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  • 5 Sterne

    9 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    erul, 14.06.2023

    Als Buch bewertet

    Gotthard-Tunnel – sehr spannend und mitreissend

    Das Cover ist schlicht und hat mich dennoch zusammen mit dem Klappentext angesprochen.

    Von Karin Seemayer habe ich bisher noch kein Buch gelesen. Ihr Schreibstil gefällt mir ausgesprochen gut, ist sehr flüssig, spannend und bildhaft. Der Erzählstil ist kurzweilig und gut zu lesen. Die Personen beschreibt sie gut, sie kamen authentisch rüber.

    Der Vater von Helene hat in Göschenen/Schweiz einen Fuhrhalterhof. Die Fahrten mit den Pferden über den Gotthardpass sind häufig gefährlich. Oft begleitet Helene ihren Vater. Als der Plan zum Bau des Gotthard-Tunnels bekannt wird, sehen sich die Fuhrhalter um ihre Existenz bedroht und möchten den Tunnel verhindern. Im Jahre 1872 beginnt der Bau des Tunnels. Nun kommen viele italienische Bergarbeiter, die in dem Ort angefeindet werden.

    Der Mineur Piero kommt auch aus Italien und findet schliesslich ein Zimmer auf dem Hof von Helenes Eltern. Helene verliebt sich in Piero.

    Der Roman hat mich von Beginn an gefesselt. Die Liebesgeschichte um Helene und Piero ist wunderbar verwoben mit der Gotthard-Geschichte. Man kann auch viel über den Bau und den Historischen Hintergrund des Gotthard-Tunnels erfahren. Der 17 km lange Tunnel wurde von 1872 bis 1880 erbaut. Sehr viele Arbeiter mussten unter schwersten Arbeitsbedingungen ihr Leben lassen. Tolle Recherche.

    Von mir eine Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 15.06.2023

    Als Buch bewertet

    Ein gewagter Tunnelbau und eine verbotene Liebe


    Meine Meinung zur Autorin und dem Buch
    Karin Seemayer hat mit diesem Roman ein grossartiges Buch über den Tunnelbau des Gotthardtunnel geschaffen. Man merkt beim Lesen wieviel Herzblut und akribische Recherche in das Buch eingeflossen sind. Wenn auch einige Figuren fiktiv sind , tut es dem ganzen kein Abbruch.
    Es war schon eine ungeheures Bauvorhaben, einen Tunnel damals durch das Gotthartmassiv zu treiben im Jahre 1872 , 8 Jahre dauerte es. Es waren damals grauenhafte Arbeitsbedingungen, die wir uns heute garnicht mehr vorstellen können. Es gab viele Tode und verletzte, auch die Behausungen waren einfach. Sie hat diesen Menschen die am Bau beteiligt waren damit ein Denkmal gesetzt. Ich fuhr damals 1960 mit meinen Eltern zum ersten Mal über den Pass, er hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, klar, kraftvoll und Bildhaft. Die Spannung war sehr hoch ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert und gelitten. Sie erzählt es aus der Sicht von Helene und ihrer grossen verbotenen Liebe dem Minuer Piero.

    Helene und ihre Familie leben in Göschenen, einem Bergdorf. Von klein auf begleitet sie ihren Vater dem Fuhrunternehmer Hegerer auf seinen Fahrten. Alles war so idyllisch und Ruhig, bis Favre auftaucht. Er will einen Tunnel durch das Gotthardmassiv bauen. Das die Fuhrunternehmen um ihre Existenz bangen, konnte ich mir zu gut vorstellen. Das Dorf steht Kopf, aus Freunden werden Feinde. Die Familie Hegerer findet sich damit ab, es bedeutet auch Fortschritt, für die Region. Nach langen Ringen will Hegerer für Favare , die Waren transportieren für den Tunnelbau. Es war spannend und aufregend wie von beiden Seiten in den Tunnel gebohrt und gesprengt wurde. Eine kleine Stadt mit Unterkünften entsteht für die Arbeiter und ihre Familien die Nachkommen. Auch Minuer Piero ein Italiener, bekommt Arbeit dort, er sucht eine Unterkunft zum schlafen, alles ist belegt oder unbezahlbar. So landet es schliesslich auf dem Hof wo Helene Hegerer und ihre Familie leben. Man vermietet ihm schliesslich ein Zimmer. Helene hat sich in Piero verliebt, aber ihren Eltern für ihre Eltern ist so ein Italienischer Gastarbeiter als Schwiegersohn tabu. Es passiert sehr viel in diesen Jahren, das einem ganz schön mitnimmt. Können aus Helene und Pirero vielleicht am Ende doch ein Paar werden, oder stellen die Eltern sich dagegen?

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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sommerlese, 12.06.2023

    Als Buch bewertet

    Ein lesenswerter Histo-Roman mit Liebesgeschichte
    "Bergleuchten" heisst Karin Seemayers historischer Roman, der bei atb erscheint.

    Göschenen, 1872: Helenes Vater transportiert als Fuhrhalter Waren mit Pferdefuhrwerken über den Gotthard, seine Tochter begleitet ihn häufig. Doch dann soll der Gotthard Tunnel gebaut werden, die Fuhrhalter fürchten um ihre Existenz und feinden die Bergleute an, die überwiegend aus Italien zum Arbeiten angeheuert werden. Sie brauchen Unterkünfte und Helenes Familie vermietet ein Zimmer an Piero, in den sich Helene verliebt. Doch diese Liebe hat keine Zukunft, denn Helenes Vater duldet diese Verbindung nicht. Die Arbeiten im Berg unter gefährlichen Bedingungen fordern den Mineuren alle Kraft ab und es kommt zu tragischen Unfällen und einigen Toten, auch Helene bangt mehrfach um Pieros Leben.

    Karin Seemayer ist es wunderbar stimmungsvoll gelungen, die Arbeiten rund um den epischen Bau des Gotthard-Tunnels mit einer bitter-süssen Liebesgeschichte zu verbinden und das damalige Zeitgeschehen und die Probleme im Berg und im Dorf atmosphärisch darzustellen. Ganze 17 Kilometer Berg mussten über einen Zeitraum von acht Jahren für den Gotthard-Tunnel durch den Berg gebohrt werden, es war ein länderverbindendes, historisches Ereignis, dem die Einheimischen nicht unbedingt positiv gegenüber standen. Sie fürchteten sich vor dem Verlust ihrer Fuhrhaltereien und die grosse Menge an zugezogenen Italienern waren in den betroffenen Dörfern auch eine ungewohnte Situation, die eine Art Fremdenfeindlichkeit entstehen liess.

    Vor diesem historisch interessanten Bauvorhaben erzählt die Autorin die spannende Liebesgeschichte zwischen Helene und Piero und lässt die gesellschaftlichen Hürden deutlich werden, die dem Paar im Weg stehen. Diese Liebe wird zu keinem Zeitpunkt kitschig erzählt und es bleibt bis zum Ende spannend, wie diese Liebe verlaufen wird. Denn die Dorfbewohner verachten die Frauen, die Kontakt zu den Italienern haben und Helene weiss, dass ihre Eltern einer Ehe mit Piero niemals zustimmen würden.

    Das Setting des Romans wird sehr bildhaft gezeigt, man kann sich die Szenerie im Berg gut vorstellen und bekommt einen deutlichen Eindruck davon, unter welch harten und gefährlichen Bedingungen sich die Menschen damals durch den Berg hauen mussten. Der Einsatz von Dynamit, der Bohrstaub und die giftigen Gase machten diese Arbeit zu einer lebensgefährlichen Sache, die vielen Arbeitern das Leben kosteten oder sie mit schweren Verletzungen zurückliessen. Die mangelhafte Unterbringung und fehlende Hygiene erschwerte die Situation noch erheblich und so ist dieser Bau auch ein Bau unter Tränen und Schweiss.

    Gleichzeitig wandert man mit Helene und Piero durch die wunderschöne Bergwelt, erlebt die Schneelandschaft im Winter, die blühenden Sommerwiesen, das Bergpanorama mit dem Bergleuchten und so bekommt die Geschichte neben der Entstehung des Bauwerks auch eine erzählerische und gefühlvolle Variante, die die Handlung perfekt abrundet.

    Ihre Charaktere hat Karin Seemayer sehr lebendig angelegt, es sind facettenreiche Figuren entstanden, die die kulturellen Gewohnheiten der Italiener und die sozialen Lebensbedingungen der Dorfbewohner sehr gut beschreiben. Auch wird deutlich, wie der beschauliche Ort von den zahlreichen Arbeitern förmlich überrannt wurde und Marktstände und Gasthöfe nach italienischer Art entstanden, was das gewohnte Lebensgefühl sichtbar veränderte.

    Diesen Roman habe ich aufgrund des interessanten Bauvorhabens und der widrigen Liebesgeschichte gespannt verfolgt. Den Figuren hat es ein wenig an Tiefe gefehlt, den Ausgang der Liebesgeschichte habe ich vorhergesehen, aber das Gesamtpaket hat mich gut unterhalten.

    Ein lesenswerter Roman, der die schwierigen Umstände vom Bau des Gotthard-Tunnels und das Leben der Anwohner sichtbar macht.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Marita R., 17.08.2023

    Als Buch bewertet

    sehr unterhaltsamer historischer Roman
    "Bergleuchten" von Karin Seemayer ist ein Buch das mich bestens unterhalten hat. Viel historisches Wissen vom Bau des Gotthardtunnels kombiniert mit einer Liebesgeschichte, macht diesen historischen Roman, der Ende des 19.Jahrhunderts in einem kleinen schweizer Dorf namens Göschenen spielt,zu einem absoluten Lesevergnügen.

    Helene, die Protagonistin dieses Romans, lebt als Tochter eines Fuhrhalters in dem kleinen Dorf Göschenen. Als von dort aus ein Tunnel durch den Gotthardtunnel gesprengt werden soll, ist die Dorfgemeinschaft gespalten. Viele Fuhrleute bangen um ihre Existens, die Fortschrittlichen innerhabl des Dorfes wittern aber andere Einkommensquellen, denn es kommen mehr als 100 italienische Fremdarbeiter in die Stadt, die untergebracht und verköstigt werden müssen. Auch auf dem Hof, auf dem Helene wohnt, zieht ein italienischer Mineur namens Pietro ein. Pietro und Helene kommen sich im Laufe der Zeit näher, doch diese Beziehung steht unter keinem guten Stern.

    Mir hat es sehr gefallen, wie in diesem Buch die Veränderungen in dem kleinen Dorf Göschenen beschrieben wurde mit den Schwierigkeiten, die so eine Veränderung in einem Bergdorf mit sich bringt. Auch fiel mir auf, dass die Skepsis und die Vorbehalte gegen Fremde sich wohl nie verändern. Alles was man nicht kennt, wirkt bedrohlich und wird erst einmal angelehnt. Beziehungen zwischen Dorfbewohnern und Fremdarbeitern werden abgelehnt und es kommt zu Auseinandersetzungen zwischen den Menschen. Ja. ja Toleranz ist und bleibt ein schwieriges Thema, nicht nur damals, sondern auch heute sind diese Tendenzen immer wieder zu beobachten.
    Viel Wissenswertes über den Tunnelbau erfährt der Leser auch, auch unter welch schwierigen Arbeitsbedingungen die Leute damals arbeiten mussten, die dann auch die ersten Streiks zu Folge hatten. Also alles Themen, die man auch etwas abgewandelt in die Gegenwart übertragen könnte.

    Ich fand die Schilderungen in diesem Dorf und die Figuren sehr gut beschrieben und kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen. Es ist jetzt keine hohe Literatur, aber ein sehr unterhalsames Buch über die damalige Zeit.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke H., 02.08.2023

    Als Buch bewertet

    Jede/r, der auf der A2 durch die Schweiz in Richtung Italien fährt, ist mit Sicherheit schon einmal in Göschenen vor dem Gotthardtunnel im Stau gestanden. Aber kaum jemand kennt die Geschichte dieses kühnen Jahrhundertbauwerks, dessen Bau 1872 begonnen und 1882 für den Verkehr freigegeben wurde und das199 Arbeiter das Leben kostete.

    Diese Wissenslücke schliesst Karin Seemayer mit „Bergleuchten“, einem historischen Roman, der auf unterhaltsame Weise Fakten vermittelt, die sie zwecks der besseren Lesbarkeit mit einer bittersüssen Liebesgeschichte zwischen Helene, Tochter eines Fuhrmanns aus Göschenen, und Piero, dem italienischen Mineur, verknüpft.

    Über weite Strecken ist das auch gelungen, auch wenn mit fortschreitender Handlung die Lovestory immer mehr Raum einnimmt und die Beschreibungen der Probleme, ganz gleich ob technischer oder zwischenmenschlicher Art, die sich beim Bau des Tunnels ergeben, leider nur noch Nebensache sind. Aber, und das muss man der Autorin zugutehalten, es ist ihr gelungen, insbesondere den Tunnelbau für Laien sehr interessant und verständlich zu beschreiben. Und natürlich sind auch die Veränderungen im Dorfleben, die sich peu à peu mit der Ankunft der italienischen Arbeiter einschleichen, ein Thema. Einerseits gibt es massive Vorurteile gegenüber den Fremden, andererseits schleicht sich mit zunehmender Dauer der Bauarbeiten auch Verständnis für diese Männer ein, die fernab ihrer Familien unter gefährlichen Bedingungen tagtäglich ihr Leben riskieren.

    Vielleicht denkt ihr daran, wenn ihr beim nächsten Mal auf dem Weg nach Italien seid und durch den Gotthardtunnel fahrt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anne D., 11.06.2023

    Als Buch bewertet

    Tunnelbau und Liebe

    Ich lese gerne historische Romane und liebe es, wenn ich Neues über vergangene Zeiten erfahren kann. In diesem Roman hat Karin Seemayer interessante Informationen über den Bau des Gotthardtunnels zusammen getragen und diese mit einer Liebesgeschichte verwoben.

    Mit dem Bau des Tunnels wurde 1872 begonnen und durch die instabilen Gesteinsschichten kam es zu grossen technischen Schwierigkeiten, die eine Bedrohung für die Arbeiter darstellte. Die Arbeitsbedingen sind aus heutiger Sicht unvorstellbar.
    Die Fuhrleute fürchten wegen dem Bau des Tunnels um ihre Arbeit, wollen diesen verhindern und es kommt zu Anfeindungen gegenüber den Bergarbeitern aus Italien. Unter ihnen ist auch Piero ein Mineur aus dem Piemont. Helene, die ihren Vater oft bei seinen Fahrten über den Gotthardpass begleitet, verliebt sich in den Italiener, dem ihre Eltern ein Zimmer angeboten haben. Dennoch ist ihr klar, dass diese ihre Liebe nicht akzeptieren werden.

    Neben den historischen Hintergrundinformationen und der Liebesgeschichte um Helene und Piero haben mir hier die Beschreibung der Natur und das Panorama der Berge gut gefallen. Der Autorin ist die Mischung aus Fakten und Unterhaltung gut gelungen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Brigitte S., 14.06.2023

    Als Buch bewertet

    Es ist das erste Buch, welches ich von Karin Seemayer gelesen habe.
    Der historische Hintergrund ist der Bau des Gotthardtunnels, welcher 17 km lang sein wird. Wir sind von Anfang an mit dabei, das ist 1872 und dauert ganze 8 Jahre. Also 1880 wird der Bau beendet. In dieser Zeit gab es Tote und Verletzte, vorwiegend italienische Arbeiter. Es war aber eine Meisterleistung für die damalige Zeit.
    Das ganze ist als Roman geschrieben mit historischen Hintergrund.
    Eine der Hauptprotoganisten ist Helene. Helenes Vater hat ein Fuhrunternehmen . Helene begleitet ihn des öfteren mit den Waren und Pferden über den Gotthardpass.
    Mit Baubeginn des Gotthardtunnels begegnet Helene den Italienischen Arbeiter Piero und eine grosse Liebe beginnt.
    Die Charaktere sind sehr authentisch und sympatisch, ein echtes Lesevergnügen.
    Ich vergebe 5 Sterne.

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  • 5 Sterne

    Nini Ste, 09.07.2023

    Als Buch bewertet

    In ihrem Roman,, Bergleuchten " nimmt die Autorin Karin Seemayer den Leser mit ins Jahr 1872 nach Göschenen. Innerhalb von 10 Jahren will die Gotthardbahngesellschaft unter der Leitung von Loius Favre einen 17 km langen Tunnel durch das Massiv bauen. Ein Bauwerk, welches in den anliegenden Dörfern nicht nur mit Freude, sondern auch mit viel Argwohn und Unmut betrachtet wird.
    Um Waren von Nord nach Süd über den Pass zu transportieren, nehmen Fuhrhalter mit Pferd und Wagen bei fast jeder Wetterlage die engen Wege, die sich über das Massiv schlängeln. Anstrengend und nicht ungefährlich sind diese Fahrten. Doch sie sichern das Auskommen einiger Familien. Auch Franz Herger aus Göschenen verdient damit sein Geld. Seine Tochter Helene ist häufig mit dabei und übernimmt so manches Mal eine Tour alleine, obwohl es als Frau unüblich war.
    Als der Bau des Tunnels beginnt , übernimmt er Aufträge für die Gesellschaft. Andere Fuhrhalter sind nicht dazu bereit und hoffen, dass er nie fertig wird, weil sie um ihre Existenz fürchten. Der beschauliche Ort füllt sich alsbald mit Arbeitern, es werden immer mehr. Von den Hunderten an Männern sind die meisten aus Italien. Sie bringen häufig ihre Familien und somit ihre Sitten und Traditionen mit . Alleinstehende machen den Mädchen und jungen Frauen schöne Augen. Diese Verbindungen sind unter den Einheimischen nicht gern gesehen. Bedeutet es doch Konkurrenz für die Burschen der Dörfer. Der Wohnraum für die Arbeiter ist knapp, daher vermieten viele ein Zimmer auf ihren Höfen. Auch bei Familie Herger zieht ein Mineur ein. Helene und der attraktive Piero verstehen sich auf Anhieb gut. Es liegt ein Knistern in der Luft. Doch eine Verbindung zwischen ihnen würden Franz und seine Frau Anna niemals gut heissen.
    Karin Seemayer hat mit ihrer bildgewaltigen und atmosphärischen Darstellung in einem sehr flüssigen und lebendigen Schreibstil eine äusserst gelungene Darstellung des historischen Ereignisses mit einer fiktiven Geschichte verknüpft. Sie hat die Bauarbeiten und die Verhältnisse im Ort so authentisch dargestellt, dass ich eine genaue Vorstellung der Schwierigkeiten und der Härte des Verhältnisse der vielen Menschen im Ort hatte. Die Sorgen und Nöte, die Bedenken der Einheimischen, aber auch die Neugierde der Menschen auf das Neue war jederzeit zu spüren. Die Protagonisten mit all ihren Ecken und Kanten sind realistisch beschrieben, die meisten , wie Helene, Paula , Peter und Piero , habe ich schnell in s Herz geschlossen. Jeder von ihnen hat seine eigenen Freuden , Wünsche, Träume und Sorgen. In ihre Gedanken und Gefühle konnte ich mich jederzeit gut hineinversetzen. Die Umgebung ist wunderschön und authentisch beschrieben. Mit Helene und Piero habe ich die Berge bewundert und mich an der schönen Natur erfreut.
    Von der ersten Seite an hat mich diese Geschichte gefesselt und das Buch liess sich nur schwer aus der Hand legen. Die Seiten flogen nur so dahin, wollte ich doch unbedingt wissen, wie es auf der Baustelle und zwischen Helene und Piero weitergeht. Werden sie eines Tages ihre Träume erfüllen?
    Karin Seemayer hat eine absolut grandiose Erzählung um den eindrucksvollen Bau des Gotthardtunnels erschaffen. Lebendig geschildert und hervorragend recherchiert.
    Wenn ich das nächste Mal durch diesen Tunnel fahre, werde ich mit nochmal mehr Ehrfurcht vor dieser gewaltigen Leistung hunderter Männer unter schwersten Bedingungen gedenken.
    17 km , die den Norden mit dem Süden verbinden.
    Von ganzem Herzen empfehle ich dieses grandiose Buch allen Liebhabern historischer Geschichten über ein historisches Bsuwerk verwoben mit einer gefühlvollen, bitter-süssen Liebesgeschichte weiter. Genauso hat es wirklich sein können.

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  • 5 Sterne

    Barbara T., 04.12.2023

    Als eBook bewertet

    Geschichte, die zu Herzen geht

    Seit Generationen gehört einer der ältesten Fuhrgeschäfte in Göschenen dem Fuhrhalter Franz Herger. Er transportiert die Waren über den gefährlichen Gotthardpass, seine Tochter Helene begleitet ihn bei den Touren gern. Als Franz über den Bau des Gotthardtunnels erfährt, erklärt er sich bereit die Baumaterialien für die Baugesellschaft zu transportieren. Obwohl er mit seiner Entscheidung den Groll den anderen Fuhrhalter auf sich zieht, vergrössert er sein Geschäft und übernimmt die Transporte für die Baufirma. Auch das hochexplosive Dynamit gehört zu den Materialien, die Franz Herger für den Tunnelbau nach Göschenen bringt.
    Viele italienische Arbeiter kommen nach Göschenen, neue Geschäfte entstehen, Hotels und Unterkünfte für die Arbeiter wurden gebaut, der Ort wächst. Der Mineur Piero Caretti aus Piemont mietet ein Zimmer bei der Familie Herger, was nicht nur dem Vater Franz missfällt. Doch Helene verliebt sich in Piero und achtet nicht auf die Warnungen ihrer Eltern.

    Der historische Roman „Bergleuchten“ erzählt die Geschichte des Gotthardtunnels, deren Bau im Jahre 1872 begann. Die Bauarbeiten wurden unter schwersten Bedingungen durchgeführt; lediglich mit Hilfe der Bohrmaschinen gruben die Mineure zuerst das Loch im Gotthardberg aus, kämpften ständig mit diversen technischen Schwierigkeiten. Dann kamen die Krankheiten, medizinische Versorgung war unzureichend, viele Arbeiter starben. Auch der Lohn für diese schwere Arbeit war miserabel.
    Kein Wunder, dass es schliesslich zum Arbeiterstreik kam. Dieses Ereignis wurde ausführlich in dem Roman beschrieben, denn auch Piero war daran beteiligt.
    Parallel zu der Baugeschichte erzählt Karin Seemayer über die Liebe zwischen Helene und Piero. Diese Beziehung wurde weder von Helenes Eltern noch von der Dorfgemeinschaft gebilligt. Letztendlich mussten die beiden einen hohen Preis für ihre Gefühle bezahlen.
    Sehr interessant stellt die Autorin das Leben in dem zuerst kleinen Bergdorf dar; erzählt über den arbeitsreichen Alltag der Familien, über die Rolle der Frau in der Familie, über die damals geltenden Gesetze, die vor allem die Rechte der Frau sehr einschränkten. Wunderschön beschreibt sie die Natur und die stolzen unnahbaren Berge, die mit ihrer Schönheit bezaubern.
    Bei dieser Lektüre habe ich das EBook gelesen und gleichzeitig dem Hörbuch gelauscht. Das Hörbuch, bei dem Aufbau Audio Verlag erschienen ist, wurde wunderbar von der Schweizer Schauspielerin Sophie Hutter vorgelesen. Mit ihrer klaren, empathischen Stimme liess sie mich in die spannende Geschichte eintauchen. So zog vor meinem inneren Auge die wunderschöne, majestätische Bergwelt durch, sowie die duftenden Bergwiesen mit vielfältigen Pflanzen, die auch als Heilmittel damals dienten. Ich konnte die Gefühle der Menschen hautnah nachempfinden und den Geräuschen der schweren Arbeit im Tunnel zuhören.
    Die tragische Liebesgeschichte der Protagonisten und auch die schwerem Frauenschicksale in der damaligen Zeit haben mich sehr berührt; es sind die Vorkommnisse, die unwillkürlich auf die Tränendrüse drücken.
    FAZIT: eine lehrreiche, lesenswerte Geschichte! Ein unterhaltsames Hörbuch, dem ich gerne gelauscht habe. Beide Ausgaben des Buches sind absolut empfehlenswert!

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  • 5 Sterne

    Astrid B., 18.07.2023

    Als Buch bewertet

    Ein sehr spannender historischer Roman über ein Thema, das noch nicht so sehr bekannt ist.

    Der Bau des Gotthardtunnels in Göschenen und Airolo.


    Genau dieses Thema hat mich ungemein gereizt, da ich das sehr interessant finde.


    1872 - das Dorf Göschenen in der Schweiz wird vor die Tatsache gestellt, dass hier der Bau des Gotthardtunnels begonnen werden soll - gleichzeitig in Airolo, auf der Südseite des Gotthardmassivs, bis sie sich in der Mitte sozusagen treffen werden.


    In das kleine 300 Seelendorf Göschenen strömen daraufhin 100te Menschen, die Mineure, Ingenieure und Planer des Tunnels....

    Das Dörfchen verändert sich, Hotels, Läden usw. werden errichtet und das Dorf wächst stetig.


    Damit sind nicht alle Bewohner einverstanden, erst recht die Fuhrhalter haben Angst um ihre Zukunft - waren sie es doch bisher, die Waren und anderes über den Gotthardpass brachten.

    Zukünftig wird das dann von der Eisenbahn übernommen werden.

    Es kommt zu Spannungen.


    Franz Herger, Vater von Helene und Fuhrhalter macht das Beste draus und fährt Waren für die Baugesellschaft und nutzt die Zeit bis zur Fertigstellung des Tunnels.


    Durch den Zustrom der Bauarbeiter lernt Helene auch Piero kennen, einen Mineur aus dem Piemont, der am Bau beteiligt ist.


    Eine Liebe, die aussichtslos scheint, sind doch ihre Eltern gegen eine Verbindung mit einem "Fremden"...



    Der Bau des Tunnels wird sehr gut beschrieben, wie beschwerlich es damals war, voranzukommen, wie Sprengstoff verwendet wurde um die Tunnel in den Berg zu treiben und wie risikoreich die Arbeit damit war.


    Die unmenschlichen Arbeitsbedingungen unter denen die Arbeiter leiden mussten, Krankheiten, Unfälle und Zeitdruck werden sehr realistisch erzählt.

    Man bekommt ein gutes Bild davon, wie es damals zugegangen sein muss.

    Die Darstellungen wirkten sehr lebensecht - bzw. in dem Fall eben eher unmenschlich. Eben sehr realistisch.


    Auch über die Sitten, die zu der Zeit in der Schweiz herrschten, wie schwer es zu der Zeit besonders Frauen hatten. Die Strenge, die oft noch angewandt wurde in Bezug auf Verhalten.


    Wunderbar gelungen sind auch die Beschreibungen von Göschenen, die Berge, Täler und Wiesen, die Höfe und Umgebung waren nahezu fühlbar.


    Auch die Darstellung der einzelnen Charaktere, sei es Haupt oder auch Nebencharaktere, die ich sehr gut gezeichnet finde. Vom liebenswerten bis zum verbitterten Menschen bietet der Roman alle Facetten.


    Der Schreibstil ist so flüssig und spannend, dass das aufhören zwischendurch nicht leicht ist.


    Fazit

    Ein spannender Roman über den Bau des ersten Gotthardtunnels mit seinen Arbeitsbedingungen und den Auswirkungen auf die Bewohner des Dörfchen Göschenen, in dem die Bohrungen beginnen.

    Beschrieben anhand liebevoll gezeichneter Figuren, dargestellt durch eine Liebesgeschichte, Freundschaften und die typischen Eigenheiten des Schweizer Dörfchens.


    Ich kann es sehr empfehlen, gerade auf für Leser, die sich für die Entwicklungen der damaligen Zeit interessieren.

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  • 5 Sterne

    cybergirl, 21.07.2023

    Als Buch bewertet

    Sehr interessante Geschichte zum Bau des Gotthardtunnel

    Covertext:
    Göschenen, 1872: Helene begleitet ihren Vater oft auf seinen Fahrten über den gefährlichen Gotthardpass. Als ein Tunnel durch den Berg gebaut werden soll, fürchten die Fuhrhalter um ihre Existenz, die Bergarbeiter aus Italien sind Anfeindungen ausgesetzt. Auch wenn ihre Eltern dem Mineur Piero ein Zimmer auf ihrem Hof anbieten, weiss Helene, dass sie eine Verbindung zu dem temperamentvollen Italiener niemals billigen würden und doch geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf. Als es im Tunnel immer häufiger zu schweren Unfällen kommt, muss sie schon bald um Pieros Leben bangen ...

    „Bergleuchten“ ist der neue Historische Roman von Karin Seemayer.
    Die Autorin hat mich schon mit vielen Historischen Romanen begeistert.
    Dabei schwimmt sie nicht mit dem Mainstream sondern findet immer eine Nische mit einem interessanten Thema.
    Dafür bin ich ihr sehr dankbar.

    Karin Seemayer entführt ihre Leser*innen mit ihrer Geschichte nach Göschen in der Schweiz.
    Die Geschichte beginnt 1872 mit dem Bau des Gotthardtunnel.
    Der Bauunternehmer Louis Favre wurde von der Gotthardbahn-Gesellschaft mit dem Bau beauftragt.
    Nicht überall fand das Vorhaben Anklang, es gab einige Gegner.
    Die Fuhrhalter, die bisher die Fuhren über den gefährlichen Gotthardpass transportiert haben fürchten um ihre Existenz.
    So auch der Fuhrunternehmer Franz Herger. Er sieht aber auch eine Chance darin, den schliesslich muss das Baumaterial zur Baustelle transportiert werden.
    Dabei begleitet ihn oft seine Tochter Helene.
    Der Bau beginnt gleichzeitig in Göschen und in Airolo.
    Die Arbeiter kommen vorwiegend aus Italien.
    Die italienischen Arbeiter werden von den Schweizer Bürgern nicht gerne gesehen und sind Anfeindungen ausgesetzt.
    Franz Herger bietet trotz allem dem Mineur Piero ein Zimmer auf dem Hof an.
    Der temperamentvolle Italiener erobert schnell das Herz von Helene.
    So dürfen sich die Leser*innen in der zweiten Hälfte des Buchs auf eine Liebesgeschichte freuen.

    Karin Seemayer hat sympathische Charaktere ins Leben gerufen.
    Besonders Helene ist mir schnell ans Herz gewachsen.
    Die Informationen zum Bau des Gotthardtunnel werden auf eine unterhaltsame Art und weise vermittelt.
    Ich fand es sehr interessant zu lesen wie beschwerlich die Arbeiten zu dieser Zeit waren. Viele Bauarbeiter mussten ihr Leben lassen.
    Der Schreibstil von Karin Seemayer ist leicht verständlich und fliessend zu lesen.
    Ich wurde sehr schnell wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

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  • 5 Sterne

    Marie aus E., 17.09.2023

    Als Buch bewertet

    Ich frage mich oft, wenn wir durch einen langen Tunnel durch einen Berg fahren, wie das wohl in damaligen Zeiten überhaupt möglich war.
    Jetzt habe ich ein wenig Einblick bekommen und meine Achtung ist noch grösser geworden.

    Es geht um den Bau des Gotthard-Tunnels zu einer Zeit, in der man Waren und Menschen mit Pferdefuhrwerken über die Berge transportierte.
    Der geplante Tunnelbau hat in der betroffenen Gegend alles andere als Freude ausgelöst - schliesslich sind danach Arbeitsplätze überflüssig. Aber auch die vielen fremden Arbeiter, die zum Tunnelbau kommen, schüren Ängste.

    Das Buch hat mich von Beginn an gefesselt und im weiteren Verlauf immer mehr begeistert.
    Die Autorin hat es geschafft, auch viele technische Informationen zum Tunnelbau einzuarbeiten, ohne dass es auch nur eine Spur langweilig oder zu komplex wurde.

    Besonders gut hat mir der Mix gefallen: ganz viele Informationen über den Tunnelbau, aber auch über die Lebensumstände in der damaligen Zeit.
    Die Position der Frau, die Erwartungen der Dorfbevölkerung, die schlimmen Folgen von Krankheiten und Unfällen, für die es noch keine adäquate medizinische Versorgung gab.
    Dann die Ängste und Vorurteile den fremden Arbeitern gegenüber - und die schlimmen Arbeitsbedingungen, unter denen die Arbeiter Schwerstarbeit leisten mussten. Aber auch der Blickwinkel auf das, was passiert, wenn kleine Dörfer und Gegenden mit einer extrem grossen Menge an temporär Zugezogenen konfrontiert werden, ohne entsprechende begleitende Massnahmen. Alles weiterhin aktuell.

    Begleitet und später auch dominiert wird das Ganze von einer Liebesgeschichte, die zugegebenermassen sehr vorhersehbar ist.
    Aber ich will ehrlich sein: auch wenn es manchmal schon etwas dick aufgetragen war, es hat gepasst und meine Leseerwartungen erfüllt.

    Nicht zu vergessen die Beschreibung der Bergwelt - einfach schön!

    Ein rundes Buch, das es geschafft hat, mich völlig mitzunehmen. Nicht nur eine ideale Urlaubslektüre, falls man den Tunnel auf der Reise durchfährt oder in der Ecke Urlaub macht.
    Atmosphärisch, spannend, lehrreich, unterhaltsam und mit einer schönen Portion Herz-Schmerz.

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  • 5 Sterne

    Vanessa M., 14.07.2023

    Als Buch bewertet

    Mit „Bergleuchten“ ist Katrin Seemayer ein spannender und gut zu lesender Roman gelungen, der eine Liebesgeschichte mit eindrucksvollen Landschaftsbeschreibungen und der historischen Kulisse des Gotthardtunnelbaus verbindet.
    Im Mittelpunkt stehen Helene, die Tochter eines Fuhrhalters aus Göschenen, und Piero, der in den 1870er Jahren als Mineur am Nordeingang des Gotthardtunnels arbeitet. Seemayer beschreibt eindrucksvoll und mit viel Liebe zum Detail, wie sich das Bauwerk im Verlauf der Jahre entwickelt, welche Hürden die Arbeiter zu meistern haben und auch, welchen Gefahren sie sich aussetzen.
    Daneben spielt auch die zwischen menschliche Ebene eine bedeutende Rolle: Die Konflikte zwischen den Einheimischen, deren Streit um den Tunnel ganze Familien spaltet, sind ebenso Thema wie die Auseinandersetzungen zwischen der alteingesessenen Bevölkerung aus Uri und den überwiegend italienischen Arbeitern und ihren Familien, die für den Tunnelbau in den Ort ziehen.
    Die zahlreichen Entwicklungen, die nicht nur das Bergmassiv, sondern auch die dortigen Dörfer in kurzer Zeit umfassend verändern, bilden den Rahmen für die Liebesgeschichte zwischen Helene und Piero, die sich allen Widerständen zum Trotz von anfänglicher Vertrautheit zu grosser Leidenschaft entwickelt. Seemayer gelingt es dabei, die beiden und die gesellschaftlichen Konventionen, in denen sie gefangen sind, glaubwürdig und nachvollziehbar darzustellen.
    Man merkt dem Buch nicht nur beim Nachwort an, dass dem Schreiben eine intensive Recherche vorausging, um die historischen Gegebenheiten und die Besonderheiten des Berg- und Tunnelbaus umfassend darzustellen. Diese Informationsfülle hätte an einigen Stellen zugunsten einer strafferen Handlung gekürzt werden können, doch dieser Eindruck beschränkt sich zum Glück auf wenige Passagen.
    Mein Fazit: Ein fesselnder Roman, der die fiktive Liebesgeschichte und die historische Kulisse gut miteinander verbindet und dessen Lektüre besonders reizvoll ist, wenn man den Gotthardpass und den Tunnel zum Beispiel von Urlaubsreisen kennt!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    gagamaus, 24.07.2023

    Als Buch bewertet

    1872. Die Schweizer und die Italiener beschliessen aus zwei Richtungen den ersten Gotthard-Eisenbahntunnel zu bauen. Ein Grossprojekt, angelegt auf 7 Jahre Bauzeit. Auf der schweizerischen Seite wird Göschen zum Hauptquartier der Baufirma um Louis Favre. Zeitweise bis zu 1600 Menschen mussten in dem kleinen Bergdorf Quartier finden. Kein Wunder, dass sich für die Bewohner alles änderte. Und nicht jeder davon begeistert war. Während Unterkünfte, ein Krankenhaus und eine Schule gebaut wurden, formierte sich vor allem unter den dort ansässigen Fuhrunternehmern Widerstand gegen den Tunnel, der ihnen mutmasslich in der Zukunft die Existenzgrundlage nehmen würde, wenn alles auf den Schienen in kurzer Zeit durch den Berg transportiert werden würde. Aber auch die Tunnelarbeiter waren unzufrieden. Louis Favre, der wegen unterschriebener Knebelverträge unter grossem Zeit- und Erfolgsdruck stand, stellte die Arbeitssicherheit hinter der Schnelligkeit der Bauarbeiten zurück und sowohl der Umgang mit Sprengstoff, als auch mangelnde Hygiene und schlechte Luftversorgung in dem stetig länger werdenden Tunnel waren mehr als einmal lebensbedrohlich für die Arbeiter.

    Im Mittelpunkt des Geschehens steht neben dem realen Tunnelbau die Liebesgeschichte des Italieners Piero und der Schweizer Fuhrhändlerstochter Helene.

    Wer Karin Seemayers Bücher kennt weiss, dass er neben gut recherchierten historischen Fakten auch eine unterhaltsame fiktive Rahmenhandlung bekommt. Über den Bau des Gotthard-Tunnels wusste ich wenig und umso interessanter war es mehr darüber zu erfahren. Dass Helene und Piero einem schnell ans Herz wachsen macht die Geschichte noch schöner und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Für mich war es ein Schmöker, wie ich ihn gerne habe. Dicke Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Laura W., 19.09.2023

    Als eBook bewertet

    Ich lese sehr gerne und viele historische Romane. Meist handeln diese im 20. Jahrhundert in Deutschland. Dieses Buch ist vom Thema her ganz anders, denn es geht um den Bau des berühmten Gotthardtunnels! Ich hatte darüber bisher noch nie gelesen und hatte deshalb ein paar richtig interessante Lesestunden!

    Inhaltlich geht es ins Jahr 1872 nach Göschenen. Helene begleitet ihren Vater oft auf seinen Fahrten über den gefährlichen Gotthardpass. Als ein Tunnel durch den Berg gebaut werden soll, fürchten die Fuhrhalter um ihre Existenz, die Bergarbeiter aus Italien sind Anfeindungen ausgesetzt. Auch wenn ihre Eltern dem Mineur Piero ein Zimmer auf ihrem Hof anbieten, weiss Helene, dass sie eine Verbindung zu dem temperamentvollen Italiener niemals billigen würden – und doch geht er ihr nicht mehr aus dem Kopf. Als es im Tunnel immer häufiger zu schweren Unfällen kommt, muss sie schon bald um Pieros Leben bangen.

    Der Schreibstil war sehr leicht und flüssig zu lesen, da sind die Seiten, trotz der Dicke des Buches, nur so dahin geflogen! Die Autorin hat es verstanden die Bergwelt, das Leben der Einheimischen und der italienischen Arbeiter sehr bildhaft zu beschreiben. Sie thematisiert die Probleme und Ängste der Menschen damals, aber auch die Hoffnung und Freude die der Bau des Tunnels geweckt hat!

    Die Protagonisten handelten glaubhaft und nachvollziehbar, die Liebesgeschichte war sehr zart in die Handlung eingebettet und ich hatte gerade Helene schnell ins Herz geschlossen. Ich fand das Thema wie der Tunnel gegraben wurde und welche Schwierigkeiten das gab, sehr spannend und interessant und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung und die volle Punktzahl.

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  • 5 Sterne

    Shilo, 19.06.2023

    Als eBook bewertet

    Ein bildgewaltiger Roman
    In diesem Roman begibt sich der Leser in das Jahr 1872, als der Genfer Bauunternehmer Louis Favre den Zuschlag für den Tunnelbau durch den St. Gotthard bekommt. Bisher beförderten die Fuhrhalter die Waren über den Pass mit ihren Pferdewagen. Jetzt fürchten sie um ihre Existenz. Auch die junge Helene begleitet oft ihren Vater bei der gefährlichen Fahrt über den Berg. Als die Bergarbeiter aus Italien ankommen, die von den Einwohnern des kleinen Ortes angefeindet werden, erhält der Mineur Piero bei Helenes Eltern ein Zimmer zur Übernachtung. Helene und Piero hegen bald Gefühle füreinander, doch eine Verbindung zwischen ihnen ist unmöglich.
    Dieses Buch hat Karin Seemayer aufwendig und meisterhaft recherchiert. Unter grauenhaften Bedingungen mussten die Tunnelarbeiter ihre Schwerstarbeit, die ausserdem schlecht bezahlt wurde, verrichten. Unfälle, bei denen auch Todesopfer zu beklagen waren, waren an der Tagesordnung. Die hygienischen Bedingungen waren katastrophal und erkrankte Leute wurden nach Hause in die Heimat geschickt. Und immer wieder kam es zu Konflikten zwischen den Einheimischen und den Gastarbeitern.
    Bildgewaltige Beschreibungen der Landschaft liessen die Orte der Ereignisse plastisch vor meinen Augen erscheinen. Zudem ist es der Autorin hervorragend gelungen, reale und fiktive Personen und Geschehen miteinander zu verbinden. Mehr als einmal musste ich schlucken, denn die überaus spannende Handlung zog mich emotional voll in ihren Bann. Dafür sorgte auch der flüssige und fesselnde Schreibstil, der durch diese Lektüre führt.
    Mein Fazit:
    Dieser Roman ist für mich ein absolutes Highlight. Voll Überzeugung vergebe ich 5 Sterne und eine ausgesprochene Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Elke F., 21.06.2023

    Als Buch bewertet

    Bergleuchten erzählt die spannende Geschichte vom Bau des Gotthardtunnels - von den Anfängen bis zur Fertigstellung und mit allen Fehlschlägen und Erfolgen dazwischen. Eingebettet ist diese faszinierende Geschichtsstunde, die sehr detailgetreu an den Fakten bleibt, in die Geschichte von Helene, die mit ihrer Familie in Göschenen wohnt und hautnah dabei ist. Ihr Vater hat ein Fuhrunternehmen, und obwohl mit der Bau des Gotthardtunnels das Aus für seinen Beruf bedeuten wird, entschliesst er sich für die Baufirma zu arbeiten und Baumaterial zu transportieren. Mit dem Zustrom Hunderter italienischer Arbeiter wächst das beschauliche Göschenen rasant an, was nicht nur Geld, sondern vor allem auch jede Menge Unmut und Feindseligkeit gegenüber dem 'italienischen Pack' in den Ort bringt. Doch es gibt auch Leute, die den Arbeitern wohlgesinnt sind, und als Helene den Arbeiter Piero kennenlernt, ist es um ihr Herz geschehen. Es entwickelt sich eine tragische Liebesgeschichte, die allen Widerständen zum Trotz ihren Weg findet.
    Besonders gut gefallen hat mir, dass es bei der Handlung zuallererst immer um den Tunnelbau ging und die Liebesgeschichte keine kleine, aber doch nur eine zweite Geige spielte. Was heute selbstverständlich scheint - in kürzester Zeit die Alpen zu durchqueren - war damals fast unvorstellbar und ein revolutionärer Meilenstein. Ein Sachbuch zu dem Thema hätte ich sicherlich nie gelesen, aber so spannend und mitreissend verpackt habe ich gerne an dieser faszinierenden , informativen Geschichtsstunde teilgenommen. Fazit: ein Highlight, das aus dem aktuell überbordenden Angebot historischer Romane heraussticht.

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  • 5 Sterne

    Island, 02.07.2023

    Als Buch bewertet

    Die Handlung des Romans erstreckt sich über die Jahre 1872 bis 1882. Helenes Vater ist Fuhrunternehmer in Göschenen am Gotthardpass und verdient sein Geld mit Fahrten über den gefährlichen Pass. Dennoch unterstützt er, im Gegensatz zu vielen anderen Einheimischen, die Angst haben, durch den Tunnel ihre Arbeit zu verlieren, den Bau des Tunnels und transportiert Material für die Grossbaustelle. Die meisten Männer, die dort arbeiten, sind Italiener. Auch der Mineur Piero, dem Helenes Eltern ein Zimmer vermieten, auch wenn sie, wie die meisten Dorfbewohner wenig von den Italienern halten. Daher weiss Helene eigentlich, dass sie niemals eine Beziehung zwischen ihr und Piero dulden würden. Dennoch verlieben beide sich ineinander.

    Ich fand den Roman sehr interessant. Einerseits, was die Details zum Bau des Gotthardtunnels angeht, mit den gefährlichen Arbeitsbedingungen und schlechten Lebensbedingungen für die italienischen Gastarbeiter. Andererseits aber auch, weil man viel darüber erfuhr, wie patriarchalisch die Gesellschaft in so einem kleinen Dorf noch geprägt war und wie wenig Freiheiten Frauen hatten. Die Geschichte um Helene und Piero hat mich auch sehr gefesselt und ich habe mit ihnen gelitten und wollte wissen, wie alles ausgeht. Die Autorin scheint sorgfältig recherchiert zu haben, was die Hintergrundinformationen zum Bau des Gotthardtunnels angeht und sie beschreibt das alles sehr anschaulich und gut nachvollziehbar.

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  • 5 Sterne

    Anno, 20.06.2023

    Als Buch bewertet

    Dieses Buch hat mich so sehr beeindruckt, dass ich es sowohl gelesen. als auch als Hörbuch gehört habe. Eingehen möchte ich gern auf beide Medien.

    Wenn ich zukünftig durch einen Tunnel fahre, werde ich dies in tiefer Demut tun.
    Nie habe ich mich damit befasst, welche Strapazen tatsächlich hinter dem Bau eines Tunnels steckt und dieses Buch hat mir hierfür die Augen geöffnet. Die in diese historisch so bedeutende Zeit eingebettete Liebesgeschichte des Buches ist eng mit der des Tunnels verbunden und zeigt hautnah das damalige Leben in den Kantonen Uri und Tessin, aber auch das entbehrungsreiche, gefährliche der Arbeiter auf und berichtet dabei sehr, sehr nahbar, authentisch und bodenständig.

    Das Buch ist eines meiner diesjährigen Highlights, was aber vom Hörbuch noch übertroffen wurde. Durch den in der Audio-Version verwendeten Dialekt Sophie Hutters, dessen Authentizität ich zwar nicht bewerten kann, dieser aber meine Vorstellung der Sprachweise dieser Region perfekt wiedergibt, wirkt die Handlung unglaublich authentisch. Und hat mir der Schreibstil des Buches in geschriebener Form schon sehr gut gefallen, kommt dieser durch das Hörbuch noch besser zur Geltung.
    Klangfarbe und -Melodie aber besonders diese Verwendung und Wechsel von Dialekt und Hochdeutsch haben mich unglaublich begeistert.
    Selten war ich so gefangen und ergriffen. Und tief beeindruckt!

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  • 5 Sterne

    Frau M. aus M., 26.06.2023

    Als Buch bewertet

    Grosse Veränderungen und eine starke Liebe
    Die Geschichte rankt sich rund um den Bau des Gotthard-Tunnels ab 1872. Der Leser ist mitten dabei, wie das kleine Schweizer Bergdorf Göschenen mit 300 Einwohnern aus dem mittelalterlichen Tiefschlaf geweckt und zu einer Grossbaustelle mit vielen hundert Bauarbeitern und deren Familien wird. Im Zentrum steht Helene Herger und ihre Familie, die ein Fuhrunternehmen betreibt. Die sich verändernden Bedingungen führen zu vielen Konflikten innerhalb der Dorfgemeinschaft. Aber auch die Arbeitssituation in dem sich immer tiefer in den Berg bohrenden Tunnel bringt viele Probleme mit sich. Unter den Tunnelarbeitern sind sehr viele Italiener. So auch Pierro, der auf dem Hof der Eltern ein Zimmer gemietet hat. Die sich entwickelnde Liebe zwischen Helene und Pierro wird sowohl von den Eltern als auch von der Dorfgemeinschaft nicht akzeptiert. Helena und Pierro werden getrennt. Der Tunnel wird trotz aller Widrigkeiten nach acht Jahren Bauzeit fertig. Und auch die Liebe findet nach vielen Widrigkeiten noch ihre Erfüllung.
    Sehr unterhaltsam und spannend hat Karin Seemayer ein schönes Bild gemalt, das die Eckdaten des Tunnelbaus, die typischen Schwierigkeiten dabei und die Lebensumstände der Menschen rundherum sehr gelungen verbindet.
    Ich gebe gern fünf Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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