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  • 4 Sterne

    3 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli-Marleen A., 24.08.2020

    Als Buch bewertet

    Das Buch beginnt äusserst spannend. Die dunkelhäutige, amerikanische Ex-Spionin erschiesst einen Mann, der mitten in der Nacht in ihr Haus eindringt. Sein Ziel: ihr Tod! Sie flieht mit ihren beiden Kindern zu ihrer Mutter nach Martinique. Dort versucht sie das Geschehene zu verarbeiten. Wer trachtet ihr nach dem Leben? Sind ihre Kinder in Gefahr? Sie beginnt ihre Lebensgeschichte für ihre Kinder in einem Tagebuch aufzuschreiben.

    Das Buch ist tagebuchartig verfasst und umfasst das Leben von Marie Mitchell von ihrer Kindheit, über ihre Tätigkeit beim FBI bis zu ihrem Einsatz als Spionin in Burkina Faso. Immer wieder muss sie mit Vorurteilen kämpfen und ahnt, dass sie als dunkelhäutige Frau kaum Aufstiegschancen in der von Männern dominierten Welt, der amerikanischen Geheimdienste hat.

    Das Buch liest sich spannend und das Thema fand ich interessant, aber die Bezeichnung Thriller verdient es nicht. Es ist eher die Lebensgeschichte einer jungen Amerikanerin.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke H., 25.07.2020

    Als Buch bewertet

    In ihrem Erstling „American Spy“ schert sich die amerikanische Autorin Lauren Wiklinson nicht um Genre-Grenzen, im Gegenteil. Sie überschreitet sie souverän und bestätigt somit auch das Obama-Zitat auf dem Cover. „Weit mehr als ein Spionagethriller“ – in der Tat.

    Das Buch startet mit einem Paukenschlag: Es ist Nacht. Marie Mitchell, ehemalige FBI-Agentin, alarmiert von einem ungewöhnlichen Geräusch in ihrem Haus, schnappt sich ihre alte Dienstwaffe. Ein bewaffneter Mann betritt ihr Schlafzimmer, es kommt zu einem Kampf, und sie erschiesst den Eindringling. Sie vermutet einen Zusammenhang mit ihrer früheren Tätigkeit und beschliesst, ihre beiden Söhne aus der Schusslinie zu nehmen und bringt sie zu deren Sicherheit zu ihrer Mutter nach Martinique.

    Natürlich bedarf diese Aktion einer Erklärung, und so schreibt sie einen langen Brief an die Kinder, in welchem sie auf ihre Vergangenheit zurück blickt. Wie wurde aus dem schwarzen Mädchen aus Queens eine Agentin, die in Amerikas Kaltem Krieg an den verschiedensten Fronten eingesetzt wurde und jetzt ausgeschaltet werden soll?

    Maries Erinnerungen sind nicht chronologisch gehalten, springen zwischen Zeit, Personen und Orten, und liefern ganz nebenbei einen entlarvenden Blick auf die Rolle der Frauen in männerdominierten Organisationen, auf das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiss, auf Diskriminierungen, auf gesellschaftliche Missstände in God’s own country, auf Amerikas eigennützige Einmischungen in die Weltpolitik. Das klingt nach Unmengen Stoff - ist es auch - aber die Autorin verliert nie den roten Faden, fordert deshalb aber natürlich die Konzentration des Lesers.

    Ein spannender, entlarvender Roman, der auf den unterschiedlichsten Ebenen funktioniert und die Grenzen der Spionagethriller, die wir von den Meistern des Genres kennen, aufbricht, weshalb er von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung bekommt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 26.07.2020

    Als eBook bewertet

    Und wieder mal las ich ein Buch, bei dem Fakten und Visionen perfekt verwoben wurden. American Spy las sich wie ein spannender Krimi, der aber viel von der Geschichte Burkina Fasos beinhaltete.

    Es beginnt damit, dass eine Frau namens Marie Mitchell mitten in der Nacht von einem Fremden überfallen wird. Der will sie töten, zum Glück schafft sie, sich zu retten. Ihre beiden Söhne leben auch im Haushalt und müssen den Überfall miterleben. Völlig verängstigt reisen Mutter und Söhne zur Grossmutter. Dort beginnt Marie mit dem Schreiben eines Tagebuchs. Das ist wie ein Brief formuliert und richtet sich an ihre Kinder. Sie sollen die Wahrheit über das Leben Maries und den Grund für den Überfall erfahren. Auch das Geheimnis um den Vater der Zwillinge möchte die junge Frau endlich lüften.

    American Spy ist keine Lektüre, die der Leser nebenbei und oberflächlich lesen kann. Mir zeigte er, wie sehr die USA schon seit Jahrzehnten versucht, sich in die Angelegenheiten anderer Länder einzumischen. Frei nach dem Motto: „Und willst du nicht mein Bruder sein, dann hau ich dir den Schädel ein.“ Ich habe zu Thomas Sankara recherchiert und war beeindruckt, wie genau die Autorin Lauren Wilkinson sein Leben beschreibt. Auch die Situation der Schwarzen kennt sie sehr gut, sodass auch diese Elemente des Buches für mich glaubhaft sind. Das Cover kann sich sehen lasse und unterscheidet sich wohltuend von vielen Romanen, die im Moment auf den Markt kommen. Ich gebe sehr gerne fünf Sterne plus und empfehle das Lesen des Buches. Nein, es ist kein Thriller, wie es wohl einige junge Leser erwarteten. Es ist ein anspruchsvoller Spionageroman, der unterhaltsam und lehrreich ist.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jennifer M., 30.08.2020

    Als Buch bewertet

    American Spy ist eigentlich ein Buch, dass abseits meines normalen Lesegenres liegt, allerdings hat mich das Cover magisch angezogen und der Klappentext klang wirklich interessant.
    Man möchte einfach wissen, um was es genau geht und inwieweit die Frau auf dem Cover damit zusammen hängt.

    Im Buch geht es um Marie Mitchell, eine ehemalige Spionin, die von ihrem alten Leben eingeholt wird. Sie denkt an viele Stationen in ihrem Leben und schreibt alles nieder.
    Wor erfahren also, was in ihren Leben zwischen den 60ern bis hin zu den 90ern alles passierte.
    Ich fand das persönlich etwas verwirrend mit den unterschiedlichen Zeitsprüngen und brauchte etwas, bis ich mich zurecht gefunden hatte und in der Geschichte drinnen war.
    Wir erfahren viel über ihren Charakter, auch in den verschiedenen Altern, wenn auch immer nur Häppchenweise.

    Der Schreibstil hat mir gut gefallen und spannend erzählt. Auch wenn es nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Genres gehört, war ich überrascht, wie gut ich die Geschichte fand.
    Es ist eine Geschichte über eine starke Frau, über Rassismus, eine Frau in einer Welt in der Männer das Sagen haben.

    Alles in allem ein wirklich interessantes Buch.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ulrike R., 02.08.2020

    Als Buch bewertet

    Marie Mitchell lebt mit ihren vierjährigen Zwillingssöhnen in einer unbedeutenden Kleinstadt in Connecticut. Eines Nachts versucht ein Eindringling, sie in ihrem Haus zu umzubringen. Marie kann sich erfolgreich zu Wehr setzen und tötet den Angreifer. Mit gefälschten Papieren flüchte sie mit ihren Kindern nach Martinique zu ihrer Mutter Agathe. Dort beginnt Marie ein umfangreiches Tagebuch zu schreiben, über ihre Kindheit in den 1960ern, ihre Schwester Helene, die unbedingt zum Geheimdienst wollte und bei einem dubiosen Unfall ums Leben kam, über ihre eigene Tätigkeit als FBI Agentin bis hin zu ihrem Undercovereinsatz, bei dem sie den kommunistischen Anführer von Burkina Faso ausspionieren soll. Ein Einsatz, der ihr Leben für immer auf den Kopf stellt.
    „American Spy“ ist der Debütroman der afroamerikanischen Autorin Lauren Wilkinson. Es ist ein brillant und stürmisch erzähltes Spionagestück, ein Stück Zeitgeschichte, eine Mischung aus Fakten und der Fiktion einer Romanze zwischen der jungen schwarzen Protagonistin Marie Mitchell und Thomas Sankara, dem Präsidenten von Burkina Faso.
    In den 1980ern, in denen der Grossteil der Geschichte angesiedelt ist, ist der Kalte Krieg in Amerika noch omnipräsent.
    „Reagan hatte sich aussenpolitische Ziele auf die Fahnen geschrieben, die zu dem Zeitpunkt so unmöglich klangen, dass sie kaum jemand ernstnahm: Er wollte nicht nur dafür sorgen, dass die USA im Kalten Krieg die Oberhand hatten, er wollte ihn gewinnen.“
    Die Bedrohung durch die Sowjetunion und aller anderen kommunistischen Staaten beschäftigt Bevölkerung wie Geheimdienste.
    „Ich hielt Kommunismus für gefährlich….Reaganomics war nicht gerade eine menschenfreundliche Philosophie, und in Verbindung mit dem Hang unseres Landes zur Bestrafung bot sie den perfekten Nährboden für Rücksichtslosigkeit und Unbarmherzigkeit. Die Alternative war jedoch noch schlimmer.“
    Die junge schwarze Marie Mitchell, die beim FBI mit der Rekrutierung von Informanten befasst ist, tritt beruflich auf der Stelle. Es ist ihr Geschlecht und ihre Hautfarbe die sich nicht vorwärts bringt- Als sie eine Suspendierung provoziert, wendet sich plötzlich die CIA an sie. Sie soll das Vertrauen von Thomas Sankara erschleichen, ihn diskreditieren, während der Geheimdienst einen amerikafreundlichen Gegenkandidaten zum Präsidenten von Burkina Faso etablieren will.
    Der westafrikanische Staat Burkina Faso wurde von 1983 bis 1987 von Thomas Sankara regiert. Dies entspricht den Tatsachen. Sankara sah sich selbst als sozialistischen Revolutionär. Seine Devise lautete: „Vaterland oder Tod, wir werden siegen“ Seine Begegnung mit Marie mit allen Konsequenzen entstammt der dichterischen Freiheit der Autorin. Burkina Faso bedeutet übersetzt „das Land der aufrechten Menschen“. Marie erkennt in Sankara einen aufrechten Menschen, beginnt die Sinnhaftigkeit ihrer Mission zu hinterfragen.
    „Man kann einen Revolutionär umbringen, aber man kann nie die Revolution umbringen.“
    Der Roman enthält alle Elemente eines spannenden Spionageromans. Allein der Beginn des Buchs, als ein Unbekannter in Maries Haus einbricht, um sie zu eliminieren katapultiert den Leser mitten ins Geschehen. Aber es ist weit mehr als ein Thriller. Alles was nach dem Attentat auf Marie geschrieben steht, ist ihr Tagebuch, die Aufarbeitung ihrer Familiengeschichte, ihrer Rolle als schwarze Frau in einem Rechtssystem, das Menschen ihrer Hautfarbe (und das bis in die heutige Zeit) diskriminiert und ein Vermächtnis an ihre Söhne, schwarze amerikanische Jungs, für die es noch lange keine Sicherheit bedeutet, zur Mittelschicht zu gehören.
    „Ich hoffe, ihr wachst zu Männern heran, in denen sich die besten Eigenschaften von mir und eurem Vater vereinen. Ich hoffe, ihr werdet den Mut haben, euch gegen Ungerechtigkeit zur Wehr zu setzen, wann immer ihr dazu aufgerufen seid. Ich hoffe, ihr werdet frei und heftig lieben. Auf diese Art, so hoffe ich, werdet ihr gute Bürger sein.“
    Vielleicht ist dieses Buch kein Thriller. Das muss es auch nicht, um grossartig, komplex, vielschichtig und spannend zu sein.

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  • 5 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Webervogel, 05.09.2020

    Als Buch bewertet

    Wenn die Vergangenheit Dich einholt

    Lauren Wilkinsons Debüt „American Spy“ beginnt mit einer Actionszene: Wir schreiben das Jahr 1992 und die alleinerziehende Marie Mitchell wird in ihrer Wohnung in Conneticut von einem Mann überfallen, den sie überwältigen und töten kann. Denn Mitchell ist kein leichtes Opfer, sondern eine frühere FBI-Agentin. Mit ihren beiden Söhnen und gefälschten Pässen flieht sie zu ihrer Mutter nach Martinique. Dort schreibt sie nach und nach ihre Lebensgeschichte auf und versucht gleichzeitig, Vorkehrungen für ihre Zukunft zu treffen, denn sie muss fürchten, dass dies nicht der letzte Anschlag auf ihr Leben war.

    Wilkinsons Protagonistin ist keine strahlende Heldin, kein Bond-Girl mit der Lizenz zum Töten in einer „Mission Impossible“. 1955 geboren, hat sie eine durchwachsene Kindheit, die mit einem furchtbaren Verlust endet. Als Beste ihres Abschlussjahrgangs ergattert sie einen Job beim FBI, muss aber bald feststellen, dass Erfolg und Anerkennung weissen Männern vorbehalten sind. 1987 scheint ein Spezialauftrag ihre Chance zu sein, sich zu beweisen. Doch selbst in den davon handelnden Kapiteln ist Wilkinson weit davon entfernt, das Leben einer Spionin zu glorifizieren oder auch nur als besonders aufregend dazustellen: Wilde Verfolgungsjagden sind selten, Wartezeiten und Botengänge deutlich häufiger.

    „American Spy“ handelt dann auch gar nicht hauptsächlich von Auftragskillern und Attentaten, sondern davon, in den 60er und 70er Jahren in Queens aufzuwachsen. Von der Bedrohung des Kalten Krieges, die Kindern schon in der Schule eingeimpft wurde. Davon, was es hiess, in den 1980er Jahren gleich doppelte Aussenseiterin beim FBI zu sein: als Frau und als Schwarze. Und davon, wie ein westafrikanisches Land zum Spielball der Weltmächte wird – und eine Agentin zum Spielball ihrer Auftraggeber.

    Im besten Fall eröffnen Bücher einem neue Welten und dieses ist so eines. Wer einen hochspannenden Spionagethriller erwartet, wird von „American Spy“ vielleicht sogar enttäuscht sein. Mich hat dieses Buch allerdings nachhaltig beeindruckt.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elaine L., 04.10.2020

    Als Buch bewertet

    Gejagt

    Ich bin nicht unbedingt eine Liebhaberin von Krimis oder Thrillern, trotzdem habe ich mich auf Empfehlung einer Freundin auf dieses Buch eingelassen und bleibe mit gemischten Gefühlen zurück.
    Von der Geschichte her geht es um eine ehemalige Spionin, die auf einmal ins Fadenkreuz verschiedenster Interessensgruppen Gerät und um ihr Leben fürchten muss.
    Die Autorin Lauren Wilkinson zeichnet recht gekonnt ein Bild der Geheimdienstwelt und der Machenschaften von CIA und Konsorten. Vieles davon ist aus anderen Spionageerzählungen bekannt, einiges ist recht neu.
    Die Geschichte wird zwar etwas interessant erzählt, plätschert aber irgendwie auch so vor sich hin und kann nicht wirklich fesseln.
    Wer eine einfache Geschichte für zwischendurch lesen möchte und keine allzu grossen Erwartungen hat wird mit dem Buch ganz gut was anfangen können. Wer eine. überaus spannenden Thriller oder Krimi sucht, wird aber nicht vollständig zufrieden sein können.
    Somit bleibt eine gemischte Einschätzung zurück, bei der jede_r selber schauen darf ob es passt oder nicht.

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  • 5 Sterne

    Manfred Fürst, 30.01.2021

    Als Buch bewertet

    Alles Äussere an diesem Buch ist unattraktiv. Orangefarbenes Cover, rote dicke Titel- und schwarze dicke Autorenletter, das wiederum mit der schwarzen Autorin harmonisiert und die stilisierte Rückansicht eines schwarzen dünnen Mädchens mit einem Umhang an die US-amerikanische Flagge angelehnt. Und dann noch das dicke Papier, natürlich FSC zertifiziert – einfach eine furchtbare Haptik. Doch nicht von diesen schrecklichen äusseren Eindrücken täuschen lassen und auf den Inhalt schliessen. Dieser Debütroman von Lauren Wilkinson (bereits die dritte Auflage 2020) ist von grosser literarischer Klasse. Hervorragend und aussergewöhnlich was den Plot, den Schreib- und Erzählstil betrifft. Kompliment an Lektoren und Übersetzer.

    Am Anfang Connecticut, 1992: Marie Mitchell, die Heldin? in “American Spy” schreibt alles auf, wie einen Brief oder ein Tagebuch, um ehrliche Antworten auf die Fragen ihrer Kinder zu geben, die sie sich im Laufe ihres Lebens stellen werden. Sie schreibt alles hier auf, falls sie dann nicht mehr da ist: Sie kann ihnen erzählen, wer den Mann geschickt hat, der bei ihr eingebrochen ist, sie töten wollte, und warum. Diesen Mann hat sie während des Kampfes eine Kugel in den Kopf geschossen. Daraufhin verlässt Marie New York mit ihren vier Jahre alten Zwillingen, William und Tommy und ihrem Hund Poochini in Richtung Martinique, wo ihre mémé Agathe wohnt. Ist Marie auf Martinique in Sicherheit?

    Marie Mitchell mit eckigem Charakter, was ist das? Findet es heraus. Sie steckt beim FBI im gewünschten Karriereaufstieg fest.

    „Ein Geheimnis birgt Macht, angewandte Macht ist Stärke, Stärke bedeutet Kraft, und Kraft ist immer von Vorteil,“ Marie ist viel zu klug für ihre Schreibtischarbeiten beim FBI. Sie hat eine unheimlich gute Beobachtungsgabe, ein ausgesprochen gutes Gedächtnis und von Natur aus ein gutes Ohr für Akzente. Sie ist eine extraordinäre und gnadenlose Analytikerin.

    Nebenbei, eine der zauberhaftesten Feststellungen je gelesen, vor allem für einen Vielleser: “Mich interessiert immer, was jemand dazu bringt, ein bestimmtes Buch zu lesen.“ „Und dass es gar keine richtige oder falsche Antwort auf diese Frage gibt, ob die gelesen Bücher gefallen haben!“

    Von 1983 bis 1987 hat Marie in New York für das FBI gearbeitet. Sie wird von der CIA-Kollegen auf den revolutionären Präsidenten von Burkina Faso, Thomas Sankara, angesetzt, offenbar als “Honigfalle”. Sie lässt sich darauf ein, obwohl sie eigentlich mit seinen politischen Zielen sympathisiert. Marie analysiert ihre problematische Situation treffend: „Ich bin eine Frau, ich bin auch noch schwarz, da steht es schon mal zwei zu null gegen mich."

    Die wahre Identität von Marie konnte man schon immer anhand der Menschen erkennen, denen sie ihr Herz geschenkt hatte.

    “American Spy” ist kein Thriller, sondern ‚A NOVEL‘, wie bei der englischen Originalausgabe, ein Roman. Für die Autorin Lauren Wilkinson stehen weder Krimi- noch Thriller-Elemente im Vordergrund, sondern viel mehr die Person Marie Mitchell, in der Zwickmühle zwischen FBI und CIA, und ihrem Idealismus für die richtige Seite zu kämpfen. Gegen den Imperialismus und den latenten Rassismus. Sie thematisiert die Ausbeutung afrikanischer Staaten durch westliche Staaten wie US-Amerika und Frankreich. Sie verbindet grossartig die damaligen politischen Verhältnisse in Burkina Faso von 1987 mit dem persönlichen Schicksal von Marie. Natürlich ist “American Spy” ein Spionageroman, aber auch ein Familienroman, das sehr innige Verhältnis zu ihrer Schwester Helene und das ambivalente Verhältnis zu ihrer Mutter und ihrem Vater bestimmen grosse Teile des Romans.

    Lauren Wilkinson, 36, aufgewachsen in New York City, lebt in der Lower East Side. Sie lehrte Schreiben an der Columbia University und am Fashion Institute of Technology. Ihre Texte sind im Granta Magazine erschienen.

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  • 4 Sterne

    bookloving, 29.08.2020

    Als eBook bewertet

    „American Spy“ heisst der hochspannende Debüt-Roman der US-amerikanischen Autorin Lauren Wilkinson, der in den USA hochgelobt wird.
    In ihrem Spionageroman zeichnet sie ein faszinierendes, facettenreiches und entlarvendes Portrait  einer von Rassismus geprägten Gesellschaft und des arroganten Selbstverständnisses der USA, das auch seine Aussenpolitik bis heute prägt. Gekonnt nimmt Wilkinson sich verschiedener brisanter gesellschaftspolitischer Themen an, greift die Hysterie während des Kalten Kriegs auf, geht auf das keineswegs selbstlose Engagement der USA in afrikanischen Staaten ein und widmet sich zudem der Bürgerrechtsbewegungen während der 50er und 60er Jahre und der Schwarzen Emanzipation.
    Trotz des packenden, actiongeladenen Auftakts handelt es sich bei dem Roman nicht um einen typischen Agenten-Thriller mit hohem Tempo und jeder Menge Thrill. Rasch schaltet die Autorin nach dem brutalen Überfall auf die Protagonistin und Ich- Erzählerin Marie Mitchell und ihrer überstürzten Flucht zu ihrer Mutter nach Martinique einige Gänge zurück, so dass sich der Spannungsaufbau sehr gemächlich anlässt.
    Die clever komponierte und recht komplexe Spionagegeschichte, deren Haupthandlung Mitte der 1980ger Jahre angesiedelt ist, ist sehr ungewöhnlich angelegt. Die Autorin lässt die Protagonistin ihre Geschichte als Tagebuch verfassen, in dem sie ihren 4jährigen Zwillingssöhnen für den „Fall der Fälle“, dass ihre letzte Mission scheitert, ein Art Vermächtnis hinterlässt, damit sie später einmal die Hintergründe ihres Handelns nachvollziehen können.
    Rückblickend erzählt Marie sehr ausschweifend und keineswegs chronologisch über ihre komplizierte Familiengeschichte, ihre Erlebnisse in Kindheit und Jugend, schildert in ihrem Bericht die vielfältigen Erinnerungen an ihre Agententätigkeit beim FBI, zeichnet aber auch die Geschehnisse rund um ihren letzten, alles verändernden Job auf, der sie für die CIA auf eine Auslandsmission nach Afrika brachte.
    In den verschiedenen, geschickt miteinander verwobenen Erzählsträngen tauchen wir ab in eine undurchsichtige  Welt der Aussenpolitik, der strenggeheimen Missionen und ominöser diplomatischer Verwicklungen und Intrigen der Geheimdienste. In dem Gewirr von Informationen aus verschiedenen Zeitebenen und den vielen Verwicklungen dauert es lange, bis man zu ahnen beginnt, worauf die Geschichte um Maries geheimdienstlichen Einsatz hinauslaufen könnte. Erst im letzten Drittel nimmt die Handlung dann wieder enorm an Fahrt auf.
    Lauren Wilkinson hat mit Marie eine interessante, facettenreiche Protagonistin geschaffen und deren privates und berufliches Umfeld, ihre moralischen Prinzipien und Beweggründe sehr anschaulich und nachvollziehbar ausgearbeitet. Wir lernen sie als eine clevere, ehrgeizige Afroamerikanerin kennen, die zu Zeiten der Reagan-Administration allein aufgrund ihrer Hautfarbe und ihres Geschlechts im männerdominierten Geheimdienst FBI kaum Aufstiegschancen hat. Als sie endlich die herausfordernde Mission angeboten bekommt, den als integer und bescheiden geltenden kommunistischen Präsidenten von Burkina Faso, Thomas Sankara, als „Honey trap“ zu kompromittieren, hinterfragt sie zunächst die Hintergründe ihres Geheimdienstauftrags kaum. So wird sie schliesslich selbst zum Spielball einer fatalen Intrige.
    Schade, dass einige der Nebenfiguren etwas vage gezeichnet und wenig greifbar sind, auch ihre Motive und Rolle in der Geschichte bleiben leider bis zum Ende recht undurchsichtig.
    Sehr gut hat mir hingegen der Handlungsstrang mit der historischen Persönlichkeit Thomas Sankara gefallen, einer Ikone des afrikanischen Befreiungskampfs, den die Autorin als einen redegewandten, charismatischen und sympathischen Volkshelden darstellt.
    Sankara war von 1983- 1987 Präsident des afrikanischen Staates und wurde bei einem Putsch erschossen. Die Autorin hat viele gut recherchierte Hintergrundinformationen zu seinem Leben und seinen Überzeugungen als marxistischen Revolutionär in die fesselnde Handlung einfliessen lassen. Mit seinem sozialistischen Kurs wollte er die Zustände seines Landes verbessern und wandte sich gegen die koloniale Ausbeutung. Er setzte sich für eine Stärkung der Landbevölkerung, einen Ausbau des Gesundheitssystems und die Gleichberechtigung der Frau ein.
    So hat Lauren Wilkinson mit ihrer Geschichte zugleich eine gelungene Hommage an den inspirierenden Visionär und Revolutionär verfasst, der auch als "Che Guevara Afrikas" in die Geschichtsbücher einging.
    Insgesamt ist der komplex angelegte Spionageroman mit seinem steten Wechsel der Zeitebenen und Handlungsstränge sehr abwechslungsreich und lebendig geschrieben und konnte mich mit seinen gesellschaftskritischen und politischen Einlassungen sehr fesseln.
    FAZIT
    “American Spy” ist ein fesselnder, vielschichtig angelegter und unterhaltsamer Spionageroman vor interessantem politischen Hintergrund.

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  • 4 Sterne

    Ruth L., 03.08.2020

    Als Buch bewertet

    Mix aus Spionagestory, Familiengeschichte und politische Lehrstunde

    „ American Spy“ ist der Debutroman der afro- amerikanischen Schriftstellerin Lauren Wilkinson. In den USA war das Buch ein grosser Erfolg, auch weil es Barack Obama 2019 auf seine Sommerleseliste gesetzt hat. Der deutsche Verlag wirbt deshalb mit einem Zitat des ehemaligen amerikanischen Präsidenten:“ Weit mehr als ein Spionagethriller.“
    Thriller- Elemente gibt es im Roman eher wenige, dafür spricht er gesellschaftliche und politische Themen an, die auch heute noch aktuell sind, obwohl die Haupthandlung in den 1980er Jahren spielt.
    Es beginnt höchst spannend. Ein unbekannter Killer dringt nachts in das Haus der Ich- Erzählerin Marie Mitchell ein. Sie kann ihn zwar überwältigen und töten, aber danach weiss sie, dass sie sich verstecken muss. Vor allem um ihre 4jährigen Zwillingssöhne zu schützen. Mit gefälschten Papieren reisen sie zu Marie‘s Mutter nach Martinique.
    Hier beginnt Marie einen Bericht zu schreiben, damit ihre Söhne, falls ihr etwas passiert, wissen, wer ihre Mutter war. Dazu holt sie weiter aus, geht zurück in ihre eigene Kindheit. Aufgewachsen ist sie gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Helene im New Yorker Stadtteil Queens. Der Vater arbeitet als Polizist; die Mutter verlässt die Familie, als die Mädchen noch klein sind und kehrt zurück auf die Insel ihrer Vorfahren, nach Martinique. Marie konnte das ihrer Mutter nie verzeihen, hat auch jetzt noch ein gespaltenes Verhältnis zu ihr.
    Dafür liebt und bewundert sie ihre mutige und starke Schwester. Die weiss schon früh, was sie machen möchte, nämlich beim Geheimdienst arbeiten. Zunächst verpflichtet sie sich beim Militär, muss nach Vietnam und kommt nach ihrer Rückkehr unter mysteriösen Umständen bei einem Verkehrsunfall zu Tode.
    Marie beginnt beim FBI zu arbeiten. Aber als Frau und als Schwarze hat sie es doppelt schwer, sich zu bewähren. Da kommt ihr ein Angebot des CIA gerade recht. Sie soll auf einer Auslandsmission in Afrika eingesetzt werden. Dazu muss sie zuerst des Vertrauen eines afrikanischen Politikers erwerben. Thomas Sankara wird bei der UNO- Vollversammlung eine Rede halten und Marie wird auf ihn angesetzt.
    Thomas Sankara war von 1983- 1987 Präsident des afrikanischen Staates Burkina Faso ( „ Land der aufrechten Menschen“). Er sah sich selbst als marxistischen Revolutionär, galt als „ afrikanischer Che Guevara“. Vorrangig wollte er den Hunger in seinem Land bekämpfen, setzte sich für ein funktionierendes Gesundheitssystem und die Gleichberechtigung der Frauen ein. Im Oktober 1987 wurde Sankara ermordet.
    Die USA wollte in dem afrikanischen Staat aber einem amerikafreundlichen Gegenkandidaten zur Macht verhelfen und dabei soll Marie eine wichtige Rolle spielen. Ironischerweise erhält sie diesen Job gerade weil sie eine schwarze Frau ist.
    Doch Marie erliegt dem Charme des charismatischen Politikers und sympathisiert mit dessen Ideen. Es kommt zu dramatischen Szenen in Afrika, Marie trifft eine folgenschwere Entscheidung und bringt sich damit selbst in Gefahr.
    Lauren Wilkinson erzählt ihre Geschichte nicht streng chronologisch , sondern wechselt zwischen den Zeiten und den verschiedenen Erzählsträngen. Der Roman ist ein Mix aus Spionagestory, Familiengeschichte und politische Lehrstunde. Der Leser erfährt viel über Burkina Faso und dessen zeitweiligen Präsidenten ( ich habe zusätzlich noch im Internet recherchiert ), aber auch über Amerikas Einflussnahme auf afrikanische Staaten.
    Aber vor allem ist es ein Roman über die Diskriminierung von Schwarzen und von Frauen in den USA und vornehmlich bei den männerdominierenden Geheimdiensten. In einer Diskussion im Buch geht es z.B. darum, ob Schwarze überhaupt als Polizisten, Soldaten oder Geheimdienstler für ein Land eintreten sollen, dessen Gesetzgebung sie noch immer unterdrückt.
    Einen Kritikpunkt habe ich, nämlich die unglaubwürdige Liebesgeschichte und die Enthüllung, wer der Vater ihrer Kinder ist. Das hätte sich die Autorin sparen können.
    Trotzdem ist „ American Spy“ ist lesenswerter Spionageroman, der gleichzeitig komplex und unterhaltsam ist.

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  • 4 Sterne

    Sara H., 23.01.2021

    Als Buch bewertet

    Zunächst einmal finde ich das Cover sehr gelungen.
    Die US-amerikanische Flagge, die die Protagonistin um sich trägt wie einen Umhang, lässt bereits vom ersten Blick darauf schliessen, dass das Land USA eine sehr prägende Rolle in diesem Buch spielen wird. Genauer gesagt ist es das FBI, das Federal Bureau of Investigation. Es geht hauptsächlich um eine besondere Mission des Geheimdienstes bei der Marie, die Protagonistin, die leitende Position zuteil wird.

    Die komplette Geschichte ist in einer Art Tagebuch geschrieben worden, die die Protagonistin für ihre beiden Söhne anfertigt. Die Geschichte spielt sich vor dem Hintergrund des sogenannten Kalten Krieges ab.

    Der Anfang hat mich sofort gepackt. Es kommt bereits im ersten Kapitel zu einem aufwühlenden Ereignis. Marie wird in ihrem eigenen Haus nachts von einem fremden Mann angegriffen. Sie ringt um ihr Leben und überwältigt ihn letztendlich.
    Ihre beiden Söhne Tommy und William sind wach und kriegen somit mit, wie ihre Mutter blutbefleckt mit den herbeigeeilten Polizisten kommuniziert.
    Die Kinder bringt sie für die Nacht bei ihrer Nachbarin unter.

    Jedoch lässt sie der Angriff mental nicht los. Sie ist sich sicher, dass es mit ihrer bedeutendsten Mission als FBI-Agentin zusammenhängt.
    Die Protagonistin Marie ist eine starke Persönlichkeit und diszipliniert, was ihre Emotionen angeht. Keinesfalls eine gewöhnliche Person.
    Das muss sie nämlich sein, denn sie ist in ihrem Job Alltagsrassismus wie auch Sexismus ausgesetzt. Marie ist nämlich eine weibliche als auch schwarze FBI-Agentin.
    Ausserdem ist sie zum ersten Mal Teil einer ausländischen Mission des Geheimdienstes.
    Im Buch wird anhand ihrer Familiengeschichte sowie ihrer besonderen Beziehung zu ihrer Schwester deutlich, wie ihre Karriere solch eine Wendung nehmen konnte.
    Denn sie wollte anfangs keineswegs für den Staat arbeiten.

    Im Laufe der Mission, die im Mittelpunkt der Geschichte steht, kommen Marie Zweifel an ihrer beruflichen Tätigkeit auf. Sie zweifelt auch an sich als moralisch denkender und handelnder Mensch. Ihr wird in einem entscheidenden Moment die Tragweite ihrer Handlungen bewusst.
    Dass diese sie bis zu ihr nach Hause, viele Jahre später nach der Ausübung ihres Jobs, verfolgen würde hätte sie zu dem Zeitpunkt noch nicht erahnen können.

    Der Schwerpunkt der Erzählung liegt in der Vergangenheit von Marie. Somit bekommt man kaum die gegenwärtige Situation mit. Daher waren teilweise die Ausführungen etwas zu langatmig. Dies ist insofern schade, dass man fast ausschliesslich Informationen über die damaligen Umstände erfährt.
    Jedoch läuft alles im Endeffekt auf das Ende des Buches hinaus, sodass die Geschichte notwendigerweise in einer grossen Rückschau geschildert wird.
    Das Ende birgt hingegen eine wirklich unerwartete Wendung der Geschehnisse.

    Was Wilkinson sehr gut gelingt ist die Darstellung der alltäglichen Probleme, denen sich Marie ausgesetzt sieht und die eine menschliche Einstellung widerspiegeln, die immer noch vertreten wird und deutlich kritisiert wird.
    Auch der Ausdruck von Maries Emotionen findet in den Wörtern der Autorin ihren Platz und bringt die Gefühlswelt klar hervor.
    Die durch den historischen Kontext bedingten Umstände werden sehr schön und passen eingearbeitet. Die Zukunftsängste der Amerikaner als auch die verheerende Situation in ausgesuchten afrikanischen Ländern kommen zum Ausdruck und spiegeln trotz der Tatsache, dass hier eine fiktive Geschichte vorliegt, den Charakter der Zeit akkurat wieder.

    Zusammenfassend kann ich dieses Buch allen uneingeschränkt empfehlen. Es ist ein toller Lesespass, der einem zumindest einen kleinen Teil der neueren Weltgeschichte sowie Abläufe von geheimen Missionen in einem packenden Spionagethriller näher bringt.

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  • 5 Sterne

    büchernarr, 14.08.2020

    Als Buch bewertet

    American Spy ist ein spannender Spionagethriller, dessen Geschichte in den USA, in Frankreich und im fernen Burkina Faso der 1980er Jahre abspielt. Die ehemalige Agentin des FBI Marie wird in ihrem Haus von einen Auftragskiller angegriffen. In letzter Sekunde schafft sie es, nachden sie den Einbrecher erledigt, mit ihren beiden Kindern zu fliehen und bringt diese nach Frankreich zu ihrer Mutter. Sie hinterlässt daraufhin ihren Kindern ein Tagebuch in Briefform in dem sie ihnen alles erklärt, was sie über ihre Existenz und ihre Entscheidung hin FBI Agentin zu werden wissen müssen. Die jeweiligen politischen Ereignisse, die rassistischen Hintergründe, der Karrieresprung, die verschiedenen Einsätze, alles hat seine Rolle gespielt.
    Der Roman war für mich durchweg spannend geschrieben, sehr detailtreu und von Tiefe. Als Thriller würde ich in aber nicht beschreiben, jedenfalls nicht im klassischen Sinne. Definitiv jedoch eines der besten Bücher des Sommers!

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  • 4 Sterne

    Books of Tigerlily, 26.07.2020

    Als Buch bewertet

    Bereits die ersten Seiten verraten die ungewöhnliche Erzählperspektive, bei der Protagonistin Marie ihre Kinder direkt anspricht und ihre Geschichte erzählt. Nach und nach wird klar, wie sich die Story weiter entwickelt und wieso sie dies tut. Mir hat diese Perspektive unglaublich gut gefallen, kann man sich als Leser doch gut in Marie hineinversetzten - gleichzeitig bleibt sie aber immer ein Stück weit distanziert und geheimnisvoll.

    Durch verschiedene Zeitschienen verflechten sich Vergangenheit und Gegenwart miteinander zu einem wilden Mix aus Familiengeschichte und Agententhriller, der sehr persönlich wird. Geschickt baut die Autorin dabei grosse Themen ein, etwa die Erfahrungen von Alltagsrassismus und Sexismus sowie die heutzutage unwirklich erscheinende Bedrohung durch den Kalten Krieg und der Kampf der Ideologien. Diese sind dabei immer passend in die Story eingebaut und verleihen entsprechende Tiefe. Das hat mir besonders gut gefallen.

    Ebenfalls von Seite 1 an wird die Spannung stark hoch geschossen, danach flaut sie etwas ab und die Spannung besteht daraus, dass der Leser herauszufinden versucht, was genau zur ersten Szene geführt hat. Bei mir hat es funktioniert und ich bin am Ball geblieben, eben weil die Autorin einen authentischen Einblick in Maries Story und den geschichtlichen Hintergrund schafft. Ebenfalls starker Pluspunkt - American Spy ist ein Own Voices Buch, das auch genau das sein möchte - ein Buch, das nicht nur die Thematiken einer Schwarzen in Amerika darstellen möchte, sondern dazu noch die teilweise doppelte Diskriminierung, die sie auch als Frau erfährt. Ganz stark auch der Kontrast der hinzutritt, wenn sie als schwarze Amerikanerin in Afrika unterwegs ist und auch hier heraussticht.

    American Spy kann mit einigen guten Überraschungen aufwarten und Marie kommt in einen heftigen Gewissenskonflikt, der gut nachvollziehbar dargestellt wird. Auch kommen beim Leser einige Fragen auf, etwa wer die Guten und wer die Bösen sind und wieviel Einfluss auf innere Angelegenheiten durch äussere Mächte genommen wird und welche Ereignisse manipuliert sind. Ein glaubhafter Einblick in politische Verstrickungen, die ebenfalls dazu beigetragen haben, dass das Buch gelungen ist.

    Allerdings wird das Ende sicherlich die Meinungen spalten - einigen wird es sicherlich zu unfertig auserzählt sein, für andere ist diese Art von offenem Ende genau passend zum Buch und zum Erzählstil. Mich hat es überrascht, gleichzeitig hat es mir aber gefallen und ich vermisse am Buch nichts. Für mich war American Spy etwas völlig unerwartetes, das mich überzeugen konnte und das ich sicherlich auch an meine Mutter zum Lesen weiterreichen werde.

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  • 5 Sterne

    Lesemaus 34, 20.07.2020

    Als Buch bewertet

    Meine Meinung:
    Ich hatte mich so auf dieses Buch gefreut und bin mit äusserst hohen Erwartungen an die Geschichte herangegangen. Vielleicht waren diese sogar etwas zu hoch...
    Erst einmal möchte ich mit den positiven Dingen beginnen, denn der Schreibstil der amerikanischen Autorin ist wirklich vorzüglich und selten habe ich in diesem Genre einen faszinierenderen und dennoch literarischeren Schreibstil gelesen, der seinen Leser aber niemals überfordert. Auch ihre Charaktere sind überaus interessant geschildert, haben Tiefe, sind authentisch und wissen zu überzeugen. Alles gut soweit, doch was mich leider nicht packen konnte war die Handlungsstruktur an sich, diese empfand ich als langatmig, manchmal verwirrend und sehr abstrus.
    Deshalb 3,5 Sterne für mich ein solides Buch, aber eine weniger ansprechende Handlung.

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  • 4 Sterne

    Fornika, 15.08.2020

    Als Buch bewertet

    Mitten in der Nacht wird eine junge Mutter von einem Einbrecher aus dem Schlaf gerissen. Eine beängstigende Situation, doch Marie Mitchell hat seit Jahren mit einem ähnlichen Überfall gerechnet. Noch vor wenigen Jahren war sie im amerikanischen Geheimdienst tätig, hat in Burkina Faso den Dunstkreis von Präsident und Revolutionär Thomas Sankara infiltriert. Jetzt scheint ihre Vergangenheit sie einholen zu wollen.
    Lauren Wilkinsons Thriller ist nicht nur Spannungsliteratur, sondern auch ein tiefer Einblick in die jüngere Geschichte eines gebeutelten Landes. Sankara hat dort in den 80ern nach einem Staatsstreich regiert, sein Handeln und Wirken bilden den realen Hintergrund zum Thriller. Wilkinson vermischt dabei Fakten und Fiktion, nicht immer ist für den Leser gleich nachzuvollziehen was real ist, und was nicht. Zwar sind die Verwicklungen rund um Sankara wirklich spannend, auch die Situation der Mitchells bedrohlich, trotzdem liest sich American Spy in weiten Teilen nicht als klassischer Thriller. Mir hat die Romanhandlung trotzdem gut gefallen, es wird aber sicherlich dem Leser doch etwas anderes suggeriert als er im Endeffekt bekommt. Der klassische Thrillerleser dürfte doch eher enttäuscht werden. Die Geschichte wird aus Maries Perspektive erzählt, sie berichtet ihren kleinen Söhnen aus ihrem Leben; Gedanken- und nicht immer sofort nachvollziehbare Zeitsprünge inklusive. Das muss man mögen (mir hat es gefallen). Mitchells Leben birgt viel Zündstoff, eine Frau (noch dazu eine schwarze) in einer männerdominierten Domäne; da hat die Autorin etwas Potential liegen lassen, mir war die Handlung dann doch zu oft zu oberflächlich. Insgesamt wird die Geschichte rund, trotzdem denke ich, dass der Roman nicht jedem gefallen wird. Ich mochte ihn in weiten Teilen ganz gerne, weitere Romane der Autorin werden wahrscheinlich auf meiner Leseliste landen.

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  • 4 Sterne

    Franz R., 09.09.2020

    Als eBook bewertet

    Als Marie Mitchell mitten in der Nacht in ihrem Haus von einem Unbekannten überfallen wird, weiss sie, ihre Vergangenheit als FBI-Agentin hat sie eingeholt. Mit ihren beiden 4 – jährigen Söhnen flieht sie nach Martinique zu ihrer Mutter. Doch sie weiss, wollen sie und ihre Familie in Frieden leben, muss sie die Dinge selbst in die Hand nehmen. Doch zuvor schreibt sie noch ein Tagebuch, damit ihre Söhne später einmal wissen, wer ihre Mutter wirklich war und auch die Wahrheit über ihren Vater erfahren. Alles hat mit Maries erstem grossen Undercover – Einsatz begonnen, der in einer Katastrophe endet. Sie soll den Präsidenten von Burkina Faso bespitzeln und verführen. Der charismatische Diktator ist den USA ein Dorn im Auge und soll mit Maries Hilfe gestürzt werden. Doch sie vermasselt den Auftrag, verliebt sich in die Zielperson. Völlig überraschend erhält sie eine zweite Chance und wird direkt nach Burkina Faso geschickt. Erst dort erkennt sie, wer die wahren Hintermänner hinter der Aktion sind. Die Autorin verknüpft geschickt die wahren historischen Ereignisse rund um Thomas Sankara mit der fiktiven Geschichte Maries. Die Handlung bleibt spannend bis zu Letzt und das offene Ende überlässt es dem Leser, ob Marie gewinnt oder verliert.

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  • 4 Sterne

    Gisela E., 22.10.2020

    Als Buch bewertet

    Erlebnisse einer Spionin

    Eines Nachts wird Marie Mitchell von einem bewaffneten Unbekannten angegriffen. Sie kann ihm knapp entkommen und bringt ihre beiden Söhne zu ihrer Mutter. Dabei nutzt sie die Gelegenheit und schreibt ihre Erlebnisse für ihre Kinder auf – ihre Erlebnisse als Spionin beim FBI.

    Es ist eine Geschichte während des Kalten Krieges, und so rollt die Autorin Lauren Wilkinson sehr genau die Geschehnisse jener Zeit auf. Der Leser erhält schnell ein umfassendes Bild über die Ereignisse, die damals die Welt bewegten, bettet sie ein in die Geschichte einer jungen Schwarzen. So bleibt der Schwerpunkt der Geschichte immer bei der Protagonistin selbst, sogar in Actionszenen, die das Buch natürlich auch bietet. Mit Marie erlebt der Leser die Welt der Spionage, dies ist so ganz anders als die bisherigen Romane dieses Genre: leise erzählt, nachdenklich, sehr eindrücklich. Die Geschichte und die Protagonistin wirken äusserst authentisch.

    Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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  • 3 Sterne

    helena, 25.07.2020

    Als Buch bewertet

    Origineller Genremix

    Marie arbeitet in den 80er Jahren nach ihrer Ausbildung in Quantico für das FBI in der Abteilung Spionageabwehr. Sie wird für ein Spezialprojekt der CIA ausgewählt. Als schwarze Frau scheint sie prädestiniert für diesen Auftrag. Sie soll den Staatschef von Burkina Faso korrumpieren. Doch ihr kommen Zweifel, ob sie das wirklich ethisch vertreten kann. Überhaupt gefallen ihr einige Aktivitäten des FBI nicht und es beginnen Schwierigkeiten…

    Man erfährt als Leser*in alles in Form eines Briefes, den sie an ihre Zwillingssöhne schreibt. Wie alt diese gerade sind und warum sie diesen Brief überhaupt schreibt, erfährt man nur Stück für Stück, wodurch Spannung entsteht. Auch erfährt man lange nicht, was es mit dem Vater auf sich hat.
    Der Brief ist nicht chronologisch erzählt, sondern eher assoziativ und in den Zeiten springend.
    Marie reflektiert viel über die eigene Herkunftsfamilie, insbesondere über ihre ältere Schwester Helene, die sie sehr bewunderte, aber irgendwann nicht mehr richtig verstand. Auch diese arbeitete, bis zu ihrem frühen Tod, beim FBI. Die Mutter verliess die Familie und kehrte in ihr Herkunftsland Martinique zurück. Die Mädchen wuchsen so bei ihrem Vater, einem Polizisten, in New York auf. Marie beleuchtet die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern und die eigene Entwicklung. Die Figuren blieben mir jedoch etwas fremd. Auch konnte ich gegen Ende eine Handlung Maries nicht nachvollziehen, da sie irgendwie nicht zu ihren Wertmassstäben passte. Zudem wurde es manchmal zu „gefühlsduselig", zu häufig wurden verschiedenste Gefühle benannt und auch das passte nicht so ganz ins Bild, da sich Marie eher verschlossen und kühl gab.
    Neben der Familie steht natürlich ihre Tätigkeit beim FBI und in der CIA im Fokus. Diese Einblicke in das Spionagewesen, aus dem kritischen Blick einer schwarzen Frau, fand ich hingegen überaus interessant. Atemlos liessen mich die sehr realistisch erscheinenden Schilderungen der Aktivitäten, der Überwachungen von Bürgerrechtsinitiativen im Inland sowie der enormen Manipulation im Ausland, hier insbesondere der Geheimoperationen in Westafrika, zurück. Diese werden recht ausführlich und klar beschrieben. Obwohl ich das alles schon irgendwie gehört hatte, beeindruckte es mich Des Weiteren gefielen mir in diesem Zusammenhang die Diskussionen über Demokratie (-aufbau).
    Zudem, das gefiel mir ebenfalls gut, wurden die Auswirkungen des Kalten Krieges sowie insgesamt die Diskriminierung von Schwarzen und Frauen nachvollziehbar und spürbar geschildert, ebenso die jeweilige Nichtzugehörigkeit – in den USA gilt Marie als die Schwarze, in Westafrika als die Amerikanerin.
    Der Roman wartet noch mit einer Liebesgeschichte auf, die ich jedoch als zu dick aufgetragen empfand. Auch der Schluss geriet mir etwas zu pathetisch.

    Tja, was war das nun? Ein Thriller? Ein Spionageroman? Ein psychologischer Familienroman? Ein Liebesroman? Ein Westafrika Roman? Satire, Trash oder Ernst? Von jedem etwas und für mich leider zu viel in einem. Auch aliterarisch sehr durchwachsen- klare gute Sätze wechseln sich ab mit recht trivialen Passagen. Dennoch gefiel mir die Originalität, die ungewöhnliche Hauptfigur- eine taffe weibliche schwarze Spionin sowie das ungewöhnliche Setting und nicht zuletzt der Humor. Obwohl ich insgesamt nur drei Sterne vergebe, bereue ich die Lektüre keinesfalls.

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  • 4 Sterne

    Sandy Z., 04.08.2020

    Als Buch bewertet

    Marie Mitchell, ehemalige FBI-Agentin und alleinerziehende Mutter, lebt mit ihren 4-jährigen Zwillingen in einer Kleinstadt der USA. Eines Nachts dringt ein bewaffneter Mann in ihr Haus ein und greift Marie an. Marie gelingt es, den Angreifer zu überwältigen, indem sie ihn tötet. Sie flieht mit ihren Kindern zu ihrer Mutter, wo sie beginnt, ein Tagebuch über ihre Kindheit, ihre Tätigkeit als FBI-Agentin und ihre Romanze mit dem Präsidenten von Burkina Faso zu schreiben...
    Dieses Buch ist sehr flüssig und spannend geschrieben. Der Autorin ist es immer gelungen, mich zu fesseln, so dass ich das Buch kaum aus den Händen legen wollte. Sowohl die Erlebnisse, die Marie Mitchell als Agentin widerfahren sind, als auch die Hindernisse, die man ihr als dunkelhäutige Frau in den Weg gelegt hat, prägen bis in die heutige Zeit das Leben der Protagonistin.
    "American Spy" ist ein durchaus gelungener, fesselnder und interessanter Spionageroman, den ich sehr gerne weiterempfehle.

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  • 4 Sterne

    Alexander R., 03.08.2020

    Als Buch bewertet

    Ein Thriller mit einem grossen sozialen Aspekt

    Dieses Buch war anders als ich es zunächst erwartet habe. Es ist in der Tat ein Spionagethriller es ist aber noch mehr. Es ist ein detailliertes Porträt der Situation schwarzer Menschen in den USA. Dieses Thema ist momentan so aktuell wie lange nicht mehr. Die Handlung ist plastisch geschrieben und schlüssig. Einzig die Zeitsprünge machen es gelegentlich schwierig ihr zu folgen. Es ist mir auch erst zum Ende des Buches klar geworden, dass das Buch im Wesentlichen in Tagebuchform für die Kinder der Hauptfigur geschrieben ist. Dass dabei aus der Ich-Perspektive erzählt wird, ist etwas ungewöhnlich, stärkt aber die Verbindung zur Hauptfigur Marie. Alles in allem ein sehr gutes Buch, dass über den Tellerrand des Genres blickt.

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