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  • 5 Sterne

    5 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 05.12.2023

    Klara stürzt zu Hause in ihrem Garten, ihre Enkelin Isabell findet die über neunzig Jahre alte Frau leblos vor. Im Haus findet sie einen Karton mit 140 Tonbandkassetten, auf denen Klara ihre Lebenserinnerungen aufgesprochen hat; besonders die Zeit im nationalsozialistischen Deutschland, als Isabells Oma ein Frauenbildungsheim geleitet hat, verstört die junge Frau, da Klara von Ereignissen und Menschen spricht, von denen sie noch nie gehört hat. Immer wieder ist die Rede von dem Mädchen Tolla, allerdings ist diese weder Isabell noch ihrer Mutter bekannt. Welche Geheimnisse wohl noch ans Licht kommen werden?

    Das vorliegende Buch ist der zweite Teil der Heimkehr-Trilogie von Alexa Hennig von Lange, der erste Teil mit dem Titel ‚Die karierten Mädchen‘ konnte mich letztes Jahr restlos begeistern. Meine Rezension könnte unbeabsichtigt Dinge enthalten, die Leserinnen und Lesern Einzelheiten zum ersten Band verraten. Dies lässt sich leider nicht vermeiden, um diesem Teil der Trilogie gerecht zu werden, dennoch will ich darauf hinweisen, damit jeder selbst entscheiden kann, wieviel er oder sie erfahren möchte.

    Der Einstieg ins Buch fiel mir nicht ganz so leicht, ich erinnerte mich nicht mehr an alle Einzelheiten und trotz des Umstandes, dass ich mir eine Zusammenfassung und auch das letzte Kapitel des erstes Teiles erneut durchgelesen habe, musste ich erst ein Gefühl für die Geschichte bekommen, was länger gedauert hat. Besonders gefallen hat mir dabei, dass die Autorin zusätzlich verschiedene Begebenheiten wiederholt und damit allmählich mein Gedächtnis aufgefrischt hat. Klara selbst ist, dies ist bereits dem Klappentext zu entnehmen, sodass ich dies freimütig erwähnen kann, gestorben und ihre Enkelin Isabell nimmt die Kassetten an sich. Das Abhören dieser Kassetten wird zu einer emotionalen Achterbahnfahrt für die junge Frau, die ihre Grossmutter als eine eher kühle und angsteinflössende Person wahrgenommen hat.

    ‚Es war erschreckend, wie wenig Worte es brauchte, um die Auslöschung eines ganzen jungen Lebens mitzuteilen. Dennoch hatten diese wenigen Worte die Kraft, den geballten Schmerz zu transportieren, der nicht zu begreifen war. Es gab kein Gegenteil zu diesem Schmerz, keine Linderung, keinen Trost.‘ (Seite 247)

    Es wurde, wie bereits im Vorgängerband, abwechselnd die Gegenwart und die Vergangenheit thematisiert, zusätzlich erfolgten in der zurückliegenden Zeit Sprünge in den Monaten und Jahren, die Situation spitzte sich zu, die Umstände änderten sich und die Lage wurde dramatisch, in vielen Dingen fast schon aussichtslos. Daneben tauchte wiederholt die Frage auf, ob Klara eine Mitläuferin war, und ob zudem ihr Schweigen und Erdulden bedeutet, dass sie sich mitschuldig gemacht hat an den damaligen Verbrechen. Für mich ist dies eine Frage, die nicht so einfach beantwortet werden kann, denn nach einer so langen Zeit grossspurig zu behaupten, man hätte dies oder das anders gemacht, grenzt an Überheblichkeit. Erst wer selbst eine bestimmte Situation erlebt hat, kann sich ein Urteil erlauben und auch dann ist jedes Schicksal einzeln zu bewerten. Hinsichtlich Klara kann sich jeder Leser und jede Leserin ein eigenes Urteil bilden. Die Autorin jedenfalls lässt in dieser Frage einen grossen Spielraum zu, was mir persönlich gefallen hat.

    Der so sehr befürchtete Krieg wird in diesem Band thematisiert, viele geschichtliche Fakten hat die Autorin eingeflochten und so eine Atmosphäre geschaffen, die mich mal mehr, mal weniger erschüttert hat. An vielen Stellen floss mein Herz über, oft war ich entsetzt, manchmal angewidert, überwiegend aber einfach emotional bewegt, und das aus vielerlei Gründen. Immer wieder tauchte die Frage auf, was mit Tolla passiert, wo das kleine Mädchen gelandet ist, das Klara weggeben musste, um deren Leben zu retten. Ob und wie die Frage beantwortet wurde, wird von mir natürlich nicht verraten. Nur so viel kann ich schreiben: es bleibt spannend!

    Anfangs hätte ich nicht gedacht, dass die Fortsetzung mich so dermassen packen würde, aber als ich einmal drin und der sprichwörtliche Knoten geplatzt war, vergass ich alles um mich herum. Das letzte Drittel war unglaublich emotional und auch das Nachwort fand ich erneut sehr bewegend. Ich kann den Abschlussband nun kaum noch erwarten und bin gespannt darauf, wie es im Leben von Klara weiterging. Volle Punktzahl gibt es dafür von mir und eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 31.07.2023

    Buchinhalt:

    Klara, inzwischen Leiterin des Frauenbildungsheimes Sandersleben, hat ihre Ziehtochter, das jüdische Mädchen Tolla, schweren Herzens auf eine Kinderverschickung nach England gebracht, um ihr das Leben zu retten. Als der Weltkrieg ausbricht, wird auch Klaras Mann Gustav eingezogen und die idyllische Welt des Heims scheint langsam auseinanderzubrechen. Klara fragt sich mehr als einmal, ob ihr Handeln denn falsch war und sie dadurch erst recht Tollas Leben aufs Spiel gesetzt hat... 70 Jahre später stirbt Klara mit über 90 Jahren und ihre Erben finden über 100 Tonbandkassetten, auf die Klara ihr Leben aufgesprochen hat. Ihre Enkelin Isabell taucht mit deren Hilfe ein in das Leben im Nationalsozialismus und lernt eine Grossmutter kennen, wie sie sie bis dahin nicht kannte...


    Persönlicher Eindruck:

    Im zweiten Teil ihrer Heimkehr-Trilogie knüpft Autorin Hennig von Lange nahtlos an die Geschehnisse des ersten Bandes an: man schreibt inzwischen 1939 und die NS-Herrschaft hat Deutschland fest im Griff. Klara, Heimleiterin in Sandersleben, ist zwiegespalten zwischen ihrer Ablehnung des nationalsozialistischen Gedankenguts einerseits und der Verantwortung für ihre eigenen Familie und für die ihr anvertrauen Heimkinder andererseits. Wie soll sie es schaffen, trotz ihrer Eingebundenheit in das Regime ein guter und aufrichtiger Mensch zu bleiben?

    Ein zentraler Handlungsfaden ist das Schicksal der kleinen Tolla, die Klara jahrelang als eigene Tochter ausgegeben und am Ende dennoch weggegeben hat. Klaras Absicht, Tollas Leben zu retten, in dem sie sie in ein Waisenhaus und auf die dadurch verbundene Kinderverschickung schickt, ist ein hehres Ziel – doch wie so vieles andere verändern sich die Voraussetzungen und Klara kann Tolla nicht retten.

    Klara ist zeitlebens eine zerrissene Frau, die tief in ihrem Inneren verbirgt, was ihr tatsächlich auf der Seele brennt. Sie lebt jahrelang ein Leben zwischen zwei Stühlen: jahrelang versucht sie, aus Angst und Verantwortung für die ihr Anvertrauten eine linientreue Mitarbeiterin des Systems zu sein, das sie insgeheim tief verabscheut.

    Die Autorin beschreibt Klaras Leben und Alltag, aber auch ihre Gefühlswelt, Pflichttreue und Mitgefühl authentisch und nachvollziehbar. Man darf die Geschichte allerdings nicht rein aus heutiger Sicht betrachten, man muss sich auch einlassen darauf, dass das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte alles abverlangte von den Menschen der damaligen Zeit. Ein unbedachtes Wort, ein Widerspruch an der falschen Stelle konnte für die Angehörigen katastrophale Folgen haben. Daher nehme ich es Klara auch nicht übel, dass sie auch ein Stück weit mit den Wölfen heult, um das Heim und ihre Familie zu schützen.

    Die Geschichte ist in Anlehnung an die Lebensgeschichte von Hennig von Langes Grossmutter entstanden und enthält sowohl biografische als auch fiktive Passagen. Insgesamt ist der Roman eine bewegende und auch bedrückende Geschichte, die ich absolut weiterempfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Frechdachs, 31.07.2023

    Das aussergewöhnliche Erbe von über 100 Tonbandkassetten - Ein ganz besonderer Nachlass der eigenen Grossmutter erzählt deren Erinnerungen an ein bewegtes Leben

    Was Alexa Hennig von Lange mit ihrem Roman "Zwischen den Sommern" hier abliefert ist für mich ganz grosses Kino gewesen.

    Es ist bereits der zweite Band ihrer Heimkehr-Trilogie und spielt zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs (1939 bis 1945). Den ersten Band hatte ich leider verpasst, allerdings lässt sich "Zwischen den Sommern" auch ganz gut standalone lesen, ohne Vorkenntnisse zu haben. Jetzt nach dem Lesen habe ich aber so Blut geleckt, dass ich den ersten Band auf alle Fälle noch nachholen werde.

    Anfänglich hatte ich nich etwas Probleme, die unterschiedlichen Zeiten richtig zuzuordnen. Allerdings erledige sich dieser Umstand sehr schnell. Es wird in abwechselnden Perspektiven erzählt und dies bringt die gewisse Kurzweil in den Roman und lies ihn für mich noch lebendiger wirken. Abwechselnd erleben wir die Jetztzeit mit der Enkelin Isabell, die von Klara, ihrer Grossmutter ein Konvolut von über 100 bespielten Tonbandkassetten "erbt". Im anderen Erzählstrang schickt von Lange Leseinteressierte zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und dort erlebt man dann hautnah mit, was Isabells Grossmutter Klara um- und antrieb.

    Nach kurzem Lesen wechselte ich ganz ans Ende des Buches und las bereits recht frühzeitig das Nachwort. Mit dem Nachwort hatte mich dann Alexa Hennig von Lange komplett hat und erzeugte bei mir überall Gänsehaut. Was täte ich dafür, so viele Audioaufzeichnungen meiner Grossmutter zu haben, die ein sehr klares Bild ihrer wahren Identität und ihres Wirkens zeigen. Je älter ich werde, desto mehr wollte ich über meine nächsten Ahnen wissen und habe leider nicht mehr die Möglichkeit nachzufragen.

    Die Zeitreise in der Zeit zurück ins Jahr 1939 gelingt von Lange ausgezeichnet. Bei mir sprang das Kopfkino just gleich zu Beginn des Buches an und hörte bis zum Schluss nicht mehr auf zu rattern. Die ganzen Eindrücke wirken sehr real ohne zu voyeuristisch zu wirken. Man spürt förmlich wie der Antisemitismus in Deutschland immer weiter fortschreitet und das Gedankengut das Deutsche Volk immer weiter infiltriert. Auch der beginnende Krieg wabert bereits zu Beginn im Raum umher, ohne sofort zu präsent zu sein. Der Krieg erreicht das normale Volk dann sehr schnell auf dem falschen Fuss, indem die Liebsten zum Kriegsdienst abkommandiert werden und niemand weiss, ob oder wann man sich wieder sehen wird. Das Leben zu Zeiten des Nationalsozialismus wird recht treffend beschrieben, man kann den Druck, die Zweifel aber auch die unheimliche Passion fast förmlich spüren allen Anforderungen möglichst gerecht zu werden. Bei Klara und ihren Mitstreitern tun sich natürlich auch mit der Zeit Zwiespälte auf.

    Ein insgesamt sehr atmosphärischer Roman der ein gutes Zeitzeugnis der damaligen dunkelsten deutschen Stunde abgibt. Vielleicht lässt uns Nachkommen gerade dieser Roman dann erkennen, wieso unsere Grosseltern dann nie sehr ausgiebig über die Kriegszeit erzählt haben. Jeder hatte sein eigenes Päckchen zu tragen und selbst wenn man einigermassen unbeschadet davonkam hatte man wohl Zeit seines Lebens an den ganzen Eindrücken und dem Erlebten zu knapsen.

    Ein ganz grosses Chapeau an Alexa Hennig von Lange, die uns Lesenden dieses Schatzkästlein voller Tonbandkassetten geöffnet hat und uns in die Zeit und das Wirken unserer Grosseltern zurückversetzt.

    Für mich ist dieser ganz besondere Roman eines meiner ganz persönlichen Jahreshighlights 2023.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Hermione, 04.08.2023

    Eindringlicher und berührender historischer Roman mit starken Figuren


    Zum Inhalt:
    Isabell entdeckt nach dem Tod ihrer über 90jährigen Oma Klara in deren Haus zahlreiche Tonbandkassetten, auf denen Klara ihre Lebensgeschichte erzählt.
    So taucht Isabell in die Zeit des Dritten Reiches ein, als Klara ein linientreues Frauenbildungsheim für die Nationalsozialisten geführt hat.
    Immer wieder spricht Klara von einem kleinen jüdischen Mädchen, das sie als ihre Tochter aufgenommen hatte, aber dessen Spur sich im Krieg verliert…
    So spürt Isabell die Zerrissenheit ihrer Grossmutter zwischen Unrechtsbewusstsein und Angst sehr deutlich und sie revidiert ihr Bild, das sie all die Jahre von ihrer Oma hatte.


    Meine Meinung:
    Das Buch wird auf zwei zeitlichen Ebenen aus Sicht von Isabell n der Gegenwart und aus Sicht ihrer Grossmutter Klara zur Zeit des Dritten Reiches und des Zweiten Weltkriegs in abwechselnden Kapiteln erzählt.
    Mich hat die Erzählung aufgrund der eindringlichen Erzählweise sofort gepackt und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Besonders die Teile aus der Vergangenheit fand ich extrem beeindruckend bzw. beklemmend, weil sie so intensiv erzählt sind, dass man sich sehr gut in diese schlimme Zeit und die lange der Menschen damals hineinversetzen konnte.
    Man kann sich dank der authentisch und glaubwürdig beschriebenen Personen sehr gut vorstellen, wie zerrissen z.B. Klara zwischen Unrechtsbewusstsein und Angst war. Sie wollte als Mensch das Richtige tun, aber auch nicht ihre Kinder oder sich selbst gefährden und ihr Leben aufs Spiel setzen… Gleichzeitig musste sie als Leiterin des Frauenbildungsheims auch für ihre Schülerinnen funktionieren.
    Besonders beklemmend war das ungeklärte Schicksal des jüdischen Mädchens, das Klara wie ihre Tochter aufgenommen hatte.

    Der Roman ist ein sehr intensives Zeugnis der Nazizeit und ein so wichtiges Buch, weil man sich aufgrund der Schilderung konkreter Schicksale sehr gut vorstellen kann, wie es den Menschen in Deutschland damals ging und was sie gefühlt haben. Damit solche schrecklichen Dinge nie wieder passieren, die Deutsche damals anderen Deutschen und anderen Menschen in Europa angetan haben, ist es umso wichtiger, dass möglichst viele Menschen das Buch lesen und darüber sprechen.

    Sehr interessant fand ich, dass Isabell ein ganz anderes Bild von ihrer Oma hatte, das sie nach dem Anhören der Kassetten revidieren musste. Auch Isabells Mutter, Klaras Tochter, hat ihre Mutter auf diese Art und Weise noch einmal ganz anders kennengelernt.
    Das zeigt, dass in der Familie nicht viel oder gar nicht über den Krieg bzw. das Dritte Reich gesprochen wurde, was sicherlich für viele Familien zutrifft.
    Insofern kann das Buch auch Anstoss sein, mit seinen noch lebenden Verwandten das Gespräch zu suchen.


    Fazit:
    Dieses Buch ist so wichtig und hat mich wirklich sehr beeindruckt und berührt. Unbedingt lesen!

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Ariettas Bücherwelt, 29.07.2023

    Klara eine mutige Frau

    Meine Meinung zur Autorin und Buch
    Alexa Henning von Lange, erzählt eine dramatische und berauschende Familiengeschichte. Die Geschichte ihrer Grossmutter die sie auf auf 140 Tonbänder gesprochen hat, hat ihre Enkelin inspiriert , deren Lebensgeschichte in einen sehr berührenden Roman verpackt.
    Das Buch hat mich sehr gefesselt , gepackt unten sehr nachdenklich zurück gelassen. Das ganze passt irgendwie in unsere jetzige Situation. Krieg, Vertreibung und Flucht. Ich fand es toll, das sie und ihre Familie uns die Geschichte ihrer Grossmutter zur Verfügung stellt und uns eintauchen lassen in deren Erlebnisse. Es war nicht einfach sich mit dem Leben und der Vergangenheit dieser starken Frau auseinander zusetzen. Ich habe mich oft gefragt was hättest du an Klaras Stelle getan, schliesslich ging es auch um ihr überleben, das ihrer Familie und Freunde. Alleine die Ängste und Sorgen die sie aufgestanden und die Jahre in sich hinein gefressen hat. Der zweite Band schliesst sich nahtlos an den 1. Teil an.

    Irgendwie tat es mir sehr Leid das Klara so dir nichts mir nichts stirbt, alleine ohne ihre Lieben. Ich konnte mich sehr gut in Isabell hinein versetzen, als sie ihre Tode Grossmutter im Garten findet, der Schock war gross. Was bin ich froh das Klara diese Tonbänder besprochen hat, und ihrer Nachwelt, ihre Geschichte über ihr Leben im Frauenbildungsheim hinterlassen hat. Sie hat es nach oben geschafft und es zur Leiterin gebracht mit an ihrer Seite ihre Treue Freundin Susanne. Beide versuchen die jungen Mädchen zu aufrechten Menschen zu erziehen, ohne Ihnen die Naziideologie zu nahe zubringen. Es ist nicht leicht für die beiden ohne sich selbst und ihre Familien in allzu grosse Gefahr zu bringen. Klara sehnt sich nach ihrer kleinen Tolla, dem kleinen jüdischen Flüchtlingsmädchen, das sie bisher als ihre Tochter ausgegeben hat. Aber es wurde immer gefährlicher und sie entschliessen sich, das Kind in Sicherheit zu bringen, auch wenn ihr Herz blutet. Sie heiratet schliesslich ihre grosse Liebe Gustav, ihren Täve . Es wird immer schlimmer, in Deutschland, die Nazis machen sich breit. Schliesslich bricht der 2. Weltkrieg aus, und auch Gustav muss an die Front, wie soviele Männer vorher. Sie versucht für ihre 3 gemeinsame Kinder zum Schein Ihnen eine idyllische Welt vorzugaukeln.
    Es ist schlimm was damals alles passierte, und ich habe sie oft für ihren gewagten und eiskalten Mut bewundert. Ich fragte mich oft beim Lesen, wie hättest du in diesen Situationen reagiert, deine Familie und Freunde gerettet, oder das Risiko einzugehen am Ende verhaftet zu werden. Eine Geschichte die einem die Augen öffnet und auch die damalige Zustände, Angst und Schrecken näher bringt. Das ganze schlimme entsetzliche Chaos einer unseren dunkelsten Epochen .
    Bin jetzt schon auf den letzten Teil sehr gespannt.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Magnolia, 30.07.2023

    Behutsam erzählt, bestens recherchiert

    Der zweite Band der Heimkehr-Trilogie hallt noch nach. Schon „Die karierten Mädchen“ haben mich innehalten lassen, „Zwischen den Sommern“ hat mich zurückversetzt in eine dunkle Zeit, in der der Grössenwahn eines Mannes zu spüren war. Einer, der von der Weltherrschaft geträumt und dabei so viel Leid und Elend angerichtet hat. Nicht nur einmal ist mir schwer ums Herz geworden. Die Verzweiflung, die Hilflosigkeit angesichts der Grausamkeiten des Regimes und des Krieges war nur zu deutlich spürbar.

    Alexa Hennig von Lange hat nach dem Tod ihrer Grossmutter, die in ihren letzten Jahren mehr als 130 Tonbandkassetten besprochen hat, diese gehört und aus deren Erinnerungen vieles in ihre Heimkehr-Trilogie einfliessen lassen. Das zweite Buch erzählt vom Nationalsozialismus und den Schrecken des Zweiten Weltkrieges aus der Sicht von Klara. In diese fiktive Figur hat sie viel von ihrer Grossmutter mit einfliessen lassen, sie hat viel recherchiert, hat die Dramatik der damaligen Zeit mit den Schilderungen auf den Kassetten verwoben, hat Fiktion und Wirklichkeit zu einem homogenen Ganzen vermengt.

    Klara leitet das Frauenbildungsheim, das ab 1939 eine nationalsozialistische Erziehungsanstalt war, in der junge Mädchen nach den Richtlinien des Regimes erzogen und ausgebildet wurden. Sie schliddert wie so viele in diese Ideologie, es war zunehmend ein Spagat zwischen der eigenen Überzeugung und den vorgegebenen Zielen. Nicht alle waren überzeugte Nationalsozialisten. Um überleben zu können, waren sie gezwungen, über vieles hinwegzusehen, sie mussten sich stets im Griff haben. Als der Krieg ausbricht, ist sie verheiratet und auch ihr Ehemann wird eingezogen.

    Das Schicksal der Mädchen im Heim und deren Angehöriger wird anschaulich geschildert, für so manchen bricht ihre kleine Welt entzwei. Klaras Geschichte hat mich innehalten lassen, die menschlichen Tragödien überschatten immer wieder das Leben so vieler unschuldiger Menschen. Trotz der ganzen Dramatik ist es der Autorin mit ihrem behutsamen, ihrem so fesselnden Erzählstil gelungen, nicht anzuklagen und doch all diese Grausamkeiten deutlich zu machen.

    Und nun hoffe ich, dass der finale dritte Band nicht allzu lange auf sich warten lässt. "Zwischen den Sommern" empfehle ich uneingeschränkt weiter, das Buch gibt einen tiefen Einblick in unsere allzu schreckliche Vergangenheit, die wir und unsere Nachfahren so hoffentlich nie mehr erleben müssen.

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  • 5 Sterne

    Isabell, 06.08.2023

    Sehr gut erzählter zweiter Teil - unbedingt lesen!
    Die Autorin erzählt in dem zweiten Teil ihrer Trilogie die Geschichte von Klaras Erinnerungen, gebannt auf Tonbandkassetten weiter und zeitlich befinden wir uns nun kurz vor Kriegsbeginn - bis kurz vor Kriegsende und in der Gegenwart, die im Buch das Jahr 2000 ist. Klara leitet ein Frauenbildungswerk im nationalsozialistischen Sinne. Hier werden junge Frauen in Haushalt, Gesundheit und landwirtschaftlicher Arbeit ausgebildet. In der Gegenwart hört sich Isabell, Klaras Enkeltochter die Kassetten an und so tauche ich gemeinsam mit ihr in die damalige Welt von Klara ein. Während Isabell in der Gegenwart über ihre Oma spricht, wird rasch klar, dass sie als auch ihre Mutter eine ganz andere Frau erlebt haben als diese, die nun zum Vorschein kommt. Der Roman hat mich, die ich in den ersten Teil schon kannte, sofort wieder so in die Geschichte eintauchen lassen, dass ich meine Umwelt vergass. Die Figuren, die die Autorin zeichnet sind so lebensecht und nah, ebenso wie der Alltag, so dass ich das Gefühl hatte dabei zu sein. Die Frage, die in mir immer wieder auftaucht, ist, wie hätte ich gehandelt? Über meine Grossmutter weiss ich nichts, was die Zeit des Nationalsozialismus betrifft, denn in der Familie würde darüber nicht gesprochen. Als in mir Fragen hoch kamen, waren die Zeitzeugen dement oder verstorben bzw. wollten sie nicht darüber sprechen. Ich finde es gut wie die Zerrissenheit im Glauben an den Nationalsozialismus aber auch die Hörigkeit aufgezeigt wird. Klara im Roman ist sehr gut organisiert und das war sie auch bis zu Schluss, so wie es mir scheint. Als ich lese wie strukturiert auch ihre Tochter und Enkeltochter die Sachen verpacken, sehe ich das vieles anerzogen und ""weitervererbt" wird . Was lernen wir aus der Vergangenheit? Heute tritt rechtes Gedankengut wieder offen zu Tage. Wie wir sich dies entwickeln und wie gehen wir damit um? Sehr gespannt warte ich nun auf den dritten Teil, da ich wissen möchte, wie es Klaras Familie ergeht, aber auch ihrer Freundin Susanne und ich in wieder in die Vergangenheit eintauchen möchte. Fünf Sterne!!!

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  • 5 Sterne

    Mia, 06.08.2023

    aktualisiert am 06.08.2023

    Einnehmende und berührende Geschichte in Zeiten des 2. Weltkrieges

    Fortsetzung der Heimkehr-Trilogie von Alexa Hennig von Lange basierend auf den Erinnerungen Ihrer eigenen Grossmutter. Das Cover passt sehr gut in die Zeit und ist unaufgeregt gehalten und gibt dadurch auch die damalige Stimmung gut wieder.

    Die Geschichte um Klara beginnt im Jahre 1939 mit der Trauung von Klara und Gustav. Klara leitet ein Frauenbildungsheim in Sandersleben und Gustav arbeitet in seinem Traumberuf als Lehrer. Beide müssen sich den Herausforderungen dieser Zeit stellen und der politischen Entwicklung in Deutschland in Zeiten des Nationalsozialismus. Sie stehen beide nicht dahinter, müssen sich aber aufgrund Ihrer Positionen fügen und irgendwann wird auch Gustav eingezogen und es beginnt eine harte Zeit für die Beiden. Klara hat auch noch schwer mit einer Entscheidung zu kämpfen, die Sie getroffen hat. Sie hat über 10 Jahre ein jüdisches Mädchen aufgezogen und es dann 1939 zu Ihrer eigenen Sicherheit und um die Gefahr für Sie selbst zu reduzieren nach England geschickt, wo diese leider nie ankam. Sie weiss nicht, was mit Ihr geschehen ist und wartet täglich auf ein Lebenszeichen.

    Die Autorin beschreibt abwechselnd aus zwei Perspektiven, einmal ab 1939 über Klaras Leben während des Krieges und einmal aus der Perspektive von Klaras Enkelin Isabell, die nach Klaras Tod Ihre Tonbandaufzeichnungen findet auf dem Sie über Ihr Leben erzählt. Isabell hört sich die Kassetten an und bekommt noch einmal ein ganz anderes Bild Ihrer Grossmutter, als das was sich bei Ihr gebildet hat. Sie macht sich Gedanken über Ihre Beweggründe und überlegt ein Buch über deren Geschichte zu schreiben um sich gleichzeitig auch mit dieser Vergangenheit auseinander zu setzen.

    Ich habe diesen Roman sehr gern gelesen und die Geschichte hat mich von Anfang an in Ihren Bann gezogen. Die Autorin schreibt bildhaft und einnehmend und schafft es den Leser damit sehr zu berühren. Absolut empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    labbelman, 29.09.2023

    Titel: Wenn der zweite Teil noch mehr fesselt...

    Ich war bereits von „Die karierten Mädchen“, dem ersten Band der Heimkehr- Trilogie, so fasziniert und habe ja nicht ahnen können, dass sich das alles im zweiten Teil nochmal steigert. Einfach klasse von der Autorin.

    Anders als erwartet bedarf es nicht die Kenntnis des ersten Bandes, um gut folgen zu können. Das ist in meinen Augen schon eine Kunst. Wer jedoch nichts verpassen möchte, der greife auch zum ersten Teil, denn der war halt auch richtig gut und lesenswert.

    Auch im zweiten Band wird zwischen den Zeiten gewechselt, mal begleitet man Klara als junge Frau, mal ihre Enkelin Isabell im Jahr 2000.

    Berührt hat mich besonders, wie Isabell das Haus ihrer Oma ausräumt und sich eben so einiges anfindet. So etwas musste ich für meinen Schwiegervater schon machen und da kamen ganz viele unschöne Dinge zu Tage. Und auch wie Inge jetzt erst alles erfährt. Es muss sehr hart sein, wenn man glaubt eine Person zu kennen und dann viel später herauskommt, dass es ganz anders war.

    Toll fand ich den Zwiespalt zwischen: ich habe Vorgaben und muss regimetreu sein, sonst drohen mir enorme Strafen und aber eben auch der Erkenntnis, dass das System an vielen Stellen eben einfach nicht gerecht ist. Da will man einfach nicht in Klaras Haut stecken. Ich wüsste auch nicht so recht wie agieren.

    Was mich am meisten fasziniert hat: Sandersleben ist nicht sonderlich weit weg von meinem Heimatort und das macht die Geschichte noch greifbarer. Ich fahre dort öfter mal mit der Bahn lang und jetzt werde ich jedes Mal an die Geschichte denken, wenn es da lang geht.

    Ich mag, dass das Buch optisch ähnlich gestaltet ist wie der erste Band, so ist ein Wiedererkennungswert da und es passt eben einfach gut zusammen. Als bibliophiler Mensch ist mir so etwas wichtig.

    Fazit: Tolle Fortsetzung und ein klasse Roman, den man gelesen haben sollte.

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  • 5 Sterne

    Leselupe84, 07.08.2023

    Alexa Hennig von Lange ist eine grossartige Erzählerin, die ihren Protagonistinnen berührende Stimmen verleiht und nachvollziehbar verdeutlicht, dass traumatisierende Kriegserlebnisse der Grosseltern innerhalb eines Familiengefüges noch lange Zeit nachwirken können. Jene erschreckenden, menschenverachtenden Entwicklungen der Vergangenheit, die wir alle zumindest faktenbasierend aus Geschichtsbüchern kennen, werden durch die Erlebnisschilderungen der Protagonistin, Klara Erfurt, viel greifbarer. Nahbarer. Die Auseinandersetzung mit dem früheren NS-Deutschland stimmt, auch angesichts der derzeitigen, gesellschaftspolitischen Polarisierung, nachdenklich. Zugleich offenbaren manche Wegpunkte des emotional berührenden Romans auch einen wunderbaren Humor, der ganz zart anklingt, zwischendurch entspannen lässt und zu einem Schmunzeln verleitet. Während des Lesens konnte ich alles um mich herum vergessen und ich wollte unbedingt erfahren, was mit Tolla passiert, wie es Gustav ergeht und hoffte darauf, dass das Kriegsgeschehen den Alltag der Schülerinnen möglichst lange verschont. Besonders gefallen haben mir die Zeitsprünge in die Gegenwart zu Klaras Enkelin Isabell. Durch sie wird das Gelesene immer wieder auf eine andere, retrospektive Ebene gehoben, die das Handeln ihrer Grossmutter aus einer moralisierten Perspektive betrachtet. Letztlich endet das bewegende Buch genau an dem einen Punkt, der viele Fragen offen und auf das schnelle Erscheinen des Abschlussbandes der Trilogie hoffen lässt.

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  • 5 Sterne

    Philiene, 02.08.2023

    Wer ,so wie ich, Die karierten Mädchen gemocht hat, wird dieses Buch lieben. Zwischen den Sommern setzt die Geschichte von Klara fort und erzählt gleichzeitig von ihrer Enkelin Isabelle,die im Jahr 2000, nach dem Tod ihrer Grossmutter, 140 Kadetten findet, auf denen Klara aus ihrem Leben erzählt.

    Mich hat Klaras Geschichte in den Jahren 1939 bis 1945 sehr berührt. Das Buch erzählt in leisen und dennoch deutlichen Worten von der Zeit des zweiten Weltkrieges. Nicht ab der Front, sondern bei den Zuhausegebliebenen. Es erzählt von einer Frau, die in einem von den Nationalsozialisten gewförderten Heim für junge Frauen arbeitet, es sogar leitet, die aber nicht von deren Idiologien überzeugt ist, die.versucht Mensch zu bleiben und sich möglichst unauffällig zu verhalten.

    Dazu kommt ihre Angst um Tulla, dem jüdischen Mädchen das sie zehn Jahre lang aufgezogen hat. Jetzt hat sie sie in ein Waisenhaus nach Berlin geschickt, in der Hoffnung, das das Mädchen nach England geschickt wird. Doch die Ungewissheit über deren Schicksal macht Klara schwer zu schaffen.

    Die Autorin hat es geschafft ihre Geschichte so lebendig zu erzählen, das ich das Buch nicht aus den Händen legen konnte und es an einem Tag gelesen habe. Besonders gut hat mir gefallen das sich die beiden Zeitebenen perfekt ergänzt haben und ich nicht aus dem Lesefluss herausgezogen wurde, wenn die Perspektive gewechselt hat.

    Ein sehr bewegender und emotionaler Roman.

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  • 4 Sterne

    Lia48, 19.10.2023

    Bei „Zwischen den Sommern“ handelt es sich um den 2. Band der „Heimkehr-Trilogie“ von Alexa Hennig von Lange.
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    INHALT:
    Bestürzt muss Isabell feststellen, dass ihre neunzigjährige Grossmutter Klara nicht mehr am Leben ist.
    Als sie deren Haus ausräumt, findet sie zahlreiche Kassetten, auf denen ihre Grossmutter ihr Leben festgehalten hat.
    Sowohl Isabell als auch ihre Mutter sind erstaunt, was Klara ihnen ihr Leben lang verheimlicht hat und wie nahbar und weich sie ihnen durch die Tonbandaufnahmen plötzlich erscheint. Ganz anders, als sie sie selbst erlebt haben ...

    In Sandersleben leitete Klara 1939 ein nationalsozialistisches Frauenbildungsheim. Durch das Regime war sie gezwungen, die Bildungspläne und Werte der Nationalsozialisten umzusetzen.
    Gleichzeitig lehnte sie das System ab. Der Zweite Weltkrieg brachte viel Leid mit sich. Auch ihr Mann Gustav wurde an die Front beordert.
    Und dann war da noch das jüdische Mädchen Tolla, das Klara ans Herz gewachsen ist und sie in eine schwierige Zwickmühle beförderte …
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    MEINUNG:
    Protagonistin Klara befindet sich in einer schwierigen Situation: Sie muss nach aussen hin Regimetreue zeigen und die Bildungspläne & Werte der Nationalsozialisten im Unterricht vermitteln. Gleichzeitig lehnt sie das eigentlich alles ab und möchte nur das Beste für die jungen Frauen und Kinder. Diesen Zwiespalt fand ich im Buch gut dargestellt. Automatisch stellt man sich die Frage, wie man damals wohl selbst gehandelt hätte …

    Von Antisemitismus zu lesen, fällt mir aktuell deutlich schwerer, seit das Thema wieder so präsent in unserem Weltgeschehen und vor unserer Haustür geworden ist. Das ist mir beim Lesen immer wieder bewusst geworden. Und gleichzeitig ist es so wichtig, die Augen nicht zu verschliessen und sich bewusst zu machen, wohin das alles führen kann …

    Auch eventuelle Schuldgefühle bzgl. des damaligen Handelns, das Schweigen über die Zeit des Krieges sowie das dadurch manchmal fehlende Verständnis der nachfolgenden Generationen kommen in der Geschichte gut zur Geltung und regen zum Nachdenken an.

    Besonders eindrücklich finde ich es, wenn Autor*innen wahre Begebenheiten als Inspiration für ihre Bücher verwenden. So hat auch Alexa Hennig von Langes Grossmutter tatsächlich auf über 130 Kassetten ihre Lebensgeschichte hinterlassen. Wow, wirklich beeindruckend!

    Ich würde empfehlen, die Bücher nacheinander zu lesen. Sie bauen aufeinander auf und sind nicht in sich abgeschlossen, wobei Band 1 am Ende offener bleibt, als der 2. Teil.
    Allerdings wird in diesem 2. Band so viel vom vorherigen Buch wiederholt, dass man theoretisch auch mit Band 2 einsteigen kann.
    Obwohl ich Wiederholungen schätze, da ich häufig auch Inhalte wieder vergesse, war es mir hier - da ich den 1. Teil schon kannte - fast etwas zu viel an erneut erzählten Aspekten.
    Dadurch dauerte es verhältnismässig lange, bis die Geschichte für mich Fahrt aufnahm.

    Gefühlt waren mir zudem die Zeitsprünge ab und an zu gross (auch wenn sie nicht riesig waren, hat mir manchmal etwas Handlung gefehlt) und trotz der eher bedrückenden, eigentlich emotionalen Themen, blieben mir die Protagonistinnen immer wieder zu fern – warum, kann ich nicht genau sagen.

    Aber insgesamt habe ich die Geschichte gerne verfolgt und erwarte gespannt den dritten Teil der Trilogie!
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    FAZIT: Für mich war die Fortsetzung der Trilogie etwas schwächer als der Vorgänger. Gerne wäre ich den Protagonistinnen noch etwas nähergekommen. Trotzdem behandelt der 2. Band wichtige und eindrückliche Themen, regt zum Nachdenken an und ich habe die Geschichte mit Interesse verfolgt. 3,5-4/5 Sterne!
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    (C.N.: Krieg, Tod, Trauer, Antisemitismus)

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  • 5 Sterne

    Tanja, 03.08.2023

    Ganz grosse Erzählkunst
    Alexa Hennig von Lange erzählt im 2. Teil der „Heimker-Triologie“ in zwei Erzählsträngen von Klara Erfurt. Das Buch beginnt im Jahr 1939 mit der Schilderung der Auswahl ihres Hochzeitskleides. Das darauffolgende Kapitel spielt im Jahr 2000, Klara ist im hohen Alter blind und geht in den Garten und erinnert sich an viele Erlebnisse aus ihrem Leben. Die Kapitel wechseln zwischen den Erlebnissen der Enkelin und der Tochter von Klara und den Erfahrungen von Klara und Gustav nach Ausbruch des Krieges 1939. Die detailreiche Erzählung lässt sehr gut in die Gefühlswelt aller Romanfiguren blicken und vermittelt so ein Gefühl dafür, wie Klara die innere Zerrissenheit erlebte. Im Kriegsalltag galt es den jungen Frauen, für die sie in der Frauenbildungsanstalt arbeitete, Selbstsicherheit und Zuversicht zu vermitteln. Gleichzeitig erleben wir ihre Ängste um ihren Ehemann, ihre Kinder und die Frage, ob sie die richtigen Entscheidungen getroffen hat.

    Das Buch hat meine Erwartungen an einen historischen Roman erfüllt und der Wechsel der Kapitel zwischen dem Alltag der Enkelin mit einem Kind und dem Alltag ihrer Oma mit kleinen Kindern 60 Jahre zuvor, fand ich stilistisch sehr gelungen. Absolut empfehlswert!

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  • 5 Sterne

    erul, 29.07.2023

    Sehr berührend und spannend

    Viele Bücher von Alexa Henning von Lange habe ich bereits mit Begeisterung gelesen/verschlungen. Ich liebe besonders Historische Romane, gern aus den Dreissiger Jahren.

    Band 1 "Die karierten Mädchen" hatte mich bereits total überzeugt und begeistert - jetzt ebenso die Fortsetzung mit 2. Band.

    Der Schreibstil gefällt mir wieder ausgesprochen gut, ist sehr flüssig und spannend. Der Erzählstil ist einfühlsam, kurzweilig und gut zu lesen.
    Die Personen mit ihren Charakteren sind sehr detailliert und authentisch beschrieben. Die Geschichte wird im Wechsel von Klara und von ihrer Enkelin Isabell erzählt.
    Man ist gleich wieder in dieser berührenden tragischen Geschichte von Klara, ihrem Mann und "ihrem" Mädchen Tolla.

    Die dramatische Geschichte hat mich von Beginn an gefesselt und mitgerissen.
    Der Roman beruht auf wahren Begebenheiten. Die Grossmutter der Autorin hatte, da war sie bereits über 90 Jahre alt und blind - ihre Lebenserinnerungen auf mehr als 130 Tonbandkassetten aufgenommen. Nach dem Tod von Klara entdeckt ihre Enkelin Isabell den Karton mit den Kassetten.

    Eine absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Regina M., 03.08.2023

    Nach dem ich den 1. Band "Die karierten Mädchen" der Triologie von der Autorin Alexa Henning von Lange gelesen hatte, habe ich schon sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet. Was wird Isabell noch weiter über ihre Grossmutter Klara auf den besprochenen Tonbandaufnahmen erfahren ? Der 2. Band spielt zur Zeit des 2. Weltkrieges (1939 - 1945) Ich war gleich wieder gut Geschehen drin und es war alles wieder in Erinnerung , was ich von Klara im ersten Band gelesen habe. In diesem Band erfahren wir nun, wie es Klara in der Zeit des Nationalsozialismus ergeht. Es regt sehr zum Nachdenken an, denn der Leser erfährt viel aus dieser Zeit. Ich warte schon mit Spannung auf den 3. Teil.

    Alexa Henning von Lange erzählt die Geschichte in 2 Zeitebenen. Die Spannung ist sehr hochgehalten. Mir ist es oft schwer gefallen das Buch aus der Hand zu legen.

    Das Cover ist ähnlich, wie das vom 1. Band und gefällt mir sehr gut. " Zwischen den Sommern " empfehle ich unbedingt weiter. Hier erfährt der Leser viel aus dieser schrecklichen Zeit, die nie wieder passieren darf..

    Von mir gibt es 5 Sterne

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  • 4 Sterne

    Katrin F., 29.07.2023

    Wie gut kennen wir unsere Eltern und Grosseltern, besonders wenn sie der Generation angehören, die den zweiten Weltkrieg bewusst mitgemacht haben, also zu ca 1910-1923 geboren wurden? Ich habe viel mit meinen Eltern (Jahrgang 22) über ihr Leben geredet, auch darüber, wie sie das Dritte Reich erlebt haben. Ich habe sehr viele Fragen gestellt, daher erstaunt es mich immer ein bisschen, dass die meisten so gar keine Ahnung von ihrer Familiengeschichte zu haben scheinen. Mein Vater war ein Geschichtenerzähler und – wie die Oma in diesem Roman – hinterliess auch er mir Kassetten, auf die der sein Leben gesprochen hatte. Nach dem Tod meiner Mutter fand ich viele Briefe meines Vaters und auch von ihrem ersten Verlobten, der 1943 an der Ostfront gefallen war.
    Vieles in dem Roman kam mir bekannt vor. Das Leben der Frauen musste weiter gehen, als die Männer an der Front waren. Was wussten die Frauen, was nicht? Es gab begeisterte Nazis, Mitläufer, Widerständler, in vielen verschiedenen Ausprägungen. Damals wie heute gab es Menschen, die politischer waren als andere, auch wenn ich von meiner Familie immer gefordert habe, dass man in solch extremen Zeiten wie dem Dritten Reich eine politische Person hätte sein müssen. Die Frauen des Romans leben auf der einen Seite unter der Beobachtung der Nazispitze, weil sie die nächste Generation „deutscher Frauen“ erziehen sollten, auf der anderen Seite lebten sie dadurch auch am Rande der Gesellschaft etwas behüteter auf dem Land. Die Erfahrungen sind natürlich ganz anders als die der meisten, die in den grossen Städten wohnten, die näher dran waren an Politik und Tagesgeschehen.
    Ich habe den ersten Band der Trilogie (noch) nicht gelesen, der Roman funktioniert aber auch für sich – macht gleichzeitig neugierig auf die anderen Bände. Parallel zu den Ereignissen um die Oma, die aus ihrer Perspektive von 1939-1943/44 erzählt werden, gibt es noch die Erzählung aus der Sicht der Enkelin aus dem Jahr 2000, die mit dem Tod der Oma beginnt. Enkelin und Tochter finden Briefe und Kassetten, aus denen sie sich ein neues Bild ihrer Mutter/Oma machen. Das ist sehr glaubwürdig und kann ich so gut nachvollziehen, denn mir ging es genauso. Man lernt seine Eltern in seinem Umfeld, heute sagt man in seiner „Bubble“ kennen, auf einmal findet man sie wie neue Menschen in einem anderen Umfeld und relativiert den Blick auf sie und vielleicht auch ein bisschen auf die eigene Beziehung zu ihnen. Das ist spannend und sehr lebendig, die Toten können nicht mehr antworten und doch treten sie mit einem in einen neuen Dialog. Dieser Aspekt des Romans ist mir besonders wichtig und kommt sehr gut rüber. Alles in allem ist der Roman gute Unterhaltung mit geschichtlicher Glaubwürdigkeit und einem persönlichen Aspekt, der mir nahe geht.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Barbara, 11.08.2023

    berührender, historischer Roman
    "Zwischen den Sommern" von Alexa Hennig von Lange
    Klara stirbt mit über neunzig Jahren. Ihre Enkelin Isabell entdeckt beim aufräumen des Hauses ihrer Grossmutter einen ganzen Karton mit Tonbandkassetten. Schnell merkt sie das es die Lebenserinnerungen ihrer Grossmutter ist die sie vor ihrem Tod aufgenommen hat. Beim abspielen der Aufnahmen taucht Isabell ins nationalsozialistische Deutschland, wo Klara in dem kleinen Ort Sandersleben ein linientreues Frauenbildungsheim leitet, ein. Aber lest selbst und erlebt mit wie und was in Klaras Leben alles geschah. Erzählt wird in zwei Zeitebenen. Flüssiger Schreibstil. Die Beschreibung der Protagonisten ist gut gelungen, man kann ihre Beweggründe, Emotionen und Handlungen gut nach voll ziehen. Ebenso ist die Beschreibung der Handlungsorte gut gelungen, man hat das Gefühl man ist vor Ort.

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  • 5 Sterne

    brauneye29, 01.08.2023

    Zum Inhalt:
    Als Isabell mit ihrer Familie in die Nähe ihrer Grossmutter zieht, ahnt sie noch nicht, was sie zufällig finden wird. Es sind Massen von Tonbandkassetten, in denen sie sich scheinbar ein Geheimnis von der Seele reden musste und auch von ihrem Leben berichtet.
    Meine Meinung:
    Ich habe die Fortsetzung der karierten Mädchen sehr gerne gelesen. Schon den ersten Teil habe ich sehr gemocht, hier wird alles noch mehr präsent und intensiver, weil wir noch mehr von Klaras Leben und vor allem auch dem schwierigen Leben erfahren. Ich bin eigentlich jetzt schon gespannt, wie der dritten Teil sein wird. Spannend ist auf jedem Fall, dass die Geschichte auf echten Erfahrungen beruht und auch wenn natürlich gestalterische Freiheiten da sind, erfährt man eben sehr viel über die damalige Zeit.
    Fazit:
    Hat mir sehr gut gefallen

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  • 5 Sterne

    begine, 11.08.2023

    Klara, im 2. Teil

    Die Romane von Alexa Hennig von Lange lese ich besonders gerne.

    Zwischen den Sommern, ist der 2.Band der Heimattrilogie. Schon die karierter Mädchen war besonders realistisch.
    Die Autorin hat das Glück, das ihre Grossmutter ihr Leben auf 130 Tonbändern besprochen hat.
    So konnte sie vieles für ihre Protagonistin Klara übernehmen.

    Es ist eine gute Idee, das die Tochter und die Enkelin die Bänder anhören und dadurch wird die Geschichte wieder lebendig. Ich konnte mit Klaras Erlebnissen gut mit empfinden.
    Auch die anderen Personen sind gut getroffen, mit vielen der Mädchen konnte ich mitleiden.

    Da bin ich gespannt, was im nächsten Teil passiert.
    Alexa Hennig von Lange ist eine gute Schreiberin, die ich nur empfehlen kann.

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  • 5 Sterne

    Christine J., 02.08.2023

    Als Klara den Nachlass ihrer Mutter sichtet, findet sie Tonbandkassetten, in denen sich ihre verstorbene Mutter ein Geheimnis aus der Zeit des Nationalsozialismus von der Seele redet und von ihrem Leben erzählt.
    Das Buch ist die Fortsetzung von den karierten Mädchen, das mir schon gut gefallen hat. Dieser zweite Teil gefällt mir noch besser, weil man noch mehr über Klara und ihr Leben erfahren. Die Geschichte beruht auf wahren Erfahrungen, was das Buch für mich noch überzeugender macht. Man bekommt eine gute Einsicht in das Leben zur damaligen Zeit.
    Ein interessantes und fesselndes Buch, das mich voll überzeugt hat.

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