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Die Diagnose Krebs lässt sich nicht beschönigen. Wer nicht selbst betroffen ist, kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie mit solch einer Situation umzugehen ist. Man hofft, dass es einen nie selbst trifft und auch die Familie und Freunde verschont bleiben. Doch im Umfeld ist die Krankheit in ihren verschiedenen Ausprägungen längst angekommen. Das muss auch Jeanne erfahren. Der schmerzende Knoten in ihrer Brust entpuppt sich als bösartiger Tumor, Operation und Chemotherapie sind unumgänglich. Ihr Mann Matt hält die Krankheit seiner Frau nicht aus. Das Ehepaar hat seinen Sohn vor einigen Jahren verloren, seitdem ist die Liebe zwischen ihnen verstummt. Matt verlässt Jeanne, als ihr die Haare durch die Chemotherapie beginnen auszufallen. Und plötzlich sind da drei Frauen, die sie auffangen. Alle drei auf unterschiedliche Weise ebenfalls vom Krebs betroffen. Gemeinsam stellen sie sich dem heimtückischen Feind und Jeanne entdeckt, dass sie mit ihrem Leben noch längst nicht abgeschlossen hat.
Die Art, wie Sorj Chalandon seine Figur Jeanne ihre Erkrankung schildern lässt, ist ungeschönt und poetisch zugleich. Vielleicht, weil auch Jeanne etwas Poetisches in sich trägt. Sie ist Buchhändlerin und bei ihren Kunden sehr beliebt, sie ist belesen und immer nett und freundlich zu allen. Ihren Krebs vergleicht sie mit der Knopse einer Kamelie. Sie strahlt eine zurückgehaltene Eleganz aus gepaart mit einer inneren Verlorenheit, die mich frösteln lässt. Durch die Freundschaft zu Brigitte, Assia und Mélody entdeckt sie in sich neue Töne, verliert allmählich ihre vorsichtige Zurückhaltung und beginnt sich zu öffnen, vor allem zu sich selbst. Jeanne wirkte wie erstarrt. Es ist eine mutige Botschaft des Autors, dass er seine Figur ausgerechnet durch den Krebs zurück ins Leben holt und sie mit wilder Freude beschenkt. Und doch wirkt die Geschichte glaubhaft auf mich, selbst der kriminelle Coup à la Oceans Eleven passt in seiner Intention hinein, bringt die Handlung in eine neue, zwar bereits zu Beginn angedeutete Spur inklusiver überraschender Wendung. Die wilde Freude von Jeanne springt ein wenig auf mich über und trägt mich noch einige Tage durch meinen Alltag.
Bewertungen zu Wilde Freude
Bestellnummer: 132464861
4 von 5 Sternen
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Marapaya, 23.08.2020
KAMELIENDAME
Die Diagnose Krebs lässt sich nicht beschönigen. Wer nicht selbst betroffen ist, kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, wie mit solch einer Situation umzugehen ist. Man hofft, dass es einen nie selbst trifft und auch die Familie und Freunde verschont bleiben. Doch im Umfeld ist die Krankheit in ihren verschiedenen Ausprägungen längst angekommen. Das muss auch Jeanne erfahren. Der schmerzende Knoten in ihrer Brust entpuppt sich als bösartiger Tumor, Operation und Chemotherapie sind unumgänglich. Ihr Mann Matt hält die Krankheit seiner Frau nicht aus. Das Ehepaar hat seinen Sohn vor einigen Jahren verloren, seitdem ist die Liebe zwischen ihnen verstummt. Matt verlässt Jeanne, als ihr die Haare durch die Chemotherapie beginnen auszufallen. Und plötzlich sind da drei Frauen, die sie auffangen. Alle drei auf unterschiedliche Weise ebenfalls vom Krebs betroffen. Gemeinsam stellen sie sich dem heimtückischen Feind und Jeanne entdeckt, dass sie mit ihrem Leben noch längst nicht abgeschlossen hat.
Die Art, wie Sorj Chalandon seine Figur Jeanne ihre Erkrankung schildern lässt, ist ungeschönt und poetisch zugleich. Vielleicht, weil auch Jeanne etwas Poetisches in sich trägt. Sie ist Buchhändlerin und bei ihren Kunden sehr beliebt, sie ist belesen und immer nett und freundlich zu allen. Ihren Krebs vergleicht sie mit der Knopse einer Kamelie. Sie strahlt eine zurückgehaltene Eleganz aus gepaart mit einer inneren Verlorenheit, die mich frösteln lässt. Durch die Freundschaft zu Brigitte, Assia und Mélody entdeckt sie in sich neue Töne, verliert allmählich ihre vorsichtige Zurückhaltung und beginnt sich zu öffnen, vor allem zu sich selbst. Jeanne wirkte wie erstarrt. Es ist eine mutige Botschaft des Autors, dass er seine Figur ausgerechnet durch den Krebs zurück ins Leben holt und sie mit wilder Freude beschenkt. Und doch wirkt die Geschichte glaubhaft auf mich, selbst der kriminelle Coup à la Oceans Eleven passt in seiner Intention hinein, bringt die Handlung in eine neue, zwar bereits zu Beginn angedeutete Spur inklusiver überraschender Wendung. Die wilde Freude von Jeanne springt ein wenig auf mich über und trägt mich noch einige Tage durch meinen Alltag.
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