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  • 5 Sterne

    6 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Laura W., 05.09.2021

    Als Buch bewertet

    Rahel und Peter sind seit vielen Jahren verheiratet, die Kinder sind mittlerweile erwachsen und gehen eigene Wege. Rahel und Peter leben eher neben-als miteinander. Jedes Jahr im Sommer verbringt das Ehepaar ihren Urlaub in einem bestimmten Ferienhaus, doch dies ist kurz vor ihrem diesjährigen Urlaub abgebrannt! Da bekommen die beiden die Chance zwei Wochen auf einem kleinen Hof mit einigen Tieren zu verbringen, um sich um Haus, Garten und Tiere zu kümmern. In diesen Wochen bleibt viel Zeit über ihre Ehe nachzudenken...haben sie sich mittlerweile zu sehr auseinander gelebt, oder hat die Ehe der beiden noch eine Chance?

    Dieser Roman hat mich wirklich sehr positiv beeindrucken können. Die Geschichte ist nicht sehr lang, doch in vielen Zeilen steckt eine Menge Kraft und Weisheit. Der Schreibstil ist zwar einfach zu lesen und der Hof wird sehr bildhaft beschrieben, doch vorallem sind es die Eindrücke, die zwischen den Zeilen entstehen, die mich sehr fasziniert haben. Daniela Krien hat einen sehr eigenen, ungewöhnlichen Schreibstil, mich hat dieser umgehauen und absolut mitreissen können!

    Die Handlung ist ziemlich komplex für das eher dünne Büchlein. Viele Themen werden im Buch vereint wie die Liebe zueinander, die sich vielleicht auch mit der Zeit verändert, die Liebe zu den Kindern, Fremdgehen und vieles mehr. Mich hat die Handlung absolut überzeugen können und kein einziges mal kam Langeweile auf.

    Die Protagonisten sind anfangs noch ziemlich unscheinbar und man kann als Leser nicht alle Handlungen nachvollziehen, aber je weiter man liest desto mehr Verständnis kann man für die beiden aufbringen. Die Tochter der beiden empfand ich als absolut abschreckend und furchbar! Wie man so sein kann ist mir unbegreiflich und lange ist mir in einem Buch kein Charakter mehr begegnet, der mich so wütend gemacht hat! Und dennoch passt diese Person sehr gut in die Handlung und ich fürchte es gibt durchaus auch Menschen, die sich so verhalten wie Selma. Für die Geschichte ist es auch wichtig, dass Selma ist wie sie ist, deshalb möchte ich dafür keinen Stern abziehen.

    Das Ende finde ich schön und rundum gelungen, auch wenn einige Fragen offen bleiben, hat dies für mich hervorragend zum Buch gepasst!

    Fazit: Eine Familien-und Partnergeschichte die mitten aus dem Leben erzählt ist. Der Schreibstil hat mich beeindruckt, denn mit wenigen Worten gelingt es der Autorin einen in den Bann zu ziehen und viel zwischen die Zeilen zu packen! Für mich war das Buch ein Highlight und ich empfehle es gern weiter!

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  • 4 Sterne

    4 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    MeinSohnPrinzAndreas, 04.07.2021

    Als Buch bewertet

    Umwerfender Schreibstil, doch ein wenig verschenktes Potential

    Die Hochzeit zwischen Rahel und Peter ist schon beinahe 30 Jahre her. Mit gemeinsamen Hobbies, einer gemeinsamen Wohnung und zwei Kindern mag es so scheinen, als wären die beiden mitten im Leben angekommen, doch es gibt eine Sache, die Rahel massiv stört und die sie gerne aus der Welt schaffen würde. Denn langsam ist das Liebesleben der beiden eingeschlafen und die Beziehung wirkt viel mehr wie ein Zusammenleben alter Freunde. Nun will Rahel im anstehendem Sommerurlaub dem auf den Grund gehen, und herausfinden, was mit ihr oder Peter nicht stimmt, oder ob die Asexualität und Trockenheit in der Beziehung mit 50 Jahren einfach normal ist.

    Das Buch konnte ich sicherlich mit seinem Schreibstil überzeugen, der in der deutschsprachigen Literatur nach seinesgleichen sucht. Man kann sich in den Worten von Daniela Krien stundenlang verlieren, ohne dass es dafür einer reisserischen Geschichte oder einer dramatischen Liebe bedürfte. Selbst wenn die Autorin keine Romane sondern Beschreibungen von Toastern schreiben würde, wäre es immer noch ein Hochgenuss, diese zu lesen. Das umschreibende und die Schwammigkeit des Buches konnten mich auf sprachlicher Ebene voll und ganz begeistern, dennoch muss ich sagen, dass mir in der Geschichte etwas fehlte. Mir war nicht sofort klar was, aber mit zunehmendem Voranschreiten der Geschichte habe ich herausgefunden, dass mir die Spannung fehlt. Denn diese sucht man hier vergeblich. Der Spannungsbogen baut sich langsam auf, entlädt sich allerdings nicht, sondern baut sich mit eben derselben Monotonie und Langsamkeit, mit der er sich aufgebaut hat, auch wieder ab. Das mag sich jetzt vielleicht sterbenslangweilig und wie der Todesstoss für das Buch anhören, doch ich bin damit vollkommen im Reinen. Denn neben dem umwerfenden Schreibstil kann die Autorin auch mit philosophischen Denkanstössen aufwarten. Man überrascht sich selbst während des Lesens immer wieder dabei, wie man sich selbst mit Peter und Rahel vergleicht, vor allem aber, wie weit die politischen und gesellschaftlichen Ansichten voneinander abweichen. Hier muss ich sagen, dass ich in vielen Punkten den beiden - vor allem aber Rahel - zustimmen kann, wohingegen man in anderen Situationen deutlich merkt, dass die beiden auf die 50 zugehen. Bei diesen Stellen habe ich dann als siebzehnjähriger auch gemerkt, dass die beiden, vor allem aber Peter in den letzten 5 bis 10 Jahren einige wenige Entwicklungen verpasst haben und auf der Strecke geblieben sind. Im Generellen bin ich auch ein wenig erstaunt, wie weit ich mich mit der Thematik rund um eine gelähmte Liebe zwischen zwei fünfzigjährigen auseinandersetzen kann, und mich doch mit einigem identifizieren kann, auch wenn ich deutlich jünger, queer und single bin.

    letztendlich ist der Schreibstil alleine es wert, sich mit der Autorin und der Geschichte auseinanderzusetzen, auch wenn die Handlung etwas ruhiger und nachdenklicher ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    schokoflocke, 31.08.2021

    Als Buch bewertet

    Porträt einer Ehe

    " Hinter seinem Lächeln verbirgt sich etwas, und Rahel denkt, dass besonders in einer Ehe die Summe des Nichtgesegtem die Summe des Gesagtem bei weitem übertrifft. "

    Seit dem die gemeinsamen Kinder aus dem Haus sind haben sich Rahel und Peter immer weniger zu sagen. Während des Urlaubs, den sie ungeplant auf einem Bauernhoff verbringen, zeigt sich deutlich, wie sehr sie sich in den 30 Jahren Ehe verändert haben. Da sie alleine sind und viel Zeit haben, können sie viel nachdenken und überlegen, was sie tun sollen. Aber während Rahel die alte Beziehung zurück haben will, kann Peter die Veränderungen akzeptieren und alles so lassen, wie es im Moment ist.
    " Manchmal ist es wohl nicht zu verhindern, dass zwei Menschen nicht mehr im Gleichgewicht gehen. Was ist eigentlich so schlimm daran ? "
    In ihrem ruhigen, unaufgeregten, aber sehr authentisch wirkenden Roman ist Daniela Krien grossarig gelungen eine ältere Ehe zu porträtieren. Wie sich manchmal Menschen in unterschiedliche Richtungen entwickeln und ohne Kinder im Haus sich alles plötzlich verändert, aber wenn eine Beziehung eine stabile und gesunde Basis hat, kann sie so etwas aushalten, auch wenn es nicht leicht ist. Auf Grund der Theamatik ist das Buch wahrscheinlich für ältere Leser besonders interessant, da ich zu der Zielgruppe gehöre fand ich es sehr lesenswert. Auch die Familiendynamik und Eltern - Kinder Beziehung fand meine Zustimmung, genauso wie die klugen und erfrischenden Gedanken zu unseren heutigen Gesellschaft. Was ist heute eine Ehe noch wert ? Geben manche zu schnell und aus falsche Gründen auf ? Inteligent erzählt, aber sehr angenehm zum lesen, nachdenklich machend und gleichzeitig unerthaltsam - ich kann es nur weiterempfehlen !

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Andreas R., 02.07.2021

    Als Buch bewertet

    schöne Geschichte

    " Der Brand" ist das erste Buch, das ich von dieser Autorin lese und es hat mir ausgesprochen gut gefallen.

    Rahel und Peter sind seit fast dreizig Jahren verheiratet und die anfängliche Verliebtheit hat sich im Laufe der Zeit zu einer gewissen Routine entwickelt. Die Schmetterlinge fliegen nicht mehr, der Sex ist weniger geworden, z.T. ganz versiecht, was Rahel am meisten zu stören scheint. Eigentlich wollte das Ehepaar ihren gemeinsamen Urlaub aufgrund der Pandemie in Bayern verbringen, doch der Brand ihrer Ferienunterkunft macht ihnen einen Strich durch die Rechnung.Da kommt der Anruf einer Freundin von Rahels Mutter gerade recht, die ihren erkrankten Mann in der Kur begleiten will und Rahel bittet,auf ihren Hof und die Tiere dort zu achten und sie zu versorgen. Also findet der "Urlaub " in der Uckermark statt und soll für die Ehe eine Prüfung sein, will Rahel weiterhin mit ihrem Mann zusammenleben, oder hat diese Beziehung keine Chance mehr ?

    Obwohl nichts Spektakuläres in diesem Buch geschieht, hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen. Sehr feinsinnig und mit Augenmerk auf Kleinigkeiten, die eine Ehe mürbe machen können, erzählt die Autorin die Geschichte von Rahel und Peter, die sich im Laufe der Jahre entfremdet haben und verschiedene Wege zu gehen scheinen. Gibt es noch eine Chance auf Gemeinsamkeit, findet man wieder zusammen?

    Mir hat der Schreibstil und auch die Beschreibung der Figuren gefallen, die sehr authentisch dargestellt wurden und somit dem Leser, in dem Falle mir, sehr nahe kamen.
    Sicherlich werden ich nach weiteren Büchern dieser Autorin Aussschau halten.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M.M., 02.10.2021

    Als Buch bewertet

    Von Büchern aus dem Diogenes Verlag wurde ich bisher noch nie enttäuscht. Sie hielten noch immer, was sie versprachen. So auch dieser Roman "Der Brand" von Daniela Krien.

    Bücher dieses Verlages erkennt man sofort am Format und auch am Cover. Dieses Taschenformat passt in so gut wie jede Handtasche und kann somit bequem überall hin mitgenommen werden - auf Reisen mit Bahn oder Flugzeug, zum Arzt oder in die Mittagspause usw.

    "Der Brand" würde ich als ein Buch für lebenserfahrene Leser bezeichnen, denn von Romantik ist es weit entfernt. Meist kommt der Roman eher nüchtern daher - vielleicht auch ernüchternd. "Ehen werden im Himmel geschlossen, aber auf Erden gelebt", besagt ein altes deutsches Sprichwort. Genau diese Lebensweisheit vermittelt die Autorin mit ihrem Buch. Trotzdem ist es anrührend zu lesen.

    Vordergründig handelt dieser Roman von einem Ehepaar (Rahel und Peter) das gemeinsam älter geworden ist. Noch nicht richtig alt, aber auch nicht mehr jung. War es am Anfang die junge Liebe die alles schaffte - im Laufe der Jahre haben sie sich dann doch auseinander gelebt. Nicht so sehr, dass eine sofortige Trennung angesagt wäre, doch jeder geht seiner eigenen Wege. Das Verständnis für einander ist ihnen abhanden gekommen. Sie sind nicht unglücklich, doch richtig glücklich sind sie auch nicht mehr. Erzählt wird aus der Sicht von Rahel und sie spricht es auch laut aus - so weiter machen wie bisher geht nicht. Doch der Roman ist viel mehr als nur eine Paarbeziehung, die in die Jahre gekommen ist.

    Tatsächlich packt einen dieser Roman erst dann, wenn man sich voll und ganz darauf einlässt. Erst dann entdeckt man die vielen Nebenthemen und unterschiedlichsten Lebens-Schauplätze. Wie war es, in der ehemaligen DDR aufzuwachsen, sich das Leben einzurichten und plötzlich damit konfrontiert zu werden, dass alles woran man glaubte nicht mehr wahr sein konnte? Mit der Wiedervereinigung änderte sich nicht nur was man verändert haben wollte, sondern der komplette Alltag. Niemand kann neu bei Null anfangen. Jeder nimmt sein altes Leben mit, egal wohin man geht oder wie sich die Welt gerade verändert. Auch für Rahel und Peter.

    Da ist die neuere Erfahrung von Peter mit einer Studentin die ihn verbal attackiert, da er sie nach alt hergebrachter Manier mit "Frau" anspricht, obwohl sie sich geschlechtsneutral sieht und ihren Literaturprofessor für seine Anrede verhöhnt und der Lächerlichkeit an der Uni preisgibt. Die Studentin empfindet ihr Aufbegehren als ihr Recht, für Peter ist diese Reaktion Arroganz und Überheblichkeit. Dabei ist "jung sein" lediglich ein Privileg das sich automatisch mit der Zeit verflüchtigt - keine Leistung wie ein Professor dies von einer Studentin erwartet. Ein Generationenkonflikt.

    Doch Rahel und Peter sind nicht nur ein älter werdendes Ehepaar, nein sie sind auch Eltern einer Tochter und eines Sohnes.

    Einer der Abschnitte der mir besonders gefiel ist die Aussprache mit ihrer Tochter Selma, die aus ihrer Beziehung aussteigen will (Seite 117): "Ihr seid solche.... solche....". "Spiesser?", fragt Peter schmunzelnd und fügt hinzu: "Wir sind deine Eltern , Selma, nicht deine Freunde. Unsere Aufgabe ist es nicht, dir nach dem Mund zu reden, sondern auch mal Dinge anzusprechen, die dir missfallen." Wie wahr! Mütter stellen sich gerne vor, die Freundin ihrer Tochter zu sein. Doch der Status einer Freundin ist ein ganz anderer, als der einer Mutter. Das bringt die Autorin in dieser kurzen Passage klar zum Ausdruck.

    Ein weiterer Satz den ich mir notierte steht auf S. 182: ..." Die Art der Erziehung war Gegenstand heftiger Diskussionen, und manche Verbindung mit allzu lässigen Eltern und ihren schuldlos unsympathisch gewordenen Kindern liess sich nicht aufrechterhalten". Wer kennt sie nicht, die Kinder denen vergessen wurde Grenzen zu setzen und die kein Gespür dafür haben, dass ihre eigenen Bedürfnisse nicht der Mittelpunkt der Welt sind und denen man als Aussenstehender Abneigung entgegen bringt.

    Wahrscheinlich stimmt es nicht in allen Fällen, aber eine gewisse Wahrheit enthält es doch ( S. 224): " Satte Zeiten bringen schwache Kinder hervor". Das Leben zu leben will auch gelernt werden.

    Ein anderer Aspekt dieses Romans ist, wie es sich anfühlt nicht zu wissen, wer der eigene Vater ist, weil die Mutter sich bis zu ihrem Tod darüber ausschweigt. So ergeht es Rahel.

    Dies ist ein vielschichtiger Roman, geschrieben in kurzen prägnanten Sätzen. Keine weitschweifigen Ausführungen. Und trotzdem schafft es die Autorin, ganz viel gelebtes Leben und Gedanken darüber in diesem Buch unter zu bringen.

    Mir gefiel dieser Roman, in dem es keinerlei Längen gibt, sehr gut,

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Petra W., 27.06.2021

    Als Buch bewertet

    Gestern war ein schöner Tag und ich sass auf dem Balkon. Ich wollte das Buch von Daniela Krien anfangen zu lesen. Als die Sonne langsam unterging, schlug ich das Buch zu, weil ich es zu Ende gelesen hatte. Findet Ihr nicht, dass das schon sehr viel über "Der Brand " aussagt?!
    Wir erleben drei Wochen im Leben von Rahel und Peter, die seit beinahe dreissig Jahren verheiratet sind. Nachdem kurzfristig ihr Urlaub ins Wasser fällt, weil das Ferienhaus abgebrannt ist, erhält Rahel den Anruf ihrer alten Freundin Ruth, die sie bittet Haus und Tiere in der Uckermark zu versorgen. Ihr Lebenspartner Victor, den auch Rahel seit ihrer frühen Kindheit kennt, erlitt einen Herzinfarkt und muss zur Reha, bei der Ruth ihn begleiten möchte.
    Nach dieser langen Zeit de Zusammenlebens haben sich Rahel und Peter verloren. Die Zeit auf dem Bauernhof soll zeigen, ob es noch einen gemeinsamen Weg für sie gibt.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bineira, 28.06.2021

    Als Buch bewertet

    Rahel (49, Psychologin) und Peter (55, Literaturprofessor) aus Dresden befinden sich in einer Ehekrise. Helfen soll ein Urlaub auf einer einsamen Almhütte in Bayern. Doch diese brennt vorher ab. Als Rahels Tante sie bittet, ihren Gutshof in der Uckermark samt Tieren für drei Wochen zu versorgen, weil sie mit ihrem schwerkranken Mann zur Reha muss, sagen sie zu.

    Soweit die Rahmenhandlung. Dort hinein packt die Autorin

    - die Ehekrise von Rahel und Peter
    - Rahels schwieriges Verhältnis zu ihrer Tochter Selma und ihre Schuldgefühle, weil sie diese als Baby monatelang bei der tablettenabhängigen Schwiegermutter geparkt hat
    - Selmas frühkindliche Bindungsstörung, ihre Sprunghaftigkeit und ihr Unglücklichsein mit ihrem Leben
    - die ungeklärte Frage, wer Rahels Vater ist
    - Rahels Sohn Simon, der als Gebirgsjäger bei der Bundeswehr Karriere macht
    - einen Shitstorm gegen Peter, weil er eine nicht-binäre Studierende beleidigt haben soll
    - Peters Introvertiertheit, sein Frust im Job und sein nachlassendes sexuelles Verlangen
    - die Frage, ob Rahels Tante ihrem Mann nach dessen Schlaganfall bei der Selbsttötung helfen muss, weil sie es ihm früher versprochen hat
    - den Einfluss der vom Bombenhagel über Dresden traumatisierten Menschen auf die nachfolgenden Generationen
    - Tamara, Rahels Schwester, deren Mann im Messebau tätig und durch die Pandemie schon monatelang ohne Einkommen ist.

    Das waren noch längst nicht alle Probleme, die Daniela Krien auf 270 Seiten gequetscht hat; für meinen Geschmack war es mindestens eins zu viel. Und keines davon wird näher beleuchtet.

    Die handelnden Personen entsprechen ziemlich genau den gängigen Klischees, und die im Protokollstil erzählte, zu konstruiert wirkende Geschichte hat praktisch keinen Spannungsbogen. Das Ende ist…aber ich will nicht spoilern.

    Ich hatte nach der Leseprobe eine ganz andere Erwartung an das Buch, denn die Kernfrage „Was tun, wenn die Liebe älter wird?“ hat durchaus Potential. Dieses wurde hier leider nicht ausgeschöpft.

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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Maria B., 28.06.2021

    Als Buch bewertet

    Genauso spielt das Leben

    Der Brand des ursprünglich vorgesehenen Ferienhauses veranlasst das Ehepaar Rahel und Peter, ihre Pläne zu ändern. Gleichzeitig muss durch einen Krankheitsfall der Bauernhof von Freunden betreut werden. In der ländlichen Einsamkeit sind die beiden auf sich selbst zurückgeworfen und stärker als zuvor mit der Brüchigkeit ihrer Beziehung konfrontiert. Aus dem dreiwöchigen Aufenthalt entsteht auch ein Eintauchen in die Vergangenheit samt der drängend werdenden Frage Rahels: Ist der Erkrankte mein Vater?
    Als Tochter Selma und ihre Kinder auftauchen, zeigt sich eine extreme Tochter-Mutter-Problematik, es geht um Erziehungs- und Liebesfragen. Auch die Zeit nach der Wende, was die mit sich gebracht hat, Nachholbedürfnis und Besitzgier werden zum Thema. Nicht nur das Ferienhaus hat gebrannt, auch die Familiensituation steht in Flammen. Doch der Schluss ist versöhnlich.
    Eigentlich geschieht im Roman nichts Unerwartetes, vieles habe ich selbst ganz ähnlich erlebt. Das Leben geht eben nie glatt, sondern ist gespickt mit Stolpersteinen, Auseinandersetzungen, Generationsproblemen und Fragen. Mich hat nichts überrascht. Alles kommt im Leben ständig vor. Wie anders als unaufgeregt kann man die Situationen beschreiben? Für den Leser tröstlich, dass es anderen auch so ergeht.
    Über die Sympathien bin ich mir nicht sicher. Ganz bestimmt sind sie auf Seiten der Eltern, die sich sehr um ihre Kinder bemüht haben, wenn auch – natürlich – nicht immer mit Erfolg.
    Mir hat der Erzählstil sehr gefallen, das Schildern der Befindlichkeiten, des Auf- und Abschwellens der Emotionen. Für Rahel gibt es nie die rechte Ruhe, um auch nur eine heimliche Zigarette zu rauchen – meisterlich in Worte gekleidet.
    Ich empfehle den Roman all jenen, die mit ähnlichen Eltern- und Partnerschaftsproblemen zu kämpfen haben. Aber auch der jüngeren Generation, um ihre eigenen Eltern besser zu verstehen.

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  • 5 Sterne

    16 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    nicigirl85, 27.07.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Wieviel hält Liebe aus?

    Auf das Erscheinen dieses Romans hatte ich mich so sehr gefreut, doch was bekam ich? So viel mehr als ich erwartet hatte.

    In der Geschichte geht es um ein Ehepaar in ihren 50ern, die schon seit fast 30 Jahren liiert sind. Der Alltag hat sich in das Leben geschlichen und die Leidenschaft verdrängt. Was tun, wenn die Unzufriedenheit immer mehr zunimmt? Aufgeben oder weiter machen?

    Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung, so dass wir nah an allen Figuren dran sind. Dadurch bekommen wir die Gelegenheit von aussen das Pärchen zu betrachten und uns unsere eigenen Gedanken zu deren Situation zu machen. Wie würde man in derselben Situation handeln? Wie die eigenen Kinder beraten?

    Mir hat am Roman vor allem die Figurenkonstellation gefallen, da das Pärchen ähnlich alt meinen Eltern ist und ich mich mit deren Kindern und ihren Problemen identifizieren konnte. Das hatte für mich etwas von: mitten aus dem Leben gegriffen.

    An Rahel gefiel mir, dass sie die Initiative ergreift und etwas im Leben des Paares ändern möchte und die Situation nicht einfach hinnimmt. Immer wieder klopft sie vorsichtig die Gefühlswelt ihres Mannes ab. So etwas können nur die wenigsten, denn den meisten reisst bereits nach kürzester Zeit der Geduldsfaden und sie geben auf. Auch ihre Selbstreflexion bezüglich ihrer Wahrnehmung der eigenen Kinder, fand ich sehr ergreifend.

    An der Figur von Peter fand ich spannend, wie ein Ereignis aus dem Berufsleben eine Beziehung erschüttern und aus der Bahn werfen kann. Ohne Kommunikation und Arbeit wird keine Beziehung Jahrzehnte halten und das finde ich sehr schön, dass der Roman dies aufzeigt.

    Am Schreibstil Daniela Kriens mag ich vor allem, dass er so unaufgeregt ist und dennoch so viel Emotionen transportiert, dass man sich in die Figuren so enorm einfühlen kann.

    Fazit: Ein Roman über das Wunder der Liebe, den ich nur jedem ans Herz legen kann. Für mich ganz klar ein Lesehighlight im Jahr 2021. Spitzenklasse!

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  • 5 Sterne

    10 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristall, 26.07.2021

    Als Buch bewertet

    !ein Lesehighlight!



    Klappentext:

    „Rahel und Peter sind seit fast 30 Jahren verheiratet. Sie sind angekommen in ihrem Leben, sie schätzen und achten einander, haben zwei Kinder grossgezogen. Erst leise und unbemerkt, dann mit einem grossen Knall hat sich die Liebe aus ihrer Ehe verabschiedet. Ein Sommerurlaub soll bergen, was noch zwischen ihnen geblieben ist, und die Frage beantworten, wie und mit wem sie das Leben nach der Mitte verbringen wollen.“



    Daniela Krien zählt für mich mittlerweile zu meinem festen Literatur-Stamm. Ihre Bücher besitzen enorme Kraft, genauso ihr aktuelles Buch „Der Brand“.

    Die feinen, bedeutungschwangeren Details zwischen den Zeilen, ihre detaillierte Verwendung von Metaphern, ihre Beobachtungsgabe lassen diese Geschichte förmlich explodieren.

    In einer Ehe wird man wunderlich, genau wie im Alter. So geht es auch den Hauptprotagonisten im Buch: Familie Wunderlich besteht aus Rahel und Peter, verheiratet und am Rand des ehelichen Verfalls, da die Infragestellung dieser nun präsent ist. Krien legt gekonnt Doppeldeutigkeiten und ich liebe diese zu entschlüsseln! Wer hier aufmerksam liest, bekommt ein echtes Buch-Highlight! Die Reise in den „vermeintlichen“ Urlaub (das hüten eines Hauses von Freunden in der Uckermark) soll nun die Wahrheit ans Licht bringen bzw. den beiden die Möglichkeit geben, über ihre „Probleme“ zu sprechen, jeder soll sich Luft machen, es knallhart herausbrüllen….Krien versucht ihre Protagonisten in eine Richtung zu stupsen und bringt dem Leser gewollt ungewollt einen gewissen Spannungsbogen. Diese Geschichte ist keine reine Beziehungskiste sondern zeigt tiefgründig und emotional, wie verletzlich und gebrechlich die Liebe, die Ehe und das Leben ist. Man beendet diese wahrlich bewegende und bedrückende Geschichte und bekommt Gedanken was die eigene Ehe betrifft…Ja, wir werden in einer Ehe wunderlicher, aus einem Schwelbrand kann ein grosser Brand entstehen und alles zerstören was man mühevoll aufgebaut hat - Will man das? „Ehe“ bedeutet grosse Anstrengung und Führung beider Ehepartner und Daniela Krien macht dies hier in jedem Satz deutlich. Ihre Wortwahl könnte besser nicht sein - klar, deutlich, treffsicher und auch elegant führt sie den Leser hier durch eine Krise der heftigen Art. Krien hat ein extrem feines psychologisches Gespür und verpackt dies mit perfekten Worten!

    Ich vergebe 5 von 5 Sterne, aber fest steht, diese Ansicht hätte weitaus mehr verdient!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hennie, 10.09.2021

    Als Buch bewertet

    Auszeit für drei Wochen
    Der Brand eines Ferienhauses ist der titelgebende Auslöser für die Auseinandersetzung eines Ehepaares mit dem Zustand ihrer fast 30jährigen Ehe. Rahel und Peter wollten wegen Corona im Inland bleiben, mieteten eine Hütte in den Ammergauer Alpen. Das Domizil brennt ab. Ein weiterer trauriger Zufall bietet ihnen die Möglichkeit sich in Dorotheenfelde in der Uckermark, um Haus und Hof des befreundeten älteren Paares Ruth und Victor zu kümmern. Ruth begleitet ihren Mann nach einem Schlaganfall in die Reha an die Ostsee. Arbeitsteilig versorgen Peter und Rahel die Tiere, das Haus und den Garten. Die drei Wochen nutzen sie, um sich über ihre Beziehung Klarheit zu verschaffen...

    Daniela Krien spricht hier, um Fontane zu zitieren "ein weites Feld" an. Neben der Partnerschafts- und Elternproblematik als Hauptthematik, die allein schon schwierige, komplexe, umfassende Themen sind, wird aktuelles Zeitgeschehen eingebaut in die Handlung u. a. Corona, Gendern. Die zeitliche Einordnung des Romans erfolgt durch diese Geschehnisse.

    Der Schreibstil von Daniela Krien gefällt mir gut. Sie konzentriert sich auf das Wesentliche und lässt vieles zwischen den Zeilen "durchblitzen“. Nichts ist trivial! Es wird in den wenigen Seiten eine Menge zur Sprache gebracht. Der gefühlte Inhalt des Buches kam mir sehr viel mehr vor. Meine Gedanken gingen auch des Öfteren spazieren. Für mich hatte der ganze Roman etwas Selbsterklärendes. Allerdings blicke ich aus langjähriger Ehe- und Lebenserfahrung auf das Gelesene, bin ebenfalls im Osten Deutschlands sozialisiert. In ruhiger, unaufgeregter Erzählweise erfolgt die idyllische Beschreibung der Umgebung, Peters Umgang mit den Tieren, die Darstellung der Gegebenheiten in Haus und Garten. Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden realistisch in beeindruckender Weise dargestellt. Mit guter Beobachtungsgabe verfolgt die Autorin drei Wochen lang das Leben von Rahel (49 Jahre alt, Psychologin) und Peter (55 Jahre alt, Literaturprofessor) in der wunderbaren, sommerlich leichten Atmosphäre der uckermärkischen Landschaft. Es ist eine subjektive Geschichte, da sie aus der Sicht Rahels definiert wird. Über die Art und Weise der Bewältigung der Auszeit des Ehepaars erfährt der/die Lesende in der Hauptsache von ihr. Peter erscheint in ihrer Beschreibung und in den Dialogen. Er ist sehr ruhig, feinsinnig und in sich gekehrt, während sie recht pragmatisch daherkommt, oft für ihn mit Entscheidungen trifft. Es gibt zu viele Missverständnisse, viel Schweigen, nur kurze Gespräche und damit Unausgesprochenes, was dringend einer Erklärung bedarf. Erst als auch die gemeinsame Tochter Selma mit ihren Kindern auf dem Hof eintrifft, beginnen sie sich aktiv mit deren und bald darauf auch mit ihren eigenen Problemen auseinanderzusetzen.

    Es „brennt" an allen Ecken und Enden...

    Einige Sätze, die ich gut fand:
    S. 105 Peter: „...Gefühle verändern sich. Unsere Gefühle haben sich auch verändert.“
    S. 174 „Manchmal ist das wohl nicht zu verhindern, dass zwei Menschen nicht mehr im Gleichschritt gehen.“
    S. 229 Peter zu Rahel: „Du passt ins Leben, ... Du bist mit einer solchen Selbstverständlichkeit in der Welt, ...“

    Das Ende des Buches stimmt mich optimistisch, dass Rahel und Peter ihren Weg weiter gemeinsam gehen und auch noch die goldene Hochzeit miteinander erleben.


    Fazit:
    „Der Brand“ ist eine detail- und facettenreiche, dichte Erzählung, die mich zum Nachdenken anregte und für mich ein Lesehighlight 2021 darstellt.

    Eine anspruchsvolle Geschichte, die mich gut unterhalten hat! Ich vergebe gern meine Lese- und Kaufempfehlung und fünf von fünf Sternen!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    hiclaire, 24.08.2021

    aktualisiert am 24.08.2021

    Als Buch bewertet

    „Der Brand“ ist mein zweiter Roman von Daniela Krien und er hat mir richtig gut gefallen, besser noch als „Die Liebe im Ernstfall“. In Schreib- und Erzählstil sind sich die beiden durchaus ähnlich, mit ihren etwas spröden Figuren, denen nicht unbedingt gleich mein Herz zufliegt. Doch wie sie das Thema Ehe und Familie hier angeht und aufbereitet, ist noch etwas mehr nach meinem Geschmack gewesen.

    Als das geplante Urlaubsziel von Rahel und Peter durch einen Brand ausfällt, fahren sie stattdessen in die Uckermark um Ruths Tante in einer Notsituation beizustehen und deren einsam und idyllisch gelegenen Bauernhof für eine Weile zu versorgen. Der Zustand ihrer Ehe wird in dieser Szene, gleich nach ihrer Ankunft ziemlich genau beschrieben. Ruth weist sie kurz ein und meint:“ Am besten schlaft ihr dort, im Nordostzimmer. Es ist schön kühl darin. Oder aber…(sie zeigt in die entgegengesetzte Richtung)…ihr nehmt das Zimmer da hinten. Südwest, von dort sieht man den See zwischen den Bäumen durchschimmern…Ohne sich anzusehen, gehen sie auseinander – Peter nach Nordost, Rahel nach Südwest. Sie schliessen ihre Türen leise. “ Ohne viele Worte weiss man, was Sache ist. In meinen Augen ist das eine schriftstellerische Kunst, die nicht jeder beherrscht (oder vielleicht auch gar nicht beherrschen will *g*, aber ich bin damit stets zu begeistern).

    Den unaufgeregten Schreibstil, unkompliziert, aber flüssig und elegant finde ich angenehm, die Stimmung in der Ehe und die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern subtil und einfühlsam eingefangen, sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit. Denn wie sie heute miteinander umgehen, wird zumindest teilweise auch durch den Einfluss von Eltern und Grosseltern bestimmt, das schimmert immer wieder durch, ohne dass es explizit ausgesprochen wird. Aber eben das ist einer der Gründe, warum mir die Geschichte so gut gefallen hat, vieles schwingt zwischen den Zeilen mit, der Leser darf mitdenken und –fühlen und spekulieren, nicht alles wird in allen Einzelheiten ausgeführt.

    Es ist eine ruhige Geschichte ohne grosse Höhen und Tiefen, die mich trotzdem von Beginn an gefesselt hat. Ich war fasziniert, wie nach und nach immer mehr Facetten und Hintergründe der Figuren zu Tage getreten sind und gespannt, wie und wohin sich die teils schwierigen Beziehungen, und zwar nicht nur die zwischen Peter und Rahel, entwickeln würden. Ausserdem sind mir hier viele Gedanken begegnet, die ich selbst schon gedacht habe, und viele kluge Sätze, die ich als bereichernd empfand.

    Wie zu Anfang erwähnt, sind die Figuren nicht unbedingt herzerwärmend liebenswert, aber gerade das macht sie in meinen Augen authentisch und interessant. So konnte ich z.B. Rahels Standpunkte und Empfindungen manchmal absolut nachvollziehen, dann aber auch wieder nur befremdet den Kopf schütteln.

    Einfach schön waren auch die Beschreibungen der Örtlichkeiten in und um Dorotheenfelde, ein Beispiel:“ …Rahel streift durchs Haus. Seit mehr als hundertfünfzig Jahren steht es hier, wie ein Organismus mit eigenen Gesetzen nimmt es immer wieder neue Menschen auf, umhüllt sie, verleibt sie sich ein, durchdringt sie, wirkt erst in ihnen und schliesslich durch sie.“ Besondere Freude haben mir die tierischen Bewohner des Hofes bereitet, mit ihnen kam oft ein leichter, humorvoller Ton in die Geschichte.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dj79, 25.08.2021

    Als Buch bewertet

    Urlaub mit Hindernissen
    Nachdem ich bereits „Die Liebe im Ernstfall“ und „Muldental“ von Daniela Krien mit Freude gelesen hatte, wollte ich mir natürlich ihren neuen Roman nicht entgehen lassen. Er gewährt uns einen kurzen Einblick in die Ehe von Rahel und Peter, ihre Beziehung in der Krise. Ist eine Trennung vermeidbar? Wie viel Gemeinsamkeit ist noch vorhanden? In dieser Situation steht ein gemeinsamer Urlaub an, der eigentlich in einer einsamen Hütte in Oberbayern stattfinden sollte, die beiden nun aber nach Dorotheenfelde in die Uckermark führt.

    In diesem schönen Setting, einer Mischung aus Bauernhofatmosphäre und Haus am See haben Rahel und Peter zunächst Schwierigkeiten, überhaupt ins Gespräch zu kommen. Auch das Sehen des Anderen bereitet ihnen Probleme. Jeder ist einsam nur bei sich und hängt an den Fehlern des Gegenüber fest. Das Positive, das Verbindende hat gar keine Chance wahrgenommen zu werden. Jeder Ansatz eines Gespräches wird beleidigt abgeblockt. Erst als die Tochter, Selma, mit ihren Problemen bei den Eltern aufschlägt, entstehen erste Impulse einer Annäherung.

    Daniela Krien erzählt geradeaus, was passiert, wie die Partner aufeinander reagieren. Sie zeichnet ein klares Bild von der Umgebung und den Hofbewohnern, die sich direkt vor dem inneren Auge erheben. Es fühlt sich an, als würde man selbst vor Ort sein und die Szenerie live beobachten. Die Autorin wählt ihre Worte zart und einfühlsam. Ich liess mich von ihrer einnehmenden literarischen Welle mitreissen und davontragen, bis ich vom offenen Ende an den Strand gespült wurde. Ich mochte diese Unabgeschlossenheit sehr, weil man so das weitere Geschehen in verschiedene Richtungen weiterdenken kann. Zudem erhält die Geschichte dadurch zusätzliche Authentizität. Schliesslich ist im wahren Leben eine kriselnde Beziehung auch nicht innerhalb eines Urlaubs repariert.

    Gefallen hat mir darüber hinaus die Zeichnung der Charaktere. Jeder Charakter hatte seine Ecken und Kanten, weder Rahel noch Peter waren mir durchgehend sympathisch oder unsympathisch. Gleichzeitig konnte ich mich in beide gut hineinfühlen. Schön war auch, dass Rahel eher als Macher und Peter als Denker angelegt waren. Dadurch kommt es zu typischen Konstellationen, die hier allerdings aus traditioneller Betrachtungsweise mit umgekehrter Rollenverteilung daherkommen. Lediglich die in den Urlaub hineinplatzende Selma mit ihrem selbstverursachten, unendlichen Leid hat eine eher ablehnende Haltung meinerseits ihr gegenüber provoziert.

    Summa Summarum ein schöner eingängiger Roman, der frei von Kitsch gut lesbar das Zusammenleben nach den Kindern betrachtet. Ich mochte die Geschichte sehr und empfehle sie daher gern weiter.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gabriele K., 16.11.2021

    Als Buch bewertet

    Mir hat schon das Cover sehr gut gefallen. Ja , es ist "typisch Diogenes", aber das ist für mich auch schön.

    Mit dem Orange assoziiert man einen Brand, aber auch eine herbstliche Landschaftsstimmung, Sonne, buntes Laub. Die Pferde bekommen ja, wenn man dann mitten im Buch ist, nochmal eine ganz eigene Bedeutung.

    Ich hatte von Daniela Krien vor Jahren "Irgendwann werden wir uns alles erzählen" gelesen und fand es ehrlich gesagt, eher mühsam. Konnte den grossen Hype um dieses Buch gar nicht verstehen.

    "Muldental" habe ich dann auch ausgelassen.

    Total begeistert war ich dann von "Die Liebe im Ernstfall". Habe zuerst das Buch verschlungen und mir dann in meiner Begeisterung sogar noch das Hörbuch gekauft, was ich von den Sprecherinnen her SUPER umgesetzt fand. Mit Freude habe ich jetzt gelesen, dass es auch verfilmt werden soll. Wobei das dann sicher wieder ganz anders ist.

    "Der Brand" habe ich auf einen Rutsch bis zur Hälfte gelesen und war schnell völlig gefangen. Daniela Krien versteht es sehr gut, das Innenleben ihrer Personen zu schildern. Insbesondere Rahel konnte ich sehr gut nachempfinden, ihre Verzweiflung ob Peters Distanz, Selmas Anders-Sein und scheinbarem Lebenschaos. Gleichzeitig die Versuche, bei sich selbst zu bleiben, mit ihrem eigenen Zimmer, Yoga, Spaziergängen, dem Kochen von leckerem Essen - ich konnte jede Minute bei ihr sein und sie verstehen, auch wenn ich es wahrscheinlich anders machen würde. Oder auch nicht.

    Die Vaterfrage war sehr spannend.

    Peter blieb für mich anfänglich etwas grau und düster in seiner Distanziertheit, lediglich seine heitere Ruhe im Umgang mit den "unerzogenen" Kids und mit seinen eigenen Kindern setzte farbige Lichtpunkte.

    Auch der letzte Teil des Buches hat mich nicht enttäuscht. Es gab noch einige „dramatische“ Entwicklungen, um Viktor, die einohrige Katze, Selma, kleine, aber deutliche Annäherungen zwischen Rahel und Peter. Über allem schwebte Melancholie, aber auch ein heller, kaum zu greifender Streifen Hoffnung.

    Ich liebe die Klarheit der Sprache von Daniela Krien, die feinen, oft melancholischen Beschreibungen von Stimmungen, Menschen, zarte Grautöne statt Schwarz-Weiss-Malerei oder kitschigem Rosarot. Wunderschön die Landschaftsbeschreibungen!

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  • 5 Sterne

    holdesschaf, 27.10.2021

    aktualisiert am 27.10.2021

    Als Buch bewertet

    Aufgeben oder weitermachen?
    Rahel und Peter sind seit fast 25 Jahren verheiratet, haben den Zenit des Lebens schon etwas überschritten, die Kinder sind aus dem Haus. Eigentlich haben sie es sich schön eingerichtet, ihr Dasein. Doch seit einiger Zeit sind sie sich nicht mehr so nah, wie Rahel es sich wünschen würde. Steht ihre Ehe kurz vor dem Aus? Zu allem Überfluss brennt die gebuchte Alpenhütte für den präzise durchgeplanten Urlaub ab. Stattdessen geht es, weil eine Freundin Hilfe braucht, auf einen kleinen Hof in der Uckermarck. Drei Wochen lang nur Peter, Rahel und die Distanz zwischen ihnen.

    Daniela Kriens Roman ist kein Spannungs- oder Liebesroman im engsten Sinne. Trotzdem zog es mich schon nach kurzer Zeit vollkommen in das Leben und die Ehe der beiden Protagonisten hinein. Aus der Sicht der doch recht lebenslustigen Psychologin Rahel erfahren wir so einiges, was in der Ehe bisher passiert ist. Oft geht es auch um die Arbeit von Peter, der als Uniprofessor sehr belesen ist und eher der ruhige Typ. Man merkt, dass die Prioriäten bei beiden in der Ehe etwas anders liegen. Dennoch hat man das Gefühl, die beiden verstehen sich und kennen sich in- und auswendig.

    Aber es geht nicht nur um die Ehe der beiden, es geht auch um die Familie: ihre Eltern, ihre gemeinsamen Kinder und die Enkelkinder. Es geht darum, was der Mensch braucht, um sich wohlzufühlen, darum, mit der Veränderung und der Zukunft umzugehen, um die heutige Generation, um Treue, auch Sterben ist ein Thema. Daniela Krien hat meiner Meinung nach gut beobachtet und analysiert, denn was sie schreibt ist sehr realistisch und trifft in vielen auch kleinen Facetten genau ins Schwarze. Alles wirkt so alltäglich und realistisch, dass man sich irgendwo wiederfindet. Und dabei sind es die ruhigen Töne, die sie anschlägt, die mir persönlich das Gefühl gegeben haben, ich könnte eine ihrer Figuren sein. Das hat mich sehr fasziniert. Zudem nehme ich die Erkenntnis mit, dass es im Leben einfach so ist, dass manches gut ausgeht und anderes eben nicht. Manchmal haben wir Einfluss darauf und manchmal nicht. Trotzdem sollte man das Beste daraus machen.

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  • 5 Sterne

    Michael B., 09.08.2021

    Als Buch bewertet

    Beeindruckend!
    "Der Brand" von Daniela Krien hinterlässt mich tief beeindruckt; die Handlung startet zunächst recht leicht und unspektakulär, aber dann... Drei Wochen Ersatz-Urlaub für Rahel und Peter auf dem Hof einer Freundin von Rahels Mutter in der Uckermark, weil das ursprünglich gebuchte Urlaubsdomizil in Bayern abgebrannt ist- die beiden sind fast dreissig Jahre miteinander verheiratet, grossgeworden in der ehemaligen DDR, er Universitätsprofessor, sie Psychotherapeutin mit eigener Praxis; zusammen haben sie zwei Kinder, die unterschiedlicher nicht sein könnten, Samuel mit Karriere bei der Bundeswehr und Selma, eher orientierungslos, verpartnert und ausgestattet mit zwei wild-verwöhnten kleinen Söhnen. Die drei Wochen enden auf der Heimfahrt mit einer melancholischen Reminiszenz an die Vergangenheit - das gealterte Paar hört im Auto einen Lieblings-Song des alten DDR-Barden Gundermann. Und in den drei Wochen zwischendurch ist viel passiert: Die Bilanz der in die Jahre gekommenen und entfremdeten Beziehung; dabei Rahel noch ein wenig sehnsüchtig, ihr Mann Peter in sich selbst zurückgezogen, das Leben am liebsten nur noch mit seinen Büchern teilend ("Für ihn ist Literatur wie ein lebendiges Gegenüber. Manchmal sogar lebendiger als das, was sich vor seinen Augen abspielt. Und im Gegensatz zu Menschen ist sie ihm unentbehrlich." Tochter und Enkel kommen zu Besuch, es wird lebendig aber unruhig auf dem Lande; die unterschiedlichen Lebensentwürfe der Generationen prallen aufeinander. Rahel ist der Lösung ihrer Vaterfrage auf der Spur. Und so ganz beiläufig gelingt es Daniela Krien, ein Bild unserer Zeit zu zeichnen - zumindest aus der Perspektive der intellektuell privilegierten Minderheit, die in die Jahre gekommen und ein wenig wertekonservativ geworden ist. Und es entsteht ein 'Beziehungs-Brand' in der Familie und im Paar, der gewohnte Alltag kann nicht mehr hinwegtäuschen, gilt es doch, sich in neuer Umgebung neu zu finden. Habe lange nicht mehr einen derart treffsicher-entlarvenden und gleichwohl leichtgängigen Roman gelesen!

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  • 5 Sterne

    Winterzauber, 22.09.2021

    Als Buch bewertet

    Peter und Rahel sind schon sehr lange verheiratet, fast 30 Jahre. Der gemeinsame Urlaub droht ins Wasser zu fallen, da das gebuchte Ferienhaus in Bayern abbrennt.

    Ruth, die langjährige Freundin von Rahels Mutter bittet sie dann um Hilfe, sie möchte ihrem schwerkranken Mann in der Reha beistehen und braucht jemanden der sich um Haus, Garten und Tiere kümmert. Also entschliessen sie sich ihren Urlaub in der Uckermark zu verbringen.

    Dieser Urlaub bringt ans Licht, wo die Beziehung steht, wie viel Liebe ist noch da, was erwartet man jeweils von einander.

    Der Schreibstil ist total schön, leise und einfühlsam beschreibt die Autorin die tiefsten und auch die geheimsten Gedanken der Protagonisten. Am Anfang der Geschichte könnte man auf den Gedanken kommen, dass die Story eher unspektakulär und langweilig ist, aber weit gefehlt, jeder findet sich zumindest zeitweise in den Beschreibungen wieder. Ein bisschen Schwung, aber auch eine Störung der Idylle bringt die Tochter Selma mit ihren beiden kleinen Söhnen in die Story. Sehr viele kluge schon fast philosophische Gedanken haben mir sehr gut gefallen.

    Satte Zeiten bringen schwache Menschen hervor.
    Wer alles bekommt und nichts daraus macht, darf nicht mit Verständnis rechnen.
    Galten zu Anfang von Rahels Berufszeit ein paar Wochen Schwermut durchaus als normal, als vorübergehender Durchhänger, fallen sie jetzt unter die affektiven Störungen Nr. F32 usw. die verschiedenen Ausprägungen der Depressionen. Wessen Symptome länger als zwei Wochen anhalten, der darf als krank eingeschätzt werden. Manchmal fragt sie sich, ob die ganze Psychologie nicht ein riesiger Irrtum ist, eine zeitgeistgemässe Bewertung gewöhnlicher Seelenzustände. Eine permanente Überinterpretation. Angeblich ist ein Viertel aller Kinder psychisch auffällig. Sollte das stimmen, schlittern sie alle zusammen in eine gesellschaftliche Katastrophe hinein.

    Dieses Buch endet genau wie es begonnen hat, leise und ohne grossen Knall, aber mit viel Gefühl. Ich habe es gern gelesen und kann es sehr weiter empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Sonja K., 03.08.2021

    Als Buch bewertet

    Drei Wochen Sommerurlaub auf einem abseits gelegenen alten Hof in der Uckermark mit ein paar Tieren und einem See in der Nähe. Eigentlich war etwas anderes geplant, aber hier werden sie gebraucht und das ursprüngliche Ziel fiel den Flammen zum Opfer. Für Peter und Rahel, die fast dreissig Jahre verheiratet sind, die beide noch mitten im Leben stehen mit 49 und 55 Jahren, bedeutet diese Auszeit auch, sich klar zu werden, wo sie miteinander stehen und was sie noch für Wünsche an ihre Beziehung knüpfen und ob diese noch zu retten ist. Peter ist beruflich auf dem Abstellgleis, für Rahel haben sich die häuslichen Bedingungen geändert, die beiden Kinder sind aus dem Haus, gehen ihre eigenen, ganz anderen Wege. Für Rahel, selbst Psychologin, aus deren Sicht erzählt wird, wird es eine Reise, in der sie zudem auch ihre eigene Vergangenheit und die Beziehung zu ihrer Mutter, ihren Kindern und zu Viktor und Ruth (denen der Hof gehört) analysiert.

    Der Roman erzählt von jedem Tag des Urlaubs, von ganz alltäglichen Situationen, von Gedankenspielen, Erinnerungen, familären Beziehungen, Unterhaltungen, Ereignissen. Eigentlich ganz unspektakulär, dennoch, die Handlung ist verflochten, eins greift zum anderen. Man bekommt ein Gespür für die Hauptfigur Rahel, ihr Leben und ihre Probleme. Aber auch für die anderen Darsteller, die hier im Roman auftauchen. Die Protagonisten wachsen ans Herz, man versteht, man hofft, man fühlt. Die Atmosphäre passt zu den Sommertagen, die Pandemie wird mitverarbeitet und trotz aller Schwere der zwischenmenschlichen Probleme, sind es die alltäglichen Tätigkeiten und die sommerlichen Tage, die Auszeiten am Badesee, die allem auch wieder eine leichtere Note verleihen.

    All dies wird in nur knapp 270 Seiten erzählt. Doch jeder Satz sitzt, passt, weckt Gefühle, Verständnis oder treibt das Gedankenkarussell an. Die Figuren entfalten sich, entwickeln sich und lassen einen auch nach dem Zuklappen nicht los, sie scheinen so real, so lebendig, atmosphärisch und mit Tiefgang. Für mich ganz grosse Erzählkunst!

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  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 16.08.2021

    Als Buch bewertet

    Da ich von Daniela Krien bereits ein weiteres Buch kannte, war ich sehr gespannt auf ihr neustes Werk! Wir lernen die Protagonisten Rahel und Peter kennen, beide haben die Lebensmitte bereits überschritten, gut situierte Akademiker, er Dozent für Literatur an der Universität, sie Psychologin mit eigener Praxis. Die beiden sind seit mehreren Jahrzehnten verheiratet, beide in der ehemaligen DDR sozialisiert, haben eine gemeinsame erwachsene Tochter, Selma, die in den ersten Lebensjahren grösstenteils bei der Grossmutter aufwuchs, da sich die Eltern beruflich verwirklichen wollten. Nachdem sich die ursprünglich geplante Sommerurlaubsreise der beiden zerschlägt, kümmern sie sich um einen abgelegenen Hof im Landkreis Uckermark von Freunden, von denen der Mann einen Schlaganfall erlitt. Hier in der Einsamkeit Brandenburgs treten die Probleme des Paares, das sich an unterschiedlichen Entwicklungsstadien innerhalb ihrer in die Jahre gekommenen Ehe sieht, vollends und mehr als offensichtlich zu Tage. Über den Umgang damit herrscht keinerlei Einigkeit, es gibt Konflikte, und auch der Besuch der Tochter Selma samt Enkeln, deren Verhältinis zu den Eltern auch nicht unkompliziert ist, macht die Situation nicht unbedingt einfacher! Daniela Krien schildert uns all das mit einem flüssigen, angenehmen, leisen, unaufdringlichen und doch gewaltigen und sogartigen Schreibstil, der mich von der ersten Seite an faszinierte, ja geradezu in die Geschichte hinein zog! Die Charaktere sind auf eine unaufgeregte Art und Weise derart authentisch geschildert, dass man sie direkt vor sich sieht. Dies gilt nicht nur für Personen, sondern auch für die Landschaft, die Atmosphäre dieser Sozialstudie einerseits und Familien- und Urlaubsgeschichte für gehobene Ansprüche andererseits. Ganz grosses Kino, wie ich finde! Dieses Buch hat für mich Potential zum Highlight, danke für grandiose anspruchsvolle Leseunterhaltung, von mir eine absolute und unbedingte Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Angelika T., 29.06.2021

    Als Buch bewertet

    Die Freude auf den kurz bevorstehenden Urlaub auf einer einsamen Hütte im Allgäu wird dem langjährigen Ehepaar Rahel und Peter blitzartig verdorben: Das mit Liebe ausgewählte Domizil brennt vollständig ab.
    Wenig später erreicht Rahel ein Anruf aus der Uckermark. Ruth, beste und unverbrüchliche Freundin ihrer Mutter, sowie herzensnahe Bezugsperson ihrer eigenen Kindheit, bittet um Hilfe. Und Rahel sagt zu, ohne Peter zufragen: Urlaub auf einem zerfallenden Bauernhof, Garten- und Tierpflege... kann das gut gehen?
    Daniela Krien erzählt eine leise, ja fast melancholische Geschichte über ein Ehepaar, das aufeinander eingespielt, „funktioniert“. Mit sanften Tönen erhält man Einblick in Gefühle, Erinnerungen und Erwartungen, die Rahel immer wieder in Zweifel stürzen, obwohl sowohl sie als auch Peter sich mit der Situation auf dem Hof besser zurecht finden, als erwartet. Besonders Peter bewahrt einen kühlen Kopf, lebt auf, und geht aus sich heraus.
    Die Autorin kann sehr ergreifend schreiben, absolut realitätsnah, mit zauberhaften, sehr detaillierten und farbigen Beschreibungen, die die Szenerien vor dem inneren Auge entstehen lassen. Dazu gibt es viele Gefühle ohne Abdriften in Kitsch. Man kann die Situationen, den Schmerz, die Freude, und auch die aufkommende zarte Zuversicht absolut gut nachempfinden. Und der Besuch der Kinder, insbesondere der Tochter, sorgt für so manche Momente des Wiedererkennens, des Mitgefühls und besondere humorige Momente!
    Ich denke, es ist ein wunderbar lesenswertes Buch für Menschen, die sich vielleicht in ähnlichen Situationen und/oder der Mitte des Lebens befinden. Es bereitet Freude beim Lesen und verbreitet eine warme Innigkeit und Zuversicht, wie sie langjährige Ehepaare wohl empfinden mögen. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, und welches, würde der Klappentext es nicht vorwegnehmen, sogar sehr spannend wäre! Meine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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