiten mit der Einordnung von richtigem und falschem Verhalten machen ihn in meinen Augen nicht zu einem Sympathieträger, dennoch symbolisiert er sicher auch einen recht grossen Teil der deutschen Bevölkerung. Erst durch fremdes Zutun wird Josef zu Entscheidungen gezwungen. Entscheidungen, die einen Kontakt zum FBI bedingen, zu einem Aufenthalt im Gefängnis führen, ihn wieder zu seinem Bruder Carl nach Deutschland bringen und weitere Abgründe aufbrechen lassen. Dennoch ringt Josef weiter mit seinen Entscheidungen und folgt schliesslich seinen, in den 1940ern gefundenen "Freunden" nach Costa Rica, wo er als Jose Klein agiert. Dieses gesamte Konglomerat macht mir Josef Klein nicht gerade sympathisch, aber auch sein Umgang mit seiner Umgebung ist in keiner Form für mich nachvollziehbar und/oder zufriedenstellend. Vom geschichtlichen Aspekt ist "Der Empfänger" ein wichtiges und informatives Buch, war ich doch beim Thema deutsche Spionage im 2. Weltkrieg in den USA eher nicht so bewandert. Letztendlich erreichen konnte mich die Schreibe von Ulla Lenze nicht so richtig, das Personal war in meinen Augen eher unbefriedigend, einzig die Thematik war interessant. Schade!

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gudrun E., 28.03.2020

    Als Buch bewertet

    Der Deutsche Josef Klein ist Anfang der 30`er Jahre in die USA aus- gewandert. Dort kommt er in Kontakt mit Nazisympatisanten, die ihn als Funker engagieren wollen. Jetzt muss er Position beziehen. Nach dem Krieg wird er nach Deutschland abgeschoben und mit den Lebensumständen seines Bruders konfrontiert.

    Der Roman spielt auf 3 verschiedenen Zeitebenen in drei verschiedenen Ländern. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, wenn man sich zunächst auch erst an die Zeit- und Szenensprünge gewöhnen muss. An einigen Stellen bezieht man sich schon zu Beginn auf Personen, die erst später vorgestellt werden. Aber dann wird der Stil flüssiger und die Geschichte beginnt zu fliessen. Unterschwellige Töne und versteckte Andeutungen machen für mich den besonderen Reiz des Buches aus. Die Charaktere selber und ihre Verhältnisse zueinander sind nicht sofort klar zu greifen. Josef als Hauptperson will bewusst unsichtbar bleiben und keine Partei ergreifen . Erst als er seine Augen nicht mehr verschliessen kann, bezieht er Stellung, das aber leider nicht sehr konsequent. Sein Verhältnis zu Lauren, einer amerikanischen Freundin und Carl, seinem Bruder, bleiben ebenso undeutlich, wie seine politische Einstellung.

    Das Ende hat mich ebenfalls nicht überzeugt. Es bleiben einige Fragen offen. Redet Josef sich sein Verhalten nur schön oder versucht er mit allen Mitteln Schuld von sich zu weisen und warum will er zurück nach Amerika? Auch Laurens Rolle kann mich nicht überzeugen. Irgendwie hat man den Eindruck, das wichtige Ereignisse fehlen oder ausgeblendet werden.

    Der Schreibstil ist toll, aber die Story an sich, hätte ausgereifter und tiefgründiger sein können.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 05.05.2020

    Als Buch bewertet

    Berlins langer Arm. Vor dem Kriegseintritt der Amerikaner brodelt es in den Strassen New Yorks. Antisemitische und rassistische Gruppierungen eifern um die Sympathie der Massen, deutsche Nationalisten feiern Hitler als den Mann der Stunde. Der deutsche Auswanderer Josef Klein lebt davon relativ unberührt; seine Welt sind die multikulturellen Strassen Harlems und seine grosse Leidenschaft das Amateurfunken. So lernt er auch Lauren, eine junge Aktivistin, kennen, die eine grosse Sympathie für den stillen Deutschen hegt. Doch Josefs technische Fähigkeiten im Funkerbereich erregen die Aufmerksamkeit einflussreicher Männer, und noch ehe er das Geschehen richtig deuten kann, ist Josef bereits ein kleines Rädchen im Getriebe des Spionagenetzwerks der deutschen Abwehr. Unerwartet wird er in die Welt von Spionage und Gegenspionage hineingezogen. Eigentlich eher unpolitisch und froh, im New Yorker Viertel Harlem ein neues Leben gefunden zu haben, erregen seine Kenntnisse als Amateurfunker das Interesse der nazideutschen Abwehr. Das lenkt sein Geschick in völlig neue Dimensionen - und weg von seiner Freundin Lauren. Josef Klein wird Teil eines verhängnisvollen Systems, das ihn Jahre später einholen wird. Sein verhängnisvoller Weg führt ihn später zur Familie seines Bruders nach Neuss, die den Aufstieg und Fall der Nationalsozialisten aus der Innenperspektive erfahren hat, und letztendlich nach Südamerika, wo ihn Jahre später eine Postsendung aus Neuss erreicht. Deren Inhalt: eine Sternreportage über den Einsatz des deutschen Geheimdienstes in Amerika.
    Ulla Lenze kann in klugen Szenen und wunderbaren Details von der inneren Verfasstheit weit entfernter Orte und ihrer Bewohner erzählen, von sozialen und zwischenmenschlichen Dynamiken und wie beides zusammenhängt. Sie verknüpft meisterhaft Familiengeschichte und historischen Stoff, schreibt brillant, lakonisch, zugleich mitreissend über einen freundlichen Mann, der sich schuldig macht, weil er sich wegduckt. In "Der Empfänger" wendet sie ihr Können erstmals auf einen historischen Stoff an und das Ergebnis ist beeindruckend, sie schreibt eine tolle, empfindungsintensive, pathosfreie Prosa. Echt und wahr und ehrlich. Eine schwebend leichte Konstruktion, in der Zeiten, Orte und Identitäten ineinander tauchen, ein vielschichtiges Kunstwerk von unendlicher Schönheit. Ein Roman, der mit Erfahrung, Intelligenz, Liebe, einer gewissen Distanziertheit und stellenweise sogar mit hintergründigem Humor erzählt wird. Auch mit einer gewissen Leichtigkeit. Diesem Buch merkt man an, dass es Substanz hat. Spannend und absolut lesenswert.

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  • 4 Sterne

    Miss.mesmerized, 09.04.2020

    Als Buch bewertet

    Dass sein Leben ihn nach Costa Rica führen würde, hatte Josef Klein nicht erwartet, als er fünfundzwanzig Jahre zuvor aus Neuss nach New York auswanderte. Der Anfang ist hart, doch nachdem er den Hilfsjob in der Druckerei gefunden hat, kommt sein Leben in geregelte Bahnen. In seiner Freizeit sitzt er vor seinem Empfänger, mit er Kontakt überall auf der Welt aufnehmen kann, so lernt er auch Lauren kennen, die junge Frau, die sich ihren Eltern widersetzt und ihre eigenen beruflichen Pläne verfolgt. Doch auch im Kreis seiner deutschen Bekannten regt sein Hobby Interesse und bald schon wird er gebeten, Nachrichten zu senden, verschlüsselte Zahlenreihen, alles nur zum Wohle des langsam erstarkenden Vaterlands. Lange verschliesst Joe, wie er sich in den USA nennt, die Augen, doch die Anzeichen des drohenden Krieges werden immer deutlicher und bald muss auch er sich fragen, auf welcher Seite er steht.

    Aus heutiger Sicht scheint vieles bezogen auf historische Ereignisse klar, die Fronten geklärt und die Grenze zwischen schwarz und weiss unverkennbar. Ulla Lenze indes zeichnet ein komplexes Bild des kleinen Mannes, der vielleicht mehr hätte wissen und sehen können, vielleicht naiv war, aber auch Jahre nach dem Krieg noch nicht sicher ist, ob er vorsätzlich missbraucht und geopfert wurde oder ob der Verlauf der Dinge einfach unglücklich war. Vor allem aber erkennt man in ihrem Protagonisten, wie schwer es für die Generation jener Auswanderer war, die in den 1920ern in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in die Welt aufgebrochen waren und dann durch das Nazi-Regime und den zweiten Weltkrieg plötzlich zwischen den Stühlen sassen und Partei für eine Seite ergreifen sollten, ohne zu wissen, wo sie eigentlich standen.

    Auf mehreren Ebenen lässt die Autorin durch Rückblenden die Geschehnisse aufleben. Man beginnt am Ende in Costa Rica, davor standen Josefs harte Monate bei seinem Bruder in Neuss, zu dem er nach der Ausweisung aus den USA flüchtete. So interessant der Handlungsstrang in New York ist, fand ich die Entwicklung des Verhältnisses der beiden Brüder am spannendsten. Es ist eine Geschichte voller Missverständnisse, Nicht-Gesagtem, Enttäuschungen und unterschiedlichen Lebensentscheidungen. Erst bewegen sie sich langsam und vorsichtig umeinander, doch es ist klar, dass der grosse Eklat kommen muss. Nicht nur weil sie so verschieden sind, sondern weil es ihnen schwer fällt, die Perspektive des anderen einzunehmen und ihn wirklich zu verstehen.

    Die Geschichte basiert auf wahren Erlebnissen des Onkels der Autorin und sie macht damit einen Teil der Spionagegeschichte zugänglich, der oftmals vergessen, dank der mitreissenden Erzählweise und dem cleveren Handlungsaufbau durch diesen Roman lebendig wird.

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  • 4 Sterne

    Ulrike R., 21.05.2020

    Als Buch bewertet

    Mitte der 20er Jahre wandert Josef Klein von Deutschland nach Amerika aus. Er bezieht in Harlem eine kleine Wohnung, bekommt einen Job in einer Druckerei. Er führt ein zurückgezogenes Leben, mag Jazz, ist begeisterter Amateurfunker und verliebt sich in Lauren. Es ist die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, die Stimmung in den Strassen New Yorks aufgeheizt. Aufgrund seines Hobbys erregt Josef Aufmerksamkeit und so findet er sich mitten im deutschen Spionagenetz wieder.
    Die deutsche Autorin Ulla Lenze erzählt die Geschichte von Josef Klein in Stückwerken, nicht chronologisch, die Kapitel sind zeitlich und örtlich überschrieben, damit kann man dem Handlungsverlauf gut folgen „Der Empfänger“ ist ein historischer Roman, ein Stück brachliegender Zeitgeschichte, und beruht auf der Biografie des Grossonkels der Verfasserin. Ulla Lenzes Sprache ist klar, schnörkellos, der Roman eine fiktionale Dokumentation.
    Josef Klein ist ein sprichwörtlich kleiner Mann. In Amerika will er seiner Herkunft entfliehen, dem beengten Kleinbürgertum, den Erinnerungen an einen brutal schlägernden Vater. Er ist unscheinbar. Man sagt ihm Ähnlichkeit mit Bing Crosby nach, oder auch mit Heinz Rühmann, oder auch mit niemand, den man kennt. Genau das will Josef –später Joe – auch sein, ein Niemand, der in der multikulturellen Gesellschaft New Yorks aufgeht. Doch zwangsläufig gerät er in Kontakt mit anderen Deutschamerikanern. Viel zu spät erkennt er, dass er seine Fähigkeiten als Funker nazideutschen Spionen zur Verfügung stellt. Er wird zu einem Spielball in einem Gefüge, das zu gross für Josef Klein ist. Aus Angst vor den Nazis wendet er sich ans FBI, wird Doppelspion, später interniert und nach dem Krieg aus den USA ausgewiesen.
    Für kurze Zeit kehrt er zu seinem Bruder Carl und dessen Familie nach Deutschland zurück. In Amerika war er unerwünscht, in Deutschland ist er es ebenso. Er ist heimatlos, entwurzelt. Als Carl, ein Kaufmann mit Krämerseele, immer wieder über Josefs Vergangenheit Bescheid wissen will, muss Josef sich selbst gegenüber Rechnung legen.
    Kleiner Mann, was tun? - Der unscheinbare kleine Mann bleibt flüchtig, sein Verhalten ist in keine Form zu giessen. Kollaborateur, Verräter, Widerständler? Josef Klein bezieht nicht klar Position. Die Signale, die er sendet sind chiffriert, uneindeutig. Er bleibt letztlich Empfänger von Anordnungen.

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  • 4 Sterne

    Readaholic, 19.02.2020

    Als Buch bewertet

    Der unfreiwillige Spion
    Die Brüder Josef und Carl Klein haben die Absicht, zusammen in die USA auszuwandern. Durch einen Unfall verliert Carl ein Auge, der Traum vom Auswandern ist für ihn geplatzt, denn Versehrte haben zu der damaligen Zeit keine Chancen, ein Einwanderungsvisum zu bekommen.
    Josef, oder Joe, wie er sich mittlerweile nennt, schlägt sich zunächst mehr schlecht als recht in den USA durch, doch dann bekommt er einen Job in einer Druckerei und kann sich eine kleine Wohnung in Harlem leisten.
    Es ist das Jahr 1939. Hitlers Nationalsozialisten werden in Deutschland immer stärker und auch unter den deutschen Emigranten in New York gibt es begeisterte Anhänger. Joe zählt nicht dazu, trotzdem geht er zu entsprechenden Versammlungen, da der Organisator ein Kunde der Druckerei ist. Joe ist Hobbyfunker. Eines Tages bekommt er das Angebot, gegen gute Bezahlung verschlüsselte Nachrichten zu funken, angeblich ist der Empfänger ein deutsches Unternehmen. Dass an der Sache etwas faul ist, wird Joe schnell klar, und am liebsten würde er aussteigen, doch so einfach ist das nicht...
    Das Buch ist in drei Zeitstränge unterteilt. Die zweite Zeitebene spielt 1949 in Neuss. Der Krieg ist vorbei, Joe war mittlerweile in New York interniert und ist jetzt bei seinem Bruder Carl und dessen Familie. Obwohl alle ihm versichern, dass er so lange bleiben kann, wie er will, fühlt er sich nicht wohl und möchte so schnell wie möglich Deutschland wieder verlassen. Kontakte aus seiner Zeit in den USA raten ihm, nach Südamerika auszureisen.
    Dort spielt auch die dritte Handlungsebene, nämlich in Costa Rica 1953, wohin es „Don José“ inzwischen verschlagen hat.
    „Der Empfänger“ ist ein sehr interessantes Buch, das den Nationalsozialismus mal aus einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Ich hatte mir noch nie darüber Gedanken gemacht, dass es auch im Ausland Deutsche gab, die Hitler unterstützten.
    Joe Klein ist eine tragische Figur, die eigentlich nirgendwo zuhause ist. Das Ende lässt offen, wo er den Rest seines Lebens verbringen wird.
    Ich habe dieses Buch gern gelesen, allerdings blieben mir die Personen, allen voran Joes Freundin Lauren, aber auch Joe selbst, fremd. Möglicherweise ist dies zum Teil auch dem nüchternen Schreibstil mit vielen verkürzten Sätzen geschuldet.

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  • 4 Sterne

    Johann B., 24.02.2020

    Als eBook bewertet

    Vom Suizid anlässlich des Börsencrashs bis hin zur Rattenlinie, in diesem Buch ist alles dabei. Diese Vielzahl an Schauplätzen bring allerdings mit sich, dass kein Thema umfassend behandelt wird. Für mich wirkt Der Empfänger doch recht oberflächlich. Wobei die Idee zum Roman bemerkenswert ist. Ulla Lenze erzählt nämlich die wahre Geschichte ihres Grossonkels.

    Josef Klein und sein Bruder haben es satt. Der Vater schlägt sie nahezu täglich und in Deutschland herrscht Untergangsstimmung. Gemeinsam wollen sie ins „gelobte Land“, Amerika, auswandern. Alles liegt bereit, sie warten nur noch auf den Ausreisetermin. Leider erlitt Carl, Josefs Bruder, einen Arbeitsunfall und verlor dabei ein Auge. Aus der Traum von Amerika. Josef macht sich alleine auf den Weg.

    Im ersten Kapitel des Buches begegnet der Leser dem Josef Klein (alias Joe) in Costa Rica und das im Jahr 1953. Er erhält einen dicken Briefumschlag von seinem Bruder aus Germany. Darin befindet sich eine Ausgabe des „Stern“ und darin wiederum der erste Teil seiner Geschichte. Die begann im Jahr 1925 als er ohne seinen Bruder nach New York auswanderte. Dort geriet er in die Fänge von Agenten, die für Deutschland, und somit auch Hitler, tätig waren. In Amerika verehrten viele den „Führer“ und „Mein Kampf“ stand wochenlang auf den Bestsellerlisten der New York Times, alles im Jahr 1939. Ein Schwenk im Buch katapultiert den Leser ins Jahr 1949 und zwar nach Neuss. Hier sind die Auswirkungen des Krieges mit Hunger und Wohnungsnot spürbar. Josef sehnt sich zurück zu den „Fleischtöpfen“ Amerikas.

    Der Empfänger ist ein eigenwilliges Stück Deutsch-Amerikanischer Geschichte. Eigenwillig deshalb, weil es für meinen Geschmack zu viele Zeit- und Ortssprünge gibt. Der Lesefluss wird dadurch erheblich eingeschränkt. Die Sprache ist allerdings literarisch hochwertig und aus dem Grund gebe ich auch vier Sterne und eine Leseempfehlung. Wen das Thema interessiert und wer mehr erfahren möchte, der sollte sich die Quellenangaben der Autorin anschauen. Im Anhang zählt sie die Bücher auf, welche sie als Grundlage für ihren Roman verwendete.

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  • 4 Sterne

    Laura W., 01.04.2020

    Als Buch bewertet

    G Das Cover des Buches passt sehr gut finde ich, es ist in schwarz weiss gehalten und man sieht darauf einen Mann, der sicher der Protagonistin sein soll.mich versetzen solche schwarz-weiss Fotografien immer sofort in der Zeit zurück.

    Im Buch geht es um den deutschen Auswanderer Josef "Joe", einen Amateurfunker, der sich im zweiten Weltkrieg in politische Machenschaften verstrickt. Das Buch beleuchtet die Spionage des Naziregimes in den USA zu dieser Zeit. Die Geschichte wird in verschiedenen Zeitebenen erzählt, einmal 1939 in New York, und dann in den 50 Jahren in Neuss, in denen Josef bei seinem Bruder in Deutschland lebt. Die Kapitellänge ist sehr angenehm, wie auch die Schriftgrösse.

    Mir hat das Buch so gut gefallen,da es einmal einen anderen Ort im zweiten Weltkrieg beleuchtet. Man weiss sehr viel über Deutschland zu dieser Zeit, doch wie es in den USA ausgesehen hat war mir bisher ziemlich unbekannt. Ich fände es sehr interessant und faszinierend mehr darüber zu erfahren. Der Schreibstil ist leicht verständlich und teilweise auch sehr eindrücklich erzählt. So zum Beispiel wie er als Auswanderer mit dem Schiff in den USA ankommt. Man erfährt viele wissenswerte Details über Spionage, das Funken und wie das Naziregimes es schaffte funkter für sich arbeiten zu lassen. Auch eine kleine Liebesgeschichte ist im Buch verpackt.

    Das einzige, das mich gestört hat waren ddie Zeitsprünge im Buch. Manchmal wusste ich nicht was schon passiert ist und was mich passiert bzw man musste sehr konzentriert lesen. Ausserdem hätte ich mir manches noch detaillierter gewünscht, gerade Die Zeit die Josef im Gefängnis in Amerika verbringt. Josef ist ein sympatischer wenn auch naiver und irgendwie hilfloser Protagonist.

    Fazit: eine aussergewöhnliche Geschichte mit kleinen Schwächen die mir dennoch sehr gefallen hat. Für fans des Genres und Leser, die mal etwas anderes über die Zeit des zweiten Weltkriegs erfahren wollen zu empfehlen!

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