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  • 4 Sterne

    28 von 41 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    januar1 2., 29.07.2016

    Als Buch bewertet

    Evie Boyd ist 14, sie fühlt sich ungeliebt und einsam. Ihre Eltern trennen sich, sie bleibt bei ihrer Mutter, mit ihr und ihren neuen Freunden versteht sie sich nicht, will es auch gar nicht , ihr Schwarm will nichts von ihr wissen und dann kommt noch ein Zerwürfnis mit ihrer Freundin. Als sie im Park das erste Mal Suzanne Parker sieht, ist sie fasziniert von dem freien und scheinbar wilden Leben, von der Souveränität, der Austrahlung eines Mädchens, dass stark und frei erscheint. So kommt Evie zu dieser wilden Hippie-Clique am Rande der Stadt, es ist das Jahr 1969, die Zeit der Hippies, Aussteiger, die Zeit vom Traum eines freien Lebens, aber auch von Drogen und freier Liebe. Russell umgibt sich auf diesem alten, zerfallenen Hof mit jungen Menschen, Aussteigern und Aussreissern. Er hat eine Art sie an sich zu binden und Evie kommt durch ihre Faszination für Suzanne in Kreise, die ihr einerseits endlich das Gefühl von Liebe geben, aber den eigenen Willen immer mehr ins Abseits stellen werden.....


    Ich habe eine Weile gebraucht um in dieses Buch, in diese Geschichte hineinzufinden. Mir klar zu werden, was für ein Mädchen Evie ist, was in ihrem Leben schief läuft, oder warum sie das Gefühl hat. Ihre Art zu verstehen.
    Wir blicken durch die Augen der jungen 14jährigen Evie, die verzweifelt Liebe und Halt sucht und überall abgewiesen, zurückgewiesen oder einfach nicht genug beachtet wird. Die ein leichtes Opfer sein wird.
    Doch irgendwann fängt es an, dass es Andeutungen gibt, Vorahnungen, leichte Blicke in die Zukunft - vor allem dadurch, dass die Autorin in zwei Zeitebenen die Geschichte erzählt - 1969 und in der heutigen Zeit, von einer älteren Evie, die immer noch nicht glücklich ist. Immer noch eine Frau, die sich nicht zur Wehr setzen kann und sich vor Angst verkriecht. Die mit ihrer Vergangenheit nicht abschliessen kann.

    Es ist einerseits faszinierend, anderseits aber auch sehr erschreckend, wie leicht Evie und vor allem die anderen in die falschen Fänge geraten, wie leicht es einem einzelnen gelingt, andere um sich zu scharren, sie zu beeinflussen, sie mit Drogen und Worten, mit Abhängigkeit langsam zu brechen und willenlos die eigenen (dunklen) Plänen am Ende ausführen zu lassen.

    Ein Buch, das mich ab einem bestimmten Punkt an nicht mehr losgelassen hat, dass durch seine Parallelen zu der Manson Family nicht nur ausgedacht, nicht nur fiktiv erscheint, sondern leider realistisch klingt.

    Nachdem ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte, hat er mich auch gefesselt. Es hat eine Weile gebraucht um damit warm zu werden, mit den Andeutungen, mit den Verschachtelungen, mit den Nachsätzen. Die Autorin, Jahrgang 1989, hat m.E. aber eine sehr grosse Reife, um sich so ausdrücken zu können.

    Den Sog - den Evie durch diese Gruppe spürt, hat die Autorin so umgesetzt, dass er beim Lesen spürbar ist.

    Beklemmend, erschreckend, fesselnd.

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  • 5 Sterne

    18 von 30 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sigrid C., 31.08.2016

    Als Buch bewertet

    Als Evie Boyd , die gerade ohne Beschäftigung, und daher auch nur mit wenig Geld gesegnet, im Haus eines Bekannten wohnt, kommt Besuch, den Evie zuerst für Einbrecher hält. Es stellt sich heraus, dass es der Sohn des Hauses ist, der mit seiner Freundin unterwegs ist und eigentlich nur im Haus seines Vaters übernachten will. Am nächsten Tag ist er weg, nur seine Freundin ist noch da. Evie fühlt sich irgendwie verpflichtet, sich um das Mädchen zu kümmern und erzählt kurze Fragmente aus ihrem Leben.
    Evie war in ihrer Jugend kurze Zeit Mitglied einer Gruppe, die es weder mit der Ehrlichkeit noch mit Sauberkeit sehr genau genommen hatte. Drogen, Sex und Kleinkriminalität waren an der Tagesordnung. Evie war zu dieser Gruppe gestossen, weil sie sich unverstanden, ungeliebt und nicht wahrgenommen gefühlt hatte. Alles das glaubte sie damals von den Mitgliedern dieser Gruppe zu bekommen. Es waren Evies wilde Jahre, die für sie beinahe in einer Katastrophe geendet hätten.
    Das Buch ist sehr flüssig geschrieben und man meint beinahe in dieser Zeit gelandet zu sein. Die Rückblicke sind lange genug, um den Faden nicht abreissen zu lassen und vermitteln ein zum Teil grausames und herzloses Bild der 70er Jahre.
    Wer diese Zeit schon erlebt hat, wird sich an vieles, das so oder ähnlich passiert ist, erinnert fühlen.
    Lesenswert.

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  • 5 Sterne

    13 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Simone H., 12.10.2016

    Als Buch bewertet

    Die junge Evie lebt anfangs scheinbar das ganz normale Teenagerleben. Sie hängt mit Freunden ab, ist verliebt, geht zur Schule und hat Probleme mit ihren geschiedenen Eltern. Nach einem Streit mit ihrer besten Freundin Connie sieht sie im Park drei Mädchen ("The Girls") und ist sofort von deren Präsenz, Optik und Verhalten fasziniert!

    Nachdem sie eine dieser Mädchen, nämlich Suzanne, durch Zufall einige Zeit später wieder trifft schliesst sie sich den jungen Frauen an. Diese Leben als Kommune die sich um dem Anführer Russel gebildet hat alle zusammen auf einer Ranch. Auch dorthin zieht es Evie jetzt immer öfters und sie lebt sich unbemerkt von ihrer Umwelt immer mehr in der Sekte ein.

    Dazu gibt es noch eine zweite Erzählebene, die uns Einblick in Evies Leben im Alter von rund 40 bietet! Diese hätte es für mich aber gar nicht gebraucht.

    Dass dieser Roman an die Manson-Family angelehnt ist, ist schon jeden klar! Doch wie brillant die Umsetzung dieser Geschichte ist, war mir nicht bewusst. Russel bzw. Manson wird in der ganzen Geschichte mehr oder minder aussen vor gelassen. Die Autorin befasst sich in erster Linie mit dessen Frauen und deren Beweggründen, was an sich meiner Meinung nach auch die korrekt Herangehensweise ist!

    Der Schreibstil war für mich perfekt. Sicherlich ist das Buch nicht komplett leicht zu lesen und hat auch poetische Passagen, aber das war mir von Anfang an klar! Trotzdem habe ich mir beim Lesen sehr leicht getan. Es mag dem Buch zugute gekommen sein, dass ich es für meine Verhältnisse sehr langsam gelesen habe (ca. 1 Woche) und daher auch die Spannung nicht nachgelassen hat.

    Alles in allem war ich von dem Buch sehr positiv überrascht und bin wirklich froh, dass ich es gelesen habe. Für mich war es sicherlich eines der Highlights im Jahr 2016!

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  • 5 Sterne

    13 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gesine R., 18.08.2016

    Als Buch bewertet

    Der gefährliche Sog einer skurrilen "Familie"

    Evie ist erst 14 Jahre, als ihre Eltern sich trennen und mit ihrem eigenen Leben so beschäftigt sind, dass sie Evies Bedürfnisse als Teenager komplett ignorieren. Als Evie auch noch von ihrer besten Freundin abgewiesen wird, sucht sie sich ein neues Bezugssystem und trifft auf die erwähnten drei Hippie-Mädchen, die frei, wild und unwiderstehlich anziehend auf Evie wirken: „Geschmeidig und gedankenlos wie durch das Wasser gleitende Haie“.

    Evie drängt sich diesen Mädchen geradezu auf, besonders Suzanne, die ihr geheimnisvoll und unerschrocken erscheint. Durch Suzanne landet Evie im Umfeld einer Gruppierung von Aussteigern, deren Zentrum ein gewisser Russell ist – ein ungepflegter, aufbrausender, aber irgendwie dennoch charismatischer Musiker, der gerne esoterische Halbweisheiten verbreitet und junge, orientierungslose Mädchen missbraucht, indem er ihnen Wertschätzung vorgaukelt.
    Evie wird zwischen Neugier und Skepsis hin und hergeworfen, immer wieder sucht sie die Hippie-„Familie“ auf – während ihre richtige Familie zerbricht.

    Doch hinter der legeren Kulisse der Hippie-Familie verbirgt sich eine Ansammlung von Soziopathen und Mitläufern, deren Anführer Russell eine tickende Zeitbombe ist. Als sein Plattenvertrag platzt, eskaliert die Situation…

    Ein vielgelobter Debutroman einer jungen US-amerikanischen Autorin – darauf war ich sehr gespannt, aber auch ein wenig skeptisch! Emma Cline wurde 1989 geboren, studierte an der Columbia University und schreibt für mehrere Magazine. 2014 erhielt sie den Plimpton Price for Fiction für eine Kurzgeschichte.
    Schon nach wenigen Seiten gefiel mir der unglaublich detaillierte, bilderreiche Erzählstil Clines sehr gut. Ich fühlte mich förmlich in die Schauplätze hineingesogen. Die Hauptperson Evie wurde mir sofort vertraut, die Ereignisse im Sommer 1969 werden ausschliesslich aus ihrer Perspektive geschildert, eingebettet in eine Rahmenhandlung in der Gegenwart. Evies Erlebnisse sind oft bedrückend und gegen Ende hin immer beklemmender, weshalb dieser Roman keine leichte Kost ist. Trotzdem hat mir sehr gut gefallen, dass Evie sich trotz ihrer Sehnsucht nach Gemeinschaft immer wieder distanziert – und im Rückblick ihre eigenen Handlungen hinterfragt. Dadurch erschien mir der Roman vielschichtig und tiefgründig.

    Es wurde in der Presse viel darüber diskutiert, inwieweit der Roman die ungeheuerlichen Morde der Manson-Familiy im Sommer 1969 aufgreift, und welche Bedeutung das hat. Für mich spielte diese Frage beim Lesen eine untergeordnete Rolle, da es vor allem um Evies Orientierungslosigkeit und das Durchleben der Pubertät geht. Der Roman zeigt auf einfühlsame und beklemmende Weise, wie fragil die Persönlichkeit in dieser Phase ist – und wie wichtig es für Eltern ist, ihre Kinder in dieser schwierigen Phase auf keinen Fall allein zu lassen.

    Fazit: für mich ist „The Girls“ ein absolut kunstvoll geschriebener Roman über das Erwachsenwerden – sehr empfehlenswert, aber keine leichte Kost.
    5 von 5 Sternen!

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  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana E., 11.08.2016

    Als eBook bewertet

    Emma Cline – The Girls

    Evies Gegenwart ist von den Ereignissen ihrer Vergangenheit, genauer von 1969, immer noch überschattet. Als vierzehnjähriges Mädchen hat sie Suzanne getroffen, eine junge Frau, wunderschön, frei und sie gehört zu einer Kommune, die das Liebe und das Leben feiern. Der charismatische Russel, dem alle Frauen verfallen sind, beschützt seine Herde. Fasziniert von der jungen Frau, Russel, der Ranch und ihren Freundinnen geht Evie bei diesen Leuten ein und aus, denn dort wird sie „gesehen“, dort wird sie behandelt, als gehöre sie dazu. Die schwierigen Verhältnisse zuhause machen es Evie einfach, sich zu entscheiden. Doch das das Leben hält Gefahren und Tücken für sie bereit. Wird sie die Gespenster aus der Vergangenheit besiegen können?

    Ich möchte mich auch noch mal ganz herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken. Dies hat jedoch keinen Einfluss, auf meine ehrliche Meinung.

    „The Girls“ ist das Debüt von Emma Cline.
    Der Schreibstil ist weitestgehend flüssig, detailreich und lässt sich gut lesen. Die Autorin versteht es, die teils wirren Gedankengänge der vierzehnjährigen Evie, aber auch die der erwachsenen Evie gut einzufangen.
    Die Grundstimmung des Romans ist düster und bedrohlich, beklemmend, aber hat auch einen schweren Tiefgang, sodass ich das Buch nicht in einem durchlesen konnte, da die Thematik mich wirklich gefangen genommen und auch runter gezogen hat.
    Mit „The Girls“ ist ein tiefgreifender Roman entstanden, der das Leben eines vierzehnjährigen Mädchens zeigt, das sich allein gelassen fühlt und dadurch in eine Kommune gezogen wird. Evie selbst erlebt ihre Zeit nicht wirklich als schlecht, aber sie ist ein Kind und später wird auch sie erfahren, dass nicht alles tatsächlich so toll ist, wie es zu sein schien.
    Sämtliche Charaktere sind detailreich und gut ausgearbeitet, glaubwürdig und authentisch. Die Tiefe der Figuren ist erschreckend und faszinierend zugleich.
    Russel, der charismatische Anführer, der eigentlich eine Musikkarriere anstrebt. Suzanne, die junge Frau, hübsch und zuvorkommend, aber auch wie sie an Russel hängt, was sie bereit ist zu tun für ihn und die Kommune.
    Evies Mutter, die einfach zurück ins Leben finden will, dabei aber die Tochter irgendwie „vergisst“ oder der Vater, der eine Affäre hat und die Familie verlässt.

    Die Zeit der freien Liebe und des freien Lebens 1969 ist gut dargestellt, der Drogenmissbrauch, die Lagerfeuerharmonie unter dem Sternenhimmel, und auch die Schattenseiten sind hier sehr gut gezeichnet worden. Die Handlungsorte sind sehr detailreich beschrieben, sodass ich mir die Orte sehr gut vorstellen konnte.

    Wenn ich sage, das Buch gefällt mir nicht, dann ist das keineswegs negativ gemeint. Das Buch ist sehr gut, ein Highlight, dennoch liegt mir die Thematik einfach schwer im Magen, denn mit jeder Seite wird das Buch unterschwellig grausamer, wird man tiefer in die Welt von Evie hineingezogen, die wahrlich nicht so toll ist, wie es zuerst den Anschein haben könnte. Die teilweise enorme Gleichgültigkeit oder Resignation der verschiedenen Charaktere ist so bedrückend und einnehmend, dass ich das Buch einfach weg legen wollte. Mir fehlt ein bisschen die Auflockerung, mal eine fröhliche Erinnerung, doch die scheint es in Evies Leben nicht geben.

    Das Cover ist eher fröhlich, mit einen Gesicht und einer Blume, auf jeden Fall ein Blickfang.

    Fazit: Ein tiefgreifendes, erschreckend und beklemmendes Buch von einem jungen Mädchen, dass den Halt verliert.

    Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 – 5 Sterne.

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  • 3 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Thomas E., 18.08.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    „The girl“ ist der Erstling der Autorin Emma Cline und besticht durch ein sehr ansprechendes Cover, welches im Laden sicherlich zum Zugreifen animiert.

    Evie Boyd ist 14 und wie alle Teenager in diesem Alter auf der Suche nach sich selbst. Zuhause findet sie nicht den nötigen Halt, da ihre Eltern sich getrennt haben und weder Vater noch Mutter Zeit für ihre Tochter haben sondern mit eigenen Problemen beschäftigt sind. Evie hat auch keine guten Freundinnen mit denen sie sich austauschen könnte und findet deshalb von Anfang an Suzanne sofaszinierend. Als diese auf einer Farm eine Art Sekte besucht lässt sie sich darauf ein die neue Freundin zu begleiten. Da Susanne schon etwas älter als sie ist, nimmt sie sie als eine Art Vorbild und Massstab. Dort lebt eine Art Sekte in deren Bann die zwei Mädchen geraten.

    Ich hatte echt Schwierigkeiten mit dem Buch. Evie Boyd ist ein ziemlich naiver und willfähriger Mensch, der sich sehr stark an Äusserlichkeiten misst und der seine Umwelt und die Menschen relativ wenig reflektiert. Sie liess sich ohne grosse Zweifel auf die Sekte und eine Mixtur auf Sex, Drogen und Abhängigkeit ein und war deshalb ein gefundenes Opfer.
    Das Thema an sich war interessant aber ich habe die meiste Zeit nicht wirklich verstanden, warum Evie das alles so toll fand auf der Farm und warum sie da bei fast Allem mitmachte. Die Autorin brachte es nicht zustande, dass ich grosse Empathie für das Mädchen empfand und ich musste mich wirklich etwas durch das Buch quälen. Auch die Sektenmitglieder waren mir zu wenig charismatisch und ich konnte mir nicht erklären, wie das alles so reibungslos funktionieren konnte ohne das die Frauen aufbegehrten oder z.B. die Angehörigen der Mädchen es gemerkt hätten.

    Das Buch war nicht mein ganz Fall.

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  • 4 Sterne

    9 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Diana E., 11.08.2016

    Als Buch bewertet

    Emma Cline – The Girls

    Evies Gegenwart ist von den Ereignissen ihrer Vergangenheit, genauer von 1969, immer noch überschattet. Als vierzehnjähriges Mädchen hat sie Suzanne getroffen, eine junge Frau, wunderschön, frei und sie gehört zu einer Kommune, die das Liebe und das Leben feiern. Der charismatische Russel, dem alle Frauen verfallen sind, beschützt seine Herde. Fasziniert von der jungen Frau, Russel, der Ranch und ihren Freundinnen geht Evie bei diesen Leuten ein und aus, denn dort wird sie „gesehen“, dort wird sie behandelt, als gehöre sie dazu. Die schwierigen Verhältnisse zuhause machen es Evie einfach, sich zu entscheiden. Doch das das Leben hält Gefahren und Tücken für sie bereit. Wird sie die Gespenster aus der Vergangenheit besiegen können?

    Ich möchte mich auch noch mal ganz herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken. Dies hat jedoch keinen Einfluss, auf meine ehrliche Meinung.

    „The Girls“ ist das Debüt von Emma Cline.
    Der Schreibstil ist weitestgehend flüssig, detailreich und lässt sich gut lesen. Die Autorin versteht es, die teils wirren Gedankengänge der vierzehnjährigen Evie, aber auch die der erwachsenen Evie gut einzufangen.
    Die Grundstimmung des Romans ist düster und bedrohlich, beklemmend, aber hat auch einen schweren Tiefgang, sodass ich das Buch nicht in einem durchlesen konnte, da die Thematik mich wirklich gefangen genommen und auch runter gezogen hat.
    Mit „The Girls“ ist ein tiefgreifender Roman entstanden, der das Leben eines vierzehnjährigen Mädchens zeigt, das sich allein gelassen fühlt und dadurch in eine Kommune gezogen wird. Evie selbst erlebt ihre Zeit nicht wirklich als schlecht, aber sie ist ein Kind und später wird auch sie erfahren, dass nicht alles tatsächlich so toll ist, wie es zu sein schien.
    Sämtliche Charaktere sind detailreich und gut ausgearbeitet, glaubwürdig und authentisch. Die Tiefe der Figuren ist erschreckend und faszinierend zugleich.
    Russel, der charismatische Anführer, der eigentlich eine Musikkarriere anstrebt. Suzanne, die junge Frau, hübsch und zuvorkommend, aber auch wie sie an Russel hängt, was sie bereit ist zu tun für ihn und die Kommune.
    Evies Mutter, die einfach zurück ins Leben finden will, dabei aber die Tochter irgendwie „vergisst“ oder der Vater, der eine Affäre hat und die Familie verlässt.

    Die Zeit der freien Liebe und des freien Lebens 1969 ist gut dargestellt, der Drogenmissbrauch, die Lagerfeuerharmonie unter dem Sternenhimmel, und auch die Schattenseiten sind hier sehr gut gezeichnet worden. Die Handlungsorte sind sehr detailreich beschrieben, sodass ich mir die Orte sehr gut vorstellen konnte.

    Wenn ich sage, das Buch gefällt mir nicht, dann ist das keineswegs negativ gemeint. Das Buch ist sehr gut, ein Highlight, dennoch liegt mir die Thematik einfach schwer im Magen, denn mit jeder Seite wird das Buch unterschwellig grausamer, wird man tiefer in die Welt von Evie hineingezogen, die wahrlich nicht so toll ist, wie es zuerst den Anschein haben könnte. Die teilweise enorme Gleichgültigkeit oder Resignation der verschiedenen Charaktere ist so bedrückend und einnehmend, dass ich das Buch einfach weg legen wollte. Mir fehlt ein bisschen die Auflockerung, mal eine fröhliche Erinnerung, doch die scheint es in Evies Leben nicht geben.

    Das Cover ist eher fröhlich, mit einen Gesicht und einer Blume, auf jeden Fall ein Blickfang.

    Fazit: Ein tiefgreifendes, erschreckend und beklemmendes Buch von einem jungen Mädchen, dass den Halt verliert.

    Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 – 5 Sterne.

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  • 4 Sterne

    7 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    kindder80er -., 29.07.2016

    Als Buch bewertet

    Im Strudel einer gefährlichen Sekte - Evie, eine Frau mittleren Alters, jobbt als Haushaltshilfe nachdem sie das Erbe ihrer Grossmutter, die eine berühmte Schauspielerin war, aufgebraucht hat. Aktuell hütet sie das Haus ihres alten Freundes Dan.

    Plötzlich taucht der Sohn von Dan nebst Freundin im Haus auf und nach einer kurzen Sequenz, während der sich alle gegenseitig für Einbrecher halten, wird klar, dass Dan seinem Sohn so einiges von Evies Vergangenheit erzählt hat. Dieser ist seit jeher fasziniert von ihrer Geschichte.

    Bei der Geschichte, bei der man schon im Vorwort erfährt, dass sie wohl blutig geendet haben muss, handelt es sich um die junge Evie, die als schüchterner, unsicherer Teenie in die Fänge von einer Sekte gerät.

    Wie leicht so etwas passiert, wie unschuldig so etwas anfängt und wie man so unter die Räder kommen kann, wird dann in Rückblicken auf das Jahr 1969 erzählt.

    Evie ist ein Scheidungskind und gerät mit 14 Jahren in Kontakt zu einer Gruppe junger Mädchen, die augenscheinlich losgelöst von allem und selbstsicher sind. Das imponiert Evie natürlich und sie will genauso sein. Alle Anzeichen, dass die Gruppe nicht ganz koscher ist, ignoriert sie geflissentlich oder bekommt sie erst gar nicht mit.

    Der Schreibstil ist durchaus anspruchsvoll, wird aber von vereinzelten Kraftausdrücken durchbrochen. Das Buch hat ein paar Längen, hält einen aber dann mit unterschwelliger Spannung bei der Stange. Insgesamt hat es mich durchaus gefesselt!

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  • 4 Sterne

    9 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bücherfreund, 22.10.2016

    Als Buch bewertet

    Ich hatte von dem Buch eigentlich etwas anderes erwartet. Ein bisschen mehr Spannung vielleicht. In weiten Teilen des Buches plätschert die Geschichte so vor sich hin. Doch enttäuscht hat mich das nicht, weil es trotzdem gut gemacht ist. Der Schwerpunkt dieses Buches liegt einfach nicht auf der Handlung, sondern auf der Charakterentwicklung und das hat mir wirklich gut gefallen. Ich fand es interessant, zu sehen, wie Evie sich im Laufe des Buches entwickelt hat.
    Die Handlung wird aus Sicht der erwachsenen Evie erzählt, die auf die Geschehnisse zurückblickt. Es hat mir gefallen, wie die Kapitel meistens in der Gegenwart anfangen und Evie dann in die Vergangenheit rutscht, um zum Schluss wieder zur Gegenwart zurück zu kommen. Dadurch, dass auch die Gegenwart beschrieben wird, kann man gut sehen, wie die Vergangenheit Evie immer noch beeinflusst.
    Die Geschichte ist interessant, besonders die Schilderungen über das Leben auf der Ranch. Ich hätte mir manchmal nur ein bisschen mehr "Schwung" gewünscht, daher ein Stern Abzug.

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  • 5 Sterne

    12 von 22 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    missy w., 09.07.2016

    Als Buch bewertet

    Sommer 1969. Der Sommer, der das ganze Leben der 14-jährigen Evie verändern wird. Evie fühlt sich verlassen und einsam, nachdem ihre Eltern nach der Scheidung mehr mit ihren neuen Partnern beschäftigt sind und sich auch ihre beste Freundin mehr und mehr zurückzieht. Als sie Suzanne trifft, ist sie fasziniert von der jungen Frau, die sie einer Community auf einer Ranch vorstellt. Dort regiert Russell als eine Art Messias und das Leben ist frei und ungezwungen. Evie findet dort die Liebe, die sie von ihren Eltern vermisst, die sie scheinbar völlig vergessen haben. Doch langsam bewegt sich diese kleine Gemeinschaft in eine sehr schlechte Richtung und ihr Anführer hat einen Plan, der die ganze Welt erschüttern wird.

    Emma Clines Roman basiert auf dem berühmt-berüchtigten Clan von Charles Manson, der für den Mord an Sharon Tate verantwortlich ist. Allerdings steht dies nicht im Focus der Handlung, die sich um das Mädchen Evie dreht., die leicht von diesem Kult gefangen wird. Cline zeigt, wie leicht sich verirrte Jugendliche überzeugen lassen und bei solchen Gemeinschaften Halt und Liebe finden, den sie in ihren Familien vermissen. Ein charismatischer Anführer kann Menschen anziehen und sie so manipulieren, dass sie bereits sind, alles für ihn zu tun.

    In der Geschichte schwebt eine unterschwellige Traurigkeit, die aus den nicht etablierten guten Beziehungen innerhalb der Familie und zu Freunden resultiert. Die Figur Evie ist hier sehr überzeugend gezeichnet und kann als Rolemodel für gefährdete Menschen gelten, die von Sekten verführt werden. Alles in allem ein Portrait einer Generation, die frei sein wollte und doch wieder unter einer Herrschaft stand, eines Mädchens, die geleibt werden wollte, von Personen, die das Böse in menschlicher Form zeigen.

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  • 3 Sterne

    10 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Heike H., 16.08.2016

    Als Buch bewertet

    Zum Inhalt:
    Evie Boyd ist unglücklich: Ihre Eltern sind frisch getrennt, der angebetete Junge wird Vater. Da sieht sie zufällig eine Gruppe etwas älterer Mädchen im Park, die Evie sofort faszinieren: Selbstbewusst, leicht abgerissen, leben diese in einer Art Hippie-Kommune zusammen mit einem charismatischen Führer namens Russell. Die 14jährige Evie ist hingerissen und lässt sich mit Leib und einem grossen Teil ihrer Seele vereinnahmen.

    Mein Eindruck:
    Fälschlicherweise suggerieren Klappentext und Titel, dass es hauptsächlich um die jungen Frauen im Dunstkreis von Charles Manson geht, der hier als fiktive Person den Namen Russell trägt. Die Geschichte befasst sich jedoch vielmehr mit Evie, einem jungen Mädchen in einer schwierigen Phase, welche sich später als Frau in mittleren Jahren an die Zeit mit der Gruppe zurückerinnert. Mit diesem Wissen der erwachsenen Frau spielt der Roman und lässt seine Protagonistin abgeklärt, zuweilen distanziert und reif über ihr jüngeres Selbst erzählen und urteilen.
    Die Selbstfindung des Teenagers weiss die Autorin in ihrem Debüt gekonnt in Szene zu setzen. Ihre Beschreibungen sind ausführlich und befassen sich oft mit Vergleichen, so dass die Lesenden eine gute Vorstellung von Evie und ihrer Umgebung bekommen. Aber eine Selbstfindung eines Teenagers habe ich ehrlicherweise mit meiner zugegebenermassen voyeuristischen Grundeinstellung zu dem Buch nicht erwartet und bin deshalb insgesamt leicht enttäuscht. Die Hoffnung auf tiefere Einblicke, warum so viele junge Menschen dermassen diesem grausamen und selbstgerechten Guru verfielen, blieb unerfüllt. Zwar zeigt sich Evies Götterverehrung, die anderen Mitglieder der Gruppe sind jedoch älter und man hätte - trotz aller Drogen - etwas mehr Verstand und Herz erwarten können.

    Die Rahmenhandlung in "heutiger" Zeit war für mich verstörend und unglaubwürdig. Trotz ihrer grossen Erfahrungen wirkt Evie immer noch verhuscht, die Episode um sie als erwachsene Frau, die sich mit ein paar Teenagern herumschlägt, ist eher Lückenfüller als dass es die Geschichte voranbringt oder Erklärungen für ihr damaliges Verhalten anbietet.

    Mein Fazit:
    Eine wirklich sehr schön geschriebene und wortgewaltige Geschichte über Pubertät in den späten 60er-Jahren, leider wird die spannende Story, die für den Klappentext als Aufhänger dient, zu wenig gewürdigt.

    3 Sterne

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  • 5 Sterne

    8 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Anka B., 02.08.2016

    Als Buch bewertet

    Das wunderbarste und mit Abstand beste Buch, welches ich seit langem gelesen habe. Emma Cline benutzt trotz ihrer jungen Jahre eine derart wortgewaltige und bildhafte Sprache, die zutiefst ergreifend und lyrisch ist wie aneinandergereihte Gedichtverse. Man möchte die Worte nicht mehr loslassen und liest Passagen wieder und wieder, um der Melodie der Worte zu lauschen. Dabei ist ihre Erzählweise doch jugendlich frisch und keineswegs altbacken. Selbst alltägliche Dinge, wie ein doch recht normales Teenager-Leben werden dadurch zu einer spannenden und nachfühlbaren Geschichte. Die Bildgewalt der Worte macht die Story beinahe schon nebensächlich. Eine so grossartige Virtuosin des geschriebenen Wortes habe ich in der modernen Literatur bis dato vermisst. Ein guter Geschichtenerzähler kann selbst mit Alltäglichkeiten sein Publikum fesseln, wobei die grösste Geschichte einem schlechten Erzähler nichts nützt. Emma Cline ist ein Naturtalent unter den Geschichtenerzählern und ich hoffe, noch recht viel von ihr lesen zu dürfen.
    Ein grosses Lob gebührt Nikolaus Stingl für die wundervolle Übersetzung, steht und fällt doch gerade mit der Übersetzung alles. Auch das stimmungsvolle Cover passt hervorragend zum Buch. Dieses Buch wird einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal erhalten und ich werde es mit Sicherheit ein weiteres Mal geniessen.

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  • 5 Sterne

    8 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mondtaube, 28.09.2016

    Als Buch bewertet

    "The Girls" ist ein Buch welches mich direkt von Anfang an angesprochen hatte.

    Als aller erstes war mir natürlich das Cover ins aufgefallen, welches mir sehr gut gefällt. Man sieht darauf das Auge eines Mädchens.
    Augen strahlen für mich etwas verträumtes so wie auch tiefgründiges aus und diese beiden Punkte passen auch sehr gut zum Buch selbst.

    Durch den kurzen Text auf der Rückseite des Buches bekommt man den Eindruck, dass das Buch etwas mit der Hippie-Bewegung zu tun hat. Da ich dies sehr interessant finde wuchs mein Interesse auf dieses Buch auch gleich noch etwas mehr. Der kurze Text hält zwar ein was er verspricht, jedoch hat das Buch einfach auch noch viel, viel mehr zu bieten.
    Die Geschichte, welche das Buch erzählt, ist nicht nur sehr interessant sondern auch sehr realistisch geschildert weshalb man sich schnell in das Buch einfindet.

    Der Schreibstil von "Emma Cline" ist wirklich etwas ganz besonderes. Sie beschreibt die Gefühle der Protagonistin immer sehr gut und geht auch auf Kleinigkeiten ein ohne sich in Details komplett zu verlieren. Man konnte sich dadurch wirklich sehr gut in das Buch hinein fühlen und die Gedanken so wie auch das Verhalten von Evie sehr gut nachvollziehen.

    Alles was Evie erlebt ist sowohl interessant als auch erschreckend zugleich.
    Es ist sehr erschreckend wie schnell Evie in die ganze Sache hinein gerät und noch erschreckender ist es, dass man das alles so gut Nachvollziehen kann. Die Anziehung die Evie zu Suzanne spürt kann man wirklich gut verstehen. Auch ich als Leser fand Suzanne wahnsinnig interessant.
    Die Farm schreit nur so von Zusammengehörigkeit und Freiheit, dass man es wirklich geniessen muss über alles zu lesen und genau wie Evie das negative verdrängt.
    Da stellt sich die Frage, wäre das eigene 14 Jährige ich auch auf all das herein gefallen wenn es in Evies Situation geraten wäre?
    Ich mag es, wenn ein Buch mich zum Nachdenken anregt und Emma Cline hat dies mit "The Girls" auf jedem Fall erreicht.

    Besonders gefallen hatte mir auch wie der junge Student, welcher Evie als Anhalter zur Farm gefahren hatte (Sein Name fällt mir im Moment leider nicht mehr ein), auf die Farm reagiert hatte.
    Durch seine Schilderungen und Wahrnehmungen hat man noch einmal richtig bewusst mitbekommen wie viel an dieser schönen Illusion nicht stimmt und wie sehr Evie mittlerweile in diesem Traum lebte, dass sie all das Schlechte gar nicht mehr wahr nahm.
    Die Manipulation der Mädchen geht schleichend voran ohne, dass sie es wirklich bewusst wahrnehmen können.

    Das Buch ist erschreckend jedoch zugleich auch wahnsinnig schön. Ich werde es auf jedem Fall sicher auch noch ein zweites Mal zur Hand nehmen und kann es jedem nur weiter empfehlen.

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    ja nein
  • 5 Sterne

    10 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    sandra k., 30.08.2016

    Als Buch bewertet

    Evie Boyd ist in den späten sechziger Jahren ein Teenager. Ihre Mutter befindet sich nach der Trennung von ihrem Mann auf einem Selbstfindungstrip und ist viel zu sehr mit sich beschäftigt, um ihrer Tochter Halt zu geben. Evie, nicht mehr Mädchen aber auch noch nicht Frau, langweilt sich in ihrer bürgerlichen Umgebung bis sie Suzanne und ihre Gefährtinnen trifft.

    „Diese langhaarigen Mädchen schienen über allem zu schweben, was um sie herum geschah, tragisch und abgehoben. Wie Fürstinnen im Exil.“

    Die Freiheit und Wildheit, die von ihnen ausgeht zieht Evie in ihren Bann und ehe sie sich versieht, befindet sie sich mitten in einem Kult.
    Angelehnt an die Manson Family und ihre Sekte erzählt Emma Cline diese Geschichte einer Verführung.
    Dieses Buch hat mich ausnahmslos für sich eingenommen. Es ist nicht nur sprachlich ein Diamant, sondern auch noch unglaublich schlau und psychologisch beeindruckend.
    Zuallererst ist mir das tolle Cover aufgefallen, der Blick fällt sofort auf dieses wunderschöne Auge und zoomt sich fest.
    Die Schönheit in den kleinen Dingen ist es auch, die Evie einfängt. Sie scheint so überwältigt von dieser neuen Welt zu sein, dass sie das grosse Ganze nicht durchschaut. Mir hat sich beim lesen die Kehle zugeschnürt, als sich die Dinge zuspitzten.
    Emma Cline ist für mich eine grosse Entdeckung.
    Unbedingte Leseempfehlung!

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  • 3 Sterne

    11 von 21 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Silke G., 26.08.2016

    Als Buch bewertet

    Evie Boyd ist eine typische Jugendliche: Ihre Eltern haben sich getrennt und sind mehr mit sich selber beschäftigt, als mit ihrer Tochter, die sich mehr und mehr zurückzieht. Ihr Vater hat eine neue Freundin und auch ihre Mutter ist auf der Suche nach einem neuen Mann an ihrer Seite, die Evie alle nicht gefallen. Ihre beste Freundin Connie, wendet sich von ihr ab und so ist Evie auf der Suche nach Anerkennung.
    Diese findet sie bei den Mitgliedern einer Sekte, die auf einer Ranch leben. Angefixt von Suzanne, einer jungen Frau, die Evie fasziniert und in ihren Bann zieht. Suzanne ist eine Art Vorbild für sie, die sie nicht nur in die Welt der Drogen, der Kriminalität und des Sex einführt, sondern auch ihr Weltbild massgeblich beeinflusst.

    Das Cover zeigt das intensiv blickende Auge einer jungen Frau. Die Wimpern sind stark getuscht und verklebt. Auf mich wirkt der Blick auf der einen Seite billig und auf der anderen stark und berührend. Eine Mischung, die mich zusammen mit dem Klapptext zu diesem Buch haben greifen lassen.

    Ich hatte mich sehr auf das Buch von Emma Cline gefreut. Sprach es doch von Intensität, Suche nach sich selber und Spannung. All dies habe ich auch in dem Buch gefunden, aber leider weniger intensiv als gedacht. Cline lässt die Handlung Ende der sechziger Jahre spielen, mitten in der Hochzeit von Sex, Drugs and Rock 'n Roll. Aber auch des Plastikwahns; ich fand es sehr amüsant zu lesen von den Klamotten und den anderen Sachen, die gerade in Mode waren. Das fand ich sehr gut von der Autorin umgesetzt und gab einen tollen Rahmen für die Handlung des Buches. Nicht nur für die Handlung an sich, sondern auch, um die Menschen zu verstehen, die damals lebten. Ich denke, dass viele zwar von der Zeit hörten, aber sie nicht direkt erlebt haben. Und gerade für diese Leser war es sehr wichtig zu schildern, wie es war, was die Menschen antrieb und bewegte.
    Eingebettet in die Zeit wird es vielleicht etwas verständlich, wie junge Menschen in eine der vielen Sekten abrutschen können, die wie Pilze aus dem Boden schiessen. In eine Sekte, die die eigenen Wünsche komplett zurückstellt und der man alles geben muss. Sich selbst genauso, wie die innere Einstellung und Überzeugung. Traurig, erschreckend und auch bewegend. Allerdings fehlt mir persönlich total die Möglichkeit und auch die Einstellung, das nachzuvollziehen, denn wie man sich in so einem Müllberg, in so einem Elend und in so einer Armut wirklich wohlfühlen kann, dort leben möchte und das sogar nach aussen vertritt, ist für mich schleierhaft. Das kann nicht alles nur an Drogen liegen. Mich persönlich konnte die Autorin nicht abholen und in die Handlung hineinziehen.

    Im Mittelpunkt steht die vierzehn Jahre alte Evie Boyd, die nach der Trennung ihrer Eltern auf der Suche nach sich selber ist. Ich denke nicht, dass sie aufgrund der Trennung diesen Weg eingeschlagen hat, sondern einfach wegen ihrer Jugend, weil sie Zeit in den Ferien hatte, probieren wollte und sich eben so leicht verführen liess, wie dass sie es auch selber wollte. Vielleicht erschien mir das auch nur so, da Evie diese Episode ihres Lebens rückblickend aus der heutigen Zeit erzählte und direkt klar ist, dass sie aus der Nummer rauskommt.
    Die Mitglieder der Sekte werden in meinen Augen gar nicht mal als so böse dargestellt, oder als die üblen Verführer, mit denen ich gerechnet hatte. Hier hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, mehr Intensität, denn ich konnte mich nicht recht fallen lassen und in die Geschichte aufgehen.

    Mein Fazit
    Für mich hätte es mehr Tiefgang sein können.

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  • 5 Sterne

    3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Inge W., 15.09.2016

    Als eBook bewertet

    Das Jahr 1969 hat die 14-jährige Evie für immer verändert. Bis in die erzählte Gegenwart - sie ist inzwischen eine Frau mittleren Alters - verfolgen sie die Erinnerungen an die Ereignisse in jenem Sommer. Ein Lichtreflex, ein Tuch aus Chiffon der Mutter reichen, schon ist alles wieder da. Die Autorin Emma Cline, geht in ihrem Romandebüt "The Girls" der Frage nach, wie weit ein junger Mensch, in diesem Fall die einsam-orientierungslose Evie, zu gehen bereit ist, um Halt und Anerkennung zu finden. Cline lässt die Protagonistin in die Fänge des ebenso charismatischen wie satanisch veranlagten Sektenführers Russell geraten, der seine Jüngerinnen auf einer heruntergekommenen Ranch in Kalifornien mit Sex und Drogen gefügig macht und sie am Ende zu einem blutig brutalen Massaker animiert. Die pubertierende Anti-Heldin himmelt allerdings weniger Russell als vielmehr dessen 19-jährige Hausfrau Suzanne an, die zu ihrem persönlichen Role Model wird. Neben dieser verblassen alle Männer, vor allen Dingen ist sie aber die Einzige, von der sich Evie wahrgenommen fühlt. Vor dem Hintergrund der realen Geschichte des legendären Gurus Charles Manson und seiner überwiegend weiblichen Gemeinde, scheint sich die Autorin weniger für die Auswüchse einer Gegenkultur im "Zeitalter des Wassermanns" und der Flower-Power-Bewegung zu interessieren als für die seelischen Befindlichkeiten einer Teenagerin aus dem Bürgertum. Zeitlich angesiedelt vor inzwischen fast einem halben Jahrhundert, ist diese Coming-of-Age-Story immer noch aktuell. Sie läuft von Beginn an auf die Katastrophe zu, die brutalen Morde der "Girls" nehmen nur den geringsten Teil des Buches ein. Emma Cline versteht sich darauf, ebenso einfühlsam wie bildhaft und mit griffigen Vergleichen gewürzt zu schreiben. Sie wechselt dabei immer wieder die Perspektive-aus der des verführbaren Mädchens von damals und aus der der erwachsenen Frau von heute, was es - zumindest anfangs - nicht immer leicht macht, ihr zu folgen. Auch etliche orthographische Fehler in der deutschen Übersetzung stören den Lesefluss ein wenig. Psychologische Tiefe kann man dem Roman jedoch nicht absprechen. "The Girls" ein gelungenes Debüt Emma Clines, ein Sommer, der für immer nachwirkt.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Sandra K., 30.08.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Evie Boyd ist in den späten sechziger Jahren ein Teenager. Ihre Mutter befindet sich nach der Trennung von ihrem Mann auf einem Selbstfindungstrip und ist viel zu sehr mit sich beschäftigt, um ihrer Tochter Halt zu geben. Evie, nicht mehr Mädchen aber auch noch nicht Frau, langweilt sich in ihrer bürgerlichen Umgebung bis sie Suzanne und ihre Gefährtinnen trifft.

    „Diese langhaarigen Mädchen schienen über allem zu schweben, was um sie herum geschah, tragisch und abgehoben. Wie Fürstinnen im Exil.“

    Die Freiheit und Wildheit, die von ihnen ausgeht zieht Evie in ihren Bann und ehe sie sich versieht, befindet sie sich mitten in einem Kult.
    Angelehnt an die Manson Family und ihre Sekte erzählt Emma Cline diese Geschichte einer Verführung.
    Dieses Buch hat mich ausnahmslos für sich eingenommen. Es ist nicht nur sprachlich ein Diamant, sondern auch noch unglaublich schlau und psychologisch beeindruckend.
    Zuallererst ist mir das tolle Cover aufgefallen, der Blick fällt sofort auf dieses wunderschöne Auge und zoomt sich fest.
    Die Schönheit in den kleinen Dingen ist es auch, die Evie einfängt. Sie scheint so überwältigt von dieser neuen Welt zu sein, dass sie das grosse Ganze nicht durchschaut. Mir hat sich beim lesen die Kehle zugeschnürt, als sich die Dinge zuspitzten.
    Emma Cline ist für mich eine grosse Entdeckung.
    Unbedingte Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    MarTina .., 26.07.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Evie ist vierzehn und fühlt sich in ihrer Haut nicht wohl. Sie hat das Gefühl, von niemandem wirklich beachtet und geliebt zu werden. Da trifft sie auf Suzanne, die sie sofort fasziniert. Suzanne lebt in einer Kommune, deren Oberhaupt Russell ist. Das freie Leben und das Ignorieren von Grenzen gefällt Evie. Sie will hier dazugehören. Doch sie merkt nicht, dass diese Menschen wirklich keine Grenzen kennen.

    Meine Meinung:

    Die Geschichte wird von Evie erzählt. Sie traf 1969 auf Suzanne. Heute ist sie allein und versucht, die Vergangenheit zu verstehen. Es wird also abwechselnd aus Evies heutigem Leben und aus dem Jahr 1969 erzählt.
    1969 ist Evie ein Teenager. Sie hat das Gefühl, dass ihr Leben langweilig ist und möchte aus diesem Trott ausbrechen. Ausserdem will sie endlich wirklich beachtet werden. Ihre Eltern und auch ihre Freundin Connie können ihr dieses Gefühl nicht geben. Auch die Jungs nehmen sie ihrer Meinung nach nicht genug wahr. Daher ist sie auch so von Suzanne fasziniert, die sich um nichts schert, beispielsweise auch nicht vor Diebstahl zurückschreckt. Suzanne wird Evies Vorbild. Evie hält zu ihr, egal wie weit diese Grenzen überschreitet. Durch Suzanne verändert sich Evies Leben sehr: Sie nimmt Drogen, hat Sex und verliert auch ihr Gefühl für Recht und Unrecht.
    Grundsätzlich fand ich die Gefühle von Evie gut dargestellt. Zumindest ihre Gefühle vor dem Treffen auf Suzanne konnte ich nachvollziehen. Doch dann verliert sie den Blick für Gut und Böse total. Sie lässt sich von Russell und Suzanne zu allem verleiten. Nie meldet sich ein Zweifel, sondern sie glaubt immer, dass die beiden im Recht sind. Erst als ein Mord geschieht, fängt sie an zu denken. Vielleicht ist es wirklich möglich, dass man Menschen so manipulieren kann, mich machte es zumindest fassungslos.

    Der Erzählstil ist flüssig, aber distanziert. Das liegt wohl auch daran, dass Evie die Geschichte erzählt. Evie blieb mir einfach fern. Sie sieht auf die Menschen herab, die "normal" leben und ist hier auch zeitweise einfach kalt. Trotzdem hat die Geschichte eine Sogwirkung, da man wissen will, wie es zu solch einem schrecklichen Ereignis kommen konnte.

    Fazit:

    Am Ende bleibt die Fassungslosigkeit, wie ein Einzelner andere Menschen so manipulieren kann, dass diese vor nichts zurückschrecken. Eine schockierende und düstere Geschichte.

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  • 4 Sterne

    Dora .., 09.08.2016 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Klappentext:
    Kalifornien, 1969. Evie Boyd ist vierzehn und möchte unbedingt gesehen werden – aber weder die frisch geschiedenen Eltern noch ihre einzige Freundin beachten sie. Doch dann, an einem der endlosen Sommertage, begegnet sie ihnen: den „Girls“. Das Haar, lang und unfrisiert. Die ausgefransten Kleider. Ihr lautes, freies Lachen. Unter ihnen ist auch die ältere Suzanne, der Evie verfällt. Mit ihnen zieht sie zu Russell, einem Typ wie Charles Manson, dessen Ranch tief in den Hügeln liegt. Gerüchte von Sex, wilden Partys, Einzelne, die plötzlich ausreissen. Evie gibt sich der Vision grenzenloser Liebe hin und merkt nicht, wie der Moment naht, der ihr Leben mit Gewalt für immer zerstören könnte.

    Meine Meinung:
    Dieses Buch und die Geschichte um Evie musste ich erst mal sacken lassen um es objektiv zu bewerten. Während des Lesens wusste ich nicht so wirklich wie ich die Geschichte bewerten und finden soll. Nach dem Ende jedoch wurde mir die volle Wucht des Geschehens bewusst und welche Auswirkungen eine kurze Begegnung für ein junges Mädchen haben kann, das mit sich und seiner Welt unzufrieden ist. Welcher Teenager hat denn nicht manchmal das Gefühl missverstanden zu werden und aus der heilen Welt ausbrechen zu wollen?
    Emma Cline hat sich sicherlich am Beispiel Charles Manson orientiert um uns Leser in die Welt einer Sekte einzuführen. 1969, Hippie Zeit und ein Guru namens Russell, der junge Mädchen dazu bringt alles zu tun was er von ihnen verlangt. Evie gerät rasch in die Fänge von Drogen und Sex. Sie fühlt sich missverstanden und ist somit leichte Beute der „Girls“.
    Der anspruchsvolle Schreibstil von Emma Cline lässt den Leser sicher nicht durch das Buch fliegen wie in einer leichten Sommerlektüre, doch ich wollte unbedingt wissen was es mit dieser Sekte auf sich hat und wieweit Evie bereit ist zu gehen, um den anderen zu gefallen, sodass ich das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen habe.
    Das Buch ist keine leichte Kost, trotzdem bin ich froh, es gelesen zu haben und empfehle es sehr gern weiter.

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  • 4 Sterne

    4 von 14 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kristin I., 12.09.2016

    Als Buch bewertet

    Evie Boyd blickt auf ihre Teenagerzeit im Frühsommer Kaliforniens im Jahre 1969 zurück. Zu diesem Zeitpunkt war sie 14 Jahre alt und eigentlich ein ganz normaler Teenager, die sich jedoch missverstanden und einsam fühlte, da sich ihre Eltern zu einer Scheidung entschlossen und sie zudem mit ihrer besten Freundin Connie im Clinch liegt. Ihr Vater hat eine Neue und auch ihre Mutter hat kaum Zeit für Evie, da sie mit ihrem eigenen Leben und der Suche nach einem neuen Mann beschäftigt ist. Eine Begegnung mit einer Mädchengruppe im Park wird dies alles ändern. Sie sieht wie viel Spass die Mädchen haben und bewundert deren Freiheit, Unbekümmertheit und unkonventionelle Art, welche sie versprühen. Von ihnen geht aber auch eine unterschwellige Gefahr aus, die Evie aber umso anziehender findet. Evie schliesst sich den Mädchen an und verbringt immer mehr Zeit mit ihnen, allen voran mit der älteren Suzanne, in die sich Evie verliebt. Aus der Verliebtheit entwickelt sich eine Obsession, die sie schliesslich in die Hände des Sektenanführers Russell auf einer Ranch führt. Evie wendet sich immer mehr von ihrem alltäglichen Leben ab und gibt sich dem einem Leben hin, das sich durch Sex, Drogen, Manipulation und schliesslich auch Gewalt auszeichnet.

    Der Schreibstil ist klar, flüssig und nachvollziehbar. Die Autorin hatte eine Gespür sich in einen nach Halt, Akzeptanz und Aufmerksamkeit suchenden Teenagers hineinzuversetzen und vermittelte Evies (zum Teile konfuse) Gedankengänge gut an den Leser (obwohl ich nicht nachvollziehen konnte, warum sie ihrer Mutter die Schuld an der Scheidung gab, schliesslich hat sich der Vater abgesetzt). Evie befand sich in einer schwierigen und sensiblen Phase, in der Teenager ohnehin nicht mich sich zufrieden sind und zu sich selbst und ihrem Platz im Leben finden müssen. Somit war es nicht abwegig, dass sich Evie für das "locker-leichte Leben" in der Kommune entschied, die wie ein Anker und völlig anders als ihr gut betuchtes Elternhaus war, nahezu unhygienisch. Rückblickend stellt die erwachsene Evie fest, dass die Zeit positive und negative Seiten hatte. Nicht nur Evie, auch die anderen Charaktere und die Atmosphäre in der Hippiesekte wurden durch die Erzählweise lebendig. Russell ist genau so, wie man sich einen Sektenanführer vorstellt: ein guter Redner, der die Mädchen gekonnt um den Finger wickelt. Die Geschichte zieht eine Parallel zu Charles Manson, der ebenfalls eine Gruppe von Mädchen um sich scharte und diese mit Drogen gefügig machte. Diesbezüglich wird gute Recherchearbeit aufgezeigt und es überträgt sich zugleich ein bedrückendes Gefühl auf den Leser, wie scheinbar einfach Menschen manipuliert und willenlos werden können. Evie wurde in kurzer Zeit immer blinder für die Realität - erschreckend. Überraschungen hielt das Buch aber nicht für mich bereit, denn die kurze Inhaltsangabe gab alles an, was in der Geschichte passieren wird. Dennoch stimmt das Buch eine ganze Weile nachdenklich.

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